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cav_2024-001_144cav – Prozesstechnik für die Chemieindustrie 01-2024

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Die Fachzeitschrift cav - Prozesstechnik für die Chemieindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die chemische und pharmazeutische Industrie. Weitere Themen sind IT-Technologien, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und Prozessanalysentechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Ex-Schutz, Anlagensicherheit, Arbeitsschutz, Instandhaltung, Standortmanagement und Energiemanagement.

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cav MSR-TECHNIK, AUTOMATION, DIGITALISIERUNG Das industrielle Automatisierungssystem Ecostruxure Automation Expert basiert auf dem Standard IEC 61499 wir damit deutlich bessere Voraussetzungen, um künftig sinnvoll und mit dem richtigen Tempo modernisieren zu können. Gerade die energieintensive Prozessindustrie steht hier in den kommenden Jahren vor der großen Aufgabe, von Wasserstoff bis KI anspruchsvolle neue Technologien implementieren zu müssen. Unternehmen die Digitalisierung nicht als Kernkompetenz begreifen, werden über kurz oder lang in den komplexen Lieferketten und Ökosystemen keine Rolle mehr spielen. Daher wird sich die Frage, ob man im Brownfield ein Retrofit will, einfach nicht mehr stellen. Es ist ein Muss. Welche Vorteile bietet die Standardisierung? Bethune: Durch Standardisierung erreichen wir Skalierbarkeit der digitalen Technologien. Für uns bei Schneider Electric ist das eine elementare Voraussetzung dafür, um die so wichtige digitale Transformation zu beschleunigen und attraktiver zu machen. Wenn wir es als Industrie endlich schaffen würden, uns bei grundlegenden Dingen wie Datenkommunikation auf eine gemeinsame und standardisierte Sprache zu einigen, ließen sich Themen wie Migration und Integration erheblich vereinfachen und Komplexität würde reduziert. Wenn wir heute schon über das Potenzial von KI und Metaverse sprechen, dann müssen wir uns zugleich auch fragen, wie wir solch mächtigen Softwarelösungen Daten bestmöglich zur Verfügung stellen können. Hier stehen wir aus meiner Sicht noch ganz am Anfang auch, weil es uns an Standardisierung mangelt. Gibt es das industrielle Metaverse schon und was ist darunter zu verstehen? Bethune: Ja, im Kleinen ermöglicht es Kunden die Überwachung oder Steuerung einer Anlage aus der Ferne. Die Software generiert eine virtuelle Realität, über die ich mir Daten aus einer Anlage in Echtzeit anschauen, Prozesse steuern oder Wartungs- und Instandhaltungsprozesse durchführen kann. Auch Konstruktion und Design von Anlagen und Prozessen können bereits im Rahmen des Metaverse erfolgen. Zukünftig ist nach meinem Verständnis aber eine viel weiter reichende Integration und Vernetzung gemeint. Dass also tatsächlich ein virtueller Raum oder sogar eine Art Treffpunkt entsteht, der deutlich über eine Maschine oder Anlage hinausgeht. In diesem Raum sind dann auch andere Gewerke oder Abteilungen eines Unternehmens oder vielleicht sogar verschiedene Teilnehmende an einem übergreifenden Ökosystem virtuell präsent. Metaverse hat in diesem Sinne also nicht nur eine technische, sondern auch eine kaufmännische und soziale Funktion. Und auch hierfür bereiten wir mit Universal Automation schon jetzt den Boden. Welche Komponenten bietet Schneider Electric außerdem für die Open Automation? Bild: Schneider Electric Bethune: Grundsätzlich ist unser Ansatz, alle Produkte, die wir entwickeln, auf Basis des Standards IEC 61499 zu entwickeln. Es wird kein Produkt bzw. Bauteil mehr geben, das nicht in irgendeiner Form intelligent ist und entsprechend auch den Datenaustausch über standardisierte Schnittstellen sicherstellt. Produkte am Markt werden ausgetauscht, nachgerüstet oder weiterentwickelt. Inwieweit treiben die Wünsche der Kunden die Entwicklung? Bethune: Wir brauchen nichts herstellen, das für unsere Kunden nicht relevant ist. Daher sind wir im kontinuierlichen Austausch, arbeiten eng mit Namur zusammen und sind aktiv im ZVEI. Natürlich versuchen wir bei Schneider Electric hier und da an dem Gegebenen zu rütteln und unseren Kunden zu sagen: ,Eure Anlage wird euch in der Zukunft nicht mehr alle Bedarfe abdecken, wenn ihr nicht diese oder jene Technologie nutzt’. Wie geht Schneider Electric mit Sicherheitsaspekten bei der Umsetzung von Open Automation um? Bethune: Cybersecurity muss gewährleistet sein. Auch wenn wir von offenen Systemen sprechen, dürfen unberechtigte Dritte nicht zugreifen. Neben funktioneller Cybersecurity bieten wir unseren Kunden die 24/7-Überwachung ihrer OT-Umgebung im Remote- Zugriff an. Wir überwachen, ob es eine Aktivität auf der Softwareebene oder auf der OT-Ebene gibt, die nach einem unberechtigten Zugriff aussieht und setzen die entsprechenden Gegenmittel direkt in Aktion, ein sogenanntes securitybasiertes Alertmanagement Schneider Electric geht als Unternehmen selbst in puncto Nachhaltigkeit voran. Welche Maßnahmen werden hier durchgeführt? Bethune: Alles wovon wir sprechen, setzen wir in unseren Produktionsstandorten selbst um, von Energieeffizienz, Ressourceneffizienz bis hin zur Biodiversität. Wir elektrifizieren mit grüner Energie wo wir können, um unseren CO 2 -Fußabdruck so klein wie möglich zu halten. Von der Elektrifizierung des Fuhrparks bis hin zur Zusammenarbeit mit unseren größten 1000 Zulieferern, Partnergesellschaften. etc. versuchen wir die Dekarbonisierung unserer Prozesse voranzubringen, um die Ziele, die wir uns selbst gesetzt haben zu erreichen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Schneider Electric als eines der ersten Unternehmen überhaupt bereits 2005 einen sehr detaillierten Nachhaltigkeitsreport veröffentlich hat. 2021 wurden wir dann von Corporate Knights zum nachhaltigsten Unternehmen gekürt und konnten sogar den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2022 gewinnen.. Ein besonders schönes Beispiel dafür, was mit klugem Energiemanagement möglich ist, ist der ca. 5,5 Hektar große Euref-Campus in Berlin. Schneider Electric ist einer der Ankermieter und Haupttechnologiegeber. Durch ökologisch und ökonomisch nachhaltige Lösungen erfüllt dieser Campus bereits seit 2014 die Klimaziele der Bundesregierung für 2045. www.prozesstechnik-online.de Suchwort: Schneider Electric DAS INTERVIEW FÜHRTE FÜR SIE DANIELA HELD Redakteurin 36 cav 01-2024

Zustandsbasierte Bewertung und Überwachung von Stellventilen Kleinste Fehler sofort im Keim ersticken Um die Risiken für einen ungeplanten Anlagenstillstand, der auf erhöhtem Verschleiß oder anderweitigen möglichen Fehlzuständen an Stellventilen beruht, zu reduzieren, hat Samson die digitale Anwendung SAM Valve Management entwickelt. Mit dem Einsatz intelligenter Diagnosealgorithmen und dem Wissen der Ventilexperten bei Samson werden dem Betreiber wertvolle Informationen im Rahmen von detaillierten Expertenberichten zum Zustand der Ventile geliefert. Jeder Betreiber einer Prozessanlage verfolgt wirtschaftliche Ziele, weshalb stets eine hohe Anlagenverfügbarkeit mit möglichst langen Produktionslaufzeiten angestrebt wird. Ein erheblicher Kostenfaktor entsteht, sobald es zu einem ungeplanten Anlagenstillstand kommt. Die Kosten können je nach Dauer des Stillstands und dem produzierten Gut zu einem wirtschaftlichen Schaden in Millionenhöhe führen. Der Stillstand kann dabei bereits durch einen zuvor kleinen, unentdeckten Schaden an einem Ventil verursacht werden, der in einem kurzen Zeitraum zum Ausfall des Ventils und somit der gesamten Produktionskette führen kann. Bild: industrieblick - stock.adobe.com Intelligente Stellungsregler Intelligente Stellungsregler sind in heutigen Prozessanlagen inzwischen zum Standard geworden. Diese sammeln zuverlässig statistische Diagnosedaten zum Zustand des Ventils. Smarte Stellungsregler verfügen über eine breite Dichte an Diagnosefunktionalitäten, die Messwerte in der Feldebene 24/7 aufnehmen und speichern können. Häufig werden diese Daten jedoch nur gesammelt und nicht zum eigenen Vorteil genutzt, d.h., die erhobenen Daten werden nicht weiter kontextualisiert und in Korrelation gebracht. Mit der Weiterentwicklung von Algorithmen zur Datenauswertung und den Kleine Fehler an einem Ventil können eine Produktion ungewollt zum Stillstand bringen. Das muss nicht sein. Fortschritten bei der Datenkommunikation hin zu echtzeitfähigen Verfahren ergeben sich große Potenziale, den vorhandenen Datenpool gewinnbringend zu nutzen. So werden beispielsweise die Rohmeldungen aus dem Stellungsregler durch smarte Kombination und Gewichtung in Korrelation gebracht, sodass eine priorisierte Handlungsempfehlungsliste entsteht. Um diese und weitere Vorteile nutzen zu können, steht das anwenderfreundliche Portal SAM Valve Management zur Verfügung, das mithilfe smarter Algorithmen die vorhandenen Informationen aus dem Stellungsregler nutzergerecht analysiert und visualisiert. Die Daten der SAMSON-Stellungsregler können auf unterschiedlichen Wegen übermittelt werden: • Datenauslesung aus gängigen Leitsystemen, z. B. Siemens PDM, durch direkten Export • Datentransfer aus der Samson-Bedienoberfläche Trovis-View • Readout-Service durch den Asset-Management-Service von Samson Nach einer erfolgreichen Übermittlung der Daten aus dem Stellungsregler in die Cloud kann von zahlreichen Vorteilen profitiert werden, welche die digitale Anwendung SAM Valve Management bietet. Um eine hohe Datensicherheit und größtmöglichen Datenschutz zu gewährleisten, ist Samson nach ISO 27001 zertifiziert. Die Anwendung wird in einem professionellen Data-Center in Deutschland betrieben und ist für die Verfügbarkeit in mehreren Rechenzentren redundant aufgebaut. Ebenso findet die Kommunikation mit der Anwendung verschlüs- cav 01-2024 37

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