Ausstellung „Wir
Ausstellung „Wir Frauen in Biebrich“ im ehemaligen Supermarkt in der Galatea-Anlage ANJA BAUMGART-PIETSCH „Wir Frauen in Biebrich“ – vielfältig, bunt, unterschiedlich, kreativ. Das zeigte bis Anfang Dezember eine Ausstellung im ehemaligen Supermarkt in der Galatea-Anlage, die eine 15-köpfige Frauengruppe miteinander über ein Jahr zusammengestellt und entwickelt hat. Gemeinsame Freude über die Ausstellung (v.l.): Katarzyna Czech, Yasmin Welkenbach, Annika Backes und Eva Maurer (v.l.). Zunächst trafen sich nur wenige Frauen, erzählt Gründungsmitglied Eva Maurer, „das sprach sich dann aber immer mehr herum“, bis schließlich über ein Dutzend Frauen, vor allem im mittleren Alter, jeden zweiten Dienstag bei kreativen und kurzweiligen Treffs teilgenommen hat. Es ist ein Projekt, das Sichtbarkeit und Teilhabe in den Vordergrund stellen soll, aber mit Spaß und ohne erhobenen Zeigefinger. Künstlerinnengruppe will sich weiter treffen Ausgestellt im ehemaligen „Nahkauf“, dessen Räumlichkeiten von der Hauseigentümerin Vonovia zur Verfügung gestellt wurden, waren die Ergebnisse von Töpferworkshops und Fotospaziergängen, von der Beschäftigung mit historischen Frauengestalten in Biebrich, von Interviews mit aktuellen Biebricher Geschäftsfrauen. Und die Ausstellung war interaktiv: Alle, die möchten, konnten an einem gemütlichen Schreibtisch Platz nehmen und ihre eigene Biebricher Frauengeschichte aufschreiben. Viele solche Blätter hingen auch bereits an der Wand. In einer Instant-Foto-Ecke konnte man sich fotografieren lassen und dabei ein Plakat mit einer von vielen Fragen in die Kamera halten: Wofür will ich kämpfen? Habe ich Mut? Auch diese kleinen Bilder wurden ausgestellt – in der gekachelten Ecke der ehemaligen Wursttheke des Supermarkts. Aber in der Hauptsache waren die Ergebnisse des kreativen Dutzends zu sehen, das sich über ein Jahr lang getroffen hatte. Begonnen hatte man mit 28 DER BIEBRICHER / DEZEMBER 2023
dem Projekt, das aus Mitteln des Quartiers-Verfügungsfonds unterstützt wurde, bereits im Herbst des vergangenen Jahres. Was wünscht man sich in und für Biebrich, speziell aus weiblicher Sicht? Diese Frage wurde nach und nach erweitert und mit kreativen Mitteln bearbeitet. Man besuchte das Biebricher Heimatmuseum auf der Spur historischer Gestalten wie Elise Kirchner, Betty Coridass, Toni Sender und vielen weiteren Frauen, die teilweise Namensgeberinnen von Biebricher Straßen sind. Auch das Frauenmuseum in Wiesbaden wurde besucht. In der Töpferwerkstatt von Silvia Casselmann gestalteten die Frauen kleine Figuren, zum Beispiel nach Art der bekannten „Nanas“ von Niki de Saint Phalle. Im „Illustralab“ beschäftigten sie sich mit Malerei und Zeichnung. Auf einem Fotospaziergang entdeckten sie interessante, sonst oft übersehene Details ihres Ortes. Die Malerin Patricia Scheld, auch Teilnehmerin des Projekts, stellte ein großformatiges „Parkplatzbild“ vom „Parking Day“ aus: Im Format eines Parkplatzes, aber über und über bunt – so können die Quadratmeter auch genutzt werden. Vielleicht könnte eine Dokumentation entstehen, denn die Ausstellungsstücke und die Beiträge der Besucherinnen und Besucher wären tatsächlich zu schade, um hinterher in der Versenkung zu verschwinden – und auch die Option einer Verlängerung der Schau wird angedacht. Unterstützt wurde die Aktion auch vom Kulturamt in Person von Yasmin Welkenbach, vom Quartiersmanagement Biebrich- Mitte mit seinem neuen Team Annika Backes und Katarzyna Czech, sowie von Mascha Holly, Kreativ- und Theaterpädagogin. Porträts über geschäftige Frauen in Biebrich in der Ausstellung „Wir Frauen in Biebrich“. So ist ein vielfältiges Panorama weiblicher Sicht auf Biebrich und aufs Leben entstanden. Die Gruppe will sich weiter treffen, „ich habe viele Kontakte geknüpft“, sagt Eva Maurer, die meisten Frauen hätten sich vorher untereinander nicht gekannt, nun pflegt man freundschaftliche Beziehungen – mehr als nur ein „Nebeneffekt“ des Projekts. Wer künftig mitmachen möchte, kann gerne beim Quartiersmanagement Biebrich-Mitte anfragen, unterstreicht Annika Backes. (art) ANJA BAUMGART-PIETSCH Wir wünschen Ihnen, Ihren Familien und Freunden ein gesegnetes Weihnachtsfest, vor allem aber ein gesundes und endlich friedliches Jahr 2024. Ihre SPD Biebrich! DER BIEBRICHER / DEZEMBER 2023 29
