Tour der deutschen Einheit

TOUR DER DEUTSCHEN

TOUR DER DEUTSCHEN EINHEIT 32 Hünfelds topografische Lage wurde ihr im Kalten Krieg beinahe zum Verhängnis. Am ersten geschichtsträchtigen Tag der Deutschlandfahrt ziehen die Teilnehmer in ihren historischen Fahrzeugen weiter gen Osten. Nach der Durchfahrt durch Bonn führt die Tour zur nächsten Etappe nach Hünfeld. Die rund 250 Kilometer von Bonn entfernte Kleinstadt befand sich in der Zeit des Kalten Krieges im unmittelbaren Grenzgebiet zwischen der US- und

der Sowjetischen Besatzungszone. Das nur 15 Kilometer von Fulda entfernte Städtchen lag somit direkt in dem damals angenommenen Kampfraum, der im Falle des Dritten Weltkriegs zum Schlachtfeld geworden wäre. Allein durch seine geografische Lage war das Gebiet in der Nähe von Fulda zur „Fulda Gap“ (Fulda-Lücke) und damit zum strategisch wahrscheinlichsten Einfallstor für sowjetische Streitkräfte in Deutschland erklärt worden. Zu den von beiden Seiten geplanten Kampfmitteln gehörten auch taktische Kernwaffen wie Atomraketen und nukleare Minen. Die friedliche Revolution bewahrte die Welt vor diesem höchstwahrscheinlichen Horrorszenario und beendete mit dem Fall der Mauer die SED-Diktatur. Heute erinnert die Gedenkstätte Point Alpha an die „Fulda Gap“ und die leidvolle Vorgeschichte der Wiedervereinigung. Doch nicht nur das Schreckensszenario des Kalten Krieges prägt die hessische Kleinstadt. Hünfeld hat einen ganz besonderen Ehrenbürger hervorgebracht, der wohl in jedermanns Leben eine Rolle spielt: Konrad Zuse, der Erfinder des ersten programmier baren Das Zuse-Museum in Rechners. Das Prinzip, das Prof. Dr. h. c. Hünfeld beherbergt die Zuse erarbeitete, dient als Grundlage Entstehungsgeschichte der für die Funktion eines jeden modernen Computertechnologie. Computers. In Hünfeld treffen die Vergangenheit und die Zukunft auf eine ganz besondere Weise aufeinander. Deshalb dient die Stadt auch als erste Übernachtungsstätte für die diesjährige Deutschlandtour. Der Sponsor und Gast geber des ersten Zwischenstopps ist der Reifenhersteller Michelin. Wie auch schon in der Vergangenheit unterstützt der Konzern mit dem sympathischen Maskottchen die Tour und wirbt damit einmal mehr für Verständnis und die Notwendigkeit des Güterverkehrs. TOUR-BESCHREIBUNG 33