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additive 02.2021

Aus der Branche

Aus der Branche Metall-3D-Druck stagniert Markt für additive Fertigung wächst leicht Gesamtmarktentwicklung für industrielle additive Fertigung in Metall und Kunststoff von 2020 bis 2025. Prognose aus Lieferantensicht. Bild: Ampower ■■■■■■ Das Beratungsunternehmen Ampower hat seinen jährlichen Marktreport für die industrielle additive Fertigung veröffentlicht. Der Bericht analysiert die globalen Branchenentwicklungen im Jahr 2020 und gibt einen Ausblick auf die kommenden fünf Jahre. Laut dem Report stagniert der Markt für Metall-3D-Druck Pandemie-bedingt. Während die Umsätze mit Anlagenverkäufen deutlich zurückgegangen sind, haben Hersteller von 3D-Druck-Bauteilen ein leichtes Wachstum erfahren. Anlagenkunden waren mit ihren Investitionen im Jahr 2020 deutlich zurückhaltender. Insbesondere der sonst sehr starke Luftfahrtmarkt ist im letzten Jahr hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Diese Umsatzeinbrüche wurden jedoch größtenteils durch verstärkte Aktivitäten in der Raumfahrt aufgefangen. Vor allem amerikanische Raketenbauer und Start-ups setzen die Technologie mittlerweile intensiv in der Triebwerksherstellung ein. Für die kommenden fünf Jahre wird im Metall- 3D-Druck-Bereich mit einem jährlichen Wachstum von über 29 Prozent gerechnet. Polymer-Markt In diesem Jahr hat Ampower den Report erstmalig um den Polymer-Markt erweitert. Dieser ist mit rund 5 Mrd. Euro mehr als doppelt so groß wie der Metallmarkt, erwartet aber mit gut 15 % ein deutlich gerin- geres Wachstum. Für Polymere ist speziell der Markt für Materialien und Bauteilfertigung deutlich größer als bei Metall. Insgesamt wird der Markt für die Additive Fertigung für Polymer und Metall bis 2025 auf über 17 Mrd. Euro anwachsen. In Zukunft werden neue Technologien das Wachstum weiter entscheidend vorantreiben. Dr. Maximilian Munsch, Co-Autor und Partner bei Ampower erläutert: „Pulverbett-Systeme machen sowohl in Metall als auch in Kunststoff nach wie vor den größten Teil der 3D-Druck-Anlagen im industriellen Bereich aus. Für 2025 erwarten wir einen Rückgang dieses Anteils und eine erhebliche Absatzsteigerung alternativer additiver Technologien wie Binder Jetting (BJT) in Metall und Area wise Vat Polymerization (DLP) in Kunststoff.“ „Die Kosten der neuen 3D-Druck-Verfahren sinken kontinuierlich und kommen denen von konventionellen Technologien immer näher“, ergänzt Matthias Schmidt- Lehr, Partner von Ampower. „Dies führt dazu, dass die additive Fertigung insgesamt deutlich stärker wächst als die Fertigungsindustrie mit konventionellen Technologien.“ Der Ampower Report 2021 basiert auf über 300 persönlich geführten Interviews des Unternehmens. Die befragten Maschinenlieferanten decken dabei über 90 Prozent der weltweit installierten Systembasis ab. Neben Lieferanten wird besonderer Wert auf die Befragung von Nutzern gelegt, um damit eine nachfrageorientierte Auswertung zukünftiger Marktentwicklungen zu ermöglichen. Neben der Marktanalyse enthält der Report Berichte von Gastautoren, die auf die Entwicklung des 3D-Druck- Markts in einzelnen Regionen eingehen. ■ Ampower GmbH & Co. KG www.additive-manufacturing-report.com 8 additive Mai 2021

Hybrid-Fachkongress zur Rapid.Tech 3D 2021 3D-Druck macht nachhaltig mobil ■■■■■■ Ein hochkarätiger Fachkongress ist auch 2021 das Markenzeichen der Rapid.Tech 3D. Sie lädt am 22. und 23. Juni sowohl in das CongressCenter der Messe Erfurt vor Ort als auch virtuell zur Teilnahme ein. Mit Herausforderungen und Lösungsansätzen von Additive Manufacturing (AM) für eine klimaneutrale Mobilität greifen die Keynotes das Thema Nachhaltigkeit als Leitmotto des Kongresses auf. Dass der industrielle 3D-Druck bereits „Bus fährt“, zeigen Ralf Anderhofstadt und Janis Kretz im Eröffnungsvortrag am 22. Juni auf. Ralf Anderhofstadt leitet das Kompetenzzentrum 3D-Druck bei Daimler Buses sowie das crossfunktionale 3D-Druck-Projekt innerhalb der Daimler Truck AG. Janis Kretz ist Digital Supply Chain Manager 3D-Druck des Kompetenzzentrums. Beide berichten über die bereits erfolgte Implementierung additiver Fertigung in die internen Prozesse und die Produktion von 3D-Druckteilen, die in den Premium-Bussen der Marken Mercedes-Benz und Setra der Daimler Truck AG verbaut sind. „Der 3D-Druck bedeutet für uns einen Wandel vom physischen zum digitalen Geschäftsmodell. Aktuell bauen wir unser ‚digitales Warenhaus‘ auf, um potenzielle Teile schnellstmöglich zu drucken und somit die Teileverfügbarkeit für unsere Kunden zu perfektionieren“, sagt Anderhofstadt, der sich auch im VDI zu rechtlichen Aspekten engagiert. „3D-Druck wird für das klimaneutrale Flugzeug der Zukunft unabdingbar sein“, sagt Volker Thum. Erste Erfolge und Herausforderungen für AM in der Luftfahrt thematisiert der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie e. V. (BDLI) in seiner Keynote zu Beginn des zweiten Kongresstages. Der ehemalige Airbus-Manager mit 25-jähriger Erfahrung in verschiedenen verantwortlichen Funktionen im Konzern betont, dass die Luftfahrt wie kaum eine andere Branche vor der Notwendigkeit steht, Gewicht zu verringern. Jedes reduzierte Kilogramm spart bis zu drei Kilogramm CO 2 – und das täglich. Auch die kurzfristige Versorgung mit Ersatzteilen ist eine Herausforderung. Die Luftfahrtindustrie gehört zu den Branchen, die ideal für die Einführung topologieoptimierter und additiv hergestellter Bauteile sind. Dass der Umstellungsprozess von konventionellen zu additiven Verfahren dennoch nur schrittweise vorangehe, hat mehrere Ursachen, allen voran die Ansprüche an höchste Sicherheit, so Thum. Eine spezielle Luftfahrtanwendung steht im Mittelpunkt des Abschlussvortrags. Alexander Altmann von der Liebherr-Aerospace Lindenberg GmbH wird über die Integration der AM-Technologie in die Produktion des Flügelenden-Klappantriebssystems der Boing 777X anhand eines Hydraulikaktuators berichten. Die Fallstudie zeigt, wie Liebherr Herausforderungen wie thermischen Spannungen in der Produktion, Druckabfällen im Betrieb, Oberflächenbehandlung und Verschleißoberflächen von Titanaktuatoren begegnet. Darüber hinaus gibt der Leiter Additive Fertigung bei Liebherr-Aerospace Lindenberg einen Ausblick auf die technologischen Anforderungen bei der Serienfertigung hochintegrierter Komponenten. ■ Messe Erfurt GmbH www.rapidtech-3d.de Pacemaker für High-End- Präzisions- Bauteile Für Ihren Wettbewerbsvorteil machen wir die Pace. Ob 3D-Druck in Metall, Robotik, Zerspanung, Spritzguss & Formenbau oder Qualitätssicherung – mit toolcraft als Technologiepartner setzen Sie Innovationskraft frei. www.toolcraft.de Die Potenziale des industriellen 3D-Drucks für einen klimaneutralen Luft- und Straßenverkehr beleuchten Keynotes zur Rapid.Tech 3D. Bild: Christian Seeling/Messe Erfurt Wir vernetzen die additiven und subtraktiven Fertigungstechnologien im gesamten Fertigungsprozess. Daraus entsteht ein einzigartiger Beratungs- und Fertigungsstandard. additive Mai 2021 9