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Centurion Germany Spring 2017

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Von links: Im Connaught

Von links: Im Connaught Room wird der Nachmittagstee serviert; durch die Gärten von Ashford geht es zum Lough Corrib, Irlands zweitgrößtem See; Torwächter Martin Kavanagh in der Oak Hall; Eule Dingle; Fremdenführer Frank Costello angelt in einem Zufluss des Lough Corribfishing eigentliche Familienoberhaupt aber ist Beatrice Tollman. Ich weiß nicht, warum ich um Irland stets einen Bogen gemacht habe, immer kam etwas dazwischen, aber nach diesem traumhaft schönen verlängerten Wochenende musste ich einfach bei ihr anrufen. „Meine Güte“, seufzte sie nach meiner Frage, wie die Renovierung und Modernisierung all die Jahre organisatorisch möglich war, bei 300 Mitarbeitern rund um die Uhr, jeden Tag die Woche. „Sie können sich nicht vorstellen, was wir durchgemacht haben. Wenn dann doch mal alles in trockenen Tüchern schien, tat sich todsicher irgendwo ein neues Loch auf.“ Apropos Löcher – die gab es haufenweise in den Leitungen. Nach deren Behebung wurden rund 75 Millionen Dollar in die Restaurierung und Modernisierung gesteckt. Das reicht vom eigenen Kino mit 32 Sitzen bis zur Landschaftsneugestaltung mit gepflegten Teichen, Bächen und Flüssen. A shford an der irischen Westküste ist an sich schon eine Reise wert, doch von London aus eignet es sich hervorragend für ein verlängertes Wochenende. Also stellte ich mir den Trip selbst zusammen: Abflug von Gatwick, Ankunft in Galway, dann 25 Meilen per Straße. „Was, Sie waren noch nie hier? Unglaublich …“, wunderte sich mein Fahrer und Reiseführer Ray Kenny, der mich vom Flughafen bis zum Schloss mit allerlei Anekdoten versorgte. Und was, frage ich zurück, mache er außerhalb seiner Tätigkeit als Fahrer? Wie sich herausstellt, betreiben er und seine Frau Sharon ein kleines Feinschmecker-Pub in Cong, einem Nachbardorf: Fischsuppe, Lammeintopf, Fish & Chips und dergleichen. Wenn nur jemand in der Upper East Side in Manhattan solche Zutaten hätte und so kochen könnte … Aber dort komme ich nicht mal an Vollwertkost. Irische Gastfreundschaft ist legendär, aber die Krone des Ganzen ist ein Empfang auf Ashford durch den seit 14 Jahren amtierenden Geschäftsführer Niall Rochford sowie durch Paddy Costello, der schon 40 Jahre lang dabei ist. Nicht zu vergessen eine ausgelassene Truppe Dudelsackpfeifer und die holden jungen Damen, die mich in die Präsidenten-Suite Reagans geleiteten. Der 40. US-Präsident nächtigte 1984 in Ashford, wie seitdem auch Brad Pitt, Pierce Brosnan und John Lennon, und zwar in dieser üppig-weitläufigen Zimmerflucht. Für mich begann nun das Landleben mit der Qual der Wahl: Ein Glas Porto, Champagner oder Merlot? Schokolade, Prosciutto oder frisches Obst? Extra zu meiner Ankunft gepflückt (wie auch zu Ihrer, so Sie denn kommen mögen). An einem Abend gönnte ich mir das Dinner mit Kerzenschein am Kamin – als heimeligen Kontrast zum Herbst, der draußen kühl anbrach. Vor den Tollmans gehörte das 1228 erbaute Schloss unter anderem den Guiness, die 1906 König Georg V. hier zu ihren Gästen zählten. Anbau um Anbau veränderte sich die Anlage. Nachmittags Tee im Silberservice im Connaught Room, ein Pint Guinness in der Prince-of-Wales- 64 CENTURION-MAGAZINE.COM BUCHUNG ÜBER IHREN CENTURION SERVICE

Bar, Essen mittags oder ganz entspannt am Abend etwas außerhalb des Hauptensembles in Cullen‘s at the Cottage – jedes Ambiente ist perfekt und eines schöner als das andere. Nach Beef Wellington, serviert und tranchiert im großen Speisesaal, ließ sich im Billardzimmer und auf der Zigarren-Terrasse wunderbar entspannen. Doch nicht alles dreht sich um den großen Appetit, immerhin gibt es auf Ashford Castle zwölf Gelegenheiten, Speisen und Getränke zu sich zu nehmen. Die Fitnessanlage? Hochmodern. Das Spa? Sagenhaft mit unzähligen Anwendungen. Fischen, Bootfahren, Tontaubenschießen? Alles da. Ich für meinen Teil vergnügte mich tags am liebsten bei der Falkenjagd. Schon die Falkenstation selbst mit ihren zahllosen eleganten Käfigen und Tieren aus uralten Zuchtlinien ist eine Augenweide. Eröffnet wurde die Falknerschule vor 16 Jahren von Deborah und James Knight, die heute auch Gästen ihre Kunst nahebringen. Dann geht es raus in den urigen Wald mit schwerem Handschuh und ein paar Bröckchen rohem Fleisch … ein magisches Erlebnis. Gibt es mehr zu erwähnen? Erlesenes Mobiliar, Silberbesteck, rund 15.000 Meter Stoff — da erscheinen 75 Millionen Dollar nicht viel, wenn man bedenkt, dass Beatrice Tollman und ihre Tochter Toni damit den Reichtum und Luxus vergangener Zeiten wieder aufleben ließen. ashfordcastle.com CENTURION-MAGAZINE.COM 65

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