Aufrufe
vor 4 Jahren

UmweltJournal Ausgabe 2019-03

  • Text
  • Raef
  • Recycling
  • Umweltjournal
  • Wien
  • Anforderungen
  • Projekt
  • Austria
  • Einsatz
  • Expo
  • Messe
  • Express.com

16 ABWASSERTECHNOLOGIE

16 ABWASSERTECHNOLOGIE UmweltJournal /Mai 2019 Brandschutz-Gefahrstofflager bei Agrana Stärke GmbH Gefahrstofflagerung in heiklem Bereich Foto: denios Die Agrana Stärke GmbH ist im Stärkesegment mit Werken in Aschach (OÖ), in Gmünd (NÖ) und in Pischelsdorf (NÖ) sowie in Szabadegyháza (Ungarn) und in Tandarei (Rumänien) an fünf Produktionsstandorten tätig. Der Konzern benötigte ein Gefahrstofflager mit komplexen Anforderungen. Im Anschluss an eine ausführliche Beratung entwickelte Denios eine kundenorientierte Lösung, die allen rechtlichen und betrieblichen Anforderungen entspricht. Zur Lagerung aggressiver, wassergefährdender und brennbarer Flüssigkeiten benötigte die Agrana Stärke GmbH ein Brandschutz-Gefahrstofflager. Die Bedienbarkeit durch Flurförderzeuge musste ebenso gewährleistet sein, wie die Berücksichtigung von Ex-Zonen und die Aufstellung an einem sensiblen Ort. Agrana ist Spezialist in der Verarbeitung und Veredelung hochwertiger agrarischer Rohstoffe wie Mais, Kartoffeln und Weizen zu einer Vielzahl von unterschiedlichsten, hochveredelten Stärkeprodukten und beliefert zahlreiche Industriezweige mit biologischen und gentechnikfreien Stärke und Stärkespezialprodukten. Sie ist auch Produzent von Bioethanol zum Einsatz als umweltfreundlicher Treibstoff. Die Lager-Lösung Auf Basis einer ausführlichen und fundierten Beratung empfahl Denios den Einsatz zweier Brandschutzregallager Typ FBM plus mit doppelseitigem Brandschutz von innen und außen zur Beschickung durch Flurförderzeuge. Zur Gewährleistung des nötigen Auffangvolumen kamen je ein Container der Baureihe FBM plus 614.30 – (Auffangvolumen 4.000 Liter) und FBM plus 314.30 (2000 Liter) zum Einsatz. Da rund um die Container eine Ex-Zone 2 ausgewiesen ist, wurden die Anbauteile in Ex-Ausführung geliefert. Lediglich der Schaltschrank wurde in „nicht explosionsgeschützter Ausführung“ zur bauseitigen Kunden-Selbstmontage in etwa zehn Metern Entfernung außerhalb der Ex-Zone im Außenbereich ausgeführt. Dadurch konnten die Kosten für die Steuerung deutlich reduziert werden. Beide Container wurden mit einer technischen Lüftung inklusive Steigrohr bis FBM plus 614.30 und 314.30 zur Aufstellung in einer biologischen Abwasser-Reinigungsanlage (BARA) inklusive Abluftverrohrung über Dach (ganz rechts) sowie Türfeststellanlage mit explosionsgeschützten Haltemagneten. Container-Oberkante mit 0,4-fachem Luftwechsel pro Stunde ausgestattet. Ableitfähige PE- Einlegewannen sowie der Einbau eines vom Kunden gestellten Brandmelders zum bauseitigen Anschluss durch den Kunden an seine Brandmeldezentrale runden das Produktportfolio ab. Damit ist für Sicherheit bei der Lagerung von Gefahrstoffen in einem heiklen Bereich (Biologische Abwasser Reinigungsanlage/BARA) gesorgt. Einsatzbericht ABEL EM-100: Welche Pumpen laufen in der größten Schlammbehandlungsanlage Europas? Auf der Zentralen Schlammbehandlungsanlage der Emschergenossenschaft in Bottrop sind Abel-Pumpen seit 19 Jahren im Einsatz … und sie haben sich bewährt. Fotos: Abel Die Kläranlage Bottrop wurde von der Emschergenossenschaft am Standort der früheren Emscher- Fluss-Kläranlage im Zeitraum von 1991 bis 1997 errichtet. Am Standort Bottrop erfolgt in der Kläranlage die Reinigung des Abwassers von etwa 1,34 Millionen Einwohnergleichwerten. Das entspricht den Abwässern von rund 650.000 Einwohnern und einer ebenso großen Menge Abwässern aus der Industrie. Die Kläranlage Bottrop gehört damit zu den größten Kläranlagen Deutschlands. Die nachgeschaltete Zentrale Schlammbehandlungsanlage der Emschergenossenschaft (ZSB) dient der Aufbereitung und Verwertung der gesamten Klärschlämme, die in den Kläranlagen Duisburg-Alte Emscher, Emschermündung und Bottrop mit insgesamt vier Millionen Einwohnergleichwerten anfallen: diese gehört damit sogar zu den größten Europas. Der ausgefaulte Klärschlamm wird hier in Kammerfilterpressen so weit entwässert, dass sich der Feststoffanteil von fünf Prozent auf 36 bis 42 Prozent erhöht. Vorher wird der Faulschlamm mit Braun- und Steinkohle vermischt, damit sich der Heizwert des entwässerten Klärschlammes erhöht, der dann in zwei Wirbelschichtöfen verbrannt wird. Die bei der Verbrennung erzeugte Energie wird zur Dampferzeugung genutzt. Eine 3.6 Megawatt- Dampfturbine erzeugt daraus elektrische Energie. Zehn Stunden pro Tag – 19 Jahre lang Noch bis zum Ende der 1990-er Jahre waren auf der ZSB in Bottrop hydraulisch angetriebene Kolbenpumpen zur Förderung der Kohle-/Faulschlammgemische aus den Ansetzbehältern im Einsatz. Im Jahre 2000 wurden diese dann durch drei Elektromechanische Abel Membranpumpen des Typs EM-100Z1850-SG ersetzt. Ausschlaggebend dafür waren der höhere Wirkungsgrad und die geringeren Ersatzteilverbräuche. Die Pumpen sind mit Klappenventilen ausgestattet, die nicht nur gröbere Kohlepartikel problemlos passieren lassen, sondern auch größere Inkrustierungen, die sich immer wieder von den Wänden der Mischbehälter lösen. Ausgehend von den Mischbehältern fördern die Pumpen das Kohle-Schlamm- Gemisch direkt in den Hauptstrom, der über einen statischen Mischer zu den Misch- und Ansetzbehältern der Filterpressenbeschickungspumpen führt. Die Elektromechanischen Membranpumpen werden über Frequenzumformer im Fördermengenbereich zwischen zehn und 40 Kubikmeter pro Stunde geregelt. Der Förderdruck liegt unter zwei Bar. Die Pumpen laufen circa zehn Stunden pro Tag und seit 19 Jahren weitestgehend wartungsfrei. Eine monatliche Sichtkontrolle und eine jährliche Wartung, bei der die Klappenventile und gelegentlich auch die Membranen getauscht werden, erwiesen sich als ausreichend. Einzigartige Polyurethan - Membrane Kleinere Blasen für geringeren Verbrauch Bis zu 20 Jahre Lebensdauer Für weitere Informationen besuchen Sie www.aerostrip.at oder kontaktieren Sie den Hersteller unter 02252/41481 www.aquaconsult.at Die Kläranlage Bottrop gehört zu den größten Kläranlagen Deutschlands – in der nachgeschalteten Schlammbehandlungsanlage verrichten seit 19 Jahren drei Elektromechanische Abel Membranpumpen ihren zuverlässigen Dienst.

Mai 2019/ UmweltJournal ABWASSERTECHNOLOGIE 17 Dissolved Air Flotation (DAF) – Bewährte Abwasserreinigungsmethode Flotation erzielt hohe Abscheidegrade Neben einem gestiegenen Abwasseranfall stehen Betreiber von industriellen und kommunalen Abwasserreinigungsanlagen vor der Herausforderung strenger werdender Einleitvorschriften bei gleichzeitig höheren Rohwasser-Verschmutzungsgraden. Speziell bei bestehenden Anlagen, die aufgrund eines gesteigerten Durchsatzes oftmals weit über die Auslegung hinaus betrieben werden, kann es durchaus Sinn machen die bestehenden Konzepte zu optimieren oder zur Gänze zu überdenken. In beiden Fällen kann Flotationstechnologie eine effiziente Alternative zu herkömmlichen Abscheideanlagen darstellen. Aufgrund ihres Wirkprinzips ist eine Flotationsanlage die überlegene Methode zum Abscheiden von spezifisch leicht gewichtigen Stoffen aus wässrigen Lösungen. Ausgehend von ihrem Ursprung in der Papierindustrie finden Flotationsanlagen heutzutage in vielen Bereichen ihre Anwendung, so zum Beispiel in der kommunalen Technik, in der Nahrungsmittelindustrie, in Gerbereien, als Vorbehandlung zur Umkehrosmose (SWRO Pre-Treatment) oder im Bereich Öl und Gas. Kurz zusammengefasst: überall dort, wo es sich bei den abzuscheidenden Stoffen um Schwebeteilchen oder um leicht aufschwimmbare Teilchen – wie zum Beispiel Öle und Fette, Trübstoffe oder Algen – handelt, ist eine Flotationsanlage eine richtige Wahl. Den ersten Prozessschritt stellt in der Regel die chemische Vorbehandlung des Rohwasserstroms dar, grundsätzlich in Form von Koagulation und Flockulation. Während bei der Koagulation mittels zum Beispiel Eisen- oder Aluminiumchlorid abzutrennende Stoffe aus dem Medium ausgefällt werden, bilden sich bei der Flockulation feinste Flockenverbände, die in weiterer Folge durch die Flotation zum Aufschwimmen gebracht werden. Je nach Einsatz und Anwendungsgebiet ist diese chemische Vorbehandlung zur Gänze, nur teilweise oder aber auch gar nicht erforderlich. Den zentralen Bestandteil einer jeden Flotationsanlage bildet die Begasungseinheit. Eine stabile Blasenbildung erfolgt hierbei durch Druckentspannung, wobei tausende, feinste Mikrobläschen in der Größenordnung von 30 bis 60 Mikrometer erzeugt werden. Der chemisch vorbehandelte Rohwasserstrom wird sodann mit diesen Mikrobläschen in einer dafür geeigneten Zone vermischt. Dabei lagern sich diese Bläschen an die Flockenverbände an und verringern dadurch deren spezifisches Gewicht. Sobald jenes Gewicht das spezifische Gewicht von Wasser unterschreitet, flotieren die Bläschen-Flockenverbände an die Oberfläche, von wo sie mit einem Spiral- oder Bandräumer abgeschöpft werden. Je nach Anwendungsgebiet ergeben sich unterschiedliche Abscheideleistungen. So wird zum Beispiel bei der Behandlung von Abwasser in einer Molkerei (Produktion von Mozzarella) KWI International GmbH mit Sitz in Ferlach, Kärnten, ist ein international tätiger Hersteller von Flotationsanlagen sowie ein Anbieter von komplexen Systemlösungen im Bereich der Wasseraufbereitung. Die Einsatzbereiche umspannen unter anderem die Papierindustrie, die Nahrungsmittel- und Trinkwasserproduktion sowie die Aufbereitung von industriellen und kommunalen Abwässern. eine Reduktion der abfiltrierbaren Stoffe von über 90 Prozent erzielt. Zugleich verringert sich der chemische Sauerstoffbedarf um mehr als 60 Prozent und der Phosphatgehalt von 20 Milligramm pro Liter (mg/l) auf unter 5 mg/l. In diesem Zusammenhang sichern mobile Versuchsanlagen den Einsatz und die jeweiligen Performancedaten im Vorhinein ab und erhöhen zudem die Abscheideleistung durch eine Optimierung des Chemikalieneinsatzes. Ein weiterer Vorteil von Flotationsanlagen ergibt sich durch die relativ gute Phosphorabscheidung, wobei der leicht verfügbare sowie der an Feststoffteilchen gebundene Phosphoranteil einfach und wirksam über den Schlamm ausgetragen wird. Ähnlich verhält es sich mit der organischen Belastung (CSB) sowie mit der Trübheit. Für letztere ergeben sich die besten Ergebnisse durch Kombination von Flotation und Filtration – zum Beispiel kompakt verbaut in einer einzigen Anlage, mit automatischer Rückspülung. Im Vergleich zu herkömmlichen Sedimentations- oder Absetzanlagen fällt die Wahl, nicht zuletzt durch das oftmals Foto: KWI beschränkt vorhandene Platzangebot, auf ein Flotationssystem. Wirtschaftlich begründbar ist der Einsatz von Flotationsanlagen in der Regel durch eine deutliche Reduktion der anfallenden Entsorgungs- beziehungsweise Weiterverarbeitungskosten. Zudem stehen die einmaligen Anschaffungskosten sowie die relativ geringen laufenden Kosten in Form von Strom und – sofern erforderlich – Chemikalien für den wirtschaftlichen Vorteil von Flotationsanlagen. In den meisten Fällen ergeben sich sehr kurze Amortisationszeiträume von wenigen Jahren. ÖWAV-Veranstaltungstermine Österreichische Abfallwirtschaftstagung 2019 „Vom Wert- zum Werkstoff – Die Umsetzung des EU-Kreislaufwirtschaftspakets in Österreich“ 15.-17. Mai 2019, Kultur Kongress Zentrum, Eisenstadt 1. ÖWAV-Kurs „Umgang mit Asbest und schadstoffbelasteten Baumaterialien“ 20. Mai 2019, Fleming‘s Conference Hotel, Wien Versicherung von Abwasserentsorgungsanlagen – Vorstellung des ÖWAV-Arbeitsbehelfs 7 27. Mai 2019, Wirtschaftsunversität Wien Abfälle richtig und sicher lagern! Aktuelle rechtliche und technische Anforderungen – Mit aktuellen Informationen zum ÖWAV-Regelblatt 37 „Umgang mit Löschwasser“ 5. Juni 2019, Bundesamtsgebäude, Wien Niederschlag-Abfluss-Modellierung – Vorstellung des ÖWAV-Regelblatts 220 6. Juni 2019, Bundesamtsgebäude, Wien 1. ÖWAV-Kurs „Das ABC des Baurechts“ 13. Juni 2019, Fleming‘s Conference Hotel, Wien Erfahrungsaustausch Deponien 25. Juni 2019, D3 Convention Center, Wien Sedimentmanagement in alpinen Einzugsgebieten – Präsentation des ÖWAV-Regelblatts 305 27. Juni 2019, Bundesamtsgebäude, Wien Österreichische Umweltrechtstage 2019 4.-5. September 2019, Universität Linz Vom Makro- zum Mikrokunststoff – Wo ist die Abfallwirtschaft gefordert? 17. September 2019, Universität für Bodenkultur Wien Kommunale Abfallwirtschaft – Herausforderungen, Strategien und Praxis 10. Oktober 2019, NÖ Landhaus, St. Pölten Netzwerktreffen Kompost: Kompostierung – die „billige“ Entsorgungsschiene? 24. Oktober 2019, Wirtschaftskammer Salzburg Informationen, Anmeldung und Auskünfte für Aussteller: Christina Maier, Tel. +43-1-535 57 20-88, maier@oewav.at Martin Waschak, Tel. +43-1-535 57 20-75, waschak@oewav.at www.oewav.at/kurse-seminare Sujet UJ 3_19_270x200.indd 1 11.04.2019 09:04:10