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UmweltJournal Ausgabe 2019-04

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INNOVATIONEN … 2

INNOVATIONEN … 2 UmweltJournal /Juli 2019 Kohl-Dampf Praktische Vorführungen live mitverfolgen: Neue Wege Mag. Alexander Kohl OÖ Umwelttage heuer in Ried „Die OÖ Umwelttage sind eine ideale Plattform, um Produkte und Dienstleistungen im Bereich Errichtung, Instandhaltung und Sanierung von Rohrleitungsnetzen den Fachbesuchern näher zu bringen“, sagt Michael Griebaum, Geschäftsführender Gesellschafter von RTi Austria, im UmweltJournal-Interview. Liebe Leser, vor ziemlich genau 14 Jahren war ich erstmals redaktionell verantwortlich für das UmweltJournal. Damals ging es um das „Aufkommen von Nanotechnologie in der Forschung und dessen Riskien für die Umwelt“, das „Inkrafttreten der österreichischen Elektroaltgeräte-VO“ und eine „geplante 380 kV-Leitung in Salzburg“. Mit Sicherheit hat sich in der Umwelttechnik- und Energiebranche viel bewegt in diesen 14 Jahren. Vielleicht nicht gerade in punkto der angesprochenen 380 kV-Leitung, aber allemal in den Bereichen Elektromobilität, sämtlichen Erneuerbaren Energietechnologien oder dem immer breiteren Konsens zur Bekämpfung des Klimawandels. Auch der Heft-Schwerpunkt der aktuellen Ausgabe „Green Finance“ gehört zu den Themen, die sich in dieser Zeit entwickelt und etabliert haben und in Zukunft großen Einfluss auf unser wirtschaftliches und gesellschaftliches Handeln haben können. Dieses breite Spektrum und vor allem die sich stets intensivierende gesellschaftliche Relevanz aller Themen im UmweltJournal haben mich über die Jahre hinweg ganz besonders motiviert und begeistert. Mit dieser vorliegenden Ausgabe darf ich mich nun von Ihnen, liebe UmweltJournal-Leser, als Chefredakteur verabschieden, da ich mich beruflich verändern werde. Ich hoffe, ich konnte meine Begeisterung in den letzten Jahren an Sie weitergeben und Sie mit Informationen, Sichtweisen und Hintergründen bereichern. Ich wünsche Ihnen alles Gute für Ihre Zukunft – viel Freude, Glück und sonnige Zeiten! Ihr Alexander Kohl Die OÖ-Umwelttage sind in der Branche angekommen und werden heuer bereits zum 4. Mal ausgerichtet. Was dürfen sich die Besucher von den diesjährigen OÖ-Umwelttagen erwarten? Das Ziel der OÖ Umwelttage ist, das Thema der Ver- und Entsorgungsleitungen unseres Landes in den Fokus zu rücken. Durch die erstklassigen Vorträge und zahlreichen Aussteller wurde eine Möglichkeit geschaffen, dem Fachpublikum maßgebende Trends in diesem Bereich zu präsentieren. Die Besucher dürfen sich wieder auf informative Fachvorträge, die Theorie und Praxis vereinen, freuen. Unter anderem wird Alfred Trauner, vom Amt der oberösterreichischen Landesregierung, über Neues aus der Siedlungswasserwirtschaft berichten. Begleitend zu den Fachvorträgen gibt es auch heuer wieder zahlreiche praktische Vorführungen, welche die Besucher live mitverfolgen können. Warum wurde dieses Mal Ried als Veranstaltungsort gewählt? Die OÖ Umwelttage finden jährlich an einem neuem Standort statt, um die Veranstaltung so Foto: RTi Austria GmbH Das Team von RTi Austria organisiert auch heuer wieder die OÖ Umwelttage. abwechslungsreich wie möglich zu gestalten und immer wieder neue Regionen anzusprechen. Den Veranstaltungsort Ried haben wir für die 4. OÖ Umwelttage bewusst gewählt. Das Innviertel positioniert sich als wirtschaftlich attraktive Region. Innovative Unternehmen, Gemeinden und Institutionen bündeln hier ihre Kräfte. Die Fachtagung wird sich jedoch nicht nur auf das Umfeld Innviertel beziehungsweise Oberösterreich beschränken. Viele Aussteller und Fachbesucher kommen auch länderübergreifend aus Südtirol, Deutschland oder der Schweiz. Bis wann und wo können sich interessierte Aussteller anmelden? Die OÖ Umwelttage sind eine ideale Plattform, um Produkte und Dienstleistungen im Bereich Errichtung, Instandhaltung und Sanierung von Rohrleitungsnetzen den Fachbesuchern näher zu bringen. Wenn auch Sie als Aussteller bei den 4. OÖ Umwelttagen teilnehmen möchten, füllen Sie bitte das Online-Anmeldeformular auf http://www. ooe-umwelttage.at/aussteller-anmeldung aus. Da nur eine begrenzte Anzahl an Ausstellerplätzen zur Verfügung steht, möchten wir Sie bitten, sich so rasch als möglich anzumelden. 8. Energiekonferenz „Energy Tomorrow“ Umstieg auf Erneuerbare hilft Klima und Wirtschaft Die fortschreitende Erderwärmung und ihre Folgen für Mensch und Wirtschaft sowie Maßnahmen, die dagegen ergriffen werden können, standen im Fokus der diesjährigen Energiekonferenz „Energy Tomorrow“ von TPA. Neben aufrüttelnden Fakten zum Klimawandel wurden auch innovative Konzepte vorgestellt, mit denen Forschung und Unternehmen dagegen ankämpfen. Deutlich wurde: An Dekarbonisierung, optimierten Speichersystemen für alternative Energien und Künstlicher Intelligenz für mehr Energieeffizienz führt kein Weg vorbei. Zum achten Mal trafen sich im Wiener Ares Tower renommierte Experten auf Einladung von TPA, um drängende Themen unserer Energiezukunft zu beleuchten. Josef Plank, Generalsekretär des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus, präsentierte dabei einige Eckpunkte der Klima- und Energiestrategie der Bundesregierung. Bis 2030 solle Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen werden, skizzierte Plank. Der Umstieg auf erneuerbare Energieträger wie Photovoltaik, Windenergie und Wasserkraft sei auch volkswirtschaftlich eine große Chance, betonte er: „Die Umstellung auf nachhaltige Energiesysteme wird der größte Investitionstreiber sein, den wir je hatten.“ Problematisch sieht Plank, dass es zahlreiche unterschiedliche Interessen im Energiebereich gibt und dass die einzelnen europäischen Länder ganz unterschiedliche Voraussetzungen für die Dekarbonisierung mitbringen. Energiewende: Die Zeit drängt Warum wir eine echte Revolution statt der sanften Energiewende brauchen, zeigte Volker Quaschning, renommierter Energiewende-Forscher der HTW Berlin, anschaulich auf. 3,5 Grad betrug der Temperaturanstieg auf der Erde seit der letzten Eiszeit vor etwa 20.000 Jahren. Ein weiterer Anstieg von einem Grad wurde allein seit 1900 verzeichnet. Bis zu fünf Grad könnte der zusätzliche Temperaturanstieg bis 2100 betragen, zeigen Studien. Wenn nicht rasch durchgreifende Änderungen erfolgen, würden 100 Millionen Menschen ihren Lebensraum verlieren, die Wasserversorgung auf der Erde sei bedroht und riesige Migrationsbewegungen zu erwarten, so Quaschning. 214 Millionen Klimaflüchtlinge habe es 2008 – 2017 bereits gegeben, allein 2017 waren es 18 Millionen. „Die Klimaberichte der Vereinten Nationen zeigen klar: wir müssen in den nächsten 15-20 Jahren unsere Energieversorgung komplett klimaneutral gestalten, wenn wir die schlimmsten Klimafolgen vermeiden wollen – also weg von Öl, Gas und Kohle. Die Technologien für die Umstellung sind vorhanden und bezahlbar, nun gilt es, sie in allen Bereichen einzuführen. Eine große Herausforderung – aber noch machbar.“ Speaker der 8. Energy Tomorrow 2019: Filippo Ferraris von Enerbrain, Volker Quaschning (HTW Berlin), Josef Plank vom BMNT, Karin Fuhrmann (TPA), Wolfgang Hribernik (AIT), Constantin Benes Schoenherr Rechtsanwälte und Peter Balschek von W&Kreisel. Foto: Alexander Müller ÖGUT-Umweltpreis 2019: open now! Für die Early Birds steht die Ausschreibung des ÖGUT-Umweltpreises in zwei Kategorien schon offen: Nachhaltige Kommunen und österreichische Betriebe, die mit gutem Beispiel in Sachen Ressourcenschonung und Abfallvermeidung vorangehen, sind herzlich eingeladen, sich zu bewerben! Die ÖGUT lädt zum 33. Mal Vorbilder aus Unternehmen, Verwaltung und Zivilgesellschaft ein, ihre Projekte, Leistungen und Initiativen für eine nachhaltige Welt ins Rennen um den ÖGUT-Umweltpreis zu schicken – die Ausschreibung ist bis zum 30. September geöffnet. Seit 1985 zeichnet die ÖGUT jährlich Projekte aus, die ökologisch wie ökonomisch sinnvoll sind und neue Impulse für nachhaltige Entwicklung setzen. Er ist damit Österreichs älteste und renommierteste Auszeichnung im Umwelt- und Nachhaltigkeitsbereich. Die Preisträger profitieren von der breiten Öffentlichkeit, der ideellen Anerkennung und attraktiven Preisgeldern. Derzeit sind zwei Kategorien bereits offen: Nachhaltige Kommune: Die Gemeinde als unmittelbarer Lebensort für jede/n von uns hat viele Aufgaben zu bewältigen. Umwelt- und Klimaschutz, gute wirtschaftliche Grundlagen, sozialer Zusammenhalt und ein gedeihliches Miteinander gewinnen immer mehr an Stellenwert. Diese Kategorie steht Gemeinden und Städten offen, die Initiativen im Bereich Nachhaltigkeit starten, leben und zum Erfolg führen. World without waste: Eine Welt ohne Abfall – an dieser Vision ausgerichtete Projekte von Unternehmen suchen wir in dieser Kategorie: von der Optimierung des Materialeinsatzes in der Produktion über die Erhöhung des Recyclinganteils bis zur Kreislaufführung von Materialien. Die Entscheidung über die Auszeichnungen wird von einer unabhängigen Expertenjury getroffen, die feierliche Preisverleihung findet im November im Rahmen des ÖGUT-Jahresempfangs vor 350 geladenen Gästen aus Wirtschaft, Verwaltung, Umwelt und Wissenschaft statt. Ausschreibungsunterlagen und nähere Informationen zu den Kategorien finden Sie auf der ÖGUT-Homepage oegut.at

Juli 2019/ UmweltJournal ... UND PERSPEKTIVEN 3 ÖWAV tagte in Eisenstadt EU-Kreislaufwirtschaftspaketes im Fokus der Abfallbranche Vom 15. bis 17. Mai fand im Kultur- und Kongresszentrum in Eisenstadt mit 430 Teilnehmern sowie rund 30 Ausstellern die diesjährige Abfallwirtschaftstagung (AWT) des Österreichischen Wasser- und Abfallwirtschaftsverbandes (ÖWAV) statt. Unter dem Leitthema „Vom Wert- zum Werkstoff“ wurde im Zuge der Abfallwirtschaftstagung 2019 die Umsetzung des EU-Kreislaufwirtschaftspaketes in Österreich zur Diskussion gestellt. Foto: ÖWAV/Titzer Entscheidungsträger aus Politik, privater und kommunaler Entsorgungswirtschaft, Abfallerzeuger und Vertreter der Behörden und Wissenschaft setzten sich Mitte Mai in Eisenstadt intensiv mit verschiedenen Aspekten der Ressourcennutzung und des nachhaltigen Umweltschutzes in der Abfallwirtschaft auseinander. BMNT-Generalsekretär Josef Plank eröffnete die Veranstaltung und betonte den Stellenwert und die Bedeutung der Abfallwirtschaft im Hinblick auf die zukünftigen Herausforderungen. In vier Themenblöcken wurden die aktuellen Herausforderungen am Weg zur Kreislaufwirtschaft beleuchtet und dabei die Themen Ökodesign und mögliche rechtliche Lenkungsinstrumente angesprochen. Einen weiteren Themenschwerpunkt bildete das Thema Kunststoffrecycling beziehungsweise Strategien im Hinblick auf Einwegplastik und Biokunststoffe. VEFB verleiht vier neue Zertifikate Auch die Zukunft der Abfallwirtschaft wurde ins Visier genommen. Die Möglichkeiten eines rohstofflichen Recyclings und neue Konzepte unter Einbindung der fortschreitenden Digitalisierung und künstlichen Intelligenz wurden aufgezeigt. Im Rahmen der Veranstaltung vergab der V.EFB (Verein zur Verleihung des Zertifikates eines Entsorgungsfachbetriebes) zudem vier Erstzertifikate an Branchen-Prominenz auf der ÖWAV-Tagung in Eisenstadt: HR DI Gerald Hüller, Burgenländische LR; DI Manfred Assmann, GF Österreichischer Abfall- und Wasserwirtschaftsverband; Landesrat Mag. Heinrich Dorner; Bgm. Josef Korpitsch, Obmann-Stellvertreter BMV; Elisabeth Pauer, Moderatorin; LAbg. Mag. Thomas Steiner, Bürgermeister Eisenstadt; Johann Janisch, Geschäftsführer BMV; Ing. DI Rudolf Haider, Geschäftsführer UDB; BR h.c. DI Roland Hohenauer, Büro Dr. Lengyel ZT GmbH / ÖWAV-Präsident; DI Josef Plank, Generalsekretär des BMNT (v.l.) neu zertifizierte Entsorgungsfachbetriebe: Fa. Swietelsky, Fa. Buchschartner, Magistrat St. Pölten und Fa. Störchle. 2.000-Jahre alter Bodenverbesserer Warum Landwirte auf Pflanzenkohle setzen 2019 droht noch heißer zu werden als der Vorjahrssommer, sagen die Meteorologen. In der Folge fehlt Niederschlag und trockene Böden werden schwerer zu bearbeiten. Ernte fällt aus, der Wasserverbrauch steigt und Dünger wirkt bei nährstoffarmen Ackerflächen kaum noch. Dabei haben schon indigene Völker vor mehr als 2.000 Jahren einen schwarzen Bodenverbesserer gefunden, der für Natur und Mensch gesund ist und sich den Bedürfnissen der Flora anpasst – Pflanzenkohle. Wir bekommen Anfragen für Moola aus den „ skandinavischen Ländern“, berichtet Beate Schwarz. Die Chefin des Pflanzenkohleherstellers Moola hat im ersten Quartal mehr als 100 Tonnen des begehrten Öko-Produktes gefertigt und damit ihre Vorjahresproduktion übertroffen. Ihr Geschäftsführerkollege Christoph Zimmermann spricht derweil in Stadtplanungsämtern vor, um eine nachhaltige Idee aus Stockholm vorzustellen. In der schwedischen Hauptstadt werden seit 2015 alle Böden von Stadtbäumen mit Pflanzenkohle angereichert. In der Folge wachsen die Ahorne und Eichen deutlich stärker und gehen seltener kaputt, wie der Forstassessor berichtet. Die Rede ist von knapp zwei statt zehn Prozent Baumsterben in der Stadt – wo die grünen Riesen durch Feinstaub und asphaltierte Flächen widrigsten Bedingungen trotzen müssen. Mehr als eine Million Euro hat Stockholm in das Stadtbaum-Projekt investiert. Finanziert von einer Stiftung, der auch New Yorks Ex-Bürgermeister Michael Bloomberg angehört – inzwischen Klimabeauftragter der Vereinten Nationen. Neben dem Einsatz im öffentlichen Raum greift ebenso der Berliner Tiergarten auf Pflanzenkohle zurück. Dort tauschen Gärtner Torf gegen Moola, CO 2 - Speicher statt Klimaschleuder. Und auch in der Landwirtschaft boomt die aus Getreidespelzen gebackene Kohle. So kaufen Pferdewirte aus ganz Europa Moola ein und ersetzen Stroh-Einstreu in Pferdeboxen durch ein Humus-Pflanzenkohlegemisch. Dort nimmt sie den Urin der Tiere wie ein Schwamm auf und gibt den Nährstoff ab, wenn sie auf den Feldern ausgebracht wird. Ein weiteres Einsatzgebiet sind Bienenvölker. Mit Pflanzenkohle gespachtelte Bienenkästen schützen die Insekten vor der berüchtigten Varroamilbe, die weltweit für Bienensterben sorgt. Erste Erfahrungen mit dem Bodenverbesserer, hat Zimmermann bereits vor Jahren bei einem Gartenbauverein gesammelt. Mitglieder testen die karbonisierte Pflanzenfaser in heimischen Böden und freue sich über „Megakürbise“ und „Riesentomaten“. Pflanzenkohle im Viehfutter An der Universität Osnabrück läuft aktuell eine wissenschaftliche Studie. Untersucht werden die Qualität von Kuhmilch, wenn Pflanzenkohle dem Viehfutter beigemischt wird. Sie bindet die Giftstoffe, die Kühe später ausscheiden. „Unis und Tierärzte sprechen von einer positiven Langzeitwirkung auf das Tierwohl“, weiß Zimmermann. Ziel ist es, dass das Bioprodukt chemischen Dünger überflüssig macht. Dabei ist Pflanzenkohle nichts Neues, sondern ein uraltes Produkt. Schon vor 2.000 Jahren haben Indianer am Amazonas nährstoffarme Böden mit organischen Abfällen und Pflanzenkohle angereichert und damit verbessert. Vor gut 15 Jahren keimte DU-Geschäftsführer Christoph Zimmermann, der den Bodenverbesserer Moola auf ein Beet streut. FOTO: DU: willkommen in der Umwelt die Idee in der Schweiz wieder auf, Holzabfälle oder Kirschkerne zu karbonisieren, damit daraus Kohle entsteht. Dass Pflanzenkohle diese Renaissance erlebt, ist wohl auch Hans-Peter Schmidt zu verdanken. Der Pionier betreibt in der Schweiz das Ithaka-Institut und experimentiert seit Jahren mit Pflanzenkohle auf seinem Forschungsweinberg im Wallis und in Waldgärten in Nepal, Bangladesch, Kuba und anderswo. Er schreibt auf seinem Blog über Pflanzenkohle, die in ihrer Struktur in etwa der Holzkohle entspricht. Allerdings besteht sie fast aus nur Kohlenstoff, den Mikroorganismen nur sehr langsam abbauen können. Schmidt hat dazu 150 Studien analysiert. Seine Meinung: „Wird Pflanzenkohle in landwirtschaftliche Böden eingearbeitet, bleibt ein Anteil von mehr als 80 Prozent ihres Kohlenstoffes länger als 1.000 Jahre stabil.“ Das ursprünglich von Pflanzen assimilierte CO 2 wird langfristig der Atmosphäre entzogen, was den Klimawandel bremst. Bei Feldversuchen des Schweizer Delinat-Instituts wurden auf einer Parzelle von 3.000 Quadratmetern die Auswirkungen von Pflanzenkohle- Kompost Mischungen mit Varianten aus reinem Kompost, aus Gründüngung und unbehandelten Kontrollflächen verglichen. Bereits nach zwei Jahren zeigte sich, wie die Wasserverfügbarkeit in Trockenperioden deutlich stieg. Zudem verbessere sich die Nährstoffversorgung, was wiederum die Weintraubenqualität erhöhte. Im Vergleich zur Kompostvariante wuchsen Reben und Trauben sogar stärker. Herstellerin Beate Schwarz erklärt, wie Pflanzenkohle gewonnen wird: „Biomasse – Holz, Zweige, Erntereste, Reisspelzen und vieles mehr – wird bei hohen Temperaturen carbonisiert.“ Bei diesem Prozess, der Pyrolyse, wird der darin enthaltene Kohlenstoff in eine Form umgewandelt, die für viele Jahrhunderte in Böden und Baumaterialien gespeichert werden kann. Damit wird verhindert, dass das CO 2 , das sonst beim Verrotten pflanzlichen Materials freigesetzt wird, in die Atmosphäre gelangt. VERPACKUNGEN SORTIEREN Ihr Technologie-Partner für die NIR-, Magnet und Wirbelstromtechnologie +49 221–4984–153 www.steinertglobal.com/waste-recycling