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Azubi Basics Ausbildungs-Wissensmagazin Münsterland 2022/23 - Ausgabe 550E

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In diesem Ausbildungsmagazin für das Münsterland erwarten dich auf vielen Seiten interessante Informationen zu allem, was mit deinem Start ins Berufsleben zu tun hat. Ganz egal, ob du dich für ein Studium oder auch ein duales Studium interessierst oder dich als Azubi in einer der vielen Ausbildungsstellen siehst – hier erhältst du die Infos, die du brauchst. Damit kannst du eine Entscheidung für deine Berufsorientierung treffen und so eine Ausbildung finden, die zu dir passt und dich wirklich interessiert. Berufe finden ist mit diesem Magazin einfach – darüber hinaus findest du auch die passenden Ausbildungsstellenanzeigen aus deiner Gegend, sodass du bald schon deine Lehre starten kannst.

42 Bau dir deine Zukunft

42 Bau dir deine Zukunft auf! Schnapp dir einen Bauhelm und komm mit auf die Baustelle: Wir zeigen dir, wie vielfältig die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten in der Baubranche sind. Hast du schon einmal beobachtet, was passiert, wenn eine Gruppe Kindergartenkinder an einer Baustelle vorbeikommt? Jungen und Mädchen drücken sich gleichermaßen am Bauzaun ihre Näschen platt. Die Kleinen beobachten mit weit aufgerissenen Augen und Mündern, wie Estrich angerührt wird, wie Rohre verlegt und Ziegel übereinander geschichtet werden. Würden die Erzieherinnen und Erzieher nicht irgendwann zum Weitergehen drängen, AZUBI BASICS würden die KiTa-Kids wahrscheinlich stundenlang vor der Baustelle stehen und zuschauen. Und mal ehrlich: Es ist wirklich faszinierend, wie aus verschiedensten Werkstoffen ein Gebäude entsteht – Arbeitsschritt für Arbeitsschritt. Doch Beton, Holz, Stahl, Kalksandstein, Glas und alle anderen Materialien, die auf einer Baustelle zum Einsatz kommen, wären wertlos, ohne das Können geschulter Fachkräfte. Was nutzt schließlich ein gut gefüllter Betonmischer, wenn niemand da ist, der das Fundament ausgießt? Oder was bringt ein haushoher Kran, den keiner bedienen kann? Bei der Arbeit auf dem Bau sind Teamplayerinnen und Teamplayer gefragt. Es geht darum, gemeinsam etwas anzupacken und etwas zu schaffen – egal ob Neubau oder Altbausanierung. Jedes einzelne Gewerk und jede/ r einzelne Mitarbeitende ist von großer Bedeutung und hat wichtige Aufgaben zu erfüllen – losgelöst von jeglicher Hierarchie. Wenn du jetzt an verschwitzte, braungebrannte Männer in Karohemden denkst, müssen wir dich leider enttäuschen. Das Klischee vom männlichen Bauarbeiter, der außer Muskelkraft wenig zu bieten hat, hat nämlich ausgedient. Auf jeder Baustelle gibt es zahlreiche hochkomplexe Aufgaben zu erledigen. Da ist neben Kraft auch Köpfchen gefragt! Beispielsweise muss vor Baubeginn das Gelände vermessen werden. Es werden aufwendige Karten und Kataster erstellt, millionenschwere Bauvorhaben geplant und detaillierte Baupläne angefertigt.

43 Ein gewisses Technikverständnis solltest du schon besitzen, wenn du im Baugewerbe arbeiten möchtest. Und gute Noten in Naturwissenschaften wie Mathe und Physik schaden auch nicht, wenn du eine Ausbildung in der Baubranche absolvieren möchtest. Das Wichtigste ist aber, dass du mit Leidenschaft und Interesse dabei bist, wenn Baugruben ausgehoben, Gleise verlegt und Wände gedämmt werden. Zudem solltest du eine große Portion Verantwortungsbewusstsein mitbringen, schließlich werden dir unter Umständen hochmoderne, teure Baumaschinen wie Bagger, Rüttelplatten und Raupendumper anvertraut. Teamgeist sollte ebenfalls zu deinen Stärken zählen, denn wie bereits erwähnt, ist die Arbeit auf der Baustelle keine One-Man-Show. Apropos Man: Mädchen und Frauen sind im Bauwesen ausdrücklich herzlich willkommen. Wer sich für eine duale Ausbildung in der Baubranche entscheidet, arbeitet vom ersten Tag an praktisch. Ob als Tiefbaufacharbeiter/ Tiefbaufacharbeiterin, Straßenbauer/ Straßenbauerin oder Dachdecker/ Dachdeckerin: Du bist dabei, wenn Neues entsteht oder Altes aufgewertet wird. Am Ende jedes Arbeitstages weißt du ganz genau, was du mit deinen eigenen Händen geschaffen hast und darfst richtig stolz auf dich sein. Doch die Baubranche bietet auch interessante Jobs für alle, die lieber im Büro arbeiten. Als Architektin/ Architekt oder als Bauzeichnerin/ Bauzeichner verbringst du den Großteil deiner Arbeitszeit nicht auf der Baustelle, sondern am Schreibtisch. Dann kümmerst du dich um die vorgelagerte Planung – lange bevor die ersten Bagger anrollen. Unterschieden wird im Berufsfeld Bau zwischen Hochbau, Tiefbau und Ausbau. Das Teilgebiet Hochbau beschäftigt sich mit dem, was wahrscheinlich die meisten im Kopf haben, wenn sie ans Bauen denken: das Planen, Errichten und Sanieren von Bauwerken. Abwechslungsreiche Ausbildungsberufe im Bereich Hochbau sind beispielsweise Baugeräteführer/ Baugeräteführerin, Maurer/ Maurerin und Gerüstbauer/ Gerüstbauerin. Beim Tiefbau geht’s ab unter die Erde. Denn dieses Teilgebiet des Bauwesens dreht sich um unsere unterirdische Infrastruktur wie etwa die Kanalisation und die Versorgung mit Gas, Strom und Fernwärme. Arbeiten, die auf der Erdoberfläche und in der Ebene stattfinden, werden ebenfalls als Tiefbau bezeichnet, also zum Beispiel Straßen- und Gleisbauarbeiten. Zu den vielfältigen Berufsbildern im Tiefbau zählen unter anderem Kanalbauer/ Kanalbauerin, Brunnenbauer/ Brunnenbauerin und Rohrleitungsbauer/ Rohrleitungsbauerin. Sobald der Rohbau eines Gebäudes steht, kann der Innenausbau beginnen. In den Teilbereich Ausbau fallen verschiedene handwerkliche Tätigkeiten, beispielsweise das Dämmen und Isolieren von Wänden und Dächern sowie das Verlegen von Fliesen und anderen Bodenbelägen. Falls du den Ausbau von Gebäuden zu deinem Beruf machen willst, kannst du zum Beispiel eine Ausbildung zum/ zur Glaser/ Glaserin, zum/ zur Tischler/ Tischlerin oder zum/ zur Trockenbaumonteur/ Trockenbaumonteurin absolvieren. Du siehst: Jedes Bauvorhaben hat zahlreiche spannende Aufgaben zu bieten. Oberhalb und unter der Erde, direkt vor Ort und bei der Vorbereitung am Schreibtisch. Jede/ r Einzelne wird gebraucht, wenn ein neuer Wolkenkratzer, eine neue Tiefgarage oder ein neuer Flughafen entstehen soll. Bauarbeiten sind Teamarbeiten. Wenn du dich für eine Karriere im Bauwesen entscheidest, musst du dir um deine Zukunft keine Sorgen machen. Denn gebaut wird bekanntlich immer. Die Auftragsbücher der Bauunternehmen sind voll und motivierter Nachwuchs wird dringend gebraucht. Gut zu wissen: Unter den Ausbildungsberufen zählen die Azubis in der Baubranche zu den Spitzenverdiener/ innen. Hinterlässt du bei deinem Chef einen guten Eindruck, hast du hervorragende Chancen, nach Ausbildungsende übernommen zu werden. Dann kannst du Schritt für Schritt die Karriereleiter nach oben klettern und beispielsweise eine Weiterbildung zum/ zur Polier/ Polierin machen oder den Meistertitel in deinem Handwerk erwerben. Wusstest du, dass du mit dem Meisterbrief gleichzeitig die Hochschulzugangsberechtigung erwirbst? Du kannst dann auch ohne Abitur jede Universität oder Fachhochschule besuchen und beispielsweise Architektur, Immobilienwirtschaft oder Bauingenieurwesen studieren. Gegenüber deinen Kommiliton/ innen ohne Ausbildung im Bauwesen hast du einige entscheidende Vorteile: Du weißt aus eigener praktischer Erfahrung, wie die Arbeit auf einer Baustelle abläuft und kennst Straßenwalzen, Kipplaster und Schaufellader nicht nur vom Vorbeilaufen und Bestaunen. Doch ganz egal ob während der Ausbildung oder nach dem Studium: Wenn du auf einer Baustelle arbeitest und bemerkst, dass dir eine Gruppe Kids begeistert zuschaut – wink doch mal! Könnte gut sein, dass unter diesen Kindergartenkindern deine zukünftigen Kolleg/ innen sind. Schließlich geht den Beschäftigten im Bauwesen die Arbeit niemals aus: Denn die Baubranche bietet vielfältige Berufsbilder mit Perspektive – jetzt und in Zukunft. AZUBI BASICS

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