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cav_2024-001_144cav – Prozesstechnik für die Chemieindustrie 01-2024

Die Fachzeitschrift cav - Prozesstechnik für die Chemieindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die chemische und pharmazeutische Industrie. Weitere Themen sind IT-Technologien, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und Prozessanalysentechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Ex-Schutz, Anlagensicherheit, Arbeitsschutz, Instandhaltung, Standortmanagement und Energiemanagement.

Die Fachzeitschrift cav - Prozesstechnik für die Chemieindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die chemische und pharmazeutische Industrie. Weitere Themen sind IT-Technologien, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und Prozessanalysentechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Ex-Schutz, Anlagensicherheit, Arbeitsschutz, Instandhaltung, Standortmanagement und Energiemanagement.

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<strong>cav</strong><br />

MSR-TECHNIK, AUTOMATION, DIGITALISIERUNG<br />

nix Contact. Yokogawa nahm dabei <strong>die</strong> Rolle<br />

des Systemintegrators ein. In <strong>die</strong>ser Konstellation<br />

designten und entwickelten <strong>die</strong> drei<br />

Unternehmen eine erste Version einer Test -<br />

applikation, <strong>die</strong> eine O-PAS IO Service Engine<br />

und eine Functionblock Execution Engine<br />

auf einem Gerät als Distributed Control<br />

Node (DCN) ausprägten. Dazu wurde eine<br />

PLCnext-Steuerung AXC F 3152 von Phoenix<br />

Contact verwendet. Dies war eine erste<br />

Kooperation unterschiedlicher in der Prozessindustrie<br />

tätiger Unternehmen mit jeweils<br />

verschiedenen Schwerpunkten, <strong>die</strong> ihre<br />

individuellen Stärken in einer Applikation<br />

bündelten.<br />

Flexibel und leistungsfähig<br />

Für den AXC F 3152 als offene PLCnext-<br />

Steuerungsplattform sprachen seine vielseitige<br />

Einsetzbarkeit und Leistungsfähigkeit<br />

sowie <strong>die</strong> Möglichkeit, unterschiedliche<br />

Technologien in einer SPS zu vereinen. Zum<br />

Aufbau des DCN <strong>für</strong> den beschriebenen Praxistest<br />

wurden drei Teile der einzelnen Hersteller<br />

kombiniert. Zunächst erfolgte <strong>die</strong> Installation<br />

der ersten Teilkomponente, der IO<br />

Service Engine. Sie fungiert als Interface <strong>für</strong><br />

alle Teilnehmer innerhalb eines O-PAS-Systems.<br />

Die IO Service Engine interagiert direkt<br />

mit dem lokal angeschlossenen Bussystem,<br />

an das verschiedene Sensoren und Aktoren<br />

angebunden werden, deren Ein- und<br />

Ausgangsprozessdaten sich lesen oder<br />

schreiben lassen. Die Repräsentation der<br />

INDUSTRIELLE AUTOMATISIERUNG:<br />

ÖKOSYSTEM<br />

Bei PLCnext Technology handelt<br />

es sich um ein Ökosystem <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> industrielle Automatisierung,<br />

bestehend aus offener<br />

Hardware, modularer Engineering-Software<br />

sowie einer globalen<br />

Community und einem<br />

digitalen Softwaremarktplatz.<br />

Digitalisierung und Globalisierung<br />

stellen neue Anforderungen<br />

an <strong>die</strong> industrielle Automatisierung.<br />

Ein passgenaues Design<br />

des offenen Automatisierungssystems<br />

erweist sich dabei<br />

als genauso wichtig wie eine<br />

flexible, modulare Erweiterung.<br />

Neben der SPS-Standardprogrammierung<br />

nach IEC<br />

61131-3 erlaubt PLCnext Technology<br />

auch <strong>die</strong> parallele Programmierung<br />

sowie <strong>die</strong> Kombination<br />

von Programmiersprachen<br />

wie C/C++, C# oder Matlab<br />

Simulink in Echtzeit. Durch<br />

<strong>die</strong> einfache Cloudintegration,<br />

<strong>die</strong> Möglichkeit der Nutzung<br />

von Open-Source-Software und<br />

das ständig wachsende Knowhow<br />

der PLCnext Community<br />

profitieren Anwender von neuen<br />

Formen der Zusammenarbeit.<br />

Die daraus resultierenden Solutions-Apps,<br />

Softwarebausteine,<br />

Runtime-Systeme und Funktionserweiterungen<br />

sind im<br />

PLCnext Store verfügbar und<br />

sorgen <strong>für</strong> eine deutliche Zeitund<br />

Kostenersparnis bei der Applikationserstellung.<br />

Das offene Ecosystem PLCnext Technology setzt sich aus der offenen Hardware PLCnext<br />

Control, der modularen Engineering-Umgebung PLCnext Engineer sowie einer globalen<br />

Community PLCnext Community und dem digitalen Softwaremarktplatz PLCnext Store<br />

zusammen<br />

Eingangs- und Ausgangsprozessdaten wird<br />

über ein eigenes OPC-UA-Informationsmodell<br />

abgebildet, das gemäß O-PAS standardisierte<br />

Knoten und Datentypen nutzt.<br />

Im zweiten Integrationsschritt sah <strong>die</strong> Testapplikation<br />

eine gemäß IEC 61499 entwickelte<br />

Functionblock Execution Engine vor.<br />

Sie <strong>die</strong>nt als Kalkulationslogik <strong>für</strong> das gesamte<br />

System, <strong>die</strong> ihre Ergebnisse ebenfalls<br />

über ein OPC-UA-Informationsmodell propagiert.<br />

Als letzte Komponente findet ein<br />

Redfish-Server in der Testapplikation von<br />

Exxon Mobile Anwendung. Er wurde ursprünglich<br />

als Monitoringwerkzeug in Rechenzentren<br />

eingesetzt, um standardisierte<br />

Abfragen von Systemparametern wie CPU-<br />

Auslastung, Systemtemperatur oder IO-<br />

Durchfluss durchzuführen. Phoenix Contact<br />

hat den Standard adaptiert und auf <strong>die</strong><br />

Steuerungsplattform PLCnext Technology<br />

gebracht, wo er auch systemrelevante Informationen<br />

bereitstellt. Als Beispiel sei <strong>die</strong><br />

CPU und Speicherauslastung genannt. Über<br />

den Redfish-Server lassen sich ebenso Firmwarestände,<br />

Controllerfamilien und Hersteller<br />

sowie <strong>die</strong> Parametrierung der angekoppelten<br />

IO-Module auslesen. Sämtliche Informationen<br />

sind über eine REST-Schnittstelle<br />

abrufbar, sodass eine Orchestrierungssoftware<br />

oder andere Drittapplikationen <strong>die</strong> Informationen<br />

der Steuerung jederzeit verarbeiten<br />

können.<br />

Zusammenfassend gibt <strong>die</strong> Testapplikation<br />

von Exxon Mobile einen ersten Überblick<br />

über <strong>die</strong> Leistungsfähigkeit und Kombinierbarkeit<br />

von herstellerunabhängigen O-PAS-<br />

Komponenten, <strong>die</strong> sich innerhalb einer Applikation<br />

flexibel verwenden und verknüpfen<br />

lassen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Phoenix Contact<br />

AUTOR:<br />

ANDREW<br />

VANDERPOOL<br />

Application Engineer im<br />

Industry Management<br />

Process,<br />

Phoenix Contact Electronics<br />

AUTOR:<br />

PEER MICHAEL GAUS<br />

Application Engineer im<br />

Industry Management<br />

Process,<br />

Phoenix Contact Electronics<br />

46 <strong>cav</strong> <strong>01</strong>-<strong>2024</strong>

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