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UmweltJournal Ausgabe 2017-03

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PERSPEKTIVEN ... 2

PERSPEKTIVEN ... 2 UmweltJournal /Mai 2017 Klima Känguru statt Treibhaus-Kuh? Exklusivinterview mit Edward Burtynsky „Wir sind zu einer Naturgewalt geworden“ Ing. Walter Kletzmayr In einer unlängst im ORF ausgestrahlten lustigen Ratesendung „Was gibt es Neues?“ wurde die Frage gestellt: Wieso untersuchen Forscher mit Begeisterung die Verdauung von Kängurus? Dem Rateteam gelang es, das Geheimnis zu lüften. Die ernste Antwort: Obwohl Kängurus ähnliche Nahrung aufnehmen wie Schafe oder Kühe, emittieren Kängurus kein Methan. Verantwortlich dafür sind Bakterien. Die Erkenntnisse, die man nun dabei gewinnen will, sollen den Methanausstoß in der Fleisch- und Milchproduktion in Zukunft deutlich minimieren. Wie genau das in dem Fall gehen soll, will man nun herausfinden. Doch egal wie man die Lösung umsetzen wird, ich befürchte, dass wir uns mit unserer Ernährung damit noch weiter von der Natur entfernen als bisher. Ob uns dann Fleisch und Milchprodukte noch schmecken und uns guttun werden, ist fraglich. Man sollte aber auch bedenken, dass sich mit Eingriffen in die natürlichen Kreisläufe oft weitreichende Folgen ergeben können, wie zum Beispiel eine mögliche Änderung der Bodenqualität und des Pflanzenkleides, wenn Wiesen und Felder mit veränderten Ausscheidungen gedüngt werden. Besser wäre es, den übermäßigen Fleischkonsum auf ein vertretbares Maß zu reduzieren. Dass man der Thematik Methan und Klimarelevanz immer mehr Aufmerksamkeit schenkt, ist sehr zu begrüßen. Laufend gibt es neue Erkenntnisse in den verschiedensten Forschungsfeldern, aber auch zu unterschiedlichsten Regionen, von Gletschern und Wüsten, von Permafrostgebieten und Regenwäldern, von Fließgewässern und Weltmeeren. Dabei hat man festgestellt, dass gewisse Stauseen eine immense Menge an Methangasen freisetzen. Daher wird nun über die Ökobilanz von Stauseen nachgedacht: Erzeugen diese wirklich grünen Strom? Gewässer sind Lebensräume, die ständig arbeiten und atmen. Biomasse wird laufend eingetragen und aufgebaut. Diese sinkt zum Grund und wird hier zersetzt. Wenn Sauerstoff vorhanden ist, erfolgt die sogenannte aerobe Zersetzung, die weniger bedenklich ist. Es gibt aber auch die anaerobe Zersetzung, wobei die Organik nicht zu CO 2 umgewandelt werden kann. So entsteht CH4, Methan, das laut Forschern für das Klima zumindest 20 Mal schädlicher ist als CO 2 . Anders als beim CO 2 , das von Pflanzen aufgenommen wird, gibt es nach derzeitigem Kenntnisstand keine nennenswerten Konsumenten für CH4. Damit ist die Ökologie von Mega-Staudammprojekten deutlich infrage gestellt, besonders wenn enorme Biomasse beim Aufstauen geflutet wird und eintragsreiche Zuflüsse gegeben sind, wird über sehr viele Jahre extrem viel Methan produziert. Im Vergleich dazu entsprechen die Flatulenzen aller Rinder und Schafe einem sprichwörtlichen Lercherlfurz. Wird es also bald auch einen Handel mit CH4-Zertifikaten geben? Wer wird im Wettbewerb der Klimakiller auf der Strecke bleiben? Die Fleischesser und Milchtrinker, die Wasserkraft-Stromerzeuger oder gar die vielen Gartenteich-Besitzer, die sich selbst oft wundern, woher bei Tauwetter der üble Geruch kommt? Ing. Walter Kletzmayr KLEWA Umwelttechnik GmbH walter@klewa.co.at Cerro Prieto Geothermal Power Station, Baja, Mexico 2012 Der kanadische Fotograf Edward Burtynsky (*1955) wurde mit atemberaubenden großformatigen Fotografien, die durch Menschenhand veränderte Landschaften, Industriegelände oder Ballungszentren dokumentieren, weltberühmt. Das Kunst Haus Wien widmet dem Künstler, der seine Begabung seit über 30 Jahren in den „Dienst der Kultur der Nachhaltigkeit“ stellt, nun eine erste umfassende Einzelausstellung in Österreich. Sie präsentiert Burtynskys aktuellen Werkzyklus zu einem Thema von globaler Relevanz: „Wasser“. Für die Werkserie durchquerte Burtynsky fünf Kontinente, um ökologische Extremsituationen zu erkunden und Wasservorkommen sowie die Nutzung, Verteilung und Verschwendung von Wasser festzuhalten. Im Interview mit dem UmweltJournal erzählt der Künstler über seine Motivationen und Botschaften, die er vermitteln möchte. UJ: Was war ihr erster Impuls dazu eine Fotoserie zum Thema „Wasser“ zu machen? Burtynsky: Die Idee mich mit Wasser näher auseinanderzusetzen hatte ich zum ersten Mal in Australien. Ich war da eigentlich um Minen zu fotografieren, habe aber zufällig einige Farmer bei einem Gespräch belauscht, die sich über die massive Dürre und die fortwährende Austrocknung ihres Weidelandes unterhielten. Viele von ihnen konnten nicht einmal mehr ihre Ländereien verkaufen und mussten alles zurücklassen. Ohne Wasser war ihr Land einfach wertlos geworden. Da realisierte ich zum ersten Mal so richtig, dass Wasser unser wertvollster flüssiger Rohstoff ist; ohne Öl können wir leben, aber ohne Wasser sind wir verdammt! Von diesem Moment an begann meine Recherche für das Wasser-Projekt. Etwas später hat mich die National Geographic Society beauftragt Fotos zu einer Story über die Dürre in Kalifornien zu machen – das war der endgültige Startschuss. Der Mensch formt das Angesicht der Erde, wie kein anderes Lebewesen Colorado River Delta #2, Near San Felipe, Baja, Mexico 2011 zuvor. In Ihren Bildern zeigt sich der Satz „Mach Dir die Erde Untertan!“ sehr eindrücklich. Ist sie schon Untertan? Ich denke schon. Jedenfalls ist genau diese Frage – was wir dem Planeten Erde entnehmen und dann letztlich wieder im „Zuge des Fortschritts“ zurücklassen – die essenzielle Motivation meines Schaffens. Welchen Stellenwert hat „Wasser“ für Sie persönlich? Erleben Sie dieses Element auch anders seit diesem Projekt? Wie gesagt beschäftigt mich vor allem, was unsere gegenwärtige Zivilisation da für künftige Generationen hinterlässt. Ein aufgrund menschlicher Aktivitäten völlig ausgeplünderter Planet wird ja immer mehr zu einem realistisch möglichen Szenario. Wir sind zu einer Naturgewalt geworden und bewirken tiefste, substanzielle Einschnitte in allem, was uns umgibt. Wasser ist dabei eine der vielen Komponenten, die wir zum Überleben brauchen, Luft ist eine weitere, nicht zu vergessen unsere wertvollen Böden, auf denen unsere Nahrungsmittel Fotos: Edward , courtesy Admira Milan / Galerie Springer Berlin / Metivier Galerie Toronto Kurze Bauzeiten dank vorgefertigter Holzelemente Holz macht schnell Die Verwendung von Holzelementen sorgt für schnelleren Baufortschritt. Dies führt zu rentableren Bauprojekten und kürzeren Amortisationszeiten. Die Baugeschwindigkeit bleibt auf dem gewünschten Niveau, da die vorgefertigten Produkte einige der häufigsten Risiken auf Baustellen reduzieren. Fotos: Kimmo Syväri, Seppo Samuli, Hans Koistinen, Diesel Benelux, Metsä Wood, Heko Spanten Dachelemente aus Kerto-Furnierschichtholz lieferten beim Logistikzentrum von DB Schenker in Finnland ein Dach für das gesamte Gebäude in nur 15 Tagen. Die Verwendung von vorgefertigten Holzelementen ist eine überraschend schnelle Methode für Baustellen. Es können zum Beispiel bis zu 1.500 Quadratmeter an Dachplatten aus Furnierschichtholz innerhalb eines Arbeitstages montiert werden. „Das beste Beispiel für einen schnellen Bauprozess ist der Hauptsitz von Diesel-Benelux in Amsterdam“, erwähnt der zuständige Subunternehmer des Projekts, Lambert van den Bosch von Heko Spanten, der für den Holzbauprozess verantwortlich ist. „Aufgrund des extrem engen Bauzeitplans von nur neun Monaten fiel die Wahl auf Dachplatten aus Kerto-Furnierschichtholz (Anmerkung: von Metsä Wood). Nur so konnte der Bau rechtzeitig abgeschlossen werden.“ Wetterschutz ohne zusätzliche Kosten Eine der wichtigsten Bauphasen ist das schnelle Schließen des Baus, um wetterbedingte Risiken zu eliminieren. Heutzutage zählen zu den Alternativen des Wetterschutzes auf Baustellen die Verwendung von vorgefertigten Elementen oder die Arbeit unter einem Zelt. Vorgefertigte Holzelemente sichern die Baustelle und liefern besseren Schutz als temporäre Lösungen – besonders bei Schneelasten und starken Winden. „So lieferte die Montage von Dachelementen aus Kerto-Furnierschichtholz beim Logistikzentrum von DB Schenker in Finnland beispielsweise ein Dach für das gesamte Gebäude in nur 15 Tagen“, so Matti Kuittinen, Architekt und Forscher an der Aalto University. „Dies ist der gleiche Zeitraum, den man für den Aufbau eines temporären Zelts benötigt hätte. Die Verwendung von vorgefertigten Dachplatten garantierte, dass die restliche Arbeit in einer geschützten Umgebung und ohne zusätzliche Kosten für temporären Schutz abgeschlossen werden konnte.“ Reduzierung der Unfallrisiken Wenn die Bauarbeiten unter kontrollierten Raumbedingungen in der Vorfertigungsanlage durchgeführt werden, sinkt das Risiko von Unfällen und entsprechenden Verzögerungen auf der Baustelle. Der Grund dafür ist, dass einige der gefährlichen Bauphasen auf der Baustelle wegfallen. „Die Montage von vorgefertigten Holzelementen kann den potenziell gefährlicheren Prozess ersetzen, ein Dach aus Balken, Platten und Bitumen in großen Höhen eines unvollendeten Gebäudes zu errichten. Natürlich sind Unfälle auf Baustellen nicht die Regel, dennoch sollte jeder einzelne vermieden werden“, meint Lambert van den Bosch.

Mai 2017/ UmweltJournal ... UND INNOVATIONEN 3 Hochleistungs-Hochdruckreinigung Einsatz auf Deutschlands größter Deponie – RTi Germany investiert in neues Hochleistungs-Spül-Saugfahrzeug. Fotos: RTI Pivot Irrigation, Suburb, South of Yuma, USA 2010 Colorado River Delta #8, Salinas, Baja, Mexico 2011 Hochdruckreinigung von Leitungslängen bis zu 1.000 Metern - Saughöhen von bis zu 30 Meter Salinas #3, Càdiz, Spain 2013 Xiaolangdi Dam #1, Yellow River, Henan Province, China 2011 wachsen – wir aber verfälschen diese Elemente mit Chemikalien und Maschinen für kurzfristige, wirtschaftliche Lösungen und um exponentielles Bevölkerungswachstum zu erzielen. Obwohl viele Bilder nachdenklich machen und manche sogar aufrütteln – ob dieser menschlichen Einflüsse auf die Natur – wohnt allen doch auch eine nicht zu übersehende Ästhetik inne. Was sehen Sie selbst beim Anblick dieser Bilder zuerst, die ästhetische oder die aufklärerische Komponente? Definitiv beides. Wie bei allen meinen Projekten liegt der Fokus der Fotoserie natürlich auch hier beim Kern des dargestellten Problems. Nichtsdestotrotz bin ich mir dessen sehr bewusst, wie wichtig es ist die geeignete Landschaft zu finden, mich selbst und die Kamera ideal zu positionieren, zur richtigen Jahres- und Tageszeit zu fotografieren, um dann die besten visuellen Resultate zu bekommen. Denn gerade diese Ästhetik ist ja die Schlüsselkomponente in der Bildgestaltung an sich und Shasta Lake Reservoir, Northern California, USA 2009 Olfusá River #1, Iceland 2012 veranlasst den Betrachter dazu davor stehen zu bleiben und sich Gedanken darüber zu machen, was er da sieht. UJ-TIPP: Die Fotoausstellung „Wasser“ von Edward Burtynsky läuft bis 27. August 2017 im Kunst Haus Wien (1030 Wien). , Kumbh Mela #1, Haridwar, India 2010 Weiterbildung Abfallwirtschaftskonzept für Kleinbetriebe Details siehe www.wifiwien.at/482446 Kursdauer: 6. – 8.6.2017 (8 Lehreinheiten) Mit der Investition eines Spezialfahrzeuges zur Hochdruckreinigung von Drainageleitungen auf Deponien sowie von kommunalen Transportleitungen, verfügt die RTi Germany GmbH seit Herbst 2016 über ein Hochleistungsgerät zur gründlichen Hochdruckreinigung von Leitungslängen bis zu 1.000 Metern ohne Zwischenschacht. Zusätzlich werden mithilfe einer leistungsstarken Vakuumanlage Saughöhen von bis zu 30 Meter realisierbar. Gleich beim ersten Einsatz konnte die RTi Germany die Leistung dieser Spezialtechnik auf Deutschlands größter Deponie, der Deponie Ihlenberg in Mecklenburg-Vorpommern, unter Beweis stellen. Das Projekt wurde von dem langjährig deponieerfahrenen Fachpersonal der RTi Germany durchgeführt. Die bis zu 600 Meter langen Drainagestränge waren teilweise mit mächtigen, extrem harten, Inkrustationen belegt. Mittels einer Hocheffizienz-Turbinendüse, angetrieben durch zwei parallel arbeitende Hochdruckpumpen des Deponiespülers, konnten die Sedimente trotz ihrer Härte rohrschonend entfernt und somit die hydraulische Leistungsfähigkeit der Drainageleitungen erhalten werden. RTi auf der RO-KA-TECH Die RTi Gruppe präsentiert sich vom 10. bis 12. Mai 2017 auf der internationalen Fachmesse für Rohr-, Kanal- und Industrieservice RO-KA-TECH. Besuchen Sie die RTi in Halle 5, Stand H5 B02 und erfahren Sie mehr über die Dienstleistungen und Techniken rund um die Inspektion, Reinigung und grabenlose Rohrsanierung beziehungsweise -erneuerung. Das Team der RTi wird sich gerne mit Ihnen über neue Entwicklungen und laufende Projekte austauschen. Der Rohrsanierungsspezialist freut sich auf Ihren Besuch in Halle 5, Stand H5 B02. rti.eu Weiterbildung Die neue ISO 9001:2015 Details siehe www.wifiwien.at/435516 Kursdauer: 8.6.2017 (8 Lehreinheiten) Dachplatten aus Kerto-Furnierschichtholz halfen Diesel-Benelux bei der Einhaltung des engen Bauzeitplans von neun Monaten. Vorfertigung „lohnt sich“ auf Baustellen Bauexperten zufolge, die von McGraw-Hill Construction befragt wurden, hatten fast 70 Prozent der Projekte mit vorgefertigten Elementen einen kürzeren Zeitplan und 65 Prozent niedrigere Budgets. Neben der Tatsache, dass schnellere Bauprojekte zu schnellerem Umsatz führen, gibt es auch andere Vorteile, die erst auf der Baustelle erkennbar werden. „Die Verwendung von vorgefertigten Holzelementen reduziert andere Unannehmlichkeiten wie das Entladen von Baustoffen in der Nachbarschaft oder die Menge beziehungsweise den Transport von bauseitigem Abfall erheblich“, fügt Matti Kuittinen hinzu. „Die Montage von vorgefertigten Holzelementen kann potenziell gefährlichere Prozesse ersetzen.“ Lambert van den Bosch, Heko Spanten „Die Verwendung von vorgefertigten Holzelementen reduziert andere Unannehmlichkeiten erheblich.“ Matti Kuittinen, Aalto University Weiterbildung Prozessorientiertes Risikomanagement Details siehe www.wifiwien.at/435176 Kursdauer: 22.6.2017 (8 Lehreinheiten) WIFI. Wissen Ist Für Immer. www.wifiwien.at/kontakt T 01 476 77-5555 Währinger Gürtel 97, 1180 Wien www.wifiwien.at www.facebook.com/wifiwien.at