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DER BIEBRICHER, Nr. 387, Februar 2024

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Stadtteilmagazin für Wiesbaden-Biebrich

Lesen und schreiben

Lesen und schreiben lernen im Lerncafé auf dem Gräselberg Das Beste kommt zum Schluss - WSV Viele Einzelteile zum ½ Preis! Für die meisten Menschen ist es eine Selbstverständlichkeit: Lesen und schreiben zu können. Zeitung, Formulare Briefe und Mails – über sechs Millionen Menschen in Deutschland im erwerbsfähigen Alter haben dabei aber große Schwierigkeiten. Und es sind oft deutsche Muttersprachler. Früher nannte man es „funktioneller Analphabetismus“, heute „geringe Literalität“. Aber egal wie man es bezeichnet: Es bedeutet für viele ein Leben voller Vermeidungsstrategien. Pädagogin Kathrin Komora nennt ein ganz praktisches Beispiel: „Ich kenne jemanden, der in einem Lokal nur Schnitzel mit Pommes bestellt. Er kann die Speisekarten nicht lesen, er weiß aber, so etwas gibt es überall.“ Das mag ein harmloses Beispiel sein, aber nicht lesen und schreiben zu können trennt von so vielen Dingen. Nicht zuletzt hindert es auch daran, einen qualifizierten Arbeitsplatz annehmen zu können, obwohl viele der „gering literalisierten Menschen“ erwerbstätig sind. Doch es gibt Hilfe, in Wiesbaden nicht nur bei der Volkshochschule, sondern seit letztem Jahr auch in den Lerncafés des Vereins „Fresko“. Der Wiesbadener Verein für Bildungs- und Kulturarbeit ist ein unabhängiger Bildungsträger und hat viele verschiedene Sprachkurse im Programm. Jetzt auch die Sprachcafés, zunächst im Schelmengraben (seit 2023) und auf dem Gräselberg (seit 2023) und im kommenden Jahr wahrscheinlich auch noch im Sauerland. Kathrin Giebeler und Kathrin Komora heißt das Duo, das montags von 16 bis 16.30 Uhr im Stadtteilladen Gräselberg, Klagenfurter Ring 82, auf Lernwillige wartet. Ohne Anmeldung, ohne Kosten, bei Kaffee, Tee und Keksen. Und das sehr individuell. Denn jeder „Fall“ ist anders, jede Motivation ist eine andere. Zum Beispiel gibt es eine seit kurzem verwitwete Besucherin. Ihr Mann habe sich immer um alles gekümmert, jetzt ist er nicht mehr da, und sie möchte, wenn auch schon in höherem Alter, jetzt endlich selbst in der Lage sein, zu lesen und zu schreiben. Eine andere bekommt demnächst ein Enkelkind und möchte ihm vorlesen können. Ihnen wird geholfen, ohne Druck, irgendeine Prüfung machen zu müssen. Wer mag, kann später weiter zu Kursen beispielsweise bei der VHS gehen oder zu anderen Trägern, um Zertifikate zu erwerben – wichtig bei Berufseinsteigern zum Beispiel. Aber auch, wer nur verstehen möchte, was für Briefe vom Amt ins Haus flattern, ist hier richtig. „Wobei wir nicht als unsere Kernaufgabe sehen, einen Lese- und Schreibservice anzubieten – das machen andere“, sagt Komora. Schwerpunkt soll das eigene Lernen sein. Die beiden Fachfrauen vom Lerncafé sind im Quartier schon gut vernetzt und können auch Räume mitnutzen, wofür sie sehr dankbar sind. Auch Info-Stände vor Läden haben geholfen, sich ins Gespräch zu bringen. „Wir merken dann schon, wie manche uns mehrfach ‚umkreisen‘, sich erst nicht so richtig trauen, dann doch auf uns zukommen“, beschreibt Giebeler. Nicht lesen zu können, ist für viele mit großer Scham besetzt, mit Angst. Ihnen wollen die beiden Brücken bauen. „Wir möchten gerne auch Ehrenamtliche zur Mitarbeit motivieren“; sagt Ruth Weber-Jung, Geschäftsführerin von Fresko. Dass gerade im Bereich Alphabetisierung der Bedarf immer größer wird, weiß sie – aktuelle Studien ergeben zum Beispiel, dass ein Viertel aller Grundschul-Abgänger nicht richtig lesen kann, oder dass von der gesamten Deutsch sprechenden erwachsenen Bevölkerung zwölf Prozent auf niedrigstem Kompetenzniveau lesen und schreiben. Im Zeitalter des Fachkräftemangels ist so etwas hoch brisant. Dass man hier niedrigschwellig ansetzen muss, ist das Mittel der Wahl. Und in den gemütlichen, persönlichen Lerncafés geht so etwas. Schwierig ist tatsächlich die Mittel-Akquise. Dieses Projekt wird für drei Jahre vom Europäischen Sozialfonds, vom Land Hessen und von der Eberhard-Schöck-Stiftung aus Baden-Baden gefördert. Man hoffe zuversichtlich, dass es danach weitergehen kann, sagt Ruth Weber-Jung. (art) Sanitätshaus: Rathausstraße 52 · Tel. 0611.61656 Stammhaus und Werkstatt: Straße der Republik 43 · Tel. 0611.6098939 Ortho-Nova Sports: Friedrichstr. 29 · Tel. 0611.45048091 ANJA BAUMGART-PIETSCH Kathrin Giebeler (links) und Kathrin Komora bieten im Lerncafé auf dem Gräselberg kostenfreie Angebote, um lesen und schreiben zu lernen. 18 DER BIEBRICHER / FEBRUAR 2024

CONNY MICHEL NEUJAHRSSPECIAL!!!! SOFORT VERFÜGBAR!!! SICHERN SIE SICH JETZT EINEN NACHLASS VON BIS ZU 9000,-€ !!!!! Toyota Easy Leasing BIS ZU 15 JAHRE GARANTIE¹ 149 €² mtl. leasen zzgl. Leasingsonderzahlung Joachim Michel (links) und Peter Vorndran (rechts) zeichneten Bernhard Gläser mit dem närrischen „Goldenen Vlies“ aus. Bernhard Gläser mit dem närrischen „Goldenen Vlies“ ausgezeichnet Kolpings Närrische Gesellen haben ihr langjähriges Mitglied Bernhard Gläser mit dem „Goldenen Vlies“ geehrt. Die besondere Ehrung fand zur großen Überraschung Gläsers im Museum Biebrich statt, wo der Geehrte ebenfalls stark engagiert ist. In einer kurzen Laudatio beschrieb Kolpingbruder Joachim Michel die vielfältigen ehrenamtlichen Tätigkeiten des Jubilars, der seit närrischen 6 x 11 Jahren Mitglied der Kolpingfamilie Biebrich ist. So war Bernhard Gläser viele Jahre Vorstandsmitglied der Kolpingfamilie Biebrich und ist bis heute noch aktives Mitglied des Herrenkomitees. Er war 1977 Gründungsmitglied des Kolping-Männerballetts „Biebricher Waden“ und in der Folge viele Jahre als Tänzer aktiv. Legendär war seine ganz persönliche Technik, die Tänze zu proben: Gerne hat er die einzelnen Tanzschritte auf Tapetenrollen aufgemalt und damit im Wohnzimmer geübt. Die Kolping-Fastnachts-Bühne wurde von ihm entworfen und mit Unterstützung der Firma Huhle in die Praxis umgesetzt. Das Fastnachts- und Theaterlager der Kolpingfamilie Biebrich wurde von ihm konzipiert. So zeichnet er unter anderem die Saalpläne für die Fastnacht und hat die Theaterbühnenelemente entwickelt. „Bernd setzt“, so Sitzungspräsident Peter Vorndran, „so ziemlich alle ‚Schnapsideen‘ die im nichttechnischen Hirn des Präsidenten in der Theorie entstehen, kompetent, mit Bravour und mit einzigartiger Kreativität in die Praxis um. Wir sind sehr dankbar, dass wir solch einen kreativen Kopf im Verein haben und gratulieren ihm zu dieser hochverdienten Auszeichnung.“ (red) Toyota C-HR 5-Türer Flow: 17'' Leichtmetallfelgen, silver, mit Bereifung 215/60/R17, LED-Scheinwerfer, Multimedia - Audiosystem Toyota Touch®, Rückfahrkamera Kraftstoffverbrauch Toyota C-HR 5-Türer Flow, Hybrid: 1,8-l-VVT-i, Benzinmotor 72 kW (98 PS), und Elektromotor, 53 kW (72 PS), Systemleistung 90 kW (122 PS) Stufenloses Automatikgetriebe (4x2): Kurzstrecke (niedrig): 4,2 l/100 km; Stadtrand (mittel): 3,9 l/100 km; Landstraße (hoch): 4,4 l/100 km; Autobahn (Höchstwert): 6,1 l/100 km; kombiniert: 4,9 l/100 km; CO 2 -Emissionen kombiniert: 110 g/km. Werte gemäß WLTP-Prüfverfahren. Abb. zeigt Sonderausstattung. ¹Bis zu 15 Jahre Garantie mit Toyota Relax: 3 Jahre Neuwagen Herstellergarantie + max. 12 Jahre Toyota Relax Anschlussgarantie der Toyota Motors Europe S.A./N.V., Avenue du Bourget, Bourgetlaan 60, 1140 Brüssel, Belgien. Mit Durchführung der nach Serviceplan vorgesehenen Wartung erhalten Sie - bis zu einer Laufleistung von 250.000 km - eine Toyota Relax Anschlussgarantie. Einzelheiten zur Toyota Relax Garantie erfahren Sie unter www.toyota.de/relax oder bei uns im Autohaus. ²Ein Kilometerleasing-Angebot der Toyota Kreditbank GmbH, Toyota-Allee 5, 50858 Köln für den Toyota C-HR 5-Türer Flow. Anschaffungspreis: 27.011,57 €, Leasingsonderzahlung: 4.744,48 €, Gesamtbetrag: 11.896,48 €, jährliche Laufleistung: 10.000 km, Vertragslaufzeit: 48 Monate, 48 mtl. Raten à 149,00 €. Das Leasingangebot gilt nur für Privatkunden und nur bei Anfrage und Genehmigung bis zum 30.01.2028. AUTOHAUS BERTRAM GMBH Am Klingenweg 8 65396 Walluf Den aktuellen BIEBRICHER und frühere Ausgaben können Sie auch im Internet abrufen unter www.yumpu.com/kiosk/biebricher DER BIEBRICHER / FEBRUAR 2024 19

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