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cav_2024-001_144cav – Prozesstechnik für die Chemieindustrie 01-2024

Die Fachzeitschrift cav - Prozesstechnik für die Chemieindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die chemische und pharmazeutische Industrie. Weitere Themen sind IT-Technologien, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und Prozessanalysentechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Ex-Schutz, Anlagensicherheit, Arbeitsschutz, Instandhaltung, Standortmanagement und Energiemanagement.

Die Fachzeitschrift cav - Prozesstechnik für die Chemieindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die chemische und pharmazeutische Industrie. Weitere Themen sind IT-Technologien, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und Prozessanalysentechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Ex-Schutz, Anlagensicherheit, Arbeitsschutz, Instandhaltung, Standortmanagement und Energiemanagement.

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<strong>01</strong>-<strong>2024</strong><br />

30 TITEL<br />

BATTERIESPEICHER<br />

OPTIMAL AUSGELEGT<br />

8 MITTELS LASERSCAN<br />

SICHERER BETRIEB VON<br />

FLACHBODENTANKS<br />

28 DIRECT AIR CAPTURE<br />

CO 2<br />

DIREKT AUS DER LUFT<br />

ABSCHEIDEN<br />

44 O-PAS-STANDARD<br />

HERSTELLERNEUTRALE<br />

REFERENZARCHITEKTUR<br />

18 TREND<br />

ACHEMA <strong>2024</strong><br />

PROZESSTECHNIK FÜR DIE CHEMIEINDUSTRIE<br />

WWW.PROZESSTECHNIK-ONLINE.DE/CHEMIE


WASSERSTOFF<br />

DRUCKTRANSMITTER<br />

WIR ENTWICKELN ZUKUNFT<br />

H 2<br />

KELLER H2-PORTFOLIO<br />

23SY-Ei-H2<br />

• Verschiedene Genauigkeitsklassen je Einsatzgebiet<br />

• Selektierte Edelstahllegierung <strong>für</strong> minimale<br />

Materialversprödung<br />

• Vergoldete Membran zur Reduktion der H2-Diffusion<br />

• Metallisch dichtende Prozessanschlüsse<br />

• Vollverschweisste Konstruktion, kein Elastomer in<br />

Kontakt mit dem Medium<br />

• Hervorrangende Langzeitstabilität und Langlebigkeit<br />

• ATEX-zertifiziert<br />

keller-druck.com


<strong>cav</strong><br />

EDITORIAL<br />

Your Global Automation Partner<br />

Achema <strong>–</strong><br />

schon wieder<br />

Dem einen oder anderen wird es so vorkommen, als grüße ihn<br />

täglich das Murmeltier. Ja, es ist wahr. Vom 10. bis 14. Juni <strong>2024</strong> ist<br />

Achema <strong>–</strong> schon wieder. Gerade einmal 18 Monate ist es her, da hat<br />

sich <strong>die</strong> <strong>Prozesstechnik</strong>-Gemeinde in Frankfurt im August 2022 zur<br />

Achema getroffen. Jetzt also <strong>die</strong> Achema <strong>2024</strong> <strong>–</strong> wieder zum regulären<br />

Termin und im ursprünglichen Dreijahresrhythmus. Eine<br />

Tatsache, <strong>die</strong> so manchem Marketingverantwortlichen in den<br />

Unternehmen der <strong>Prozesstechnik</strong> <strong>die</strong> Schweißperlen auf <strong>die</strong> Stirn<br />

treibt. Schließlich ist der Aufwand <strong>für</strong> <strong>die</strong> Veranstaltung nicht gerade<br />

gering, und der eine oder andere Aussteller hat zuvor <strong>die</strong> Anuga<br />

Foodtec in Köln und <strong>die</strong> Ifat in München belegt.<br />

Wem das nicht reicht, um ins Schwitzen zu geraten, kann noch am<br />

letzten Achema-Messetag gleich nach München fahren, um sich dort<br />

das Eröffnungsspiel der Fußball-Europameisterschaft <strong>2024</strong> zwischen<br />

Deutschland und Schottland anzuschauen. Ob <strong>die</strong>ses Spiel allerdings<br />

vergnügungssteuerpflichtig ist, sei mal bei den letzten Leistungen<br />

unserer Kicker dahingestellt. Aber wie sagte Rudi Carrell in seiner<br />

letzten großen Samstagabend-Show: Lass Dich überraschen.<br />

Überraschen lassen können Sie sich auch von unserer ersten<br />

Ausgabe im Jahre <strong>2024</strong>. Wir präsentieren <strong>die</strong> aktuellen Trends zur<br />

Achema <strong>2024</strong> ab Seite 18. Außerdem haben wir als Überraschungsgast<br />

Jessica Bethune von Schneider Electric im Programm. Am<br />

Rande der Namur-Tagung sprach meine Kollegin Daniela Held mit<br />

ihr über Open Automation (S. 34). Außerdem lesen Sie bei uns,<br />

warum Bürkert-CEO Georg Stawowy gerne zur Arbeit geht (S. 40).<br />

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen.<br />

Datengestützte<br />

Batterieproduktion<br />

Von IO-Link bis RFID <strong>–</strong><br />

digitalisierte Produktionsanlagen<br />

mit dezentralen<br />

Automatisierungslösungen<br />

und datengestützter<br />

Prozessoptimierung<br />

steigern Resilienz,<br />

Flexibilität und ROI.<br />

MEHR ERFAHREN<br />

Dr. Bernd Rademacher, Redakteur<br />

www.turck.de/bat<br />

<strong>cav</strong> <strong>01</strong>-<strong>2024</strong> 3


<strong>cav</strong> INHALT <strong>01</strong>-<strong>2024</strong><br />

30 Titel Power-Safe-<br />

Batteriespeicher sind eine<br />

Komplettlösung aus stationärem<br />

Speicher und<br />

brandgeschütztem Raumsystem<br />

und lassen sich<br />

ohne Mindestabstand von<br />

Gebäuden aufstellen.<br />

Denios bietet umfassende<br />

Unterstützung bei der<br />

Auslegung.<br />

18 Wasserstoff, Nachhaltigkeit,<br />

Digitalisierung<br />

<strong>–</strong> das sind <strong>die</strong> Megatrends<br />

der Achema <strong>2024</strong>.<br />

Wir werfen einen Blick<br />

auf <strong>die</strong>se Trends und <strong>die</strong><br />

Weltleitmesse vom 10.<br />

bis 14. Juni in Frankfurt/<br />

Main.<br />

24 Die Carbon Capture-<br />

Technologien von GEA<br />

ermöglichen <strong>die</strong> Abtrennung<br />

von CO 2 , bevor es<br />

in <strong>die</strong> Atmosphäre gelangt.<br />

ANLAGENBAU, ENGINEERING<br />

8 Flachbodentanks sicher betreiben<br />

Laserscans ermöglichen zuverlässige Aussagen<br />

über <strong>die</strong> Stabilität<br />

10 PRODUKTE<br />

28 Präzise Messtechnik <strong>für</strong> Direct Air Capture<br />

N egative Emissionen durch Kohlenstoffdioxidabscheidung<br />

aus der Luft<br />

30 TITEL Batteriespeicher Optimal ausgelegt<br />

Voraussetzung <strong>für</strong> einen wirtschaftlichen Betrieb<br />

TREND ACHEMA <strong>2024</strong><br />

18 Die Trends der Achema <strong>2024</strong><br />

Wasserstoff, Nachhaltigkeit, Digitalisierung<br />

PUMPEN UND ARMATUREN<br />

21 Mit hoher Performance<br />

Dicht schließende Absperr- und Regelarmatur<br />

22 Kein Raum <strong>für</strong> Fehler<br />

Chemiepumpen als Schlüssel zu mehr Prozesssicherheit<br />

FOKUS: ENERGIEEFFIZIENZ UND NACHHALTIGKEIT<br />

24 Kohlendioxid direkt an der Quelle abscheiden<br />

Carbon-Capture-Technologien <strong>für</strong> eine<br />

nachhaltige Zukunft<br />

27 Digitaler Service senkt Druckluftkosten<br />

Bis zu 30 % Energie sparen durch weniger Leckagen<br />

und Ineffizienzen<br />

MSR-TECHNIK, AUTOMATION, DIGITALISIERUNG<br />

34 Open Automation ist <strong>die</strong> Zukunft<br />

Nachhaltige Prozesse mit herstellerunabhängiger<br />

Automatisierungstechnik<br />

37 Kleinste Fehler sofort im Keim ersticken<br />

Zustandsbasierte Bewertung und Überwachung<br />

von Stellventilen<br />

40 Ich gehe gern zur Arbeit<br />

Bürkert-CEO Georg Stawowy im Interview<br />

42 Flexibles Raumwunder<br />

Intelligente Automatisierungstechnik <strong>für</strong> Kapselfüller<br />

44 Herstellerneutrale Referenzarchitektur O-PAS<br />

Für eine skalierbare, modulare, interoperable und<br />

sichere Prozessautomation<br />

4 <strong>cav</strong> <strong>01</strong>-<strong>2024</strong>


34 Automatisierungstechnik<br />

und Nach -<br />

haltigkeit gehören <strong>für</strong><br />

Schneider Electric untrennbar<br />

zusammen, wie<br />

Jessica Bethune erläutert.<br />

40 Georg Stawowy geht<br />

gerne zur Arbeit. Warum<br />

das so ist, erklärt der CEO<br />

von Bürkert im <strong>cav</strong>-Interview.<br />

RUBRIKEN<br />

3 Editorial<br />

4 Inhalt<br />

6 Nachrichten<br />

33 Exklusiv auf prozesstechnik-online.de<br />

33 Gewinner Top-Produkt des Monats Dezember<br />

47 Literatur, Broschüren, E-Me<strong>die</strong>n<br />

47 Kontakt zur Redaktion<br />

47 Inserentenverzeichnis<br />

48 Partner der chemischen Industrie<br />

50 Vorschau<br />

50 Impressum<br />

WWW.PROZESSTECHNIK-ONLINE.DE/CHEMIE<br />

Mehr Nachrichten, Fakten, Produkte,<br />

Lösungen rund um <strong>die</strong> <strong>Prozesstechnik</strong><br />

in der chemischen Industrie finden Sie<br />

auf unserem Internet-Portal!<br />

<strong>cav</strong> <strong>01</strong>-<strong>2024</strong> 5


<strong>cav</strong><br />

NACHRICHTEN<br />

Bild: Easyfairs<br />

Maintenance und Pumps & Valves wieder zum gewohnten Zeitpunkt<br />

DORTMUNDER DOPPELPACK IM WINTER<br />

Maintenance und Pumps & Valves in<br />

Dortmund<br />

Am 21. und 22. Februar <strong>2024</strong> gibt es den<br />

gewohnten Doppelpack aus Maintenance<br />

und Pumps & Valves. Die Branche trifft sich<br />

wieder zum gewohnten Zeitpunkt in<br />

Dortmund, um Themen rund um <strong>die</strong> Instandhaltung<br />

sowie zu Pumpen und Armaturen<br />

zu diskutieren. Spannende Themen<br />

rund um <strong>die</strong> Instandhaltung gibt es derzeit<br />

genug. Die weiter fortschreitende Digitalisierung<br />

gehört ebenso dazu wie <strong>die</strong> Diskussion<br />

um Nachhaltigkeit in der Instandhaltung.<br />

Etablierte und namhafte Aussteller<br />

werden hierzu ebenso einen Beitrag leisten<br />

wie Neuaussteller und Start-ups, <strong>für</strong> <strong>die</strong> es<br />

mit der Start-up-Area wieder einen eigenen<br />

Ausstellungsbereich geben wird.<br />

Parallel zur Maintenance findet <strong>2024</strong> nach<br />

drei Jahren wieder <strong>die</strong> Pumps & Valves statt.<br />

Als Fachmesse <strong>für</strong> industrielle Pumpen und<br />

Armaturen bietet sie Herstellern das passende<br />

Forum und mit der Maintenance auch<br />

das geeignete Umfeld, in dem beide Messen<br />

Synergien heben können.<br />

Maria Soloveva, Projektleiterin Maintenance<br />

und Pumps & Valves Dortmund der Easyfairs<br />

Deutschland GmbH: „Das Tandem von<br />

Maintenance und Pumps & Valves hat sich<br />

einfach bewährt. Pumpen und Armaturen<br />

sind eine praxisnahe und sinnvolle Ergänzung<br />

in Kernbereichen der Instandhaltung.“<br />

Das Rahmenprogramm <strong>für</strong> beide Messen<br />

wird als Wissenszentrum der Branche wie<br />

gewohnt breit gefächert sein und spannende<br />

Themen bieten. Maria Soloveva: „Das in Zusammenarbeit<br />

mit dem Fraunhofer IML organisierte<br />

ScienceCenter wird bei der Maintenance<br />

wieder eine zentrale Rolle spielen.<br />

Das Thema wird Predictive Maintenance:<br />

Next Generation sein. Auch das Thema<br />

Nachhaltigkeit, das bereits auf der letzten<br />

Messe im Mai aufgegriffen wurde und auf<br />

sehr positive Resonanz gestoßen ist, wird<br />

auf beiden Messen weiter verfolgt.“<br />

Auf der Homepage beider Messen kann sich<br />

der interessierte Besucher schon ein Bild<br />

machen. Der Eintritt kostet wie gewohnt<br />

30 Euro. Kostenfreie Tickets sind ab sofort<br />

über <strong>die</strong> Aussteller beider Messen erhältlich.<br />

Besucher erleben nicht nur den Zugang zu<br />

zwei Messen an beiden Tagen, sondern auch<br />

eine Fülle von zusätzlichen Vorteilen und<br />

dürfen gespannt sein auf einen Doppelpack<br />

von Industriemessen mit interessanten<br />

Gesprächen und vielen Innovationen.<br />

Rettung in letzter Minute<br />

SIEBTECHNIK ÜBERNIMMT<br />

PROZESSTECHNIK-SPARTE<br />

Allgaier hatte im Frühjahr 2023 Insolvenz<br />

angemeldet. Kurz vor Weihnachten dann in<br />

letzter Minute <strong>die</strong> Erlösung <strong>für</strong> <strong>die</strong> rund<br />

160 um ihren Job zitternden Mitarbeiter der<br />

<strong>Prozesstechnik</strong>-Sparte bei Allgaier: Die Siebtechnik<br />

GmbH aus Mülheim übernimmt <strong>die</strong><br />

<strong>Prozesstechnik</strong> der Allgaier-Gruppe und alle<br />

160 Mitarbeiter. Mit über 50 Jahren Erfahrung<br />

in der Verfahrens- und Prozesstechnologie<br />

sowie zahlreichen Versuchsreihen, ist<br />

<strong>die</strong> Allgaier Process Technology GmbH weltweit<br />

ein etablierter Partner der schüttgutverarbeitenden<br />

Industrie. Neben Trommel-,<br />

Wirbelschicht- und Scheibentrocknern sowie<br />

kombinierten Trocken-Kühl-Aggregaten<br />

umfasst das Produktportfolio auch Taumelund<br />

Vibrationssiebmaschinen. Erwerberin ist<br />

<strong>die</strong> Stafag International GmbH aus Mülheim<br />

an der Ruhr, Dachgesellschaft einer mittelständischen<br />

Unternehmensgruppe, zu der<br />

unter anderem auch <strong>die</strong> Siebtechnik GmbH<br />

gehört. Der Verkauf erfolgte im Rahmen des<br />

Insolvenzfahrens der Allgaier Gruppe, in<br />

dessen Folge <strong>die</strong> Allgaier Process Technology<br />

GmbH ebenfalls Insolvenz angemeldet hatte.<br />

Nach dem jüngst erfolgten Verkauf der Mogensen-Tochtergesellschaften<br />

an <strong>die</strong> Joest<br />

group, komplettiert <strong>die</strong> aktuelle Transaktion<br />

den Verkauf des gesamten Geschäftsbereichs<br />

Process Technology der Allgaier Gruppe.<br />

<strong>cav</strong> NACHRICHTEN TICKER<br />

Neue Mitglieder im<br />

Vorstand der Dechema<br />

Stebani, Polymaterials AG.<br />

Wiedergewählt wurden Dr. Axel<br />

stätigt. Als Stellvertreter wurde<br />

Jürgen Potthoff gewählt. Der<br />

Die Mitglieder des Dechema-<br />

Kobus, Evonik Operations<br />

Maschinenbauer leitet <strong>die</strong> techni-<br />

Vorstands werden jeweils <strong>für</strong> drei<br />

GmbH, Hanau; Prof. Dr. Walter<br />

sche Standardisierung und das<br />

Jahre gewählt und verteilen sich<br />

Leitner, Max-Planck-Institut <strong>für</strong><br />

Qualitätsmanagement des Engi-<br />

Markus Kamieth folgt auf<br />

Martin Brudermüller<br />

Bild: BASF<br />

auf <strong>die</strong> Gruppen „Apparate- und<br />

Anlagenbau“, „Wissenschaft“<br />

sowie „Chemische Industrie/Biotechnologie“.<br />

Damit repräsentie-<br />

Chemische Energiekonversion,<br />

Mülheim, und Jürgen Nowicki,<br />

Linde GmbH, Pullach.<br />

neerings bei Bayer. Er übernimmt<br />

das Amt von Dr. Hans-Jürgen<br />

Henkel von Nobian Industrial<br />

Chemicals. Dr. Susanne Winkler<br />

Mit Ablauf der Hauptversammlung<br />

ren sie <strong>die</strong> wichtigsten Bereiche<br />

übernimmt das Kompetenzcenter<br />

am 25. April <strong>2024</strong> wird Dr. Markus<br />

der Dechema. Die sechs neuen<br />

Mechanik & Verfahrenstechnik als<br />

Kamieth Vorsitzender des Vor-<br />

Mitglieder sind: Dr. Thorsten<br />

neue Leiterin. Die technische<br />

stands der BASF SE. Markus Kamieth<br />

ist seit 2<strong>01</strong>7 Mitglied des<br />

Vorstands der BASF. Er folgt auf<br />

Dreier, Covestro, Dr. Silke<br />

Gotthardt, Bayer AG, Prof. Dr.<br />

Thomas Hirth, Karlsruher Institut<br />

Bild: IGR<br />

IGR bestätigt Vorsitzenden<br />

Chemikerin kommt von Siemens,<br />

wo sie als Lead Consultant Codes<br />

& Standards arbeitet. Sie löst<br />

Dr. Martin Brudermüller, der das<br />

<strong>für</strong> Technologie, Dr. Christoph<br />

Die Interessengemeinschaft<br />

Elfira Blumenthal ab, <strong>die</strong> sich als<br />

Unternehmen seit 2<strong>01</strong>8 als Vor-<br />

Kowitz, Wacker Chemie AG, Prof.<br />

Regelwerke Technik e. V. hat<br />

Beraterin, Autorin und Referentin<br />

standsvorsitzender führt und seit<br />

Dr. Doris Segets, Universität Duis-<br />

Dr. Werner Sievers im Amt des<br />

<strong>für</strong> Normungsthemen selbststän-<br />

2006 Mitglied des Vorstands ist.<br />

burg-Essen, und Dr. Jürgen<br />

Vorsitzenden des Vorstands be-<br />

dig gemacht hat.<br />

6 <strong>cav</strong> <strong>01</strong>-<strong>2024</strong>


AUMA SERVICE<br />

Bild: Dirk Hanus - CAC<br />

CO 2 -Emissionen halbiert<br />

INEOS NIMMT ANLAGE FÜR CUMOL IN BETRIEB<br />

Europas größte Cumolanlage steht in Marl<br />

Ineos Phenol hat <strong>die</strong> Produktion in der<br />

World Scale-Anlage in Marl zur Herstellung<br />

von Cumol gestartet. Produziert werden<br />

750 000 t/a des Ausgangsstoffs <strong>für</strong> Phenol<br />

und Aceton. Durch eine neue Cumoltechnologie<br />

in Kombination mit einer speziellen<br />

Wärmeintegration im Chemiepark Marl fallen<br />

in der neuen Anlage 50 % weniger<br />

CO 2 -Emissionen pro Tonne Produkt an. Die<br />

Anlage nutzt vorhandene Rohrleitungen<br />

zwischen den Produktionsstätten <strong>für</strong> Phenol<br />

und Aceton von Ineos in Gladbeck, dem<br />

Evonik Chemiepark in Marl und dem BP<br />

Raffinerie- und Krackerkomplex in Gelsenkirchen.<br />

Der Standort profitiert zudem logistisch<br />

von der nahegelegenen Anbindung<br />

an <strong>die</strong> Wasserstraße. Cumol ist ein wesentlicher<br />

Rohstoff <strong>für</strong> <strong>die</strong> Herstellung von Phenol<br />

und Aceton. Ineos ist der weltgrößte<br />

Hersteller von Phenol und Aceton sowie der<br />

größte Verbraucher von Cumol. Der Bau der<br />

Anlage erfolgte in Zusammenarbeit mit der<br />

CAC Engineering GmbH, <strong>die</strong> das Projekt im<br />

EPCM-Modell geleitet hat. Die Arbeit von<br />

CAC beinhaltete <strong>die</strong> Prüfung des FEED, Detail<br />

Engineering, Beschaffung, Bau und Vorinbetriebnahme<br />

der Anlage.<br />

CORALINK<br />

Expert care for your actuators<br />

VERFÜGBARKEIT<br />

MAXIMIEREN<br />

Führende Technologie mit Ethernet-APL-Basis<br />

PROFINET OVER APL IST BEREIT FÜR DEN EINSATZ<br />

Die Experten von Profibus & Profinet International (PI) haben alle Aktivitäten<br />

<strong>für</strong> den Einsatz von Profinet in explosionsgeschützten Anwendungen der Prozessautomatisierung<br />

erfolgreich abgeschlossen. Letzter Schritt hierbei war <strong>die</strong><br />

Bereitstellung eines vollständigen Zertifizierungstests <strong>für</strong> Profinet-over-APL-<br />

Geräte. Der Zertifizierungstest steht in akkreditierten PI-Testlaboren allen<br />

Herstellern von Profinet-over-APL-Geräten zur Verfügung. Damit ist Profinet<br />

over APL <strong>für</strong> den Einsatz in der Prozessautomatisierung ertüchtigt. Endanwender<br />

haben in der Zwischenzeit <strong>die</strong> Eignung von Profinet over APL in zahlreichen<br />

Laborinstallationen positiv bewertet.<br />

Pumpenfabrik Wangen mit<br />

neuem Führungsteam<br />

Heiko Max Schultz (li. im Bild) und<br />

Stefan Isberg (re.) leiten gemeinsam<br />

<strong>die</strong> Geschäfte der Pumpen -<br />

fabrik Wangen GmbH. Isberg ist<br />

verantwortlich <strong>für</strong> den Bereich<br />

Production Center (PC); den Bereich<br />

Customer Center (CC) verantwortet<br />

seit November 2023<br />

Schultz. Als Team möchten sie<br />

das Unternehmen zukunftsorientiert<br />

stärken.<br />

Bild: Pumpenfabrik Wangen<br />

Bild: Yokogawa<br />

Yokogawa Europa mit<br />

neuem Präsidenten<br />

Yokogawa hat Seita Hagihara<br />

mit Wirkung zum 1. Januar <strong>2024</strong><br />

zum neuen Präsidenten <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Yokogawa Europe B.V. ernannt.<br />

Hagihara tritt <strong>die</strong> Nachfolge von<br />

Takayuki Matsubara an, der in <strong>die</strong><br />

Rolle des CEO des Yokogawa-<br />

Konzernunternehmens KBC wechselt.<br />

Seita Hagihara blickt auf 26<br />

Jahre Erfahrung in verschiedenen<br />

Funktionen bei Yokogawa zurück.<br />

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<strong>cav</strong> <strong>01</strong>-<strong>2024</strong> 7


<strong>cav</strong><br />

ANLAGENBAU, ENGINEERING<br />

Laserscans ermöglichen zuverlässige Aussagen über <strong>die</strong> Stabilität<br />

Flachbodentanks sicher<br />

betreiben<br />

Flachbodentanks sind aus vielen Industriezweigen nicht wegzudenken. Die großen metallischen<br />

Behälter oder Silos können herstellungsbedingt oder durch Fehlbe<strong>die</strong>nungen<br />

im laufenden Betrieb mechanische Beschädigungen und/oder plastische Deformationen<br />

wie Beulen aufweisen. Daraus können erhebliche Risiken <strong>für</strong> <strong>die</strong> Standsicherheit entstehen.<br />

Laserscans ermöglichen zuverlässige Aussagen über <strong>die</strong> Stabilität und den sicheren<br />

Weiterbetrieb des Behälters.<br />

Die Anwendungsgebiete <strong>für</strong> Flachbodentanks,<br />

Apparate oder Silos sind vielfältig. Sie<br />

kommen sowohl in der petrochemischen<br />

und chemisch-pharmazeutischen Industrie<br />

zum Einsatz, als auch bei der Herstellung<br />

und Verarbeitung von Papier, Zucker oder<br />

Kunststoff. Die häufigsten Ursachen <strong>für</strong> Fehlstellen<br />

sind <strong>–</strong> trotz Fertigungs- und Baucontrolling<br />

<strong>–</strong> herstellungsbedingte Qualitätsprobleme<br />

beim Schweißen oder Fehlbe<strong>die</strong>nungen<br />

und betriebsbedingte Mängel, beispielsweise<br />

verursacht durch verstopfte Entlüftungsleitungen<br />

oder unzureichend gewartete<br />

Druckventile. So kann ein plötzlicher Unterdruck<br />

den Zylindermantel lokal deformieren.<br />

Immer wieder kommt es auch zu Transportschäden,<br />

wenn gefertigte Flachbodentanks,<br />

Apparate oder Silos nicht richtig befestigt<br />

waren oder beim Ver- bzw. Entladen<br />

falsch angehoben wurden. Die Folgen: Die<br />

Gebrauchstauglichkeit (Stabilität) ist beeinträchtigt<br />

oder Bauteile, beispielsweise eingebaute<br />

Rührwerke, sind nicht mehr richtig<br />

positioniert. Selbst ein plötzliches, vollständiges<br />

Versagen des Bauwerkes ist möglich.<br />

Vor Inbetriebnahme von Flachbodentanks,<br />

Apparaten oder Silos sowie bei Revisionen<br />

oder Shutdowns sollten Arbeitgeber und Betreiber<br />

prüfen, ob bzw. welche Risiken bestehen.<br />

Denn sie müssen nicht nur sicherstellen,<br />

dass <strong>die</strong> Behälter den Belastungen<br />

aus dem Anlagenbetrieb widerstehen. Auch<br />

<strong>die</strong> <strong>für</strong> den Nachweis der Standsicherheit<br />

relevanten Zusatzlasten müssen ermittelt<br />

werden, um das komplexe Tragverhalten der<br />

Behälter bewerten zu können. Dazu gehören<br />

unter anderem Einwirkungen durch Erdbeben,<br />

Wind sowie Schnee auf den Tank- oder<br />

Silodächern. Außerdem auch Betriebsdrücke,<br />

Überschwemmungen und Aufschwimmen<br />

gemäß WHG/AwSV sowie zusätzliche<br />

Verkehrslasten. Diese Zusatzlasten werden<br />

zunächst individuell und dann kombiniert<br />

betrachtet. Die Einschätzung erfolgt auf Basis<br />

standort- und konstruktionsrelevanter<br />

Normen wie dem Eurocode.<br />

Haben Flachbodentanks Beulen oder sind deformiert, kann <strong>die</strong>s zu<br />

Problemen im Betrieb führen<br />

Bild: Dimitrios Kazaklis <strong>–</strong> TÜV Süd<br />

Unsichtbares sichtbar machen<br />

An jeder Konstruktion gibt es Verformungen,<br />

<strong>die</strong> teilweise deutlich erkennbar sind<br />

und solche, <strong>die</strong> aufgrund der Größe der<br />

Konstruktionen mit dem bloßen Auge nicht<br />

wahrnehmbar sind, daher quasi „unsichtbar“<br />

bleiben. Abweichungen von der theoretischen<br />

Behälterform sind in gewissem Rahmen<br />

zulässig. Dies regeln europäische Normen<br />

wie z. B. <strong>die</strong> DIN EN 13445 <strong>für</strong> unbefeuerte<br />

Druckbehälter, <strong>die</strong> DIN EN 13458 <strong>für</strong><br />

Kryo-Behälter, <strong>die</strong> DIN EN 13121 <strong>für</strong> oberirdische<br />

GFK-Behälter, <strong>die</strong> DIN EN 1993-1-6<br />

<strong>für</strong> Stahlbauten oder <strong>die</strong> nationalen Regelwerke<br />

DIN 4119-1 <strong>für</strong> Flachbodentanks sowie<br />

<strong>die</strong> AD 2000-Merkblätter <strong>für</strong> Druckgeräte.<br />

Entscheidend ist, Klarheit darüber zu haben,<br />

ob es Deformationen gibt und ob <strong>die</strong>se<br />

als zulässig oder kritisch einzustufen sind.<br />

8 <strong>cav</strong> <strong>01</strong>-<strong>2024</strong>


Bild: ÖbVI Petersen<br />

Bild: ÖbVI Petersen<br />

Mithilfe eines Laserscans entsteht ein hochgenaues Abbild des<br />

Istzustands in einem Behälter<br />

Auch der Behälterboden lässt sich mithilfe des Laserscans<br />

untersuchen. Beulen und Deformationen lassen sich so<br />

leicht erkennen.<br />

Um das zu überprüfen, arbeitet TÜV Süd<br />

mit ÖbVI Petersen zusammen. Das Vermessungsbüro<br />

erfasst <strong>die</strong> Geometrie des Behälters<br />

mithilfe der Laserscan-Technologie. Da<strong>für</strong><br />

werden temporär Passpunkte (sogenannte<br />

Targets) angebracht, beispielsweise<br />

auf einem Flachbodentank. Vermessungstechnisch<br />

entsteht ein hochgenaues Abbild<br />

des Istzustands. Die gewonnenen Daten sind<br />

wichtig <strong>für</strong> alle Folgeberechnungen, mit denen<br />

<strong>die</strong> Standfestigkeit und Integrität des<br />

Tanks untersucht wird.<br />

Parallel berechnen <strong>die</strong> Techniker ein mathematisches<br />

Modell des zugehörigen idealen<br />

senkrechten Zylinders. In der folgenden Deformationsanalyse<br />

vergleichen sie <strong>die</strong>ses<br />

Modell mit den tatsächlich erfassten Positionen.<br />

Die Abweichungen werden in einem<br />

Raster von 25 x 25 cm ermittelt und analog<br />

zu den Höhenlinien einer topografischen<br />

Karte grafisch visualisiert. So treten etwaige<br />

Verformungen dreidimensional sichtbarer<br />

hervor. Bei Bedarf kann auch eine andere<br />

Rastergröße gewählt werden.<br />

Um Veränderungen beispielsweise der Tankhaut<br />

feststellen und überwachen zu können,<br />

werden <strong>die</strong> Ergebnisse von Folgemessungen<br />

nicht nur mit den Daten der Erst- bzw. Nullmessung<br />

verglichen. Außerdem wird das<br />

Idealmodell auch mit dem bereits berechneten<br />

tatsächlichen Tankdurchmesser abgeglichen.<br />

So entsteht eine belastbare Basis <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Entscheidungsfindung und das weitere<br />

Vorgehen.<br />

Finite-Elemente-Methode als Kniff<br />

TÜV-Süd-Experten vergleichen <strong>die</strong> ermittelten<br />

Abweichungen mit den Regelwerksvorgaben<br />

und stellen fest, ob sie tolerierbar<br />

oder kritisch sind. Kritische Abweichungen<br />

führten bisher dazu, dass der bestehende<br />

Festigkeits- und Stabilitätsnachweis nicht<br />

mehr gilt. Dann waren in der Regel umfangreiche<br />

Sanierungsmaßnahmen in Form<br />

von nachträglich angebrachten Beulsteifen<br />

erforderlich, um <strong>die</strong> Behälterform wieder in<br />

den Sollzustand zu bringen.<br />

Mit einem weiterentwickelten Verfahren auf<br />

Basis der Finite-Elemente-Methode (FEM),<br />

kann <strong>die</strong> Behältergeometrie nun exakter und<br />

unter Berücksichtigung der vorhandenen<br />

Geometrie bewertet werden. Hier werden<br />

Berechnungsmodelle in kleinere und leichter<br />

zu berechnende Stücke unterteilt. Dadurch<br />

sind <strong>die</strong> Experten in der Lage, auch<br />

komplexe Geometrien zu berechnen, <strong>die</strong><br />

über einen analytischen Weg nicht erfassbar<br />

sind. Die rechnergestützte Bewertung der<br />

vorhandenen Geometrie ist nach DIN EN<br />

1993-1-6 regelwerkskonform vali<strong>die</strong>rt. Sie<br />

erfordert mathematisches Spezialwissen,<br />

verbunden mit prüftechnischem Know-how.<br />

Durch <strong>die</strong> exaktere Berechnung kann gegebenenfalls<br />

sogar der sichere Weiterbetrieb<br />

von Behältern nachgewiesen werden, bei<br />

denen <strong>die</strong> regelwerkstechnisch zulässigen<br />

Toleranzen überschritten sind. Aufwendige<br />

Reparaturen und kostenintensive Stillstände<br />

lassen sich so unter Umständen vermeiden.<br />

Voraussetzung da<strong>für</strong> ist allerdings, dass <strong>die</strong><br />

strukturelle Integrität der Flachbodentanks,<br />

Apparate und Silos weiterhin gewährleistet<br />

ist. Anwenden lässt sich das Verfahren nicht<br />

nur bei metallischen Werkstoffen, sondern<br />

auch bei Thermoplasten oder faserverstärkten<br />

Kunststoffen bzw. mattiertem Glas.<br />

Fazit<br />

Auf Basis der Messungen von ÖbVI Petersen<br />

und dem Bewertungsverfahren von TÜV Süd<br />

erhalten Arbeitgeber und Betreiber eine verlässliche<br />

Bewertung ihrer Flachbodentanks,<br />

Apparate und Silos. Inwiefern ein Weiterbetrieb<br />

mit tolerierbaren Deformationen möglich<br />

ist, muss mit den zuständigen Stellen<br />

wie Wasserbehörden, Bezirksregierungen,<br />

Kreisämtern oder Arbeitsschutzbehörden<br />

abgestimmt werden. Die unabhängige Bewertung<br />

von herstellungs- oder transportbedingten<br />

Deformationen ist auch <strong>für</strong> den<br />

Austausch mit Versicherungen im Falle von<br />

Nachbesserungen oder Schadensersatz hilfreich.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: TÜV Süd<br />

AUTOREN:<br />

DIMITRIOS KAZAKLIS<br />

Abteilung Anlagensicherheit,<br />

TÜV Süd Industrie Service<br />

PETER BALL<br />

Energie und Systeme, Anlagen- und Apparatetechnik,<br />

TÜV Süd Industrie Service<br />

ANDRÉ BIRKE<br />

Energie und Systeme, Anlagen- und Apparatetechnik,<br />

TÜV Süd Industrie Service<br />

MICHAEL PETERSEN<br />

Öffentlich bestellter Vermessungsingenieur,<br />

ÖbVI Petersen<br />

<strong>cav</strong> <strong>01</strong>-<strong>2024</strong> 9


<strong>cav</strong><br />

PRODUKTE<br />

Aluminiumgehäuse macht HMI outdoor-fähig<br />

Die modulare HMI-Plattform<br />

Visunet FLX von Pepperl+Fuchs<br />

steht <strong>für</strong> hohe Flexibilität. Das<br />

modulare One-Fits-All-Design<br />

erlaubt <strong>die</strong> passgenaue Konfiguration<br />

von HMI-Lösungen und<br />

ermöglicht <strong>die</strong> schnelle Anpassung<br />

im Feld. Pepperl+Fuchs erweitert<br />

das Portfolio um ein<br />

outdoor-taugliches Aluminiumgehäuse<br />

im erweiterten Temperaturbereich<br />

von -20 bis<br />

+50 °C. Um auch bei sehr hellen<br />

Lichtverhältnissen stets eine<br />

gute Lesbarkeit sicherzustellen,<br />

verfügen <strong>die</strong> Geräte der Baureihe<br />

über ein optisch gebondetes<br />

Display. Mit dem Gehäuse aus<br />

Aluminium können nach Bedarf<br />

Präzise Messung von SF 6<br />

Die elektrische Isolierfähigkeit<br />

von Schwefelhexafluorid (SF 6 )<br />

ist etwa dreimal so hoch wie <strong>die</strong><br />

der Luft, was es zu einem erstklassigen<br />

Isolier- und Schaltgas<br />

in Mittel- und Hochspannungsanwendungen<br />

macht. Reines SF 6<br />

wird als Standardfüllung in gasisolierten<br />

Schaltanlagen (GIS)<br />

verwendet. Doch im Laufe der<br />

Zeit verunreinigen sich Gasräume<br />

durch das Eindringen von<br />

Wasserdampf (H 2 O) aufgrund<br />

von Permeation und Desorption<br />

von internen Materialien.<br />

Process Insights hat jetzt eine<br />

Bild: Pepperl+Fuchs<br />

zusätzlich Sonnenschutzelemente<br />

an den Seiten, der Oberkante<br />

und der Rückseite angebracht<br />

werden. Sie <strong>die</strong>nen gleichzeitig<br />

als Schutz vor Regen.<br />

Wie <strong>die</strong> Edelstahlvariante ist<br />

auch <strong>die</strong> Visunet-FLX-Produktlinie<br />

mit Aluminiumgehäuse <strong>für</strong><br />

den explosionsgefährdeten Bereich<br />

zugelassen (Atex/IECEx-<br />

Zone 2/22 und NEC500 Div. 2).<br />

Damit ist der Visunet FLX Extended<br />

Temperature bereit <strong>für</strong> den<br />

Einsatz in rauen, explosionsgefährdeten<br />

Umgebungen, <strong>die</strong> einen<br />

erweiterten Temperaturbereich<br />

erfordern.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Pepperl+Fuchs<br />

Bild: Process Insights<br />

Technologie entwickelt, um <strong>die</strong><br />

Überwachung von Luftfeuchtigkeit,<br />

SF 6 -Reinheit und SO 2 -Konzentration<br />

in SF 6 -isolierten<br />

Schaltanlagen (GIS) und anderen<br />

Hochspannungsgeräten<br />

präzise durchzuführen. Das<br />

MBW Calibration Model<br />

973-SF6 ist ein SF 6 -Gasanalysator,<br />

der eine hochwertige und<br />

umweltfreundliche Messlösung<br />

in einer einzigen eigenständigen<br />

Einheit bietet.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Process Insights<br />

Wasserstoffpermeation ermitteln<br />

Wasserstoff gilt als Energiespeicher der Zukunft. Er wird<br />

in Elektrolyseuren an Elektrodenoberflächen elektrochemisch<br />

generiert. Die Wasserstoffatome können dabei in<br />

das Innere des Elektrodenmaterials eindringen und dadurch<br />

Wasserstoffversprödung verursachen. Daher ist es<br />

wichtig, <strong>die</strong> Wasserstoffpermeation in dem jeweiligen<br />

Material experimentell zu ermitteln. Das Kit, mit dem<br />

<strong>die</strong> Wasserstoffpermeation gemäß Norm ASTM G148<br />

bestimmt werden kann, besteht aus zwei Potentiostaten,<br />

der Software und einer Devanathan-Stachurski-Zelle.<br />

Die Software enthält eine dedizierte Methode und Fit-<br />

Algorithmen mit denen der Diffusionskoeffizient des<br />

Wasserstoffs automatisch bestimmt wird. Für hohen<br />

Probendurchsatz ist das System auch als Mehrkanal -<br />

system erhältlich. Die Vorteile des Systems sind eine<br />

automatische Auswertung und Berechnung der effektiven<br />

Diffusionskonstante des atomaren Wasserstoffs, ein<br />

einfacher und kostengünstiger Messaufbau sowie eine<br />

kurze Messdauer.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Metrohm<br />

Industrie-4.0 <strong>für</strong> Sicherheitseinrichtungen<br />

Wenn Sicherheitseinrichtungen<br />

um neue Industrie-4.0-Funktionen<br />

ergänzt werden sollen, wird<br />

es besonders knifflig. Mit der<br />

neuen Version wird das Engineering-,<br />

Diagnose- und Testtool<br />

Silworx zur Drehscheibe der Digitalisierung<br />

von Sicherheitseinrichtungen.<br />

Die Software unterscheidet<br />

dabei zwischen Kernfunktionen<br />

zur Programmierung<br />

von Sicherheitssteuerungen und<br />

Industrie-4.0-Funktionen. Neue<br />

Funktionen (Plug-Ins), <strong>die</strong> nicht<br />

sicherheitsrelevant sind, können<br />

nun über eine zusätzliche<br />

Schnittstelle integriert werden,<br />

ohne <strong>die</strong> Sicherheitsfunktionen<br />

zu beeinträchtigen. Dieser modulare<br />

Aufbau ermöglicht es,<br />

Automatisierungsprozesse<br />

schnell und flexibel zu digitalisieren<br />

und Anwender können<br />

selbst Erweiterungen erstellen<br />

oder Plug-In-Module von Hima<br />

oder anderen Anbietern nutzen.<br />

Neben Plug-Ins vereinfacht <strong>die</strong><br />

neue Version des Engineeringtools<br />

zudem <strong>die</strong> Zusammenarbeit<br />

in Automatisierungsprojekten:<br />

Mit der neuen Option<br />

„Mehrdateien-Projekt“ lassen<br />

sich verschiedene Versionen und<br />

Teile eines Projekts managen,<br />

indem Projekte nicht mehr nur<br />

in einer einzigen, sondern in<br />

mehreren individuellen Dateien<br />

gespeichert werden. Diese können<br />

in externe Versionierungs-<br />

Werkzeuge importiert und später<br />

wieder in einem Projekt zusammengefügt<br />

werden.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Hima<br />

Bild: Hima<br />

10 <strong>cav</strong> <strong>01</strong>-<strong>2024</strong>


Industrie<br />

Das Kompetenznetzwerk der Industrie<br />

12. März<br />

<strong>2024</strong><br />

10:00 Uhr<br />

Websession<br />

Wasserstoff in der Chemie<br />

Anlagen, Komponenten, Technologien<br />

In der chemischen Industrie werden zukünftig große Mengen Wasserstoff <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Produktion und als sauberer Energieträger benötigt. Die Websession informiert<br />

über politische, wirtschaftliche und technische Aspekte zum Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft.<br />

Sie zeigt detaillierte Lösungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> sichere und wirtschaftliche<br />

Herstellung und Handhabung von Wasserstoff.<br />

KEYNOTE<br />

Wasserstoff: Energieträger, Rohstoff<br />

und Transformationstreiber<br />

Dr. Klaus Schäfer<br />

Vorsitzender des DE-<br />

CHEMA-Vorstandes und<br />

Mitglied des Nationalen<br />

Wasserstoffrates<br />

Der Weg zu einer grünen<br />

Wasserstoff-Marktwirtschaft<br />

Clemens Orlishausen<br />

Senior Projektmanager & Leiter<br />

der DWV-Fachkommission<br />

HySteel<br />

Deutscher Wasserstoff-Verband<br />

(DWV) e.V.<br />

REFERENTEN<br />

Jetzt<br />

kostenlos<br />

anmelden!<br />

PROGRAMM +<br />

ANMELDUNG:<br />

prozesstechnik.industrie.de/<br />

wasserstoff-in-der-chemie<br />

Das Rundum-sorglos-Paket<br />

<strong>für</strong> Elektrolyseure<br />

Frank Jüngst<br />

Sales & Business<br />

Development<br />

Global Hydrogen Product<br />

Group<br />

ABB Ltd.<br />

Ventiltechnik in der<br />

Wasserstoffindustrie<br />

Sven Truckenmüller<br />

Application Manager<br />

BU Industry<br />

GEMÜ Gebr. Müller<br />

Apparatebau GmbH & Co. KG<br />

Von morgen denken:<br />

Wie Digitalisierung <strong>die</strong><br />

Energiewende beschleunigt<br />

Uwe Szkudlarek<br />

Senior Consultant<br />

Solution & Services<br />

Yokogawa Deutschland<br />

GmbH<br />

Wasserstoff, Methanol, Ammoniak <strong>–</strong><br />

Die komplette Automatisierung <strong>für</strong><br />

nachhaltige Projekte aus einer Hand<br />

Tassilo Gast<br />

Sustainability Business<br />

Development Manager<br />

EMERSON Process Management<br />

GmbH & Co. OHG<br />

Druckmesstechnik-Lösungen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Wasserstoff-Industrie<br />

Dipl. Ing. Stefan Kranz<br />

Global Industry Division<br />

Manager Energy Industries<br />

KROHNE Messtechnik GmbH<br />

Unsere<br />

Partner:<br />

<strong>cav</strong> <strong>01</strong>-<strong>2024</strong> 11


<strong>cav</strong><br />

PRODUKTE<br />

Strom und Daten über ein Kabel<br />

Drucker co<strong>die</strong>rt Produkte schnell<br />

Die Coriolismaster- und Processmaster-Geräte von ABB<br />

nutzen Power Over Ethernet (POE) und Profinet <strong>für</strong> eine<br />

kombinierte Strom- und Datenübertragung mittels eines<br />

Kabels. Sie bieten präzise Echtzeitdaten und unterstützen<br />

diverse Ethernetprotokolle wie EthernetIP und Modbus<br />

TCP. Ein eingebauter Webserver ermöglicht eine einfache<br />

Konfiguration und Zustandsüberprüfung der Geräte online.<br />

ABBs Durchflussmessgeräte benötigen keine zusätzliche<br />

Verkabelung, was Installationszeit und -kosten spart<br />

und <strong>die</strong> Datenübertragung verbessert.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: ABB<br />

Bild: ABB<br />

Bild: Bluhm<br />

Der Continuous-Ink-Jet(CIJ)-<br />

Drucker Linx 8940 Spectrum,<br />

vorgestellt von Bluhm Systeme,<br />

ist ein Industriedrucker <strong>für</strong> stark<br />

pigmentierte Tinten und erreicht<br />

Druckgeschwindigkeiten<br />

bis zu 10 m/s. Er eignet sich <strong>für</strong><br />

den Druck mit weißen und hellen<br />

Tinten auf dunklen Materialien<br />

und ist ideal <strong>für</strong> Kunststoffkabel,<br />

farbiges Glas und Extrusionsprodukte<br />

wie zum Beispiel<br />

Rohre, Stäbe und Profile.<br />

Der Spectrum bietet Funktionen<br />

wie Textbearbeitung im Druck,<br />

Rückrollerkennung und genaue<br />

Metermarkierung. Mit dem<br />

Pureflow- und Vortex-System<br />

druckt er saubere, abdeckende<br />

Codes und Symbole. Die wöchentliche<br />

Reinigung und der<br />

Autoflush sorgen <strong>für</strong> eine einfache<br />

Wartung.<br />

Der Linx 8940 Spectrum ist einfach<br />

zu be<strong>die</strong>nen und wartungsarm.<br />

Mit einer robusten Konstruktion<br />

und langen Wartungsintervallen<br />

von bis zu 8000 h<br />

ermöglicht er eine effiziente<br />

Produktion.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Bluhm<br />

Durchflusssensoren mit IO-Link-Schnittstelle<br />

Ex-geschütztes Gateway liefert Live-Daten<br />

Das Dräger Connectivity Hub<br />

(Conhub) ergänzt in besonders<br />

gefährdeten Industriebereichen<br />

<strong>die</strong> klassische Bereichsüberwachung.<br />

Als Ex-geschütztes Gateway<br />

verbindet es automatisch<br />

alle in der Nähe befindlichen<br />

Dräger-Gaswarngeräte mit der<br />

Live-Monitoring-Lösung Dräger<br />

Gas Detection Connect. Das<br />

Conhub überträgt Messwerte<br />

und Alarme des Bereichsüberwachers<br />

Dräger X-zone<br />

5500/5800 über ein Modbus-<br />

Kabel sowie Daten von bis zu 25<br />

mobilen Gasmessgeräten der Typen<br />

Dräger X-am 2800/5800<br />

und Pac mit Bluetooth-Funktion<br />

an <strong>die</strong> Gas Detection Connect<br />

Cloud. Durch eine automatische<br />

Positionserkennung mit eingebautem<br />

GPS sind <strong>die</strong> aktuellen<br />

Standorte der Geräte jederzeit<br />

ersichtlich. Für <strong>die</strong> Weiterleitung<br />

der Mess- oder Positionsdaten<br />

in <strong>die</strong> Cloud stehen<br />

WLAN, LTE und später auch<br />

LAN zur Verfügung. Die Konfiguration<br />

des Conhub sowie alle<br />

Updates erfolgen ebenfalls über<br />

<strong>die</strong> Software Gas Detection Connect.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Dräger<br />

Bild: Dräger<br />

Bild: EGE<br />

EGE erweitert sein Sortiment an<br />

Sensoren mit IO-Link-Schnittstelle<br />

und präsentiert eine komplette<br />

neue Baureihe an Durchflusssensoren<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> smarte Vernetzung<br />

in kompakten Anlagen.<br />

Die Serie SDNB 552 baut auf einem<br />

praxisbewährten Sondergerät<br />

auf. Vier Modelle messen<br />

Strömungsgeschwindigkeit und<br />

Temperatur wasserbasierter<br />

Flüssigkeiten in Spannen von<br />

0,5…10 l/min bis<br />

5…100 l/min mit linearisierter<br />

Messwertausgabe. Über <strong>die</strong> IO-<br />

Link-Schnittstelle lassen sich <strong>die</strong><br />

Durchflusssensoren komfortabel<br />

parametrieren und <strong>für</strong> <strong>die</strong> Fernwartung<br />

auslesen. Analog- und<br />

Schaltausgang sind im SIO-Mode<br />

verfügbar. Die Parametrierung<br />

mit IO-Link über den<br />

M12-Anschluss erfolgt wahlweise<br />

über eine SPS oder einen IO-<br />

Link-Master <strong>–</strong> EGE bietet hier<strong>für</strong><br />

das IOL-Master-Set V1.1. Die<br />

Sensoren mit G1/2- bzw.<br />

G3/4-Anschlussgewinde sind<br />

zur Inline-Montage in Schlauchund<br />

Rohrleitungen vorgesehen.<br />

Sie messen kalorimetrisch und<br />

kommen ohne bewegliche Teile<br />

oder Prallflächen in der Durchleitung<br />

aus. Die me<strong>die</strong>nberührten<br />

Teile bestehen aus Edelstahl<br />

1.4571. Die Sensoren erreichen<br />

<strong>die</strong> Schutzart IP 65, sind druckfest<br />

bis 10 bar und <strong>für</strong> Me<strong>die</strong>ntemperaturen<br />

von 0 bis 60 °C<br />

ausgelegt.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: EGE<br />

12 <strong>cav</strong> <strong>01</strong>-<strong>2024</strong>


Drehkolbenpumpe in Kompaktausführung<br />

Die Blueline-Nova-Drehkolbenpumpe ist <strong>für</strong> den anspruchsvollen<br />

Einsatz konstruiert. Mit dem Dius-Drehkolben<br />

ist ein nahezu pulsationsfreies Fördern bei Drücken<br />

bis 12 bar möglich. Für den Einsatz in beengten Platzverhältnissen<br />

ist <strong>die</strong> Blueline-Nova-Drehkolbenpumpe in einer<br />

Kompaktausführung verfügbar. Dabei wird wahlweise<br />

ein Getriebemotor, ein Elektromotor oder ein Hydraulikmotor<br />

direkt an <strong>die</strong> Pumpe montiert. Der angeflanschte<br />

Antrieb überträgt das Drehmoment über eine Passfeder auf<br />

<strong>die</strong> Drehkolbenpumpe, <strong>die</strong> mit einer Hohlwelle ausgeführt<br />

ist. Eine zusätzliche Kupplung ist bei <strong>die</strong>ser Ausführung<br />

nicht notwendig. Da das Ausrichten der Kupplung entfällt,<br />

kann auf den Grundrahmen verzichtet werden. Das macht<br />

das Pumpenaggregat noch kompakter und leichter.<br />

Das Pumpenaggregat wird direkt auf den Aufbau des Anwenders<br />

montiert.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Börger<br />

Bild: Börger<br />

Magnetventil <strong>für</strong> hohen Durchfluss<br />

Bild: Emerson<br />

Emersons neues Asco-Magnetventil<br />

der Serie 327C bietet einen<br />

hohen Durchfluss <strong>für</strong> verbesserte<br />

Anlagenzuverlässigkeit<br />

und Effizienz. Das Ventil hebt<br />

sich mit einem guten Durchfluss/Spannung-Verhältnis<br />

und<br />

einem druckentlasteten Ventilteller<br />

hervor, was es <strong>für</strong> Kraftwerke,<br />

Raffinerien und Chemieanlagen<br />

geeignet macht. Die<br />

Serie 327C kombiniert Zuverlässigkeit<br />

und Langlebigkeit, wobei<br />

eine dynamische Dichtungstechnologie<br />

zu einem sicheren<br />

Betrieb bei Temperaturen von<br />

-60 bis +90 °C beiträgt. Dazu<br />

bietet das Ventil eine hohe Leistungsintegrität<br />

und ein geringes<br />

Ausfallrisiko, belegt durch<br />

SIL 3-Zertifizierung.<br />

Das Serie-327C-Ventil unterstützt<br />

globale Anwender, indem<br />

es eine weltweit zugelassene Lösung<br />

bietet und Lieferketten optimiert.<br />

Ein elektrischer Prüfanschluss<br />

minimiert <strong>die</strong> Inbetriebnahmedauer<br />

und schützt vor<br />

Feuchtigkeit.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Emerson<br />

ROBOTICS<br />

Neue Robotiklösungen<br />

<strong>für</strong> Pharma Applikationen<br />

Robotik zum Wohle des Menschen<br />

Ob normale oder sterile Umgebung, ob Standard- oder<br />

Highend-Aufgabe <strong>–</strong> Stäubli Roboter garantieren höchste<br />

Performance und setzen Maßstäbe in Sachen Hygiene,<br />

Sicherheit, Flexibilität und Produktivität. Lassen Sie sich<br />

von unserem Know-how inspirieren und entdecken Sie<br />

neue Automatisierungsmöglichkeiten durch intelligente<br />

und sichere Robotiktechnologie.<br />

Achema<br />

10. <strong>–</strong> 14. Juni <strong>2024</strong><br />

Halle 3.1, Stand J72<br />

Stäubli <strong>–</strong> Experts in Man and Machine<br />

www.staubli.com<br />

Stäubli Tec-Systems GmbH<br />

Tel. +49 (0) 921 883 0, sales.robot.de@staubli.com<br />

<strong>cav</strong> <strong>01</strong>-<strong>2024</strong> 13


<strong>cav</strong><br />

PRODUKTE<br />

Schläuche <strong>für</strong> Anwendungen bis 12 bar<br />

Verwaltungsschalen <strong>für</strong> 18 000 Artikel<br />

Bild: Watson-Marlow<br />

Bredel Hose Pumps erweitert<br />

sein Sortiment an Pumpenschläuchen<br />

<strong>für</strong> Industrieschlauchpumpen:<br />

Die vielseitigen<br />

Schlauchelemente Bredel<br />

NR Transfer eignen sich <strong>für</strong> allgemeine<br />

Förderanwendungen<br />

bei einem Druck von bis zu<br />

12 bar. Die Schläuche aus Naturgummi<br />

(Natural Rubber <strong>–</strong> NR)<br />

verarbeiten eine Vielzahl unterschiedlicher<br />

Me<strong>die</strong>n wie Abfallströme<br />

in der Lebensmittel- und<br />

Getränkeindustrie, abrasive<br />

Schlämme oder auch Schlicker<br />

mit hohem Feststoffanteil. Der<br />

abriebfeste Schlauch zeichnet<br />

sich dank seiner speziellen Konstruktion<br />

durch eine besonders<br />

lange Lebensdauer aus. Er eignet<br />

sich insbesondere <strong>für</strong> Transferaufgaben<br />

mit wasserbasierten<br />

Me<strong>die</strong>n, verdünnten Säuren und<br />

Alkoholen, leicht korrosiven<br />

Chemikalien und Schlämmen.<br />

Die maximale Ansaughöhe beträgt<br />

9 m, <strong>die</strong> maximale Mediumstemperatur<br />

80 °C, <strong>die</strong> minimale<br />

Mediumstemperatur<br />

-20 °C.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Watson-Marlow<br />

Flanschlager werden intelligent<br />

Ausfälle von Maschinen wegen unerkannter Defekte an<br />

hochbelasteten Flanschlagern sollen bald der Vergangenheit<br />

angehören, dank einer neuen Generation von Zweiund<br />

Vier-Loch-Flanschlagern von Igus. Die Besonderheit:<br />

Die Lager aus schmierfreiem Hochleistungskunststoff<br />

sind mit Miniatur-Funksensoren ausgestattet und<br />

ermöglichen so Condition Monitoring und Predictive<br />

Maintenance.<br />

Und so funktionieren <strong>die</strong> Industrie-4.0-Lager: Igus integriert<br />

einen Abriebsensor in <strong>die</strong> Polymer-Kugelkalotte.<br />

Eine dünne Platine, <strong>die</strong> in der Nähe der Lauffläche sitzt.<br />

Ebenfalls eine Batterie <strong>für</strong> <strong>die</strong> Stromversorgung ohne<br />

Kabel. Somit kann sich das Lager <strong>für</strong> den sphärischen<br />

Ausgleich weiterhin frei bewegen. Mit voranschreitendem<br />

Verschleiß werden <strong>die</strong> Leiterbahnen der Platine unterbrochen.<br />

Der Sensor sendet ein digitales Signal aus.<br />

Empfänger ist das Schaltschrankmodul i.Cee, das <strong>die</strong><br />

Auswertung der Daten übernimmt. Wie es um <strong>die</strong> restliche<br />

Lebensdauer bestellt ist und wann ein Wartungseinsatz<br />

fällig wird, sehen Anwender auf einem webbasierten<br />

Dashboard, auf das sie von überall auf der Welt mit<br />

PC, Tablet oder Smartphone Zugriff haben.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Igus<br />

Ab sofort bietet Wago <strong>für</strong> mehr<br />

als 18 000 Artikel Verwaltungsschalen<br />

<strong>–</strong> und läutet damit eine<br />

neue Ära der Datenbereitstellung<br />

ein. Neben den klassischen<br />

Datenformaten werden dabei<br />

nun auch Verwaltungsschalen<br />

angeboten, mit denen <strong>die</strong> kostenintensive<br />

Datenbeschaffung<br />

und -verwaltung dauerhaft vereinfacht<br />

werden soll.<br />

Die Verwaltungsschale bzw. „Asset<br />

Administration Shell“ (AAS)<br />

stellt das Rückgrat der Industrie<br />

4.0 dar und ist vor allem <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Automatisierung sämtlicher Prozesse<br />

in der Industrie wichtig.<br />

Sie bezieht sich auf das digitale<br />

Abbild von Assets, Geräten und<br />

Bauteilen, bis hin zu vollständigen<br />

Maschinen und Anlagen und<br />

<strong>die</strong>nt als eine Art standardisierter<br />

Datencontainer <strong>für</strong> sämtliche Assets,<br />

Geräte, Komponenten, Maschinen<br />

und Anlagedaten. Das<br />

Besondere daran: Bei der AAS<br />

handelt es sich um einen branchenneutralen<br />

und herstellerübergreifenden<br />

Standard, der<br />

Daten in einer standardisierten<br />

Form speichert.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Wago<br />

Bild: Igus<br />

Mikro-Schlauchverbinder <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Analytik und Labortechnik<br />

www.rct-online.de<br />

Mikro-Schlauchverbinder<br />

und Verschraubungen<br />

• Viele Ausführungen und Verbindungsmöglichkeiten<br />

Luer-Lock-Adapter, Schlauchtüllen, Schlauchverschraubungen,<br />

Tri-Clamp-Verbinder, Kapillar-Verbinder, Steckverbinder<br />

• Gefertigt aus hochwertigen Werkstoffen<br />

Fluorkunststoffe, Edelstähle, Polyolefine, Polyamide u.v.m.<br />

• Chemikalienresistent, temperaturbeständig und sterilisierbar<br />

Mit Zulassungen nach FDA und USP Class VI<br />

Reichelt<br />

Chemietechnik<br />

GmbH + Co.<br />

Englerstraße 18<br />

D-69126 Heidelberg<br />

Tel. 0 62 21 31 25-0<br />

Fax 0 62 21 31 25-10<br />

rct@rct-online.de<br />

14 <strong>cav</strong> <strong>01</strong>-<strong>2024</strong>


Pipelines entsprechend Kritis überwachen<br />

Bild: Sergey Yakovlev <strong>–</strong> stock.adobe.com<br />

Rohrfernleitungen bzw. Pipelines<br />

zählen zu den kritischen<br />

Infrastrukturen. Mit Pipepatrol<br />

bietet Krohne eine Lösung <strong>für</strong><br />

sicheres und effizientes Management<br />

von Onshore- und Offshore-Pipelines.<br />

Das Kritis Pipeline<br />

Lifecycle Framework ergänzt<br />

<strong>die</strong>ses Angebot und vereint<br />

eine Reihe von Leistungen<br />

zur Sicherheit von kritischen Infrastrukturen:<br />

Krohne-Experten<br />

begleiten <strong>die</strong> Betreiber beim<br />

Kritis-Pipeline-Lifecycle-Audit,<br />

und unterstützen bei der Erfüllung<br />

der Nachweispflicht des<br />

Bundesamts <strong>für</strong> Sicherheit in der<br />

Informationstechnik (BSI). Die<br />

Unterstützung erstreckt sich auf<br />

alle Phasen: neben der Vor-Ort-<br />

Beratung und einer vorbeugenden<br />

Risikoanalyse bei der Planung<br />

neuer Pipeline-Infrastrukturen<br />

wird ein Risk Assessment<br />

bestehender Leitungsnetze mit<br />

Pipepatrol Health Check angeboten.<br />

Diese initiale Risikoprüfung<br />

erfordert keine aufwendige<br />

Installation eines großen Systems,<br />

sondern lässt sich mit sehr<br />

geringem Aufwand realisieren.<br />

Aus der Risikoprüfung werden<br />

spezifische Empfehlungen und<br />

Module zur Minderung von Risiken<br />

wie Leckagen, Sabotage<br />

und kritischen Betriebszuständen<br />

abgeleitet.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Krohne<br />

Messgeräte mit hoher Ausfallsicherheit<br />

Labom entwickelt und fertigt eine<br />

Vielzahl an Messgeräten <strong>für</strong><br />

Druck- und Temperaturmessung<br />

mit SIL-Qualifikation. Auch<br />

wenn <strong>die</strong> Druck- und Temperaturmessung<br />

eine der häufigsten<br />

Aufgaben in der Verfahrenstechnik<br />

ist, ist dennoch kein Prozess<br />

wie der andere. Um individuell<br />

auf <strong>die</strong> jeweilige Messsituation<br />

eingehen zu können, bietet das<br />

Portfolio eine Vielzahl von Messgeräten<br />

wie etwa im Druckmessbereich<br />

<strong>die</strong> SIL-geeigneten<br />

Serien Pascal Ci4, Pascal CV3<br />

und Compact sowie mechanische<br />

Druckmessgeräte mit<br />

Schaltkontakt und <strong>für</strong> <strong>die</strong> Temperaturmessung<br />

beispielsweise<br />

<strong>die</strong> Widerstandsthermometer-<br />

Serien GA27 und GA25 sowie<br />

ebenfalls Gasdruckthermometer<br />

mit Schaltkontakt.<br />

Je nach Prozessanschluss sind<br />

<strong>die</strong> diversen Druck- und Temperaturmessgeräte<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Branchen<br />

Pharma, Food und Chemie<br />

geeignet. Neben der SIL-Qualifikation<br />

verfügen <strong>die</strong> meisten der<br />

Messgeräte auch über Ex-<br />

Schutz, alle messstoffberührenden<br />

Teile sind aus Edelstahl gefertigt<br />

und eine Vielzahl der Geräte<br />

ist geeignet <strong>für</strong> Wasserstoffanwendungen.<br />

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<strong>die</strong> Prozesse und reduziert Energiekosten.<br />

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5 verschiedene Technologien<br />

Jede Technologie bietet <strong>für</strong> Sie spezifische<br />

Vorteile. Kontaktieren Sie uns, wir finden <strong>für</strong><br />

Ihre Anwendung <strong>die</strong> optimale Lösung.<br />

Partnerschaft hört bei uns<br />

nicht mit dem Kauf auf<br />

Wir unterstützen Sie<br />

von der Beratung,<br />

Wartung bis<br />

hin zur Instandsetzung<br />

und<br />

Modernisierung<br />

Ihrer Pumpe.<br />

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Pumps & Valves, Dortmund,<br />

21.02.24 - 22.02.24<br />

Messestand Halle 5, Stand H-04<br />

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<strong>cav</strong> <strong>01</strong>-<strong>2024</strong> 15


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Druckentlastung<br />

und<br />

Explosionsschutz.<br />

PFAS-Entfernung aus Wasser<br />

Mit dem makroporösen Anionenaustauscherharz<br />

Lewatit<br />

Monoplus TP 109 erweitert<br />

Lanxess das Sortiment an Selektivharzen<br />

zur Entfernung von<br />

Schadstoffen wie per- und polyfluorierten<br />

Alkylverbindungen<br />

(PFAS) aus Wasser. Es ist besonders<br />

<strong>für</strong> Konzentrationen oberhalb<br />

von 10 ppb effizient. Neben<br />

seiner hohen Selektivität<br />

zeichnet sich das makroporöse<br />

Harz durch eine vorteilhafte Kinetik<br />

und hohe Fouling resistenz<br />

aus. Die einheitliche Perlengröße<br />

sorgt zudem <strong>für</strong> eine verbesserte<br />

Hydraulik. Es kann mit<br />

etablierten Regenerationschemikalien<br />

wie Methanol und Natriumchlorid<br />

regeneriert werden.<br />

Nicht nur unterschiedliche<br />

PFAS, auch komplexe Anionen<br />

wie Nitrat, Bromat, Chlorat und<br />

Perchlorat vermag Lewatit<br />

Monoplus TP 109 zu binden.<br />

Selbst <strong>die</strong> Chloratentfernung aus<br />

konzentrierter Natronlauge ist<br />

möglich.<br />

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Suchwort: Lanxess<br />

Pflugschar-Chargenmischer im Light-Format<br />

Kurze Lieferzeiten durch eine standardisierte Bauform: Dieses Erfolgsrezept der „Light<br />

Series“ bietet Lödige Process Technology mit dem FKM LS nun auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Pflugschar-<br />

Chargenmischer der FKM-Reihe. Die FKM-Pflugschar-Chargenmischer sind konzipiert<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Aufbereitung pulverförmiger, körniger oder faseriger Schüttgüter. Sie zeichnen<br />

sich insbesondere durch kurze Durchsatzzeiten, sehr gute Mischgüten und eine hohe<br />

Reproduzierbarkeit der Chargen aus. Die Maschinen der Mischerserie sind in sieben<br />

Baugrößen von 130 bis 3000 l verfügbar und auf einen klar definierten Funktionsumfang<br />

ausgelegt. Gleichzeitig erlauben zahlreiche Standardoptionen <strong>die</strong> bestmögliche<br />

Anpassung an <strong>die</strong> jeweiligen Produkt- und Prozessanforderungen. So kann <strong>die</strong> Wirkung<br />

des Mischwerks mit separat angetriebenen, hochtourig rotierenden Messerköpfen zusätzlich<br />

unterstützt werden. Weitere Ausstattungsoptionen sind Flüssigkeitslanzen, ein<br />

Produktthermometer, unterschiedliche Steuerungssysteme sowie eine Atex-Ausführung.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Lödige<br />

Bild: Lanxess<br />

Spurenfeuchte präzise messen<br />

REMBE® GmbH Safety+Control<br />

Gallbergweg 21<br />

59929 Brilon, Germany<br />

T +49 2961 7405-0<br />

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© REMBE® | All rights reserved<br />

Die Messung von ultraniedriger<br />

Spurenfeuchte ist essenziell <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> effiziente NGL-Fraktionierung<br />

und LNG-Verflüssigung.<br />

Mit dem neuen Michell<br />

QMA6<strong>01</strong>-LR Low Range Process<br />

Moisture Analyzer wird eine effizientere<br />

Umschaltung des<br />

Trockners und somit eine deutliche<br />

Einsparung von Betriebskosten<br />

ermöglicht.<br />

Der Analysator erfüllt <strong>die</strong> Standards<br />

Atex, IECEx und cQPSus<br />

und verfügt über ein kontrastreiches<br />

LCD-Display, auf dem<br />

Messdaten klar und verständlich<br />

aufbereitet werden. Dank Echtzeit-Trenddiagramm<br />

und Alarmindikatoren<br />

nach Namur 102<br />

lässt sich der Prozessstatus jederzeit<br />

auf einen Blick erkennen.<br />

Durch das leistungsfähige<br />

Interface mit kapazitivem<br />

Touchpad ist <strong>die</strong> Be<strong>die</strong>nung, Datenaufzeichnung<br />

und Konfiguration<br />

des Geräts benutzerfreundlich.<br />

Der Michell<br />

QMA6<strong>01</strong>-LR zeichnet sich<br />

durch seine hohe Messgenauigkeit<br />

mit einer unteren Nachweisgrenze<br />

von 0,02 ppmV und<br />

einem Messbereich von 0,02 bis<br />

100 ppmV aus. Das Gerät wurde<br />

speziell <strong>für</strong> eine einfache Wartung<br />

vor Ort konzipiert und<br />

lässt sich durch einen vollständigen<br />

Modulaustausch bei Bedarf<br />

schnell ersetzen.<br />

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Suchwort: PST<br />

Bild: PST<br />

16 <strong>cav</strong> <strong>01</strong>-<strong>2024</strong>


Malwarerisiko bei Updates reduziert<br />

IE5+-Synchronmotor spart Material und CO 2<br />

Genua hat sein Genubox-System<br />

um <strong>die</strong> Integration externer Viren-<br />

und Malware-Scanner erweitert.<br />

Dies geschieht über das<br />

Internet Content Adaption Protocol<br />

(ICAP), wodurch das Übertragen<br />

von Patch-Dateien und<br />

Firmware-Updates sicherer wird.<br />

Die Fernwartung in der Produktion<br />

profitiert von einer zuverlässigen<br />

Remote-Datenübertragung,<br />

was gerade bei operativen<br />

Technologien in kritischen Infrastrukturen<br />

wichtig ist. Vorher<br />

mussten Updates oft via physischer<br />

Me<strong>die</strong>n oder spezieller<br />

Transfers gemacht werden, jetzt<br />

vereinfacht der ICAP-basierte Virenscan<br />

<strong>die</strong>sen Prozess.<br />

ICAP ist ein offenes Protokoll,<br />

das HTTP(S)- und FTP-Daten an<br />

externe Virenscanner weiterleitet<br />

und den Schutz gegen Malware<br />

verbessert. Die Genubox hält<br />

Dateien zunächst in Quarantäne,<br />

bis der Malware-Scan <strong>die</strong> Freigabe<br />

signalisiert. Die Genubox<br />

unterstützt außerdem Audit-<br />

Trails, was in regulierten Branchen<br />

wie der Pharmaindustrie<br />

notwendig ist. Zusätzlich bietet<br />

sie eine Schnittstelle <strong>für</strong> Security<br />

Information and Event-Management-Systeme.<br />

Die Nutzung ist<br />

ab Genubox Version 8.2 möglich.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Genua<br />

Bild: Genua<br />

Der IE5+-Permanentmagnet-<br />

Synchronmotor von Nord Drivesystems<br />

spart nicht nur Energie<br />

und CO 2 -Emissionen, er<br />

punktet auch mit seiner Materialeffizienz<br />

und kommt mit<br />

einer vergleichsweise geringen<br />

Menge an kritischen Metallen<br />

aus. Der besonders kompakte<br />

und energieeffiziente Motor<br />

bietet einen konstant hohen<br />

Wirkungsgrad von bis zu 93 %<br />

und mehr über einen breiten<br />

Drehmomentbereich und entwickelt<br />

damit auch in Teillast- und<br />

Teildrehzahlbereichen eine optimale<br />

Energieverbrauchs-Performance.<br />

Nord hat den IE5+ als 8-poligen<br />

Synchronmotor im IPM-Design<br />

konzipiert. Im Zuge der Materialersparnis<br />

konnte auch der<br />

Anteil Seltener Erden am Magnetmaterial<br />

deutlich reduziert<br />

werden. Bei 8-poligen Syn-<br />

chronmotoren kann der Stator<br />

außerdem in der sogenannten<br />

Einzelzahnwicklung gefertigt<br />

werden. Dadurch wird ein wertvolles<br />

Material wie Kupfer nur<br />

noch dort verbaut, wo es auch<br />

produktiv tätig ist und der ineffiziente<br />

Einsatz im Wickelkopf<br />

wurde reduziert.<br />

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Suchwort: Getriebebau Nord<br />

Bild: Nord<br />

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<strong>cav</strong> <strong>01</strong>-<strong>2024</strong> 17


<strong>cav</strong> TREND ACHEMA <strong>2024</strong><br />

Bilder: Tanuha <strong>–</strong> stock.adobe.com<br />

Wasserstoff, Nachhaltigkeit, Digitalisierung<br />

DIE TRENDS DER<br />

ACHEMA <strong>2024</strong><br />

Wasserstoff, Nachhaltigkeit, Digitalisierung <strong>–</strong> das sind <strong>die</strong> Megatrends der<br />

Achema <strong>2024</strong>, <strong>die</strong> in der <strong>Prozesstechnik</strong> <strong>für</strong> viel Wirbel sorgen. Denn: Auf<br />

der einen Seite gilt es klimaneutrale Technologien zu entwickeln, auf der<br />

anderen Seite müssen bewährte Prozesse so gestaltet werden, dass sie den<br />

Klimaschutzkriterien gerecht werden. Eine Herkules-Aufgabe, <strong>für</strong> <strong>die</strong> es<br />

viele Lösungen auf der Achema vom 10. bis 14. Juni zu sehen gibt.<br />

18 <strong>cav</strong> <strong>01</strong>-<strong>2024</strong>


Bild: Dechema <strong>–</strong> Pietro Sutera<br />

Nachhaltigkeit ist eines der Themen der Achema <strong>2024</strong>. Im Bild ein Elektroerhitzer. Er ist so grün wie der<br />

Strom, mit dem er betrieben wird.<br />

Die chemische Industrie befindet sich in der größten Transformation<br />

ihrer Geschichte. Die EU will bis 2050 treibhausgasneutral<br />

werden. Dazu hat sie mit dem Green Deal <strong>die</strong> Rahmenbedingungen<br />

gesetzt. Seit der Verabschiedung des Klimaschutzgesetzes 2021<br />

durch das Europäische Parlament und den Rat sind <strong>die</strong> Klimaziele<br />

auch gesetzlich verankert und das EU-Zwischenziel <strong>für</strong> <strong>die</strong> Emissionsminderung<br />

bis 2030 wurde von 40 % auf mindestens 55 % angehoben.<br />

Das unter dem Namen „Fit for 55“ bekannte Gesetzespaket<br />

umfasst Regelungen, <strong>die</strong> Europa auf <strong>die</strong>sen Weg bringen sollen.<br />

Damit hat <strong>die</strong> Politik also <strong>die</strong> Zielmarke gesetzt. Diese gilt es jetzt in<br />

den kommenden Jahren zu erreichen.<br />

Grüner Strom hat Schlüsselfunktion<br />

Grüner Strom wird in <strong>die</strong>sem System eine Schlüsselfunktion einnehmen.<br />

Die direkte Nutzung von Wind- und Sonnenenergie ist<br />

sehr effizient, doch <strong>die</strong> beiden Energiequellen sind schlüpfrige Gesellen.<br />

Sie stehen nicht immer in ausreichender Form zur Verfügung.<br />

Wer möchte schon, dass im Stadion das Licht ausgeht, nur<br />

weil an <strong>die</strong>sem Abend kein Lüftchen weht? Es gilt also Wind- und<br />

Sonnenenergie <strong>für</strong> dunkle oder flaue Zeiten zu speichern. Neben<br />

den Klassikern wie Pumpspeicherkraftwerken gibt es mittlerweile<br />

verschiedene andere Möglichkeiten. Favorisiert werden derzeit Wasserstoff<br />

und Lithium-Ionen-Batterien.<br />

Wasserstoff macht grüne Energie flexibel<br />

Die Umwandlung grüner elektrischer Energie in grünen Wasserstoff<br />

findet in sogenannten Elektrolyseuren statt, allerdings mit einem<br />

deutlichen Energieverlust. Auch das Verflüssigen des leichten Elements<br />

kostet Energie, um es hinterher sinnvoll transportieren zu<br />

können. Ein Problem, das wohl in Kauf genommen werden muss,<br />

um erneuerbare Energien zeit- und ortsunabhängig zu nutzen.<br />

Moderne Industriegesellschaften wie beispielsweise Deutschland<br />

benötigen sehr große Mengen erneuerbare Energien, <strong>die</strong> sich aufgrund<br />

der geografischen Lage nicht mit national vorhandenen Potenzialen<br />

decken lassen. Hier kommt der Wasserstoff ins Spiel: In<br />

ihm kann beispielsweise <strong>die</strong> Energie der Wüstensonne in chemischer<br />

Form gespeichert und über lange Zeiträume gelagert werden.<br />

Sie ist jederzeit verfügbar und kann über weite Strecken transportiert<br />

werden. Mit grünem Wasserstoff bleibt beim Fußballspiel im<br />

Stadion also das Licht an.<br />

Wasserstoff defossiliert <strong>die</strong> chemische Industrie<br />

In einem erneuerbaren Energiesystem lassen sich mit Wasserstoff-<br />

Kraftwerken (Gasturbinen) und Brennstoffzellen also Dunkelflauten<br />

überbrücken und Schwankungen ausgleichen. Grüner Wasserstoff<br />

kann aber mehr: In der chemischen Industrie trägt er erheblich zur<br />

Defossilierung der Prozesse bei. Grüner Ammoniak bildet <strong>die</strong> Basis<br />

<strong>für</strong> eine nachhaltige Düngemittelindustrie. Grüner Wasserstoff kann<br />

via Power-to-X in grüne Basischemikalien verwandelt werden, aus<br />

denen anschließend E-Fuels wie Flugbenzin oder Schiffs<strong>die</strong>sel werden.<br />

Dazu sind allerdings enorme Mengen grünen Wasserstoffs notwendig.<br />

Der schnelle Ausbau der Wasserstoffproduktion und -infrastruktur<br />

ist somit eine der wichtigsten Voraussetzungen <strong>für</strong> eine erfolgreiche<br />

Energiewende.<br />

Die Achema-Sonderschau Wasserstoff will genau <strong>die</strong> Akteure zusammenbringen,<br />

<strong>die</strong> an der sich schnell entwickelnden Wasserstoffwirtschaft<br />

mitgestalten wollen. Sie richtet sich an Entscheidungsträger<br />

aus Politik und Wirtschaft, Experten und Lösungsanbieter. Themen<br />

sind <strong>die</strong> Hochskalierung von Produktion und Infrastruktur, Innovationen<br />

<strong>für</strong> das Handling von Wasserstoff, Power-to-X sowie <strong>die</strong> Gestaltung<br />

eines Wasserstoff-Ökosystems.<br />

Batterieproduktion befeuert mechanische Verfahren<br />

Eine Alternative zu Wasserstoff als Speicherelement stellen Lithium-<br />

Ionen-Batterien dar. Grüne Energie, <strong>die</strong> beispielsweise von der Solaranlage<br />

auf dem Dach eines Hauses kommt, kann direkt in einem<br />

Energiespeicher <strong>für</strong> <strong>die</strong> Nacht gespeichert werden. Nach Sonnenuntergang<br />

wird der Haushalt aus dem Energiespeicher mit Strom versorgt.<br />

Kernelement der Energiespeicher sind Lithium-Ionen-Batterien.<br />

Auch <strong>die</strong> fortschreitende Elektromobilität verlangt nach immer<br />

besseren und länger haltbareren Lithium-Ionen-Batterien.<br />

Die Kunst bei der Herstellung <strong>die</strong>ser Batterien ist, durch exakte<br />

Mischprozesse <strong>die</strong> Qualität der Batteriemassen am Optimum zu halten.<br />

Dadurch lässt sich <strong>die</strong> Lebensdauer der Batterien deutlich erhö-<br />

<strong>cav</strong> <strong>01</strong>-<strong>2024</strong> 19


<strong>cav</strong> TREND ACHEMA <strong>2024</strong><br />

Das Thema Digitalisierung finden Besucher u.a. auf der Digital Innovation<br />

Stage und im Digital Hub<br />

Neue Entwicklungen rund um das Thema Pharma gibt es auf der<br />

Achema <strong>2024</strong> wieder in Halle 3<br />

hen. In den zahlenmäßig stark steigenden Batteriefertigungen werden<br />

große Mengen verfahrenstechnischer Apparate benötigt, <strong>die</strong><br />

sich <strong>für</strong> das Handling und <strong>die</strong> Produktion der Batteriemassen eignen.<br />

Auf der Achema werden daher Handling- und Dosiersysteme,<br />

Contaimentsysteme und Mischer aller Art <strong>für</strong> <strong>die</strong> Herstellung von<br />

Batteriemassen zu sehen sein.<br />

Kreislaufwirtschaft unverzichtbar<br />

Ohne Kreislaufwirtschaft keine Nachhaltigkeit. Das gilt auch <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

chemische Industrie. Lineare Produktionsketten müssen völlig neu<br />

gedacht werden. Produzieren, Nutzen, Wegwerfen: Das geht nicht<br />

mehr. Es gilt den Kohlenstoffkreislauf zu schließen. Am Ende darf<br />

nicht mehr der CO 2 -Ausstoß stehen, sondern <strong>die</strong> vollständige Kreislaufführung<br />

von Produkt- und Stoffströmen. Dazu müssen Produkte<br />

von Anfang an so designt werden, dass sie wieder gut zu recyceln<br />

sind. Kunststoffprodukte beispielsweise sollten möglichst sortenrein<br />

sein, sodass sie sich perfekt <strong>für</strong> ein mechanisches Recycling eignen.<br />

Lässt sich <strong>die</strong>s nicht verwirklichen, kann das chemische Recycling<br />

eine Lösung sein. Letztendlich geht es darum, <strong>die</strong> CO 2 -Neutralität<br />

der Prozessindustrie zu erreichen.<br />

Das Thema Nachhaltigkeit ist ein branchenübergreifender Schmelztiegel,<br />

der sich wie ein grüner Faden durch alle Ausstellungsbereiche<br />

der Achema zieht. Nachhaltige Lösungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> chemische Industrie<br />

finden sich daher in allen Hallen der Achema.<br />

Bild: Dechema <strong>–</strong> Markus Püttmann<br />

Bild: Dechema <strong>–</strong> Markus Püttmann<br />

Digitalisierung schreitet voran<br />

Die Digitalisierung in der Prozessindustrie schreitet weiter voran.<br />

Immer mehr verschmelzen IT und OT. Dadurch entstehen große<br />

Vorteile, aber auch erhebliche Nachteile. Die früher autarken und in<br />

sich abgeschlossenen Prozessleitsysteme waren <strong>für</strong> Hacker unerreichbar.<br />

Heute sieht das anders aus. Datenübertragung von einem<br />

Standort zum anderen, Big Data-Analysen und vieles mehr verbinden<br />

<strong>die</strong> OT-Welt mit der IT-Welt und machen <strong>die</strong>se angreifbar. Dabei<br />

entsteht so etwas wie ein Wettlauf zwischen Unternehmens-IT<br />

und den Hackern. Durch künstliche Intelligenz wird <strong>die</strong>ser Wettstreit<br />

noch weiter angefacht. Unternehmen der chemischen, aber<br />

auch der pharmazeutischen Industrie tun gut daran, ihre Prozesse<br />

möglichst gut abzusichern. Die Herausforderung <strong>für</strong> Unternehmen<br />

besteht darin, genau <strong>die</strong> richtige Lösung <strong>für</strong> ihren Betrieb zu finden.<br />

Auf der Achema bieten daher zahlreiche Hersteller Konzepte<br />

und Lösungen an, mit denen man <strong>die</strong> Vorteile der Digitalisierung<br />

nutzen kann, ohne den Hackern gleich ins offene Messer zu laufen.<br />

Modularisierung nimmt Fahrt auf<br />

Seit der letzen Achema 2022 ist klar, <strong>die</strong> modulare Produktion ist<br />

nicht mehr aufzuhalten. In <strong>die</strong>sem Punkt waren sich auch <strong>die</strong> Experten<br />

der <strong>cav</strong>-/phpro-Websession „MTP und modulare Produktion“<br />

einig, <strong>die</strong> im vergangenen Herbst stattfand. Flexibel und günstig<br />

produzieren <strong>–</strong> das sind Argumente, denen sich kein Unternehmen<br />

der chemisch-pharmazeutischen Industrie entziehen kann.<br />

Dementsprechend gibt es auch schon viele Lösungen von der POL<br />

bis zu Automatisierungskomponenten einzelner Module, <strong>die</strong> sich in<br />

der modularen Produktion nutzen lassen. Zur Achema <strong>2024</strong> ist der<br />

Punkt gekommen, an dem der nächste Schritt erfolgen kann: der<br />

Sprung vom Pilotstatus in <strong>die</strong> flächendeckende Produktion. Die Basis<br />

ist vorhanden, zumal im Herbst <strong>2024</strong> <strong>die</strong> PNO <strong>die</strong> nächsten<br />

Standardisierungsschritte bei MTP geht. Plug & Produce wird somit<br />

Realität.<br />

Aus dem Labor direkt in <strong>die</strong> Pharmaproduktion<br />

Die Pharmaindustrie gehört derzeit zu den dynamischsten und<br />

spannendsten Branchen überhaupt. Neue und innovative Forschungs-<br />

und Produktionsmethoden verändern <strong>die</strong> Pharmaindustrie<br />

nachhaltig. Besonders deutlich wurde <strong>die</strong>s in der Covid-Pandemie:<br />

Die mRNA-Impfstoffe von Biontech-Pfizer und Moderna erfordern<br />

ausgeklügelte Verpackungs- und Logistikkonzepte, um beispielsweise<br />

Lagertemperaturen zwischen -60 und -80 °C sicherzustellen. Mit<br />

der Pharmaindustrie wächst auch der Pharmamaschinenbau. Dementsprechend<br />

präsentieren sich <strong>die</strong> Hersteller von Abfüll- und Verpackungsmaschinen<br />

auf der Achema <strong>2024</strong>, um ihre neuesten Konzepte<br />

und Maschinen zu präsentieren.<br />

Fazit<br />

Die Achema <strong>2024</strong> bietet wieder einen bunten Strauß an Technologien<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Prozessindustrie. Von Anlagenbau über Pumpen und Armaturen<br />

bis hin zu Abfüll- und Verpackungsmaschinen <strong>für</strong> Pharmazeutika<br />

ist <strong>für</strong> jeden etwas dabei. Und <strong>die</strong> großen Trendthemen wie<br />

Digitalisierung, Wasserstoff und Nachhaltigkeit finden sich auch vor<br />

Ort wieder <strong>–</strong> zum Teil an den Ständen der Aussteller, zum Teil aber<br />

auch auf themenbezogenen Sonderflächen.<br />

DR. BERND RADEMACHER<br />

Redakteur<br />

20 <strong>cav</strong> <strong>01</strong>-<strong>2024</strong>


<strong>cav</strong><br />

PUMPEN UND ARMATUREN<br />

Dicht schließende Absperr- und Regelarmatur<br />

Mit hoher Performance<br />

Die Regelarmatur Tri-Shark erreicht mit dem Sharktooth-Aufsatz eine nahezu<br />

gleichprozentige inhärente Kennlinie und damit verbunden eine deutliche<br />

Verbesserung des Stellverhältnisses. Weiterhin ergeben sich große Vorteile im<br />

Bereich der Minimierung von Kavitation und Lautstärkepegel sowie der<br />

Verringerung von dynamischen Drehmomenten. Die Armatur kann sowohl <strong>für</strong><br />

Auf/Zu- als auch <strong>für</strong> Regelapplikationen eingesetzt werden.<br />

Die Tri-Shark-Armatur mit Regelaufsatz<br />

weist nicht nur alle Vorteile einer dreifachexzentrischen<br />

Klappe wie absolute Dichtigkeit,<br />

Kompaktheit, leichte Automation oder<br />

Reibungsfreiheit auf. Diese Kombination hat<br />

auch <strong>die</strong> besonderen Eigenschaften einer<br />

leistungsstarken Regelarmatur.<br />

Der Regelaufsatz Sharktooth ist so konzipiert,<br />

dass seine Kontur möglichst nah an<br />

der Schwenkbewegung der Armatur orientiert<br />

ist, um den Durchfluss zwischen Armaturenscheibe<br />

und Aufsatz möglichst gering<br />

zu halten. Weiterhin ist der Regelaufsatz von<br />

mehreren Slots durchzogen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Strömung<br />

aufteilen und so einen genau berechneten<br />

Querschnitt freigeben.<br />

Gleichprozentige Kennlinie<br />

Die Kennlinie der Armatur wird durch den<br />

Regelaufsatz zu einer gleichprozentigen inhärenten<br />

Kennlinie gewandelt, <strong>die</strong> <strong>für</strong> den<br />

Großteil der Regelanwendungen <strong>die</strong> bevorzugte<br />

inhärente Kennlinie ist. Die Kennlinie<br />

der Tri-Shark sorgt da<strong>für</strong>, dass <strong>die</strong> Armatur<br />

besonders gut im niedrigen Öffnungsbereich<br />

der Klappe zwischen 5 und 30° regeln<br />

kann, in dem herkömmliche dreifachexzentrische<br />

Klappen aus regelungstech -<br />

nischer Sicht an ihre Grenzen stoßen.<br />

Normale Absperrklappen haben einen guten<br />

Regelbereich zwischen 30 und 70°. Die<br />

Tri-Shark-Klappe erweitert deutlich <strong>die</strong>sen<br />

guten Regelbereich durch seinen Regelaufsatz.<br />

Die Auslegung der Armatur in Bezug<br />

auf <strong>die</strong> sich ergebende durchströmte Fläche<br />

ist in <strong>die</strong>sem Bereich so konzipiert, dass<br />

z. B. eine optimale Durchflussregelung<br />

möglich ist. Ein weiterer Vorteil der Armatur<br />

ist <strong>die</strong> verringerte Kavitationsneigung.<br />

Durch <strong>die</strong> Kanäle in dem Sharktooth, <strong>die</strong><br />

Slots, wird <strong>die</strong> Strömung so in <strong>die</strong>sem Bereich<br />

aufgeteilt, dass Kavitationserscheinungen<br />

verringert werden, da im Kanalbereich<br />

des Regelaufsatzes <strong>die</strong> entstehenden Dampfblasen<br />

durch den kleineren Massenstrom<br />

pro Kanal eine kleinere Dimension annehmen,<br />

sodass <strong>die</strong> entstehende Energie beim<br />

Implo<strong>die</strong>ren der Dampfblasen geringer ist.<br />

Auch ist anzumerken, dass <strong>die</strong> Tri-Shark da<strong>für</strong><br />

sorgt, dass gerade bei kleinen Öffnungswinkeln<br />

<strong>die</strong> Strömung konzentrisch in <strong>die</strong><br />

Mitte der Rohrleitung geleitet wird. Dies hat<br />

den Vorteil, dass <strong>die</strong> kinetische Energie der<br />

Strömung durch das konzentrische Auftreffen<br />

in Rohrleitungsmitte besser umgewandelt<br />

werden kann und weniger Beschädigungen<br />

an z. B. der Rohrwandung auftreten.<br />

Die Slots des Sharktooths sorgen durch <strong>die</strong><br />

Aufteilung eines größeren Massenstroms in<br />

einen kleineren Massenstrom ebenfalls da<strong>für</strong>,<br />

dass <strong>die</strong> Frequenz des Schalls ansteigt,<br />

sodass <strong>die</strong> Schallentwicklung besser durch<br />

<strong>die</strong> Rohrleitung absorbiert werden kann<br />

und <strong>die</strong> Frequenz in einem Bereich liegt,<br />

bei dem das menschliche Ohr den Schall<br />

weniger intensiv wahrnimmt.<br />

Die Tri-Shark-Armatur ist in mehreren Bauformen<br />

erhältlich. Neben dem standardmäßigen<br />

Design einer Anflanschklappe sind<br />

auch integrierte Bauformen als Doppelflansch<br />

oder Einschweißklappe möglich.<br />

Gerade bei größeren Nennweiten kann <strong>die</strong><br />

Kombination aus der dreifach-exzentrischen<br />

Klappe und dem Regelaufsatz Sharktooth im<br />

Dreifach-exzentrische Klappe mit Regel -<br />

aufsatz: Die Kennlinie der Tri-Shark sorgt<br />

da<strong>für</strong>, dass <strong>die</strong> Armatur besonders gut im<br />

niedrigen Öffnungsbereich regeln kann<br />

Vergleich zu anderen Regelarmaturen zu erheblichen<br />

Vorteilen in Bezug auf Anschaffungskosten,<br />

Gewicht und Abmessungen<br />

führen bei exzellenter Dichtigkeit und sehr<br />

guten Regeleigenschaften.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Zwick<br />

AUTOR:<br />

DANIEL ZWICK<br />

Leitung Technik,<br />

Zwick Armaturen<br />

Bild: Zwick<br />

<strong>cav</strong> <strong>01</strong>-<strong>2024</strong> 21


<strong>cav</strong><br />

PUMPEN UND ARMATUREN<br />

Chemiepumpen als Schlüssel zu mehr Prozesssicherheit<br />

Kein Raum <strong>für</strong> Fehler<br />

Vom Material über <strong>die</strong> Konstruktion bis hin zur einfachen Zugänglichkeit in der<br />

Reparatur: Chemiepumpen müssen in der Praxis einwandfrei funktionieren.<br />

Besonders im Bereich der Pumpentechnik ist der Einsatz von zuverlässigen,<br />

überprüfbaren Komponenten essenziell. Doppelmembranpumpen von Timmer<br />

erfüllen <strong>die</strong>se Anforderungen und heben <strong>die</strong> Sicherheit der gesamten Anlage auf<br />

ein neues Level.<br />

Aufgrund der hohen Risiken werden in<br />

der <strong>Chemieindustrie</strong> spezielle Anforderungen<br />

an <strong>die</strong> Prozesspumpen der Anlage gestellt.<br />

Die richtige Auswahl, Installation,<br />

Wartung und Überwachung ermöglichen<br />

eine sichere und effiziente Durchführung<br />

der chemischen Vorgänge. Auch <strong>die</strong> Beschaffenheit<br />

der Pumpen muss den Anforderungen<br />

standhalten. So müssen <strong>die</strong> Komponenten<br />

chemikalien- und korrosionsbeständig<br />

sowie oft auch explosionsgeschützt sein.<br />

Darum hat Timmer seine Doppelmembranpumpen<br />

so optimiert, dass sie alle Anforderungen<br />

der Branche erfüllen und damit<br />

einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der<br />

Prozesssicherheit in Chemieunternehmen<br />

leisten. Das fängt bereits beim bewussten<br />

Einsatz von geeignetem Material der Pumpe<br />

an. Der in anderen Branchen bewährte Edelstahl<br />

eignet sich beispielsweise häufig nicht<br />

Die Timchem-Chemiepumpen sind serienmäßig mit einem Sensor ausgestattet, der den Zustand der<br />

Pumpe überwacht und sich direkt in das Prozessleitsystem des Anwenders integrieren lässt<br />

Bilder: Timmer<br />

in der Chemie, da er von Laugen und Säuren<br />

angegriffen wird. Stattdessen sind <strong>die</strong><br />

Pumpen der Produktlinie Timchem mit<br />

einem Gehäuse aus Kunststoff ausgestattet.<br />

Das verwendete Polytetrafluorethylen<br />

(PTFE) ist mit den eingesetzten Chemikalien<br />

verträglich.<br />

Zuverlässiger Schutz<br />

Die optimale Materialauswahl muss dabei<br />

ganzheitlich gedacht und selbst auf Ebene<br />

der einzelnen Pumpenkomponenten optimal<br />

umgesetzt werden. Auf dem Markt<br />

gängig sind beispielsweise im Kunststoffgehäuse<br />

verschraubte Gewindehülsen. Durch<br />

externe Einflüsse wie hohe Temperaturschwankungen<br />

ändert das Material seine<br />

Form und das Gehäuse neigt dann zu Undichtigkeiten<br />

an den Verbindungen. Timmer<br />

hingegen verwendet bei seinen Pumpen<br />

eine Bauweise, <strong>die</strong> <strong>die</strong> hochbeständigen<br />

Kunststoffbauteile mit Me<strong>die</strong>nkontakt durch<br />

Zuganker verbindet. Die Kraft der Zuganker<br />

verteilt sich durch <strong>die</strong> großflächigen Verstärkungsbleche<br />

<strong>–</strong> dadurch werden Verformungen<br />

des Kunststoffes stark minimiert. Das<br />

von dem Pumpenspezialisten Timmer entwickelte<br />

System Timfix verteilt <strong>die</strong> Kräfte<br />

der Zuganker gleichmäßig <strong>–</strong> und minimiert<br />

Verformungen des Kunststoffes.<br />

Um einen maximalen Schutz zu gewährleisten,<br />

umfassen Edelstahlbleche <strong>die</strong> Pumpe<br />

und schaffen Stabilität <strong>für</strong> <strong>die</strong> gesamte Konstruktion.<br />

Wichtig ist hier jedoch: Das Metall<br />

kommt mit dem Medium im Inneren der<br />

Pumpe nicht in Kontakt. Lediglich der auf<br />

Beständigkeit geprüfte Kunststoff umschließt<br />

das verarbeitete Medium <strong>–</strong> und bringt einen<br />

weiteren Vorteil mit. Das Material ist FDAkonform<br />

und damit lebensmittelverträglich.<br />

Eine Eigenschaft, <strong>die</strong> auf den ersten Blick in<br />

22 <strong>cav</strong> <strong>01</strong>-<strong>2024</strong>


der <strong>Chemieindustrie</strong> keine Rolle spielt. Hier<br />

lohnt sich jedoch ein Blick hinter <strong>die</strong> Kulissen.<br />

Denn <strong>die</strong> <strong>Chemieindustrie</strong> ist maßgeblich<br />

an der Herstellung pharmazeutischer<br />

Produkte beteiligt. Auch wenn das Endprodukt,<br />

wie beispielsweise eine gängige<br />

Schmerztablette, mit der Chemiepumpe<br />

nicht in Berührung kommt <strong>–</strong> <strong>die</strong> einzelnen<br />

Substanzen durchlaufen <strong>die</strong> Chemiepumpe<br />

in verschiedenen Prozessen. So kommen <strong>die</strong>se<br />

Vorprodukte lediglich mit Materialien in<br />

Berührung, <strong>die</strong> FDA-konform sind.<br />

Optimale Abdichtung<br />

Für <strong>die</strong> Prozesssicherheit ist <strong>die</strong> optimale<br />

Dichtigkeit der Pumpen besonders wichtig<br />

<strong>–</strong> eine Eigenschaft, <strong>die</strong> bei Timmer in der<br />

Produktentwicklung eine zentrale Rolle einnimmt.<br />

Dabei erfolgt <strong>die</strong> Konstruktion nach<br />

einer simplen Regel: je weniger Dichtflächen,<br />

desto weniger Möglichkeiten einer<br />

Undichtigkeit. Daher sind Chemiepumpen<br />

von Timmer mit nur vier Dichtstellen versehen<br />

<strong>–</strong> deutlich weniger als Pumpen anderer<br />

Hersteller. Zum Vergleich: Herkömmliche<br />

Pumpen sind an bis zu zwölf Stellen im<br />

Me<strong>die</strong>nteil abgedichtet.<br />

Auch <strong>die</strong> einzelnen Komponenten sind bei<br />

Timmer optimal aufeinander abgestimmt.<br />

Die gewählten Bauteile sind nicht nur sicher<br />

und dicht, sie können bei Bedarf auch<br />

schnell ausgetauscht werden. Der gut<br />

durchdachte Aufbau ermöglicht zudem<br />

einen schnellen und einfachen Service vor<br />

Ort. Hier ist weniger mehr, denn <strong>die</strong> minimierte<br />

Anzahl an Verschleißteilen schafft<br />

einen geringeren Wartungs- und Kostenaufwand.<br />

Zwar verursachen der Konstruktionsaufwand<br />

und der Einsatz hochwertiger Materialien<br />

zunächst höhere Investitionskosten,<br />

<strong>die</strong>se zahlen sich in der Praxis aber schnell<br />

in Form von längeren Standzeiten und geringerem<br />

Wartungsaufwand aus. Das schätzen<br />

Anwender in der <strong>Chemieindustrie</strong> sehr.<br />

Denn während es in anderen Branchen häufig<br />

um kostenoptimierte Lösungen geht,<br />

steht hier <strong>die</strong> Prozesssicherheit an erster<br />

Stelle.<br />

In der <strong>Chemieindustrie</strong> spielt neben einer<br />

zuverlässigen Abdichtung und beständigen<br />

Materialien der Pumpen ein weiterer Faktor<br />

eine wichtige Rolle: der Explosionsschutz.<br />

Die Atex-Richtlinie steht <strong>für</strong> „Atmosphères<br />

Explosibles“ und spezifiziert <strong>die</strong> Produktanforderungen<br />

<strong>für</strong> den Explosionsschutz. Timmer<br />

konstruiert und fertigt Chemiepumpen,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong>se Richtlinie erfüllen und dementsprechend<br />

Atex-konform sind <strong>–</strong> je nach<br />

Ob Lebensmittelverträglichkeit oder<br />

Explosionsschutz: Dank ausgewählter<br />

Materialien eignen sich <strong>die</strong> Pumpen von<br />

Timmer <strong>für</strong> vielfältige Einsatzbereiche<br />

Umgebung der Anlage eine wichtige und<br />

notwendige Eigenschaft. Dieses wird unter<br />

anderem durch <strong>die</strong> hochwertige Materialauswahl<br />

und -kombination erreicht. Dadurch<br />

werden z. B. explosionsgefährliche<br />

elektrostatische Aufladungen auf ein Minimum<br />

reduziert. So lassen sich <strong>die</strong> prozess -<br />

sicheren Timmer-Chemiepumpen in explosionsgefährdeten<br />

Bereichen einsetzen.<br />

Einfacher Zugang bei Reparaturen<br />

Fällt eine Pumpe trotz hoher Qualitätsstandards<br />

aus, ist eine schnelle Reparatur in der<br />

<strong>Chemieindustrie</strong> essenziell. Im schlimmsten<br />

Fall treten potenziell gefährliche Stoffe aus,<br />

<strong>die</strong> gesundheitliche Folgen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Mitarbeitenden<br />

und <strong>die</strong> Bevölkerung haben und sich<br />

auch negativ auf <strong>die</strong> Umwelt auswirken<br />

können. Außerdem sind lange Stillstandzeiten<br />

immer auch mit wirtschaftlichen Schäden<br />

<strong>für</strong> Anwender verbunden. Durch proaktive<br />

Wartung und schnelle Reparaturen können<br />

Unternehmen potenzielle Probleme<br />

frühzeitig erkennen und beheben, bevor sie<br />

zu größeren Schäden führen. Daher sind <strong>die</strong><br />

Timmer-Chemiepumpen serienmäßig mit<br />

einem intelligenten Sensor zur Zustandsüberwachung<br />

ausgestattet. Dieser lässt sich<br />

direkt in das Prozessleitsystem des Anwenders<br />

integrieren. Dort zeigt der Sensor den<br />

Echtzeitzustand der Pumpe an und schlägt<br />

mittels Zusatzsystem im Fall einer Fehlermeldung<br />

sofort Alarm. Das Unternehmen<br />

Ein Blick in das Innere der Pumpe zeigt das<br />

Dichtungskonzept, das das Risiko einer<br />

Undichtigkeit deutlich minimiert. Der gut<br />

durchdachte Aufbau ermöglicht einen<br />

einfachen Zugang bei Reparaturen und<br />

einen schnellen Service vor Ort.<br />

kann dabei selbst entscheiden, wie <strong>die</strong> Pumpe<br />

in das System integriert werden soll und<br />

welche Daten sie anzeigt. Kommt es zu einer<br />

Fehlermeldung und in der Konsequenz<br />

zu einer notwendigen Reparatur, profitieren<br />

Servicetechniker von der leichten Zugänglichkeit<br />

der Pumpen. So lassen sich <strong>die</strong> Ventilkugeln<br />

und -körbe ohne Demontage der<br />

Seitendeckel austauschen. Der Einsatz von<br />

Spezialwerkzeug ist dabei nicht notwendig.<br />

Für einen reibungslosen Ablauf sorgt das<br />

Herzstück der Pumpe, ein spezielles Keramiksprungventil,<br />

das besonders verschleißarm<br />

ist. Sämtliche Reibpaarungen des Ventils<br />

bestehen aus Keramik in Verbindung mit<br />

feingeschliffenen Schiebern aus Hochleistungskunststoffen.<br />

Das führt zu einem minimalen<br />

Verschleiß im Ventil selbst. Um <strong>die</strong><br />

Standzeiten der Membran zu erhöhen, setzt<br />

Timmer auf <strong>die</strong> Verwendung des Kurzhubprinzips.<br />

Der reduzierte Hubweg schont <strong>die</strong><br />

Membran nachhaltig.<br />

prozessesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Timmer<br />

AUTOR:<br />

STEFAN ANSTÖTER<br />

Produktmanager,<br />

Timmer<br />

<strong>cav</strong> <strong>01</strong>-<strong>2024</strong> 23


<strong>cav</strong> FOKUS ENERGIEEFFIZIENZ UND NACHHALTIGKEIT<br />

Carbon-Capture-Technologien <strong>für</strong> eine nachhaltige Zukunft<br />

Kohlendioxid direkt an der<br />

Quelle abscheiden<br />

Die <strong>Chemieindustrie</strong> hat mit der Düngemittel- und Zementindustrie einen hohen<br />

Kohlendioxidausstoß gemein und eine schnelle Reduktion ist nicht in Sicht. Die Carbon-Capture-Technologien<br />

von GEA ermöglichen <strong>die</strong> Abtrennung von CO 2 bevor es<br />

in <strong>die</strong> Atmosphäre gelangt. Es kann zur Herstellung wertvoller CO 2 -basierter Produkte<br />

genutzt oder aber in Langzeitspeichern gelagert werden.<br />

Das CO 2 in der Atmosphäre absorbiert Infrarotstrahlung,<br />

was den Treibhauseffekt<br />

verstärkt. Das wiederum führt zur globalen<br />

Erwärmung, schweren Wetterereignissen<br />

und anderen Umweltproblemen. Momentan<br />

erhöht sich <strong>die</strong> CO 2 -Konzentration um<br />

rund 3 ppm/a. Wäre <strong>die</strong> Zementindustrie<br />

ein Land, wäre sie alleine der weltweit<br />

drittgrößte CO 2 -Emittent. Der internationale<br />

Technologiekonzern GEA hat ein um -<br />

fassendes Carbon-Capture-Portfolio ent -<br />

wickelt, um <strong>die</strong> Dekarbonisierung solch<br />

kohlenstoffintensiver Industrien wie <strong>die</strong><br />

Zement-, Glas- und <strong>Chemieindustrie</strong><br />

voranzutreiben. Der Praxistest in einer<br />

Pilot anlage der Phoenix-Zementwerke in<br />

Beckum zeigt: Eine CO 2 -Reduktion um<br />

90 % ist möglich.<br />

Vorreiter in der Abgasreinigung<br />

GEA verfügt über fun<strong>die</strong>rte Kenntnisse im<br />

Bereich der Gasreinigungs- und Wärmerückgewinnungsverfahren.<br />

Das Carbon-Capture-Portfolio<br />

erweitert nun das Angebot<br />

um Technologien zur CO 2 -Abtrennung,<br />

Transport und Nutzung.<br />

Kohlendioxid kann mit verschiedenen Methoden<br />

aus Gasströmen abgetrennt werden<br />

Bild: Tim Luhmann <strong>–</strong> GEA<br />

Der Praxistest zeigt, dass eine CO 2 -Reduktion um 90 % in der Zementproduktion möglich ist: Geschäftsführer der Phoenix-Zementwerke in<br />

Beckum, Marcel Gustav Krogbeumker (l.) mit Dr. Felix Ortloff, Senior Director Carbon Capture Solutions von GEA (r.)<br />

24 <strong>cav</strong> <strong>01</strong>-<strong>2024</strong>


<strong>–</strong> vor oder nach der Verbrennung oder<br />

durch Oxyfuel-Verfahren. GEA konzentriert<br />

sich auf <strong>die</strong> der Verbrennung nachgeschaltete<br />

CO 2 -Abtrennung, da <strong>die</strong> Nachrüstbarkeit<br />

bei bestehenden Anlagen gegeben ist und<br />

<strong>die</strong> Auswirkungen auf vorgelagerte Prozesse<br />

auf ein Minimum reduziert werden. Das Abscheidungskonzept<br />

basiert auf modernen<br />

Aminlösungssystemen und kombiniert <strong>die</strong>se<br />

mit der bewährten Wäschertechnologie.<br />

Ziel ist es, <strong>die</strong> CO 2 -Abtrennung zu einer<br />

praktikablen Lösung zu machen, <strong>die</strong> eine<br />

breite Anwendung findet und in bestehende<br />

Infrastrukturen integriert werden kann.<br />

Praxistest in Beckum<br />

Die Phoenix-Zementwerke in Beckum emittieren<br />

bei einer Produktionskapazität von<br />

500 000 t Zement pro Jahr ca. 1000 t CO 2<br />

pro Tag. Im Werk werden nun in einer mehrmonatigen<br />

Praxistestphase Daten zu<br />

CO 2 -Emissionen in der Abluft ermittelt. GEA<br />

wird auf <strong>die</strong>ser Grundlage CO 2 -Anlagen <strong>für</strong><br />

größere Emissionsmengen skalieren und<br />

weiterentwickeln. Möglich ist eine Einlagerung<br />

(Carbon Capture & Storage, CCS) oder<br />

eine Wiederverwertung des abgeschiedenen<br />

Kohlendioxids (Carbon Capture & Utilization,<br />

CCU). Mit der gemeinsam entwickelten<br />

Lösung sollen mindestens 90 % der Emissionen<br />

abgefangen werden.<br />

Anlagen <strong>für</strong> <strong>die</strong> CO 2 -Abtrennung<br />

Das Carbon Capture Solutions Portfolio mit<br />

dem aminbasierten CO 2 -Abtrennverfahren<br />

besteht aus den folgenden Einheiten:<br />

• Xeco-Abwärmerückgewinnungsanlage:<br />

Die Nutzung von überschüssiger Wärme<br />

aus industriellen Prozessen und Rauchgasen<br />

ist der erste Schritt in Richtung Carbon<br />

Capture & Utilization. Die überschüssige<br />

Wärme kann mithilfe der Xeco-Abwärmerückgewinnungsanlage<br />

gesammelt<br />

und an <strong>die</strong> Carbon-Capture-Anlage weitergeleitet<br />

werden. Das Wärmerückgewinnungssystem<br />

besteht aus einem Wärmetauscher<br />

(WHRU) und einem Wärmeträgerkreislauf.<br />

Im WHRU wird <strong>die</strong> Wärme, <strong>die</strong><br />

sonst ungenutzt an <strong>die</strong> Atmosphäre abgegeben<br />

oder über Wasser oder Luft abgeschreckt<br />

würde, auf ein Wärmeträgermedium<br />

übertragen. Das Wärmeträgermedium<br />

GEA nahm <strong>die</strong> Carbon-Capture-Pilotanlage<br />

im Mai 2023 bei den Phonenix Zementwerken<br />

in Beckum in Betrieb<br />

und das Prozessgas werden im Gegenstrom<br />

geführt, um <strong>die</strong> Effizienz der Wärmeübertragung<br />

zu optimieren. Das Wärmeträgermedium<br />

kann entweder Thermoöl<br />

oder Dampf sein.<br />

• Seto-Gasvorbehandlungsanlage:<br />

Eine wichtige Voraussetzung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kohlendioxidabscheidung<br />

ist <strong>die</strong> Rauchgasvorbehandlung.<br />

Die Gasvorbehandlung des<br />

Rauchgases stellt sicher, dass <strong>die</strong> notwen-<br />

Bild: Tim Luhmann <strong>–</strong> GEA<br />

Sprühtrocknung<br />

SDX<br />

Sprühtechnik GmbH<br />

I n d u s t r i e d ü s e n<br />

Reinigung<br />

Verfahrenstechnik<br />

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<strong>cav</strong> <strong>01</strong>-<strong>2024</strong> 25


<strong>cav</strong> FOKUS ENERGIEEFFIZIENZ UND NACHHALTIGKEIT<br />

bestehen. Je nach Verwendungszweck werden<br />

weitere Reinigungsschritte durchgeführt.<br />

Die verwendeten Aminlösungen sind<br />

handelsüblich und werden kontinuierlich in<br />

verschiedenen Industrien getestet.<br />

Navo-Anlage zur CO 2 -Nutzung und -Sequestrierung<br />

digen Einlassbedingungen von Carbon-<br />

Capture-Anlagen erfüllt werden, insbesondere<br />

hinsichtlich der Reduzierung von<br />

Spurenverunreinigungen und der Gaskonditionierung.<br />

Die Seto-Technologie bietet<br />

verschiedene Lösungen zur Kühlung und<br />

Kondensation, zur Entfernung von Feststoffen,<br />

Aerosolen, Schwefel- und Stickoxiden<br />

und mehr.<br />

• Cebo-Kohlenstoffabscheidungsanlage:<br />

Das derzeit ausgereifteste Verfahren zur<br />

großtechnischen Abscheidung von Kohlenstoff<br />

ist <strong>die</strong> chemische Absorption mit<br />

Aminen. Als Teil der Cebo-Reihe stehen<br />

CO 2 -Abscheidungsanlagen auf Aminbasis<br />

in verschiedenen Größen zur Verfügung,<br />

<strong>die</strong> eine Abscheidung aus einem breiten<br />

Spektrum von Abgaszusammensetzungen<br />

ermöglichen.<br />

• Navo CO 2 -Nutzung & Sequestrierung:<br />

Abgetrenntes CO 2 muss fossilen Kohlenstoff<br />

ersetzen, um anthropogene Treibhausgasemissionen<br />

zu vermeiden. Dies<br />

kann durch <strong>die</strong> Nutzung zur Herstellung<br />

von CO 2 -basierten Produkten oder durch<br />

<strong>die</strong> Verflüssigung und Sequestrierung in<br />

Langzeitlagern erreicht werden.<br />

Prinzip der Aminwäsche<br />

GEA Carbon Capture Systems nutzt <strong>die</strong> Flüssigwäsche<br />

mittels Aminchemie zur Abscheidung<br />

von CO 2 aus Rauchgasströmen. Das<br />

aminbasierte Verfahren hat einen technischen<br />

Bereitschaftsgrad von 9 (bezeichnet<br />

als „ready for commercial use“) und repräsentiert<br />

damit den Stand der Technik. Darüber<br />

hinaus handelt es sich bei der aminbasierten<br />

Abscheidung um eine Tail-End-<br />

CO 2 -Abscheidungslösung, <strong>die</strong> eine schnelle<br />

Implementierung in bestehende Anlagen ermöglicht.<br />

Die Prozesskonfiguration ist als Kombination<br />

von Absorber- und Desorberkolonnen<br />

konzipiert: Das Rauchgas tritt in <strong>die</strong><br />

CO 2 -Abscheideeinheit, d. h. <strong>die</strong> Absorberkolonne,<br />

ein, in der <strong>die</strong> chemische Absorption<br />

des Kohlendioxids in <strong>die</strong> Aminlösung stattfindet.<br />

Das CO 2 -abgereicherte Rauchgas<br />

wird am oberen Ende der Absorberkolonne<br />

direkt in <strong>die</strong> Umwelt abgeleitet, nachdem<br />

<strong>die</strong> Aminemissionen durch zusätzliche Reinigungsstufen<br />

gereinigt wurden.<br />

Aus dem Sumpf der Absorberkolonne wird<br />

<strong>die</strong> reiche Aminlösung in <strong>die</strong> Desorberkolonne<br />

geleitet. Zuvor durchläuft <strong>die</strong> Lösung<br />

einen Wärmetauscher zur Vorwärmung. Im<br />

Desorber wird <strong>die</strong> Lösung weiter erhitzt,<br />

um das chemisch gebundene CO 2 freizusetzen.<br />

Das CO 2 kann dann am Kopf der Desorberkolonne<br />

nach der Kondensation von<br />

Wasser als Produktstrom zurückgewonnen<br />

werden. Die Reinheit des CO 2 -Stroms beträgt<br />

typischerweise >97 %, wobei <strong>die</strong><br />

Rückstände hauptsächlich aus Wasserdampf<br />

Bild: GEA<br />

CO 2 -Nutzung und -Sequestrierung<br />

Das gasförmige CO 2 wird in der Verflüssigungsanlage<br />

auf <strong>die</strong> gewünschte Spezifikation<br />

konditioniert. So kann es z. B. als flüssiges,<br />

lebensmitteltaugliches Produkt zur Verfügung<br />

stehen und direkt genutzt werden.<br />

Je nach Kundenwunsch lässt sich ein Anschluss<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Abholung per Bahn/LKW<br />

oder Pipelineanschluss vorsehen. Auf<br />

Wunsch kann <strong>die</strong> thermische Energie aus<br />

dem CO 2 -Verdichtungsprozess in ein Wärmeübertragungssystem<br />

reintegriert werden,<br />

um einen möglichst wirtschaftlichen und<br />

nachhaltigen Betrieb zu ermöglichen.<br />

Die Herstellung von Methanol aus Wasserstoff<br />

und CO 2 erfordert sowohl Synthese- als<br />

auch nachfolgende Veredelungsschritte. GEA<br />

kann <strong>die</strong> Wertschöpfungskette von H 2 und<br />

CO 2 bis hin zu gebrauchsfertigem, hochkonzentriertem<br />

Methanol durch industrielle<br />

Partnerschaften abdecken.<br />

Die Herstellung von Karbonaten hat im Vergleich<br />

zu anderen Möglichkeiten der<br />

CO 2 -Nutzung den Vorteil, dass keine Aktivierung<br />

des CO 2 mit Wasserstoff erforderlich<br />

ist. Karbonate sind in der Glas-, Chemie-,<br />

Zellstoff- und Papier- sowie Eisenund<br />

Stahlindustrie weit verbreitet und werden<br />

<strong>für</strong> eine Vielzahl von Zwecken eingesetzt.<br />

Die Erfahrung von GEA mit Kristallisationstechnologien<br />

ermöglicht eine Produktionskapazität<br />

von mehreren 100 t/d.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: GEA<br />

AUTOR:<br />

DR. MICHAEL GOLEK<br />

Manager Media Relations,<br />

GEA<br />

26 <strong>cav</strong> <strong>01</strong>-<strong>2024</strong>


Bis zu 30 % Energie sparen durch weniger Leckagen und Ineffizienzen<br />

Digitaler Service senkt<br />

Druckluftkosten<br />

Sick präsentiert mit der Monitoring-Box FTMg Premium einen digitalen Service <strong>für</strong><br />

das Druckluftmonitoring. Über <strong>die</strong> kontinuierliche Druckluftüberwachung hinaus ermöglicht<br />

es <strong>die</strong> Cloud-Lösung, Leckagen frühzeitig zu detektieren und per Alarm zu<br />

melden sowie Verbrauchsverluste durch Ineffizienzen in Maschinen oder Prozessen<br />

zu identifizieren. Unter dem Strich lassen sich mit der Monitoring-Box <strong>die</strong> Druckluftkosten<br />

im Unternehmen um bis zu 30 % reduzieren.<br />

Druckluft wird in der Industrie <strong>für</strong> viele<br />

Anwendungen eingesetzt. Gleichzeitig ist<br />

Druckluft aber eine der teuersten Energieformen.<br />

Entsprechend schlecht fällt der<br />

CO 2 -Footprint von Druckluft aus <strong>–</strong> zumal<br />

Leckagen und Ineffizienzen den Wirkungsgrad<br />

weiter verschlechtern können. Folgerichtig<br />

wird in der Norm ISO 50<strong>0<strong>01</strong></strong>:2<strong>01</strong>8<br />

beim Aufbau von Energiemanagementsystemen<br />

auch der Verbrauch von Druckluft berücksichtigt.<br />

Die Cloud-Lösung des Field<br />

Analytics Portfolios von Sick hilft, Ursachen<br />

<strong>für</strong> Druckluftverluste zu erkennen und Maßnahmen<br />

zu ergreifen, um Druckluftverbräuche<br />

effizient, nachhaltig und signifikant zu<br />

reduzieren.<br />

Mit dem digitalen Service Monitoring-Box FTMg Premium lassen sich Leckagen und Ineffizienzen in<br />

Druckluftnetzen erkennen und bis zu 30 % Energie sparen<br />

Umfassendes Druckluftmonitoring<br />

Der digitale Service Monitoring-Box FTMg<br />

Premium ermöglicht neben der kontinuierlichen<br />

Druckluftüberwachung eine frühzeitige<br />

Detektion von Leckagen, eine zuverlässige<br />

Identifikation von Verbrauchsverlusten<br />

durch Ineffizienzen in Maschinen oder Prozessen<br />

sowie den Vergleich von Druckluftverbrauchern.<br />

Die digitale Lösung <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Überwachung und Analyse von Druckluftverbräuchen<br />

besteht aus drei Komponenten:<br />

einem multifunktionalen FTMg-Durchflusssensor,<br />

einem Gatewaysystem TDC sowie<br />

der neuen Monitoring-Box FTMg Premium.<br />

Der digitale Service kann unabhängig von<br />

vorhandenen IT-Systemen implementiert<br />

und betrieben werden. Er ist ohne weitere<br />

Konfigurationsmaßnahmen zeitnah startklar.<br />

Die Monitoring-Box FTMg Premium selbst<br />

läuft standardmäßig in der Sick-Cloud und<br />

auf Anfrage auch in der Cloud des Anwenders.<br />

Sie kann per URL über jedes geeignete<br />

mobile Endgerät aufgerufen werden. Auch<br />

<strong>die</strong> Bereitstellung von Rohdaten oder verarbeiteten<br />

Daten über eine gängige Schnittstelle<br />

in einem kundenseitigen Energiemanagementsystem<br />

ist möglich.<br />

Verbrauchs- und Kostentransparenz<br />

Die Monitoring-Box FTMg Premium macht<br />

nicht nur <strong>die</strong> Kosten <strong>für</strong> Druckluft, Leckagen,<br />

Ineffizienzen und Überverbräuche<br />

transparent <strong>–</strong> sie ermöglicht auch ein<br />

„Druckluft-Benchmarking“, d. h. <strong>die</strong> Gegenüberstellung<br />

des Druckluftverbrauchs an<br />

vergleichbaren Messstellen, Maschinen, Linien<br />

oder Produktionsstandorten. Dies bietet<br />

<strong>die</strong> Möglichkeit zu validen, datenbasierten<br />

Rentabilitätsrechnungen sowie <strong>die</strong> realistische<br />

Quantifizierung und Darstellung<br />

möglicher Kosteneinsparungen.<br />

Positiver CO 2 -Footprint<br />

Die erweiterten Informationen der Datenanalyse<br />

erlauben eine zielgenaue Entscheidungsfindung<br />

<strong>für</strong> mehr Produktionseffizienz.<br />

Unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit<br />

hilft der digitale Service, den Druckluftverbrauch<br />

um bis zu 30 % zu reduzieren. Für<br />

den Service bietet <strong>die</strong> Monitoring-Box FTMg<br />

Premium auf <strong>die</strong> Anwendung zugeschnittene<br />

Dashboards und Alerting-Tools. (br)<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Sick<br />

Bild: Sick<br />

<strong>cav</strong> <strong>01</strong>-<strong>2024</strong> 27


<strong>cav</strong> FOKUS ENERGIEEFFIZIENZ UND NACHHALTIGKEIT<br />

Negative Emissionen durch Kohlenstoffdioxidabscheidung aus der Luft<br />

Präzise Messtechnik <strong>für</strong><br />

Direct Air Capture<br />

Um das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, muss Kohlendioxid<br />

auch direkt großtechnisch aus der Atmosphäre entfernt werden. Etliche Unternehmen<br />

weltweit arbeiten an solchen chemisch basierten Direct-Air-Capture-Technologien.<br />

Messtechnik von Endress+Hauser sorgt <strong>für</strong> <strong>die</strong> Effizienz und Sicherheit der Prozesse.<br />

Soll bis 2050 weltweit Klimaneutralität erlangt<br />

werden, sind grundlegende Maßnahmen<br />

in allen Sektoren notwendig. Das<br />

Hauptaugenmerk der von fossilem Kohlenstoff<br />

abhängigen Industrien liegt aktuell auf<br />

der Vermeidung von Emissionen durch Effizienzsteigerungen,<br />

Kreislaufwirtschaft oder<br />

den Einsatz von erneuerbaren Energien und<br />

grünem Wasserstoff. Allerdings wird das<br />

nicht genügen: Laut Weltklimarat lässt sich<br />

<strong>die</strong> Erderwärmung nur entsprechend begrenzen,<br />

wenn es zu negativen Emissionen<br />

kommt, also der Atmosphäre dauerhaft CO 2<br />

entzogen wird. Etliche Unternehmen entwickeln<br />

aktuell technische Lösungen zur Abtrennung<br />

von CO 2 direkt aus der Umgebungsluft<br />

<strong>–</strong> sogenannte Direct-Air-Capture-<br />

Verfahren (DAC). Das auf <strong>die</strong>se Weise gewonnene<br />

hochreine CO 2 wird dann in geologischen<br />

Formationen eingelagert oder direkt<br />

als klimaneutraler Rohstoff genutzt. Das<br />

Kohlenstoffdioxid kann zur Herstellung<br />

synthetischer Kraftstoffe, von Chemikalien<br />

oder als Kohlensäure in der Getränkeindustrie<br />

verwendet werden. Der DAC-Markt befindet<br />

sich an der Schwelle zum großtechnischen<br />

Bereich: <strong>2024</strong> soll <strong>die</strong> erste Anlage<br />

mit einer Abscheidungskapazität von bis<br />

1 Mio. t/a CO 2 in den USA starten.<br />

Zweistufiges Verfahren<br />

In der Regel bestehen <strong>die</strong> Verfahren zur direkten<br />

Luftabscheidung von CO 2 aus zwei<br />

Stufen:<br />

• Zuerst wird <strong>die</strong> Umgebungsluft mittels<br />

Ventilatoren in Kollektoren gesaugt, in denen<br />

das CO 2 von den übrigen Luft-Komponenten<br />

separiert und chemisch an ein<br />

Trägermaterial gebunden wird (Capture).<br />

Bei Solid-Air-Capture-Verfahren (S-DAC)<br />

sind das feste Amine auf Filtern, flüssigkeitsbasierte<br />

Liquid-Air-Capture-Technologien<br />

(L-DAC) nutzen dazu Amin- oder Hydroxidlösungen<br />

(Alkalilaugen). Die restliche<br />

Luft wird wieder in <strong>die</strong> Umgebung<br />

entlassen.<br />

• Danach wird das CO 2 in einem Regenerationsschritt<br />

durch Wärmezufuhr vom jeweiligen<br />

Sorptionsmittel getrennt, sodass <strong>die</strong>ses<br />

<strong>für</strong> einen neuen Zyklus bereitsteht und<br />

das abgeschiedene Gas nachfolgend gelagert<br />

oder weiterverwendet werden kann.<br />

Endress+Hauser hat <strong>die</strong> Entwicklung <strong>die</strong>ser<br />

Verfahren von Anfang an begleitet. Der Messtechnikspezialist<br />

verfügt heute über ein breites<br />

Know-how in <strong>die</strong>sem Anwendungsbereich<br />

mit Tausenden von installierten Sensoren.<br />

Differenzdruck im Filter überwachen<br />

Beispiel Solid-Air-Capture (S-DAC): Hier bindet<br />

sich das Kohlendioxid an festen Aminen<br />

auf Filtern im Inneren der Kollektoren. Sind<br />

<strong>die</strong>se nach rund 2 bis 3 h gesättigt, werden<br />

<strong>die</strong> Kollektoren von der Umgebungsluft getrennt<br />

und der Regenerationszyklus beginnt.<br />

Der Differenzdruck steigt durch <strong>die</strong> zunehmende<br />

Sättigung der Filter, daher ist eine<br />

Überwachung <strong>die</strong>ses Prozesswertes entscheidend.<br />

Die Differenzdruckmesszelle Deltabar<br />

Mit chemisch basierten Direct-Air-Capture-Technologien kann Kohlendioxid direkt aus der Atmosphäre<br />

entfernt werden. Das hochreine CO 2 wird dann in geologischen Formationen eingelagert oder direkt<br />

als klimaneutraler Rohstoff genutzt.<br />

Bild: VectorMine <strong>–</strong> stock.adobe.com<br />

28 <strong>cav</strong> <strong>01</strong>-<strong>2024</strong>


PMD55B beispielsweise liefert direkt den<br />

Differenzdruck. In anderen Anwendungen<br />

wird der Druck mit einer Druckmesszelle sowohl<br />

am Eingang als auch am Ausgang aller<br />

Kollektoren gemessen. Wenn der Differenzdruck<br />

einen bestimmten Wert überschreitet,<br />

startet <strong>die</strong> Desorptionsphase.<br />

Temperatur messen<br />

Für <strong>die</strong> Prozesse Heizen und Kühlen rund<br />

um Direct Air Capture ist <strong>die</strong> genaue Messung<br />

der Temperatur wichtig, um <strong>die</strong> Effizienz<br />

zu überwachen und Energiebilanzen<br />

zu erstellen. Bei S-DAC wird eine heiße<br />

Flüssigkeit auf Wasserbasis durch <strong>die</strong> Filter<br />

geleitet, um <strong>die</strong>se auf circa 100 °C zu erhitzen.<br />

Dadurch wird das CO 2 freigesetzt und<br />

zusammen mit der Feuchtigkeit abgesaugt,<br />

abgekühlt und der CO 2 -Wasser-Trennung<br />

zugeführt.<br />

L-DAC-Verfahren arbeiten bei der Desorption<br />

mit weitaus höheren Temperaturen. Hier<br />

wird das CO 2 im Kollektor zum Beispiel mit<br />

Kaliumhydroxid aus der Luft ausgewaschen.<br />

Die so entstandene Kaliumkarbonatlösung<br />

wird in einen Reaktor geleitet, in dem Pellets<br />

aus Kalziumhydroxid mit ihr reagieren<br />

und festes, feuchtes Kalziumkarbonat bilden.<br />

Im Zyklonvorwärmer wird durch<br />

Trocknung der Pellets Kalkstein. Dieser wird<br />

in einen Kalzinierer überführt, dort auf<br />

rund 900 °C erhitzt, wodurch Branntkalk<br />

entsteht und das eingefangene CO 2 wieder<br />

freigesetzt wird. Danach wird der Branntkalk<br />

(CaO) mit Wasser zur Reaktion gebracht,<br />

wobei wiederum Kalziumhydroxid<br />

entsteht, das <strong>für</strong> den neuen Zyklus zurück<br />

zum Pellets-Reaktor gelangt. Für <strong>die</strong> vibrierenden<br />

Umgebungen der Kalzinier-Anlagen<br />

werden typischerweise Thermometer mit<br />

iTherm-Strongsens-Technologie eingesetzt,<br />

selbst Stoß- und Schwingungsfestigkeit von<br />

>60 g können <strong>die</strong>sen nichts anhaben.<br />

Wasserqualität bestimmen<br />

Auch das bei DAC-Prozessen genutzte Kühlund<br />

Heizungswasser muss überwacht werden,<br />

um Probleme mit Korrosion zu vermeiden.<br />

Zu <strong>die</strong>sem Zweck werden Parameter<br />

wie pH-Wert, Leitfähigkeit und gelöster<br />

Sauerstoff überwacht. Bei flüssigkeitsbasierten<br />

Ansätzen ist <strong>die</strong> Überwachung des pH-<br />

Werts auch ein wichtiger Parameter, um <strong>die</strong><br />

Menge des aus der Atmosphäre ausgewaschenen<br />

CO 2 zu bestimmen. Memosens-<br />

2.0-Sensoren von Endress+Hauser digitalisieren<br />

den Messwert im Sensor und transferieren<br />

ihn kontaktlos zum Messumformer.<br />

Das verhindert eine Verfälschung der Messwerte<br />

durch Feuchtigkeit und Korrosion,<br />

sorgt <strong>für</strong> eine erhöhte Verfügbarkeit der<br />

Feststoffbasierter Direct-Air-Capture-Prozess (S-DAC). CO 2 wird mit Filtern unter Verwendung<br />

von festen Aminen aus der Umgebungsluft herausgefiltert. Durch Erhitzen auf<br />

Temperaturen von ca. 100 °C wird das abgeschiedene CO 2 wieder abgegeben. Anschließend<br />

wird das Gas heruntergekühlt und kondensierendes Wasser wird abgeschieden.<br />

Nun wird das produzierte CO 2 weiter behandelt. Präzise Messtechnik ist an vielen Stellen<br />

im Prozess im Einsatz.<br />

Messstellen und damit störungsfreie Prozesse.<br />

Zudem können Memosens-Sensoren große<br />

Mengen Daten speichern und damit den<br />

Weg <strong>für</strong> vorausschauende Wartung und<br />

IIoT-Services ebnen.<br />

Durchfluss und Füllstand messen<br />

Die aus der Atmosphäre gewonnene<br />

CO 2 -Menge ist der wichtigste Leistungsindikator<br />

der Direct-Air-Capture-Anlagen. Liegt<br />

das CO 2 vor der Abtrennung von Wasser als<br />

feuchtes Gas vor, werden Wirbelstrommessgeräte<br />

eingesetzt. Der Prowirl F 200 etwa<br />

verfügt über eine Druck- und Temperaturkompensation,<br />

um Massendurchfluss und<br />

Normvolumendurchfluss (z. B. in Nm 3 ) zu<br />

erzeugen. Liegt das CO 2 als trockenes Gas<br />

vor, werden häufig thermische Massedurchflussmessgeräte<br />

wie t-mass 300/500 verwendet.<br />

Diese liefern direkt Massen- und<br />

Normvolumendurchflüsse. Für <strong>die</strong> Messung<br />

von flüssigem oder überkritischem CO 2 ist<br />

Coriolis <strong>die</strong> beste Technologie, den Massendurchfluss<br />

bzw. <strong>die</strong> Dichte zu messen. Die<br />

Dichte ist ein besonders nützlicher Parameter,<br />

da sie es ermöglicht, <strong>die</strong> Qualität des erzeugten<br />

CO 2 zu bestimmen. Die Verschleppung<br />

von unerwünschten Komponenten wie<br />

Wasser kann so leicht erkannt werden.<br />

Für <strong>die</strong> Bestandsüberwachung des in der Regel<br />

in flüssiger Form gelagerten CO 2 und der<br />

in den L-DAC-Verfahren verwendeten Lösungen<br />

werden Vibronik-Grenzschalter wie Liquiphant<br />

als Überfüllsicherung verwendet.<br />

Für <strong>die</strong> kontinuierliche Füllstandmessung<br />

kommen sowohl Differenzdrucksensoren als<br />

auch Radarmesstechnik zum Einsatz.<br />

Wann ist DAC wirtschaftlich?<br />

Bis zur Wirtschaftlichkeit der DAC-Technologie<br />

gibt es noch viele Herausforderungen<br />

zu lösen: Noch liegt der Preis pro abgeschiedener<br />

Tonne CO 2 je nach Verfahren bei 125<br />

bis 800 US$. Das rührt daher, dass <strong>die</strong> Konzentration<br />

von Kohlendioxid in der Atmosphäre<br />

mit 0,04 Vol% weitaus niedriger ist<br />

als in Punktquellen wie im Strom von<br />

Rauchgasen. Dadurch ist das Abscheiden entsprechend<br />

aufwendiger und energieintensiver.<br />

Schätzungen zufolge benötigen DAC-<br />

Technologien 1400 bis 2500 kWh an erneuerbarer<br />

Energie, um eine Tonne CO 2 aus der<br />

Atmosphäre zu gewinnen. Bis 2050 wollen<br />

<strong>die</strong> Unternehmen den Tonnen-Preis auf 41<br />

bis 82 US$ senken. Geschehen soll das durch<br />

den großskaligen Aufbau der Verfahren,<br />

durch Energieoptimierungen und weitere<br />

Prozessverbesserungen. Auch hier bilden<br />

hochpräzise Messungen <strong>die</strong> Basis: Sie helfen,<br />

<strong>die</strong> Prozesse besser zu verstehen und so <strong>die</strong><br />

Wirkungsgrade der Anlagen zu erhöhen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Endress+Hauser<br />

AUTORIN:<br />

CHRISTINE BÖHRINGER<br />

Freie Fachjournalistin<br />

Bild: Endress+Hauser<br />

<strong>cav</strong> <strong>01</strong>-<strong>2024</strong> 29


<strong>cav</strong> FOKUS ENERGIEEFFIZIENZ UND NACHHALTIGKEIT<br />

Bilder: Denios<br />

Voraussetzung <strong>für</strong> einen wirtschaftlichen Betrieb<br />

BATTERIESPEICHER OPTIMAL<br />

AUSGELEGT<br />

Power-Safe-Batteriespeicher sind eine Komplettlösung aus stationärem<br />

Speicher und brandgeschütztem Raumsystem und lassen sich ohne<br />

Mindestabstand von Gebäuden aufstellen. Speziell in Ballungsgebieten<br />

lässt sich so der Platz auf dem Betriebsgelände effizient nutzen. Denios<br />

bietet umfassende Unterstützung bei der Auslegung der stationären<br />

Batteriespeicher.<br />

30 <strong>cav</strong> <strong>01</strong>-<strong>2024</strong>


Betriebsführungsstrategien des Batteriespeichers <strong>–</strong> Eigenverbrauchsoptimierung<br />

Absperrklappe<br />

GEMÜ R471<br />

Sitzventil<br />

GEMÜ 539<br />

Batteriespeicher mit Lithium-Ionen-Technik leisten einen wich -<br />

tigen Beitrag zur Energiewende. Die Technik erfordert jedoch auch<br />

einen bewussten Umgang mit der Gefahr einer Überlastung<br />

(Thermal Runaway). Denios bietet unter dem Namen Power Safe<br />

eine Komplettlösung aus Speicher und Brandschutz in Modulbauweise.<br />

Der Batteriespeicher ist in verschiedenen Größen erhältlich<br />

<strong>–</strong> angefangen von Kleinlösungen mit 80 kWh bis hin zu großen<br />

Energiestationen mit mehr als 1 MWh. Die Bestückung der Raumsysteme<br />

erfolgt durch Batteriespeicher der Firma Tesvolt. Das<br />

Herzstück der Speichersysteme bilden dabei prismatische Lithium-<br />

Batteriezellen sowie eine patentierte und TÜV-zertifizierte intelligente<br />

Zellsteuerung. Denios bietet auch <strong>die</strong> Dienstleistung der<br />

Speicherauslegung <strong>für</strong> stationäre Batteriespeicher an.<br />

Warum <strong>die</strong> Auslegung der Batteriespeicher wichtig ist<br />

Die Auslegung eines stationären Batteriespeichers ist ein ent -<br />

scheidender Schritt bei der Implementierung <strong>die</strong>ser Technologie.<br />

Die richtige Auslegung gewährleistet eine optimale Nutzung der<br />

gespeicherten Energie, maximiert <strong>die</strong> Effizienz und trägt erheblich<br />

zur Kostenreduzierung bei. Die Dimensionierung einer Photo -<br />

voltaik-Anlage ist von der Auslegung eines stationären Batterie -<br />

speichers abhängig, denn der Speicher kann <strong>die</strong> Eigenverbrauchsquote<br />

einer PV-Anlage und damit ihre Wirtschaftlichkeit erhöhen.<br />

Denn durch <strong>die</strong> Speicherung der gewonnenen Energie fließt der<br />

Strom nicht mehr ins öffentlichen Netz, sondern wird nach Bedarf<br />

<strong>für</strong>s eigene Unternehmen genutzt.<br />

Allerdings ist <strong>die</strong> richtige Auslegung eines Batteriesystems ein<br />

komplexer Prozess, der eine sorgfältige Analyse der Anforderungen,<br />

Ziele und Rahmenbedingungen <strong>für</strong> den optimalen Batteriespeicher<br />

erfordert. Es ist durchaus möglich, dass ein solches System<br />

sich nicht <strong>für</strong> jedes Unternehmen eignet, daher ist eine<br />

gründliche Prüfung aller Kriterien unabdingbar.<br />

Denios kann <strong>die</strong>sen Prozess mithilfe einer eigens entwickelten<br />

Softwarelösung optimieren. Der Kunde gibt seine Verbrauchsdaten<br />

und Informationen zu seinen Erzeugungsanlagen an. Auf Grundlage<br />

<strong>die</strong>ser Daten erstellt Denios einen umfassenden Bericht, der verschiedene<br />

Dimensionierungen des Energiesystems sowie deren<br />

Amortisation detailliert darstellt.<br />

Kugelhahn<br />

GEMÜ B22<br />

GEMÜ Lösungen <strong>für</strong><br />

Wasserstoffanwendungen<br />

Breite Material- und Produktauswahl<br />

mit entsprechenden Zulassungen<br />

<strong>für</strong> Wasserstoffanwendungen<br />

• Absperrklappen<br />

• Kugelhähne<br />

• Sitzventile (<strong>für</strong> Sauerstoff)<br />

• Messtechnik und Automatisierungskomponenten<br />

Wir sind dabei!<br />

Websession „Wasserstoff in der Chemie“<br />

Jetzt anmelden.<br />

<strong>cav</strong> <strong>01</strong>-<strong>2024</strong> 31<br />

www.gemu-group.com


<strong>cav</strong> FOKUS ENERGIEEFFIZIENZ UND NACHHALTIGKEIT<br />

Betriebsführungsstrategien des Batteriespeichers <strong>–</strong> Lastspitzenkappung<br />

Mögliche Ersparnisse durch <strong>die</strong> Amortisierung der Investitionskosten des<br />

Speichers<br />

So werden <strong>die</strong> Speicherparameter genau bestimmt<br />

Dank der verschiedenen Leistungsgrößen des Batteriespeichers können<br />

anhand einer Zeitreihensimulation alle Speicherkonfigurationen<br />

berechnet werden, <strong>die</strong> in Abhängigkeit der PV-Anlage und des Lastgangs<br />

des Unternehmens stehen. Auf der Seite der Investitionen<br />

werden <strong>die</strong> kalkulatorischen Zinsen <strong>für</strong> <strong>die</strong> gesamte Lebensdauer<br />

berücksichtigt. Dem gegenüber steht <strong>die</strong> angenommene Strompreiserhöhung<br />

und Inflation bei den Ersparnissen.<br />

Die Investitionskosten des Speichers amortisieren sich durch <strong>die</strong> erzielten<br />

Ersparnisse der Stromkosten. Aus der Vielfalt der diversen<br />

Speicherkonfigurationen wird das passende System basierend auf<br />

den Kundenanforderungen ausgewählt.<br />

Batteriespeicher bieten ökonomischen Mehrwert<br />

Der Strompreis <strong>für</strong> Unternehmen setzt sich aus zwei zentralen Bestandteilen<br />

zusammen. Der Arbeitspreis stellt <strong>die</strong> Kosten pro verbrauchter<br />

Kilowattstunde dar, <strong>die</strong> das Unternehmen vom öffentlichen<br />

Stromnetz bezieht. Der Leistungspreis stellt <strong>die</strong> Kosten pro<br />

maximal bezogener Leistung in Kilowatt dar, <strong>die</strong> das Unternehmen<br />

in einem Jahr vom öffentlichen Stromnetz bezieht. Bei stationären<br />

Batteriespeichern ermöglicht <strong>die</strong> Betriebsführungsstrategie Multi-<br />

Use eine Reduzierung beider Bestandteile der Netzbezugskosten.<br />

Daneben gibt es weitere Betriebsführungsstrategien wie Eigenverbrauchsoptimierung<br />

und Spitzenlastkappung.<br />

Betriebsführungsstrategie Eigenverbrauchsoptimierung<br />

Der Eigenverbrauchsanteil beschreibt den PV-Strom, der direkt verbraucht<br />

wird. Je größer der Eigenverbrauchsanteil ist, desto weniger<br />

überschüssige PV-Energie wird in das Netz eingespeist. Die Eigenverbrauchsoptimierung<br />

(EVO) ermöglicht <strong>die</strong> Nutzung von elektrischer<br />

Energie einer Erzeugungsanlage zu einem späteren Zeitpunkt.<br />

Die Ausspeicherung der zuvor erzeugten elektrischen Energie erspart<br />

den Bezug <strong>die</strong>ser Leistung aus dem öffentlichen Stromnetz.<br />

Der ökonomische Mehrwert liegt in <strong>die</strong>sem Fall effektiv bei der Differenz<br />

aus der jeweiligen Einspeisevergütung und den Kosten <strong>für</strong><br />

den Bezug aus dem öffentlichen Stromnetz. Ein Batteriespeicher<br />

kann einen Ausbau von Erzeugungsanlagen ermöglichen, der mit<br />

dem bisherigen Lastverlauf nicht wirtschaftlich ist.<br />

Betriebsführungsstrategie Spitzenlastkappung<br />

Die Spitzenlastkappung zielt auf <strong>die</strong> Reduktion der Lastspitzen des<br />

Unternehmens ab, <strong>die</strong> vom öffentlichen Stromnetz bezogen werden.<br />

Ab einer bestimmten Netzbezugsleistung wird der Speicher gezielt<br />

entladen. Ein entsprechender Ladezustand des Speichers, der<br />

<strong>die</strong> Abdeckung der gesamten Lastspitze garantiert, muss vorgehalten<br />

werden.<br />

Betriebsführungsstrategie Multi-Use<br />

Die Betriebsführungsstrategie Multi-Use kombiniert <strong>die</strong> Eigenverbrauchsoptimierung<br />

und Spitzenlastkappung. Ein definierter Teil des<br />

Speicherladezustandes wird in <strong>die</strong>sem Fall <strong>für</strong> <strong>die</strong> Spitzenlastkappung<br />

reserviert. Der restliche Teil wird entsprechend der Eigenverbrauchsoptimierung<br />

betrieben. Dieser Schwellwert des Ladezustandes<br />

kann jederzeit den entsprechenden Bedingungen angepasst werden.<br />

Bei einer klassischen Produktion während der Werktage könnte<br />

<strong>die</strong>ser Wert am Wochenende gesenkt werden, um einen größeren Teil<br />

des Speichers <strong>für</strong> <strong>die</strong> Eigenverbrauchsoptimierung zu verwenden.<br />

Der Power Safe ist somit nicht nur ein wichtiger Baustein zum Erreichen<br />

der Nachhaltigkeitsziele, sondern er sorgt auch <strong>für</strong> eine<br />

schnelle Amortisierung. Obendrein schließt er das von der Lithium-<br />

Ionen-Technik ausgehende Risiko sicher ein und schützt Mensch,<br />

Umwelt und Vermögenswerte.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Denios<br />

AUTORIN:<br />

ELENA REICH<br />

Marketingmanagerin Key Accounts,<br />

Service & Maintenance,<br />

Denios direct<br />

32 <strong>cav</strong> <strong>01</strong>-<strong>2024</strong>


PROZESSTECHNIK-ONLINE.DE<br />

EXKLUSIV<br />

SIEGER<br />

TOP-PRODUKT DEZEMBER 2023<br />

Wissenswertes rund um <strong>die</strong> Messe<br />

Anuga Foodtec im Blick<br />

Vom 19. bis 22. März <strong>2024</strong> öffnet in Köln<br />

<strong>die</strong> Anuga Foodtec ihre Tore. Auf der Messe<br />

wird das komplette prozesstechnische<br />

Know-how der Lebensmittelindustrie gezeigt.<br />

Welche neuen Trends <strong>die</strong> Leitmesse<br />

vorstellt, können Sie bereits jetzt auf unserer<br />

Sonderseite zur Anuga Foodtec nachlesen.<br />

Neben vielen Produktneuheiten der Aussteller<br />

stellen wir auch das Veranstaltungsprogramm<br />

zur Verfügung. Der Hallenplan zeigt<br />

Ihnen außerdem, welche Ausstellungsgruppe<br />

Sie wo auf der Messe finden.<br />

www.prozesstechnik.de/anugafoodtec<br />

Quergerätselt Februar <strong>2024</strong><br />

Überflüssige Körperteile?<br />

Für Herkules kein Problem. Erst den Schäferhund<br />

mit der großen Keule geplättet,<br />

dann den Hirten und zuletzt mit einem<br />

Giftpfeil den Besitzer erschossen und dessen<br />

Beschützerin verwundet. Und <strong>die</strong>se war<br />

nicht weniger als eine Göttin. Für Philosophen,<br />

<strong>die</strong> ein Stückchen später publizierten,<br />

schon eher ein Problem <strong>–</strong> zu viele Körperteile.<br />

Schon eine Idee, wen oder was wir<br />

hier suchen? Vielleicht hilft der komplette<br />

Rätseltext. Gewinnen Sie <strong>die</strong>smal u. a. ein<br />

Jahresabonnement „natur“.<br />

www.prozesstechnik-online.de/raetsel<br />

Bild: tostfoto <strong>–</strong> stock.adobe.com<br />

Software <strong>für</strong><br />

Energiemanagement<br />

Econ4 ist eine Lösung <strong>für</strong> betriebliches<br />

Energiemanagement. Sie ist offen <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

herstellerunabhängige Anbindung von<br />

Hardware wie Stromzähler, Sensoren u. ä.<br />

und <strong>die</strong> Integration sämtlicher Datenquellen,<br />

z. B. aus MDE-/BDE- oder ERP-<br />

Systemen. Über <strong>die</strong> OPC-UA-Schnittstelle<br />

lassen sich Energie- und Produktions -<br />

daten auch aus Maschinen direkt in<br />

Econ4 übernehmen. Alle Datenpunkte<br />

lassen sich zu Kennzahlen kombinieren.<br />

Bild: Econ<br />

TOP-PRODUKT<br />

DES MONATS FEBRUAR <strong>2024</strong><br />

ABSTIMMEN UND GEWINNEN!<br />

Bild: Gericke<br />

Bild: Bartec<br />

Bild: Wolftechnik<br />

Bild: Alfa Laval<br />

Doppelsitzventile <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> CIP-Reinigung<br />

Kontinuierlich<br />

mischen in Zone 20<br />

5G-Smartphone <strong>für</strong><br />

den Ex-Bereich<br />

Filtergehäuse aus<br />

Kunststoff<br />

Die hygienischen Doppelsitzventile<br />

Unique Mixproof CIP<br />

von Alfa Laval steuern den<br />

Durchfluss von Reinigungsme<strong>die</strong>n<br />

während der CIP-Reinigung.<br />

Sie ermöglichen den<br />

gleichzeitigen Durchfluss zweier<br />

verschiedener Flüssigkeiten,<br />

ohne dass das Risiko einer Vermischung<br />

besteht.<br />

Die Mischer von Gericke <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

kontinuierliche Herstellung von<br />

Solida sind <strong>für</strong> den Einsatz in<br />

explosionsgefährdeten Bereichen<br />

mit brennbaren Stäuben<br />

zugelassen. Sie sind <strong>für</strong> den<br />

Einsatz in der Atex-Zone 20<br />

ohne Inertisierung oder andere<br />

zusätzliche Maßnahmen zugelassen.<br />

Beim 5G-Smartphone SP9EX1<br />

und dem Smartscanner SC9EX1<br />

handelt es sich um leichte und<br />

leistungsstarke Geräte <strong>für</strong> den<br />

Gefahrenbereich Zone 1 und 21<br />

Das 5G-Smartphone verfügt<br />

über eine 48-Megapixel-Hauptkamera<br />

<strong>für</strong> Bildaufnahmen und<br />

einer 8-Megapixel-Frontkamera<br />

<strong>für</strong> Videoanrufe.<br />

Die Mehrfachfiltergehäuse von<br />

Wolftechnik aus Polypropylen<br />

(PP) oder aus Polyvinyliden -<br />

fluorid (PVDF) <strong>für</strong> den Einbau<br />

von 3, 5, 7 oder 12 Filterkerzen<br />

in den Längen von 10, 20, 30<br />

oder 40" decken eine große<br />

Bandbreite an Anwendungen ab.<br />

Der Deckel kann ohne Werkzeuge<br />

geöffnet werden.<br />

WÄHLEN SIE IHR TOP-PRODUKT UNTER WWW.PROZESSTECHNIK-ONLINE.DE/TOP-PRODUKT<br />

<strong>cav</strong> <strong>01</strong>-<strong>2024</strong> 33


<strong>cav</strong><br />

MSR-TECHNIK, AUTOMATION, DIGITALISIERUNG<br />

Bild: Schneider Electric<br />

Jessica Bethune, Vice President Industrial and Process Automation DACH bei Schneider Electric<br />

Nachhaltige Prozesse mit herstellerunabhängiger Automatisierungstechnik<br />

Open Automation<br />

ist <strong>die</strong> Zukunft<br />

Schneider Electric strebt eine optimale Nutzung von Energie und Ressourcen an, sowohl<br />

<strong>für</strong> das eigene Unternehmen als auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kunden. Der Schlüssel dazu liegt in der Automatisierung<br />

und Digitalisierung der Prozesse. Open Automation sei <strong>für</strong> das französische<br />

Unternehmen der einzige und schnellste Weg in <strong>die</strong>se Zukunft, erklärt Jessica Bethune,<br />

Vice President Industrial and Process Automation DACH bei Schneider Electric.<br />

Frau Bethune, welche Bedeutung hat <strong>die</strong> „Open Automation“ <strong>für</strong><br />

Schneider Electric?<br />

Jessica Bethune: Für uns als Schneider Electric ist Open Automation<br />

quasi der einzige Weg in <strong>die</strong> Zukunft. Mit <strong>die</strong>ser Technologie können<br />

wir unsere Kunden in <strong>die</strong> Lage versetzen, ihre Infrastrukturen<br />

und ihre Anlagen auf <strong>die</strong> Zukunft auszurichten und effizienter und<br />

flexibler zu gestalten. Und das bedeutet auf lange Sicht Standort -<br />

sicherung, Resilienz sowie nachhaltiges Arbeiten und Wirtschaften.<br />

Sie sagen Open Automation und Nachhaltigkeit gehören zusammen.<br />

Wie lassen sich vorhandene Ressourcen besser nutzen?<br />

Bethune: Es fängt mit dem großen Thema Energie an. Wenn ich<br />

meine Anlage auf Basis der Daten zu Energieverbrauch, Energienutzung<br />

und Energiekosten steuern kann, dann ermöglicht das zum einen<br />

ein extrem energieeffizientes Arbeiten und zum anderen spare<br />

ich Geld, weil ich <strong>die</strong> Anlagen dann auf Hochtouren laufen lassen<br />

kann, wenn der Energiepreis günstiger ist. Dasselbe gilt <strong>für</strong> <strong>die</strong> Rohstoffe,<br />

<strong>die</strong> ich <strong>für</strong> <strong>die</strong> Produktion benötige. Ressourceneffizienz bedeutet<br />

aber auch, <strong>die</strong> Arbeitskräfte, <strong>die</strong> ich in meiner Produktion<br />

habe, so einzusetzen, dass sie Mehrwert generieren können und<br />

sich nicht an repetitiven Aufgaben festhalten müssen. Also im Kern<br />

mit minimalem Input maximalen Output zu generieren.<br />

Wie wirkt sich <strong>die</strong> Nutzung offener Automatisierungslösungen<br />

konkret auf den Anlagenbetrieb aus?<br />

Bethune: Der Anlagenbetrieb wird einfacher und flexibler. Bisher<br />

sind <strong>die</strong> Automatisierungslösungen weitestgehend proprietär. Die<br />

Software einer Mess-, Regel- oder Automatisierungskomponente ist<br />

mit der Hardware gekoppelt. Das bedeutet, bei Veränderung der Anlagen<br />

oder Veränderung der Prozesse, ist es schwierig, <strong>die</strong> entsprechenden<br />

Veränderungen auch in der MSR-Struktur umzusetzen. Es<br />

beginnt damit, dass <strong>die</strong> Software umprogrammiert werden muss bis<br />

hin zum Worst Case, dass Komponenten komplett getauscht werden<br />

müssen, um mit veränderten Anforderungen Schritt zu halten.<br />

Durch eine offene Infrastruktur, durch <strong>die</strong> Entkopplung von Software<br />

und Hardware, erlauben wir es unseren Kunden, schneller<br />

agieren zu können. Modular und interoperabel sind <strong>die</strong> Schlagworte,<br />

um Prozesse und Produktion schnell anzupassen.<br />

Welche Rolle spielt Schneider Electric in <strong>die</strong>sem Zusammenhang?<br />

34 <strong>cav</strong> <strong>01</strong>-<strong>2024</strong>


Bethune: Schneider Electric setzt sich seit Jahren <strong>für</strong> einen herstellerunabhängigen<br />

und softwarezentrierten Automatisierungsansatz<br />

ein und ist Gründungsmitglied der Universalautomation.org. Die<br />

Non-Profit-Organisation ist eine Kooperation aus Unternehmen,<br />

Herstellern, OEMs, Start-ups und Universitäten und möchte mit der<br />

von ihr verwalteten Technologie (einer auf IEC61499 basierenden<br />

Runtime Execution Engine) <strong>die</strong> Nutzung eines offenen Automatisierungskonzepts<br />

ermöglichen.<br />

„Herstellerunabhängige Automatisierung ist<br />

<strong>für</strong> uns der einzige Weg in <strong>die</strong> Zukunft.“<br />

Wie will Universalautomation.org <strong>die</strong>ses Ziel erreichen?<br />

Bethune: Es gibt sehr viele Automations- und Digitalisierungstechnologien<br />

auf dem Markt. Das Problem ist aber, wie wir <strong>die</strong>se Technologien<br />

schnell und einfach integrieren und migrieren. Ziel von<br />

Universalautomation ist es, heterogene Umgebungen auch im<br />

Brownfield auf einfache und schnelle Weise zu digitalisieren und<br />

da<strong>für</strong> müssen Technologien unterschiedlicher Hersteller miteinander<br />

kommunizieren. Der Schlüssel zu <strong>die</strong>ser herstellerunabhängigen<br />

Welt ist <strong>für</strong> Universalautomation <strong>die</strong> Norm IEC 61499. Sie kann als<br />

wesentlicher Baustein <strong>für</strong> <strong>die</strong> Entwicklung einer offenen industriellen<br />

Automatisierungsumgebung <strong>die</strong>nen, in der Softwareanwendungen<br />

über Hardwareplattformen verschiedener Hersteller hinweg portabel<br />

sind. Gerade <strong>die</strong> mittelständischen Unternehmen können mit solchen<br />

offenen Automatisierungslösungen einfacher in der Digitalisierung<br />

fortschreiten, was ihnen große Wettbewerbsvorteile verschafft. Da<br />

Universal Automation an den richtigen Stellen Komplexität stark reduziert,<br />

braucht es bei <strong>die</strong>sem Ansatz auch deutlich weniger Fachpersonal<br />

<strong>für</strong> repetitive Arbeiten. Und das ist aus unserer Sicht ein<br />

wesentlicher Punkt <strong>für</strong> den Standorterhalt Deutschland.<br />

IEC 61499, MTP und O-PAS sind alles Ansätze <strong>für</strong> <strong>die</strong> Standardisierung<br />

der Anlagenautomation. Warum <strong>die</strong>se Vielfalt?<br />

Bethune: Die oben erwähnten Standards bzw. Technologien sind<br />

keine Konkurrenz, sondern ergänzen sich, um Anwender mit den<br />

unterschiedlichsten Bedürfnissen in <strong>die</strong> Lage zu versetzen, modular<br />

zu arbeiten. Bei Universalautomation geht es nicht darum einen<br />

weiteren, konkurrierenden Standard zu entwickeln, sondern grundsätzlich<br />

um <strong>die</strong> Entkopplung von Software und Hardware. Es geht<br />

darum, dass <strong>die</strong> Mitgliedsunternehmen auf einer gemeinsamen<br />

Runtime-Engine basierend auf dem IEC 61499-Standard Schnittstellen<br />

konfigurieren können, <strong>die</strong> einen Datenaustausch z. B. über<br />

O-PAS oder NOA ermöglichen. Auf <strong>die</strong>se Weise muss <strong>die</strong> Software<br />

<strong>für</strong> eine Applikation nur einmal geschrieben werden und kann dann<br />

über eine Art App-Store auf <strong>die</strong> jeweilige Hardware geladen werden.<br />

Das erhöht <strong>die</strong> Effizienz und Flexibilität. Schneider Electric beispielsweise<br />

hat mit Ecostruxure Automation Expert ein solches<br />

IEC-61499-fähiges Engineering-Tool auf dem Markt.<br />

Wie beurteilen Sie <strong>die</strong> Zukunft des MTP-Standards?<br />

Bethune: MTP wird sich <strong>für</strong> <strong>die</strong> Automation modularer Anlagen<br />

durchsetzen. Es braucht aber tatsächlich auch das gesamte Ökosystem,<br />

dass <strong>die</strong>s in der Praxis funktioniert. Wenn MTP zum Standard<br />

wird, wie <strong>die</strong> Namur fordert, ist ein echtes Plug & Produce mit einzelnen<br />

Assets wie Rührsystemen, Fördersystemen etc. möglich. Die<br />

Der Open Automation Demonstrator zeigte auf der Namur-Hauptsitzung<br />

das Zusammenspiel verschiedener Automatisierungskomponenten der<br />

Mitglieder von Universalautomation<br />

übergeordnete Software zur Steuerung der Prozesse könnte dann<br />

z. B. das softwarebasierte, industrielle Automatisierungssystem Ecostruxure<br />

Automation Expert sein. Wir als Hersteller von Automatisierungslösungen<br />

genauso wie der Maschinen- und Anlagenbau<br />

und <strong>die</strong> Logistik sind nun gefordert, uns auf <strong>die</strong>se Datenpakete zu<br />

einigen und einen entsprechenden Austausch stattfinden zu lassen.<br />

Wo stehen <strong>die</strong> Hersteller bei der Entwicklung offener Prozessautomatisierungslösungen?<br />

Bethune: Am Anfang, auch wenn Ecostruxure als Plattform schon<br />

viele Jahre im Einsatz bei Kunden ist. Diese Plattform wird stetig<br />

um Funktionen ergänzt, <strong>für</strong> <strong>die</strong> Prozessindustrie sind das vor allem<br />

Hochverfügbarkeit, Redundanz und Sicherheit. Ein schönes Beispiel<br />

ist aktuell <strong>die</strong> Zusammenarbeit mit Phoenix Contact. Ecostruxure<br />

Automation Expert kann jetzt nahtlos mit der PLCnext Technology<br />

von Phoenix Contact eingesetzt werden. Beide Systeme setzen auf<br />

<strong>die</strong> Runtime-Technologie von Universalautomation.org, basierend<br />

auf dem IEC 61499-Standard. Benutzer haben nun <strong>die</strong> Möglichkeit,<br />

ihre Anwendungen mit Ecostruxure Automation Expert zu entwickeln<br />

und auf PLCnext-Steuerungen bereitzustellen.<br />

Sind <strong>die</strong> Anwender grundsätzlich offen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Implementierung<br />

<strong>die</strong>ser Technologie?<br />

Bethune: Ja, auch <strong>die</strong> Anwender zeigen sich zunehmend offen <strong>für</strong><br />

herstellerunabhängige Automatisierung. So sind wir mit dem offenen<br />

Automatisierungskonzept sowohl in Demonstrationsanlagen,<br />

z. B. bei BASF und GEA, als auch im industriellen Maßstab im Einsatz.<br />

Die aktuellen Großprojekte kann ich zum jetzigen Zeitpunkt<br />

noch nicht im Detail benennen. Bei den Anwendern geht es u. a. darum,<br />

Kreislaufwirtschaft und Recycling in neuen Produktionsanlagen<br />

in Deutschland möglich zu machen. Mit unserem<br />

IEC61499-basierten Engineering-Tool kann schon bei der Planung<br />

und Konstruktion neuer Anlagen vom ersten Spatenstich an durchgespielt<br />

werden, wie effizient <strong>die</strong> Anlagen und Prozesse sind. Um<br />

<strong>die</strong>sen Vorteil zu nutzen und dann auch im Betrieb flexibel agieren<br />

zu können, werden viele Neuanlagen von Anfang an mit moderner<br />

Digitalisierungstechnik und leistungsfähiger Software ausgestattet.<br />

Und wie sieht es bei bestehenden Anlagen aus? Wir haben in<br />

Deutschland ja einen großen Altbestand.<br />

Bethune: Hier geht es darum, Stück <strong>für</strong> Stück <strong>die</strong> alten Anlagen zu<br />

digitalisieren. Aber angesichts heterogen gewachsener Strukturen und<br />

proprietärer Systeme ist das natürlich schwierig. Und da zeigen sich<br />

sofort <strong>die</strong> Vorteile einer herstellerunabhängigen Herangehensweise <strong>–</strong><br />

auch wenn es in unserem Fall ja vorrangig um Automatisierung und<br />

nicht um Digitalisierung geht. Aber Universal Automation schafft mit<br />

der Abkehr von proprietären Systemen einfach eine ideale Grundlage<br />

<strong>für</strong> durchgängige digitale Vernetzung. Gerade in der Prozessindustrie,<br />

in der es auf sichere und kontinuierliche Prozesse ankommt, schaffen<br />

Bild: Daniela Held<br />

<strong>cav</strong> <strong>01</strong>-<strong>2024</strong> 35


<strong>cav</strong><br />

MSR-TECHNIK, AUTOMATION, DIGITALISIERUNG<br />

Das industrielle Automatisierungssystem Ecostruxure Automation Expert<br />

basiert auf dem Standard IEC 61499<br />

wir damit deutlich bessere Voraussetzungen, um künftig sinnvoll und<br />

mit dem richtigen Tempo modernisieren zu können. Gerade <strong>die</strong> energieintensive<br />

Prozessindustrie steht hier in den kommenden Jahren<br />

vor der großen Aufgabe, von Wasserstoff bis KI anspruchsvolle neue<br />

Technologien implementieren zu müssen. Unternehmen <strong>die</strong> Digitalisierung<br />

nicht als Kernkompetenz begreifen, werden über kurz oder<br />

lang in den komplexen Lieferketten und Ökosystemen keine Rolle<br />

mehr spielen. Daher wird sich <strong>die</strong> Frage, ob man im Brownfield ein<br />

Retrofit will, einfach nicht mehr stellen. Es ist ein Muss.<br />

Welche Vorteile bietet <strong>die</strong> Standardisierung?<br />

Bethune: Durch Standardisierung erreichen wir Skalierbarkeit der<br />

digitalen Technologien. Für uns bei Schneider Electric ist das eine<br />

elementare Voraussetzung da<strong>für</strong>, um <strong>die</strong> so wichtige digitale Transformation<br />

zu beschleunigen und attraktiver zu machen. Wenn wir<br />

es als Industrie endlich schaffen würden, uns bei grundlegenden<br />

Dingen <strong>–</strong> wie Datenkommunikation <strong>–</strong> auf eine gemeinsame und<br />

standardisierte Sprache zu einigen, ließen sich Themen wie Migration<br />

und Integration erheblich vereinfachen und Komplexität würde<br />

reduziert. Wenn wir heute schon über das Potenzial von KI und Metaverse<br />

sprechen, dann müssen wir uns zugleich auch fragen, wie<br />

wir solch mächtigen Softwarelösungen Daten bestmöglich zur Verfügung<br />

stellen können. Hier stehen wir aus meiner Sicht noch ganz<br />

am Anfang <strong>–</strong> auch, weil es uns an Standardisierung mangelt.<br />

Gibt es das industrielle Metaverse schon und was ist darunter zu<br />

verstehen?<br />

Bethune: Ja, im Kleinen ermöglicht es Kunden <strong>die</strong> Überwachung<br />

oder Steuerung einer Anlage aus der Ferne. Die Software generiert eine<br />

virtuelle Realität, über <strong>die</strong> ich mir Daten aus einer Anlage in Echtzeit<br />

anschauen, Prozesse steuern oder Wartungs- und Instandhaltungsprozesse<br />

durchführen kann. Auch Konstruktion und Design von Anlagen<br />

und Prozessen können bereits im Rahmen des Metaverse erfolgen.<br />

Zukünftig ist nach meinem Verständnis aber eine viel weiter reichende<br />

Integration und Vernetzung gemeint. Dass also tatsächlich<br />

ein virtueller Raum oder sogar eine Art Treffpunkt entsteht, der<br />

deutlich über eine Maschine oder Anlage hinausgeht. In <strong>die</strong>sem<br />

Raum sind dann auch andere Gewerke oder Abteilungen eines Unternehmens<br />

oder vielleicht sogar verschiedene Teilnehmende an einem<br />

übergreifenden Ökosystem virtuell präsent. Metaverse hat in<br />

<strong>die</strong>sem Sinne also nicht nur eine technische, sondern auch eine<br />

kaufmännische und soziale Funktion. Und auch hier<strong>für</strong> bereiten wir<br />

mit Universal Automation schon jetzt den Boden.<br />

Welche Komponenten bietet Schneider Electric außerdem <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Open Automation?<br />

Bild: Schneider Electric<br />

Bethune: Grundsätzlich ist unser Ansatz, alle Produkte, <strong>die</strong> wir entwickeln,<br />

auf Basis des Standards IEC 61499 zu entwickeln. Es wird<br />

kein Produkt bzw. Bauteil mehr geben, das nicht in irgendeiner<br />

Form intelligent ist und entsprechend auch den Datenaustausch über<br />

standardisierte Schnittstellen sicherstellt. Produkte am Markt werden<br />

ausgetauscht, nachgerüstet oder weiterentwickelt.<br />

Inwieweit treiben <strong>die</strong> Wünsche der Kunden <strong>die</strong> Entwicklung?<br />

Bethune: Wir brauchen nichts herstellen, das <strong>für</strong> unsere Kunden<br />

nicht relevant ist. Daher sind wir im kontinuierlichen Austausch, arbeiten<br />

eng mit Namur zusammen und sind aktiv im ZVEI. Natürlich<br />

versuchen wir bei Schneider Electric hier und da an dem Gegebenen<br />

zu rütteln und unseren Kunden zu sagen: ,Eure Anlage wird<br />

euch in der Zukunft nicht mehr alle Bedarfe abdecken, wenn ihr<br />

nicht <strong>die</strong>se oder jene Technologie nutzt’.<br />

Wie geht Schneider Electric mit Sicherheitsaspekten bei der Umsetzung<br />

von Open Automation um?<br />

Bethune: Cybersecurity muss gewährleistet sein. Auch wenn wir<br />

von offenen Systemen sprechen, dürfen unberechtigte Dritte nicht<br />

zugreifen. Neben funktioneller Cybersecurity bieten wir unseren<br />

Kunden <strong>die</strong> 24/7-Überwachung ihrer OT-Umgebung im Remote-<br />

Zugriff an. Wir überwachen, ob es eine Aktivität auf der Softwareebene<br />

oder auf der OT-Ebene gibt, <strong>die</strong> nach einem unberechtigten<br />

Zugriff aussieht und setzen <strong>die</strong> entsprechenden Gegenmittel direkt<br />

in Aktion, ein sogenanntes securitybasiertes Alertmanagement<br />

Schneider Electric geht als Unternehmen selbst in puncto Nachhaltigkeit<br />

voran. Welche Maßnahmen werden hier durchgeführt?<br />

Bethune: Alles wovon wir sprechen, setzen wir in unseren Produktionsstandorten<br />

selbst um, von Energieeffizienz, Ressourceneffizienz<br />

bis hin zur Biodiversität. Wir elektrifizieren mit grüner Energie wo<br />

wir können, um unseren CO 2 -Fußabdruck so klein wie möglich zu<br />

halten. Von der Elektrifizierung des Fuhrparks bis hin zur Zusammenarbeit<br />

mit unseren größten 1000 Zulieferern, Partnergesellschaften.<br />

etc. versuchen wir <strong>die</strong> Dekarbonisierung unserer Prozesse<br />

voranzubringen, um <strong>die</strong> Ziele, <strong>die</strong> wir uns selbst gesetzt haben zu<br />

erreichen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Schneider Electric<br />

als eines der ersten Unternehmen überhaupt bereits 2005 einen<br />

sehr detaillierten Nachhaltigkeitsreport veröffentlich hat. 2021 wurden<br />

wir dann von Corporate Knights zum nachhaltigsten Unternehmen<br />

gekürt und konnten sogar den Deutschen Nachhaltigkeitspreis<br />

2022 gewinnen.. Ein besonders schönes Beispiel da<strong>für</strong>, was mit klugem<br />

Energiemanagement möglich ist, ist der ca. 5,5 Hektar große<br />

Euref-Campus in Berlin. Schneider Electric ist einer der Ankermieter<br />

und Haupttechnologiegeber. Durch ökologisch und ökonomisch<br />

nachhaltige Lösungen erfüllt <strong>die</strong>ser Campus bereits seit 2<strong>01</strong>4 <strong>die</strong><br />

Klimaziele der Bundesregierung <strong>für</strong> 2045.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Schneider Electric<br />

DAS INTERVIEW FÜHRTE FÜR SIE<br />

DANIELA HELD<br />

Redakteurin<br />

36 <strong>cav</strong> <strong>01</strong>-<strong>2024</strong>


Zustandsbasierte Bewertung und Überwachung von Stellventilen<br />

Kleinste Fehler sofort im<br />

Keim ersticken<br />

Um <strong>die</strong> Risiken <strong>für</strong> einen ungeplanten Anlagenstillstand, der auf erhöhtem Verschleiß<br />

oder anderweitigen möglichen Fehlzuständen an Stellventilen beruht, zu reduzieren,<br />

hat Samson <strong>die</strong> digitale Anwendung SAM Valve Management entwickelt. Mit dem<br />

Einsatz intelligenter Diagnosealgorithmen und dem Wissen der Ventilexperten bei<br />

Samson werden dem Betreiber wertvolle Informationen im Rahmen von detaillierten<br />

Expertenberichten zum Zustand der Ventile geliefert.<br />

Jeder Betreiber einer Prozessanlage verfolgt<br />

wirtschaftliche Ziele, weshalb stets eine<br />

hohe Anlagenverfügbarkeit mit möglichst<br />

langen Produktionslaufzeiten angestrebt<br />

wird. Ein erheblicher Kostenfaktor entsteht,<br />

sobald es zu einem ungeplanten Anlagenstillstand<br />

kommt. Die Kosten können je<br />

nach Dauer des Stillstands und dem produzierten<br />

Gut zu einem wirtschaftlichen Schaden<br />

in Millionenhöhe führen. Der Stillstand<br />

kann dabei bereits durch einen zuvor kleinen,<br />

unentdeckten Schaden an einem Ventil<br />

verursacht werden, der in einem kurzen<br />

Zeitraum zum Ausfall des Ventils und somit<br />

der gesamten Produktionskette führen kann.<br />

Bild: industrieblick - stock.adobe.com<br />

Intelligente Stellungsregler<br />

Intelligente Stellungsregler sind in heutigen<br />

Prozessanlagen inzwischen zum Standard<br />

geworden. Diese sammeln zuverlässig statistische<br />

Diagnosedaten zum Zustand des Ventils.<br />

Smarte Stellungsregler verfügen über eine<br />

breite Dichte an Diagnosefunktionalitäten,<br />

<strong>die</strong> Messwerte in der Feldebene 24/7<br />

aufnehmen und speichern können. Häufig<br />

werden <strong>die</strong>se Daten jedoch nur gesammelt<br />

und nicht zum eigenen Vorteil genutzt, d.h.,<br />

<strong>die</strong> erhobenen Daten werden nicht weiter<br />

kontextualisiert und in Korrelation gebracht.<br />

Mit der Weiterentwicklung von Algorithmen<br />

zur Datenauswertung und den<br />

Kleine Fehler an einem Ventil können eine Produktion ungewollt zum Stillstand bringen. Das muss<br />

nicht sein.<br />

Fortschritten bei der Datenkommunikation<br />

hin zu echtzeitfähigen Verfahren ergeben<br />

sich große Potenziale, den vorhandenen Datenpool<br />

gewinnbringend zu nutzen. So werden<br />

beispielsweise <strong>die</strong> Rohmeldungen aus<br />

dem Stellungsregler durch smarte Kombination<br />

und Gewichtung in Korrelation gebracht,<br />

sodass eine priorisierte Handlungsempfehlungsliste<br />

entsteht. Um <strong>die</strong>se und<br />

weitere Vorteile nutzen zu können, steht das<br />

anwenderfreundliche Portal SAM Valve Management<br />

zur Verfügung, das mithilfe smarter<br />

Algorithmen <strong>die</strong> vorhandenen Informationen<br />

aus dem Stellungsregler nutzergerecht<br />

analysiert und visualisiert.<br />

Die Daten der SAMSON-Stellungsregler können<br />

auf unterschiedlichen Wegen übermittelt<br />

werden:<br />

• Datenauslesung aus gängigen Leitsystemen,<br />

z. B. Siemens PDM, durch direkten<br />

Export<br />

• Datentransfer aus der Samson-Be<strong>die</strong>noberfläche<br />

Trovis-View<br />

• Readout-Service durch den Asset-Management-Service<br />

von Samson<br />

Nach einer erfolgreichen Übermittlung der<br />

Daten aus dem Stellungsregler in <strong>die</strong> Cloud<br />

kann von zahlreichen Vorteilen profitiert<br />

werden, welche <strong>die</strong> digitale Anwendung<br />

SAM Valve Management bietet. Um eine hohe<br />

Datensicherheit und größtmöglichen Datenschutz<br />

zu gewährleisten, ist Samson nach<br />

ISO 27<strong>0<strong>01</strong></strong> zertifiziert. Die Anwendung wird<br />

in einem professionellen Data-Center in<br />

Deutschland betrieben und ist <strong>für</strong> <strong>die</strong> Verfügbarkeit<br />

in mehreren Rechenzentren redundant<br />

aufgebaut. Ebenso findet <strong>die</strong> Kommunikation<br />

mit der Anwendung verschlüs-<br />

<strong>cav</strong> <strong>01</strong>-<strong>2024</strong> 37


<strong>cav</strong><br />

MSR-TECHNIK, AUTOMATION, DIGITALISIERUNG<br />

Bild: Samson<br />

Wege der Datenauslesung vom Feld in <strong>die</strong> Anwendung SAM Valve Management<br />

selt über HTTPS (TLS v1.3) statt.<br />

Des Weiteren werden mit SAM Valve Management<br />

ausschließlich <strong>die</strong> Diagnosedaten<br />

des Stellungsreglers analysiert und keine<br />

spezifischen Prozessdaten erhoben, welche<br />

einen Rückschluss auf den Produktionsprozess<br />

zulassen.<br />

SAM Valve Management<br />

Die Diagnoseanwendung SAM Valve Management<br />

ermöglicht eine nutzerfreundliche<br />

Diagnose aller Ventile in einer Anlage<br />

und wird stetig weiterentwickelt. SAM Valve<br />

Management erweitert <strong>die</strong> Diagnose durch<br />

spezifische Algorithmen und Trendanalysen<br />

zur optimalen Zustandsbewertung des Ventils.<br />

Die portalgestützte Cloud-Anwendung<br />

bietet eine vollständige Übersicht über alle<br />

mit Samson-Stellungsreglern ausgerüsteten<br />

und angeschlossenen Ventile sowie klar<br />

strukturierte Ventil- und Anlagenberichte<br />

mit allen relevanten Meldungen und Handlungsempfehlungen.<br />

Die konkreten Handlungsempfehlungen<br />

ermöglichen somit <strong>die</strong><br />

rechtzeitige Reaktion auf ungeplante Anlagenstillstände<br />

und tragen zur Optimierung<br />

der Anlagenverfügbarkeit bei. Erweiterte Diagnosefunktionen<br />

wie Arbeitsbereichserkennung<br />

und eindeutige Diagnosemeldungen<br />

runden zusätzlich das Konzept von SAM Valve<br />

Management ab.<br />

Verschiedene Anwendungsfälle<br />

Die Anwendung SAM Valve Management<br />

wird zusätzlich durch digitale Services von<br />

Samson ergänzt. Die Symbiose von neuer<br />

Technologie und dem globalen Netzwerk<br />

von Samson-Ventilexperten bietet eine<br />

ganzheitliche Betrachtung der Ventile in einer<br />

Prozessanlage. Die Dienstleistungen umfassen<br />

dabei <strong>die</strong> Unterstützung bei geplanten<br />

Anlagenstillständen sowie dem regelmäßigen<br />

Monitoring von Ventilen im laufenden<br />

Betrieb von Prozessanlagen.<br />

Stillstandvorbereitung<br />

Ein Hauptanwendungsfall des Asset-Management-Systems<br />

liegt in der Vorbereitung<br />

von Wartungsaktivitäten im Rahmen von geplanten<br />

Anlagenstillständen. Ein geplanter<br />

Anlagenstillstand findet nur in bestimmten<br />

Zeitabständen statt und erfordert auf Kundenseite<br />

sehr viel Planung und ist kostenintensiv.<br />

Um <strong>die</strong> Planung und Priorisierung<br />

zu unterstützen, kommt SAM Valve Management<br />

zum Einsatz. Hier<strong>für</strong> werden zuerst<br />

<strong>die</strong> Diagnosedaten der gewünschten Stellungsregler<br />

im Feld ausgelesen, <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

weitere Evaluation und Beurteilung der<br />

Messstellen in <strong>die</strong> Cloud hochgeladen werden.<br />

Nach dem Upload der Datensätze aus<br />

den Stellungsreglern können durch den Einsatz<br />

von smarten Diagnosealgorithmen<br />

schleichende Trends im Portal erkannt werden,<br />

<strong>die</strong> beispielsweise ein Indikator <strong>für</strong> den<br />

Verschleiß von Sitz-Kegel-Kombinationen<br />

und Stopfbuchse sind. Zusätzlich kann der<br />

Zustand des Ventils, z. B. mithilfe der Zyklen-<br />

und Hubanzahl, beurteilt werden.<br />

Diese Informationen können darauf hinweisen,<br />

dass das Ventil ggf. zu stark arbeitet und<br />

der Prozess negativ beeinflusst wird. Da eine<br />

optimale Zyklen- und Hubanzahl häufig<br />

vom eingesetzten Medium und Prozess abhängig<br />

ist, können <strong>die</strong>se ventilspezifischen<br />

Grenzwerte im Portal individuell auf <strong>die</strong><br />

Messstelle bezogen konfiguriert werden.<br />

Diese Vorgehensweise unterstützt dabei, eine<br />

individuelle Beratung und Wartungsempfehlung<br />

je Messstelle zu gewährleisten. So liefert<br />

eine Überschreitung der Grenzwerte<br />

auch Hinweise darauf, ob ggf. eine Anpas-<br />

sung der Ventilauslegung notwendig ist, um<br />

einen optimalen Prozess zu gewährleisten<br />

und das Ventil nicht übermäßig zu beanspruchen.<br />

Gerade bei Absperreinrichtungen<br />

können kleinste Bestandteile eines ungewollt<br />

strömenden Mediums <strong>–</strong> ausgelöst<br />

durch schleichende Verschleißzustände <strong>–</strong> <strong>die</strong><br />

Gefahr erzeugen, unkontrolliert in den Prozess<br />

zu gelangen. Dies ist gerade bei giftigen<br />

und hochreaktiven Me<strong>die</strong>n ein großes Risiko,<br />

welches möglichst vermieden werden<br />

sollte. Um solche Situation bestmöglich zu<br />

vermeiden, werden <strong>die</strong> transferierten Daten<br />

und Ergebnisse von einem Samson-Ventilexperten<br />

detailliert analysiert und in Form von<br />

ventilbezogenen Reports und Übersichtsreports<br />

an den Kunden als Information weitergetragen.<br />

Die analysierten Auffälligkeiten werden detailliert<br />

besprochen und erforderliche Maßnahmen<br />

und Handlungsempfehlungen gemeinsam<br />

abgestimmt.<br />

Von <strong>die</strong>sem Service haben bereits Kunden,<br />

wie z. B. <strong>die</strong> Firma Solvay Chemicals GmbH<br />

profitiert. Zur effektiven Unterstützung der<br />

Stillstandvorbereitung wurden vor dem geplanten<br />

Stillstand in regelmäßigen Zyklen<br />

<strong>die</strong> Daten durch Samson erhoben, um <strong>die</strong><br />

Kritikalität der zu überprüfenden Armaturen<br />

zu bewerten. Auf der Grundlage der ausgelesenen<br />

Daten wurde in Absprache mit dem<br />

Kunden der geplante Stillstand vorbereitet.<br />

Die Bewertung des Armaturen-Zustands<br />

wurde mit dem Kunden detailliert besprochen,<br />

sodass weitere Maßnahmen zielgesteuert<br />

und ressourcenoptimiert geplant<br />

werden konnten. Bei Solvay ist man sehr zufrieden<br />

mit der Lösung. Man habe bereits<br />

sehr vom erreichten Mehrwert profitiert, so<br />

der verantwortliche Ansprechpartner bei<br />

Solvay. SAM Valve Management habe <strong>die</strong><br />

38 <strong>cav</strong> <strong>01</strong>-<strong>2024</strong>


Samson-Expertenberichte mit Priorisierung zur Einordnung der Wartungsdringlichkeit<br />

Bild: Samson<br />

Bild: Samson<br />

Zustandsbasierte Überwachung in SAM Valve Management durch Evaluation der Daten aus dem Stellungsregler<br />

Effizienz und Wirksamkeit der Wartungsarbeiten<br />

während der Stillstände immens gesteigert<br />

und man ziehe Vorteile aus der Experteneinschätzung<br />

notwendiger Wartungsmaßnahmen<br />

durch Samson. Neben den klaren<br />

Handlungsempfehlungen <strong>für</strong> solche<br />

Maßnahmen sei auch der Überblick über<br />

Ventile, <strong>die</strong> noch keine Wartung erfordern,<br />

äußerst viel wert. Das spare nicht nur direkte<br />

Kosten, sondern auch Stillstandzeit.<br />

Zustandsbasiertes Monitoring<br />

Die Samson-Ventilexperten übernehmen auf<br />

Wunsch das regelmäßige zustandsbasierte<br />

Monitoring von kritischen Messstellen und<br />

melden sich, sobald Handlungsbedarf besteht.<br />

In <strong>die</strong>sem Anwendungsfall werden in<br />

regelmäßigen Abständen Diagnosedaten der<br />

Stellungsregler aus der Feldebene erhoben,<br />

um so im laufenden Betrieb schleichende<br />

oder akute Veränderungen, wie z. B. eine<br />

Nullpunkt-Verschiebung zu detektieren. Die<br />

erfassten Daten werden je Messstelle konsoli<strong>die</strong>rt<br />

und Auffälligkeiten mit dem Kunden<br />

besprochen. Mit dem Monitoring-Service<br />

bietet Samson einen regelmäßigen und zustandsbasierten<br />

Check-up der Ventile in einer<br />

Prozessanlage.<br />

Ausblick<br />

Auf dem Weg zu einer optimalen Anlagenverfügbarkeit<br />

und zu effizienten Wartungsaktivitäten<br />

kann <strong>die</strong> portalgestützte Zustandsbewertung<br />

von Armaturen mit klaren<br />

Handlungsempfehlungen einen wesentlichen<br />

Beitrag leisten. Der Fortschritt der Digitalisierung<br />

in Kombination mit menschlichem<br />

Expertenwissen wird ein zunehmend<br />

wichtiger Eckpfeiler, um zukünftig weitere<br />

Optimierungen zu generieren und ungeplante<br />

Anlagenstillstände möglichst zu vermeiden.<br />

Mit der digitalen Anwendung SAM<br />

Valve Management und den zusätzlichen<br />

Dienstleistungen bietet Samson dabei eine<br />

umfassende Unterstützung.<br />

Ein zusätzlicher Baustein in Richtung Industrie<br />

4.0 wird Ethernet-APL sein. Mit Ethernet-APL<br />

werden dabei zukünftig weitere<br />

Wege geebnet, <strong>die</strong> es erlauben, Felddaten<br />

auch in übergeordneten Asset-Management-<br />

Systemen wie SAM Valve Management nahezu<br />

in Echtzeit abgreifen und nutzen zu können.<br />

Die schnelle Ethernet-Kommunikation<br />

bis zum Stellungsregler und Multiprotokollfähigkeit<br />

auf Basis von Ethernet-APL ebnen<br />

auch den Weg, Daten zukünftig kontinuierlich<br />

über einen zweiten Kanal (NOA) auswerten<br />

zu können. Samson leistet mit dem<br />

neuen Stellungsregler, welcher dem Industriestandard<br />

Ethernet-APL entspricht, auch<br />

auf Hardwareebene einen wichtigen Schritt<br />

in Richtung der digitalen Transformation <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Prozessindustrie.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Samson<br />

AUTOR:<br />

DAVID NEUMANN<br />

Product Manager<br />

Digital Solutions,<br />

Samson<br />

<strong>cav</strong> <strong>01</strong>-<strong>2024</strong> 39


<strong>cav</strong><br />

MSR-TECHNIK, AUTOMATION, DIGITALISIERUNG<br />

Bild: Dr. Bernd Rademacher<br />

Georg Stawowy ist seit Frühjahr 2023 CEO bei Bürkert<br />

Bürkert-CEO Georg Stawowy im Interview<br />

Ich gehe gern zur Arbeit<br />

Georg Stawowy ist seit Frühjahr 2023 CEO bei Bürkert. Er hat sich gut eingelebt<br />

und geht gerne zur Arbeit. Warum das so ist und warum Summerbo<strong>die</strong>s im Winter<br />

gemacht werden, erklärte er mir auf der SPS 2023 im Interview.<br />

Herr Stawowy, Politiker werden gerne nach 100 Tagen gefragt, wie<br />

ihre Bilanz ausfällt. Wie ist das Fazit Ihres ersten halben Jahres?<br />

Stawowy: Sehr positiv. Die freundliche und professionelle Aufnahme<br />

bei Bürkert spricht sehr <strong>für</strong> <strong>die</strong> mitarbeiterorientierte Unternehmenskultur.<br />

Es herrscht ein kollegiales Klima im Betrieb, was mir<br />

den Einstieg sehr erleichtert hat. Besonders gefällt mir an Bürkert<br />

<strong>die</strong> starke technologische Ausrichtung des Unternehmens. Als Maschinenbauingenieur<br />

schätze ich es, dass wir nicht nur im Bereich<br />

Aktorik, sondern auch in der Sensorik tätig sind und damit den gesamten<br />

Regelkreis sowie <strong>die</strong> zugehörige industrielle Kommunikation<br />

betrachten. Zudem hat Bürkert eine beeindruckende Kundenbasis,<br />

<strong>die</strong> verschiedene Branchen von Chemie über Pharma bis hin zu<br />

Food & Beverage beinhaltet. Dazu kommen aktuelle Themen wie<br />

Wasserstoff oder <strong>die</strong> Leiterplattenfertigung im Bereich der Halbleiterindustrie.<br />

Diese Vielfalt an interessanten Themen und Kunden, einige<br />

davon sind völlig neu <strong>für</strong> mich, fügen sich gut zusammen. Alles<br />

in allem habe ich mich gut eingelebt.<br />

Aus Ihrer Schilderung entnehme ich, es gefällt Ihnen bei Bürkert.<br />

Stawowy: Ja, das stimmt. Ich gehe gerne zur Arbeit. Das Aufgabengebiet<br />

eines CEOs differenziert sich natürlich sehr stark von anderen<br />

Mitarbeitern des Unternehmens, doch letztlich geht auch ein<br />

CEO ganz normal zur Arbeit und muss sich den alltäglichen Herausforderungen<br />

stellen und <strong>die</strong>se bewältigen. Es ist mir wichtig, dass<br />

ich meine Arbeit gerne verrichte. Bei Bürkert ist <strong>die</strong>s der Fall, weshalb<br />

ich überaus zufrieden bin.<br />

Sehen Sie in nächster Zeit Probleme <strong>für</strong> Ihr Unternehmen?<br />

Stawowy: Unsere Zielbranchen bewegen sich irgendwo in einem<br />

Hyperzyklus oder verändern sich periodisch. Doch im Kern handelt<br />

es sich um Trendthemen. Daher sehe ich grundlegend keine Marktprobleme<br />

<strong>für</strong> Bürkert. Sicherlich ist <strong>die</strong> aktuelle Inflation ein großes<br />

Problem, und wir lesen fast täglich über <strong>die</strong> Rezession der großen<br />

Hauptmärkte in den Zeitungen. Bürkert kann sich davon nicht abkoppeln.<br />

Doch ich glaube, unsere größte Herausforderung besteht<br />

darin, trotz <strong>die</strong>ser Schwankungen kontinuierlich an technischen<br />

Produkten und Transformationsprojekten zu arbeiten. Meiner Meinung<br />

nach ist es wichtig, sich darauf zu konzentrieren und sich<br />

nicht zu sehr von konjunkturellen Zyklen beeinflussen zu lassen.<br />

Unbeeindruckt von konjunkturellen Schwankungen zu bleiben,<br />

stelle ich mir schwierig vor.<br />

Stawowy: Eine Freundin sagte mir einmal: „Summerbo<strong>die</strong>s are made<br />

in winter.“ Marktanteile gewinnt man nicht im August, sondern<br />

wenn sich eine konjunkturelle Delle abzeichnet oder man bereits in<br />

einer solchen steckt. Dann geht es darum, wer ist lieferfähig und<br />

40 <strong>cav</strong> <strong>01</strong>-<strong>2024</strong>


wer nicht. Es gibt Mitarbeiter im Unternehmen, <strong>die</strong> nicht so eng<br />

am Marktgeschehen beteiligt sind und konjunkturelle Schwankungen<br />

möglicherweise nur in den Ansprachen des CEO bemerken.<br />

Wenn ein Außen<strong>die</strong>nstmitarbeiter eine Bestellung hat, <strong>die</strong> 20% unter<br />

der vorherigen liegt, kann das natürlich <strong>die</strong> Stimmung drücken.<br />

Doch hier ist es wichtig zu betonen, dass der Vertrieb unserer Produkte<br />

kein Sprint ist und <strong>die</strong>se nicht einfach aus dem Lager heraus<br />

verkauft werden. Wir spezifizieren Produkte oder entwickeln Systeme,<br />

<strong>die</strong> bei Kunden in neue Produktplattformen einfließen, <strong>die</strong> erst<br />

in ein, zwei oder drei Jahren auf dem Markt erscheinen. Der Vertriebsprozess<br />

ist manchmal zeitintensiv, daher dürfen wir uns nicht<br />

von konjunkturellen Schwankungen ablenken lassen.<br />

Welche Märkte sehen Sie in Zukunft <strong>für</strong> <strong>die</strong> Produkte Ihres Unternehmens<br />

als besonders wichtig an?<br />

Stawowy: Die Steuerung von pneumatischen Systemen <strong>für</strong> Wasserstoff<br />

ist ein aktuelles Thema, an dem wir arbeiten und das ein gewisses<br />

Wachstum verzeichnet. Wohin das genau führen wird, kann<br />

ich Ihnen im Moment nicht sagen. Niemand weiß, wer den ersten<br />

Wasserstoff bekommen wird. Es könnte sein, dass der in den nächsten<br />

20 Jahren produzierte Wasserstoff vollständig von der Stahlindustrie<br />

absorbiert wird. Wir wissen nur, dass in <strong>die</strong> Wasserstoffwirtschaft<br />

derzeit unglaublich viel Geld investiert wird. Es ist ein bisschen<br />

wie Blue Ocean <strong>–</strong> niemand weiß genau, wohin es gehen wird.<br />

Neben solchen Blue-Ocean-Themen haben wir auch andere, <strong>die</strong><br />

zwar nicht neu, aber trotzdem sehr wichtig sind. Zum Beispiel das<br />

Thema Wasser. Wenn ich als Bewohner <strong>die</strong>ses Planeten einen Trend<br />

identifizieren müsste, wäre Wasser definitiv dabei. Bürkert ist stark<br />

in der industriellen Automatisierung, insbesondere in der Prozessautomatisierung.<br />

Aber jetzt betreten wir auch den Bereich der kommunalen<br />

Wasserwirtschaft mit neuen Produkten. Das sehe ich definitiv<br />

als Trendthema an, obwohl sauberes Wasser nichts Neues ist.<br />

Auf welchen Produkten liegt gerade ihr Fokus?<br />

Stawowy: Viele der Anwendungen, <strong>die</strong> ich gerade genannt habe, erfordern<br />

speziell angepasste Produkte. Für Außenstehende mag es<br />

„Es ist mir wichtig, dass ich meine Arbeit<br />

gerne verrichte. Bei Bürkert ist <strong>die</strong>s der Fall,<br />

weshalb ich überaus zufrieden bin.“<br />

schwer nachvollziehbar sein <strong>–</strong> schließlich scheint ein Ventil einfach<br />

nur auf und zu zu gehen. Doch beim Thema Wasserstoff zum Beispiel<br />

geht es um Materialverträglichkeit, um Dichtungen und Metalle.<br />

Es sind umfangreiche Vali<strong>die</strong>rungen und spezifische Anpassungen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> eingesetzten Produkte erforderlich. Das ist auch der<br />

Grund, warum wir auf der SPS das Wasserstoffthema angesprochen<br />

haben, weil es um spezifische Entwicklungen geht, darin liegt eine<br />

unserer Stärken.<br />

Also nicht von der Stange, sondern Maßanfertigung?<br />

Stawowy: So könnte man es nennen. Uns ist es wichtig zu betonen,<br />

dass wir dem Anwender nicht nur ein vollständiges System bieten,<br />

sondern uns auch um <strong>die</strong> Integration sowohl physikalisch als auch<br />

steuerungstechnisch kümmern. Dabei ist ein gewisses Domänenwissen<br />

entscheidend. Denn es macht einen großen Unterschied, ob<br />

wir mit einer Brauerei oder einem Hersteller von Elektrolyseuren<br />

sprechen. Man muss <strong>die</strong> Normenlandschaft und <strong>die</strong> spezifischen<br />

Herangehensweisen kennen. Wenn also ein neuer Markt wie New<br />

Food entsteht, bedeutet das <strong>für</strong> uns, dass wir Kompetenz aufbauen<br />

müssen. Besonders im Vertrieb spielt <strong>die</strong>ses Fachwissen eine große<br />

Rolle. Ich halte es <strong>für</strong> wichtiger als <strong>die</strong> Produkte selbst. Diese folgen<br />

später. Die Kunden verstehen das. Selbst wenn wir eine neue Anforderung<br />

noch nicht erfüllen können, wollen <strong>die</strong> Kunden sehen, dass<br />

wir zuhören und <strong>die</strong> nötige Entwicklungskompetenz besitzen.<br />

Daher haben wir auf der SPS auch keine Produkte präsentiert, <strong>die</strong><br />

wie das Kaninchen aus dem Hut auftauchen und <strong>die</strong> Leute staunend<br />

zurücklassen. Stattdessen zeigen wir bestehende Lösungen mit der<br />

Automatisierungsintegration in <strong>die</strong> Anwendung.<br />

Im nächsten Frühjahr stehen mit Anuga Foodtec, Ifat und Achema<br />

große Leitmessen der Prozessindustrie an. Auf welchen Messen<br />

werden Sie ausstellen und was erwartet unsere Leser dort?<br />

Stawowy: Wir freuen uns sehr auf <strong>die</strong> großen Leitmessen der Prozessindustrie<br />

im nächsten Jahr. Die Achema ist <strong>für</strong> uns eine absolute<br />

Leitmesse, ebenso wie <strong>die</strong> Anuga Foodtec. Auf beiden Messen werden<br />

wir ausstellen. Wir werden verstärkt das gesamte Thema rund<br />

um unsere Produkte präsentieren, sei es im Bereich Feldservices,<br />

Kundenerlebnis, Automatisierung oder Systemtechnik. Was wir uns<br />

vorgenommen haben, sind Gespräche. Es geht uns auf <strong>die</strong>sen Messen<br />

darum, Offenheit zu zeigen und zu sagen: Sprecht mit uns.<br />

Außerdem bieten sie uns <strong>die</strong> Möglichkeit, komplette Skids oder<br />

Aufbauten zu zeigen. Das ist <strong>für</strong> uns sehr wichtig, damit wir deutlich<br />

machen können, was Bürkert von anderen Unternehmen unterscheidet.<br />

Trotz des Respekts vor unseren Produkten: Es interessiert<br />

niemanden, wenn wir einfach nur ein Magnetventil auf einen Sockel<br />

stellen. Die Zeiten, in denen Besucher auf Messen gingen, um<br />

Produktneuheiten zu sehen, sind vorbei <strong>–</strong> <strong>die</strong>se Informationen sind<br />

heute im Internet verfügbar.<br />

Das heißt, Sie sehen Messen eher kritisch als Neuheitenschau?<br />

Stawowy: Messen sind <strong>für</strong> uns von großer Bedeutung. Und ja, mittlerweile<br />

stehe ich Messen eher kritisch gegenüber. Ich frage mich<br />

immer häufiger, wohin das alles führen soll. Auf der Hannover Messe<br />

beispielsweise sehen wir einen systematischen Rückgang. Obwohl<br />

<strong>die</strong>ses Jahr mehr Aussteller und Besucher kamen, fehlten immer<br />

noch 25% im Vergleich zum Vorcorona-Niveau. Ich sehe Grenzen<br />

bei der Vermittlung von Informationen, vor allem bei Digitalthemen.<br />

Wir sind aufgefordert, Digitalisierung zu erklären, und das<br />

endet oft an einem Monitor. Es stellt sich daher <strong>die</strong> Frage: Wie kann<br />

ich das auf der Messe greifbar machen? Meiner Meinung nach geht<br />

das am besten in der direkten Vorführung am PC. Das muss nicht<br />

unbedingt auf der Messe sein.<br />

Vielen Dank Herr Stawowy <strong>für</strong> <strong>die</strong> spannenden Einblicke.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Bürkert<br />

DAS INTERVIEW FÜHRTE FÜR SIE<br />

DR. BERND RADEMACHER<br />

Redakteur<br />

<strong>cav</strong> <strong>01</strong>-<strong>2024</strong> 41


<strong>cav</strong><br />

MSR-TECHNIK, AUTOMATION, DIGITALISIERUNG<br />

Intelligente Automatisierungstechnik <strong>für</strong> Kapselfüller<br />

Flexibles Raumwunder<br />

Der neue Kapselfüller Adapta 50 bietet alle Funktionen eines modernen High-End-<br />

Kapselfüllers, benötigt jedoch um ein Drittel weniger Stellfläche als seine Vorgänger.<br />

Obwohl <strong>die</strong> Maschine signifikant kleiner ist, weist sie <strong>die</strong> gleiche hohe Präzision und<br />

Flexibilität wie <strong>die</strong> anderen Kapselfüller der Adapta-Serie auf. Möglich wird <strong>die</strong>s<br />

durch <strong>die</strong> intelligente Automatisierungstechnik von B&R.<br />

An apple a day keeps the doctor away <strong>–</strong><br />

<strong>die</strong>ses Sprichwort kennt jeder. Doch <strong>die</strong><br />

Realität sieht meist anders aus. Für viele gehört<br />

das Einnehmen von unterschiedlichen<br />

Medikamenten zu verschiedenen Tageszeiten<br />

zum Alltag. Das führt dazu, dass wir unser<br />

Leben nach Diagrammen, Checklisten und<br />

Tablettendosen ausrichten. Verwechslungen<br />

oder verpasste Dosen können gefährliche<br />

Nebenwirkungen verursachen. Doch selbst<br />

wenn wir alles richtig machen, bleibt das<br />

Medikamentenmanagement eine Herausforderung.<br />

Mit einer zunehmend alternden Bevölkerung<br />

sind immer mehr Menschen von<br />

<strong>die</strong>sem Phänomen betroffen.<br />

Technologie schafft Lebensqualität<br />

Eine sichere und bequeme Lösung ist <strong>die</strong><br />

Kombination mehrerer Arzneimittel in einer<br />

Kapsel. Die Kapsel wird einmal am Morgen<br />

eingenommen und <strong>die</strong> darin enthaltenen<br />

Arzneien über den Tag verteilt freigesetzt.<br />

Wechselwirkungen und Einnahmezeiten<br />

werden automatisch berücksichtigt. Patienten<br />

müssen sich keine Sorgen machen, eine<br />

Dosis zu verpassen. Es ist jedoch keine leichte<br />

Aufgabe, verschiedene Arzneien schnell<br />

und präzise abzufüllen. Dazu braucht es<br />

Kapselfüller wie <strong>die</strong> von IMA Active.<br />

Die Kapselfüller Adapta 100 und 200 bieten<br />

eine 100 %ige Inline-Qualitätskontrolle sowie<br />

Plug-and-Play-Dosiereinheiten <strong>für</strong> Pulver,<br />

Pellets, Tabletten, Minitabletten und Flüssigkeiten.<br />

Um den neuen Marktanforderungen<br />

gerecht zu werden, hat IMA <strong>die</strong> Serie<br />

kürzlich um <strong>die</strong> kompakte Adapta 50 erweitert.<br />

Alle Funktionen der Vorgänger wurden<br />

in eine um ein Drittel kleinere Stellfläche gepackt.<br />

Das erforderte weit mehr als <strong>die</strong> bloße<br />

Verkleinerung des bestehenden Modells.<br />

Die neue Adapta 50 bietet alle Funktionen ihrer größeren Geschwister auf<br />

nur zwei Drittel der Stellfläche<br />

Bild: IMA Active<br />

Performance so kompakt wie nie<br />

„Die Pharmaindustrie ist eine Branche mit<br />

hohen Anforderungen. Diese haben vor allem<br />

ein Ziel: <strong>die</strong> Sicherheit des Patienten zu<br />

gewährleisten“, sagt Marco Minardi, Automation<br />

Manager bei IMA Active. „Für eine<br />

High-End-Produktlinie wie Adapta muss jeder<br />

Aspekt der Maschine den höchsten Anforderungen<br />

entsprechen, insbesondere <strong>die</strong><br />

Automatisierungstechnik.“ Bei der neuen<br />

Adapta 50 stand IMA nun vor der Herausforderung,<br />

<strong>die</strong>se Anforderungen auf weniger<br />

Raum denn je zuvor zu erfüllen.<br />

42 <strong>cav</strong> <strong>01</strong>-<strong>2024</strong>


Bild: IMA Active<br />

Bild: IMA Active<br />

IMA lässt <strong>die</strong> intuitive Visualisierung auf dem Panel PC<br />

3100 von B&R laufen und spart damit Platz im Schaltschrank<br />

B&R hat IMA unterstützt, sein datenintensives Dosier -<br />

system auf engstem Raum zu realisieren<br />

SERVOVERSTÄRKER:<br />

Acopos P3 ist ein 3-Achs-Servoverstärker<br />

mit einer Leistungsdichte<br />

von vier Ampere pro Liter<br />

Platzbedarf. Damit ist er einer<br />

der kompaktesten Servoantriebe<br />

mit integrierten Sicherheitsfunktionen<br />

auf dem Markt.<br />

Der Antrieb ist mit einem integrierten<br />

Sicherheitssystem ausgestattet,<br />

das verschiedene Sicherheitsfunktionen<br />

wie Safe<br />

Torque Off, Safe Limited Speed<br />

und Safe Limited Torque bietet.<br />

Für Reinräume hat B&R einen<br />

speziellen Algorithmus namens<br />

Silent Mode entwickelt. Dieser<br />

schaltet alle integrierten Acopos-<br />

Lüfter ab, um <strong>die</strong> Geräuschent-<br />

GERINGER PLATZBEDARF<br />

Das komplizierte Timing der Multidosierung<br />

erzeugt große Datenmengen, <strong>die</strong> sehr schnell<br />

verarbeitet und mit anderen Funktionen koordiniert<br />

werden müssen. Zum Beispiel mit<br />

der integrierten Hängewaage, <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> gravimetrische<br />

Qualitätskontrolle verwendet<br />

wird. „Ein Automation-PC 3100 von B&R<br />

stellt <strong>die</strong> benötigte Rechenleistung in einem<br />

kompakten, lüfterlosen Gehäuse zur Verfügung“,<br />

sagt Minardi. „Die Visualisierung lassen<br />

wir direkt auf einem Panel-PC 3100 von<br />

B&R laufen und sparen so noch mehr Platz.“<br />

Die Dosiereinheit der Adapta 50 muss präzise<br />

auf <strong>die</strong> schnell vorbeiziehenden Kapseln<br />

ausgerichtet werden können. „Mit dem dreiachsigen<br />

Servoverstärker Acopos P3 von B&R<br />

konnten wir <strong>die</strong>sen dynamischen Prozess<br />

auf nur einem Drittel der normalerweise benötigten<br />

Schaltschrankfläche realisieren.“<br />

Weniger Kabel, einfache Wartung<br />

Die gesamte B&R-Lösung ist über ein Powerlink-Netzwerk<br />

mit einer Zykluszeit von 400<br />

Mikrosekunden verbunden. Konfiguriert<br />

wird das System in der B&R-Entwicklungsumgebung<br />

Automation Studio. „Das verkürzt<br />

<strong>die</strong> Time-to-Market <strong>für</strong> neue Maschinen“,<br />

sagt Minardi. „Zudem lassen sich Optionen<br />

wie <strong>die</strong> optische Dosierkontrolle ganz einfach<br />

hinzufügen.“ Die Dosierung wird mit<br />

wicklung zu reduzieren, wenn<br />

der Servoantrieb keinen Strom<br />

an den Motoren benötigt. Es begrenzt<br />

auch <strong>die</strong> Staubentwicklung<br />

und erhöht <strong>die</strong> Lebensdauer<br />

des Acopos-Ventilators.<br />

Wie alle Servoantriebskomponenten<br />

von B&R lässt sich auch<br />

der Acopos P3 nahtlos in das<br />

Automatisierungssystem von<br />

B&R integrieren. Es ist mit der<br />

Software Automation Runtime<br />

von B&R kompatibel und ermöglicht<br />

eine einfache Programmierung,<br />

Konfiguration<br />

und Steuerung von Servoantrieben<br />

und anderen Komponenten.<br />

der Vision-Lösung von B&R perfekt überwacht<br />

und ist nahtlos mit dem Hochgeschwindigkeitsprozess<br />

synchronisiert.<br />

Die kompakte Bauweise der B&R-Produkte<br />

ermöglicht es, dezentrale Hardware strategisch<br />

um <strong>die</strong> Maschine herum zu platzieren.<br />

„Unsere dezentralen Sicherheitskomponenten<br />

kommunizieren über openSafety<br />

und Powerlink nahtlos mit der Maschinensteuerung,<br />

und wir benötigen nur <strong>die</strong> Hälfte<br />

der Verkabelung. Das vereinfacht <strong>die</strong> Wartung“,<br />

sagt Minardi.<br />

Mit Partnerschaft zum Erfolg<br />

IMA Active schätzt besonders <strong>die</strong> Kundenorientierung<br />

von B&R. „Die B&R-Experten<br />

sind einfach zu erreichen, verstehen unsere<br />

Bedürfnisse und überzeugen durch ihre hohe<br />

Problemlösungskompetenz in allen Phasen<br />

des Projekts.“ Die starke globale Präsenz<br />

von B&R ist ein entscheidender Vorteil <strong>für</strong><br />

ein Unternehmen wie IMA, das 90 % seiner<br />

Maschinen im Ausland verkauft. „Unsere<br />

Partnerschaft mit B&R gibt uns <strong>die</strong> Gewissheit,<br />

dass unsere Maschinen auf der ganzen<br />

Welt stets zuverlässige Performance liefern<br />

und auf dem neuesten Stand der Automatisierungstechnik<br />

sind.“<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: B&R<br />

AUTOR:<br />

CRAIG POTTER<br />

Unternehmensredakteur,<br />

B&R<br />

<strong>cav</strong> <strong>01</strong>-<strong>2024</strong> 43


<strong>cav</strong><br />

MSR-TECHNIK, AUTOMATION, DIGITALISIERUNG<br />

Für eine skalierbare, modulare, interoperable und sichere Prozessautomation<br />

Herstellerneutrale<br />

Referenzarchitektur O-PAS<br />

In der Prozessindustrie werden viele Aufgaben unter dem Aspekt der Modulari -<br />

sierung immer häufiger teil- oder vollautomatisiert ausgeführt. Zur Ankopplung der<br />

Steuerungstechnik, Sensoren und Komponenten an <strong>die</strong> Automatisierungssysteme<br />

nutzt man bewährte Protokolle und Standards. Mit O-PAS steht eine hersteller -<br />

neutrale Referenzarchitektur zur Verfügung, <strong>die</strong> den Aufbau skalierbarer, modularer,<br />

interoperabler und sicherer Prozessautomatisierungssysteme ermöglicht.<br />

Das Architekturbild zeigt <strong>die</strong> unterschiedlichen Verbindungen von Distributed Control Nodes an<br />

das O-PAS Connectivity Framework<br />

Bilder: Phoenix Contact<br />

Für den Open Process Automation Standard<br />

<strong>–</strong> kurz O-PAS <strong>–</strong> als herstellerneutrale<br />

Referenzarchitektur sprechen verschiedene<br />

Gründe. Die Neuausrichtung von Unternehmen<br />

hinsichtlich ihrer Lieferketten, eine Anpassung<br />

des Beschaffungswesens und <strong>die</strong><br />

fristgerechte Umsetzung von Kundenprojekten<br />

sind hier einige Ursachen, <strong>die</strong> es zu<br />

erwähnen gilt. Einen weiteren Faktor stellt<br />

<strong>die</strong> Verschmelzung von IT und OT dar, <strong>die</strong><br />

<strong>die</strong> Entwicklung herstellerneutraler und skalierbarer<br />

Architekturen maßgeblich beeinflusst.<br />

Adaptierbare Serversysteme mit unterschiedlicher<br />

Architektur werden mit speicherprogrammierbaren<br />

Steuerungen (SPS)<br />

verschiedener Hersteller gekoppelt und bilden<br />

so ein Kommunikationsnetzwerk, das<br />

dezentral agieren kann.<br />

Modularisierung von Anlagen<br />

In der Prozessautomation wird seit einigen<br />

Jahren von unterschiedlichen Herstellern<br />

der Ansatz einer Modularisierung von Anlagen<br />

verfolgt. Die Anwender definieren ihre<br />

Anforderungen derart, dass sich bestimmte<br />

Teilaufgaben einer Anlage in Module auslagern<br />

lassen, <strong>die</strong> zu einem späteren Zeitpunkt<br />

austauschbar und im besten Fall frei<br />

kombinierbar sind. Die Herausforderung in<br />

einem modularen System ergibt sich jedoch<br />

aus den Schnittstellen zwischen den Teilsystemen<br />

und einem meist übergeordneten<br />

Leitsystem. Sie müssen standardisiert werden<br />

und in <strong>die</strong> Realisierung der Teilmodule<br />

einfließen.<br />

Beim Open Process Automation Forum<br />

(OPA-F) handelt es sich um einen Zusammenschluss<br />

zahlreicher Unternehmen aus<br />

verschiedenen Industriebereichen und der<br />

IT. Sie haben sich zum Ziel gesetzt, eine dezentrale,<br />

verteilte sowie gleichzeitig sichere<br />

und effiziente Anwendungsarchitektur zu<br />

etablieren. Anhand <strong>die</strong>ser Architektur lassen<br />

sich industrielle Applikationen entwickeln,<br />

<strong>die</strong> aus kleinen Funktionseinheiten zusammengesetzt<br />

werden können und somit eine<br />

verteilte, dezentrale Anwendung darstellen.<br />

Sämtliche Anforderungen an eine solche Applikation<br />

sind im O-PAS festgeschrieben.<br />

O-PAS legt großen Wert auf <strong>die</strong> Herstellerunabhängigkeit<br />

der Architektur, deren Backbone<br />

der Kommunikationsstandards OPC<br />

44 <strong>cav</strong> <strong>01</strong>-<strong>2024</strong>


UA bildet. OPC UA vereint alle Ansprüche<br />

hinsichtlich einer sicheren Verbindung und<br />

effizienten Datenübertragung, der Standardisierung<br />

von Informationsmodellen, moderner<br />

Publikations- und Subscriptions-Mechanismen,<br />

des Zertifikats- und Rechtemanagements<br />

sowie weiterer wichtigen Aufgaben<br />

in industriellen verteilten und modularen<br />

Systemen. Die Herstellerunabhängigkeit<br />

sorgt <strong>für</strong> hohe Flexibilität und Austauschbarkeit<br />

der verbauten Komponenten. Sämtliche<br />

dem Standard entsprechende und zertifizierte<br />

Teilnehmer lassen sich miteinander<br />

kombinieren und schaffen folglich ein<br />

Netzwerk von kommunizierenden Knoten.<br />

Testapplikation bei Exxon Mobile<br />

Exxon Mobile gehört zu den führenden Unternehmen<br />

der O-PAF. Als treibende Kraft<br />

bei der Entwicklung des O-PAF-Standards<br />

setzt sich Exxon Mobile da<strong>für</strong> ein, den Standard<br />

immer weiter voranzubringen. Die Vali<strong>die</strong>rung<br />

der in den Standard einfließenden<br />

Ergebnisse erweist sich als ebenso essenziell<br />

Das OPC-UA-Informationsmodell <strong>für</strong> O-PAS stellt <strong>die</strong> Knoten <strong>für</strong> analoge und diskrete<br />

Daten sowie <strong>die</strong> Referenz zu Aliasnamen zur Verfügung<br />

wie <strong>die</strong> Erarbeitung des Standards selbst.<br />

Um neben den theoretischen Abhandlungen<br />

ebenfalls praktische Erfahrungen sammeln<br />

zu können, hat Exxon Mobile den Aufbau<br />

einer realen Applikation initiiert, an der sich<br />

der Standard vali<strong>die</strong>ren und erproben lässt.<br />

Phoenix Contact war von Anfang an der Erstellung<br />

der Testapplikation beteiligt.<br />

Durch <strong>die</strong> Nutzung der offenen Steuerungsplattform<br />

PLCnext Technology bildeten sich<br />

sofort Synergien zwischen den Komponenten<br />

von Exxon Mobile, Yokogawa und Phoe-<br />

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<strong>cav</strong> <strong>01</strong>-<strong>2024</strong> 45


<strong>cav</strong><br />

MSR-TECHNIK, AUTOMATION, DIGITALISIERUNG<br />

nix Contact. Yokogawa nahm dabei <strong>die</strong> Rolle<br />

des Systemintegrators ein. In <strong>die</strong>ser Konstellation<br />

designten und entwickelten <strong>die</strong> drei<br />

Unternehmen eine erste Version einer Test -<br />

applikation, <strong>die</strong> eine O-PAS IO Service Engine<br />

und eine Functionblock Execution Engine<br />

auf einem Gerät als Distributed Control<br />

Node (DCN) ausprägten. Dazu wurde eine<br />

PLCnext-Steuerung AXC F 3152 von Phoenix<br />

Contact verwendet. Dies war eine erste<br />

Kooperation unterschiedlicher in der Prozessindustrie<br />

tätiger Unternehmen mit jeweils<br />

verschiedenen Schwerpunkten, <strong>die</strong> ihre<br />

individuellen Stärken in einer Applikation<br />

bündelten.<br />

Flexibel und leistungsfähig<br />

Für den AXC F 3152 als offene PLCnext-<br />

Steuerungsplattform sprachen seine vielseitige<br />

Einsetzbarkeit und Leistungsfähigkeit<br />

sowie <strong>die</strong> Möglichkeit, unterschiedliche<br />

Technologien in einer SPS zu vereinen. Zum<br />

Aufbau des DCN <strong>für</strong> den beschriebenen Praxistest<br />

wurden drei Teile der einzelnen Hersteller<br />

kombiniert. Zunächst erfolgte <strong>die</strong> Installation<br />

der ersten Teilkomponente, der IO<br />

Service Engine. Sie fungiert als Interface <strong>für</strong><br />

alle Teilnehmer innerhalb eines O-PAS-Systems.<br />

Die IO Service Engine interagiert direkt<br />

mit dem lokal angeschlossenen Bussystem,<br />

an das verschiedene Sensoren und Aktoren<br />

angebunden werden, deren Ein- und<br />

Ausgangsprozessdaten sich lesen oder<br />

schreiben lassen. Die Repräsentation der<br />

INDUSTRIELLE AUTOMATISIERUNG:<br />

ÖKOSYSTEM<br />

Bei PLCnext Technology handelt<br />

es sich um ein Ökosystem <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> industrielle Automatisierung,<br />

bestehend aus offener<br />

Hardware, modularer Engineering-Software<br />

sowie einer globalen<br />

Community und einem<br />

digitalen Softwaremarktplatz.<br />

Digitalisierung und Globalisierung<br />

stellen neue Anforderungen<br />

an <strong>die</strong> industrielle Automatisierung.<br />

Ein passgenaues Design<br />

des offenen Automatisierungssystems<br />

erweist sich dabei<br />

als genauso wichtig wie eine<br />

flexible, modulare Erweiterung.<br />

Neben der SPS-Standardprogrammierung<br />

nach IEC<br />

61131-3 erlaubt PLCnext Technology<br />

auch <strong>die</strong> parallele Programmierung<br />

sowie <strong>die</strong> Kombination<br />

von Programmiersprachen<br />

wie C/C++, C# oder Matlab<br />

Simulink in Echtzeit. Durch<br />

<strong>die</strong> einfache Cloudintegration,<br />

<strong>die</strong> Möglichkeit der Nutzung<br />

von Open-Source-Software und<br />

das ständig wachsende Knowhow<br />

der PLCnext Community<br />

profitieren Anwender von neuen<br />

Formen der Zusammenarbeit.<br />

Die daraus resultierenden Solutions-Apps,<br />

Softwarebausteine,<br />

Runtime-Systeme und Funktionserweiterungen<br />

sind im<br />

PLCnext Store verfügbar und<br />

sorgen <strong>für</strong> eine deutliche Zeitund<br />

Kostenersparnis bei der Applikationserstellung.<br />

Das offene Ecosystem PLCnext Technology setzt sich aus der offenen Hardware PLCnext<br />

Control, der modularen Engineering-Umgebung PLCnext Engineer sowie einer globalen<br />

Community PLCnext Community und dem digitalen Softwaremarktplatz PLCnext Store<br />

zusammen<br />

Eingangs- und Ausgangsprozessdaten wird<br />

über ein eigenes OPC-UA-Informationsmodell<br />

abgebildet, das gemäß O-PAS standardisierte<br />

Knoten und Datentypen nutzt.<br />

Im zweiten Integrationsschritt sah <strong>die</strong> Testapplikation<br />

eine gemäß IEC 61499 entwickelte<br />

Functionblock Execution Engine vor.<br />

Sie <strong>die</strong>nt als Kalkulationslogik <strong>für</strong> das gesamte<br />

System, <strong>die</strong> ihre Ergebnisse ebenfalls<br />

über ein OPC-UA-Informationsmodell propagiert.<br />

Als letzte Komponente findet ein<br />

Redfish-Server in der Testapplikation von<br />

Exxon Mobile Anwendung. Er wurde ursprünglich<br />

als Monitoringwerkzeug in Rechenzentren<br />

eingesetzt, um standardisierte<br />

Abfragen von Systemparametern wie CPU-<br />

Auslastung, Systemtemperatur oder IO-<br />

Durchfluss durchzuführen. Phoenix Contact<br />

hat den Standard adaptiert und auf <strong>die</strong><br />

Steuerungsplattform PLCnext Technology<br />

gebracht, wo er auch systemrelevante Informationen<br />

bereitstellt. Als Beispiel sei <strong>die</strong><br />

CPU und Speicherauslastung genannt. Über<br />

den Redfish-Server lassen sich ebenso Firmwarestände,<br />

Controllerfamilien und Hersteller<br />

sowie <strong>die</strong> Parametrierung der angekoppelten<br />

IO-Module auslesen. Sämtliche Informationen<br />

sind über eine REST-Schnittstelle<br />

abrufbar, sodass eine Orchestrierungssoftware<br />

oder andere Drittapplikationen <strong>die</strong> Informationen<br />

der Steuerung jederzeit verarbeiten<br />

können.<br />

Zusammenfassend gibt <strong>die</strong> Testapplikation<br />

von Exxon Mobile einen ersten Überblick<br />

über <strong>die</strong> Leistungsfähigkeit und Kombinierbarkeit<br />

von herstellerunabhängigen O-PAS-<br />

Komponenten, <strong>die</strong> sich innerhalb einer Applikation<br />

flexibel verwenden und verknüpfen<br />

lassen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Phoenix Contact<br />

AUTOR:<br />

ANDREW<br />

VANDERPOOL<br />

Application Engineer im<br />

Industry Management<br />

Process,<br />

Phoenix Contact Electronics<br />

AUTOR:<br />

PEER MICHAEL GAUS<br />

Application Engineer im<br />

Industry Management<br />

Process,<br />

Phoenix Contact Electronics<br />

46 <strong>cav</strong> <strong>01</strong>-<strong>2024</strong>


<strong>cav</strong><br />

LITERATUR, BROSCHÜREN, E-MEDIEN<br />

Neuauflage der Gefahrstoffbroschüre<br />

Factsheet über Namibias Energiesektor<br />

Im Asecos-Nachschlagewerk<br />

„Gefahrstoffbroschüre“ findet<br />

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Gefahrstofflagerung und -handling.<br />

Die überarbeitete Neu -<br />

auflage bietet auf 200 Seiten<br />

Fachinformationen, Gesetze und<br />

Verordnungen zur sicheren<br />

Lagerung und zum sicheren<br />

Umgang mit Gefahrstoffen.<br />

Neue Themen wie <strong>die</strong> überarbeitete<br />

europäische Norm<br />

Bild: Asecos<br />

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Lithiumlagerung wurden aufgenommen.<br />

Die komplexe Gefahrstoffthematik<br />

ist in zehn ausführliche<br />

Kapitel gegliedert und<br />

enthält Begriffserklärungen, Definitionen<br />

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kann über info@asecos.com<br />

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Suchwort: Asecos<br />

Bild: Dechema<br />

Das Projekt GreeN-H2-Namibia<br />

ist ein Gemeinschaftsprojekt der<br />

Dechema e.V. und des ISOE <strong>–</strong><br />

Institut <strong>für</strong> sozial-ökologische<br />

Forschung. Ein detailliertes<br />

Factsheet bietet nun einen<br />

grundlegenden Überblick über<br />

<strong>die</strong> Energielandschaft Namibias.<br />

Es enthält Informationen über<br />

<strong>die</strong> wichtigsten Akteure, den bestehenden<br />

Rechtsrahmen und<br />

gibt einen umfassenden Überblick<br />

über den Stromsektor. Dazu<br />

gehören Informationen über<br />

Primärenergieträger, Importabhängigkeit<br />

und <strong>die</strong> Entwicklung<br />

der Strompreise in den letzten<br />

Jahren. Das Factsheet soll <strong>die</strong> informierte<br />

Diskussion, strategische<br />

Planung und verantwortungsvolle<br />

Investitionen in<br />

Namibias grüne Wasserstoffprojekte<br />

unterstützen. Es soll Informationslücken<br />

schließen und<br />

zuverlässige Daten zur Verfügung<br />

stellen. Ein kostenloser<br />

Download ist über https://<br />

dechema.de/green_h2_<br />

namibia_factsheet möglich.<br />

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Suchwort: Dechema<br />

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DANIELA HELD<br />

Redakteurin<br />

Tel. 0711 7594-284<br />

daniela.held@konradin.de<br />

DR. BERND RADEMACHER<br />

Redakteur<br />

Tel. 0711 7594-263<br />

bernd.rademacher@konradin.de<br />

BARBARA DIVIGGIANO<br />

Redaktionsassistentin<br />

Tel. 0711 7594-415<br />

barbara.diviggiano@konradin.de<br />

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DECHEMA Ausstellungs-GmbH, Frankfurt 5<br />

DIVA Sprühtechnik GmbH, Hamburg 25<br />

GEMÜ Gebr. Müller Apparatebau GmbH & Co. KG,<br />

Ingelfingen 31<br />

Hecht Technologie GmbH, Pfaffenhofen 49<br />

Dr. Jeßberger GmbH, Ottobrunn 52<br />

JULABO GmbH, Seelbach 49<br />

KELLER Druckmesstechnik AG, CH-WINTERTHUR 2<br />

KLINGER GmbH, Idstein 17<br />

L & R Kältetechnik GmbH & Co. KG, Sundern 49<br />

NETZSCH Pumpen & Systeme GmbH,<br />

Waldkraiburg 15<br />

Process Sensing Technologies PST GmbH,<br />

Friedrichsdorf 25<br />

RCT Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.,<br />

Heidelberg 14,49<br />

REMBE GmbH Safety+Control, Brilon 16,49<br />

Stäubli Tec-Systems GmbH Robotics, Bayreuth 13<br />

Hans Turck GmbH & Co. KG, Mülheim 3<br />

Weidmüller Interface GmbH & Co. KG, Detmold 49<br />

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Prospekt folgender Firma bei:<br />

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Verbindungselemente, Durchflusstechnik,<br />

Labor technik, Halbzeuge, Befestigungselemente,<br />

Filtration und Antriebstechnik stammen.<br />

Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

Englerstraße 18, 69126 Heidelberg<br />

Tel. 0 62 21/3 12 50, info@rct-online.de<br />

JULABO GmbH<br />

www.julabo.com<br />

Mit über 50 Jahren Erfahrung, Können und Innovationskraft<br />

entwickelt und produziert <strong>die</strong> JULABO GmbH<br />

Temperiergeräte, <strong>für</strong> höchste Ansprüche in der<br />

Industrie, Forschung und Wissenschaft. Dabei setzt das<br />

Unternehmen immer wieder neue Maßstäbe und hat<br />

damit maßgeblich <strong>die</strong> Entwicklung im Bereich der<br />

Flüssigkeitstemperierung vorangetrieben.<br />

Qualifizierte Mitarbeiter, professionelle Fertigungstechnik<br />

sowie ein Höchstmaß an Qualität und Service<br />

bilden den Grundstein der Erfolgsgeschichte von<br />

JULABO. Inzwischen beschäftigt das Unternehmen am<br />

Produktionsstandort in Seelbach sowie an Niederlassungs-<br />

und Vertriebsstandorten weltweit mehr als 400<br />

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.<br />

L&R Kältetechnik GmbH & Co. KG<br />

www.lr-kaelte.de<br />

Wir sind ein inhabergeführtes Unternehmen mit herausragender<br />

Expertise in der Kältetechnik. L&R Kälteanlagen<br />

sind auf einen umweltschonenden Betrieb bei<br />

gleichzeitig höchstmöglicher Energieeffizienz ausgelegt.<br />

Wir arbeiten <strong>für</strong> Kunden in den Disziplinen:<br />

Kunststoff- und Kautschukindustrie<br />

Oberflächen- und Galvanotechnik<br />

Lebensmittelindustrie<br />

Chemie- und Pharmaindustrie<br />

Medizintechnik<br />

Metallverarbeitung<br />

Spezialtiefbau/Bergbau<br />

MESS- + ANALYSETECHNIK<br />

PROZESSTECHNIK<br />

PUMPEN + KOMPRESSOREN<br />

RCT® Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

www.rct-online.de<br />

Reichelt Chemietechnik steht <strong>für</strong> das Prinzip<br />

„Angebot und Vertrieb der kleinen Quantität“ gepaart<br />

mit einer viele Bereiche umfassenden Produktvielfalt<br />

und einem hohen technischen Beratungsservice.<br />

Das Angebot von Reichelt Chemietechnik umfasst<br />

ca. 80 000 Artikel, <strong>die</strong> aus den Bereichen Schlauchtechnik,<br />

Verbindungselemente, Durchflusstechnik,<br />

Labor technik, Halbzeuge, Befestigungselemente,<br />

Filtration und Antriebstechnik stammen.<br />

Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

Englerstraße 18, 69126 Heidelberg<br />

Tel. 0 62 21/3 12 50, info@rct-online.de<br />

Weidmüller Interface GmbH & Co. KG<br />

https://www.klippon-engineering.com/de/index.jsp<br />

Klippon Engineering - Kompetenz und Erfahrung <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Zukunft der Prozessindustrie<br />

Klippon Engineering ist der international renommierte<br />

Engineering-Partner in der Weidmüller Gruppe <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Prozessindustrie. Wir vereinen über 60 Jahre Engineering-Kompetenz<br />

mit dem Wissen und der Erfahrung<br />

unserer Spezialisten und strategischen Partnerschaften<br />

in der Prozessindustrie.<br />

Unser weltweit agierendes Netzwerk konzentriert sich<br />

auf <strong>die</strong> Entwicklung und Lieferung von Produkten,<br />

Lösungen und Systemen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Lebensdauer Ihrer<br />

Anlagen verlängern, Ihre Produktionseffizienz steigern,<br />

<strong>die</strong> Investitionskosten senken und <strong>die</strong> Sicherheit<br />

erhöhen.<br />

RCT® Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

www.rct-online.de<br />

Reichelt Chemietechnik steht <strong>für</strong> das Prinzip<br />

„Angebot und Vertrieb der kleinen Quantität“ gepaart<br />

mit einer viele Bereiche umfassenden Produktvielfalt<br />

und einem hohen technischen Beratungsservice.<br />

Das Angebot von Reichelt Chemietechnik umfasst<br />

ca. 80 000 Artikel, <strong>die</strong> aus den Bereichen Schlauchtechnik,<br />

Verbindungselemente, Durchflusstechnik,<br />

Labor technik, Halbzeuge, Befestigungselemente,<br />

Filtration und Antriebstechnik stammen.<br />

Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

Englerstraße 18, 69126 Heidelberg<br />

Tel. 0 62 21/3 12 50, info@rct-online.de<br />

SCHÜTTGUT-HANDLING<br />

SICHERHEITSTECHNIK<br />

TRENNTECHNIK<br />

Hecht Technologie GmbH<br />

www.hecht.eu<br />

Als kompetenter Partner im sicheren Schüttgut-<br />

Handling steht unser Familienunternehmen <strong>für</strong><br />

passgenaue und effiziente Lösungen. HECHT.<br />

We Care.<br />

Seit über 40 Jahren sind wir auf dem nationalen<br />

und internationalen Markt der Schüttguttechnologie<br />

erfolgreich. Zu unseren Kunden gehören<br />

zahlreiche namhafte Unternehmen der Pharma-,<br />

Food- und Chemie-Industrie mit zum Teil extrem<br />

hohen Anforderungen in Sachen Hygiene und<br />

Containment. Sie alle schätzen <strong>die</strong> Qualität,<br />

Effizienz, Flexibilität und Sicherheit der HECHT-<br />

Systeme.<br />

REMBE® GmbH Safety+Control<br />

www.rembe.de<br />

REMBE® ist Spezialist <strong>für</strong> Explosionsschutz und<br />

Druckentlastung und beschäftigt ca. 340 Mitarbeiter<br />

weltweit. Das Unternehmen bietet Kunden Sicherheitskonzepte<br />

<strong>für</strong> Anlagen und Apparaturen.<br />

Sämtliche Produkte werden in Deutschland gefertigt<br />

und erfüllen <strong>die</strong> Ansprüche nationaler und internationaler<br />

Regularien. Zu den Abnehmern der<br />

REMBE®-Produkte zählen Marktführer diverser<br />

Industrien, unter anderem Öl- & Gas-,Nahrungsmittel-,<br />

Holz-, Chemie- und Pharmaindustrie sowie Petrochemie.<br />

REMBE® verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz,<br />

indem Consulting, Engineering und Service <strong>die</strong><br />

vorrangig selbst entwickelten und in Eigenfertigung<br />

hergestellten Produkte ergänzen.<br />

Alino Industrieservice GmbH<br />

www.alino-is.de<br />

· Koaleszenzabscheider/Flüssig-Flüssig-Trennung<br />

· Tröpfchenabscheider/Nebelabscheider<br />

mail@alino-is.de<br />

Tel.: +49 (0) 2157 / 8 95 79 91<br />

Fax: +49 (0) 2157 / 8 95 79 93<br />

Alino Industrieservice GmbH ist Anbieter vielfältiger<br />

Technologien zur Phasentrennung, der Tropfenabscheidung<br />

aus Prozessgasströmen und der damit<br />

verbundenen Filtertechnik.<br />

Optimierte Lösungen bei der Trennung von Öl-Wasser-<br />

Gemischen sowie bei der Tröpfchenabscheidung aus<br />

Prozessgasen.<br />

<strong>cav</strong> <strong>01</strong>-<strong>2024</strong> 49


<strong>cav</strong><br />

VORSCHAU<br />

02-<strong>2024</strong><br />

RESILIENZ GEGEN CYBERANGRIFFE<br />

Durch <strong>die</strong> Konvergenz von IT und OT steigt das Risiko<br />

<strong>für</strong> Cyberangriffe. Besonders schwer zu schützen<br />

sind <strong>die</strong> Systeme ICS, SPS und Scada. Umso<br />

wichtiger ist eine mehrstufige Cyber-Defense-<br />

Strategie, <strong>die</strong> sich von der Cyber-Risikobewertung<br />

über <strong>die</strong> Bedrohungserkennung bis hin<br />

zur koordinierten Incident Response erstreckt.<br />

Bild: PHdJ/Kal El BSF <strong>–</strong> stock.adoby.com<br />

DIE EFFIZIENZ BEIM COATING ERHÖHEN<br />

Coating ist ein integraler Bestandteil der pharmazeutischen<br />

Produktion. Dennoch gibt es bis heute<br />

Problemstellungen, <strong>die</strong> nicht adäquat gelöst<br />

sind, obwohl sie mit wirtschaftlichen Verlusten<br />

einhergehen. Der Trommelcoater TPR Optima<br />

bietet dank des hohen Automatisierungsgrads<br />

ein erhebliches Optimierungspotenzial.<br />

Bild: Romaco<br />

FLEXIBLE PRODUKTIONSPLANUNG<br />

Herstellung, Abfüllung und Verpackung optimal steuern<br />

ZWEIWEGE-BERSTSCHEIBEN<br />

Schutz <strong>für</strong> Mitarbeiter und Anlagen<br />

TOP-PRODUKT DES JAHRES 2023<br />

Vorstellung der Gewinner<br />

ISSN 0009<strong>–</strong>2800<br />

57. Jahrgang<br />

Herausgeberin<br />

Katja Kohlhammer<br />

Verlag<br />

Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH<br />

Ernst-Mey-Straße 8,<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen<br />

Germany<br />

Geschäftsführer<br />

Peter Dilger<br />

Verlagsleiter<br />

Peter Dilger<br />

Redakteur V.i.S.d.P.<br />

Lukas Lehmann (le),<br />

Ernst-Mey-Straße 8,<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />

Phone +49 711 7594-290<br />

Redaktion<br />

Dipl.-Ing. Daniela Held (dh),<br />

Phone +49 711 7594-284<br />

Dr. Bernd Rademacher (br),<br />

Phone +49 711 7594-263<br />

Redaktionsassistenz<br />

Barbara Diviggiano,<br />

Phone +49 711 7594-415, Fax -1415<br />

E-Mail: barbara.diviggiano@konradin.de<br />

Layout<br />

Jennifer Martins, Phone +49 711 7594-262<br />

Ana Turina, Phone +49 711 7594-273<br />

Gesamtanzeigenleiter<br />

(Verantwortlich <strong>für</strong> den Anzeigenteil):<br />

Andreas Hugel, Phone +49 711 7594-472<br />

E-Mail: <strong>cav</strong>.anzeigen@konradin.de<br />

Auftragsmanagement<br />

Andrea Haab, Phone +49 711 7594-320<br />

E-Mail: andrea.haab@konradin.de<br />

Leserservice<br />

Phone +49 711 7252-209<br />

E-Mail: konradinversand@zenit-presse.de<br />

Leserservice <strong>cav</strong>: Postfach 810580<br />

70522 Stuttgart Telefon: 0711/ 72 52 254 Fax:<br />

0711/ 72 52 399 E-Mail: leserservice@konradin.de<br />

<strong>cav</strong> erscheint monatlich <strong>–</strong> ergänzt durch Sonderausgaben<br />

<strong>–</strong> und wird kostenlos nur an qualifizierte<br />

Empfänger geliefert.<br />

Bezugspreise<br />

Inland 83,00 € inkl. Versandkosten und MwSt.;<br />

Ausland 83,00 € inkl. Versandkosten,<br />

Einzelverkaufspreis 8,40 € inkl. MwSt.,<br />

zzgl. Versandkosten.<br />

Auslandsvertretungen<br />

Großbritannien: Jens Smith Partnership, The Court,<br />

Long Sutton, GB-Hook, Hampshire RG29 1TA,<br />

Phone <strong>01</strong>256 862589, Fax <strong>01</strong>256 862182, E-Mail:<br />

jsp@trademedia.info; USA, Kanada: D.A. Fox Advertising<br />

Sales, Inc., Detlef Fox, 5 Penn Plaza, 19th<br />

Floor, New York, NY 10<strong>0<strong>01</strong></strong>, Phone 212 8963881,<br />

Fax 212 6293988, E-Mail: detleffox@comcast.net<br />

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf <strong>die</strong><br />

gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich,<br />

weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche<br />

Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen<br />

<strong>für</strong> alle Geschlechter.<br />

Druck<br />

Konradin Druck GmbH,<br />

Kohlhammerstraße 1-15,<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen,<br />

Printed in Germany<br />

© <strong>2024</strong> by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer<br />

50 <strong>cav</strong> <strong>01</strong>-<strong>2024</strong>


BRINGT PULVER IN DEN<br />

STETEN FLUSS<br />

14 ETHERNET-APL<br />

SPRUNGBRETT FÜR DIE<br />

DIGITALISIERUNG<br />

16 MESSEVORSCHAU<br />

HANNOVER MESSE ZEIGT<br />

INTELLIGENTE TECHNIK<br />

20 CYBER SECURITY<br />

ANWENDUNG DER<br />

IEC 62443<br />

<strong>01</strong>-2023<br />

40 TITEL<br />

FÜLLSTANDMESSUNG<br />

BEI AJI BIO-PHARMA<br />

44 PHARMAVERPACKUNG<br />

MESSEVORSCHAU<br />

INTERPACK 2023<br />

50 VIREN INAKTIVIEREN<br />

NIEDERENERGETISCHE<br />

ELEKTRONENSTRAHLUNG<br />

54 DIGITALISIERUNG<br />

LÖSUNGEN FÜR DIE<br />

PHARMAPRODUKTION<br />

PROZESSTECHNIK FÜR DIE PHARMAINDUSTRIE<br />

WWW.PROZESSTECHNIK-ONLINE.DE/PHARMA<br />

MIT BRANCHEN-<br />

SPECIAL PHPRO<br />

PROZESSTECHNIK FÜR DIE CHEMIEINDUSTRIE<br />

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Industrie<br />

Das Kompetenznetzwerk der Industrie<br />

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Erscheinungstermin:<br />

04.06.<strong>2024</strong><br />

Anzeigenschluss:<br />

02.05.<strong>2024</strong><br />

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Karlsruhe<br />

Halle 1, Stand 13<strong>01</strong><br />

22.<strong>–</strong>26.04.<strong>2024</strong><br />

Hannover<br />

Halle 6, Stand G26<br />

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52 <strong>cav</strong> <strong>01</strong>-<strong>2024</strong><br />

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D-85521 Ottobrunn<br />

Tel.: +49 (0) 89 - 66 66 33 400<br />

Fax: +49 (0) 89 - 66 66 33 411<br />

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