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DER BIEBRICHER, Nr. 370, September 2022

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Stadtteilmagazin für Wiesbaden-Biebrich

FRANK HENNIG

FRANK HENNIG Erfolgreiche Wiederbelebung des Mosburgfestes Um es kurz zu machen: Das diesjährige Mosburgfest vom 2. bis 4. September war aus Sicht des Publikums und der beteiligten Vereine ein erfolgreiches Mosburgfest. Und es zeigte sich ganz deutlich: Auch nach mehrjähriger, coronabedingter Pause ist das Grundkonzept dieses in der Region so beliebten Festes – ein echtes Bürgerfest „von Bürgern für Bürger“ zu veranstalten – keinesfalls überholt. Zudem hatte es in diesem Jahr vonseiten des Veranstalters viele Anpassungen, insbesondere im Hinblick auf den Umweltund Naturschutz, gegeben. Zum bereits 42. Mal engagierten sich zahlreiche Mitglieder von verschiedenen Biebricher Vereinen mit großem persönlichem Einsatz für ihre Gäste und bereiteten ihnen ein schönes Vereins- und Bürgerfest vor der idyllischen Kulisse der Mosburg und rund um den Schlossparkweiher. Die Besucherinnen und Besucher dankten es den Vereinen mit zahlreichem Besuch. Dabei war die Durchführung des Festes noch wenige Stunden vor der Eröffnung gar nicht so sicher, denn immer mehr Vorgaben von amtlicher Seite machten der veranstaltenden Arbeitsgemeinschaft Biebricher Vereine und Verbände (AG) das Leben und die Festvorbereitung schwer. Viel Lob gab es für das musikalische Begleitprogramm, für das in diesem Jahr erstmals der Kulturclub Biebrich als jüngstes AG-Mitglied verantwortlich zeichnete. Der Kulturclub war in der Lage, verschiedene Kultur-Förderprogramme „anzuzapfen“, was der AG ein kulturelles Begleitprogramm zum diesjährigen Mosburgfest ermöglichte, wie es sonst – insbesondere aufgrund der förmlich explodierenden Infrastrukturkosten des Festes – kaum möglich gewesen wäre. Schon zum „Softopening“ am Freitagabend war das Publikum vom Auftritt der „Rämlers“, der Kultband aus Biebrichs Schweizer Partnergemeinde Glarus, Insbesondere wenn es abends dunkel wird, entfaltet sich die besondere Stimmung, die das Mosburgfest im Biebricher Schlosspark so einzigartig macht. Der AG-Vorsitzende Wolfgang Gores zusammen mit Biebrichs Ortsvorsteher Horst Klee, Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende und Clemens Würkner vom Kulturclub bei der Fest-Eröffnung (v.l.). begeistert. Auch die weiteren Auftritte im Laufe des Samstags und Sonntags, unter anderem von der Band „Sinfonie“ sowie vom „Rhein-Main Swingtett“, kamen gut an. Ebenfalls brachte ein sogenannter „Walking Act“ mit Manfred Kessler vom Chapiteau Theater, der rund um den Weiher als geschlechtsneutraler „Polizist“ im Rock und mit alter, grüner Polizeijacke mit seinem humorig-übereifrigen Ordnungsfimmel unterhielt, das Publikum zum Schmunzeln. Offensichtlich gelang ihm das aber nicht bei jeden, denn eine Person rief die echte Polizei: Die gekommenen Polizeikräfte zeigten sich leider ebenso wenig spaßempfänglich gegenüber der auffällig skurrilen und eindeutig nicht-amtlichen Bekleidung des Künstlers. Nach Feststellung seiner Personalien verlangten sie das Abtrennen des Polizei-Ärmelabzeichens „wegen Wappen-Missbrauchs“ und stellten dies sicher. Auch ein Hinweis des Künstlers, man möge doch ebenso beim roten Cabriolet auf dem Kinderkarussell mal eine Kontrolle durchführen, weil er bei jeder Runde eine Geschwindigkeitsübertretung vermutet, brachte leider kein Lächeln in das Gesicht der Ordnungshüter. Aber sonst schien man während des Festes zum Glück nur guter Stimmung gewesen zu sein – überall waren sowohl vor wie auch hinter den Tresen der Stände eigentlich nur froh gestimmte Menschen zu sehen. Alle waren sichtlich glücklich, dass endlich wieder ein Mosburgfest gefeiert werden konnte. Besonderen Anklang fand auch das erstmals für Sonntag organisierte Kinderprogramm, das zahlreiche Familien anlockte. FRANK HENNIG 10 DER BIEBRICHER / SEPTEMBER 2022

FRANK HENNIG FRANK HENNIG FRANK HENNIG Die „Rämlers“, die Kultband aus Biebrichs Schweizer Partnergemeinde Glarus, hat seit ihrem gelungenen Mosburgfest-Auftritt zahlreiche neue Fans hinzugewonnen. Einig waren sich alle mitwirkenden Vereine in ihrem Dank an eine Person: Ohne den besonders engagierten Einsatz von Wolfgang Gores, den Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Biebricher Vereine und Verbände, hätte es in diesem Jahr garantiert keine Neuauflage des traditionsreichen Mosburgfestes gegeben. Während er, zeitweise unterstützt von weiteren AG-Vorstandsmitgliedern, schon Wochen und Monate vor dem Fest mit zahlreichen Planungs- und Organisationsaufgaben beschäftigt war, war es die letzten 14 Tage vor dem Fest für Gores ein nervenaufreibender Vollzeit-Job, der von einem Ehrenamtlichen in seiner Freizeit eigentlich nicht mehr zu leisten ist. Mit großem Engagement und Beharrlichkeit sowie unter Nutzung zahlreicher Kontakte ist er nicht nur bei der Festorganisation, sondern insbesondere auch bei der Lösung vieler finanzieller Probleme „die“ treibende Kraft gewesen. Der Wille, das Mosburgfest auch im kommenden Jahr wieder zu veranstalten, ist sowohl bei der AG, wie auch bei allen Der Publikumszuspruch sagte alles: Die Biebricherinnen und Biebricher lieben ihr Mosburgfest. FRANK HENNIG Früher stand die Mosburg mehr im Zentrum des Festgeschehens. Heute dient sie – festlich beleuchtet – insbesondere aus Gründen des Natur- und Umweltschutzes „nur noch“ als markante Kulisse und als sehr beliebtes Fotomotiv. Überaus gut besucht war auch der ökumenische Gottesdienst am Sonntagmorgen unter freiem Himmel. beteiligten Vereinen vorhanden. Doch das müssen dann auch die politisch Verantwortlichen und Entscheidungsträger dieser Stadt wollen und dazu ihren Ämtern entsprechende Handlungsanweisungen beziehungsweise Handlungsspielräume an die Hand geben. Bürgerschaftliches Engagement muss bei den Genehmigungen anders bewertet werden und erleichterten Regeln unterliegen, wie Feste und Events von professionellen Veranstaltern oder Agenturen, denn es dient ganz wesentlich auch dem sozialen Zusammenhalt und Frieden in unserer Gesellschaft. Leider bleibt bei Wolfgang Gores und dem AG-Vorstand bei aller Freude über das gelungene diesjährige Mosburgfest eine Aussage nachhaltig präsent, dass dieses Fest an diesem Ort eigentlich nicht mehr gewünscht ist und in Zukunft mit weiteren, noch umfangreicheren Auflagen zu rechnen sei. (fhg) DER BIEBRICHER / SEPTEMBER 2022 11

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