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DER BIEBRICHER, Nr. 381, August 2023

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Stadtteilmagazin für Wiesbaden-Biebrich

„Freiherrs Garten“:

„Freiherrs Garten“: Es reicht, wenn man einen Rahmen vorgibt und die Leute einfach mal machen lässt ARCHIV FRANK HENNIG Eigentlich war alles nur von August 2021 bis April 2022 geplant: Im Sommer oder Herbst 2022 sollten die Bagger anrollen und die alte Hoffläche am früheren Standort der Freiherr-vom- Stein-Schule an der Straße der Republik freiräumen. Ein Team engagierter Biebricherinnen und Biebricher hatte sich zusammengeschlossen, um für die bis dahin ungenutzte Hoffläche ein Konzept für ein „Stadtlabor“ als erstes Versuchsfeld im Programm „Sozialer Zusammenhalt Biebrich-Mitte“ zu entwickeln. Das Ziel: Einen Ort der Begegnung und des Miteinanders schaffen. Einen Ort, an dem auch das gemeinsame Gestalten des Stadtteils erprobt und geübt werden kann, ganz ohne Vorgaben durch ein Programm, nicht kommerziell, stattdessen mit kleinem Budget, immer kreativ und in jeder Hinsicht vielfältig. Ihre Ideen für Begegnung, Kultur und Miteinander im Quartier unter freiem Himmel präsentierten sie der Stadtentwicklungsgesellschaft Wiesbaden (SEG) und dem Schulamt. Beide gaben ihr „grünes Licht“ und es wurde ein Gestattungsvertrag geschlossen. Insbesondere aus versicherungstechnischen Gründen, aber auch, um Förderungen und Spenden besser akquirieren zu können, wurde kurzerhand der Verein „Biebrich203 – gemeinsam.machen“ (angelehnt an die Endung der Biebricher Postleitzahl) gegründet. Fortan wurde das ehemalige Schulgelände unter dem Namen „Freiherrs Garten“ belebt und bespielt. Da die an diesem Ort geplante Baumaßnahme für einen neuen Biebricher Bürgersaal und einen neuen Verwaltungsstandort mehrfach verschoben wurden, Es gab viele Konzertveranstaltungen in „Freiherrs Garten“. konnte das Gelände letztlich deutlich länger genutzt werden, wie ursprünglich gedacht. Doch nun steht das Ende von „Freiherrs Garten“ definitiv bevor. Am 24. September, voraussichtlich von 11 bis 20 Uhr, ist daher nochmals ein generationsübergreifendes Fest, unter anderem mit Anregungen zum „Upcycling“, bei dem Abfallprodukte oder nutzlose Stoffe in neuwertige Produkte umgewandelt werden, und einer Mitmachausstellung zum Klimaschutz geplant. Das große Finale unter dem Motto „Essen, trinken, feiern und Musik“ soll dann am 3. Oktober stattfinden. Anschließend werden die Arbeiten zur Einrichtung der Großbaustelle für Bürgersaal und Verwaltungsstandort beginnen. Gut 90 Veranstaltungen wird es bis zum Ende von „Freiherrs Garten“ vor Ort gegeben haben: Von kleineren Kinder- und Nachbarschaftsfesten bis hin zu großen Musikveranstaltungen, Partys und Stadtteilfesten wurden die Möglichkeiten der Zwischennutzung rege und – wie der Rückblick zeigt – überaus erfolgreich genutzt. Für eine Übergangszeit wurde ein Ort der Begegnung, des Miteinanders und der Kultur geschaffen, der für alle Generationen und alle Nationalitäten offen war. „Und das alles mit einem sehr schlanken Budget“, berichtet Guido Rech von „Biebrich203“. „Es zeigte sich, dass es reicht, wenn man einen kleinen Rahmen vorgibt und dann die Leute einfach mal machen lässt. Nach zwei Jahren kann festgestellt werden, dass alles sehr gut funktioniert hat“, so Rech. Es gab auch Dauernutzungen in Freiherrs Garten, so wurden beispielsweise Hochbeete von Kitas angelegt und Nachbarn haben sich um die Pflege der Bepflanzungen gekümmert. Viele Veranstaltungen wurden zusammen mit dem Quartiersmanagement sowie dem Kinderund Jugendzentrum als Kooperationspartner realisiert. Neben dem ehrenamtlichen Engagement von Mitgliedern und Aktiven war die finanzielle Unterstützung, vor allem durch den Biebricher Ortsbeirat und die SEG als Treuhänder im Programm, wesentlich. Sie wurde durch weitere Institutionen, wie beispielsweise den Biebricher Gewerbeverein BIG und Lotto Hessen, sowie durch das Programm „Demokratie leben in Wiesbaden“ ergänzt. Es habe sich gezeigt, so Guido Rech, wie groß der Bedarf an Flächen zur vielfältigen Nutzung ist, wie „Freiherrs Garten“ sie geboten hat. Nicht nur als freier, kommerzfreier Raum für Kunst und Kultur, sondern auch als Treffpunkt für verschiedenste Gruppen, beispielsweise für Vereine, die kein eigenes Vereinsheim oder Vereinsgelände 14 DER BIEBRICHER / AUGUST 2023

ARCHIV FRANK HENNIG Insbesondere generationsübergreifende Aktivitäten wurden häufig in „Freiherrs Garten“ veranstaltet. haben, als offener Stadtgarten oder Ort für Spiel und Bewegung. „Es gibt sehr viel verborgenes Potenzial in Biebrich, dem nur Raum und Möglichkeiten gegeben werden muss“, ist sich Rech sicher. Mögliche Flächen für weitere Projekte sowie gemeinschaftliche und öffentliche Nutzungen gebe es noch einige. Er denkt dabei unter anderem an den Rathenau- und den Marienplatz oder auch größere Straßenecken, an denen beispielsweise „Urban Gardening“ (kleinräumige, gärtnerische Nutzung städtischer Flächen) oder kleinere kulturelle Angebote und Aktivitäten möglich wären. Die Akzeptanz für solche Projekte würde mit niveauvollen Angeboten steigen, ist sich Rech sicher. Generell brauche es mehr Orte für Begegnungen. Wie geht es nun mit dem Verein „Biebrich203“ weiter? Über die Zukunft des Vereins ist noch nicht endgültig entschieden, denn der eigentliche Vereinszweck war das Projekt „Freiherrs Garten“. Fest steht dafür schon, dass sich die Mitglieder des Vereins jetzt schwerpunktmäßig in der „LoPa“, der Lokalen Partnerschaft, als wesentlichem Element des Programms „Sozialer Zusammenhalt“ weiter engagieren und einbringen wollen. Interessierte und engagierte Biebricher Bürgerinnen und Bürger treffen sich dazu regelmäßig im Stadtteilbüro, Straße der Republik Ecke Bunsenstraße. Mit dem Verfügungsfond gebe es nun auch ein Gremium und gesicherte Finanzmittel zur Planung und Umsetzung weiterer Projekte im Stadtteil, so Rech. Erste fruchtbare Ansätze dazu fänden sich bereits in den Gruppen „Stadtgarten“ und „Parking Day“, an denen sich gerne noch weitere Interessierte beteiligen könnten und dazu einfach nur beim Quartiersmanagement melden müssten (E-Mail: quartiersmanagementbiebrich-mitte@ib.de, Telefon: 0611 / 724341410). (fhg) Aufklärungsarbeit in der Grundschule Kurz vor den Sommerferien hat die Gynäkologin Janina Klawe von der Asklepios Frauenklinik in Wiesbaden die drei 4. Klassen der Freiherr-vom- Stein-Schule in Biebrich besucht. Die Schülerinnen und Schüler hatten die Gelegenheit, der Ärztin Fragen zum Themenbereich „Veränderung in der Pubertät – Fortpflanzung – Verhütung“ zu stellen. Die Gynäkologin hat die Fragen offen und ausführlich mit den Schülerinnen und Schülern besprochen und beantwortet. „Die Schule dankt Janina Klawe für ihr Engagement und dem Chefarzt der Asklepios Frauenklinik, Dr. Christopher Wolf, der diese Aufklärungsarbeit an Grundschulen ermöglicht, bevor die Viertklässlerinnen und Viertklässler in die weiterführenden Schulen entlassen werden“, so Lisa Kern vom Kollegium der Freiherrvom-Stein-Schule. (red) FISCHER & JOST BESTATTUNGEN In unserem Bestattungshaus möchten wir Ihnen Mut machen, mit Wertschätzung den Abschied von Ihren Verstorbenen zu gestalten, Begegnungen und Erfahrungen zu machen, die nicht mehr nachgeholt werden können und die Sie für Ihre eigene Trauerarbeit unterstützen. Wir sind persönlich für Sie erreichbar, dort zur Stelle wo Sie uns brauchen. Zeit und Raum für den Abschied ermöglichen wir Ihnen gerne in der besinnlichen und wohltuenden Atmosphäre unseres Hauses. Individuelle und würdevolle Trauerfeiern können auf Wunsch auch in unserem Haus stattfinden. Bei Ihrer persönlichen Bestattungsvorsorge beraten und unterstützen wir Sie gerne. Fischer & Jost Bestattungen 65396 Walluf · Im Grohenstück 13 Telefon 06123 - 70 99 12 info@fischer-jost.de · www.fischer-jost.de DER BIEBRICHER / AUGUST 2023 15

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