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DER BIEBRICHER, Nr. 381, August 2023

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Stadtteilmagazin für Wiesbaden-Biebrich

Theresa Breuer mit

Theresa Breuer mit Ludwig-Beck-Preis geehrt Viele erinnern sich noch an die dramatischen Bilder Mitte 2021 aus Afghanistan, als sich Menschen in ihrer letzten Verzweiflung an startende Flugzeuge klammerten, um dem gefürchteten Taliban-Regime zu entkommen. Genau in dieser Phase bewies die in Wiesbaden aufgewachsene Journalistin, Fotografin, Filmemacherin, Kriegsberichterstatterin und Aktivistin Theresa Breuer, dass emotionale Betroffenheit allein keine Menschen rettet. Sie initiierte die „Kabul-Luftbrücke“, über die sie gemeinsam mit weiteren Menschen und mit von der Initiative angemieteten Flugzeugen mehrere Tausend Menschen rettete und in Sicherheit brachte. Dafür wurde ihr am 20. Juli der diesjährige Ludwig-Beck-Preis für Zivilcourage der Landeshauptstadt Wiesbaden verliehen. „Theresa Breuer wird für ihr außergewöhnliches Engagement für Frauen in Afghanistan vor der Machtübernahme der Taliban und für ihren entschlossenen Einsatz für Menschen auf der Flucht vor den Taliban nach deren Machtübernahme im August 2021 ausgezeichnet“, erklärte Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende bei der Preisverleihung. Sie habe in herausragender Art und Weise Zivilcourage im Sinne des Widerstandskämpfers Ludwig Beck bewiesen, indem sie in einer schwierigen Zeit beherzt die Initiative ergriffen und ihre Stimme erhoben hat. FRANK HENNIG Theresa Breuer hat im Jahr 2021 gemeinsam mit einer amerikanischen Kollegin einen Dokumentarfilm über afghanische Bergsteigerinnen gedreht. Diese Frauen versuchten, den höchsten Berg des Landes – den Noshaq, den mit 7.500 Metern zweithöchsten Gipfel des Hindukusch-Gebirges – zu bezwingen. Beide begleiteten die Afghaninnen bei ihrem Rekordversuch, der zugleich eine politische Demonstration darstellte. „Die Afghaninnen wollten beweisen, dass Frauen auch in einer patriarchalischen Gesellschaft ihren eigenen Weg gehen und Widerstände überwinden können“, erzählt Breuer in der Dokumentation. Kurz nach dem Abzug der westlichen Truppen aus Afghanistan gründete Theresa Breuer die Kabul-Luftbrücke, um vor den Taliban in Afghanistan fliehende Menschen außer Landes zu bringen. Als Filmemacherin erkannte sie die Gefährdung für die Protagonistinnen ihres Films und weiterer Personen, die nicht auf den offiziellen Evakuierungslisten standen. „Theresa Breuer hat hier unter Inkaufnahme erheblicher eigener Gefahren Menschenleben gerettet“, so Oberbürgermeister Mende in seiner Laudatio. Breuer ist in Wiesbaden aufgewachsen und hat an der Gutenbergschule ihr Abitur gemacht, heute lebt sie in Berlin. Mende: „Es ist mir eine besondere Freude, ihr als ehemaliger Wiesbadenerin diesen Preis zu verleihen. Theresa Breuer (Mitte), die diesjährige Preisträgerin des Ludwig-Beck-Preises für Zivilcourage der Landeshauptstadt Wiesbaden, eingerahmt von Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (links) und Stadtverordnetenvorsteher Gerhard Obermayr. Dieser Preis ist eine Verneigung vor Menschen, die sich durch besondere Zivilcourage auszeichnen.“ Auch Stadtverordnetenvorsteher Gerhard Obermayr sprach der Preisträgerin höchste Anerkennung aus: „Sie sind ein Vorbild für uns alle.“ Der Preis sei Mahnung, Ansporn und Ermutigung, Haltung zu zeigen, so Obermayr. Die Laudatio für die Preisträgerin hielt die stellvertretende ZDF- Politikchefin Antje Pieper, die auch das „auslandsjournal“ moderiert. „Wenn man will, dass etwas anders wird, dann muss man selber handeln“, so Pieper und genau das habe die Preisträgerin auf beeindruckende und beispielhafte Art und Weise gemacht. Zudem sei Breuer unter ihren Journalistenkolleginnen und -kollegen dafür bekannt, über die Grenzen des Möglichen hinaus zu handeln und eher das zu tun, was das Herz ihr sagt, statt was der Verstand ihr vorgibt. „Es ist schwer zu ertragen, dass diese Welt so ungerecht ist“, erklärte Theresa Breuer. Als ihr größtes Glück bezeichnete es die Preisträgerin, „an diesem Ort und in dieser Wertegemeinschaft aufgewachsen zu sein.“ An der Preisverleihung im Festsaal des Wiesbadener Rathauses am 79. Jahrestag des gescheiterten Attentats auf Hitler nahmen neben zahlreichen Gästen aus Politik und Gesellschaft auch drei Großnichten des Widerstandskämpfers Generaloberst Ludwig Beck teil. (fhg) Mit dem Ludwig-Beck-Preis ehrt Wiesbaden alljährlich am 20. Juli, dem Jahrestag des gescheiterten Attentats auf Hitler, Menschen, Institutionen oder Vereinigungen aus aller Welt, die sich mit besonderer Zivilcourage für das Gemeinwohl, das friedliche Zusammenleben der Menschen, die soziale Gerechtigkeit und die Grundprinzipien von Demokratie und Rechtsstaat eingesetzt haben. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Der in Biebrich geborene Widerstandskämpfer Generaloberst Ludwig Beck, der sich in der Zeit des Nationalsozialismus gegen Adolf Hitler und seinen rassistischen Machtwahn stellte, bleibt auch in der heutigen Zeit ein Beispiel für besondere Zivilcourage. Er hätte nach dem Gelingen des Attentats auf Hitler am 20. Juli 1944 deutsches Staatsoberhaupt werden sollen. Er wurde im Anschluss an das gescheiterte Attentat in Berlin erschossen. 6 DER BIEBRICHER / AUGUST 2023

FRANK HENNIG Thomas Deichmann (links), Leiter der Unternehmenskommunikation bei InfraServ Wiesbaden, Markus Michel (Mitte), Vorsitzender des Biebricher Gewerbevereins BIG, und der Winzer Winfried Steinmacher am Biebricher Weinstand mit den neuen Schirmen, die alle Sitzgelegenheiten beschatten. Neue InfraServ-Schirme am Biebricher Weinstand „Die neuen Schirme kommen sehr gut an“, bestätigt Markus Michel, Vorsitzender des Biebricher Gewerbevereins BIG. Rund zehn Jahre nachdem der Industrieparkbetreiber InfraServ Wiesbaden schon die früheren Sonnenschirme für die Sitzgelegenheiten am Biebricher Weinstand gesponsort hatte, war es nun an Zeit für neue Schirme. Diese sind zudem deutlich größer und bieten so noch großflächigeren Schutz bei starkem Sonnenschein – oder auch bei kleineren Regenschauern. Thomas Deichmann, Leiter der Unternehmenskommunikation bei InfraServ Wiesbaden, freut sich, dass die neuen Schirme so gut ankommen. „Außerdem präsentieren wir uns auf den Schirmen mit unserem neuen Markensystem in der Öffentlichkeit“, berichtet Deichmann. Neben dem neuen Logo sind auf den Schirmen auch die neuen grafischen Elemente zu sehen, die den Industriepark darstellen. Außerdem macht das Unternehmen mit den Schirmen auf ein Problem aufmerksam, dass auch an InfraServ Wiesbaden nicht vorübergeht: den Fachkräftemangel. Auf den Schirmrändern wird prominent auf die entsprechende Internetseite mit weiteren Informationen hingewiesen: http://karriere. infraserv-wi.de. Zudem bewirbt das Unternehmen die vielfältigen Möglichkeiten der Berufsausbildung in seinem eigenen Bildungszentrum: www. bizka.de. Das Bildungszentrum von InfraServ Wiesbaden im Industriepark Kalle-Albert (BiZKA) ist größter Industrieausbilder im Kammerbezirk der IHK Wiesbaden. Abgänger aller Schularten legen hier ihre Grundlagen für eine gute Zukunft und eine vielfältige Karriere an einem großen Industriestandort. (fhg) Denken Sie rechtzeitig an Ihre Herbstbepflanzung und lassen Sie sich vor Ort beraten! Rathausstr. 29 u. Str. der Republik 17 · Tel. 0611-60 03 35 · www.bertsblumen.de Schneideratelier Nguyen Stettiner Straße 26 · 65203 Wiesbaden-Biebrich · Tel. 601 02 93 Mo. Mi. Fr. 8.30 - 18.30 Uhr · Di./Do. 8.30 - 16 Uhr · Sa. 8.30 - 13 Uhr Änderungen Reparaturen Maßanfertigungen Annahmestelle: Wäscherei & Reinigung DER BIEBRICHER / AUGUST 2023 7

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