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Industrieanzeiger 03.2024

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Bild: Duisport Bereits

Bild: Duisport Bereits im kommenden Sommer soll auf einer ehemaligen Kohle - insel das Duisburg Gateway Terminal (DGT) eröffnet werden. Duisburger Hafen errichtet umfassende Wasserstoff-Infrastruktur Energiewende auf der Kohleinsel Die Duisburg-Ruhrorter Häfen gelten zusammen als der weltweit größte Binnenhafen. Wo früher der Umschlag von Kohle, Öl und Eisen die bedeutendste Rolle spielte, entwickelt sich heute einer der wichtigsten Standorte für Wasserstoff in Deutschland. Für die Transformation der Industrie an Rhein und Ruhr werden große Mengen an erneuerbaren Energien benötigt. Bereits im kommenden Sommer soll auf einer ehemaligen Kohleinsel das Duisburg Gateway Terminal (DGT) eröffnet werden, das größte Containerterminal eines europäischen Binnenhafens. Gemeinsam mit Partnern wie das Chemie-Logistikunternehmen Bertschi AG aus der Schweiz investiert die Duisburger Hafen AG, kurz Duisport, dafür 125 Mio. Euro. Miteigentümer des neuen Terminals sind neben Duisport der Terminalbetreiber PSA Singapore, die niederländische Reederei HTS und das Logistikunternehmen Hupac. Bis Ende 2025 soll hier auch ein Gefahrgut-Terminal entstehen. Bis zu 900 Tankcontainer mit Wasserstoff, Ammoniak, Methanol und anderen Chemikalien können dort zwischengelagert werden. Grüner Wasserstoff oder Ammoniak sollen künftig in den Chemie- und Stahlwerken der Region (wie dem ThyssenKrupp- Stahlwerk Schwelgern in Duisburg- Marxloh) sowie auf Binnenschiffen Öl, Kohle und Erdgas ersetzen. Und natürlich auch das Containerterminal selbst, in Ver- bindung mit einer Solaranlage, mit CO 2 -frei produzierten Strom versorgen. Ferner plant Duisport gemeinsam mit der Lhyfe GmbH, einem Pionier der regenerativen Wasserstofferzeugung aus Köln, den Bau einer großen Elektrolyseanlage im Duisburger Hafen. Dazu wurde bereits eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Im besten Fall könnte der Elektro - lyseur ab Mitte 2025 die Duisburger Verkehrs- und Versorgungsgesellschaft (DVV), die Wirtschaftsbetriebe Duisburg (WBD) und das Duisburg Gateway Terminal (DGT) mit Wasserstoff für die lokale Nutzung versorgen. 520-MW-Elektrolyseanlage im Duisburger Norden Parallel dazu baut Iqony, Tochterunternehmen des Essener Kraftwerkbetreibers Steag, im Norden Duisburgs neben dem Steinkohlekraftwerk Duisburg-Walsum die Elektrolyseanlage HydrOxy Hub Walsum. Dieses Projekt, dessen erste Phase im Jahr 2027 anlaufen soll, soll zunächst eine Kapazität von 157 MW haben, wobei eine Erweiterung auf eine maximale Kapazität von 520 MW geplant ist. Das Iqony-Projekt hat beträchtliche Unterstützung erhalten, unter anderem vom EU-Innovationsfonds, der innovative Projekte fördert, die Alternativen zur Nutzung fossiler Brennstoffe und zur Erzeugung von grünem Wasserstoff aufzeigen. Iqony erwartet, dass der HydrOxy Hub in den ersten zehn Betriebsjahren rund 1,3 Mio. Tonnen CO 2 einsparen wird. Im Projekt HydrOxy Hub geht es jedoch nicht nur um die Produktion von Wasserstoff. Geplant ist auch, die bei der Elektrolyse entstehende Abwärme zu nutzen und in ein Fernwärmenetz einzuspeisen. Dieser Ansatz spiegelt den wachsenden Trend im Energiesektor wider, ganzheitliche und nachhaltige Lösungen zu finden, die die Effizienz maximieren und die Umweltauswirkungen minimieren Diese Entwicklungen in Duisburg sind ein Mikrokosmos für den größeren Wandel hin zu erneuerbaren Energien und Nachhaltigkeit in Deutschland und Europa. Mit fortschreitender Entwicklung könnten diese Projekte als Modelle für andere Städte und Regionen dienen, die sich von fossilen Brennstoffen abwenden und eine grüne Zukunft anstreben. (ah) 10 Industrieanzeiger » 03 | 2024

NACHRICHTEN « Lasertechnik Uni Stuttgart lädt zu Lasertagen ein Vom 4. bis zum 6. Juni finden die 12. Stuttgarter Lasertage statt. Das Institut für Strahlwerkzeuge (IFSW) der Universität Stuttgart lädt dafür in den Kursaal Bad Canstatt ein. Die Fachvorträge auf der englischsprachigen Konferenz werden durch „contributed“ Beiträge ergänzt. Experten aus Wissenschaft, Forschung und Industrie sprechen über aktuelle und zukünftige Entwicklungen etwa zu den Themen Lasermaterialbearbeitung, Laserstrahlquellen, Laseroptiken, Quantentechnologien und KI in der Produktion. Eine begleitende Ausstellung wird das Konferenzprogramm bereichern. Das Konferenzdinner (im „Kleinen Kursaal“) und die Laborbesichtigung am IFSW bieten nicht nur zwei angenehme Abende mit gutem Essen, sondern auch 12. Stuttgarter Lasertage Bild: Universität Stuttgart viel Zeit zum Netzwerken und die Intensivierung persönlicher Kontakte. Bei Registrierung bis zum 28. April gibt´s einen Frühbucherrabatt. Batterietechnik RWTH Aachen kooperiert im Bereich Batterien Der RWTH-Lehrstuhl PEM kooperiert künftig mit dem niederländischen Start-up-Unternehmen Nanoloy. Bild: PEM RWTH Aachen Der Lehrstuhl „Production Engineering of E-Mobility Components (PEM) der RWTH Aachen und das niederländische Start-Up Nanoloy wollen zusammenarbeiten, um die Entwicklung innovativer Elektroden und die Fertigungstechnologien für Batterien voranzutreiben. „Unsere gemeinsamen Ziele für die in den nächsten drei Jahren produzierten Batterien sind eine Steigerung der Lebensdauer um 33 % und der Energiedichte um 50 %, eine höhere Sicherheit und eine Reduzierung der Produktionskosten um 40 %“, sagt PEM- Leiter Professor Achim Kampker. Nanoloy spricht in diesem Zusammenhang von bis zu 3.000 Ladezyklen, einer Energiedichte von bis zu 450 Wh/kg und Produktionskosten von weniger als 70 US-Dollar je Kilowatt auf Zellebene. Eigenen Angaben zufolge will Nanoloy bis 2028 eine 10-GWH-Produktionsanlage in der EU errichtet haben, deren genauer Standort noch festgelegt werde. Das Nanoloy-Team um CEO Alex Koszo und CTO Krishna Tekriwal stellt unter anderem Hochleistungs-Siliziumanoden her, die bei der Produktion geringere Kosten verursachen sollen. Das Unternehmen mit Sitz in Den Haag sowie in Singapur und Indien verwendet dazu einen neuartigen Plasma-Beschichtungsprozess als Kerntechnologie. Die Forschungs- und Entwicklungs-Pilotlinie des Start-up- Betriebs wird derzeit bis zum zweiten Quartal 2024 errichtet. Industrieanzeiger » 03 | 2024 11

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