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UMWELT JOURNAL 2022-5

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UMWELT JOURNAL Nr. 5/2022 mit den Themen: Management, Energie, Italian Exhibition Group, Energiewende, Geothermie, Strompreisbremse, CEO-Ranking, ECOMONDO 2022, SwitchMed Connect 2022, Verpackungstag, Recycling von E-Fahrzeugen, Buch: Klimagefühle, Ausbildungen, Seminare, Sonderausgaben

UMWELTjournal 5/2022 | S30 Recycling von E-Altfahrzeugen und Batterien Aiways, das Startup-Unternehmen aus Shanghai, legt seinen Fokus vor allem auf Nachhaltigkeit. Dies geht weit über die Fahrzeuge hinaus, sondern bildet einen Kreislauf von Entwicklung, über Produktion, Lebenszyklus und Wiederverwertung. Nun will das Unternehmen europaweit mit starken Partnern für eine gesetzeskonforme Rücknahme und das Recycling von Elektro-Altfahrzeugen und deren Batterien sorgen, auch bei Unfallfahrzeugen. Der chinesische Markt bietet aktuell das beste Umfeld für die Produktion Batterie-elektrischer Fahrzeuge. Nirgendwo auf der Welt kann die Fertigung lokaler und mit kürzerer Lieferketten erfolgen. Dazu kommt die innovative Produktionsanlage von Aiways, die gemeinsam mit Siemens komplett im Industrie 4.0-Standard aufgebaut wurde und zu den modernsten Fahrzeug-Fertigungen der Welt gehört. Sämtliche Prozessschritte wurden mit Blick auf Umweltverträglichkeit und Ressourcenschonung entwickelt und optimiert. Vom Chemikalien-Handling im Lackierprozess über die Schmutzwasser-Aufbereitung bis hin zur Frequenzoptimierung im werksinternen Stromnetz – jede mögliche Einsparung wurde mit Blick auf die Firmen-eigene Strategie „Blue and Green“ ausgerichtet. „Blue“ für modernste Technologie und „Green“ für niedrige CO2-Emissionen. Bild: © Aiways Auch in Sachen Nutzung erneuerbarer Energien geht Aiways einen Schritt weiter. So verfügt die Solarthermie-Anlage der Aiways Intelligent Factory über eine durchschnittliche Tagesleistung von 130.000 Litern Warmwasser, die auf 48°C erwärmt und nicht nur im Produktionsprozess, sondern auch in den Verwaltungsgebäuden genutzt werden. Dazu kommt eine Photovoltaik-Anlage mit einem Jahresertrag von 16 Megawattstunden, was dem Äquivalent der Erstaufladung von über 250.000 Aiways U5 SUV und Aiways U6 SUV-Coupé entspricht. Alle Punkt des Fahrzeug-Lebenszyklus Neben innovativen Vertriebsmodellen und direktem Kontakt zu den Kunden steht Aiways auch über den Lebenszyklus der Fahrzeuge hinaus für bestmögliche Betreuung. Gerade in Europa unterliegen Batterie-betriebene Produkte einer strengen Kontrolle und Nachverfolgung, besonders elektrische Automobile. „Gemeinsam

mit starken Partnern sorgt Aiways deshalb jederzeit für die Umsetzung und Erfüllung der geltenden Normen und Gesetze. Dies gilt nicht nur für die Fahrzeugrücknahme von Altfahrzeugen, sondern auch bei beschädigten Batterien in Unfallfahrzeugen“, erklärt Dr. Alexander Klose, Executive Vice President Overseas Operations bei Aiways das Leistungsspektrum des Fahrzeugrecyclers Priorec, mit dem man für den deutschen Markt eine Kooperation abgeschlossen hat. Second Life als nachhaltige Weiternutzung Neben der Zusammenarbeit mit Priorec in Deutschland gibt es eine weitere Kooperation mit Green Vision in Frankreich, die sich gerade in der Testphase befindet. Das ebenfalls noch junge Unternehmen hat sich auf Second Life-Nutzung von Hochvolt-Komponenten aus der Fahrzeugindustrie spezialisiert und setzt dabei nicht nur die Traktionsbatterien ein, sondern nutzt auch die Motoren für verschiedene Anwendungen. Vier ehemalige Erprobungsfahrzeuge aus der Vorserie des Aiways U5 SUV wurden dazu an Green Vision übergeben und sollen nun für verschiedene Second Life-Projekte als Testträger genutzt werden. Dabei sollen zum einen elektrische Energiespeicher (ESS) aus der Hochvolt-Batterie entstehen, die etwa zum Puffern von Erneuerbaren Energien, zum Steigern des Autarkiegrades von Photovoltaikanlagen genutzt werden oder zur Netzstabilisierung genutzt werden können. Die zweite Weiternutzung betrifft den 150 Kilowatt starken Antriebsmotor, der künftig in elektrisch betriebenen Sportbooten zum Einsatz kommen soll. Intelligente Konstruktion der Antriebskomponenten Die Weiternutzung der Komponenten Batteriebetriebener Fahrzeuge ist dabei nicht neu. Der Vorteil der Aiways MAS-Plattform für Second Life-Anwendungen liegt allerdings in der Modularität der Bauteile. „Besonders die Sandwich- Struktur der Batterie eignet sich perfekt für die Wiederverwertung“, erklärt Yann Lelong, Gründer von Green Vision. „Man kann das ganze Batterie-Paket ohne großen Aufwand entnehmen und kann unkompliziert und schnell die einzelnen Module entnehmen, dank der innovativen Struktur der Aiways-Konstruktion.“ Die Vorteile gelten auch für die Antriebseinheit, die Motor, Wechselrichter, Reduktionsgetriebe und Steuergerät in einem Gehäuse kombiniert. So kann man das kompakte und gleichzeitig leistungsstarke Bauteil direkt in anderen Anwendungen, wie etwa dem von Green Vision getesteten Sportboot, nutzen. Deutlich bessere Ressourcennutzung Durch das Second Life der wesentlichen Antriebskomponenten kann die Ressourcennutzung der eingesetzten Materialien der Aiways- Fahrzeuge noch einmal deutlich verbessert werden, was am Ende zu einem nachhaltigen Kreislauf führt. Aiways möchte in Zukunft noch intensiver in diese Richtung forschen und entwickeln und steht Kooperationsanfragen zu diesem Thema offen gegenüber. Über Aiways Aiways, Anbieter von individuellen Mobilitätslösungen aus Shanghai, wurde 2017 gegründet. Die Aiways Europazentrale befindet sich in München. Aiways setzt seine Expansion in Europa und darüber hinaus zügig fort: nach Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Dänemark, Frankreich, Israel, der Schweiz, Spanien, Portugal, Italien, Schweden, Kroatien, den Färöern, Island und Slowenien. Neben dem Recycling baut Aiways auch Elektrofahrzeuge. Die IT-gesteuerten Prozesse mit anspruchsvollen Quality Gates folgen den Standards der Industrie 4.0.