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dei – Prozesstechnik für die Lebensmittelindustrie 12.2020

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Die Fachzeitschrift dei - Prozesstechnik für die Lebensmittelindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Weitere Themen sind Hygienic Design, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und die Verpackungstechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Nahrungs- und Genussmittelmaschinen, roboterbasierte Verpackungslösungen sowie Food Design und Getränkekonzepte.

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dei FOOD DESIGN UND GETRÄNKEKONZEPTE Bild: Planteneers Dr. Matthias Moser ist Geschäftsführer der Stern-Wywiol-Tochtergesellschaften Planteneers, Hydrosol, Mühlenchemie, Deutscheback, Sternvitamin und Sternenzym Planteneers liefert Lösungen aus einer Hand Pflanzliche Alternativprodukte Planteneers ist eine eigenständige Tochtergesellschaft innerhalb der Stern-Wywiol Gruppe. Das Unternehmen vereinigt ab sofort die Expertise für pflanzliche Alternativprodukte unter einem Dach. Im Gespräch mit dei erläutert Dr. Matthias Moser, der auch Geschäftsführer der neuen Tochtergesellschaft ist, welche Idee hinter dem Unternehmen steckt. Außerdem stellt er die beiden Vollcompounds Fiildfish P 161001 und Fiildegg P vor. Herr Dr. Moser, warum haben Sie Ende 2019 das Plant Based Competence Center gegründet? Dr. Matthias Moser: Wir haben mit Hydrosol bereits vor sechs Jahren die ersten Funktionssysteme für die Herstellung von pflanzlichen Alternativen für Käse und Wurst auf den Markt gebracht. Seitdem ist die Range enorm gewachsen und wir konnten uns als Experten für pflanzenbasierte Produkte im internationalen Markt etablieren. Mit der Gründung des Plant Based Competence Center haben wir das gesammelte Know-how in diesem Bereich in einem Kreativpool gebündelt. Produktmanager, Ernährungswissenschaftler und Lebensmitteltechnologen konzentrieren sich gezielt auf Konzepte für pflanzenbasierte Lebensmittel. Welche Aufgaben hat das Plant Based Competence Center? Dr. Moser: Das Plant Based Competence Center versteht sich als Keimzelle für innovative, zukunftsträchtige Lebensmittelkonzepte und zugleich als Dialog-Plattform für unsere Kunden. Wir haben mittlerweile Hunderte von Anwendungsversuchen hinter uns und eine fundierte Datenbank mit den Charakteristika der verschiedenen Proteine aufgebaut, die kontinuierlich erweitert wird. Dieser Erfah- 32 dei 11-12-2020

ungsschatz ist das Fundament unseres Plant Based Competence Centers. Dadurch können wir unsere Kunden nicht nur bei der Proteinauswahl, sondern auch in puncto Trends, Aromatisierung oder bei der Nährstoffanreicherung beraten. Am 28. September 2020 haben Sie das Unternehmen Planteneers gegründet. Was macht dieses Unternehmen? Dr. Moser: Mit Planteneers haben wir die Plant-based Unit von Hydrosol auf eigene Beine gestellt. Die eigenständige Tochtergesellschaft innerhalb der Stern-Wywiol Gruppe vereinigt ab sofort die Expertise für pflanzliche Alternativen unter einem Dach. Dieses Marktsegment hat bei uns inzwischen eine beachtliche Größe erreicht. Allerdings bietet das Segment noch erhebliche Wachstumschancen, die wir mit einem eigenständigen Unternehmen sehr viel besser ausschöpfen können. Wo sitzt das Unternehmen? Dr. Moser: In Ahrensburg, nicht weit von Hamburg entfernt. Dort haben auch die meisten anderen Unternehmen der Stern-Wywio Gruppe ihren Hauptstandort. Wie viele Mitarbeiter hat Planteneers? Dr. Moser: Wir starten mit 15 Mitarbeitern. Fließen die Erfahrungen, die Sie mit dem Plant Based Competence Center gesammelt haben, in das neue Unternehmen ein? Dr. Moser: Nicht nur die Erfahrungen aus dem Plant Based Competence Center, sondern auch die langjährige Expertise von Hydrosol im Bereich Plant-based. Diese Kompetenz bündeln wir jetzt in einem eigenen Unternehmen. Dabei wird das Plant Based Competence Center als Teil des Stern-Technology Centers das Herzstück sein, der Kreativpool für zukunftsorientierte Lösungen. Der Vollcompound Fiildfish P 161001 dient der Herstellung von pflanz - lichen Alternativen zu panierten Fischprodukten wie Fischfilet Dr. Moser: Ein Beispiel ist der Vollcompound Fiildfish P 161001, mit dem sich pflanzliche Alternativen zu panierten Fischprodukten erzeugen lassen. Er basiert auf Reistexturat und enthält außerdem verschiedene Hydrokolloide für die Bindung. Der Kunde muss den Compound nur noch mit Wasser, Öl und gegebenenfalls Aromen versetzen, um daraus pflanzliche Alternativen für Fischstäbchen oder Fischfilet herzustellen. Bild: Planteneers Welche Synergieeffekte ergeben sich daraus für Ihre Kunden? Dr. Moser: Durch die Zusammenarbeit mit den anderen Tochtergesellschaften der Stern-Wywiol Gruppe im Plant Based Competence Center kann Planteneers den Kunden künftig attraktive System - lösungen aus einer Hand bieten beginnend von Stabilisierungsund Texturiersystemen über Aromatisierungslösungen bis hin zur Nährstoffanreicherung. „Planteneers ist eine eigenständige Tochtergesellschaft innerhalb der Stern-Wywiol Gruppe. Sie vereinigt die Expertise für pflanzliche Alternativen unter einem Dach.“ Wodurch grenzt sich das neue Unternehmen von Hydrosol ab? Dr. Moser: Während der Fokus von Hydrosol auf der Stabilisierung und Texturierung klassischer Milch-, Fleisch- und Feinkostprodukte liegt, konzentriert sich Planteneers ausschließlich auf die Entwicklung von Konzepten für pflanzenbasierte Produkte. Darauf deutet auch unser Claim „Planteneers The Plant-based Pioneers“ hin. Dabei werden unsere Zutaten nicht mehr nur in geringen Dosierungen eingesetzt, sondern machen als Bestandteile von Compounds höhere Anteile an den Rezepturen für die Endprodukte aus. Können Sie bitte ein Beispiel für einen solchen Compound nennen? Fiildfish P ist ein ungewöhnlicher Produktname mit einer ungewöhnlichen Schreibweise. Wie sind Sie darauf gekommen? Dr. Moser: Mit der Vorsilbe Fiild wollen wir darauf hinweisen, dass die Produkte von Rohstoffen stammen, die das Feld liefert. Zusätzlich nennen wir im Produktnamen auch die Kategorie, um die es geht. Das P steht in diesem Fall für Preparation. Die ungewöhnliche Schreibweise haben wir natürlich bewusst gewählt, damit man kurz über den Produktnamen nachdenken muss. Ist Fiildfish P 161001 eines der ersten Produkte, die Planteneers einführt? Dr. Moser: Ja. Lösungen für pflanzliche Alternativen für Fischprodukte sind am Anfang ein Schwerpunkt in unserem Sortiment. Neben dem erwähnten Vollcompound Fiildfish P 161001 führen wir zum Beispiel auch einen Vollcompound auf der Basis unterschiedlicher Proteine ein, beispielsweise aus Erbsen und Soja, mit dem sich Produkte herstellen lassen, die optisch und geschmacklich an Thunfisch aus der Dose erinnern. Welche Produkte werden neben Compounds für pflanzliche Alternativen zu Fischprodukten in Zukunft noch im Sortiment von Planteneers zu finden sein? Dr. Moser: Wir werden auch Lösungen für pflanzliche Alternativen zu Fleisch-, Wurst- und Milchprodukten anbieten. Darüber hinaus entwickeln wir pflanzliche Lösungen im Bereich Feinkost und Eiscreme, aber auch Convenience-Konzepte für pflanzliche Ei-Alternativen. Backwaren ergänzen das Portfolio. Da wir applikationsbezogen denken, konzentrieren wir uns zum einen auf Lösungen, die dei 11-12-2020 33

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