Industrieanzeiger 03.2024
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27.02.2024 Ausgabe 03 | 2024 www.industrieanzeiger.de<br />
Interview<br />
Lieferkettenmanagement<br />
Schwere Entscheidungsprozesse<br />
mittels generativer KI bewältigen<br />
» Seite 20<br />
Messe Logimat<br />
Fachmesse präsentiert effiziente<br />
Lösungen für den Materialfluss<br />
» Seite 23<br />
Antriebstechnik<br />
Energiesparen mit Servoanstatt<br />
Pneumatikantrieb<br />
» Seite 56<br />
Dr. Markus Westermeier, CEO<br />
und Mitgründer von Spanflug,<br />
über die Vorteile<br />
der Fertigungsplattform<br />
» Seite 16<br />
TOPSTORY<br />
Trends der<br />
Intralogistik<br />
Was bewegt die Unternehmen<br />
der Branche in 2024?<br />
» Seite 38<br />
Wissen für Entscheider in der Produktion
Logimat Stuttgart<br />
19.– 21. März 2024<br />
Halle 7, Stand 7F51<br />
Fit-and-Forget-Lösung<br />
BLx60-BLDC-Motor, □60 mm, 110 – 147 W<br />
Das BLx60-Angebot besteht aus einem vielseitig einsetzbaren Motor, der mit einer<br />
Reihe von Inline- und Winkelgetrieben kombiniert werden kann. Der wartungsfreie Motor<br />
eignet sich ideal für den Einsatz in Fit-and-Forget-Anwendungen. Die BLx60-Motoren<br />
bieten zudem ein hohes Anlaufdrehmoment, eine hervorragende Leistungsdichte sowie<br />
einen geräuscharmen Betrieb. Parvalux ist Teil der maxon Group und verfügt über ein<br />
globales Netzwerk an Antriebsspezialist:innen.<br />
Erfahren Sie mehr unter www.parvalux.com<br />
2 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024
» MEINUNG<br />
Impulse durch KI<br />
Der aktuelle Stand der Intralogistik und Digitalisierung in Deutschland ist<br />
von dynamischen Entwicklungen geprägt, die sowohl Chancen als auch<br />
Herausforderungen mit sich bringen. „Wo steht die Intralogistik im Jahre<br />
2024 – nach krisengeplagten Jahren und inmitten andauernder globaler<br />
Herausforderungen?“ Dieser Frage geht unser Kollege David Kuhlmann in<br />
seiner Topstory in dieser Ausgabe ab Seite 38 auf den Grund.<br />
Der Fachkräftemangel stellt nach wie vor eine der größten Herausforderungen<br />
dar, insbesondere in einem technologiegetriebenen Bereich<br />
wie der Intralogistik. Unternehmen sind zunehmend gefordert, qualifizierte<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen und langfristig an sich zu<br />
binden. Hier ist eine gezielte Aus- und Weiterbildung essenziell, um den<br />
Bedarf an Fachkräften decken zu können und den technologischen Fortschritt<br />
voranzutreiben. Die Integration von KI in intralogistische Prozesse<br />
eröffnet immense Potenziale für Effizienzsteigerungen und Prozessoptimierungen.<br />
Durch intelligente Algorithmen können Routenoptimierungen,<br />
Lagerplatzmanagement und Predictive Maintenance realisiert<br />
werden. Unternehmen, die KI erfolgreich einsetzen, können ihre<br />
Wettbewerbsfähigkeit stärken und auf dem Markt differenzieren.<br />
Die Automatisierung spielt ebenfalls eine zentrale Rolle in der Weiterentwicklung<br />
der Intralogistik. Von der automatisierten Kommissionierung<br />
bis hin zur autonom fahrenden Transporttechnik – die Automatisierung<br />
ermöglicht eine höhere Geschwindigkeit, Präzision und Zuverlässigkeit in<br />
logistischen Abläufen. Dies birgt jedoch auch die Herausforderung, dass<br />
bestimmte Arbeitsplätze durch Automatisierung ersetzt werden können,<br />
was Fragen nach Qualifizierung und sozialer Verantwortung aufwirft.<br />
Es bedarf einer ausgewogenen Strategie, die den Einsatz von Technologie<br />
mit der Förderung von Fachkräften und einer nachhaltigen<br />
Arbeitskultur verbindet, um die Intralogistik in Deutschland zukunftsorientiert<br />
zu gestalten. Ich freue mich daher besonders auf die diesjährige<br />
Logimat in Stuttgart und bin gespannt, welche Neuheiten uns die über<br />
1500 Aussteller aus 40 Ländern präsentieren werden.<br />
Franke Drahtwälzlager:<br />
German Design Award<br />
Winner 2024<br />
herkömmliches<br />
Kugellager<br />
Franke<br />
Drahtwälzlager<br />
Beim Drahtwälzlager rollen die Wälzkörper<br />
auf eingelegten Drähten.<br />
Alexander Gölz<br />
Chefredakteur <strong>Industrieanzeiger</strong><br />
alexander.goelz@konradin.de<br />
Die Variabilität des Franke-Prinzip<br />
erlaubt es, freier und einfacher zu<br />
konstruieren, um bessere Produkte<br />
zu entwickeln.<br />
Erleben Sie Franke auf der Messe All<br />
About Automation in Friedrichshafen.<br />
5. + 6.März 2024, Stand B2-424.<br />
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Mehr zum Prinzip Drahtwälzlager:<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 3<br />
www.franke-gmbh.de
» INHALT 03 | 2024 145. JAHRGANG<br />
TOPSTORY<br />
Trends der<br />
Intralogistik<br />
Das bewegt die Unter -<br />
nehmen der Branche<br />
in diesem Jahr<br />
» Seite 38<br />
Bild: Knapp/Niederwieser<br />
Die Digitalisierung ermöglicht der Intralogistikbranche, Prozesse zu<br />
optimieren und zu verschlanken.<br />
» Seite 38<br />
NEWS & MANAGEMENT<br />
Branchennews<br />
VDMA-Präzisionswerkzeuge: Fachverband fordert<br />
bessere Rahmen bedingungen 08<br />
Duisburger Hafen errichtet Wasserstoff-Infrastruktur 10<br />
Lasertage in Stuttgart 11<br />
Hannover Messe kooperiert mit Robotikverband 12<br />
Interview<br />
Stefan Wawrzinek, COO und Co-Founder<br />
von Osapiens, über die Rolle von KI 14<br />
Interview<br />
Dr. Markus Westermeier, CEO und Mitgründer von<br />
Spanflug, über die Potenziale der Plattform 16<br />
bvik-Ratgeberserie<br />
B2B-Experten informieren über die Möglichkeiten<br />
durch KI im Marketing 18<br />
Lieferketten-Management<br />
Schwere Entscheidungsprozesse leicht gemacht 20<br />
MESSE<br />
» Fachmesse Logimat<br />
Vom 19. bis 21. März präsentieren über 1.500 Aussteller der<br />
Intralogistikbranche ihre Lösungen der Öffentlichkeit 23<br />
Abtriebstechnik<br />
Eine neuartige, besonders leistungsfähige Motorrolle<br />
gibt Antworten auf Herausforderungen der Intralogistik 34<br />
Künstliche Intelligenz<br />
KI-basierte Lösungen optimieren die Kommissionierung 36<br />
TECHNIK & WISSEN<br />
TOPSTORY<br />
Trends der Intralogistik<br />
Fünf Themen, die die Unternehmen der Branche derzeit<br />
beschäftigen 38<br />
TITEL » C-Teile-Management<br />
Intuitive IoT-Plattform verringert die Kosten und den<br />
manuellen Aufwand bei der Bestellung und Belieferung 44<br />
Materialfluss<br />
Neues Verteilzentrum für Ersatzteile umfasst vollauto -<br />
matische Hochregallager und Multishuttle-Lagersystem 46<br />
Automatisierung<br />
Batteriebetriebenes Modul erleichtert die Beschaffung<br />
von C-Teilen und ist flexibel einsetzbar 48<br />
Arbeitsschutz<br />
Mehr Umweltbewusstsein bei der Produktion von<br />
Schutz- und Arbeitskleidung 50<br />
Nachhaltigkeit<br />
Ein umweltfreundliches unternehmerisches Gesamt -<br />
konzept zeigt Erfolg 52<br />
Schutzkleidung<br />
KI-basierte App erleichtert die Auswahl neuer Kleidung 54<br />
Composite-Weltleitmesse<br />
Im März geht die JEC World 2024 in Paris mit<br />
ungebrochener Größe an den Start 55<br />
» Antriebstechnik<br />
In einem Logistikzentrum eingesetzte Servoantriebe<br />
sparen Energie und schonen Ressourcen 56<br />
Spotmarkt-Handel Stahl<br />
Die digitale Plattform Resourex ermöglicht den<br />
unkomplizierten Handel mit Restposten aus Metallen 58<br />
Automatisierung<br />
Pick-and-Place-Roboter mit standardisierten<br />
Schnittstellen spart Umrüstzeit 60<br />
RURBRIKEN<br />
Editorial 03<br />
Produkte 62<br />
Impressum 64<br />
Vorschau 65<br />
Zuletzt 66<br />
4 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024
Your Global Automation Partner<br />
Bild: Euroexpo<br />
Auch Innovationen aus dem Bereich Flurförderzeuge sind auf der Fachmesse<br />
Logimat zu sehen.<br />
» Seite 23<br />
Bild: Spanflug Technologies<br />
Dr. Markus Westermeier (rechts), CEO und Mitgründer von Spanflug, im<br />
Gespräch mit Chefredakteur Alexander Gölz über die Vorteile der Plattform.<br />
» Seite 16<br />
» ZUM TITELBILD<br />
Eine neue IoT-Plattform optimiert die Logistikprozesse im<br />
C-Teile-Management. Im Zusammenspiel mit unterschiedlichsten<br />
Systemen zur Bedarfsauslösung bietet die All-in-one-<br />
Plattform einen skalierbaren Automatisierungsgrad zur<br />
Prozessoptimierung. Bild: Keller & Kalmbach<br />
LogiMAT 2024<br />
Wir sind für Sie da!<br />
Halle 2, Stand 2C07<br />
Track & Trace:<br />
Alles im Blick!<br />
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über die Produktion bis hin zu<br />
Lager und Versand!<br />
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<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 5
Mehr nützliche Daten aus den betrieblichen Anlagen und Maschinen<br />
erhalten – smarte Sensorik macht es möglich. Um<br />
ungeplante Maschinenstillstände zu vermeiden, ist Condition<br />
Monitoring für den Sondermaschinenbauer Jerko Sprühsysteme zu<br />
einem unverzichtbaren Bestandteil seiner Arbeitsprozesse geworden.<br />
Balluff, Spezialist für Sensortechnik, hat für das Unternehmen<br />
aus Kempen deshalb eine Lösung mittels Sensoren des Smart<br />
Automation and Monitoring Systems (Sams) entwickelt. Mit diesen<br />
neuen Sensoren werden zusätzlich zu den Prozessdaten auch<br />
Betriebsdaten wie Temperatur, Betriebsstunden, Hubzahl, Signalqualität<br />
und Vibration erfasst und übermittelt. So gibt die<br />
Signalqualität Aufschluss über das Maschinenumfeld – sie sinkt,<br />
wenn die Sensoren verschmutzt sind. Und der Vibrationswert zeigt,<br />
ob mechanisch alles in Ordnung ist. Das System von Balluff kann<br />
dabei individuell programmiert, konfiguriert und universell an allen<br />
Maschinen angebracht werden. Im Bild zu sehen ist ein Roboterarm<br />
mit Jerko Sprühsystem. Bild: Jerko Sprühsysteme<br />
6 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024
» Augenblicke<br />
der Technik<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 7
» NACHRICHTEN<br />
VDMA-Präzisionswerkzeuge: Branche erwartet Marktbelebung im zweiten Halbjahr<br />
Fachverband fordert<br />
bessere Rahmenbedingungen<br />
Die Hersteller von Präzisionswerkzeugen erzielten 2023 ein Umsatz-Plus von 3 % auf knapp<br />
10 Mrd. Euro. Die aktuelle Situation nennt der Branchenverband „herausfordernd“. Eine Belebung<br />
soll im zweiten Halbjahr 2024 kommen. Die Voraussetzung dafür: Bessere Rahmenbedingungen.<br />
„Rahmenbedingungen und Bürokratie<br />
nehmen für viele Unternehmen mittlerweile<br />
existenzbedrohende Ausmaße an“,<br />
sagte Stefan Zecha, Vorsitzender des<br />
VDMA-Präzisionswerkzeuge.<br />
Bild: <strong>Industrieanzeiger</strong><br />
Die Erwartungen der Branche hätten<br />
sich 2023 nicht erfüllt, sagte Stefan<br />
Zecha, Vorsitzender des VDMA-Präzisionswerkzeuge<br />
auf der traditionellen Jahres-Pressekonferenz<br />
des Fachverbands. Im<br />
Januar letzten Jahres hoffte die Branche<br />
noch auf ein Umsatzplus von 8 %. Nun<br />
müsse sie sich im Schnitt mit einer nominalen<br />
Steigerung von 3 % zufriedengeben.<br />
Zecha betonte, er spreche von nominal,<br />
weil Inflation, Kostensteigerungen,<br />
Steuerlast und eine massiv steigende<br />
Bürokratie den Gewinn auffressen.<br />
Inland setzt positive Akzente<br />
Der Inlandsmarkt für Werkzeuge setzte<br />
mit + 4 % trotz des schwachen wirtschaftlichen<br />
Umfelds positive Akzente.<br />
Insbesondere die wieder funktionierenden<br />
Lieferketten und die gestiegene Inlandsproduktion<br />
der deutschen Autoindustrie<br />
sowie die hohe Produktionsauslastung im<br />
Maschinenbau machten sich bemerkbar.<br />
Der Export legte 2023 insgesamt um<br />
2 % zu. Allerdings mit deutlich unterschiedlicher<br />
Entwicklung in den einzelnen<br />
Branchen und Zielländern. Während sich<br />
das Geschäft auf dem amerikanischen<br />
Kontinent gut entwickelte und die USA<br />
mit + 7 % ihre Position als größter Einzelmarkt<br />
ausbauten, verlor das China-<br />
Geschäft (- 16 %) weiter an Boden.<br />
Bürokratie reduzieren<br />
Aktuell weltweit rückläufige Wirtschaftsindikatoren<br />
in den Einkaufsmanagerindizes<br />
führen dazu, dass die Branche mit<br />
einer Belebung des Marktes erst ab der<br />
zweiten Jahreshälfte 2024 rechnet. Zecha<br />
betonte: „Was die Unternehmen dringend<br />
brauchen, sind bessere Rahmenbedingungen!“<br />
Um den Klimawandel zu gestalten<br />
und den Fortbestand der Industrie in<br />
Deutschland zu sichern, seien ein schneller<br />
Bürokratieabbau, offene Märkte, neue<br />
Freihandelsabkommen, der Abbau von<br />
Handelshemmnissen, bezahlbare Energie<br />
und ein investitionsfreundliches Steuersystem<br />
unerlässlich.<br />
Grundsätzlich unterstütze die Branche<br />
die Ziele hinter Bürokratiemonstern wie<br />
dem EU Lieferkettengesetz, schlecht formulierte<br />
und die Realität ignorierende<br />
Gesetze und Verordnungen seien jedoch<br />
kontraproduktiv. Durch sie stehe die<br />
Wettbewerbsfähigkeit wichtiger Industriebranchen<br />
ebenso auf dem Spiel wie<br />
die grüne und die digitale Transformation.<br />
Auch für qualifizierte Fachkräfte aus<br />
dem Ausland sei das deutsche Steuersystem<br />
kein Anreiz hierher zu kommen. Was<br />
den Fachkräftemangel zusätzlich verschärfe,<br />
seien die in Schulen und Berufsschulen<br />
teilweise unzureichend vermittelten<br />
Grundlagen.<br />
Ausblick auf 2024<br />
Der Blick nach vorn sei herausfordernd,<br />
sagte der Fachverbandsvorsitzende. Das<br />
wirtschaftliche und weltpolitische Umfeld<br />
werde maßgeblich sein für den künftigen<br />
Erfolg. Trotz aller Herausforderungen<br />
werde die Branche weiterhin mit innovativen<br />
Lösungen auf die dynamischen Veränderungen<br />
des Marktes reagieren und so<br />
die eigene Zukunftsfähigkeit sichern.<br />
Von der wichtigsten europäischen Messe<br />
2024 – die AMB findet vom 10. bis 14.<br />
September in Stuttgart statt – erwarten<br />
die ausstellenden Branchen Zerspanwerkzeuge<br />
und Spanntechnik nachhaltige<br />
Konjunkturimpulse. (mw)<br />
8 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024
ANZEIGE<br />
Foto: AdobeStock / Dmitry Volochek<br />
Industrielle Kennzeichnung<br />
muss<br />
einiges aushalten<br />
Foto: Brewes<br />
Eigenschaften<br />
von INOXTREME ® -<br />
Kennzeichnung<br />
INOXTREME ® -Schilder für<br />
extreme Bedingungen<br />
Sicherheits- oder Maschinenkennzeichnung ist unerlässlich für den sicheren Betrieb.<br />
Wo gesetzliche Hygieneanforderungen oder extreme Umgebungsbedingungen herrschen,<br />
müssen Beschilderungen einiges aushalten. Der Kennzeichnungsproduzent Brewes hat<br />
speziell für solche Bedarfe eine Technologie entwickelt, die nun auch ISEGA-zertifiziert ist.<br />
Sicherheitshinweise in<br />
extremen Umfeldern<br />
Verantwortliche stehen bei der Beschilderung<br />
in Produktionsanlagen vor Herausforderungen. Die<br />
ständige Beanspruchung durch aggressive Reinigungsverfahren,<br />
extreme Temperaturen, starke Witterungseinflüsse<br />
oder Abrasion lassen gewöhnliche<br />
Schilder schnell unkenntlich werden. Um auch hier<br />
Sicherheit zu gewährleisten hat die Brewes GmbH<br />
aus Sachsen unter intensiver Forschungsarbeit ein<br />
Hochleistungsprodukt entwickelt.<br />
Extrem robuste INOXTREME ® -Schilder<br />
Bei INOXTREME ® -Schildern wird eine Edelstahlbasis<br />
in einem Spezialverfahren mit farbigen Schmelzpasten<br />
beschichtet. Das Ergebnis sind nahezu un zerstörbare<br />
Kennzeichen, die außergewöhnlichsten Ansprüchen<br />
und Temperaturen von –70 °C bis +600 °C stand -<br />
halten. INOXTREME ® -Schilder sind dadurch wesentlich<br />
langlebiger als Kennzeichnungsprodukte, die in<br />
kurzen Intervallen ersetzt werden müssen, weil ihre<br />
Aussage nicht mehr ausreichend sichtbar ist.<br />
Auch für Lebensmittel-Industrie<br />
zertifiziert<br />
Hohe Nachfrage beobachtete Brewes aus den<br />
lebensmittelverarbeitenden Betrieben. INOXTREME ® -<br />
Schilder bewähren sich hier als die perfekte Lösung<br />
für hohe Hygieneanforderungen. Nun hat der Markersdorfer<br />
Hersteller sich die Unbedenklichkeit seiner<br />
Technologie vom ISEGA-Institut zertifizieren lassen.<br />
Die Prüfung auf das Migrationsverhalten erfolgte<br />
nach EN-Normserien und CEN/TS 14234 unter Berücksichtigung<br />
des „Technical guide on metals and alloys<br />
used in food contact materials and articles“.<br />
KONTAKT<br />
Brewes GmbH<br />
Telefon: +49 (0) 35829 / 628 11<br />
E-Mail: info@brewes.de<br />
www.brewes.de/inoxtreme<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 9
Bild: Duisport<br />
Bereits im kommenden Sommer<br />
soll auf einer ehemaligen Kohle -<br />
insel das Duisburg Gateway<br />
Terminal (DGT) eröffnet werden.<br />
Duisburger Hafen errichtet umfassende Wasserstoff-Infrastruktur<br />
Energiewende auf der Kohleinsel<br />
Die Duisburg-Ruhrorter Häfen gelten zusammen als der weltweit größte Binnenhafen.<br />
Wo früher der Umschlag von Kohle, Öl und Eisen die bedeutendste Rolle spielte, entwickelt<br />
sich heute einer der wichtigsten Standorte für Wasserstoff in Deutschland.<br />
Für die Transformation der Industrie an<br />
Rhein und Ruhr werden große Mengen<br />
an erneuerbaren Energien benötigt.<br />
Bereits im kommenden Sommer soll auf<br />
einer ehemaligen Kohleinsel das Duisburg<br />
Gateway Terminal (DGT) eröffnet werden,<br />
das größte Containerterminal eines europäischen<br />
Binnenhafens. Gemeinsam mit<br />
Partnern wie das Chemie-Logistikunternehmen<br />
Bertschi AG aus der Schweiz investiert<br />
die Duisburger Hafen AG, kurz<br />
Duisport, dafür 125 Mio. Euro. Miteigentümer<br />
des neuen Terminals sind neben<br />
Duisport der Terminalbetreiber PSA Singapore,<br />
die niederländische Reederei HTS<br />
und das Logistikunternehmen Hupac.<br />
Bis Ende 2025 soll hier auch ein Gefahrgut-Terminal<br />
entstehen. Bis zu 900<br />
Tankcontainer mit Wasserstoff, Ammoniak,<br />
Methanol und anderen Chemikalien<br />
können dort zwischengelagert werden.<br />
Grüner Wasserstoff oder Ammoniak sollen<br />
künftig in den Chemie- und Stahlwerken<br />
der Region (wie dem ThyssenKrupp-<br />
Stahlwerk Schwelgern in Duisburg-<br />
Marxloh) sowie auf Binnenschiffen Öl,<br />
Kohle und Erdgas ersetzen. Und natürlich<br />
auch das Containerterminal selbst, in Ver-<br />
bindung mit einer Solaranlage, mit<br />
CO 2 -frei produzierten Strom versorgen.<br />
Ferner plant Duisport gemeinsam mit<br />
der Lhyfe GmbH, einem Pionier der regenerativen<br />
Wasserstofferzeugung aus Köln,<br />
den Bau einer großen Elektrolyseanlage<br />
im Duisburger Hafen. Dazu wurde bereits<br />
eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben.<br />
Im besten Fall könnte der Elektro -<br />
lyseur ab Mitte 2025 die Duisburger<br />
Verkehrs- und Versorgungsgesellschaft<br />
(DVV), die Wirtschaftsbetriebe Duisburg<br />
(WBD) und das Duisburg Gateway Terminal<br />
(DGT) mit Wasserstoff für die lokale<br />
Nutzung versorgen.<br />
520-MW-Elektrolyseanlage im<br />
Duisburger Norden<br />
Parallel dazu baut Iqony, Tochterunternehmen<br />
des Essener Kraftwerkbetreibers<br />
Steag, im Norden Duisburgs neben dem<br />
Steinkohlekraftwerk Duisburg-Walsum<br />
die Elektrolyseanlage HydrOxy Hub Walsum.<br />
Dieses Projekt, dessen erste Phase<br />
im Jahr 2027 anlaufen soll, soll zunächst<br />
eine Kapazität von 157 MW haben, wobei<br />
eine Erweiterung auf eine maximale Kapazität<br />
von 520 MW geplant ist.<br />
Das Iqony-Projekt hat beträchtliche<br />
Unterstützung erhalten, unter anderem<br />
vom EU-Innovationsfonds, der innovative<br />
Projekte fördert, die Alternativen zur Nutzung<br />
fossiler Brennstoffe und zur Erzeugung<br />
von grünem Wasserstoff aufzeigen.<br />
Iqony erwartet, dass der HydrOxy Hub in<br />
den ersten zehn Betriebsjahren rund 1,3<br />
Mio. Tonnen CO 2 einsparen wird.<br />
Im Projekt HydrOxy Hub geht es jedoch<br />
nicht nur um die Produktion von Wasserstoff.<br />
Geplant ist auch, die bei der Elektrolyse<br />
entstehende Abwärme zu nutzen<br />
und in ein Fernwärmenetz einzuspeisen.<br />
Dieser Ansatz spiegelt den wachsenden<br />
Trend im Energiesektor wider, ganzheitliche<br />
und nachhaltige Lösungen zu finden,<br />
die die Effizienz maximieren und die Umweltauswirkungen<br />
minimieren<br />
Diese Entwicklungen in Duisburg sind<br />
ein Mikrokosmos für den größeren Wandel<br />
hin zu erneuerbaren Energien und<br />
Nachhaltigkeit in Deutschland und<br />
Europa. Mit fortschreitender Entwicklung<br />
könnten diese Projekte als Modelle für<br />
andere Städte und Regionen dienen, die<br />
sich von fossilen Brennstoffen abwenden<br />
und eine grüne Zukunft anstreben. (ah)<br />
10 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024
NACHRICHTEN «<br />
Lasertechnik<br />
Uni Stuttgart lädt zu Lasertagen ein<br />
Vom 4. bis zum 6. Juni finden die 12.<br />
Stuttgarter Lasertage statt. Das Institut<br />
für Strahlwerkzeuge (IFSW) der Universität<br />
Stuttgart lädt dafür in den<br />
Kursaal Bad Canstatt ein. Die Fachvorträge<br />
auf der englischsprachigen<br />
Konferenz werden durch „contributed“<br />
Beiträge ergänzt.<br />
Experten aus Wissenschaft, Forschung<br />
und Industrie sprechen über<br />
aktuelle und zukünftige Entwicklungen<br />
etwa zu den Themen Lasermaterialbearbeitung,<br />
Laserstrahlquellen, Laseroptiken,<br />
Quantentechnologien und KI in der<br />
Produktion. Eine begleitende Ausstellung<br />
wird das Konferenzprogramm bereichern.<br />
Das Konferenzdinner (im „Kleinen Kursaal“)<br />
und die Laborbesichtigung am<br />
IFSW bieten nicht nur zwei angenehme<br />
Abende mit gutem Essen, sondern auch<br />
12. Stuttgarter Lasertage<br />
Bild: Universität Stuttgart<br />
viel Zeit zum Netzwerken und die Intensivierung<br />
persönlicher Kontakte. Bei Registrierung<br />
bis zum 28. April gibt´s einen<br />
Frühbucherrabatt.<br />
Batterietechnik<br />
RWTH Aachen kooperiert im Bereich Batterien<br />
Der RWTH-Lehrstuhl PEM kooperiert<br />
künftig mit dem niederländischen<br />
Start-up-Unternehmen Nanoloy.<br />
Bild: PEM RWTH Aachen<br />
Der Lehrstuhl „Production Engineering of<br />
E-Mobility Components (PEM) der RWTH<br />
Aachen und das niederländische Start-Up<br />
Nanoloy wollen zusammenarbeiten, um<br />
die Entwicklung innovativer Elektroden<br />
und die Fertigungstechnologien für Batterien<br />
voranzutreiben. „Unsere gemeinsamen<br />
Ziele für die in den nächsten drei<br />
Jahren produzierten Batterien sind eine<br />
Steigerung der Lebensdauer um 33 % und<br />
der Energiedichte um 50 %, eine höhere<br />
Sicherheit und eine Reduzierung der Produktionskosten<br />
um 40 %“, sagt PEM-<br />
Leiter Professor Achim Kampker. Nanoloy<br />
spricht in diesem Zusammenhang von bis<br />
zu 3.000 Ladezyklen, einer Energiedichte<br />
von bis zu 450 Wh/kg und Produktionskosten<br />
von weniger als 70 US-Dollar je<br />
Kilowatt auf Zellebene. Eigenen Angaben<br />
zufolge will Nanoloy bis 2028 eine<br />
10-GWH-Produktionsanlage in der EU errichtet<br />
haben, deren genauer Standort<br />
noch festgelegt werde.<br />
Das Nanoloy-Team um CEO Alex Koszo<br />
und CTO Krishna Tekriwal stellt unter<br />
anderem Hochleistungs-Siliziumanoden<br />
her, die bei der Produktion geringere Kosten<br />
verursachen sollen. Das Unternehmen<br />
mit Sitz in Den Haag sowie in Singapur<br />
und Indien verwendet dazu einen<br />
neuartigen Plasma-Beschichtungsprozess<br />
als Kerntechnologie. Die Forschungs- und<br />
Entwicklungs-Pilotlinie des Start-up-<br />
Betriebs wird derzeit bis zum zweiten<br />
Quartal 2024 errichtet.<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 11
» NACHRICHTEN<br />
Hannover Messe 2024<br />
Hannover Messe kooperiert in 2024 mit dem Robotik Verband<br />
Bild: Hannover Messe<br />
Robotik als zentrales Thema in Hannover.<br />
Die Hannover Messe (22. bis<br />
26. April) kooperiert dieses<br />
Jahr eng mit dem Deutschen<br />
Robotik Verband. Ein<br />
besonderes Highlight ist<br />
dieses Jahr der Application<br />
Park in Halle 5, der mit dem<br />
Deutschen Robotik Verband<br />
einen starken Partner hat.<br />
Ziel ist es den Einsatz von<br />
Robotik in Deutschland<br />
weiter zu fördern und<br />
Robotik im Zusammenhang<br />
mit Automatisierung weiter<br />
auszubauen.<br />
„Es gibt weltweit keinen besseren Ort, um<br />
die unterschiedlichen Anwendungsbeispiele<br />
der Robotik sichtbar zu machen“,<br />
sagt Hubertus von Monschaw, Global<br />
Director Hannover Messe bei der Deutschen<br />
Messe AG. Der Deutsche Robotik<br />
Verband ist im kommenden Jahr exklusiver<br />
Partner des Application Parks. Dort<br />
präsentieren insbesondere junge Robotik-<br />
Unternehmen und Startups die vielfältigen<br />
Einsatzmöglichkeiten von Robotern<br />
sowie das Zusammenspiel zwischen<br />
Mensch, Maschine und künstlicher Intelligenz.<br />
Besucher bietet sich die Möglichkeit,<br />
robotikgestützte Automatisierung<br />
hautnah zu erleben und selber auszuprobieren.<br />
Ein Highlight sind fahrerlosen<br />
Transportsysteme, die zeigen, dass künftig<br />
in vielen Bereichen auf Fahrer verzichtet<br />
werden kann. „Diese Ausstellungsplattform<br />
bietet den Besuchern der Messe eine<br />
einmalige Gelegenheit, sich mit neuen<br />
Technologien auseinanderzusetzen und<br />
zu erfahren, wie die enormen Herausforderungen<br />
der Industrie durch Robotik, KI<br />
und Automatisierung teilweise zu lösen<br />
sind“, sagt Helmut Schmid, Vorstandsvor-<br />
sitzender des Deutschen<br />
Robotik Verbands.<br />
Neben der Robotik stehen<br />
in diesem Jahr die Themen<br />
CO 2 -neutrale Produktion,<br />
Energy for Industry, Manufacturing-X,<br />
KI und Maschinelles<br />
Lernen sowie<br />
Wasserstoff und Brennstoffzellen<br />
im Fokus. Unter<br />
dem Motto „Pioneering<br />
the Green Industrial Transition“<br />
wird Norwegen als<br />
Partnerland seine Bestrebungen<br />
für den Übergang<br />
zu einer kohlenstoffarmen Gesellschaft<br />
und seine Schlüsselrolle bei der Entwicklung<br />
von Lösungen demonstrieren, die für<br />
die Transformation der Industrie notwendig<br />
sind. Darüber hinaus wird es ein Konferenzprogramm<br />
geben: Industrial Transformation<br />
Conference Stage (Halle 3),<br />
Energy 4.0 Conference Stage (Halle 12),<br />
Industrie 4.0 Conference Stage(Halle 8),<br />
Tech Transfer Conference Stage (Halle 2),<br />
5G & Industrial Wireless Conference Stage<br />
(Halle 14), Hydrogen & Fuel Cell<br />
Europe (Halle 13), Industrial Startup Conference<br />
Stage (Halle 17).<br />
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Materialversorgung mit Keller & Kalmbach<br />
Automatisierte Materialversorgung<br />
mit IoT-Plattform Logtopus ®<br />
27.02.2024 Ausgabe 03 | 2024 www.industrieanzeiger.de<br />
Keller & Kalmbach revolutioniert die automatisierte<br />
Materialversorgung mit der<br />
IoT-Plattform Logtopus® Keller & Kalmbach<br />
revolutioniert die Materialversorgung<br />
durch die innovative IoT-Plattform<br />
Logtopus® in enger Zusammenarbeit mit<br />
dem Kunden Kiefel GmbH.<br />
Logtopus® überzeugt nicht nur durch<br />
Transparenz und smarte Analysemöglichkeiten,<br />
sondern auch durch höchste<br />
Sicherheitsstandards und maximale Benutzerfreundlichkeit.<br />
Diese Kooperation demonstriert eindrucksvoll,<br />
wie technologische Innovationen<br />
und gemeinsame Synergien zu einer<br />
Optimierung der Versorgungsprozesse in<br />
der Industrie führen können.<br />
Erfahren Sie mehr über das Projekt und<br />
die Lösungen von Keller & Kalmbach auf<br />
Seite 44.<br />
www.keller-kalmbach.de<br />
Lieferkettenmanagement<br />
Schwere Entscheidungsprozesse<br />
mittels generativer KI bewältigen<br />
» Seite 20<br />
TOPSTORY<br />
Trends der<br />
Intralogistik<br />
Was bewegt die Unternehmen<br />
der Branche in 2024?<br />
» Seite 38<br />
Messe Logimat<br />
Fachmesse präsentiert effiziente<br />
Lösungen für den Materialfluss<br />
» Seite 23<br />
Antriebstechnik<br />
Energiesparen mit Servoanstatt<br />
Pneumatikantrieb<br />
» Seite 56<br />
Wissen für Entscheider in der Produktion<br />
Interview<br />
Dr. Markus Westermeier, CEO<br />
und Mitgründer von Spanflug,<br />
über die Vorteile<br />
der Fertigungsplattform<br />
» Seite 16<br />
Bild: Keller & Kalmbach<br />
12 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024
ECOSIT ®<br />
ECOBIN<br />
Kanban, aber mit System.<br />
Das ist ECOSIT ® !<br />
Dank einer rundum gerundeten Innenkante und vertikal beweglicher<br />
Schiebeklappen ist die Entnahme selbst kleinster Artikel einfacher denn je.<br />
Durch den speziellen Waffelboden können die Behälter sicher und stabil<br />
im Verbund gestapelt werden.<br />
Die ECOBIN Behälter sind das Herzstück unseres Kanban-Systems<br />
ECOSIT ® . Mit diesem übernehmen wir für Sie die komplette Lieferkette<br />
von der Disposition bis ans Band.<br />
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Passion for successful joining<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 13
MANAGEMENT » Interview<br />
Stefan Wawrzinek, COO und Co-Founder von Osapiens, über die Rolle von KI<br />
„Wir können ein abstraktes<br />
Risiko berechnen“<br />
Mit seiner cloud-basierten Software will das Startup Osapiens Unternehmen dabei unterstützen,<br />
die Vorgaben des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) zu erfüllen. Im Interview erklärt<br />
Co-Founder Stefan Wawrzinek, warum dafür eine spezielle Lösung notwendig ist, welche Rolle<br />
künstliche Intelligenz dabei spielt und wieso die Software Zeitung liest.<br />
» Markus Strehlitz, freier Journalist, Mannheim<br />
Herr Wawrzinek, Osapiens<br />
bietet Unternehmen Unterstützung,<br />
um den Anforderungen<br />
des LkSG gerecht zu<br />
werden. Warum braucht<br />
man dafür eine spezielle<br />
Software-Lösung?<br />
Unternehmen stehen vor einer<br />
großen Herausforderung.<br />
Sie müssen sicherstellen, dass<br />
ihre Lieferketten nachhaltig<br />
sind. Das bedeutet, dass es<br />
entlang ihrer Lieferkette nicht<br />
zu Kinderarbeit, Diskriminierung<br />
und Umweltschäden<br />
kommt. Das Gesetz ist da sehr<br />
klar. Es gibt 13 unterschied -<br />
liche Rechtspositionen, die<br />
man als Unternehmen abdecken<br />
muss. Und dafür muss<br />
man alle Lieferanten analysieren.<br />
Man muss Risiken erkennen<br />
und dann entsprechende<br />
Abhilfemaßnahmen<br />
einplanen. Das ist noch relativ<br />
einfach, wenn ein Unternehmen<br />
nur 50 Lieferanten<br />
hat. Dann lässt sich das vielleicht<br />
mit einem Excel Sheet<br />
bewältigen. Typischerweise<br />
haben unsere Kunden aber<br />
1000, 10.000 oder sogar 100.000 Lieferanten.<br />
Und um diese Zahl zu managen,<br />
braucht man eine Software, wie sie Osapiens<br />
liefert.<br />
Und welche Hilfestellung gibt Osapiens<br />
den Unternehmen?<br />
Was wir mit unserer Software leisten<br />
können, ist, Risiken zu erkennen, Abhilfemaßnahmen<br />
einzuplanen und das Ganze<br />
zu dokumentieren. Und das machen wir<br />
auf unterschiedlichen Ebenen, auch gestützt<br />
durch eine künstliche Intelligenz.<br />
Wenn ein Unternehmen all seine Lieferanten<br />
in unsere Plattform<br />
lädt, dann wissen wir einiges<br />
über diese Lieferanten. Wir<br />
wissen, in welchen Ländern<br />
und in welchen Industrien<br />
diese aktiv sind. Basierend auf<br />
diesen Informationen können<br />
wir ein abstraktes Risiko berechnen.<br />
Wie macht die Software das?<br />
Wir werten weltweit sehr viele<br />
Quellen aus, die etwa von<br />
NGOs oder von Regierungen<br />
zur Verfügung gestellt werden.<br />
Daraus berechnet unser<br />
Software dann, welches Risiko<br />
potenziell für einen bestimmten<br />
Lieferanten in einer<br />
bestimmten Industrie entstehen<br />
könnte. Wir können dabei<br />
eine Priorisierungshilfe geben,<br />
damit das Unternehmen<br />
weiß: Welche Lieferanten<br />
schaue ich mir als erstes an?<br />
Wo schaue ich genauer hin? Wo muss ich<br />
Folgemaßnahmen planen? Wo kann ich<br />
Zertifikate oder Audits einfordern?<br />
Bild: Osapiens Services<br />
Osapiens helfe nicht nur,<br />
Daten zu sammeln und auszuwerten,<br />
sagt Stefan Wawrzinek.<br />
Die Lösung unterstütze auch<br />
bei operativen Aufgaben.<br />
Das bedeutet aber auch, dass die Software<br />
stets auf dem aktuellen Wissensstand<br />
sein muss.<br />
14 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024
Das ist richtig. Zum einen verarbeiten wir<br />
relativ statische Informationen – wie zum<br />
Beispiel Berichte von NGOs, die in regelmäßigen<br />
Abständen veröffentlicht werden.<br />
Zum anderen gibt es aber auch sehr<br />
dynamische Informationen wie etwa Zeitungsartikel.<br />
Unsere Software liest quasi<br />
jeden Tag mehrere tausend Zeitungsquellen<br />
– national und international. Dabei<br />
versucht sie zu erkennen: Ist in dieser Zeitung<br />
ein Bericht enthalten, der potenziell<br />
eine Gefahr im Zusammenhang mit dem<br />
LkSG beinhalten könnte? Und ist eines<br />
meiner Unternehmen davon betroffen?<br />
Wo kommt die KI ins Spiel?<br />
Wenn man ein abstraktes Risiko berechnet,<br />
dann ist es relativ einfach, dies rein<br />
auf Basis von Indizes zu tun. Der Human<br />
Freedom Index oder der Global Slavery Index<br />
beispielsweise sind zahlengetrieben.<br />
Dafür benötigt man keine KI. Aber es gibt<br />
viele Berichte, in denen sich kein konkreter<br />
Zahlenwert befindet. Da geht es stattdessen<br />
um einen Text, der beschreibt, wie<br />
das Risiko aussieht. Unsere KI liest diesen<br />
Text und evaluiert automatisch: Welches<br />
Risiko ist in dem Text enthalten und wie<br />
kritisch ist das Risiko? Die Daten zu sammeln<br />
und auszuwerten, ist aber nur ein<br />
Teil unserer Arbeit.<br />
Was ist der andere Teil?<br />
Eine große Aufgabe, die auf Unternehmen<br />
zukommt, ist das operative Handeln. Also<br />
mit dem Lieferanten in Kontakt zu bleiben,<br />
vielleicht Fragebogen zu versenden,<br />
Maßnahmen einzuplanen und ähnliches.<br />
Und unsere Software automatisiert diese<br />
Prozesse. Wir bieten eine Workflow Engine,<br />
die zum Beispiel aufgrund von bestimmten<br />
Kriterien selbstständig Fragebögen<br />
verschickt. Wenn es nach zwei<br />
Wochen darauf keine Antwort gibt, geht<br />
die Software davon aus, dass etwas nicht<br />
stimmt und fragt noch mal nach. Das<br />
gleiche passiert nach weiteren zwei Wochen.<br />
Falls es auch dann keine Rückmeldung<br />
gibt, wird dies an den internen Einkaufsleiter<br />
oder die Einkaufsleiterin gemeldet,<br />
um dort den Prozess weiter zu<br />
treiben.<br />
Ist denn somit die Digitalisierung entscheidend,<br />
um nachhaltig zu agieren?<br />
Weil sonst den Unternehmen die notwendigen<br />
Daten fehlen würden?<br />
Je mehr Daten ein Unternehmen schon in<br />
digitaler Form hat, desto schneller lässt<br />
sich eine Lösung wie unsere umsetzen.<br />
Denn unser System braucht eine Basis.<br />
Und das sind die Stammdaten von den Unternehmen.<br />
Aber schon allein das Stammdatenmanagement<br />
und eine konsolidierte<br />
digitale Ablage sind für viele Unternehmen<br />
noch eine Herausforderung. Denn es ist<br />
gar nicht so trivial, die Informationen zu<br />
den Lieferanten gut zu pflegen und auf<br />
dem aktuellen Stand zu halten.<br />
Unsere Förderanlagen.<br />
Automatisch, innovativ,<br />
Nächste Messe:<br />
19.03.-21.<strong>03.2024</strong> LogiMAT<br />
Wir beraten Sie gerne.<br />
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<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 15
MANAGEMENT » Interview<br />
Dr. Markus Westermeier, CEO und Mitgründer von Spanflug, über die Potenziale der Plattform<br />
„Digitalisierung muss einfach umzusetzen<br />
sein und sofort Mehrwert stiften“<br />
Mit Spanflug Make erledigen Zerspanungsbetriebe Aufgaben wie die Kalkulation, Angebotserstellung<br />
und Arbeitsvorbereitung schnell und effizient und lasten ihre Fertigungskapazitäten<br />
besser aus. Im Gespräch mit dem <strong>Industrieanzeiger</strong> erläutert Dr. Markus Westermeier, CEO<br />
von Spanflug, das Geschäftsmodell und die Vorteile für mittelständische Unternehmen.<br />
» Alexander Gölz, Chefredakteur <strong>Industrieanzeiger</strong><br />
Dr. Markus Westermeier<br />
(r.), CEO von Spanflug, im<br />
Gespräch mit Alexander<br />
Gölz, Chefredakteur<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong>.<br />
Bild: Spanflug Technologies<br />
Was genau macht Spanflug und wie<br />
können Sie den Mittelstand mit Ihren<br />
Lösungen unterstützen?<br />
Spanflug ist eine digitale Fertigungsplattform.<br />
Wir haben uns zum Ziel gesetzt,<br />
Einkäufern von Fertigungsteilen auf der<br />
einen Seite und Fertigungsbetriebe, in der<br />
Regel klassische Lohnfertigungsbetriebe,<br />
auf der anderen Seite zu unterstützen<br />
und in der Digitalisierung ihrer Geschäftsprozesse<br />
zu helfen. Und das Besondere:<br />
mit unseren Lösungen Spanflug<br />
Buy auf der Einkäuferseite und Spanflug<br />
Make auf der Fertigerseite, schaffen wir<br />
es, beiden Seiten von Tag 1 an erhebliche<br />
Mehrwerte in ihre Arbeit zu bringen und<br />
sie in ihrer Digitalisierung einen Schritt<br />
voranzubringen und das ohne große und<br />
teure IT-Projekte. Wir haben als Kerntechnologie<br />
einen Algorithmus, der in der<br />
Lage ist, Fertigungsaufwände auf Basis<br />
der CAD-Modelle, technischer Zeichnungen<br />
von Fertigungsteilen automatisiert zu<br />
berechnen. Das ist die Grundlage für weitere<br />
Automationsschritte im Auftragsabwicklungsprozess<br />
von der Preisberechnung<br />
für Einkäufer bis hin zum Einlasten<br />
von Aufträgen auf Fertigerseite.<br />
Worin liegen die Stärken von digitalen<br />
Fertigungsplattformen?<br />
Insbesondere bieten digitale Fertigungsplattformen<br />
einen sehr hohen Automatisierungsgrad<br />
und damit einen Geschwindigkeitsvorteil<br />
für die Anwender. Also<br />
durch den Algorithmus und weitere Softwaretechnologie<br />
können wir Einkäufern<br />
extrem schnell das Fertigungsproblem<br />
abnehmen. Wir sprechen von wenigen<br />
Klicks gegenüber Tagen und Wochen wie<br />
ein Beschaffungsprozess im Normalfall<br />
ohne eine digitale Fertigungsplattform<br />
dauern würde. Und genauso profitiert die<br />
Fertigerseite. Zum einen können wir Fertigern<br />
Aufträge zukommen lassen, die sie<br />
sofort annehmen können ohne Angebote<br />
zu stellen. Und auf der anderen Seite bieten<br />
wir ihnen eine Kalkulationslösung an,<br />
mit der wir sie in ihrem Vertriebsprozess<br />
bei der Kalkulation der Fertigungsteile<br />
unterstützen, wodurch sie ähnlich schnell<br />
agieren können, wie wir das bei Spanflug<br />
Buy tun.<br />
Wie lange dauert es durchschnittlich,<br />
bis der Kunde sein Produkt erhält?<br />
Bei Spanflug Buy, wo es vorwiegend um<br />
die Beschaffung von Dreh- und Frästeilen<br />
geht, haben wir eine durchschnittliche<br />
Lieferzeit von 20 Arbeitstagen. Durch<br />
unsere Express-Lieferoptionen, die bei<br />
16 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024
Bild: Spanflug Technologies<br />
Fertigungszeiten und<br />
Angebotspreise kalkuliert<br />
Spanflug automatisch<br />
auf Basis von CAD-<br />
Modellen und technischen<br />
Zeichnungen.<br />
sechs Arbeitstagen beginnen, können wir<br />
das noch deutlich beschleunigen. Bei<br />
Spanflug Buy unterscheiden wir zwischen<br />
dem Sofort-Angebot, dass man online abrufen<br />
kann und Projektanfragen, die wir<br />
individuell bearbeiten. Dort bieten wir im<br />
Prinzip alles, was noch nicht vollständig<br />
automatisiert werden kann und ein gewisses<br />
Anfragevolumen übersteigt. Wir<br />
sprechen hier von 5.000 Euro. Hier setzen<br />
wir auf Projektanfragen, die dann an unser<br />
Auftragsentwicklungsteam gehen, das<br />
mithilfe unserer Technologie, die besten<br />
Fertiger auswählt. Klassische Beispiele<br />
sind Rahmenaufträge, sehr große Anfragepakete,<br />
die technisch die Anforderungen<br />
an die Automation übersteigen. Und<br />
auch in diesen Projektanfragen sind wir<br />
dank unseres großen Netzwerks sehr<br />
schnell. Hier können Kunden im Regelfall<br />
innerhalb von 48 Stunden mit Angeboten<br />
rechnen und wir können Lieferungen<br />
schnell umsetzen.<br />
Wo lässt Spanflug fertigen?<br />
Wir arbeiten mit über 300 Fertigungsbetrieben<br />
in Deutschland und Österreich zusammen.<br />
Wir sorgen für die Qualität der<br />
Fertigungspartner in diesem Netzwerk.<br />
Ein wichtiger Schritt ist der Aufnahmeprozess,<br />
wo wir uns die Betriebe ganz genau<br />
anschauen und nur mit den Besten<br />
zusammenarbeiten.<br />
Wie können die Fertigungsbetriebe von<br />
Spanflug profitieren?<br />
Zum einen können sie Umsätze steigern.<br />
Sie erhalten mehr Aufträge von Spanflug,<br />
ohne dass sie etwas dafür tun müssen. Es<br />
ist kostenlos und damit bietet Spanflug<br />
ein zusätzliches Umsatzpotenzial. Zum<br />
anderen ist unsere Kalkulationssoftware<br />
Spanflug Make ein großer Vorteil. Mit ihr<br />
helfen wir Fertigungsbetrieben bei der<br />
Kalkulation, auf Kundenanfragen zu antworten<br />
und wettbewerbsfähiger zu<br />
werden, als das in der manuellen Kalkulation<br />
möglich ist. In der Regel sind Fertigungsbetriebe<br />
spezialisiert auf Fertigung.<br />
Und häufig sind kleine Betriebe nicht mit<br />
einem Vertriebs- und Marketingteam<br />
ausgestattet. Das übernimmt Spanflug.<br />
Hier entlasten wir die Lohnfertiger durch<br />
unseren professionellen Vertrieb und<br />
Marketing und übernehmen die Kundenakquise<br />
komplett.<br />
Wie geht es 2024 mit Spanflug weiter?<br />
Zum einen werden wir unsere Fertigungsmöglichkeiten<br />
deutlich ausbauen, um<br />
eben noch mehr Kundenanforderungen<br />
abzudecken und noch mehr Marktanteile<br />
zu erschließen. Da möchte ich zwei<br />
Highlights nennen: einmal das Bearbeiten<br />
von Gussbauteilen oder anderen endkonturnahen<br />
Halbzeugen, die spanend bearbeitet<br />
werden müssen. Das andere Beispiel<br />
ist das Thema Blechbearbeitung.<br />
Hier bauen wir Fertigungsmöglichkeiten<br />
auf, um in diesem Jahr Blechbearbeitung<br />
und Laserschneiden bis zum Abkanten<br />
und der Rohrbearbeitung unseren Kunden<br />
anbieten zu können. Zum anderen treiben<br />
wir die Internationalisierung voran. Wir<br />
werden Spanflug Make in diesem Jahr<br />
über den deutsch sprachigen Raum hinaus<br />
in die EU tragen. Und auf einigen EU-<br />
Märkten in Marketing und Vertrieb investieren,<br />
um dort eben auch Fuß zu fassen.<br />
Das heißt wir werden in Ländern wie den<br />
Niederlanden, Belgien oder Polen unsere<br />
Kalkulationssoftware anbieten und den<br />
Vertrieb ausbauen.<br />
So beschriften<br />
echte Profis.<br />
Mit P-touch und den Pro Tapes<br />
sieht die Beschriftung nicht nur<br />
professioneller aus, sondern erhöht<br />
die Sicherheit und spart bei späterer<br />
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<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 17
» MANAGEMENT<br />
B2B-Experten informieren über Potenziale von KI im Marketing<br />
Vom Hype zur Superpower?<br />
Der Hype rund um die KI wirkt sich auch auf den Marketing-Alltag in B2B-Unternehmen aus.<br />
Viele Mittelständler befinden sich bei diesem Thema jedoch noch in der Findungsphase.<br />
Dabei kann KI ein wahrer Effizienzbooster sein, wenn man sie richtig einsetzt.<br />
» Tanja Auernhamer, Leiterin Verbandskommunikation und Pressesprecherin des bvik<br />
1. KI wird die Effizienz und Effektivität<br />
in der Markenführung massiv steigern<br />
Gemeinsam stark:<br />
Künstliche Intelligenz<br />
und menschliche<br />
Kreativität.<br />
Künstliche Intelligenz (KI) ist durch die Fähigkeit,<br />
riesige Datenmengen in Echtzeit verarbeiten zu<br />
können, prädestiniert für den Einsatz in der Marktforschung<br />
und Kundendatenanalyse, beim Monitoring<br />
von Social-Media-Inhalten oder der Prognose<br />
künftiger Nachfrageentwicklungen auf Basis historischer<br />
Daten. Laut der bvik-Studie „Trendbarometer<br />
Industriekommunikation 2024“ sehen jedoch nur<br />
50 % der rund 230 Teilnehmer aus der Industrie und<br />
Agenturwelt generative KI wie ChatGPT oder DALL-E<br />
im Laufe des Jahres zum Standard in der Content-<br />
Produktion werden. „Die Ergebnisse zeigen, dass die<br />
Hälfte der Unternehmen diese Veränderungen<br />
‚umarmen‘. Bei der anderen Hälfte gibt es anscheinend<br />
Unsicherheiten, die wir gemeinsam abbauen<br />
sollten, um das volle Potenzial dieser Technologie<br />
zu nutzen“, analysiert Prof. Dr. Uwe Kleinkes,<br />
Studiengangleiter Technisches Management und<br />
Marketing, Hoch schule Hamm-Lippstadt. Der Industrie-Verband<br />
bvik postuliert aufbauend auf den<br />
Studienergeb nissen in seinem neuen Whitepaper<br />
fünf Thesen zu Chancen, Grenzen und Risiken von KI<br />
im Marketing:<br />
Bild: Generiert mit KI/stock.adobe.com<br />
KI kann die operative Markenführung vielfältig unterstützen<br />
– ob bei der Kampagnengestaltung, der Content-Erstellung<br />
oder in der Kundenkommunikation.<br />
Wer die Technologien richtig einzusetzen weiß, wird<br />
die Markenarbeit damit deutlich effektiver und effizienter<br />
erledigen können. Beachten müssen Unternehmen<br />
dabei aber die Folgen, die der KI-Einsatz auf die<br />
Markenwahrnehmung haben kann. Ein tiefes Markenverständnis<br />
wird künftig relevanter werden, um KI-erzeugte<br />
Assets aus Sicht der Marke evaluieren zu können,<br />
damit diese glaubwürdig und authentisch bleibt.<br />
2. Predictive KI bringt neue Potenziale<br />
für die Customer Experience<br />
KI-Systeme eröffnen für die Kundenbindung und<br />
-gewinnung im B2B-Marketing völlig neue Dimensionen.<br />
Durch Datenanalysen liefern sie ein tieferes<br />
Kundenverständnis, das sich in Echtzeit für eine personalisierte<br />
Kundenansprache nutzen lässt. Nicht nur<br />
im Online-Bereich in Form von Chatbots oder personalisierten<br />
Ads, sondern auch im persönlichen Kontakt<br />
auf Messen und anderen Events. Als Input dienen<br />
hier Marktdaten und Informationen aus Lead-<br />
Kontakten vergangener Messen. Die Erkenntnisse<br />
helfen zum Beispiel bei der Entscheidung, welche<br />
Produkte oder Dienstleistungen am Stand präsentiert<br />
oder hervorgehoben werden sollen.<br />
3. KI-Aktivitäten glaubwürdig<br />
kommunizieren<br />
Unternehmen müssen einen ethisch verantwortungsvollen<br />
Umgang mit KI sicherstellen und ihre<br />
Prinzipien und Aktivitäten glaubwürdig gegenüber<br />
den Stakeholdern kommunizieren. Nur so wird es gelingen,<br />
das Vertrauen der Kunden langfristig zu halten.<br />
Unternehmen, die „Digital Trust“ genießen, sind<br />
am Ende wirtschaftlich erfolgreicher. Auch wenn<br />
Markenwissenschaftler den negativen Impact von KI<br />
auf die Markenwahrnehmung aktuell noch nicht<br />
18 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024
deutlich sehen, wird das Gewicht ethischer Grundsätze<br />
in Zukunft für Stakeholder relevanter.<br />
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4. Wohin KI das Marketing führt,<br />
bestimmen Strategien, nicht die Tools<br />
KI-Tools allein werden das B2B-Marketing nicht auf<br />
das nächste Level heben können. Um Mehrwerte erzielen<br />
zu können, müssen KI-Kompetenzen gezielt<br />
aufgebaut, Mitarbeitende sensibilisiert, eine Bereitschaft<br />
zur Anpassung und Veränderung geschaffen,<br />
Prozesse angepasst, Geschäftsmodelle hinterfragt<br />
und das Datenmanagement professionalisiert werden.<br />
Mit seiner Tool- und Technik-Kompetenz kann<br />
das Marketing hierbei zum wichtigen Treiber werden.<br />
5. Generative KI und menschliche<br />
Kreativität sind nur gemeinsam stark<br />
Menschliche Kreativität zeichnet sich durch eigenen<br />
Antrieb aus, durch Intuition und die Sehnsucht nach<br />
Veränderung, die sich oft nur gegen Widerstände<br />
verwirklichen lässt. Diese Art von Kreativität erreicht<br />
generative KI derzeit nicht. Dennoch kann sie viele<br />
kreative Aufgaben im Marketing übernehmen und als<br />
Inspirationsquelle sogar die menschliche Kreativität<br />
fördern. Dabei bleibt der Mensch aber unverzichtbar,<br />
um die KI anzuleiten, sie mit markenspezifischem Input<br />
zu füttern und das Ergebnis um den menschlichen<br />
„Funken“ zu ergänzen.<br />
Fazit: KI sinnvoll einbeziehen<br />
Unternehmen müssen KI in ihre Prozesse sinnvoll<br />
einbeziehen und die Entwicklung aktiv begleiten.<br />
Sonst werden sie von jenen überholt werden, denen<br />
dies besser gelingt. Gerade der deutsche Mittelstand<br />
muss dafür rasch in den Bereichen Marketing-Technologie<br />
und Datenmanagement aufholen. KI wird<br />
dann den erfolgsentscheidenden Unterschied für Unternehmen<br />
machen, wenn sie klare Ziele für den Einsatz<br />
formulieren, die Belegschaft schulen, klare Regeln<br />
zum Einsatz von KI formulieren und die Menschen<br />
mit ihren Bedenken nicht allein lassen.<br />
bvik-Trendpaper<br />
Lesen Sie mehr dazu im bvik-Trendpaper<br />
„Mit KI zur Exzellenz im B2B-Marketing“ unter:<br />
https://bvik.org/whitepaper/<br />
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Generative KI-Modelle sind in der Lage, enorme Mengen an Daten, die in Lieferkettenprozessen anfallen, binnen weniger Sekunden zu analysieren.<br />
Bild: sachal/stock.adobe.com<br />
Schwere Entscheidungsprozesse leicht gemacht<br />
Effizientes Lieferketten-<br />
Management durch generative KI<br />
Globale Lieferketten sind komplex. Insbesondere in volatilen Märkten ändert sich die Produktnachfrage<br />
sehr schnell, was die Koordination und Verwaltung von Beschaffung, Produktion,<br />
Bestandsmanagement sowie dem Transport zu herausfordernden Aufgaben macht. Das Vorhersagen<br />
von Schwankungen bei der Produktnachfrage stellt dabei die größte Herausforderung dar.<br />
» Max Morwind, Manufacturing Industry Leader EMEA und Vice President of Solutions and Consulting bei SoftServe<br />
Nachfrageschwankungen machen die Lagerhaltung<br />
ineffizient und verursachen Kosten. Die<br />
Optimierung von Lagerbeständen ist daher entscheidend,<br />
um auch Überbestände und Engpässe zu vermeiden.<br />
Zu hohe Lagerbestände hingegen führen zu<br />
erhöhten Kosten, während zu niedrige Bestände die<br />
Lieferfähigkeit beeinträchtigen. Hinzu kommt die<br />
Planung und Optimierung von Transportrouten, die<br />
Auswahl der richtigen Transportmittel und die Bewältigung<br />
von Lieferverzögerungen – all das sind<br />
komplexe Aufgaben innerhalb einer Lieferkette. Um<br />
diese so effizient und reibungslos wie möglich zu gestalten,<br />
bedarf es einer effektiven Kommunikation<br />
und Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen<br />
und Stakeholdern innerhalb der Lieferkette.<br />
Die rasante Entwicklung von Technologien wie Internet<br />
of Things (IoT), künstlicher Intelligenz und Blockchain<br />
sind einige Ansätze, um die Prozesse zu vereinfachen.<br />
Die Herausforderungen machen deutlich,<br />
warum Unternehmen verstärkt nach noch effizienteren<br />
Lösungen suchen, um ihr Lieferkettenmanagement<br />
noch weiter zu optimieren. Vor diesem Hintergrund<br />
sind die Vorteile von Technologien wie generativer<br />
KI auch in der Fertigungs- und Logistikindustrie<br />
angekommen. Diese helfen, um noch vorausschauender<br />
und effizienter zu agieren.<br />
Anwendungsbereiche generativer KI<br />
im Lieferkettenmanagement<br />
Generative KI-Modelle sind in der Lage, enorme<br />
Mengen an Datenbeständen, die in Lieferkettenprozessen<br />
anfallen, binnen weniger Sekunden zu analy-<br />
20 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024
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<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 21
» MANAGEMENT<br />
auf die Lieferkette zu bewerten. So können Unternehmen<br />
die notwendigen Strategien zur Risikominderung<br />
entwickeln und vorbereitet sein. Dank dieser<br />
Methoden wird die Transparenz in der gesamten Lieferkette<br />
erheblich verbessert, indem sie Daten über<br />
Lieferanten, Transportwege und Lagerbestände in<br />
Echtzeit verfolgt.<br />
KI ist in der Lage, komplexe Muster und Trends in den Daten zu identifizieren, die für<br />
Menschen schwer zu erkennen sind.<br />
sieren. Dies umfasst Informationen zur Nachfrage, zu<br />
Beständen, zu Lieferzeiten, zu externen Faktoren wie<br />
Wetter- und Marktbedingungen sowie zu anderen<br />
relevanten Datenpunkten. Dazu ist die KI in der Lage,<br />
komplexe Muster und Trends in den Daten zu identifizieren,<br />
die für menschliche Analystinnen und Analysten<br />
schwer zu erkennen sind. Dies ermöglicht eine<br />
präzisere Vorhersage zukünftiger Entwicklungen und<br />
bei Nachfrageänderungen. Die umfassende Transparenz<br />
erweist sich auch bei der Reduzierung von<br />
Bestandskosten als besonders effizienzsteigernd. Generative<br />
KI-Lösungen analysieren bestehende Verkaufsdaten,<br />
um genauere Nachfrageprognosen zu erstellen.<br />
So können Unternehmen im Fall von Nachfrageänderungen<br />
ihre Bestände genauer planen und<br />
Überbestände oder Engpässe vermeiden. Auf Basis<br />
dieser Prognosen werden die optimalen Bestellmengen<br />
berechnet – was die Kapitalbindung deutlich<br />
reduziert. Die Bestandsanpassungen werden in Echtzeit<br />
vorgenommen, sodass auf unerwartete Änderungen<br />
in der Nachfrage oder Lieferstörungen unmittelbar<br />
reagiert werden kann. Dies reduziert die Wahrscheinlichkeit<br />
von Überbeständen und Engpässen.<br />
Die Echtzeitüberwachung kann jedoch auch auf<br />
andere Bereiche wie Lieferanten, Wetterbedingungen<br />
oder politische Entwicklungen ausgeweitet werden.<br />
Durch die kontinuierliche Analyse dieser Daten erkennt<br />
die Lösung potenzielle Risiken frühzeitig, bevor<br />
sie sich erst überhaupt auf die Lieferkette auswirken.<br />
Bevor es zu den entsprechenden Risiken kommt, können<br />
bereits im Vorfeld verschiedene Szenarien modelliert<br />
werden, um die potenziellen Auswirkungen<br />
Bild: Tongpatong/stock.adobe.com<br />
Hürden bei der Implementierung<br />
Unternehmen sollten klare Ziele und Erwartungen für<br />
die Implementierung der generativen KI definieren.<br />
Das hilft, den Fokus auf die Umsetzung zu lenken<br />
und den Erfolg zu bewerten. Dafür müssen IT-Entscheiderinnen<br />
und Entscheider, Verkaufsdaten, Lieferanteninformationen,<br />
Wetterdaten und historische<br />
Leistungsdaten zur Verfügung stellen. Hierbei ist es<br />
besonders wichtig, dass die Daten von hoher Qualität<br />
sind und keine Lücken aufweisen. Die sorgfältige Datenbereinigung<br />
und -aufbereitung ist notwendig, um<br />
fehlerfreie Ergebnisse zu erzielen.<br />
Besonders größere Unternehmen und Konzerne<br />
operieren größtenteils noch mit alten Legacy-Systemen,<br />
die nicht den modernen Anforderungen an<br />
Datenqualität oder -verfügbarkeit entsprechen, verfügen<br />
aber nicht über die Kapazitäten , um neueste<br />
Lösungen zu implementieren. Daher ist es ratsam,<br />
entsprechendes Fachwissen in den IT-Teams aufzubauen<br />
und sich nicht allein auf die Dienstleistung<br />
externer IT-Dienstleister zu verlassen. Insbesondere<br />
interne Data Sciene und KI-Expertinnen und -Experten<br />
sowie Logistikspezialistinnen Und -spezialisten<br />
sollten in den Implementierungsprozess eingebunden<br />
werden, um langfristig von den Vorteilen der Lösung<br />
zu profitieren.<br />
Bevor eine umfassende Implementierung generativer<br />
KI in Unternehmensprozesse erfolgt, empfiehlt es<br />
sich, Pilotprojekte durchzuführen, um die Umsetzbarkeit<br />
und den Nutzen zu überprüfen und etwaige<br />
Anpassungen vorzunehmen. Dabei sollten im Optimalfall<br />
Change Managerinnen und Manager engagiert<br />
werden, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
auf Veränderungen in der Lieferkettenstruktur<br />
und im Betriebsablauf vorzubereiten und Startschwierigkeiten<br />
zu minimieren. Der Einsatz generativer<br />
KI im Lieferketten-Prozess erfordert eine sorgfältige<br />
Planung und strategische Umsetzung. Diese<br />
Handlungsempfehlungen können dabei helfen, den<br />
Nutzen dieser Technologie optimal für sich zu nutzen<br />
und gleichzeitig die damit verbundenen Herausforderungen<br />
zu bewältigen. Zusammengefasst: Im Lieferkettenmanagement<br />
auf generative KI zu setzen,<br />
hilft dabei, komplexe Entscheidungsprozesse zu automatisieren<br />
und zu optimieren sowie die Effizienz<br />
zu steigern und Risiken zu minimieren.<br />
22 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024
SPECIAL<br />
» Fachmesse Logimat<br />
Innovationen und neue Ideen für die Intralogistik: Auf der Messe<br />
Logimat in Stuttgart finden sich vom 19. bis 21. März über 1.500<br />
Aussteller ein, um einem interessierten Fachpublikum eine Vielzahl<br />
an effizienten Lösungen zu präsentieren.<br />
Orientierung: Wer stellt<br />
wo aus auf der Logimat?<br />
» Seite 24<br />
Kanban-System ermöglicht<br />
mehr Nachhaltigkeit<br />
» Seite 27<br />
Mobiler Roboter trägt<br />
Lasten bis zu 3 t<br />
» Seite 28<br />
Einladung ins „Stadion<br />
der Intralogistik“<br />
» Seite 31<br />
Ergonomisch verbesserte<br />
Flurförderzeuge<br />
» Seite 33<br />
Innovative Motorrolle<br />
geht neue Wege<br />
» Seite 34<br />
Auch im Bereich C-Teile-Management präsentiert die Logimat Lösungen, die die<br />
Prozesse der Intralogistik vereinfachen und nachhaltiger machen.<br />
Bild: Böllhoff<br />
Kommissionier-Roboter<br />
steigert Effizienz<br />
» Seite 36<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 23
» MESSE LOGIMAT<br />
Fachmesse Logimat öffnet ihre Tore<br />
Status quo der Intralogistik<br />
Vom 19. bis 21. März versammelt sich die Fachwelt der Intralogistik auf dem Stuttgarter<br />
Messegelände. Mehr als 1.500 Aussteller aus aller Welt geben einen nahezu vollständigen<br />
Überblick über das aktuelle Portfolio für Effizienz und Flexibilität im Materialfluss.<br />
» Evelin Eitelmann, Redakteurin Konradin Industrie<br />
Die Logimat ist die größte jährlich stattfindende Intralogistikmesse in Europa.<br />
Bild: Euroexpo<br />
Die diesjährige Zusammenkunft der<br />
internationalen Intralogistik steht<br />
unter dem Motto „Shaping Change Together<br />
– Sustainability – AI – Ergonomics.“<br />
Mit diesem Claim bildet der Münchener<br />
Messeveranstalter Euroexpo gleichermaßen<br />
die aktuellen Trends wie auch das<br />
Angebotsspektrum der Aussteller für die<br />
Intralogistik ab. „Das Gros der weltweit<br />
führenden Entwickler, Hersteller und Lösungsanbieter<br />
fokussiert mit seinen Exponaten<br />
auf der Logimat mindestens eines<br />
der drei Leitthemen“, erläutert Messe -<br />
leiter Michael Ruchty. Diese wären zum<br />
einen die Automatisierung und digitale<br />
Transformation der Geschäftsprozesse –<br />
als Mittel gegen den Arbeitskräftemangel.<br />
Zweitens Energiesparoptionen und effizienter<br />
Ressourceneinsatz. Und drittens<br />
KI-basierte Instrumente zur schnellen<br />
und intelligenten Analyse erfasster Daten.<br />
Doch auch die Sicherung von IT-Netzen<br />
und die Resilienz der Supply Chain werden<br />
auf der Messe thematisiert.<br />
Hallenbelegung:<br />
Wer stellt wo aus?<br />
Zur schnellen Orientierung der Fachbesucher<br />
hat die Messeleitung die zehn Hallen<br />
auf dem Messegelände Branchensegmenten<br />
zugeordnet.<br />
Effiziente Warenflüsse: Hallen 1, 3, 5<br />
und 7<br />
Hier präsentieren die Systemintegratoren,<br />
Maschinen- und Anlagenbauer als<br />
24 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024
trad i tionell stärkstes Ausstellersegment<br />
ihr aktuelles Lösungsspektrum. Dazu gehören<br />
Innovationen aus dem Bereich der<br />
Fördertechnik, wie etwa ein neuartiger<br />
3-D-Sorter und eine automatisierte<br />
Sortierlösung für doppelthohe Durchsätze.<br />
Auch Shuttle-Lösungen und Komplettlösungen<br />
für automatisierte Kleinteilelagerung<br />
werden hier vorgestellt.<br />
Krane und Handlingsysteme: Hallen 7<br />
und 9<br />
In den Hallen 7 und 9 auf dem Nordflügel<br />
des Messegeländes zeigen die Hersteller<br />
und Anbieter der Bereiche Krane und<br />
Handlingsysteme, Brandschutz und<br />
Sicherheit sowie Tore und Verladetechnik<br />
ihre jüngsten Geräteentwicklungen.<br />
Flurfördertechnik: Halle 9, Südflügel<br />
und Freigelände<br />
In Halle 9 sowie in der gegenüberliegenden<br />
Halle 10 auf dem Südflügel des Messegeländes<br />
und dem hier angrenzenden<br />
Freigelände präsentiert die Ausstellergruppe<br />
Flurfördertechnik, Anbaugeräte<br />
und Energie-Management Lösungen für<br />
innerbetriebliche Transporte. Premieren<br />
sind insbesondere bei Routenzügen, Niederhubwagen,<br />
Deichsel- und Gelenkstaplern<br />
zu erwarten. Auch weiterentwickelte<br />
Assistenzsysteme sowie optimierte fahrerlose<br />
Transportfahrzeuge (FTF) werden<br />
zu sehen sein. Neben dem Lithium-Ion-<br />
Akku wird die Wasserstoff- und Brennstoffzelle<br />
immer wichtiger für die Konzeption<br />
elektrifizierter Flurförderzeuge.<br />
Dieser Trend wird sich auch in den Exponaten<br />
widerspiegeln.<br />
Digitale Softwarelösungen: Halle 8<br />
Bei der Logimat sind die Software-Entwickler<br />
in Halle 8 anzutreffen. Im Vordergrund<br />
ihres Auftritts stehen Lösungsansätze<br />
für zukunftsfähiges Warehouse-,<br />
Transport- und Supply Chain Management<br />
mit durchgängig vernetztem Datenaustausch.<br />
Den Besuchern werden Apps,<br />
IT-Plattformen und Cloud-Lösungen mit<br />
neuen Funktionen und KI-Algorithmen<br />
vorgestellt – diese ermöglichen eine effiziente<br />
Prozesssteuerung und KI-gestützte<br />
Datenanalysen. Anwender können so ihre<br />
Anlagenperformance verbessern und<br />
Realisierungszeiten verkürzen. Auch Softwarelösungen<br />
mit denen Simulationen<br />
und digitale Zwillinge von Produktionsund<br />
Logistikprozessen erstellt werden<br />
können, warten hier auf die Besucher.<br />
Neue KI-Tools, die die Auftragslast und<br />
Engpässe im Materialfluss vorhersagen,<br />
runden das Programm der Software-Aussteller<br />
ab.<br />
Innovative Lagerrobotik und AMR/FTS:<br />
Halle 6<br />
In der angrenzenden Halle 6 bieten die<br />
Aussteller der Bereiche Fahrerlose Transportsysteme<br />
(FTS) und Robotik innovative<br />
Technologie zum Anfassen. Von Fahrerlosen<br />
Transportfahrzeugen (FTF) über Shuttles<br />
und Autonomen Mobilen Transportrobotern<br />
(AMR) bis hin zu stationären<br />
Industrie- und mobilen Pickrobotern ist<br />
die gesamte Bandbreite der Branche hier<br />
live zu erleben. Flankierende Technologien<br />
wie Sensorik und KI erweitern das<br />
Spektrum der Innovationen sogar noch.<br />
Vom 19. bis 21. März<br />
sind alle zehn Messehallen<br />
in Stuttgart voll<br />
belegt – und für die<br />
Besucher geöffnet.<br />
Bild: Euroexpo<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 25
Besucher können dort individuelle Gespräche<br />
mit Experten führen und Entscheidungssicherheit<br />
für die Auswahl von<br />
FTS und AMR erlangen. Zusammen mit<br />
dem Tracking & Tracing Theatre (Halle 2,<br />
Stand 2B07) und dem Live-Event Ladungssicherung<br />
(Halle 9, Stand 9B71) stehen<br />
damit drei Live-Events mit seriellen<br />
Veranstaltungen auf dem Programm.<br />
» Die Logimat gibt den<br />
Intralogistikern weltweit<br />
positive Impulse. «<br />
– Michael Ruchty, Euroexpo<br />
Bild: Euroexpo<br />
Rund 1.500 Aussteller zeigen ihre Innovationen und Lösungen einem interessierten Publikum.<br />
Zukunft von Verpackung und AutoID:<br />
Hallen 2 und 4<br />
In Halle 4 stellen die Verpackungshersteller<br />
und Unternehmen der passenden Verpackungstechnik<br />
ihre Neuentwicklungen vor.<br />
Nachhaltige Verpackungslösungen und<br />
modulare Packplatzkonzepte und -komponenten<br />
stehen hier im Mittelpunkt. Innovationen,<br />
die auf Kunststoff verzichten und<br />
100-prozentig mit dem Papierrecyclingprozess<br />
kompatibel sind, werden zu sehen<br />
sein. Polstermaterial aus Altkartons machen<br />
Verpackungsstraßen nachhaltiger –<br />
die Besucher lernen die Lösung kennen, die<br />
dieses Material herstellt. Auch eine Füllund<br />
Verschließmaschine für E-Commerce-<br />
Anwendungen wird in Halle 4 zu sehen<br />
sein. Zudem sind spezielle konfigurierbare<br />
Thermobehälter und branchenübergreifende<br />
Komplettlösungen intelligenter Behälter-<br />
und Lagerlösungen angekündigt.<br />
Für die Interessenten und Kunden der<br />
AutoID-Branche wird die Halle 2 zum zentralen<br />
Anlaufpunkt. Dort sind nahezu alle<br />
Anbieter versammelt, die sich auf Kennzeichnung,<br />
RFID und Sensorik spezialisiert<br />
haben. Gezeigt werden unter anderem<br />
Neuheiten wie eine scanfreie Identifikationslösung<br />
und ein drahtlos kommunizierendes<br />
Kollisionswarnsystem für Regalanlagen<br />
und Transporte in der Intralogistik.<br />
Live-Events und Vortragsreihen<br />
zeigen Lösungen auf<br />
Erstmals werden darüber hinaus im messebegleitenden<br />
Rahmenprogramm der Logimat<br />
die aktuellen Entwicklungen im Bereich<br />
der Mobilen Robotik erörtert. In Kooperation<br />
mit dem Verein Deutscher Ingenieure<br />
(VDI) veranstaltet das Forum-FTS<br />
in Halle 6 (Galerie, Stand 6H01) das<br />
Anwenderforum „Mobile Robotik“.<br />
Zentraler Veranstaltungsort der<br />
Logimat ist erneut das Atrium Eingang<br />
Ost. Neben der Eröffnung und Preisverleihung<br />
„Bestes Produkt“ vertiefen dort an<br />
den drei Messetagen insgesamt sechzehn<br />
Expert Forums die drei Schwerpunktthemen<br />
der Logimat 2024. Ergänzend dazu<br />
geben zahlreiche Aussteller in den Hallen<br />
Hallen 7 (Forum Nord) und 8 (Forum Süd)<br />
mit „Exhibitor Insights“ Einblicke in ihr<br />
Unternehmen sowie Produkte und Lösungsangebote.<br />
Premiere feiert am<br />
dritten Messetag außerdem der Logimat<br />
Campus (ICS, C1.2). Das Karriere- und<br />
Networking-Event für Berufsschüler,,<br />
Studierende und Quereinsteiger, die in der<br />
Intralogistik durchstarten wollen, bietet<br />
direkten Kontakt zu potenziellen Arbeitgebern<br />
aus der Branche.<br />
„Das Gesamtpaket mit mehr als 1.500<br />
Ausstellern und dem umfassenden Rahmenprogramm<br />
unterstreicht erneut den<br />
Ruf der Logimat als Messe mit Mehrwert<br />
wie auch als führende Präsentations-,<br />
Informations- und Kommunikationsplattform<br />
der Intralogistik-Branche“, resümiert<br />
Messeleiter Ruchty. „Damit gibt<br />
die Logimat den Intralogistikern weltweit<br />
positive Impulse – und ist eine absolute<br />
Pflichtveranstaltung für alle, die auf<br />
dem aktuellen Stand der Technik bleiben<br />
wollen.“<br />
Hier geht es zum Ticketkauf: www.logimat-mes<br />
se.de/de/die-messe/eintrittskarte-kaufen<br />
26 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024
MESSE LOGIMAT «<br />
C-Teile-Management<br />
Kanban-System mit nachhaltigem Transportkonzept<br />
Die Beschaffung von C-Teilen, insbesondere<br />
in der Verbindungstechnik, kann ein<br />
komplexer und zeitaufwendiger Prozess<br />
sein, der Einkauf, Logistik und Verwaltung<br />
umfasst. Um diesen Prozess zu vereinfachen<br />
und die Versorgungssicherheit zu erhöhen,<br />
bietet Böllhoff (Halle 5, Stand F11)<br />
das Kanban System Ecosit an. Seit seiner<br />
Einführung hat das System kontinuierlich<br />
zusätzliche Funktionen erhalten. Eine davon<br />
ist Ecofreight – ein System für den<br />
nachhaltigen Transport. Die Lösung, die<br />
die Böllhoff-Gruppe auf der Messe<br />
Logimat in Stuttgart zeigt, erfüllt dabei<br />
höchste Anforderungen an ressourcenschonender<br />
Belieferung und effizienter<br />
Ladungssicherung.<br />
Das Kanban System Ecosit übernimmt die<br />
gesamte Prozesskette aus kaufmännischen<br />
und logistischen Vorgängen in der<br />
täglichen Praxis. Von der Disposition über<br />
die Beschaffung, die Qualitätsprüfung<br />
und der Lagerverwaltung bis hin zu der<br />
Warenverteilung ans Band. Das Ziel des<br />
Systems besteht darin, Prozesse zu vereinfachen<br />
sowie kosteneffizienter zu gestalten<br />
und die Versorgungssicherheit erhöhen.<br />
Das Ecosit-System beinhaltet auch das<br />
auf Ökologie und Transportsicherheit ausgerichtete<br />
Transportkonzept Ecofreight.<br />
Dieses besteht aus verschiedenen Komponenten,<br />
darunter dem Primärladungsträger<br />
Ecobin, einem Sekundärladungsträger<br />
wie einer Halb- oder Vollpalette aus<br />
Kunststoff sowie einem Ladehilfsmittel,<br />
dem Lid (Deckel). Diese Kombination sorgt<br />
dafür, dass die Behälter stets auf einer<br />
standardisierten, aus Recyclingmaterial<br />
bestehenden Palette stehen und durch<br />
den Deckel mit integrierten Spanngurten<br />
gesichert sind.<br />
Die Kombination soll den Angaben zufolge<br />
den Einsatz von Wickelfolie verringern<br />
und verzichtet zudem auf die Verwendung<br />
von Holzpaletten. Der Verzicht von<br />
Holz, Papier und Kartonagen schont die<br />
Umwelt und verbessert die Nachhaltigkeit<br />
in der Logistik. Die einsatzbereiten Kleinladungsträger<br />
können ohne Umwege direkt<br />
an die Bedarfsstellen in der Montage<br />
angeliefert werden. Überflüssige Prozesse<br />
wie das Umverpacken und die weitere<br />
Verteilung der Ware gehören der Vergangenheit<br />
an. Durch die Verwendung der<br />
einheitlichen Ladungsträger ist es laut<br />
Anbieter möglich, das Leergut gleichzeitig<br />
bei der Anlieferung abzuholen.<br />
Auch die Sicherheit wird berücksichtigt:<br />
Durch die integrierte Ladungssicherung<br />
wird die Lieferung während des Transports<br />
schnell und effizient geschützt. Die<br />
Vermischung von Waren aus verschiedenen<br />
Behältern auf einem Sammelpackstück<br />
wird vermieden.<br />
Serienprodukte<br />
Jahre Garantie<br />
Sicherheit.<br />
Made in Germany.<br />
Maximale Sicherheit für<br />
Menschen ist unser Auftrag.<br />
Unsere Steigtechniklösungen<br />
sind Garant für höchste<br />
Arbeitssicherheit. Von der Leiter<br />
über Rollgerüste und Überstiege<br />
bis hin zur individuellen<br />
Sonderkonstruktion.<br />
15<br />
Bild: Böllhoff<br />
Wir freuen uns wenn Sie<br />
uns besuchen!<br />
Eisenwarenmesse in Köln<br />
03. - 06.03.24 in Halle 3.2 | A001<br />
LogiMAT in Stuttgart<br />
19. - 21.03.24 in Halle 3 | 3C17<br />
www.steigtechnik.de
» MESSE LOGIMAT<br />
Automatisierung<br />
Safety & Security-Lösungen: Stillstandzeiten vermeiden, sicher produzieren<br />
Das Automatisierungsunternehmen<br />
Pilz (Halle 6, Stand B37)<br />
stellt auf der Logimat seine Safety<br />
& Security Lösungen für die Intralogistik<br />
in den Mittelpunkt. Mit im<br />
Messegepäck: das umfassende<br />
Dienstleistungsportfolio des Experten<br />
für die sichere Automation.<br />
Unterschiedliche Logistikanwendungen<br />
wie die Absicherung Fahrerloser<br />
Transportsysteme, Förderbänder<br />
und Warehouse-Anwendungen<br />
sollen sich mit dem Lösungspaket effizient<br />
umsetzen lassen. Darüber hinaus<br />
können sich Messebesucher auf dem Gemeinschaftsstand<br />
mit den Kooperationspartner<br />
Naise GmbH darüber informieren,<br />
wie sich verschiedene frei navigierende<br />
Verkehrsteilnehmer effizient koordinieren<br />
und managen lassen.<br />
Betreiber von mobilen Plattformen müssen<br />
in ihrer Anwendung sicherstellen,<br />
dass die in der Norm ISO 3691–4 gefor-<br />
Bild: Pilz<br />
derten Performance Level für die Fahrzeugüberwachungsfunktionen<br />
eingehalten<br />
werden. Die Sicherheitsexperten von<br />
Pilz informieren am Messestand, wie sich<br />
diese Anforderungen für den sicheren Betrieb<br />
mobiler Plattformen realisieren lassen.<br />
Im Fokus: Stillstandzeiten vermeiden<br />
und die Produktion sicher und effizient<br />
betreiben. Besucher erfahren zudem mehr<br />
über die speziell auf die Sicherheit mobiler<br />
Plattformen ausgerichtete Schulung<br />
„Sicherer Einsatz von fahrerlosen Transportfahrzeugen<br />
und -systemen“.<br />
Als Highlight zeigt Pilz eine<br />
Sicherheitslösun g für frei navigierende<br />
mobile Plattformen.<br />
Kern der Lösung ist die Klein -<br />
steuerung PNOZmulti 2 mit Funktionalitäten<br />
zur Gleichlaufüberwachung<br />
und Ansteuerung der<br />
Sicherheits-Laserscanner PSENscan.<br />
Die Laserscanner sorgen für<br />
eine produktive Flächenüber -<br />
wachung. Dazu kommt die Industrial Firewall<br />
Security Bridge, die Schutz vor unautorisierten<br />
Zugriffen von außen bietet.<br />
Für das Management der gesamten Flotte<br />
präsentiert der Stuttgarter Experte für<br />
Materialfluss-Automatisierung Naise in<br />
Kooperation mit Pilz am Stand den weltweit<br />
ersten Verkehrs- und Auftragsmanager<br />
für alle Intralogistik-Teilnehmer. Der<br />
Naise-Flottenmanager analysiert in Echtzeit<br />
den Verkehrs- und Warenfluss in Intralogistik-Anwendungen.<br />
Mobile Robotik<br />
Perfekt im Flow – intelligente Roboterlösungen finden autonom ihr Ziel<br />
Die Zeiten von statischen Produktionsstätten<br />
und -linien sind vorbei: Auf der<br />
Fachmesse Logimat tauchen Messebesucher<br />
beim Hersteller Kuka (Halle 6, Stand<br />
A17) in die Welt der mobilen, intelligenten<br />
Robotiklösungen für die Intralogistik<br />
von Unternehmen aller Branchen ein.<br />
Unter dem Motto „Feel the Flow of Automation<br />
– AMR by Kuka“ wird neben dem<br />
mobilen Roboter KMR iisy und der mobi-<br />
Bild: Kuka<br />
len Plattform KMP 1500P auch eine Weltneuheit<br />
präsentiert: die KMP 3000P.<br />
Die Robotiklösung KMP 3000P ist ein<br />
wahres Schwergewicht für die Intralogistik<br />
und soll Lasten bis zu 3 t transportieren<br />
können. „Ganz neu bei der KMP<br />
3000P ist das induktive Ladeprinzip. Dadurch<br />
ist sie 24/7 einsatzbereit. Und aufgrund<br />
des omnidirektionalen Antriebs ist<br />
die Plattform auch auf engstem Raum<br />
flexibel“, erklärt Julian Stockschlaeder,<br />
Head of AMR Business Development bei<br />
Kuka. Außerdem sorgt die Standardkommunikationsschnittstelle<br />
VDA 5050 für<br />
größtmögliche Kompatibilität des AMR<br />
mit unterschiedlichen Steuerungen.<br />
Zu den weiteren Highlights am Messestand:<br />
Der KMR iisy vereint die Mobilität<br />
einer mobilen Plattform und die Vielseitigkeit<br />
eines kollaborativen Roboters. Er<br />
besteht aus dem Cobot LBR iisy, wahlweise<br />
mit 11 oder 15 kg Traglast, und einer<br />
Plattform, die bis zu 200 kg Zusatzlast<br />
trägt. Der mobile Roboter bewegt sich<br />
präzise und sicher durch den Raum. Somit<br />
ist er flexibel an verschiedenen Arbeitsstationen<br />
einsetzbar: in der Montage, der<br />
Intralogistik und zur Be- und Entladung<br />
von Roboterzellen.<br />
Wer ein Produkt für den reinen Warentransport<br />
benötigt, liegt mit der Plattform<br />
KMP 1500P richtig. Sie ist die kleine<br />
Schwester der neuen KMP 3000P und<br />
kann bis zu 1,5 t unterschiedlichster Materialien<br />
und Werkstücke befördern.<br />
Wo automatisierte Logistiklösungen im<br />
Mittelpunkt stehen, darf natürlich auch<br />
Swisslog, der Logistik-Profi in der Kuka<br />
Gruppe, nicht fehlen. Auf der Logimat<br />
präsentiert Swisslog (Halle 1, Stand B41)<br />
seine voll integrierten Automatisierungsund<br />
Softwarelösungen unter dem Motto<br />
„the human side of automation“.<br />
28 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024
Netzwerktechnologie<br />
IO-Link Wireless optimiert den Informationsaustausch<br />
Netzwerktechnologie – die intelligente<br />
Verbindung zwischen einzelnen Komponenten<br />
von Steuersystemen – ist wesentlicher<br />
Bestandteil für die Generierung,<br />
den Transport und die Verarbeitung von<br />
Daten. Balluff (Halle 2, Stand B37)<br />
erkannte früh das Potenzial nahtloser<br />
Kommunikation und entwickelte den<br />
Kommunikationsstandard IO-Link für eine<br />
feldbusunabhängige Punktzu-Punkt-Verbindung<br />
zwischen<br />
intelligenten Sensoren<br />
und Automatisierungssystemen.<br />
Seit 2021 bietet<br />
das Unternehmen die<br />
drahtlose Variante, IO-Link<br />
Wireless, an. Sie wird dort<br />
eingesetzt, wo herkömmliche<br />
Datenübertragung<br />
nicht möglich oder schwierig<br />
war. Auf der Logimat erhalten<br />
Besucher Einblick in<br />
das wachsende Spektrum<br />
der Netzwerklösungen.<br />
Neben ausgewählten IO-<br />
Link-Sensoren spielt die<br />
neue Generation von IO-<br />
Link-Mastern und Hubs eine<br />
entscheidende Rolle: Die<br />
BNI-I/O-Module von Balluff<br />
verfügen über ein<br />
nachhaltigeres Gehäusekonzept<br />
unter Verwendung<br />
von recycelbaren und umweltfreundlichen<br />
Materialien.<br />
Darüber hinaus bieten<br />
sie einen idealen Einstieg<br />
in die IO-Link-Technologie<br />
und ermöglichen dank Multiprotokollfunktionalität<br />
und IIoT-Schnittstelle mit<br />
MQTT-Protokoll eine einfache<br />
Integration.<br />
Der BCM der 2. Generation<br />
ist ein Meilenstein in der<br />
smarten IO-Link-Sensorik.<br />
Hochfrequente Vibrationsdaten<br />
werden direkt im<br />
Sensor in Frequenzspektren<br />
umgewandelt, wodurch<br />
beispielsweise die Überwa-<br />
chung von Wälzlagern ermöglicht wird –<br />
und das ohne enorme Datenmengen zu<br />
übertragen. Zudem kann auf zusätzliche<br />
Recheneinheiten vollständig verzichtet<br />
werden. Der BCM Gen 2 bietet die Möglichkeit<br />
flexibel zu entscheiden welche<br />
Daten übertragen werden sollen. Dabei<br />
können bis zu 24 Prozesswerte gleichzeitig<br />
übertragen werden.<br />
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<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 29<br />
Bild: Balluff
» MESSE LOGIMAT<br />
Automatisiertes C-Teile Management<br />
Kanban-Lösung mit RFID-Technologie<br />
Kanban-Systeme erleichtern den Produktionsalltag<br />
– wie das konkret aussieht,<br />
zeigt Otto Roth (Halle 3, Stand A73) auf<br />
der Logimat. Der Experte für C-Teile-<br />
Management präsentiert am Stand sein<br />
breites Sortiment für Kanban. Dieses beinhaltet<br />
Rohrverbindungs- und Zeichnungsteile<br />
und lässt sich auf jede Unternehmensgröße<br />
anpassen.<br />
Um die Versorgung mit C-Teilen zu automatisieren,<br />
haben die Kanban-Spezialisten<br />
jeden Behälter mit einem RFID-Transponder<br />
in Form eines Etiketts ausgestat-<br />
tet. Dort sind alle wichtigen<br />
Informationen zum jeweiligen<br />
Artikel gespeichert. Will der Mitarbeiter<br />
eine automatische Bestellung<br />
auslösen, gibt es zwei Möglichkeiten:<br />
Entweder stellt er den leeren Behälter<br />
auf eine RFID-Matte oder er wirft<br />
ihn in die Sammelbox – je nachdem, welche<br />
Lösung vor Ort installiert ist. Die Daten<br />
werden ausgelesen und danach per<br />
Funk an einen zentralen Rechner übertragen<br />
– die Master-Kanban-Box. Diese fasst<br />
alle Bestellungen zusammen und übermittelt<br />
sie in vordefinierten Zeitabständen<br />
per LAN, WLAN oder Mobilfunknetz<br />
automatisch direkt an das ERP-System<br />
von Otto Roth. Die komfortablen Kontrollfunktionen<br />
und Übersichten sorgen<br />
für ein zuverlässiges Datenmanagement.<br />
Zudem sollen sich die Kosten für Beschaffungsprozesse<br />
um bis zu 70 % reduzieren<br />
lassen, heißt es.<br />
Bild: Otto Roth<br />
Antriebstechnik<br />
Sichere Antriebe für fahrerlose Transportsysteme und Shuttles<br />
Bild: EBM-Papst<br />
Auf der Logimat zeigt EBM-Papst (Halle 6, Stand F31) bewährte und neue Antriebslösungen.<br />
Highlight ist erneut der Argodrive. Das kompakte Fahr-Lenk-System ist laut<br />
Anbieter aktuell der Benchmark bei Antrieben für flächenbewegliche Fahrzeuge. Hersteller<br />
von fahrerlosen Transportsystemen können sich auf eine sichere Antriebseinheit<br />
für den Einsatz in ihren Fahrzeugen verlassen. In Kombination mit Antriebsreglern verschiedener<br />
Hersteller wird aus dem Fahr-Lenk-System Argodrive ein funktionierendes<br />
Antriebssystem, das die Flächenbeweglichkeit für fahrerlose Transportfahrzeuge ermöglicht.<br />
Der Aufwand für die Implementierung ist auf ein Minimum reduziert, so dass<br />
ein schneller Einsatz im Feld möglich ist. Neben dem Argodrive zeigt EBM-Papst auch<br />
sein stetig wachsendes modulares Antriebssystem. Zusätzlich zu den etablierten Baugrößen<br />
ECI 42 und ECI 63 mit verschiedenen integrierten Elektroniken und Schnittstellen<br />
ist nun auch die Baugröße ECI 80 verfügbar. Sie soll sich vor allem für Shuttle-<br />
Anwendungen, aber auch für Förder-, Lager- und Sortiersysteme eignen.<br />
Elektrische Antriebssysteme<br />
Produktportfolio für mehr Effizienz im innerbetrieblichen Transport<br />
Logistische Prozesse sind komplex, auf -<br />
einander abgestimmt und hoch automatisiert,<br />
damit Waren schnell und zuver -<br />
lässig von A nach B kommen. Die elektrischen<br />
Antriebssysteme der Marke Ergomove,<br />
die der Hersteller Blickle (Halle 10,<br />
Stand G11) auf der Logimat zeigt, erleichtern<br />
dabei den innerbetrieblichen Materialtransport.<br />
Sie unterstützen den Bediener<br />
beim Anfahren, Lenken und Abbremsen<br />
in unterschiedlichsten Applikationen.<br />
Auch in Sachen Arbeitssicherheit können<br />
die elektrischen Antriebe punkten.<br />
Das Ergomove-Produktportfolio umfasst<br />
Modelle für eine Vielzahl von Anwendungen<br />
und Lastbereichen. Die Ergomove-<br />
500-Serie zeichnet sich durch eine kompakte<br />
Bauweise aus und lässt sich auch in<br />
kleinste Räume integrieren, für Lasten bis<br />
zu 500 kg im Plug & Play-Verfahren. Die<br />
einstellbaren Leistungsstufen sorgen für<br />
optimale Fahreigenschaften unabhängig<br />
vom Gewicht des Wagens. Die Ergomove<br />
1000 Serie, konzipiert für Lasten bis zu<br />
1000 kg, bietet eine breite Palette an Bedien-<br />
und Antriebskonzepten, hohen<br />
Bedienkomfort und Intuitivität. Für industrielle<br />
Anwendungen und den Sondermaschinenbau<br />
mit Lasten bis zu 2000 kg ist<br />
zudem das Ergomove 2000 verfügbar.<br />
Bild: Blickle Räder+Rollen<br />
30 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024
Flurförderzeuge<br />
Toyota lädt ins „Stadion der Intralogistik“ ein<br />
Toyota Material Handling präsentiert in<br />
Halle 10, Stand G41 intralogistische Innovationen<br />
und zukunftsgerichtete Konzeptstudien<br />
sowie Neuigkeiten aus den<br />
Bereichen Automatisierung, Energieeffizienz,<br />
Nachhaltigkeit und Sicherheit.<br />
„Erleben Sie selbst, warum Toyota Material<br />
Handling im letzten Jahr so viele positive<br />
Rückmeldungen für den Messeauftritt<br />
erhalten hat”, wirbt Jan Lorenz,<br />
Geschäftsführer von Toyota Material<br />
Handling Deutschland, für einen Besuch<br />
in Halle 10. “ Auf einer deutlich vergrößerten<br />
Standfläche laden wir die Logimat-Besucher<br />
dazu ein, Kernthemen wie<br />
innovative Nachhaltigkeit, Automatisierung<br />
und Systemintegration sowie effizienzsteigernde<br />
Produktneuentwicklungen<br />
mit unseren Experten und Gastrednern<br />
im Dialog zu vertiefen. Besonders<br />
spannend wird es in unserem brandneuen<br />
Innovation Camp. Hier erhalten Kunden<br />
nicht nur exklusive Einblicke in die Zukunft<br />
der Intralogistik, sondern auch wie<br />
Toyota Material Handling noch mehr Effizienz<br />
und geringere Strukturkosten in den<br />
Kundenanwendungen ermöglichen wird.“<br />
Toyota Material Handling bietet im exklusiven<br />
„Innovation Camp“ Einblicke in zukunftsweisende<br />
Entwicklungen und Konzeptstudien.<br />
Als ein Highlight werden im<br />
Trainingszentrum für Spitzentechnologie<br />
Toyotas neueste Konzepte hinsichtlich<br />
autonomer Geräte, die durch eine verbesserte<br />
Mensch-Maschine-Interaktion und<br />
Machine Learning punkten, präsentiert.<br />
Zudem wird im „Innovation Camp“<br />
Toyotas nächster Schritt in Richtung Digitalisierung<br />
vorgestellt: Ein neues Kundenportal<br />
bietet Betreibern von Toyota-<br />
Geräten den Zugang zu informativen<br />
Übersichten über ihren Fuhrpark und<br />
ermöglicht so eine gute Entscheidungsfindung<br />
auf der Grundlage präziser und<br />
zugänglicher Telematik-Daten. So unterstützt<br />
das Portal unter anderem bei der<br />
Kostenkontrolle, Überwachung von Ladezyklen<br />
und Nutzung von Sicherheitsfunktionen<br />
und ermöglicht zudem eine<br />
optimierte Beschaffung von Neu-, Gebraucht-<br />
oder Mietgeräten. Einhergehend<br />
mit der Portaleinführung in den Folgemonaten<br />
der Logimat wird ein leistungsstarkes<br />
Update des bisherigen Toyota Flottenmanagementsystems<br />
I-Site zur Verfügung<br />
stehen.<br />
Passend zur Unternehmens-Vision „Zero<br />
Muda“ (keine Verschwendung) wird im<br />
Innovation Camp ein Prototyp vorgestellt,<br />
der einen evolutionären Einsatz von Produktionsmaterialien<br />
zur Erhöhung der Recyclingquote<br />
verdeutlicht. Im Herzen des<br />
Toyota Messestands befindet sich mit der<br />
„Automation Arena“ das Spielfeld, auf<br />
dem das Team Logistics einen intralogistischen<br />
Staffellauf demonstriert.<br />
C-TEILE-MANAGEMENT<br />
IHR PRODUKTIONS-<br />
PROZESS LÄUFT<br />
LogiMAT 2024<br />
19.- 21.<strong>03.2024</strong><br />
Stuttgart · Halle 3 · Stand 3A73<br />
C-Teile-Management mit intelligenten,<br />
kostensparenden Kanban-Lösungen von<br />
OTTO ROTH. Klassisch, elektronisch und<br />
funkgesteuert. Für maximale Versorgungssicherheit.<br />
• Flexibel<br />
• Wirtschaftlich<br />
• Transparent<br />
• Persönlich<br />
• 30 Jahre Kanban-Know-how<br />
Bild: Toyota Material Handling<br />
www.ottoroth.de<br />
Normteile – Zeichnungsteile – Rohrverbindungsteile<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 31
Praxis-Workshop<br />
EMV durch Kabel-Asymmetrie<br />
Mittwoch, 17. April 2024<br />
10:00 bis 17:30 Uhr<br />
Themenüberblick<br />
• Interne und externe EMV<br />
• EMV-gerechte Erdungssysteme<br />
• Mehrfacherdungen<br />
• Einfluss der Netzseite<br />
• EMV-Testgeräte und -Verfahren<br />
• Kabel-Asymmetrie<br />
• Regeln für ein EMV-gerechtes Netzwerk<br />
einschließlich Fixing-Maßnahmen<br />
• Neues von der PNO, dem DKE und<br />
der Firma Lapp<br />
Als Teilnehmer erhalten Sie einen Sondenbausatz,<br />
mit dem Sie in Ihrem Umfeld<br />
selber Störer suchen können. An einem<br />
Schulungskoffer werden die Messverfahren<br />
für die Suche nach EMV-Störer<br />
praktisch vorgeführt.<br />
Interessant für<br />
Verantwortliche für Lastenhefte, Projektingenieure,<br />
Elektrokonstrukteure und<br />
Instandhalter in den Bereichen Prozessund<br />
Fertigungsautomation.<br />
Steigtechnik<br />
Kurze Wege sind sichere Wege<br />
Wer in der Fertigung und in der Logistik<br />
sicher, schnell und wirtschaftlich neue<br />
Wege gehen will, dem reicht manchmal<br />
bereits eine kleine Neuerung. Kurze Wege<br />
helfen da ungemein, wie die Überstiege,<br />
Treppen, Plattformtreppen und Laufsteganlagen<br />
der Munk Günzburger Steigtechnik<br />
zeigen: Sie verkürzen die Wege in der<br />
Fertigung, im Lager und in der Logistik,<br />
sowie auch im Außenbereich und sorgen<br />
so dafür, dass die Produktivität und<br />
Sicherheit nicht auf der Strecke bleiben.<br />
Die Lösungen des Innovations- und Technologieführers<br />
können auch online unter<br />
www.steigtechnik.de/konfigurator mit<br />
den Produktkonfiguratoren individuell<br />
und so flexibel wie nie zuvor zusammengestellt<br />
werden. Seine innovativen Lösungen<br />
präsentiert der Hersteller aus Bayern<br />
auf der Fachmesse Logimat 2024 in<br />
Stuttgart (Halle 3, Stand C17 ). Dort lässt<br />
sich auch der neue Steigleiter-Konfigurator<br />
mit neuartiger Wandsimulation ausprobieren.<br />
„Der richtige Überstieg am richtigen Platz<br />
wird schnell zum Schlüsselfaktor für<br />
schnellere Betriebsabläufe: Unsere Kunden<br />
senken so ihre Produktionskosten,<br />
denn sie können voll auf automatisierte<br />
Fertigungsabläufe setzen und trotzdem<br />
sicher sein, dass das Bedienpersonal<br />
schnell und ohne große Umwege von A<br />
nach B kommt. Das spart jede Menge Zeit<br />
und Geld und sorgt für ein Höchstmaß an<br />
Arbeitssicherheit“, sagt Ferdinand Munk,<br />
Inhaber und Geschäftsführer der Munk<br />
Group. Munk verweist dabei gerne auf<br />
Studien, die den Nutzen von Prävention<br />
am Arbeitsplatz herausstellen: Demnach<br />
fließt jeder in Arbeitsschutz investierte<br />
Euro in Höhe von 2,2 Euro zurück.<br />
Für die Überstiege, Laufstege, Treppen<br />
und fahrbaren Plattformtreppen der<br />
Munk Günzburger Steigtechnik gilt:<br />
Durch modularen Aufbau können diese<br />
bei Bedarf verändert und erweitert<br />
werden und dank Hülsenmuttern, die<br />
T-Nutschrauben ersetzen, klappt auch die<br />
Montage schnell. Darüber hinaus sind die<br />
Lösungen der Munk Günzburger Steigtechnik<br />
bereits in der Standardausführung<br />
mit Idealstopp-Rollen ausgestattet,<br />
sie bieten zusätzliche Mehrwerte und<br />
haben eine neue Optik. Für ein weiteres<br />
Plus an Sicherheit bietet die Munk Günzburger<br />
Steigtechnik mit ihren Sicherungstüren<br />
eine wichtige Zusatzausstattung<br />
für Treppen, Überstiege und Podesttreppen<br />
an. Diese schützen den Anwender von<br />
allen Seiten und schaffen so eine noch sicherere<br />
Arbeitsumgebung auf der Plattform.<br />
Mit den Sicherungstüren liegt<br />
Munk im Einklang mit der Betriebssicherheitsverordnung<br />
und den technischen<br />
Regeln für die betriebliche Sicherheit<br />
(TRBS).<br />
Details zur Teilnahme<br />
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.<br />
Die Teilnahmegebühr beträgt 490,00<br />
Euro zzgl. MwSt. pro Person. Tagungsunterlagen,<br />
Bausatz und Verpflegung sind<br />
in der Gebühr enthalten.<br />
Mehr Informationen, eine ausführliche<br />
Agenda sowie das Anmeldeformular unter:<br />
leadec-emv.automatisierungstreff.com<br />
Melden Sie sich gleich jetzt zum<br />
Anwender-Workshop in Heilbronn<br />
direkt per E-Mail an:<br />
VIKI_Feldbustechnik@leadec-services.com<br />
Bild: Munk Günzburger Steigtechnik<br />
32 <strong>Industrieanzeiger</strong> Anmeldung unter: » 03 | 2024<br />
leadec-emv.automatisierungstreff.com
MESSE LOGIMAT «<br />
Flurförderzeuge<br />
Grüne Elektropower für eine nachhaltige Logistik<br />
Unter dem Motto „Clark<br />
Forklifts: green, sustainable,<br />
and strong“ präsentiert<br />
der Flurförderzeugspezialist<br />
Clark vom 19. bis<br />
21. März 2024 auf der<br />
Logimat in Stuttgart zahlreiche<br />
Neuheiten sowohl<br />
im Bereich der Elektro-<br />
Gegengewichtsstapler als<br />
auch im Lagertechnikbereich.<br />
Zu den Highlights des<br />
Clark Messeauftritts in Halle 9, Stand D41<br />
gehören drei neue Elektrostaplerbaureihen<br />
mit Lithium-Ionen-Technologie, die<br />
die bestehende Clark Elektrostaplerflotte<br />
ersetzen und ergänzen sollen. Die neuen<br />
Elektrostapler sind für ein breit gefächertes<br />
Anwendungsspektrum ausgelegt. Mit<br />
Bild: Clark<br />
den emissionsfreien Elektrostaplern, die<br />
es in Bezug auf ihre Leistung mit verbrennungsmotorischen<br />
Staplern aufnehmen<br />
können, kommt Clark dem Wunsch vieler<br />
Betreiber nach, ihre Intralogistik nachhaltig<br />
und klimaneutraler zu gestalten. Die<br />
neuen Elektrostaplerbaureihen mit 48<br />
und 80 Volt decken Tragfähigkeiten<br />
von 1,6 bis 3,5 t<br />
ab. Mit ergonomischen<br />
Verbesserungen und modernen<br />
Sicherheitsfunktionen<br />
sorgen sie für mehr<br />
Effizienz bei gleichzeitig<br />
niedrigen Total Cost of<br />
Ownership.<br />
Auch im Lagertechnikbereich<br />
stellt Clark nachhaltige<br />
Produktneuheiten vor:<br />
So werden beispielsweise<br />
der überarbeitete Schubmaststapler<br />
SRX16 mit Li-Ion-Technologie, die 2023<br />
auf den Markt gebrachten Elektro-Niederhubwagen<br />
LWio15 und PWio20 sowie<br />
den Elektro-Hochhubwagen SWX16 in<br />
Stuttgart präsentiert.<br />
Produktionsversorgung<br />
Digitale Versorgungsysteme für direkte und indirekte Materialien<br />
Die Würth Industrie Service GmbH & Co.<br />
KG stellt auf ihrem Stand H31 in Halle 1<br />
die ganzheitlichen Lösungen für die Produktions-<br />
und Betriebsmittelversorgung<br />
vor. Als Messehighlight steht die Zukunft<br />
der Versorgung im Mittelpunkt und wie es<br />
Industriekunden dank CPSmiSelf gelingt,<br />
ein System für alle Teile zu haben – für<br />
A-, B- und C-Teile. Die digitalen Versorgungssysteme<br />
für direkte und indirekte<br />
Materialien der Würth Industrie Service<br />
bieten die Grundlage für die Fertigung,<br />
Materialwirtschaft, Instandhaltung und<br />
auch für den Montageplatz der Zukunft –<br />
und das bei maximaler<br />
Sicherheit in der Versorgung,<br />
schlanken und produktiven<br />
Prozessen in der<br />
Supply Chain, exakt ab -<br />
gestimmten Arbeitsumgebungen<br />
und intelligenten<br />
Abläufen zwischen Menschen und Systemen.<br />
Auf dem gemeinsamen Messestand<br />
der Würth Industrie Service und Adolf<br />
Würth GmbH & Co. KG stehen diese<br />
Lösungen zum Informieren, Erleben und<br />
Ausprobieren parat: von RFID-Kanban für<br />
die vollautomatisierte Nachschubsteuerung<br />
von Produktionskleinteilen, Orsymat<br />
Bevorratungs- und Ausgabeautomaten<br />
für Hilfs- und Betriebsstoffe über das<br />
modulare Lagermanagement CPSorsy bis<br />
hin zur innovativen Arbeitsplatzgestaltung<br />
CPS IWS und elektronischen Bestellsystemen.<br />
Anzeige<br />
Bild: Thomas Möller<br />
Klimaneutral und<br />
kosteneffizient<br />
Die Lüftungsanlage für<br />
Industrie- und Logistikhallen 09122 699-0<br />
Halle 5 / Stand 5B 26<br />
Messe Stuttgart<br />
19. - 21. März 2024<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 33
» MESSE LOGIMAT<br />
Antworten auf Herausforderungen in der Intralogistik<br />
Innovative Motorrolle geht neue Wege<br />
Weniger Komplexität, weniger Varianten, mehr Effizienz, mehr Leistung und eine einfachere,<br />
schnellere Inbetriebnahme und Wartung – Lenze präsentiert auf der Logimat in Stuttgart<br />
mit seiner neuen Motorrolle (MDR) o450 einen Technologiesprung in der Antriebstechnik<br />
für die Logistik. Der Automatisierungsspezialist liefert damit Antworten auf drängende<br />
Herausforderungen der Intralogistiker.<br />
Lenzes Motorrolle o450 zur direkten Integration in die Förderrollen ist die stärkste bisher bekannte Rolle im Markt – 115 anstatt 50 W.<br />
Bild: Lenze<br />
Die Stellenausschreibungslisten der Intralogistiker<br />
sind lang und werden immer länger. Gesucht<br />
werden vor allem Wartungsmitarbeiter in den Logistikzentren<br />
und diese ziehen mittlerweile von Lager<br />
zu Lager. Wer fährt das bessere Schichtmodell, wo<br />
gibt es das beste Werkzeug und wer zahlt noch ein<br />
bisschen mehr? Die Frauen und Männer können sich<br />
ihre Jobs aussuchen. Es mangelt an Fachkräften.<br />
Heiß begehrt sind vor allem Elektriker, denn nur ausgebildete<br />
Elektriker dürfen an 400 V Komponenten,<br />
wie Antriebssystemen, arbeiten. Dazu kommen immer<br />
kleinere Wartungsfenster für die Antriebstechnik<br />
im Logistikzentrum. Es herrscht Zeitdruck.<br />
Tim-Oliver Ricke von Lenze weiß um die Herausforderungen<br />
der Branche: „Die Logistik muss Energiekosten<br />
einsparen, es fehlt an qualifizierten Mitarbeitern<br />
und gleichzeitig kommt immer mehr, immer<br />
kleinteiligere, kundenindividuellere Ware auf die Fördertechnik.“<br />
Ricke und sein Team beliefern viele<br />
Intralogistiker und E-Commerce-Händler mit Antriebstechnik<br />
weltweit. Ricke war gerade acht Wochen<br />
in den USA unterwegs und ist jetzt zurück, um<br />
mit dem Team das Kundenfeedback zu analysieren.<br />
Im Gepäck hatte er eine Lösung für die vielfältigen<br />
Herausforderungen in der Branche: Lenzes Motorrolle<br />
o450 zur direkten Integration in die Förderrollen.<br />
Das ist die stärkste bisher bekannte Rolle im Markt –<br />
115 anstatt 50 W, versichern die Entwickler.<br />
Von einem „Technologiesprung“ sprechen sie bei<br />
Lenze und auch die ersten Kunden staunen, heißt es<br />
34 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024
in Rickes Team. „Kürzlich in den USA gab es nur den<br />
Daumen hoch. Die Kunden verbinden mit der Abkürzung<br />
MDR für die traditionelle Motorrolle vor allem<br />
„Massive Drain of Ressources“ – also massiver Ressourcenverbrauch.<br />
Es nervt viele nur noch. Wir ändern<br />
das und können das beweisen“, verspricht Ricke.<br />
Lenze hat den o450 zusammen mit ausgewählten<br />
Leitkunden entwickelt.<br />
Entlastung der Ersatzteillogistik<br />
Bei der Entwicklung der Motorrolle ist Lenze einen<br />
neuen Weg gegangen – fernab von den klassischen<br />
Systemen im Markt. „Wir haben unsere langjährige<br />
Erfahrung in der Entwicklung von Motoren und<br />
Steuerungen in den MDR einfließen lassen, was einen<br />
komplett neuen Ansatz ergeben hat“, erklärt der<br />
Diplomingenieur. Lenze setzt bei der Motorrolle auf<br />
das sogenannte Vernier-Prinzip. Es ist als Außenläufermaschine<br />
im Direktantrieb umsetzbar. Der Motor<br />
überträgt seine Rotationsenergie über seinen Rotor<br />
direkt auf das Fördergut oder das Förderband/-gurt.<br />
Der Verniermotor selbst kombiniert einen 3-Phasenwechselstrommotor<br />
mit einem verlustfreien magnetischen<br />
Getriebe. Der Vorteil gegenüber einem klassischen<br />
Antriebssystem: Die Motorrolle arbeitet mit 24<br />
oder mit 48 V und das bedeutet, dass auch Nicht-<br />
Elektriker den Motor tauschen, warten oder einbauen<br />
dürfen. Das erleichtert die Suche der Personalabteilung<br />
vieler Intralogistiker. Gleichzeitig sinkt dank des<br />
getriebelosen Antriebs die Varianz im System. „Das<br />
spart Ressourcen im Handling und entlastet das Ersatzteillager“,<br />
berichtet Ricke. Denn bis zu zehn verschiedene<br />
Übersetzungen hätten Wettbewerber bis<br />
dato im Portfolio, heißt es bei Lenze. „Das ist viel zu<br />
komplex und geht viel einfacher“, unterstreicht Ricke<br />
selbstbewusst.<br />
Viele kleine Sendungen<br />
Bild: Lenze<br />
Die Motorrolle arbeitet mit 24 V oder mit 48 V und das bedeutet, dass auch Nicht-Elektriker<br />
den Motor tauschen, warten oder einbauen dürfen.<br />
Und dann kommt Rickes Lieblingsmoment beim Kunden,<br />
denn aufgrund des speziellen Designs hat der<br />
Motor in Summe deutlich geringere Kupfer- sowie<br />
Eisenverluste. Hierdurch fällt weniger Wärme in der<br />
Rolle an. Dies wirkt sich auch positiv auf den Wirkungsgrad<br />
auf, da kühlere Kupfer-Wicklungen einen<br />
kleinen Widerstand (und damit geringere Kupfer-<br />
Verluste) und kühlere Magnete eine höhere magnetische<br />
Flussverkettung haben (und damit mit kleinerem<br />
Strom das gleiche Drehmoment erzielen können)<br />
„Das macht ihn sehr effizient. Je nach Drehzahl erfüllt<br />
er die Effizienzklassen IE7 bis IE9 und der Kunde<br />
spart bis zu 30 Prozent gegenüber klassischen Systemen.<br />
Das begeistert uns Antriebsexperten und die<br />
Kunden“, lobt Ricke die Entwicklerleistung. In der<br />
Vergangenheit seien viele Antriebssysteme überdimensioniert<br />
worden, meint Ricke. „Wir haben es<br />
heute aber nicht mehr mit riesigen Paketen zu tun,<br />
sondern mit vielen kleinen Sendungen.“ Bis zu 30 kg<br />
schafft der Lenze o450. „Auch bei niedrigen Drehzahlen<br />
bietet er das volle nominale Drehmoment,<br />
was für das Beschleunigen von Fördergut enorm vorteilhaft<br />
ist“, ergänzt Ricke.<br />
Rechtzeitig zur Modex in Atlanta (USA) und der<br />
Logimat in Stuttgart kommt die analoge Variante<br />
o450 auf den Markt. Ein Jahr später folgt die digitale<br />
Variante o650. „Da können wir dann einen Master-<br />
Follower fahren und Achsen synchronisieren, elektrisch<br />
koppeln. Das kann bis heute kein anderer am<br />
Markt und wir sind dann vier Mal leistungsfähiger –<br />
bis zu 230 Watt mechanisch gekoppelt.“ Und Ricke<br />
skizziert schon eine Anwendung: „Für einen Cross-<br />
Belt-Sorter würde das bedeuten, dass wir Komplexität<br />
aus dem Aufbau herausnehmen, da kein externer<br />
Motor mit Riemen mehr erforderlich ist. Unsere<br />
Motorrollen verschwinden im Förderelement und das<br />
vereinfacht und vergünstigt deutlich den Aufbau,<br />
und dass bei gleichzeitiger Erfüllung der derzeitigen<br />
Durchsatzanforderungen des Marktes.“<br />
Ricke sieht für die Lenze Motorrolle überall Märkte.<br />
„Wir begegnen dem Fachkräftemangel in den USA<br />
und Europa, helfen aber auch Logistikern in neuen<br />
Märkten wie Indien oder Südamerika. Die Herausforderung<br />
wird immer mehr sein, die Komplexität der<br />
Hardware dem Endkunden zu verbergen und ihm einen<br />
Mehrwert zu bieten“, meint Ricke. (hw)<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 35
» MESSE LOGIMAT<br />
Roboter-Kommissioniersystem reduziert Fehler und steigert Effizienz<br />
KI-gestützte Anwendungen<br />
beschleunigen Kommissionierung<br />
Swisslog, Anbieter von daten- und robotergesteuerten Logistiklösungen, präsentiert auf<br />
der Logimat die gesamte Bandbreite seiner Innovationen. Unter dem Motto „The Human<br />
Side of Automation“ sind die voll integrierten Automatisierungs- und Softwarelösungen<br />
des Unternehmens zu sehen. Auch Fallstudien werden vorgestellt.<br />
Bei Swisslog können die<br />
Gäste in eine Fallstudie<br />
eintauchen, die als Beispiel<br />
für Spitzenleistungen<br />
in der Logistik gilt.<br />
Bei Swisslog steht der Mensch im Mittelpunkt<br />
eines jeden Projekts. Der Intralogistikexperte<br />
will die Plattform der<br />
Logimat nutzen, um dieses Commitment<br />
deutlicher in den Vordergrund zu stellen.<br />
„Unsere Mitarbeiter bringen nicht nur ein<br />
tiefgehendes branchenspezifisches Fachwissen<br />
in jedes Projekt ein, sie verstehen<br />
sich auch als Partner des Kunden“, sagt<br />
Swisslog-CEO Jens Schmale. „Dieses<br />
Fachwissen schafft einen Mehrwert für<br />
unsere Kunden, angefangen bei der<br />
Lösungsentwicklung über den durch -<br />
gängigen Support bis hin zur ständigen<br />
Optimierung von Prozessen. Unsere<br />
Swisslog-Kollegen bilden dabei eine Erweiterung<br />
der Teams unserer Kunden und<br />
Bild: Swisslog<br />
sehen deren Ziele, Herausforderungen<br />
und Erfolge als ihre eigenen an.”<br />
Ein Komplettpaket für die<br />
Industrie<br />
Die Besucher der Logimat bekommen die<br />
Möglichkeit, sich über die für Swisslog<br />
typischen Lösungsangebote zu informieren,<br />
bei denen die Steigerung von Geschwindigkeit,<br />
Genauigkeit und Effizienz<br />
ebenso im Vordergrund stehen, wie die<br />
Bereitstellung eines fachkundigen Services<br />
während der gesamten Laufzeit<br />
eines Projekts. Anhand des Beispiels eines<br />
Komplettpakets für die Getränke- und<br />
Lebensmittelindustrie will Swisslog sein<br />
Fachwissen bei der Entwicklung von<br />
Lösungen und Bereitstellung von Dienstleistungen<br />
demonstrieren, und zwar für<br />
alle Bereiche der Branche, von der Produkterzeugung<br />
bis hin zum Onlinehandel.<br />
Unternehmen aus der Getränke- und<br />
Lebensmittelindustrie haben die Gelegenheit<br />
sich zu informieren, wie sie in die<br />
Automatisierung einsteigen können.<br />
Anhand von Best-Practice-Beispielen<br />
können sich Besucher über erfolgreich<br />
implementierte Lösungen in ihrer Branche<br />
informieren.<br />
„Swisslog ist stolz auf seine Firmenkultur,<br />
die auf dem Erfolg seiner Kunden aufbaut<br />
und sich diesem verpflichtet fühlt“,<br />
erklärt Jens Schmale. „Einige der Auto -<br />
matisierungslösungen, die wir heute unterstützen,<br />
sind seit mehr als 30 Jahren in<br />
Betrieb. Das spricht sowohl für den dauerhaften<br />
Wert unserer Lösungen als auch<br />
für unsere Fähigkeit, langlebige Beziehungen<br />
zu den Menschen und Unternehmen<br />
aufzubauen, mit denen wir zusammenarbeiten.“<br />
Hochentwickelte Technologie<br />
Am Stand von Swisslog können sich Besucher<br />
davon überzeugen, wie durch innovative<br />
Automatisierungslösungen die<br />
Effizienz gesteigert, Fehler reduziert und<br />
ein angenehmeres Arbeitsumfeld geschaffen<br />
werden können. Das betriebs -<br />
bereite Roboter-Kommissioniersystem<br />
36 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024
Item Piq wird die signifikanten Verbesserungen<br />
zeigen, die durch KI-gestützte Anwendungen<br />
möglich geworden sind. Mit<br />
dem neuen Greifer, der 2023 eingeführt<br />
wurde, ist Item Piq in der Lage, Artikel bis<br />
zu 3 kg zu bewegen und sich an spezifische<br />
Artikeleigenschaften wie Material,<br />
Größe und Gewicht anzupassen. „Die Besucher<br />
können live erleben, wie Item Piq<br />
den Kommissionierprozess beschleunigt<br />
und verbessert“, so Jens Schmale. „Das<br />
Besondere an Item Piq ist, dass jeder Bestandteil<br />
aus der Swisslog-Firmenfamilie<br />
stammt, von der Kamera bis zur Software.“<br />
Swisslog lädt seine Kunden während<br />
der Logimat 2024 auch ein, mehr über<br />
den neuesten R5 Pro-Roboter von Autostore<br />
zu erfahren. Diese neue roboterbasierte<br />
Lösung wurde speziell für die Anforderungen<br />
großer E-Commerce-Betriebe<br />
entwickelt und zeichnet sich durch eine<br />
bessere Raumnutzung, höhere Leistung<br />
und geringere Gesamtbetriebskosten<br />
für Unternehmen aus, die im Mehrschichtbetrieb<br />
mit großen Umschlagsvolumina<br />
operieren.<br />
Live-Präsentationen am Stand<br />
In Halle 1, Stand 1B41, dürfen Besucher<br />
jeden Tag um 13:00 Uhr eine Live-Prä -<br />
sentation von Item Piq erwarten. Darüber<br />
hinaus geben Swisslog-Kunden in<br />
Podiumsdiskussionen Einblicke in spannende<br />
Projekte. Am 19.3. um 15:00 Uhr<br />
präsentiert dm-drogerie markt – Preisträger<br />
des Deutschen Logistik-Preis 2020 –<br />
das Konzept des dm-Verteilzentrums in<br />
Wustermark. Dieser Vortrag verspricht<br />
wertvolle Einblicke und innovative Strategien,<br />
die den Erfolg in der Branche<br />
vorantreiben. Am 20.3. um 15:00 Uhr<br />
können die Gäste in eine weitere Fall -<br />
studie eintauchen, die Albert Heijn MFC,<br />
Barendrecht, als Beispiel für Spitzen -<br />
leistungen in der Logistik vorstellt. Darü-<br />
Bild: Markus Mielek<br />
Jens Schmale ist CEA bei Swisslog, einem Anbieter<br />
von automatisierten Logistiklösungen.<br />
ber hinaus haben Messebesucher zum<br />
ersten Mal die Gelegenheit, Kuka, die<br />
Muttergesellschaft von Swisslog, zu besuchen,<br />
die mit einem eigenen Stand vertreten<br />
sein wird. In Halle 6, Stand A17,<br />
präsentiert Kuka Technologien rund um<br />
die mobile Robotik, darunter eine Weltpremiere.<br />
(hw)<br />
22.– 26. APRIL 2024<br />
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<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 37
TOPSTORY » Intralogistik<br />
Bild: Viastore<br />
Die krisengeplagten letzten Jahre haben der Intra -<br />
logistikbranche ein neues Selbstverständnis gegeben.<br />
Große Herausforderungen gibt es immer noch.<br />
Fünf Trends, die die Intralogistikbranche bewegen<br />
Wohin die Reise im<br />
Materialfluss geht<br />
Nachhaltigkeit, generative KI, mobile Robotik – in unserem Trendreport beleuchten<br />
wir die Entwicklungslinien und Zukunftstreiber in der Intralogistik und lassen<br />
die Unternehmen der Branche zu Wort kommen. Vor welchen Hürden steht die<br />
Intralogistik? Welche Potenziale sollten mehr genutzt werden? Einblick in einen<br />
Industriezweig, der ständig in Bewegung ist.<br />
» David Kuhlmann, Redakteur <strong>Industrieanzeiger</strong><br />
38 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024
Wo steht die Intralogistik im Jahre 2024 – nach<br />
krisengeplagten Jahren und inmitten andauernder<br />
globaler Herausforderungen? Geopolitische<br />
Spannungen, unterbrochene Lieferketten, steigende<br />
Kosten und der anhaltende Arbeitskräftemangel beschäftigen<br />
eine Branche, die immer schneller auf<br />
Kundenbedürfnisse zu reagieren hat, um wettbewerbsfähig<br />
bleiben zu können. Dass der Materialfluss<br />
dabei auch 2024 im Zeichen neuer Technologien stehen<br />
wird, ist gewiss. Die Möglichkeiten, die die technischen<br />
Innovationen bieten, und die Fragen, die ihre<br />
Anwendung und betriebliche Integration mit sich<br />
bringen, sind umfassende Themen, die den Diskurs<br />
der Branche noch längere Zeit dominieren werden.<br />
Abläufe verbessern, die Ressource Mensch schonen,<br />
mehr Effizienz und Produktivität erzielen: In der<br />
Intralogistik gibt es zahlreiche Bereiche, wo Unternehmen<br />
diese Ziele verfolgen. Von Förderbändern zu<br />
Flurförderzeugen, von Hochregallagern zu Scara-<br />
Robotern und Cobots – innerbetriebliche Bewegungen<br />
werden überdacht, optimiert, neu gestaltet.<br />
Erforderlich ist dabei der Wille zur Veränderung sowie<br />
die Kompetenz, die betrieblichen Neuerungen zu<br />
beherrschen. Ein Spagat aus Vertrauen in die neuen<br />
technischen Möglichkeiten und der Fähigkeit, sie zu<br />
hinterfragen, kennzeichnet immer mehr die Arbeit<br />
vieler Fachkräfte in den Betrieben.<br />
Wie schätzen führende Unternehmen der Branche<br />
die Lage der Intralogistik ein? Welchen Hürden, welche<br />
Chancen sehen sie? Wo lohnt sich ein stärkeres<br />
Engagement, wo sollte mehr investiert werden? Die<br />
Trends und aktuellen Fragen der Intralogistik im Einzelnen.<br />
führe, dass Betriebe nach Alternativen suchten.<br />
Dank immer neuerer Entwicklungen im Bereich der<br />
Sensorik und Bildverarbeitung erhalten die Kunden<br />
fortlaufend weitere Möglichkeiten, mit Robotern ihre<br />
Arbeitsprozesse zu bewältigen. Sogenannte Mobile<br />
Manipulatoren, die einen kollaborativen Roboter mit<br />
einem mobilen kombinieren, können als jüngster<br />
Trend auf dem Gebiet angesehen werden. Sie führen<br />
komplexe Kommissionierungsaufgaben aus und lassen<br />
sich auch für den Warentransport nutzen.<br />
Den Weg zum Kunden finden diese Optimierungsmöglichkeiten<br />
dabei oftmals über einen Umweg: Unternehmen,<br />
die zuerst bei der Produktion auf technische<br />
Innovationen setzten, entdeckten im Zuge davon<br />
auch das Potenzial von automatisierten Lagerprozessen,<br />
berichtet Tom Knauer, Globaler Strategiemanager<br />
für Automatisierung, Robotik und Montage<br />
bei Balluff. „Die fortgeschrittenen Technologien<br />
übernehmen zunehmend manuelle Aufgaben, und es<br />
wird erwartet, dass die Automatisierung im Verlauf<br />
des nächsten Jahrzehnts tief in die Intralogistik integriert<br />
wird.“<br />
Schießt die Branche dabei über das Ziel hinaus?<br />
Das Thema Innovation solle man differenzierter betrachten<br />
als dies derzeit oft der Fall sei, so Dr. Florian<br />
Heydenreich, Executive Vice President Sales & Service<br />
Still EMEA. Höher, Schneller, Weiter – statt um<br />
jeden Preis alles technisch Mögliche auszureizen sei<br />
es wichtig, maßgeschneiderte Lösungen für den Kunden<br />
zu finden. Technische Fokussierung sei hier der<br />
Schlüssel zum Erfolg.<br />
Automatisierung und Robotik<br />
Ein zentraler Trend in der Intralogistik ist die fortschreitende<br />
Automatisierung und der Einsatz von<br />
Robotik. Automatisierte Lager- und Kommissioniersysteme,<br />
autonome mobile Roboter und kollaborative<br />
Roboter (Cobots) werden immer häufiger verwendet,<br />
um Effizienz zu steigern und Arbeitskräfte zu entlasten.<br />
Die Aufträge präzise und schnell zu bearbeiten<br />
ist mit den technologischen Hilfsmitteln möglich, so<br />
wie auch flexibel auf neue Anforderungen zu reagieren.<br />
„Während anfangs eher einfache, sich wiederholende<br />
Prozesse zur Automatisierung auf der Tagesordnung<br />
standen, sind nun auch komplexe und vor<br />
allem integrierte Automatisierungsprojekte als<br />
schlüsselfertige Gesamtlösung gefragt“, so Jan<br />
Lorenz, Geschäftsführer Toyota Material Handling<br />
Deutschland. Das Angebot an passgenauen Automatisierungslösungen<br />
steige, sagt Ulrike Just, Executive<br />
Vice President Sales & Service Linde MH EMEA.<br />
Grund sei der wachsende Fachkräftemangel, der dazu<br />
Bild: Ulrich Pfeiffer<br />
Der Mensch wird gebraucht<br />
Automation und KI haben ihren festen Platz in der Intralogistik<br />
gefunden. Zu groß ist das Problem des Fach- und Arbeitskräftemangels<br />
im Jahre 2024. In zahlreichen Bereichen übernehmen<br />
sie wichtige Aufgaben, die lange Zeit vom Menschen<br />
betreut und bewältigt wurden. Ihre stete Weiterentwicklung<br />
wird dafür sorgen, dass dieser neue Zustand so bleibt. Doch<br />
wird der Mensch aus der Intralogistik ganz verschwinden?<br />
Sicherlich nicht. Als Gutachter und Ideengeber<br />
werden Unternehmen weiterhin auf<br />
ihn setzen. Die Tatsache, dass Fachkräftemangel<br />
beklagt wird, bedeutet schließlich:<br />
Der Mensch bleibt als Mitarbeiter für sie<br />
relevant.<br />
David Kuhlmann,<br />
Redakteur <strong>Industrieanzeiger</strong><br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 39
TOPSTORY » Intralogistik<br />
Ihre Aufgaben stemmt die Branche immer häufiger mithilfe von Automation und KI.<br />
Künstliche Intelligenz, maschinelles<br />
Lernen, Vernetzung<br />
Ihren Nutzen haben digitalisierte und automatisierte<br />
Prozesse vor allem in den krisenreichen letzten Jahren<br />
bewiesen. „Gestörte Lieferketten sowie damit<br />
einhergehende Lieferverzögerungen oder -engpässe<br />
beeinflussen nicht nur die Beschaffung, sondern<br />
stellen auch die Intralogistik vor immense Herausforderungen“,<br />
sagt Stefan Reuss, Geschäftsführer IT und<br />
Digital Solutions bei Würth Industrie Service. Intelligente,<br />
vernetzte Systeme könnten im Falle unerwarteter<br />
Bedarfsrückgänge oder -spitzen Materialbedarfe<br />
eigenständig erkennen und entsprechend nachbestellen.<br />
Heimo Robosch, EVP bei Knapp, erlebt, wie<br />
die Kunden aufgrund instabiler Lieferketten versuchen,<br />
ihre Value Chains krisenfester zu machen: „Automatisierungslösungen<br />
müssen noch flexibler sein,<br />
um auf die aktuellen Herausforderungen reagieren<br />
zu können.“<br />
Doch nicht nur um Engpässe zu identifizieren sammeln<br />
elektronische Hilfsmittel wie das IoT (Internet<br />
der Dinge), Big Data-Analysen und künstliche Intelligenz<br />
Daten entlang der gesamten Wertschöpfungskette.<br />
Predictive Maintenance, also vorausschauende<br />
Wartung von Maschinen und Anlagen, ist damit auch<br />
möglich. Dabei wertet die sogenannte vorausschauende<br />
KI die Leistungsdaten von Robotern aus, um<br />
den zukünftigen Zustand der Anlagen zu bestimmen.<br />
Kostspielige Maschinenausfallzeiten lassen sich auf<br />
diese Weise vermeiden. Als weitere Variante von<br />
künstlicher Intelligenz sollte in diesem Zusammenhang<br />
die generative KI genannt werden, die in der Intralogistik<br />
ebenfalls genutzt wird. Im Unterschied zur<br />
vorausschauenden KI kreiert sie etwas Neues, nachdem<br />
sie Trainingsdaten erhalten hat. So können über<br />
Bild: Linde MH<br />
generative KI-gesteuerte Schnittstellen Roboter mit<br />
natürlicher Sprache statt mit Code programmiert<br />
werden.<br />
Vernetzte Systeme und Geräte können aber auch<br />
für die Echtzeitüberwachung und -steuerung von<br />
Flurförderzeugen und Lagerhausgeräten genutzt<br />
werden. Gabelstapler fahren im Materialfluss immer<br />
häufiger autonom. Gerade Flottenbetreiber würden<br />
Telematiklösungen fordern, sagt Thomas Bach,<br />
Director R&D und Einkauf bei Clark. Dabei würden sicherheitsrelevante<br />
Informationen in Echtzeit sowohl<br />
den Bedienern als auch dem Management bereitgestellt.<br />
Assistenzsysteme, so Bach, bekämen eine immer<br />
höhere Relevanz. „Mithilfe von Systemen, wie<br />
beispielsweise zur Vermeidung von Kollisionen oder<br />
solchen, die bei Lagerhalleneinfahrt automatisch die<br />
Geschwindigkeit reduzieren, soll der Einsatz von<br />
Staplern sicherer werden.“<br />
Wie kann die Intralogistik KI noch nutzen? Denkbar<br />
ist, dass intelligente Systeme Daten aus der Vergangenheit<br />
analysieren, um Aussagen für die Zukunft<br />
zu treffen. Für die kommenden Jahre, so Just, erwarteten<br />
viele Experten – auch aus der Logistikbranche<br />
– dass sich KI zum „game changer“ entwickele und<br />
ein wichtiger Impulsgeber für Innovationen werde.<br />
„Die Frage, wie sich die Intralogistikbranche die Vorteile<br />
von KI noch stärker zunutze machen kann, sollte<br />
stärker in den Blickpunkt rücken.“<br />
Rapide Veränderungen – und ihre<br />
Problematiken<br />
Die Anforderungen an die Intralogistik ändern sich<br />
kontinuierlich, sei es durch saisonale Schwankungen,<br />
kurzfristige Auftragsspitzen oder veränderte Kundenbedürfnisse.<br />
Knauer: „Die Kundenerwartungen<br />
entwickeln sich in Richtung ultraschneller Lieferung,<br />
einschließlich des Konzepts Make on Demand.“ Der<br />
boomende elektronische Handel, ausgelöst durch die<br />
Corona-Krise, setze auf die Intralogistik – doch auch<br />
für traditionelle Hersteller gewinne sie an<br />
Vernetzte Systeme erleichtern die Prozesse im C-Teile-<br />
Management und sorgen für einen präziseren Materialfluss.<br />
Bild: Würth Industrie Service<br />
40 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024
Bedeutung. „Der Arbeitskräftemangel, der sich auch<br />
in Zukunft weiter fortsetzen wird, und die hohen Anforderungen<br />
der Konsumenten an eine schnelle und<br />
fehlerfreie Belieferung führen zu einem weiteren<br />
Wachstum in der Intralogistik-Branche,“ sagt Robosch.<br />
Doch kommt jeder mit diesem Tempo mit? Welche<br />
Problematiken machen sich bei der Anpassung an die<br />
neuen Gegebenheiten bemerkbar? Udo Marmann,<br />
Marktmanager bei SEW-Eurodrive: „Vielfach bestehen<br />
historisch gewachsene, komplexe IT-Infrastrukturen,<br />
die oft den Fortschritt bei der Digitalisierung<br />
behindern. Jedoch scheuen sich die IT-Verantwortlichen<br />
in den Logistikbereichen nicht selten vor einer<br />
ganzheitlichen Erneuerung ihrer IT-Infrastruktur ‚auf<br />
einen Schlag‘.“ Es herrsche noch immer zu viel Silodenken<br />
in den einzelnen Bereichen der Unternehmen,<br />
betont Dr. Matthias Schweizer, Vice President<br />
Marketing bei Viastore. „Die unterschiedlichen Abteilungen<br />
neigen dazu, nur die jeweiligen Prozesse in<br />
ihrem Bereich zu optimieren. Wichtig ist aber, alle<br />
Prozesse von A bis Z zu definieren und mit der richtigen<br />
Softwarelösung zu arbeiten.“ Nicht alle Unternehmen<br />
sind also gleichgut aufgestellt, nicht überall<br />
ist ein Bewusstsein für Handlungsbedarf vorhanden.<br />
Um mit den angesprochenen kurz- und langfristigen<br />
Trends klarzukommen rät auch Knauer zu „dringenden<br />
Investitionen der Branche in Automatisierung<br />
und Robotik.“<br />
Die Ressource Mensch<br />
Standardisierte, schnell verfügbare und einfach zu handhabende Lösungen sind gefragt.<br />
Auch im Materialfluss macht sich der Fach- und Arbeitskräftemangel<br />
immer mehr bemerkbar. Wie sehr<br />
setzen die Unternehmen auf Automatisierung und<br />
künstliche Intelligenz, um diesen negativen Trend<br />
auszugleichen?<br />
„Bis 2025 werden bei Würth Industrie Service 75<br />
Prozent aller intralogistischen Prozesse durch den<br />
Einsatz von Robotern automatisiert“, erklärt Reuss.<br />
Trotz der fortschreitenden Digitalisierung werde der<br />
Mensch aber weiterhin wertvollstes Gut sowie Kopf<br />
und Impulsgeber des Unternehmens bleiben. Mit der<br />
Vernetzung von Mensch, Anlage und Robotik wolle<br />
man die Wertschöpfungskette optimieren, Routinetätigkeiten<br />
automatisiert abbilden und gleichzeitig<br />
zu einer verbesserten Arbeitsplatzergonomie beitragen.<br />
Bei Clark sieht es ähnlich aus: „Aus unserer Sicht<br />
wird dem Fokus auf einen vollständig autonomen<br />
Betrieb von Flurförderzeugen zu viel Bedeutung beigemessen,“<br />
so Bach. Die Intralogistik solle sich das<br />
Ziel setzen, eine Symbiose von Mensch und Maschine<br />
zu schaffen. Die Automatisierung als große Chance<br />
für die Arbeiter? Auch bei Toyota Material Handling<br />
werden die Mitarbeitenden von der zunehmenden<br />
Automatisierung profitieren: „Insbesondere sich<br />
ständig wiederholende Standardprozesse eigenen<br />
sich hervorragend, um step-by-step automatisiert zu<br />
werden und somit Mitarbeitende für wertschöpfendere<br />
Tätigkeiten freizusetzen“, sagt Lorenz.<br />
Dass die Ressource Mensch relevant bleibt, zeigt<br />
ein weiterer Trend der Branche. „Stark gewachsen ist<br />
die Bereitschaft, in die betriebliche Sicherheit zu investieren“,<br />
betont Just von Linde. „Unfälle gefährden<br />
Menschen, stören den Ablauf und verursachen Kosten.<br />
Mit einer Vielzahl an Schutz- und Assistenzsystemen<br />
lässt sich dem aber entgegenwirken.“<br />
Viele Bereiche der Intralogistik werden zur Zeit überdacht und neu gestaltet.<br />
Bild: Still<br />
Bild: Viastore<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 41
TOPSTORY » Intralogistik<br />
Bild: Knapp/Niederwieser<br />
Software zur Betriebsoptimierung<br />
wird zunehmend<br />
auch von<br />
Unternehmen der Intralogistik<br />
eingesetzt.<br />
Wie sieht die Prognose für die nächsten Jahre<br />
aus auch im Hinblick auf den demographischen<br />
Wandel? Anhaltende Veränderungen in der<br />
Arbeitskräfte landschaft, geprägt durch das Aus -<br />
scheiden der „Baby-Boomer“ und das Aufkommen<br />
neuer Arbeitskräfte mit unterschiedlichen Quali -<br />
fikationen seien Einflussfaktoren, die in den kommenden<br />
ein ein bis fünf Jahren berücksichtigt<br />
werden müssten, so Knauer von Balluff. „Ältere<br />
Mitarbeitende sind oft gut vertraut mit den aktuellen<br />
Arbeitsprozessen, weisen jedoch möglicherweise eine<br />
geringere Aff inität zu neuen Technologien auf. Im<br />
Gegensatz dazu sind neuere Mitarbeitende möglicherweise<br />
nicht so vertraut mit den bestehenden<br />
Prozessen, jedoch zeigen sie eine ausgeprägte<br />
Expertise im Umgang mit modernen Technologien<br />
und Werkzeugen.“ Dazu gehörten Mobilgeräte,<br />
Tablets, Maschinenschnittstellen, Displays, Datenmanagement,<br />
Videos, Online-Diagnose, Fernana -<br />
lyse und Fehlerbehebung sowie Messaging und die<br />
Cloud.<br />
Nachhaltigkeit<br />
Das Thema Umweltschutz gewinnt in der<br />
Intralogistik zunehmend an Bedeutung. Unternehmen<br />
setzen vermehrt auf umweltfreundliche Lösungen<br />
wie emissionsarme Fahrzeuge, energieeffiziente<br />
Lager- und Fördertechnik sowie ressourcenschonende<br />
Verpackungsmaterialien. Auch die Optimierung<br />
von Routen und Transportwegen zur Reduzierung<br />
von Emissionen und die Nutzung erneuerbarer Energien<br />
spielen eine wichtige Rolle.<br />
Das gesellschaftliche Bedürfnis nach mehr Nachhaltigkeit<br />
hat die Branche erreicht. „Neben dem ungebrochenen<br />
Nachfrageboom nach smarten Automatisierungslösungen<br />
sind es klimaschonende und<br />
zukunftsfähige Energiesysteme sowie zuverlässige<br />
Energiemanagementlösungen, die auf dem Markt für<br />
Intralogistik intensiv nachgefragt werden“, sagt<br />
Heydenreich von Still. Klimaschutz und Ressourcenschonung<br />
mit Effizienz und Produktivität zu verbinden<br />
sei die Herausforderung, Konzepte wie ein<br />
eigenes Brennstoffzellensystem für Lagertechnikfahrzeuge<br />
eine Lösung.<br />
Die Kunden beschäftige die Thematik sehr, bestätigt<br />
auch Just. „Macht beispielsweise der Wechsel<br />
auf Lithium-Ionen-Batterien Sinn und lässt sich damit<br />
die gleiche Performance erzielen?“ Nicht nur die<br />
Industrie sei berufen, sich mit den Fragen der Abnehmer<br />
auseinanderzusetzen. Lorenz: „Für Kunden, die<br />
von verbrennungsmotorischen Staplern auf Elektroantrieb<br />
oder gar von Elektro auf Brennstoffzellen mit<br />
Wasserstoff als Energiequelle umsteigen wollen,<br />
muss es noch mehr und vor allem langfristig planbare<br />
Anreize seitens der Bundesregierung geben. Hier<br />
habe ich teilweise das Gefühl, dass nur die Auto -<br />
mobilindustrie entsprechende Beachtung findet.“<br />
Der Trend zu mehr Nachhaltigkeit hat außerdem alternative<br />
Vertriebsfelder in den Vordergrund gerückt.<br />
So erfreue sich der Bereich Miete & Gebrauchtgeräte<br />
Bild: Barde/Clark Europe<br />
Bild: Toyota Material Handling Europe<br />
Autonom fahrende Flurförderzeuge sind im Trend. Manche<br />
Betriebe setzen auf eine Synthese von Mensch und Maschine.<br />
Die Nachfrage nach nachhaltigen Lösungen in der Intralogistk<br />
ist enorm. Stapler mit Brennstoffzellen-Antrieb gehören dazu.<br />
42 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024
ei Toyota Material Handling zunehmender Beliebtheit.<br />
Bereits 4.500 Stapler umfasse die Mietflotte in<br />
Deutschland. Auch bei Clark folgt man alternativen<br />
Trends: Das Unternehmen nutze beispielsweise das<br />
bewährte Chassis eines verbrennungsmotorischen<br />
Staplers als Basis bei einigen seiner neuen Elektrostapler<br />
mit Lithium-Ionen-Batterie. „Diese hat dann<br />
nicht die Batterieform einer üblichen Bleisäure-Batterie,<br />
sondern ist derart konstruiert, dass sie in das<br />
Chassis eines Verbrennungsstaplers passt“, so Bach.<br />
Elektro-Gegengewichtsstapler seien jetzt immer öfter<br />
im klassischen Außeneinsatz gefragt, der vormals den<br />
verbrennungsmotorischen<br />
Staplern vorbehalten gewesen<br />
wäre.<br />
„Die Automatisierung von Logistik-Prozessen ist ein<br />
weltweiter Wachstumsmarkt, der seine eigentliche<br />
Zukunft noch vor sich hat.“ Produktionstechniker,<br />
Maschinenbauer, Elektrotechniker und Software-<br />
Spezialisten könnten sich auf immer interessantere<br />
Aufgabenstellungen freuen.<br />
Für einige hinkt das Image der Branche diesem Potenzial<br />
hinterher. „Ich wünsche mir eine noch stär -<br />
kere Wertschätzung und Wahrnehmung der<br />
Intralogistik als Innovationstreiber und systemrelevante<br />
Branche,“ sagt Heydenreich. Dass sie beides sei<br />
habe zuletzt die Coronazeit eindrucksvoll gezeigt.<br />
Hürden überwinden<br />
Vor welchen Problematiken<br />
steht die Intralogistikbranche<br />
außerdem noch? Die Anforderungen<br />
des Green Deals<br />
der EU zu erfüllen ist eine<br />
aktuelle Herausforderung –<br />
und führt in bestimmten Fällen<br />
zu einer internationalen<br />
Kooperation. So habe Still<br />
mit dem kanadischen Recyclingspezialisten<br />
Li Cycle die<br />
Wiederverwertung seiner Lithium-Ionen-Batterien<br />
bis<br />
2030 sicherstellen können.<br />
Wenig überraschend eine<br />
weitere Hürde: Kosten. „Die<br />
Hersteller von Intralogistiklösungen<br />
stehen vor hohen<br />
Entwicklungs- und Herstellkosten<br />
neuer Technologien<br />
„Made in Europe“: Dabei<br />
könnte eine strategische<br />
Partnerschaft mit anderen<br />
Unternehmen oder die Nutzung<br />
staatliche Fördermittel<br />
helfen, diese Kosten zu bewältigen“,<br />
so Bach.<br />
Auf Seiten der Anwender<br />
sei die größte Hürde, dass<br />
diese die Entscheidung treffen<br />
müssten, überhaupt etwas<br />
zu verändern. „Das dauert<br />
oft zu lang, das kostet<br />
Wettbewerbsfähigkeit“, bedauert<br />
Schweizer von Viastore.<br />
Dennoch sieht er viel<br />
Potenzial für seine Branche:<br />
DIE LÖSUNG FÜR IHREN<br />
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<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 43
TECHNIK » Interview<br />
Christoph Gebler, Lean Manager bei Kiefel, über die Plattform Logtopus von Keller & Kalmbach<br />
„Wir haben langfristig geringere Kosten<br />
und weniger manuellen Aufwand“<br />
Im Zusammenspiel mit unterschiedlichsten Systemen zur Bedarfsauslösung bietet die<br />
All-in-one-Plattform Logtopus von Keller & Kalmbach (K&K) einen skalierbaren Automatisierungsgrad<br />
zur Prozessoptimierung. Wir haben mit Christoph Gebler, Lean Manager bei Kiefel, über seine<br />
bisherigen Erfahrungen mit Logtopus gesprochen.<br />
» David Kuhlmann, Redakteur <strong>Industrieanzeiger</strong><br />
Wer ist die Kiefel GmbH<br />
und welche Rolle spielt<br />
Keller & Kalmbach bei<br />
Ihnen?<br />
Die Kiefel GmbH in Freilassing<br />
ist ein marktführendes<br />
Unternehmen, das sich seit<br />
seiner Gründung 1945 auf<br />
die Entwicklung und Fertigung<br />
von Maschinen,<br />
Werkzeugen und Automatisierung<br />
zur Verarbeitung<br />
von Kunststoffen und auch<br />
von Naturfasern spezialisiert<br />
hat. Mit innovativen<br />
Lösungen in den Bereichen<br />
Thermoformen, Hochfrequenzschweißen<br />
und der<br />
Verarbeitung von nachhaltigen<br />
Naturfasern begleiten<br />
wir unsere Kunden von der<br />
Produktentwicklung bis hin<br />
zur Serienproduktion und<br />
Service – ob in der Verpackungs-, Kühlschrank-<br />
oder Medizin- und Pharmaindustrie.<br />
Der ganzheitliche Ansatz, von der<br />
Konzeption bis zur Produktion, sichert zuverlässige<br />
Lösungen. Durch die Kooperation<br />
mit K&K ergeben sich synergetische<br />
Vorteile, die Kiefel eine optimales C-Teile<br />
Management ermöglicht.<br />
Bild: Kiefel<br />
Wie kam es dazu, dass Kiefel zum K&K<br />
Testkunden für die IoT-Plattform Logtopus<br />
wurde?<br />
Die langjährige und intensive Zusammenarbeit<br />
zwischen Kiefel und K&K bildete<br />
den Ausgangspunkt. Die partnerschaftli-<br />
Modernstes C-Teile-Management mit pushLog und Logtopus.<br />
che Synergie ermöglichte die präzise<br />
Identifikation der notwendigen Voraussetzungen<br />
und Merkmale für ein aussagekräftiges<br />
Testszenario. Der enge persönliche<br />
Austausch zwischen Kiefel und K&K<br />
spielte die entscheidende Rolle. Die regionale<br />
Nähe ermöglichte schnelle Reaktionszeiten,<br />
um bei Bedarf vor Ort tätig zu<br />
werden. Die geografische Lage von Kiefel<br />
an der Grenze zu Österreich fügte eine<br />
zusätzliche testrelevante Komponente<br />
hinzu, da die Logik einer solchen Plattform<br />
auf den Funksignalen der Auslösesysteme<br />
basiert und in grenznahen Gebieten<br />
Frequenzwechsel auftreten können.<br />
Zudem nutzt Kiefel bereits<br />
verschiedene Logistiksysteme<br />
wie pushLog, dropLog<br />
und parkLog, wobei<br />
auch Fremdlieferanten angebunden<br />
sind. Diese Kombination<br />
legte den Grundstein<br />
für das Testszenario<br />
von Logtopus.<br />
Worin liegt für Sie der<br />
Sinn einer IoT-Plattform<br />
und mit welcher Anwendung<br />
haben Sie vor der<br />
Implementierung von Logtopus<br />
gearbeitet?<br />
Der Sinn in der Nutzung einer<br />
IoT-Plattform liegt für<br />
uns vor allem darin, langfristig<br />
geringere Kosten und<br />
weniger manuellen Aufwand<br />
zu generieren. Eine<br />
solche Plattform muss<br />
ganzheitlich funktionieren. Die Versorgungsprozesse<br />
müssen automatisiert laufen<br />
und eine stetige Materialverfügbarkeit<br />
muss garantiert sein. Vor der Einführung<br />
von Logtopus nutzte Kiefel die<br />
Logistics Information Service Application<br />
(Lisa) von K&K. Diese ermöglichte umfassende<br />
Online-Auswertungen von Stammund<br />
Bewegungsdaten der Belieferungssysteme.<br />
Dank Lisa erhielten wir detaillierte<br />
Einblicke in das Artikelportfolio und<br />
die Behälterinfrastruktur sowie umfangreiche<br />
Informationen zu Produkten und<br />
Lagerorten. Verschiedene Sortier- und Filteroptionen,<br />
ein integriertes Ampelsystem<br />
44 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024
zum Behälterstatus und proaktive Alarmmeldungen<br />
bei drohendem Versorgungsengpass<br />
waren genauso ein Mehrwert,<br />
wie High- und Lowrunner-Analysen und<br />
Verbrauchsstatistiken auf Unternehmensund/oder<br />
Lagerplatzebene. Mit diesen<br />
vielfältigen Funktionen bot Lisa eine effiziente<br />
Lösung für die Verwaltung und<br />
Auswertung logistischer Daten.<br />
Was haben Sie sich dann von Logtopus<br />
versprochen?<br />
Mit dem Wechsel zu Logtopus erwarteten<br />
wir die bewährten Funktionalitäten von<br />
Lisa auf einer fortschrittlichen IoT-Plattform,<br />
mit der die Logistikprozesse noch<br />
weiter optimiert werden können. Ein wesentliches<br />
Kriterium war dabei die Flexibilität<br />
hinsichtlich der Wahl der angebundenen<br />
Lieferanten und eingebundener<br />
Materialien. Bei der Gestaltung der neuen<br />
Plattform legten wir Wert auf eine maximal<br />
benutzerfreundliche Oberfläche, die<br />
unter anderem laufende Materialflüsse<br />
klar und schnell ersichtlich macht und<br />
nicht mehr im “Excel-Look” visualisiert<br />
wird. Besonders die Transparenz spielte<br />
eine entscheidende Rolle, um im Bedarfsfall<br />
effektiv reagieren und die Warenbewirtschaftung<br />
optimal gestalten zu können.<br />
Zusammengefasst erhofften wir uns<br />
eine intelligente, intuitive Anwendung,<br />
die alle notwendigen Informationen anschaulich<br />
bereitstellt und uns die Möglichkeit<br />
gibt, proaktiv zu handeln.<br />
Wie lief der Implementierungsprozess<br />
von Logtopus ab?<br />
Im März 2021 startete der Implementierungsprozess<br />
von Logtopus bewusst aus<br />
unserer Kundenperspektive. In den folgenden<br />
Monaten wurden verschiedene<br />
Aspekte des Systems aktiviert, angefangen<br />
bei der Materialverwaltung bis hin zu<br />
den Bestellprozessen. Durch die Verarbeitung<br />
erster Probebestellungen konnten<br />
auftretende Probleme analysiert und eliminiert<br />
werden. Während der Umstellung<br />
war ein mehrköpfiges Entwicklerteam von<br />
K&K involviert. Seitens Kiefel war ich am<br />
gesamten Prozess beteiligt. Ab 2022 fanden<br />
vier Interviews statt, bei denen der<br />
Fokus auf einem modernen Front-End-<br />
Design lag – weniger technisch, dafür<br />
Christoph Gebler, Lean Manager bei Kiefel, berichtet<br />
über seine bisherigen Erfahrungen mit Logtopus.<br />
umso benutzerfreundlicher. In Tests wurde<br />
vor jedem Klick stets die Frage gestellt:<br />
„Was denkst du, was du jetzt sehen<br />
wirst?“. Anhand der Rückmeldungen wurden<br />
Anpassungen vorgenommen, um maximale<br />
Benutzerfreundlichkeit zu gewährleisten.<br />
Welche Funktionen und welche Neuheiten<br />
bietet Logtopus?<br />
Logtopus zeichnet sich durch eine deutliche<br />
Steigerung der Transparenz aus. Der<br />
Bestellprozess wurde detaillierter gestaltet<br />
und eine neue Bestellhistorie ermöglicht<br />
es den Nutzern, eigenständig mehr<br />
Informationen zu erhalten. Diese Verbesserungen<br />
machen die Kommunikation mit<br />
K&K transparenter und erleichtern den<br />
Übergang von manuellen (telefonisch<br />
oder per E-Mail) zu direkten,<br />
digitalen Wegen.<br />
Fortgeschrittene<br />
Analysefunktionen und<br />
aussagekräftige Berichterstattung<br />
tragen<br />
dazu bei, fundierte Entscheidungen<br />
treffen zu<br />
können. Ein „Gesundheitscheck“<br />
bietet einen<br />
umfassenden Überblick<br />
über den Zustand<br />
der Systeme. Er zeigt<br />
Warnungen wie Batterieladung,<br />
Positionierung<br />
der Kanban-<br />
Bild: Keller & Kalmbach<br />
Bild: Kiefel<br />
Behälter und den Status der Tags an und<br />
gewährleistet einen reibungslosen Betrieb.<br />
Die Skalierbarkeit von Logtopus ermöglicht<br />
es, mit den wachsenden Anforderungen<br />
der Industrie Schritt zu halten<br />
und sich leicht an verschiedene Größen<br />
anzupassen. Logtopus erfasst Daten aus<br />
der physischen Umgebung in Echtzeit, integriert<br />
diese in den Workflow und ermöglicht<br />
aussagekräftige Einblicke. Logtopus<br />
liegt sowohl als Webapplikation sowie<br />
als App vor, damit registrierte NutzerInnen<br />
von verschiedenen Geräten aus<br />
auf die Anwendung zugreifen zu können.<br />
Diese mobilefreundliche Gestaltung ist<br />
ein großer Mehrwert, da in der Produktion<br />
meist Smart Devices wie Tablets verwendet<br />
werden. Logtopus bietet eine robuste<br />
Infrastruktur für Datenintegrität,<br />
Vertraulichkeit und Sicherheit. Dabei unterstützt<br />
es Sicherheitsupdates für gängige<br />
Browser. Was bei Logtopus jedoch absolut<br />
im Mittelpunkt steht, ist die Benutzerfreundlichkeit.<br />
Dies wird unterstrichen<br />
durch eine intuitive Benutzeroberfläche,<br />
farbliche Kennzeichnungen, bekannte<br />
Icons und ein übersichtliches Menü.<br />
Insgesamt ist Logtopus also eine umfassende<br />
Lösung, die nicht nur durch Technologie<br />
überzeugt, sondern auch durch<br />
eine klare Fokussierung auf Benutzerfreundlichkeit<br />
und Sicherheit. Die enge<br />
Zusammenarbeit von Kiefel und Keller &<br />
Kalmbach während des Implementierungsprozesses<br />
zeigt, wie eine partnerschaftliche<br />
Synergie zu einer erfolgreichen<br />
Integration einer IoT-Plattform führen<br />
kann.<br />
Von Lisa zu Logtopus – für maximale User Experience & Einfachheit.<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 45
Bild: Linde MH<br />
Animation des geplanten Regional Distribution Centers von Linde Material Handling in Kahl.<br />
Linde MH baut neues Verteilzentrum für Ersatzteile<br />
Automation á la Carte<br />
Linde Material Handling (MH) modernisiert den Standort in Kahl am Main mit dem Neubau<br />
eines hochautomatisierten Distributionszentrums für Ersatzteile. Auf 21.000 m² Fläche<br />
entstehen unter anderem ein vollautomatisches Hochregallager mit 30 m und ein<br />
Multishuttle-Lagersystem. Das Materialflusskonzept des Regional Distribution Centers (RDC)<br />
wurde in einem mehrstufigen Analyse- und Optimierungsprozess entwickelt. 2025 soll das<br />
neue Verteilzentrum seinen Betrieb aufnehmen.<br />
Der neue Gebäudekomplex auf dem großen Areal<br />
nimmt bereits erkennbar Gestalt an und die<br />
Bauarbeiten laufen im Zeitplan. Das neue Verteilzentrum<br />
mit zentraler Lage in Europa ist ein wichtiges<br />
Projekt für Linde MH und legt die Basis für zukünftiges<br />
Wachstum. Netzwerkpartner und Kundenunternehmen<br />
sollen Ersatzteile für die steigende Zahl an<br />
Fahrzeugmodellen und Ausstattungsoptionen noch<br />
schneller zur Verfügung haben, damit Flurförderzeuge<br />
wegen Wartungs- oder Reparaturarbeiten so kurz<br />
wie möglich stillstehen. Doch nicht nur leistungsstark<br />
und erweiterungsfähig soll das RDC sein, sondern<br />
auch umwelt- und klimafreundlich. Durch verschiedene<br />
Maßnahmen werden die Vorgaben des<br />
Gold-Standards der Deutschen Gesellschaft für<br />
Nachhaltiges Bauen (DGNB) erfüllt. Geplant ist eine<br />
PV-Anlage zur Stromerzeugung, Regenwasser soll als<br />
Brauchwasser genutzt oder das Dachwasser in den<br />
nahgelegenen See und nicht in die Kanalisation geleitet<br />
werden. Hinzu kommen Ausgleichsmaßnahmen<br />
für den Natur- und Artenschutz.<br />
Nach seiner Fertigstellung wird das RDC mehrere<br />
Bereiche für den Warenein- und Warenausgang,<br />
Kommissionierzonen sowie ein Block- und Sonderla-<br />
46 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024
TECHNIK «<br />
ger umfassen. Die Andienung erfolgt über 16 Lkw-<br />
Rampen. In den Materialfluss integriert sind u.a. Stetigförderer<br />
für Klein- und Großteile von Dematic und<br />
AMRs (Autonomous Mobile Robots) sowie manuell<br />
bediente Elektrogegengewichtstapler und Hochhubwagen<br />
von Linde MH. Dematic liefert außerdem das<br />
vollautomatische Hochregallager mit sechs Gassen<br />
und das Multishuttle-Lager, in dem in fünf Gassen<br />
rund 110.000 Stellplätze angesteuert werden.<br />
Übergreifende Kooperation für ganzheitliche Lösung<br />
Aufgrund der komplexen Anforderungen war das<br />
Bauvorhaben geradezu prädestiniert für ein gemeinsames<br />
Projek von Linde MH und Kion-Konzernschwester<br />
Dematic. Beide Unternehmen kooperieren<br />
am Markt in gleicher Weise bei anspruchsvollen Kundenprojekten,<br />
wo sowohl integrierte Automatisierungstechnik<br />
als auch AMRs und automatisierte<br />
Flurförderzeuge zum Einsatz kommen. Begonnen<br />
wurde das Großprojekt mit einer detaillierten Definition<br />
des geforderten Leistungsumfangs sowie den<br />
funktionalen Eigenschaften der Materialflusslösungen.<br />
Ebenso galt es, alle Fachdisziplinen personell<br />
adäquat zu besetzen sowie einen kontinuierlichen<br />
Kommunikationsfluss zwischen den Projektbeteiligten<br />
zu etablieren. Dazu gehören wöchentliche Meetings,<br />
um offene Punkte zeitnah zu klären und bei allen<br />
Maßnahmen die Gesamtkosten im Blick zu behalten.<br />
Erste große Aufgabe des Projektteams war die Planung<br />
des Lagerlayouts mit dem dazugehörigen Materialflusssystem.<br />
Alle wussten um die weitreichenden<br />
Konsequenzen. Denn sind Lager- und Systemlayouts<br />
erst einmal festgelegt, lassen sich Änderungen<br />
in der Bauphase nur noch bedingt und mit zusätzlichen<br />
Kosten umsetzen. Soweit wie möglich sollte der<br />
Materialfluss automatisiert erfolgen, um die hohen<br />
Anforderungen an Effizienz und Produktivität bestmöglich<br />
zu erfüllen. Wie bei allen Automatisierungsprojekten<br />
empfohlen, wurden die Bedarfe systemeatisch<br />
analysiert und Simulationen durchgeführt.<br />
Doch ebenso erfolgsentscheidend war die Bereitschaft<br />
in der Vorbereitungs- und Planungsphase, die<br />
zunächst gefundenen Ansätze und Konzepte noch<br />
einmal in Frage zu stellen und Alternativen zu prüfen.<br />
So geschehen beim neuen Verteilzentrum für Ersatzteile.<br />
Autonome mobile Roboter ergänzen<br />
stationäre Automatisierungssysteme<br />
In einem Workshop wurde das Systemdesign hinterfragt<br />
bzw. herausgefordert und in der Tat daraufhin<br />
an einigen Stellen noch einmal umgeplant. Anders<br />
als ursprünglich vorgesehen, entschieden sich die<br />
Verantwortlichen anstelle einer Palettenförderanlage<br />
für eine Elektrobodenbahn (EBB) als Kernsystem der<br />
Palettenverteilung. Sie bildet das Rückgrat des gesamten<br />
Materialflusssystems. Weiteres Ergebnis der<br />
Validierung: Flexible AMRs ergänzen die festeingebauten<br />
Automatisierungssysteme und verhindern,<br />
dass zentrale Transportachsen im Lager durch fest<br />
einbaute Fördertechnik blockiert werden. Die mobilen<br />
Roboter übernehmen die Aufgabe, volle Paletten<br />
vom Wareneingang in Richtung Hochregallager bzw.<br />
zur Qualitätssicherung zu transportieren und leere<br />
Paletten und Gitterboxen zu retournieren. Kostspielige<br />
Liftsysteme für diese Materialflüsse konnten auf<br />
diese Weise vermieden werden.<br />
Eine weitere Überprüfung ergab, dass die Regalbediengeräte<br />
im Hochregallager nicht auf alle Paletten<br />
direkt zugreifen müssen, sondern Paletten auch in<br />
zweiter Reihe stehen können. Nun kommt ein doppeltiefes<br />
Lagersystem zum Einsatz, wodurch sich<br />
Ersparnisse bei den Regalbediengeräten und beim<br />
Regalsystem erzielen ließen, ohne Abstriche bei der<br />
Effizienz zu machen. Bestätigt wurde hingegen die<br />
Wahl des Multishuttle-Systems als effizienteste<br />
Möglichkeit, Kleinteile zu lagern und bereitzustellen.<br />
Doch auch hier konnte im Detail optimiert werden.<br />
So entsteht das aufgeständerte Multishuttle der<br />
neuesten Generation von Dematic in Silobauweise.<br />
Die Besonderheit: Das Regalsystem bildet gleichzeitig<br />
das tragende Element für die Außenhülle mit Fassade,<br />
wodurch sich positive Effekte für Bauzeit und<br />
-kosten ergeben. Direktunter dem Multishuttle befinden<br />
sich zudem Arbeitsplätze für Pack- und Kommissioniertätigkeiten.<br />
Das Beispiel RDC zeigt, welche<br />
Bedeutung der Planungs- und Vorbereitungsphase<br />
bei Automatisierungsprojekten zukommt. (ag)<br />
Autonomous Mobile Robot<br />
(AMR) Linde C-MATIC.<br />
Bild: Linde MH<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 47
» TECHNIK<br />
Batteriebetriebenes Modul bestellt C-Teile automatisiert nach<br />
Smarte Lösung für C-Teile<br />
Die C-Teile-Bechaffung mittels des iPlacers von Würth Industrie Service kann erleichtert werden.<br />
Welchen Mehrwert das smarte RFID-Modul zu bieten hat, warum sich Linde Hydraulics dafür<br />
entschieden hat, und welche ersten Erfahrungen vorliegen, darüber sprechen die Experten von<br />
Linde Hydraulics und Würth Industrie Service.<br />
» Pia Schmitt, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei Würth Industrie Service<br />
Ein kleines, batteriebetriebenes Modul,<br />
namens Iplacer der Würth Industrie<br />
Service GmbH & Co. KG kann die C-Teile-<br />
Beschaffung erheblich erleichtern. Nicht<br />
nur in der Produktion, sondern auch am<br />
Arbeitsplatz, in der Montage, in der Logistik<br />
oder der Instandhaltung kann der iPlacer<br />
C-Teile völlig automatisiert nachbestellten.<br />
Eine Erfindung, die nicht nur als<br />
Bestellsystem zum Einsatz kommt, sondern<br />
auch als Bestandsverwaltungssystem<br />
fungiert.<br />
Bei Linde Hydraulics GmbH & Co. KG<br />
sorgt die Technologie bereits seit letztem<br />
Jahr für eine gesteigerte Produktivität.<br />
Einer der Top-Favoriten, um C-Teile flexibel<br />
und überall nachzubestellen, ist der<br />
batteriebetriebene iPlacer. Das kleine,<br />
handliche Modul verfügt über eine integrierte<br />
Lese- und Sendereinheit und kann<br />
überall angebracht werden – in der Produktion,<br />
am Arbeitsplatz, in der Montage,<br />
in der Logistik oder Intralogistik. Am<br />
Arbeitsplatz löst das Gerät selbstständig<br />
im Bedarfsfall eine Bestellung aus. Wird<br />
es hingegen an ein beliebiges Durchlaufregal<br />
angebracht, kann der Anwender<br />
Der Iplacer von Würth Industrie Service erhöht bei Linde Hydraulics die Produktivität.<br />
Bild: Linde Hydraulics<br />
48 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024
darüber auch Wareneingänge und -ausgänge,<br />
Zubuchungen, Abbuchungen und<br />
Bestellauslösungen ohne manuellen Aufwand<br />
erfassen. Beim iPlacer kommt die<br />
RFID-Technologie zum ersten Mal nicht<br />
nur als Bestell-, sondern auch als Bestandsverwaltungssystem<br />
zum Einsatz.<br />
Ein absoluter Fortschritt auf dem Weg zu<br />
einer vernetzten, effizienten Wertschöpfungskette.<br />
Versorgungssicherheit steht<br />
im Mittelpunkt<br />
Durch die RFID-Tags, welche an allen Würth-Kleinladungsträgern W-KLT 2.0 oder am Würth Kleinstbehältern<br />
W-KLT 2.0 S, standardmäßig angebracht sind, wird beim Vorbeiführen des leeren Behälters<br />
automatisch eine Bestellauslösung generiert.<br />
Auch bei Linde Hydraulics sorgt der iPlacer<br />
seit Juni 2022 für ein Höchstmaß an<br />
Produktivität. Warum sich das Unternehmen<br />
für das System entschieden hat?<br />
„Unvorhersehbare Artikelbedarfe, wiederkehrende<br />
Bedarfsschwankungen, fehlender<br />
Nachschub sowie hohe Prozess- und<br />
Beschaffungskosten haben uns immer<br />
wieder vor enorme Herausforderungen<br />
gestellt. Um unsere Intralogistik für die<br />
Zukunft zu rüsten, waren wir auf der<br />
Suche nach einem verlässlichen Partner,<br />
der unseren Artikelbedarf zu jedem Zeitpunkt<br />
sicherstellt. Mit Würth Industrie<br />
Service haben wir nicht nur einen erfahrenen<br />
Experten, sondern auch eine auf<br />
uns perfekt abgestimmte Lösung gefunden“,<br />
so Christoph Michalla, Head of<br />
Logistics bei Linde Hydraulics. „Bislang<br />
wurden insgesamt drei iPlacer in unserem<br />
Werk in Nilkheim erfolgreich installiert.<br />
Dabei nutzen wir das Modul als autarkes,<br />
unabhängiges Bestellsystem – und<br />
das bei vollständiger Transparenz unserer<br />
Verbräuche, ohne aufwändige Wege und<br />
Zeiten zum Zentrallager. Die Tatsache,<br />
dass der iPlacer OP (Order Point) aufgrund<br />
seiner kompakten Form flexibel und mobil<br />
an jedem beliebigen Platz angebracht<br />
werden kann, stellt für uns einer der<br />
größten Vorteile dar. Nicht nur am Routenzug<br />
selbst, sondern auch im Durchgangsbereich<br />
von Montage zum Supermarkt<br />
sorgt das Gerät für maximale Flexibilität“,<br />
so Michalla. Auch die Erfassung<br />
ist denkbar einfach: Leere Behälter oder<br />
Kanban-Karten mit RFID-Tag werden am<br />
iPlacer Modul vorbeigeführt und einfach<br />
bestellseitig erfasst. Sowohl ein akustisches<br />
Signal als auch ein grünes LED-<br />
Licht bestätigen die erfolgreiche Scannung.<br />
Durch den Einsatz von RFID-Kanban<br />
profitiert der Hydraulikhersteller von<br />
einer deutlichen Zeitersparnis, wobei sich<br />
die Mitarbeitenden künftig verstärkt auf<br />
ihre Kernkompetenzen konzentrieren<br />
können. „Unsere Hydraulikbedarfe werden<br />
schlank verwaltet und vollautomatisch<br />
nachbestellt – und das ohne manuelles<br />
Zutun“, so Michalla.<br />
Produktivität über die ganze<br />
Intralogistik steigt<br />
Die Vorteile sind signifikant: Eine vollautomatisierte<br />
Bestellauslösung ersetzt<br />
aufwändige Bestandsermittlungen sowie<br />
Nachbestellungen seitens des Kunden. Indem<br />
der Bestand permanent gedeckt<br />
wird, können frühzeitig Schwankungen<br />
und Spitzen identifiziert und damit die<br />
Versorgungssicherheit maximiert werden.<br />
Daneben sind erhebliche Prozesseinsparungen<br />
möglich, da hohe Lagerbestände<br />
beim Kunden vor Ort abgebaut und somit<br />
Flächen ohne zusätzlichen Platzbedarf<br />
optimal ausgenutzt werden können. Zudem<br />
gehören Produktionsstillstand durch<br />
die automatisierte Nachbestellung endgültig<br />
der Vergangenheit an. Vor allem<br />
aber punktet der iPlacer als flexibel einsetzbares<br />
System, das je nach Anwendungsfall<br />
an jedem beliebigen Ort platziert<br />
werden kann. Eben absolut vielseitig!<br />
„Mit unserem iPlacer sorgen wir für<br />
eine gesteigerte Produktivität über die<br />
gesamte Intralogistik hinweg. Dank der<br />
persönliche Betreuung sowie unserem<br />
Vor-Ort-Service haben wir die Bedürfnisse<br />
von Linde Hydraulics jederzeit im Blick.<br />
Wir schätzen das entgegengebrachte Vertrauen<br />
in unsere RFID- Lösung, insbeson-<br />
dere hinsichtlich unserer Beratungskompetenz“,<br />
so Dennis Herrmann, Key<br />
Account Management Außendienst bei<br />
Würth Industrie Service.<br />
Unter der Marke „CPS C-Produkt-Service“<br />
bietet die Würth Industrie Service den produzierenden<br />
Industriekunden hochflexible<br />
Kanban-Lösungen zur effizienten und<br />
transparenten Optimierung bestehender<br />
Produktionsprozesse. Insbesondere vollautomatisierte<br />
Systeme aus der CPS RFID Familie<br />
haben sich zur Nachschubsteuerung<br />
für Produktionsmaterial fest etabliert. Radio<br />
Frequency Identification (kurz: RFID)<br />
ermöglicht eine funkgesteuerte Datenübermittlung<br />
direkt von der Produktion<br />
des Kunden zum Zentrallager der Würth<br />
Industrie Service. Durch die automatisierte<br />
und bedarfsorientierte Nachbestellung der<br />
Produktionsmaterialien profitieren Industrieunternehmen<br />
von einer maximalen<br />
Versorgungs- und Liefersicherheit. Die<br />
Grundlage bildet hierbei immer ein Kanban-Behälter,<br />
im Falle der Würth Industrie<br />
Service der patentierte Würth Kleinladungsträger<br />
W-KLT 2.0. Dieser ist in verschiedenen<br />
Größen nach VDA-Norm erhältlich<br />
und im Standard mit einem RFID-<br />
Tag ausgestattet. Dabei ist jeder Transponder<br />
über eine eindeutige Nummer zur Datensicherheit<br />
identifizierbar. Im Warenausgangsprozess<br />
wird die ID des Behälters<br />
mit der jeweiligen Warenausgangsposition<br />
„verheiratet“. Über die verschiedenen<br />
RFID-Systeme kann die ID der Behälter<br />
ausgelesen und zur Datenübertragung<br />
bzw. zur automatisierten Nachbestellung<br />
von C-Teilen an das Kanban-Management-System<br />
der Würth Industrie Service<br />
übertragen werden.<br />
Bild: Archiv Würth Industrie Service<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 49
Bild: BP<br />
Der Textilhersteller<br />
BP arbeitet mit<br />
einem externen<br />
Dienstleister<br />
zusammen, um<br />
CO 2 -Emissionen<br />
zu reduzieren.<br />
Textilunternehmen reduziert CO 2 -Emissionen bei der Produktion<br />
Zirkularität als Lösung<br />
Arbeits- und Schutzbekleidung soll möglichst umweltschonend hergestellt werden –<br />
so der Wunsch vieler Kunden. Doch Kleidung ist ein schwieriges Produkt hinsichtlich<br />
einer sozial und ökologisch verantwortungsvollen Produktion. Das Kölner Unternehmen<br />
BP setzt auf einen Dreiklang, um Ressourcen zu schonen.<br />
» Matthias Wenten, Fachjournalist und Kommunikationsberater bei document1<br />
Ein hoher Preisdruck, lange Lieferketten und<br />
schwierige Arbeitsbedingungen: Berufsbekleidung<br />
– oder ganz allgemein Kleidung – ist unter dem<br />
Aspekt der Nachhaltigkeit ein kompliziertes Produkt.<br />
Zugleich erwartet die Gesellschaft zunehmend, dass<br />
Textilhersteller sozial und ökologisch verantwortungsvoll<br />
handeln. Vor diesem Hintergrund legen immer<br />
mehr Unternehmen bei der Auswahl ihrer Berufs-<br />
und Schutzkleidung großen Wert auf Nachhaltigkeit.<br />
Tendenziell lässt sich sagen: Je größer die Unternehmen<br />
sind, desto mehr Wert legen sie auf fair<br />
produzierte Kleidung. Größere Unternehmen haben<br />
nämlich in der Regel strengere Richtlinien und Anforderungen<br />
an eine nachhaltige Unternehmensführung.<br />
Und zu dieser wiederum gehört es auch, bei der<br />
Beschaffung auf nachhaltige Produkte zu achten.<br />
Die Frage ist: Wie gelingt es Herstellern unter<br />
den beschriebenen, schwierigen Rahmenbedingungen<br />
nachhaltige Bekleidung zu produzieren? Der Kölner<br />
Berufsbekleidungshersteller BP – Bierbaum-Proenen,<br />
der sich bereits früh mit dem Thema Nachhaltigkeit<br />
befasst hat, setzt dabei auf einen Dreiklang: Vermeiden,<br />
reduzieren, recyceln. Hinter dem „Vermeiden“<br />
steht die Erkenntnis, dass jedes Bekleidungsstück, das<br />
produziert wird, Ressourcen verbraucht – ganz gleich<br />
wie nachhaltig es auch hergestellt ist. Um Ressourcen<br />
schonen zu können, ist die Qualität der Kleidung<br />
daher elementar wichtig. „Unser größter Beitrag zur<br />
Nachhaltigkeit ist deswegen die Haltbarkeit unserer<br />
Produkte“, sagt Fabian Kusch, Leiter Einkauf/Nachhaltigkeit<br />
bei BP. Das 1788 gegründete und in siebter<br />
Generation inhabergeführte Unternehmen hat den<br />
Anspruch, die langlebigste Berufsbekleidung am<br />
Markt herzustellen. So müssen sich die Kunden nicht<br />
jedes Jahr neue Produkte kaufen. Wertvolle Ressourcen<br />
werden auf diese Weise eingespart. „Unser Anspruch<br />
bezieht sich aber nicht nur auf Stoffe, Garne<br />
und Materialien, sondern reicht viel weiter: zum Beispiel<br />
bis hin zur Reduzierung des Energieverbrauchs<br />
und der C0 2 -Emissionen“, sagt Kusch.<br />
50 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024
TECHNIK «<br />
Düsseldorf, Germany I wire.de I tube.de<br />
Auch bei seinen neuen Hybrid-Hosen, dem Herzstück<br />
der Bplus-Kollektion, hat BP großen Wert auf<br />
eine lange Lebensdauer gelegt. Dazu haben die Kölner<br />
die Eigenschaften von Superstretch- und robustem<br />
Gewebe in Einklang gebracht, um Bewegungsfreiheit<br />
und Tragekomfort mit Langlebigkeit zu vereinen.<br />
Die Hybrid-Hosen eignen sich für die Industriewäsche,<br />
was gerade für große Unternehmen, die ihre<br />
Kleidung über den Textilservice beziehen und reinigen<br />
lassen, bedeutsam ist. Zudem sind die Hybrid-<br />
Hosen auch in der PSA-Version erhältlich – als Warnschutz-<br />
oder Multinormschutz-Hosen.<br />
CO 2 -Freisetzung verringern<br />
Beim Punkt „Reduzieren“ geht es vor allem um die<br />
Einsparung von CO 2 . In der BP-Nachhaltigkeits-<br />
Roadmap ist verankert, dass für alle BP-Produkte bis<br />
2030 CO 2 -Einsparungen umgesetzt und die Restwerte<br />
kompensiert werden. Um dieses Ziel zu erreichen,<br />
müssen die CO 2 -Emissionen zunächst berechnet<br />
werden. Auf dieser Grundlage werden dann Maßnahmen<br />
zum Vermeiden und Reduzieren ergriffen. Die<br />
nicht vermeidbaren Emissionen werden schließlich<br />
durch Klimaschutzprojekte ausgeglichen. Um seine<br />
CO 2 -Ziele zu verwirklichen, arbeitet BP dabei mit<br />
dem Dienstleister Climate Partner zusammen.<br />
„Grundsätzlich liegt unser Augenmerk auf der Reduzierung<br />
der CO 2 -Emissionen, die wir der Kompensa -<br />
tion vorziehen“, sagt Fabian Kusch.<br />
Beim „Recyclen“ befindet sich das Unternehmen<br />
auf dem sicheren Weg in die Kreislaufwirtschaft. So<br />
bestehen die Circular Polorshirts von BP zu 10 % aus<br />
Materialien, die aus Produktionsabfällen gewonnen<br />
wurden. Die Knöpfe der Hemden sind aus wiederverwerteter<br />
Baumwolle, die Garne aus recyceltem Polyester<br />
gefertigt.<br />
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<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 51<br />
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» TECHNIK<br />
Textilspezialist erweitert seine umweltfreundliche Produktion<br />
Nachhaltigkeit trifft auf Sicherheit<br />
Nachhaltiges Wirtschaften setzt sich branchenübergreifend immer stärker durch. Auch Ejendals,<br />
der schwedische Anbieter von persönlichen Schutzausrüstungen, hat seine Unternehmens -<br />
prozesse auf die Sicherheit der Menschen und den Schutz der Umwelt ausgerichtet.<br />
» Regina Iglauer-Sander, M.A., Inhaberin Coaching+Communication & Medienbeauftragte für DACH bei Ejendals<br />
Nachhaltige Sicherheitskleidung<br />
für eine<br />
sichere Arbeitswelt:<br />
Handschuhe aus recyceltem<br />
Polyester und<br />
biobasierter Dyneema<br />
Faser.<br />
Die fortschreitende Sensibilisierung für Umweltbelange<br />
hat einen Wandel in der Sicherheitskleidungsbranche<br />
eingeleitet, der vermehrt auf umweltfreundliche<br />
Materialien und Produktionsmethoden<br />
setzt.<br />
„Nachhaltigkeit steht im Mittelpunkt unseres Handelns“,<br />
erläutert Werner Schwarzberger, Regional<br />
Sales Director DACH bei Textilspezialist Ejendals.<br />
„Wir möchten als Anbieter von persönlichen Schutzausrüstungen<br />
im Bereich Gesundheit und Sicherheit<br />
eine Vorreiterrolle für die Mitarbeiter unseres Unternehmens,<br />
unserer Kunden und entlang der Lieferkette<br />
einnehmen“, hebt Schwarzberger hervor.<br />
Mit der Ecovadis Silbermedaille wurde das schwedische<br />
Unternehmen bereits mehrfach ausgezeichnet.<br />
Der international anerkannte, unabhängige<br />
Prüfdienstleister bewertet mit diesem Rating die<br />
Qualität des Nachhaltigkeitsmanagements eines Unternehmens.<br />
In die Bewertung fließen Informationen<br />
aus unterschiedlichen Quellen ein, darunter Medien,<br />
Gewerkschaften, externen Stakeholder und<br />
Bild: Ejendals<br />
Business-Netzwerke. Und auch in Zukunft setzt der<br />
Hersteller von innovativen Fuß- und Handschutzlösungen<br />
auf den weiteren Ausbau einer nachhaltigen<br />
Produktions- und Lieferkette. Aktuell wird ein nachhaltiger<br />
Schuhkarton lanciert.<br />
Vor gut zwei Jahren hatte Ejendals eine umfangreiche<br />
Nachhaltigkeitsanalyse durchgeführt, auf<br />
Basis von Dialogen mit Lieferanten, Mitarbeitern und<br />
Kunden sowie einer Überprüfung der gesamten<br />
Wertschöpfungskette. Daraus resultierend definierte<br />
der PSA-Produzent fünf Kernbereiche, die auf den<br />
Nachhaltigkeitszielen der UN beruhen: Gesundheit<br />
und Wohlbefinden, sauberes Wasser und Abwasserentsorgung,<br />
menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum,<br />
verantwortungsvoller Konsum und<br />
Produktion sowie Klimaschutzmaßnahmen.<br />
„Diese sich aus der Wesentlichkeitsanalyse ergebenden<br />
Schwerpunktbereiche behalten wir auch in<br />
2024 im Blick und richten unsere Geschäftsprozesse<br />
entsprechend darauf aus“, so der Sales Director.<br />
Details zu den geplanten Zielen hat Ejendals im<br />
aktuellen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht.<br />
Bei seinen Produkten setzt Ejendals laut eigenen<br />
Angaben von Anfang an auf Qualität und damit auf<br />
Langlebigkeit. Darüber hinaus werden Ansätze zur<br />
Verbesserung in Bezug auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit<br />
kontinuierlich aufgegriffen. Dazu gehören<br />
auch die Verwendung von recycelten Materialien sowie<br />
nachhaltige Designstrategien zur Optimierung<br />
des Materialverbrauchs. So setzt Ejendals beispielsweise<br />
auf eine Reihe von Handschuhmodellen aus<br />
recyceltem Polyester und biobasierter Dyneema Faser<br />
– eine Innovation, die die Abhängigkeit von fossilen<br />
Rohstoffen verringert. „Wir ermöglichen unseren<br />
Partnern und Kunden, den CO 2 -Abdruck zu minimieren“,<br />
erklärt Schwarzberger. Beispielsweise gehört<br />
der Handschuh Tegera 863 zu einer Reihe an neuen<br />
Produkten, die unter nachhaltigen Gesichtspunkten<br />
entwickelt wurden. So besteht dieser Schutzhandschuh<br />
aus recyceltem Polyester. Die Menge, die in<br />
einem Paar verarbeitet wurde, entspricht einer<br />
500 ml PET-Flasche. Im Produktionsprozess wird<br />
52 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024
deutlich weniger CO 2 freigesetzt als bei herkömmlichem<br />
Polyester. „Indem wir biobasierte und recycelte<br />
Materialien einsetzen, orientieren wir uns an den<br />
raschen globalen Entwicklungen bei umweltfreund -<br />
lichen Alternativen. Dieser pragmatische Ansatz unterstreicht<br />
nicht nur unser Engagement für Nachhaltigkeit,<br />
sondern versetzt uns auch in die Lage, die<br />
kommenden EU-Vorschriften zu erfüllen, die im Jahr<br />
2026 in Kraft treten werden“, ergänzt Anders Carlsson,<br />
CEO bei Ejendals.<br />
Nachhaltigkeit im Fokus<br />
Ein weiterer Schritt zu mehr Nachhaltigkeit sind die<br />
neuen, umweltfreundlichen Schuhkartons für die<br />
Jalas Schuh-Kollektionen, die seit Januar 2024 im eigenen<br />
Werk in Jokipii, Finnland, eingesetzt werden.<br />
Dieser besteht zu 100 % aus recyceltem Material und<br />
ist wiederum vollständig recycelbar. „Die Verpackung<br />
kombiniert Stabilität mit Langlebigkeit und sorgt so<br />
für eine längere „Lebensdauer“ des Kartons. Ein entscheidender<br />
Beitrag zur Abfallreduktion“, erklärt<br />
Schwarzberger. Zudem hat Ejendals die Etiketten neu<br />
definiert, so dass die klare und detaillierte Beschriftung<br />
die Zuordnung von Größe, Sicherheitsmerkmalen<br />
und Modell vereinfacht.<br />
Weiteres Optimierungspotenzial sieht Ejendals in<br />
den eigenen Produktionsstätten. „Wir verwenden an<br />
unseren beiden nordischen Produktions- und Unternehmensstandorten,<br />
Leksand und Jokipii, zu hundert<br />
Prozent erneuerbaren Strom“, betont Schwarzberger.<br />
Für 2024 ist das Ziel, den Strom- und Heizenergieverbrauch<br />
weiter zu optimieren respektive zu senken.<br />
Darüber hinaus wird es eine gründliche Überprüfung<br />
der Treibhausgasemission in Zusammenhang mit<br />
Transport und Materialien geben, um Verbesserungsmöglichkeiten<br />
auch innerhalb der gesamten Wertschöpfungskette<br />
zu identifizieren. „Wir sind weltweit<br />
in über 30 Ländern tätig und beschäftigen Mitarbeiter<br />
aus 28 Nationen. Wir haben uns langfristig verpflichtet,<br />
eine nachhaltigere Arbeitsweise zu kultivieren“,<br />
so CEO Carlsson. Seit 2023 hat Ejendals das<br />
Ziel, die Zahl der Gesundheits- und Sicherheits -<br />
berichte mit Schwerpunkt auf Risikobeobachtung um<br />
über 50 % zu steigern.<br />
Sicherheit seit Generationen<br />
Ejendals ist ein schwedisches Unternehmen, das seit Generationen<br />
hochwertige Hand- und Fußschutzprodukte entwickelt,<br />
vermarktet und vertreibt. Handschuhe, Schuhe und andere<br />
Produkte werden in enger Zusammenarbeit mit Kunden und in<br />
eigenen Labors entworfen und entwickelt, um die Qualität in<br />
Bezug auf Sicherheit, Haltbarkeit und Komfort zu gewährleisten.<br />
Ejendals bietet ein Schutzkonzept, das hochwertige Produkte,<br />
Schulungsprogramme und Sicherheitsinspektionen umfasst.<br />
Das Unternehmen hat rund 380 Mitarbeiter und Kunden<br />
in mehr als 20 Ländern. Ejendals möchte weiter wachsen<br />
um nach eigener Aussage mehr Kunden innovative Produkte<br />
anbieten zu können.<br />
Industrie<br />
Das<br />
Kompetenz-<br />
Netzwerk<br />
der Industrie<br />
16 Medienmarken für alle wichtigen Branchen der Industrie<br />
Information, Inspiration und Vernetzung für Fach- und<br />
Führungs kräfte in der Industrie<br />
Praxiswissen über alle Kanäle: Fachzeitschriften, Websites,<br />
Events, Newsletter, Whitepaper, Webinare<br />
Die passenden Medien für Sie<br />
und Ihre Branche:<br />
konradin.de/industrie<br />
media.industrie.de<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 53
Eine neue App stellt anhand von Messpunkten Bekleidungsgrößen fest.<br />
Bild: Mewa/Esenca<br />
KI-basierte App empfiehlt Bekleidungsgrößen<br />
Nie wieder Kleideranprobe<br />
Der Textildienstleister Mewa hat sich die Mehrheitsanteile an dem StartUp Esenca<br />
Digital Workwear gesichert. Das rumänische Unternehmen ist Spezialist für KI-gestützte<br />
Scanning-Verfahren, bei denen eine App Bekleidungsgrößen ermittelt. Mit dem digitalen<br />
Service kann die Auswahl neuer Arbeitskleidung vereinfacht und verkürzt werden.<br />
Wer neue Arbeits-, Berufs- und<br />
Sicherheitskleidung sowie Arbeitsschutzartikel<br />
braucht, kann bald eine<br />
KI-basierte Technologie anwenden, die<br />
die Auswahlprozesse erheblich erleichtern<br />
wird. Ein App-gesteuertes Körpermessverfahren<br />
empfiehlt Usern in Sekundenschnelle<br />
die geeignete Bekleidungsgröße<br />
– manuelle Maßabnahmen und Größenvermessungen<br />
vor Ort könnten damit in<br />
naher Zukunft flexibler und effizienter<br />
gestaltet werden.<br />
Um die App zu entwickeln und anzubieten,<br />
beteiligt sich der Textildienstleister<br />
Mewa an dem StartUp Esenca Digital<br />
Workwear. Dieser ist Spezialist auf dem<br />
Gebiet von Scanning-Verfahren. Durch<br />
die Mehrheitsbeteiligung erweitert Mewa<br />
sein Portfolio und gewinnt einen Partner<br />
im Bereich des digitalen Kundenservice.<br />
„Unser Ziel ist es, kundenzentrierte Prozesse<br />
und Serviceabläufe mit den Möglichkeiten<br />
künstlicher Intelligenz noch<br />
einfacher und anwendungsfreundlicher<br />
für die Trägerinnen und Träger von<br />
Mewa-Kleidung zu machen“, erklärt<br />
Bernhard Niklewitz, Vorstandsvorsitzender<br />
bei Mewa. „Mit Esenca haben wir<br />
einen Partner gefunden, der sowohl im<br />
Bereich der KI als auch in der<br />
Textilbranche über herausragende Ex -<br />
pertise verfügt. Das hat uns zu dieser<br />
Beteiligung bewogen.“<br />
Mit KI in wenigen Sekunden<br />
zur passenden Größe<br />
Das digitale Verfahren kann mit dem<br />
Smartphone oder einem Offline-Gerät<br />
durchgeführt werden. Notwendig sind<br />
Angaben zu Körpergröße und Geschlecht<br />
sowie zwei Ganzkörperaufnahmen per<br />
Handykamera – jeweils von vorn und von<br />
der Seite. Unterstützt von künstlicher<br />
Intelligenz kann das System anhand der<br />
Bilder die präzisen Körpermaße berechnen<br />
und in die Größenraster der<br />
Mewa-Kollektionen übertragen.<br />
Die Fotos müssen dabei nicht gespeichert<br />
werden, sondern dienen nur der<br />
Identifikation der Messpunkte. Die standardisierte<br />
Vermessung mit mehr als<br />
hundert Messpunkten ist auf 0,5 cm<br />
genau. Bis zu einer halben Minute dauert<br />
es, bis die User eine für die jeweilige<br />
Kollektion passgenaue Größenempfehlung<br />
erhalten. „Der richtige Sitz ist bei Arbeits-<br />
und Schutzkleidung ein wichtiger<br />
Faktor – für das Tragegefühl und für eine<br />
umfassende Sicherheit“, betont Philipp<br />
Lehmkuhl, Geschäftsführer von Esenca.<br />
„Wir arbeiten daran, dass die dafür notwendige<br />
Körpervermessung eine Sache<br />
von wenigen Sekunden ist.“ (dak)<br />
54 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024
Leitmesse der Faserverbundtechnik: 1300 Aussteller in Paris<br />
JEC World 2024 belegt<br />
Innovativität von Composites<br />
Mit über 1300 Ausstellern gehört die JEC World 2024 von<br />
5. bis 7. März in Paris zu jenen Messen, die wieder das Niveau<br />
der Vor-Corona-Zeit erklimmen: Die Innovativität der<br />
Composite-Branche ist ungebrochen. Das machen auch die<br />
bereits bekanntgegebenen diesjährigen JEC-Awards in elf<br />
Kategorien deutlich. Hier ein Kurz-Überblick mit Kostproben.<br />
» Olaf Stauß, Redakteur Konradin Industrie<br />
OceanWings“ hat den JEC-Award ‘24<br />
im Bereich Schiffsbau gewonnen.<br />
Diese Anwendung ist zwar nicht repräsentativ<br />
für die gesamte Industrie. Doch<br />
sie vermittelt einen Eindruck, wie frei die<br />
Composite-Branche gestalten und Innovationen<br />
lancieren kann – auch in allen<br />
anderen Industriesegmenten. Wer die<br />
Entwicklung der französischen Ayro SAS<br />
noch nicht gesehen hat, sollte unbedingt<br />
einen Blick darauf werfen. Der Youtube-<br />
Link: hier.pro/spbA6<br />
Es handelt sich um ein martialisch anmutendes<br />
Segelsystem für (neue und bestehende)<br />
Schiffe, das den Spritverbrauch<br />
um bis zu 50 % senken soll. Die vertikal<br />
aufgestellten OceanWings richten sich<br />
automatisiert nach dem Wind aus, haben<br />
eine einstellbare Wölbung, sind reffbar<br />
und rollbar. Ayro baut sie aus Faser -<br />
verbundwerkstoffen, um die notwendige<br />
Steifigkeit und Leichtigkeit zu realisieren.<br />
Ähnlich innovativ sind auch die aus -<br />
gezeichneten Composite-Entwicklungen<br />
anderer Bereiche – dazu später mehr.<br />
Die Veranstalterin der JEC World 2024<br />
vermeldete schon vor drei Monaten, dass<br />
die Messe mit 1.300 Ausstellern fast ausgebucht<br />
sei. Das bedeutet ein Plus von<br />
8 % im Vergleich zu 2023 – und Teilnahmerzahlen<br />
wie zuletzt vor Corona. Unter<br />
den angemeldeten Firmen sind führende<br />
Industrieunternehmen wie 3M, Airbus,<br />
Daher, Hexcel, Mitsubishi, Owens Corning,<br />
Porchers Industries, SGL Techno -<br />
logies, Solvay, Teijin Carbon und Toray<br />
Zwei der elf Award-Gewinner:<br />
Die „OceanWings“-Segel von Ayro halbieren<br />
den Spritbedarf von Schiffen. Und die CFKbestückten<br />
Schneidwerkzeuge von DITF-<br />
Forschern mit Industriepartner Leitz verdoppeln<br />
die Produktivität beim Holzbearbeiten.<br />
Bilder: Tom Van Oossanen/Jifmar Group Library, Leitz/DITF<br />
Advanced Composites. Auch 116 neue<br />
Aussteller seien dabei. Erwartet werden<br />
rund 43.500 Besucher.<br />
Die deutsche Faserverbund-Industrie ist<br />
mit 226 Ausstellern und sechs regionalen<br />
Pavillons besonders stark vertreten – für<br />
deutsche Besucher nahezu ein Heimspiel.<br />
Auch die Forschung ist präsent mit Instituten<br />
wie dem DLR, Fraunhofer ICT, den DITF<br />
und dem STFI sowie etlichen weiteren.<br />
Die begleitenden Konferenzen fokussieren<br />
sich auf die großen Herausforderungen<br />
der Composite-Branche als auch auf<br />
ihre diversen Anwendungsbereiche mit<br />
Themen wie Automatisierung, Leichtbau,<br />
Nachhaltigkeit oder Kreislaufwirtschaft.<br />
Ergänzend gibt es den „JEC Startup Booster“-Wettbewerb,<br />
die „Innovation Planets“<br />
mit neuen Anwendungen, die organisierten<br />
„Business Meetings“ und die „Live<br />
Demo Area“. In diesem neuen Bereich werden<br />
Produktionsprozesse an Maschinen<br />
im laufenden Betrieb präsentiert. 21 Slots<br />
à 30 Minuten sind angekündigt.<br />
Noch weitere Kostproben aus den<br />
Awards: Mit dem „Carbon4Tank“ gibt es<br />
den ersten zertifizierten Wasserstofftank,<br />
Typs IV, für 350 l Volumen bei 700 bar<br />
Druck. Damit hat es Voith Composites mit<br />
Partnern zwar nicht unter die Gewinner<br />
der Kategorie „Automobilteile“ geschafft,<br />
aber unter die 33 Finalisten. Der Behälter<br />
wird in einem optimierten TowPreg-<br />
Wickelverfahren hergestellt.<br />
Der Award in der Kategorie Automobil-<br />
Verfahren ging an Röchling Automotive<br />
mit Partnern für die „reaktive PA6-Pultrusion“:<br />
Thermoplastische Pultrusionsprofile<br />
lassen sich durch Spritzgießen oder Formpressen<br />
in Serienteile integrieren – und<br />
später ohne Demontage leicht recyceln.<br />
www.jec-world.events<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 55
Die 275 m lange<br />
Anlage im Logistikzentrum<br />
Weiden<br />
sortiert über 10.000<br />
Artikel pro Stunde.<br />
Bild: Stefan Hobmaier (Fotogloria)<br />
Öffnet der Antrieb die Klappe<br />
der Sortierkammer, fallen die<br />
gepufferten Artikel in die Aufbewahrungsbox<br />
und werden der<br />
Fördertechnik übergeben.<br />
Bild: Stefan Hobmaier (Fotogloria)<br />
Effiziente Lösung im Logistikzentrum: Servo- statt Pneumatik-Antrieb<br />
Mit ECI-Antrieben zu mehr<br />
Nachhaltigkeit in der Intralogistik<br />
In Zeiten des boomenden Online-Handels erwarten Käufer blitzschnelle Lieferungen.<br />
Intralogistik-Prozesse müssen daher präzise, schnell und zuverlässig sein. Doch auch die<br />
Anforderung an effiziente, nachhaltige Lösungen im Sinne des Klimaschutzes steigen.<br />
Dabei zählt nicht nur die ökonomische Nachhaltigkeit, sondern auch ein energie -<br />
sparender und ressourcenschonender Betrieb.<br />
Die Witt-Gruppe ist eines der ältesten<br />
Versandhäuser für Textilien in<br />
Deutschland. Mit dem Zuwachs des<br />
Online-Geschäfts fällt 2020 die Entscheidung,<br />
den bestehenden Logistikstandort<br />
in Weiden zu erweitern und damit die<br />
vorhandene Kapazität, um mindestens<br />
50 % Sortierleistung zu erhöhen. Das<br />
wichtigste Anliegen mit Blick in die Zukunft<br />
ist eine Lösung, die möglichst effizient<br />
und nachhaltig ist. „Für diese Herausforderung<br />
war unser Hochleistungs-<br />
Sorter für den sehr breiten Artikelmix<br />
bestens geeignet. Denn der BG Sorter<br />
Double-Belt kann über ein oder zwei Ladungsträger<br />
die Sendung aufnehmen, je<br />
nach Abmessung“, erzählt André Sielemann,<br />
Controls Manager Logistic Systems<br />
bei der Beumer Group. Dieser verfügt über<br />
effiziente Servo- und Frequenzumrichterantriebe,<br />
eine berührungslose Energieübertragung,<br />
Echtzeit-Kommunikation<br />
zum Sorter sowie eine intelligente Automatisierungstechnik<br />
für Smart Data.<br />
Seit 2021 ist die Sortieranlage mit<br />
275 m Länge im Einsatz. Über fünf<br />
halbautomatische Einschleuseeinheiten<br />
nimmt sie vorab kommissionierte Batches<br />
auf, identifiziert mithilfe von Kameralesung<br />
automatisch die Artikel und misst<br />
ihr Volumen für die richtige Dimensionierung<br />
der Pakete sowie weitere Auswertefunktionen.<br />
An ihren Ausgängen sortiert<br />
sie die Artikel in über 290 Kammer-Endstellen<br />
in die ursprünglichen Kundenaufträge<br />
– über 10.000 Artikel pro Stunde,<br />
20 Stunden am Tag, sechs Tage die Woche.<br />
Der Clou in Sachen Nachhaltigkeit:<br />
Im gesamten System wird keine Pneumatik<br />
mehr eingesetzt, sondern Servoantriebe.<br />
Die Wahl fiel dabei auf den ECI-<br />
63-Antrieb von Ebm-Papst.<br />
Tausche Pneumatik- gegen<br />
ECI-Antrieb<br />
Der Strombedarf des Servoantriebs ist um<br />
ein Vielfaches geringer als für die Drucklufterzeugung<br />
der Pneumatik. Auch bei<br />
der Wartung macht sich der Unterschied<br />
zu Pneumatik bemerkbar: Müssen pneumatische<br />
Lösungen nach tausenden Bewegungen<br />
aufgrund ihrer Mechanik<br />
nachjustiert werden, sind Servoantriebe<br />
deutlich weniger wartungs- und serviceanfällig,<br />
da das Getriebe direkt auf die<br />
Kulisse wirkt. Der Resolver nimmt immer<br />
zuverlässig die Bewegungsimpulse auf,<br />
56 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024
TECHNIK «<br />
woraus sich die tatsächlichen Positionen<br />
ergeben und sich im Regelfall nichts verstellen<br />
kann. Damit haben Servoantriebe<br />
einen längeren Produktzyklus. Dadurch<br />
sinken beispielsweise auch die Servicekosten,<br />
bei gleichzeitig reduzierten Gesamtbetriebskosten.<br />
Diese Ersparnis ist<br />
gerade bei Anlagen mit vielen Betriebsstunden<br />
oft ausschlaggebend. Die Technik<br />
der ECI-Servoantriebe schafft die Synergien<br />
von Effizienz und Nachhaltigkeit.<br />
Denn sie verfügen zusätzlich über eine integrierte<br />
Steuerungselektronik und Sensorik,<br />
sind IoT-fähig und auch auf dem<br />
neuesten Stand in Sachen Predictive<br />
Maintenance.<br />
Der elektrisch kommutierte Innenläufermotor<br />
der Baugröße 63, der ECI<br />
63.40-K5 mit EC75.2, ist mit einem Leistungsbereich<br />
von 180 bis 370 W bestens<br />
geeignet für den Einsatz in industriellen<br />
Applikationen. Mit der Betriebs- und Regelelektronik<br />
„K5“ mit CANopen-Kommunikationsschnittstelle<br />
integriert er die<br />
Endlagensensorik, die bislang bei pneumatischen<br />
Antrieben separat erfolgen<br />
und gewartet werden musste, um Endlagen<br />
sicher zu detektieren. Das spart Installations-<br />
und Wartungszeit – sowie<br />
-kosten. Seine CAN-Bus-Ansteuerung<br />
vereinfacht dabei die Ansteuerung des<br />
gesamten Feldbusnetzwerkes. Denn diese<br />
wäre im Fall der Beumer-Lösung mit der<br />
Vielzahl an Klappenantrieben komplizierter<br />
zu strukturieren, als es die CAN-Bus-<br />
Schnittstelle des K5 ermöglicht. Prinzipiell<br />
ist ein Drehzahlregelbereich von<br />
0 min -1 mit Haltemoment bis 5.000 min -1<br />
möglich.<br />
Laut Patrick Schumacher, Produktmanager<br />
Industrielle Antriebstechnik Ebm-<br />
Papst, ist der ECI 63 aufgrund seiner geringen<br />
Größe sehr gut geeignet für Intralogistiklösungen<br />
wie diese: „Das Etacrown-Winkelgetriebe<br />
zahlt zudem auf<br />
die gewünschte Effizienz und die Energieeinsparung<br />
ein, auch wenn der Antrieb<br />
per se schon einen sehr hohen Wirkungsgrad<br />
und eine hohe Leistungsdichte aufweist.“<br />
Im einstufigen Bereich erreichen<br />
die Etacrown-Winkelgetriebe von Ebm-<br />
Papst Wirkungsgrade von über 90 %.<br />
Denn es treten kaum Reibungsverluste<br />
auf. Die Motorleistung steht fast vollständig<br />
der Antriebsaufgabe zur Verfügung.<br />
10 % Verlustleistung gegenüber bis<br />
zu 75 % bei herkömmlichen Schneckenradausführungen<br />
sind auch bei kleinen<br />
Antrieben ein enormes Sparpotential. Oft<br />
kann man den Antriebsmotor zudem kleiner<br />
dimensionieren und Bauraum sowie<br />
Kosten sparen.<br />
Intelligenter Antrieb<br />
Dank der „Intelligenz“ des ECI 63 kommen<br />
sowohl Beumer als auch die Witt-Gruppe<br />
selbst einfacher an mehr Maschinendaten.<br />
Für die Anlagen bedeutet das einen<br />
wichtigen Mehrwert in Sachen Predictive<br />
Maintenance. Sie werden dadurch selbst<br />
immer intelligenter. Darüber hinaus hilft<br />
es auch den Technikern der Witt-Gruppe<br />
vor Ort weiter, die Verfügbarkeit stetig zu<br />
verbessern.<br />
Ein einfaches, fiktives Beispiel über die<br />
Funktionsweise bei der Witt-Gruppe: Der<br />
ECI-Antrieb erkennt dank seiner integrierten<br />
Endlagensensorik frühzeitig, dass<br />
die Klappe klemmt, wenn zwei bestimmte<br />
Artikel gemeinsam bestellt werden – eine<br />
Fußmatte und eine Winterjacke. Er<br />
stoppt, um die Ware nicht zu beschädigen.<br />
Somit ist die Gefahr der Beschädigung<br />
gegen Null reduziert. Die aufbereiteten<br />
Maschinendaten in der Software<br />
Mit der integrierten Betriebs- und Regelelektronik<br />
„K5“ mit CANopen Kommunikationsschnittstelle<br />
kann der ECI 63 Endlagen sicher detektieren.<br />
Bild: Stefan Hobmaier (Fotogloria)<br />
wiederum erkennen die Regelmäßigkeit<br />
und warnen vorab über potenzielle Störungen<br />
und geben Anleitungen, um den<br />
Betrieb zu optimieren, wie den wertvollen<br />
Hinweis, diese beiden Artikel zukünftig<br />
separat zu sortieren.<br />
Mit der neuen Klappensteuerung über<br />
Servomotoren löst sich die Witt-Gruppe<br />
nach 13 Jahren von der bewährten Klappenmechanik<br />
mit Pneumatikzylindern.<br />
„Damit verbinden wir ganz neue Möglichkeiten<br />
der Sendungsbildung“, sagt Michèle<br />
Hille, Abteilungsleiter Instandhaltung<br />
der Witt-Gruppe. Denn es kommen in vieler<br />
Hinsicht neue Baugruppen zum Einsatz,<br />
von der Antriebs- bis zur Lesetechnik,<br />
von Touchscreens zur Bedienung bis<br />
hin zu Tablets zur Störungsbehebung. Ihn<br />
begeistert die hohe technische Verfügbarkeit<br />
im Betrieb in Verbindung mit einer<br />
stabilen Lieferzusage. Die Umstellung auf<br />
Servoantriebe hat sich gelohnt: „Der<br />
Wechsel ist zeitgemäß und zahlt voll auf<br />
die Nachhaltigkeit durch reduzierten<br />
Energieverbrauch im Betrieb ein“, so Hille.<br />
Hier hat es in den letzten Jahrzenten bereits<br />
an vielen Stellen große Entwicklungsschritte<br />
in den einzelnen Komponenten<br />
gegeben, ohne dass ein Ende<br />
schon absehbar wäre. (hw)<br />
Die in der Softwarelösung aufbereiteten<br />
Daten sind über Smart Data-Dashboard<br />
jederzeit abrufbar.<br />
Bild: Stefan Hobmaier (Fotogloria)<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 57
Restposten von Stahl und anderen Metallen sind wertvolle Ressourcen und liegen oft brach. Über das Onlineportal Resourex lässt sich mit ihnen handeln.<br />
Bild: phonlamaiphoto / stock.adobe.com, Resourex<br />
Digitale Plattform: Resourex ist seit drei Jahren online<br />
Spotmarkt-Handel:<br />
Schneller und günstiger zu Stahl<br />
Oder zu Aluminium und anderen Metallen. Das Start-up Resourex jedenfalls bietet eine<br />
digitale Plattform, die schnellen Handel beispielsweise mit Stahl-Restposten ermöglicht<br />
und so manchem Betrieb hilft, seinen kurzfristigen Bedarf zu decken. Genauso dient das<br />
Tool auch dazu, überflüssige Restbestände zu veräußern.<br />
» Olaf Stauß, Redakteur Konradin Industrie<br />
Wer „resourex.com“ das erste Mal eintippt, wird<br />
verblüfft: Er trifft auf eine Site ohne Menü-<br />
Struktur. Dafür mit symbolträchtigem Motiv oder<br />
einem plakativ inszenierten Spruch, etwa wie<br />
„Open 24 hours“ am 31. Januar – und dies immer<br />
wieder neu und anders. Offensichtlich ist hier ein<br />
Start-up am Werk, das unkonventionell operiert. Und<br />
auch signalisiert, dass es mit seiner Dienstleistung<br />
schnell und ohne Umschweife zum Ziel kommen will.<br />
Wer jedenfalls interessiert ist als Unternehmen, kann<br />
sich über den Button oben im Eck registrieren und<br />
erhält in Kürze einen Anruf von Resourex.<br />
„Wir arbeiten vorwiegend via Empfehlungen“,<br />
erklärte Felicia Achleitner auf der Messe Blechexpo<br />
2023 – Head of Sales & Marketing bei dem Wiener<br />
Start-up. Mit jedem neu Registrierten vereinbaren<br />
die jungen Tradingtool-Betreiber einen Kennenlern-<br />
Termin, checken die Ziele ab und schalten ihn dann<br />
erst frei.<br />
Das scheint zu funktionieren: Drei Jahre ist das<br />
Portal nun online, das mit Restposten startete, und<br />
aktuell sind rund 500 Nutzer aktiv. „Im letzten Jahr<br />
hat sich die umgesetzte Tonnage mehr als ver -<br />
doppelt“, sagte Achleitner auf der November-Messe.<br />
58 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024
TECHNIK «<br />
Abnehmer und Anbieter seien zahlenmäßig ausgewogen,<br />
„viele machen auch beides“.<br />
Begonnen hat es mit einer Idee: Die Gründer<br />
Markus Janovsky (CEO) und Günther Wutzl (CTO)<br />
sind in Niederösterreichs „Eisenstraße“ groß geworden<br />
– und kennen Stahl als ihr natürliches Industrie-<br />
Umfeld. Doch beruflich kommen sie aus der IT-Welt.<br />
Lange befreundet, schauten sie sich um und überlegten,<br />
was sie mit ihrem Know-how bewegen können.<br />
Sie entdeckten brachliegende Restposten als Markt -<br />
lücke: „Es gibt Firmen, die Stahl wegwerfen müssen“,<br />
erklärte CEO Janovsky auf der Blechexpo.<br />
Ein OEM beispielsweise hat Material auf Lager, das<br />
für eine auslaufende Anwendung nicht mehr<br />
gebraucht wird und für eine neue nicht geeignet ist.<br />
Andere Anwender könnten die Charge gut gebrauchen<br />
– bei niedrigen Kosten sogar dann, wenn die<br />
Güte für ihre Zwecke überdimensioniert ist. Das können<br />
auch kleinere Mengen sein. Die Angebote müssen<br />
nicht gleich tausende Tonnen oder gar Lieferkontrakte<br />
umfassen. „Bei uns wird immer geschaut, dass<br />
mindestens ein Lkw voll wird“, umschreibt Achleitner<br />
die untere Liefergrenze – also mindestens 25 t.<br />
Wie funktioniert der Spotmarkt über resourex.<br />
com? Ähnlich wie eine Auktion: Bieter stellen Material<br />
ein, das sie zeitnah verfügbar haben. Sie nennen<br />
Spezifikationen, ergänzen gegebenenfalls Bilder<br />
(etwa von Mängeln) und geben einen Mindestpreis<br />
vor, wenn sie wollen. Potenzielle Käufer können<br />
Gebote abliefern. Einigen sie sich, kümmert sich der<br />
Anbieter um die Lieferung.<br />
Resourex ist für Anbieter kostenlos<br />
Bei Unstimmigkeiten hilft Resourex weiter. Bisher sei<br />
es aber noch nie zu Streitigkeiten gekommen, meint<br />
Felicia Achleitner – und führt dies auf die persönlich<br />
geknüpften Kontakte zurück. Die Nutzung des<br />
Tradingtools ist kostenlos. Die Provision von 1 %<br />
lässt Resourex den Einkäufer zahlen, „denn wir wollen<br />
ihm die größte Freiheit lassen, bei wem er einkauft“,<br />
so Achleitner.<br />
„Es ist so einfach wie Autofahren. Man muss es nur<br />
probieren“, wirbt sie. Das Persönliche scheint eines<br />
der Geheimnisse von Resourex zu sein. „Durch unsere<br />
Kontakte bekommen wir viel Feedback. Und das gibt<br />
oft den Anstoß für coole Features, die unsere Techniker<br />
entwickeln.“ Insgesamt acht junge Mitarbeiter<br />
zählt das österreichische Start-up zurzeit, mehrheitlich<br />
IT-Fachleute.<br />
Zu den schon umgesetzten „coolen“ Neuerungen<br />
gehören zum Beispiel teilautomatisierte Abläufe.<br />
Kunden können Prozesse bei sich installieren lassen,<br />
die ihnen Verkaufs- oder auch Kaufangebote per<br />
Knopfdruck ermöglichen. Resourex-Mitarbeiter bauen<br />
dazu auf Wunsch die notwendigen Schnittstellen<br />
fürs System. Das entspricht dem großen Ziel, den<br />
Stahlhandel weitestgehend zu vereinfachen für die<br />
Kunden. „Highly automated Spot Market Trading of<br />
Metals“ hat sich Resourex auf die Fahnen geschrieben.<br />
Dieses Motto findet sich kleingedruckt auch auf<br />
der Website und auf Flyern wieder.<br />
Von einer „End-to-End-Digitalisierung am Spotmarkt“<br />
ist an anderer Stelle die Rede. Den Marktteilnehmern<br />
soll es möglich werden, „in Echtzeit Transaktionen<br />
durchzuführen“. Die jüngste Erfolgsmeldung<br />
machten die findigen IT-ler via LinkedIn-Post publik:<br />
„Der schnellste Trade im letzten Jahr lag bei genau<br />
22,9 Sekunden. Kann das in diesem Jahr jemand<br />
toppen?“<br />
Ein weiteres neues Feature ist ein Suchagent, der<br />
bestimmte Materialien und/oder Preisfenster ins<br />
Visier nimmt. Schon 2023 wurde ein Tool mit KI angekündigt.<br />
Dieses ist jetzt in der Beta-Phase. Stammkunden<br />
haben bereits Zugang und erproben es,<br />
berichtet die Marketing-Leiterin. „Resourex Insights“<br />
verfolgt die Markttrends mithilfe von KI. Die App<br />
halte Nutzer auf dem Laufenden, etwa wie sich die<br />
Preise entwickeln.<br />
Noch vieles ist im Werden im digitalen Stahl -<br />
handel, geht es nach Visionen und Erwartungen der<br />
Resourex-Gründer. CEO Markus Janovsky zog auf der<br />
Blechexpo 2023 den Vergleich mit dem Aktien -<br />
handel. Im Gespräch mit der Publikation MarketSteel<br />
sagte er: „Eine Aktie hat vielleicht zwei Parameter,<br />
bei Stahl ist das deutlich komplexer. Im Stahlhandel<br />
ist also noch viel Raum für digitale Entwicklungen.“<br />
Hinsichtlich eines anderen Aspekts blieb er in diesem<br />
Gespräch aber konservativ: „Die Lieferantenbetreuung<br />
wird mit Sicherheit in Menschenhand bleiben,<br />
längerfristig auch die Selektion von Händlern.“<br />
Bild: Resourex<br />
In Niederösterreichs<br />
„Eisenstraße“ mit ihrer<br />
stahlverarbeitenden<br />
Industrie sind sie<br />
aufgewachsen. Als IT-<br />
Experten hatten sie die<br />
Idee einer Resourcenbörse<br />
und so entstand<br />
resourex.com.<br />
Die Gründer im Bild:<br />
links Markus Janovsky<br />
(CEO), neben ihm<br />
Günther Wutzl (CTO).<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 59
Der Greifer des Picand-Place-Roboters<br />
ist austauschbar.<br />
Durch diesen<br />
modularen Aufbau<br />
lässt sich die Anlage<br />
schnell und flexibel<br />
umrüsten.<br />
Bild: Seitec<br />
Pick-and-Place-Einheit mit kurzen Umrüstzeiten<br />
Schnelle Werkzeugwahl per Touch<br />
Wenn viele unterschiedliche Werkstücke auf einer Maschine verarbeitet werden sollen, spielen<br />
Umrüstzeiten eine wichtige Rolle. Großen Zeitgewinn verspricht der Pick-and-Place-Roboter<br />
„Seibot“ der Erfurter Firma Seitec. Er ist ausgerüstet mit Komponenten aus dem Automatisierungsbaukasten<br />
Movi-C von SEW-Eurodrive. Das Besondere: für alle Robotergeometrien kommt<br />
immer die gleiche, standardisierte Schnittstelle zwischen der Robotersteuerung mit dem<br />
Softwaremodul Movikit Robotics und der übergeordneten Steuerung zum Einsatz.<br />
» Hans-Joachim Müller, Marktmanager bei SEW-Eurodrive<br />
Ein Werkstück von der Zuführung nehmen<br />
und zur Weiterverarbeitung in<br />
die passende Halterung legen, ist ein monotoner<br />
Arbeitsschritt. Er eignet sich perfekt<br />
zur Automatisierung – und wird doch<br />
immer noch oft von Hand erledigt. Herkömmliche<br />
Pick-and-Place-Systeme wiederum<br />
bremsen sich meist selbst mit langen<br />
Umrüstzeiten, wenn die Verarbeitung<br />
unterschiedlicher Werkstücke gefragt ist.<br />
Der Erfurter Systemintegrator Seitec<br />
hat in Zusammenarbeit mit dem Antriebsspezialisten<br />
SEW-Eurodrive diesen<br />
Aufgabenbereich neu gedacht. Ergebnis<br />
ist eine flexible Handhabungslösung, die<br />
alle Komponenten eines Pick-and-Place-<br />
Systems in einer einzigen, komfortablen<br />
Bedienoberfläche bündelt. Die Maschine<br />
kann hunderte, sehr unterschiedliche<br />
Werkstücke mit minimalen Umrüstzeiten<br />
verarbeiten. Für das Verwalten und Verfolgen<br />
der Werkstücke in der Maschine<br />
wurde der IEC-Softwarebaustein Movikit<br />
Production-Line-Control von SEW-Eurodrive<br />
eingesetzt. Sie ermöglicht, Werkstücke<br />
von einem bewegten Band auf ein anderes<br />
bewegtes Band zu legen.<br />
„Die Rezepte sind im Kontrollsystem der<br />
Einheit gespeichert“, erläutert Daniel<br />
Pfeffer, Head of Operations bei Seitec. Mit<br />
nur wenigen Touchgesten am Bedienpanel<br />
kann ein Maschinenbediener innerhalb<br />
von Sekunden die Anlage auf ein<br />
neues Werkstück einstellen. Ist ein Grei-<br />
ferwechsel nötig, fordert die Maschine in<br />
derselben Oberfläche dazu auf und parkt<br />
den zentralen Roboter an der passenden<br />
Position. „Das dauert insgesamt vielleicht<br />
eine Minute“, betont Pfeffer, der auch der<br />
Projektleiter ist und das Konzept entwickelte.<br />
„Hieraus ergibt sich ein enormer<br />
Zeitgewinn gegenüber Anlagen, die bei<br />
Anpassungen einen Eingriff in verschiedene<br />
Bedieneinheiten an der Maschine<br />
erfordern – insbesondere bei der Handhabung<br />
kleiner Losgrößen.“<br />
Ein weiterer Wunsch des Kunden war,<br />
auch die Bedienung der Kamera über die<br />
Visualisierung der Gesamtanlage zu ermöglichen.<br />
Somit sind zum Einfahren der<br />
Anlage mit neuen Teilen bzw. dem Einler-<br />
60 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024
TECHNIK «<br />
nen neuer Konturen weder Laptop noch<br />
Software notwendig.<br />
Das erste Exemplar dieser neuartigen<br />
Gesamtlösung wurde von einem großen<br />
mittelständischen Produktionsunternehmen<br />
für den Bereich der Verarbeitung und<br />
Fertigung bestellt. Auslöser für den Auftrag<br />
war ein gar nicht so seltenes Problem:<br />
Eine Teilanlage der Produktionsstraße,<br />
die erst seit 10 Jahren im Einsatz<br />
ist, wurde vom Hersteller bereits wieder<br />
abgekündigt. Die alte Maschine lässt sich<br />
nicht mehr mit vertretbarem Aufwand an<br />
neue Anforderungen anpassen und ist somit<br />
nicht mehr zukunftssicher.<br />
Als Lösung entwickelten Seitec und<br />
SEW-Eurodrive gemeinsam eine einheitliche<br />
Schnittstelle zwischen der Robotersteuerung<br />
mit dem Softwaremodul Movikit<br />
Robotics und der übergeordneten Anlagensteuerung.<br />
Diese Kombination eignet<br />
sich für alle Robotergeometrien vom<br />
Scara- bis zum 6-Achs-Knickarmroboter.<br />
So konnte die Komplexität – im Vergleich<br />
zu herkömmlichen Anlagen dieser Art –<br />
deutlich reduziert werden. Daniel Pfeffer<br />
betont: „Der ganz große Vorteil dieses<br />
Konzepts ist, dass die Positions- und Dynamikwerte<br />
des Roboters für den Pickand-Place-Prozess<br />
über die Visualisierung<br />
der übergeordneten Steuerung einstellbar<br />
sind.“ Damit haben Einrichter der Maschine<br />
bzw. Instandhalter jederzeit die Möglichkeit,<br />
den Produktionsprozess zu optimieren.<br />
Ein gesondertes Bedienpanel oder<br />
spezielle Software sind nicht mehr notwendig.<br />
„Die Lösung von Seitec ermöglicht<br />
auch eine wesentlich höhere Anlagenlebensdauer“,<br />
unterstreicht Pfeffer.<br />
Gründe dafür seien ihr einfacher und modularer<br />
Aufbau aus industriellen Standardkomponenten<br />
sowie der durchgehende<br />
Einsatz von Standardschnittstellen.<br />
Herzstück der Anlage ist derzeit ein Tripod-Roboter<br />
mit zusätzlicher Drehachse,<br />
der je nach Bedarf mit zwei verschiedenen<br />
Greifern ausgestattet wird. Er wird<br />
durch vier Servomotoren der Baureihe<br />
CMP mit PxG-Getrieben in der Ausführung<br />
P5 (für hohe Dynamik) von SEW-Eurodrive<br />
angetrieben. Die Werkstücke werden<br />
im Vorfeld mittels zwei verschiedener<br />
Methoden vereinzelt. Eine Kamera zur industriellen<br />
Bildverarbeitung, die über<br />
Bild: SEW<br />
Das Herzstück der Anlage bildet ein Tripod-Roboter,<br />
hier ohne Verkleidung. Er wird durch CMP-Servomotoren<br />
mit Servo-Planetengetrieben angetrieben.<br />
Ethernet/IP in das Gesamtsystem integriert<br />
ist, erfasst Form und Lage von derzeit<br />
rund 130 unterschiedlichen Werkstücken<br />
auf dem Zuführband. Dieses muss –<br />
dem neuesten Stand der Technik entsprechend<br />
– nicht mehr transparent sein, wodurch<br />
sich Handhabung und Service vereinfachen.<br />
Zudem können das Pick-Band<br />
und das Place-Band in einem beliebigen<br />
Winkel zueinander angeordnet sein.<br />
Das System liefert so die standardisierte<br />
Grundlage für die Kinematik des Pickand-Place-Roboters<br />
mit vier Freiheitsgraden.<br />
„Wir mussten für die extrem unterschiedlichen<br />
Geometrien und Größen ein<br />
System finden, um die Teile zu vereinzeln<br />
und sie dann korrekt handzuhaben“, erläutert<br />
Daniel Pfeffer. Ziel des Kunden<br />
war es, in Vorbereitung auf den nächsten<br />
Arbeitsschritt, mehrere Werkstücke im<br />
Sekundentakt auf einem Warenträger zu<br />
platzieren. Diese Zielvorgaben habe man<br />
mit dem System erreicht.<br />
„Wenn ein neues Werkstück eingelernt<br />
werden soll, wird die Anlage mit Hilfe des<br />
intelligenten Movi-C Controllers UHX65<br />
von SEW-Eurodrive in wenigen Minuten<br />
über das Bedienpanel konfiguriert. Anschließend<br />
speichert man den Prozess als<br />
neues Rezept“, erklärt Christopher Kühn,<br />
der zweite Projektleiter für die Neuentwicklung.<br />
Benötigt der Roboter irgendwann<br />
mehr Freiheitsgrade oder eine andere<br />
Kamera, könnte jede Komponente<br />
dank der nichtproprietären Schnittstellen<br />
einfach gewechselt werden. Sie ließen<br />
sich dann mit Hilfe der bereits im Controller<br />
vorliegenden Kinematikdaten mit<br />
wenig Aufwand in die Anlage integrieren.<br />
„Alles zwischen zwei und sechs Freiheitsgraden<br />
ist möglich“, ergänzt Daniel Pfeffer.<br />
Auch die Zuführbänder mit zehn weiteren<br />
Servomotoren werden durch denselben<br />
Controller gesteuert, der auf diese<br />
Weise bereits intern ein Lagebild der gesamten<br />
Kinematik der Anlage hat. Bis zu<br />
zehn Roboter, 2.000 Produkte und 200<br />
Ablageboxen können verwaltet werden.<br />
„Unser Konzept ließ sich nur mit den<br />
Möglichkeiten des Automatisierungsbaukastens<br />
Movi-C umsetzen“, sagt Daniel<br />
Pfeffer. Die Entwickler heben die unkomplizierte<br />
und rasche Zusammenarbeit mit<br />
SEW-Eurodrive hervor. So entstand eine<br />
schlanke und somit kostengünstige Gesamtlösung.<br />
Bild: SEW<br />
CMP-Servomotoren<br />
mit Servo-Präzisionsgetrieben<br />
der Baureihe<br />
PxG – hier ein Testaufbau<br />
– bewegen den<br />
Tripod-Roboter.<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 61
» PRODUKTE<br />
Gelenkwellen<br />
Mit integrierter Sensorik<br />
Nach eigenen Angaben einen technologischen<br />
Durchbruch erzielt hat R+W, indem<br />
es die Sensortechnologie auf seine Gelenkwellen<br />
angewendet. Die Lösung, so<br />
heißt es, konzentriert sich auf die Anforderungen<br />
der Industrie 4.0, wie Erfassung<br />
von Daten, eine präzise Bewertung des<br />
Maschinenzustands und die zunehmende<br />
Optimierung von Raum und Zeit während<br />
der Konstruktionsphase. Die Sensoren<br />
erfassen physikalische Größen wie Drehmoment,<br />
Geschwindigkeit, Vibration und<br />
Kompression/Dehnung (mit einer Toleranz<br />
von
Dosieranlage<br />
Mischt und dosiert auf kleiner Fläche<br />
Die Multifunktionszelle MC-Easy ist eine<br />
kompakte Automatisierungslösung für<br />
das Mischen und Dosieren von Gap Filler<br />
und Vergussmaterialien. Das Standardmodell<br />
wurde nun überarbeitet und bietet<br />
laut Hersteller Rampf mehr Flexibilität.<br />
Das modulare Zellenkonzept ist als<br />
Stand-Alone-Lösung erhältlich und kann<br />
auch in bestehende Fertigungslinien integriert<br />
werden. Der Plug&Play-Ansatz<br />
sorgt für Zeitersparnis bei Aufbau und Inbetriebnahme.<br />
Die Materialbehälter für<br />
die Komponenten befinden sich in der<br />
Zelle und können manuell oder automatisch<br />
aus Hobbocks oder 200-l-Gebinden<br />
befüllt werden. Fürs prozesssichere Vermischen<br />
von 2-Komponenten-Material<br />
sorgt ein statisches Mischsystem. Die Dosiersteuerung<br />
übernimmt ein System von<br />
Beckhoff. Die Multifunktionszelle ist mit<br />
einem Roboter mit einer Traglast von maximal<br />
3 kg und einer Reichweite von rund<br />
600 mm ausgestattet. Für die Roboterprogrammierung<br />
sind keine Vorkenntnisse<br />
erforderlich. Das Teilehandling ist manuell<br />
oder mittels Bandintegration möglich.<br />
Bild: Rampf<br />
Anschlagpunkte<br />
Lasten sicher am Haken<br />
Bild: Otto Ganter<br />
Um etwas anzuheben, braucht es einen Kran, Seile oder Ketten und schließlich Anschlagpunkte<br />
an der Last selbst. Die gibt es bei Ganter. Als klassische Anschlagpunkte gelten die<br />
Ringschrauben nach DIN 580. Sie werden lastseitig in vorhandene Gewinde eingedreht.<br />
Dort wo keine Gewinde möglich sind, werden Ringmuttern nach DIN 582 analog eingesetzt.<br />
Ganter bietet diese Normen in drei Werkstoffen an: Stahl, Edelstahl A2 und A4.<br />
Der Blick ins Ganter-Portfolio zeigt außerdem Anschlagpunkte mit integrierten RFID-<br />
Tags. Diese ermöglichen, den jeweiligen Anschlagpunkt bei Verschleiß- und Sicherheitsprüfungen<br />
eindeutig zu identifizieren sowie digital und ohne Systembruch zu verwalten.<br />
Ein solcher RFID-Tag befindet sich beispielsweise in der Ringschraube GN 581<br />
oder Ringmutter GN 583, die auch nach dem Anschrauben um ihre vertikale Achse<br />
drehbar bleiben. Beide Optionen kennzeichnen auch den Lastbügel GN 586.1, allerdings<br />
ist hier die Lastöse zusätzlich abklappbar. Durch seiner kugelgelagerten Ringöse<br />
bleibt der Anschlagwirbel GN 5860 auch unter Last voll drehbar.<br />
Berufskleidung<br />
Für frostige Tage<br />
Für die kühle Jahreszeit bietet Textildienstleister Mewa mit der<br />
Arbeitskleidung „Dynamic Outdoor“ warme Jacken, Westen und<br />
Hosen im Rundum-Service an. Die Arbeits- und Schutzkleidung<br />
bietet eine hohe Wärme-Isolation, ist atmungsaktiv und modernsportlich<br />
geschnitten. Die Wetterkleidung in Fleece-, Thermo-,<br />
Softshell- oder Winterausführung hält warm und trocken und<br />
schützt bei Wind, Regen und Kälte. Mewa Outdoor ist ebenfalls als<br />
Warnschutzausführung mit fluoreszierendem Gewebe und Reflexstreifen<br />
erhältlich. Die Warn- und Wetterschutzkleidung ist für alle<br />
konzipiert, deren Arbeitsplatz draußen liegt und deren Arbeits -<br />
zeiten auch nachts oder früh und spät am Tag sein können und ist<br />
im Rundum-Service erhältlich. So kann man frisch gewaschene<br />
Arbeitskleidung einfach aus dem Schrank holen und anziehen.<br />
Bild: Mewa<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 63
IMPRESSUM<br />
» PRODUKTE<br />
Antriebstechnik<br />
Reibungsarmer Trockenlauf dank Festschmierstoffen<br />
erscheint dienstags ISSN 0019–9036<br />
Organ des Wirtschaftsverbands Stahl- und Metallverarbeitung e.V.<br />
(WSM), Düsseldorf, Hagen. Die Mitglieder des Verbandes erhalten<br />
den <strong>Industrieanzeiger</strong> im Rahmen ihrer Mitgliedschaft. Zusammenarbeit<br />
im Fachbereich der Gießereitechnik mit der Zentrale für<br />
Gussverwendung, Düsseldorf.<br />
Herausgeberin: Katja Kohlhammer<br />
Verlag: Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />
Ernst-Mey-Straße 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />
Geschäftsführer: Peter Dilger<br />
Verlagsleiter: Peter Dilger<br />
Chefredaktion:<br />
B. A. Alexander Gölz (ag), Phone +49 711 7594–438,<br />
Ernst-Mey-Straße 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />
Redaktion:<br />
M. A. David Kuhlmann (dak), Phone +49 711 7594–456;<br />
Frederick Rindle (fr), Phone +49 711 7594–539;<br />
M. A. Nico Schröder (sc), Phone +49 170 6401879;<br />
Susanne Schwab (su), Phone +49 711 7594–444;<br />
Dipl.-Ing. Olaf Stauß (os), Phone +49 711 7594–495;<br />
B. A. Hagen Wagner (hw), Phone +49 711 7594–391;<br />
Dipl.-Ing. (FH), Dipl.-Infowirtin (FH) Mona Willrett (mw),<br />
Phone +49 711 7594–285<br />
Ständige freie Mitarbeiter:<br />
Dipl.-Ing. Volker Albrecht (va), Ulrike Dautzenberg (ud),<br />
Michael Grupp (mg), Sabine Koll (sk), Markus Strehlitz (ms)<br />
Redaktionsassistenz: Daniela Engel, Phone +49 711 7594–452,<br />
Fax –1452, E-Mail: daniela.engel@konradin.de<br />
Layout: Jonas Groshaupt, Michael Kienzle, Ana Turina<br />
Die neue Miniatur-Linearführung<br />
der Serie Drylin W<br />
von Igus besteht aus<br />
einem Baukasten. Er umfasst<br />
direkt einbaufertige<br />
Systeme oder einzelne<br />
Komponenten. Neu dabei<br />
sind die Miniatur-<br />
Linearschlitten Drylin<br />
WW-06–20-T415-AL mit<br />
einem korrosionsbeständigen<br />
Gehäuse aus eloxiertem Aluminium.<br />
Passend auf einer Doppelwellenschiene,<br />
ebenfalls gefertigt aus eloxiertem Aluminium.<br />
Schlitten und Schiene benötigen<br />
zusammen eine Aufbauhöhe von nur<br />
20 mm und eine Breite von lediglich<br />
32 mm. Im Vergleich zur bislang kompaktesten<br />
Lösung des Herstellers sparen Konstrukteure<br />
somit 28 % Breite, 12 % Höhe<br />
und 70 % Gewicht. Die Linearführung<br />
passt in fast jede Nische – ob horizontal,<br />
vertikal oder überkopf eingebaut. Sie ist<br />
geeignet für Verstellmechanismen in<br />
engsten Bauräumen, unter anderem in Pipettiersystemen<br />
oder in Möbeln für Campingwagen.<br />
Lieferbar sind alle Komponenten<br />
der Baugröße 06 sowohl in Silber<br />
als auch in Schwarz. Die schwarze Optik<br />
reflektiert kein Licht und lässt sich unauffällig<br />
in jede Konstruktion integrieren.<br />
Bild: Igus<br />
Gesamtanzeigenleiter:<br />
Verantwortlich für den Anzeigenteil:<br />
Joachim Linckh, Phone +49 711 7594–565, Fax –1565<br />
Auftragsmanagement:<br />
Stefanie Teichmann, Phone +49 711 7594–323, Fax –1323<br />
Leserservice <strong>Industrieanzeiger</strong>:<br />
Postfach 810580, 70522 Stuttgart, Phone +49 711 7252-254,<br />
Fax +49 711 7252-399, E-Mail: leserservice@konradin.de<br />
Erscheinungsweise: dienstags (15 x jährlich)<br />
Bezugspreis: Inland jährlich 210,00 € inkl. Versandkosten und<br />
MwSt; Ausland 210,00 € inkl. Versandkosten. Einzelpreis 14,10 €<br />
(inkl. MwSt, zzgl. Versandkosten).<br />
Bestellungen erbitten wir an den Verlag. Sofern die Lieferung nicht<br />
für einen bestimmten Zeitraum ausdrücklich bestellt war, läuft das<br />
Abonnement bis auf Widerruf. Bezugszeit: Das Abonnement kann<br />
erstmals vier Wochen zum Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt<br />
werden. Nach Ablauf des ersten Jahres gilt eine Kündigungsfrist<br />
von jeweils vier Wochen zum Quartalsende.<br />
Bei Nichterscheinen aus technischen Gründen oder höherer Gewalt<br />
entsteht kein Anspruch auf Ersatz.<br />
Auslandsvertretungen:<br />
Großbritannien/Irland: Jens Smith Partnership, The Court,<br />
Long Sutton, GB-Hook, Hampshire RG 29 1TA, Phone 01256<br />
862589, Fax 01256 862182, E-Mail: jsp@trademedia.info;<br />
USA: D.A. Fox Advertising Sales, Inc. Detlef Fox, 5 Penn Plaza,<br />
19th Floor, New York, NY 10001, Phone +1 212 8963881,<br />
Fax +1 212 6293988, detleffox@comcast.net<br />
Druck: Konradin Druck, Kohlhammerstraße 1–15,<br />
70771 Leinfelden-Echterdingen, Printed in Germany<br />
© 2024 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />
Leinfelden-Echterdingen<br />
Aerogel-Dämmstoffmatte<br />
Kein Rost unter der Dämmung<br />
Die nicht brennbare Aerogel-Dämmstoffmatte<br />
Armagel HTL wurde von Armacell<br />
speziell für industrielle Anwendungen<br />
entwickelt, bei denen Nichtbrennbarkeit,<br />
eine sehr hohe Wärmedämmleistung und<br />
die Eindämmung des Korrosionsrisikos<br />
unter der Dämmung (CUI) von entscheidender<br />
Bedeutung sind. Die Dämmstoffmatte<br />
weist Wasser ab, lässt aber Dampf<br />
entweichen, so dass technische Anlagen<br />
vor Tauwasser geschützt sind und das<br />
Bild: Armacell<br />
Korrosionsrisiko unter der Dämmung minimiert<br />
wird. Zur Auswahl stehen Materialdicken<br />
von 5, 10 und 20 mm. Armagel<br />
HTL entspricht ASTM C1728 und erreicht<br />
nach der europäischen Brandklassifizierung<br />
A1, die höchste Brandklasse für<br />
nichtbrennbare Baustoffe. Mit dem Material<br />
lassen sich die Installationskosten<br />
im Vergleich zu Wettbewerbsprodukten<br />
um bis zu 50 % reduzieren, so der Anbieter.<br />
Aufgrund der gestiegenen Nachfrage<br />
hat Armacell seine Herstellungskapazität<br />
um 50 % gesteigert. Weitere Kapazitätserhöhungen<br />
sind für das erste Quartal<br />
2024 geplant. Der Einsatz von Armagel<br />
HTL ist eine schnelle und kosteneffiziente<br />
Maßnahmen zur Verbesserung<br />
der Energieeffizienz in<br />
industriellen Anwendungen.<br />
64 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024
VORSCHAU «<br />
TOPSTORY BATTERIEGEHÄUSE<br />
Die ersten Gehäuse waren aus Metall. Doch jetzt gibt<br />
es eine riesige Vielfalt bis hin zu Holz und Kork –<br />
die Topstory schafft Einblicke. Im Bild das Valeo-<br />
Gehäuse für die Mercedes S-Klasse aus Organoblech.<br />
PRÄZISIONSWERKZEUGE<br />
Markus Horn, Geschäftsführer der Tübinger<br />
Paul Horn GmbH, erläutert die unterschiedlichen<br />
Anforderungen an die Bearbeitungswerkzeuge<br />
bei den verschiedenen Antriebskonzepten und<br />
beschreibt ein typisches Vorgehen beim Werkzeug-Engineering<br />
anhand eines innovativen<br />
Motorrad-Projekts.<br />
DIGITALISIERUNG<br />
Bild: US-SPE<br />
Auch die Automobilindustrie nutzt digitale<br />
Innovationen, selbst bei Tätigkeiten wie<br />
Montage und Nacharbeit. Dabei kommt die<br />
innovative AR-Technologie zum Einsatz.<br />
Die Analyse und Nutzung der gesammelten<br />
Daten mit KI-basierten Anwendungen eröffnet<br />
neue Möglichkeiten.<br />
Der <strong>Industrieanzeiger</strong> 04/2024 erscheint am 19.<strong>03.2024</strong><br />
Steckverbinder<br />
Eine Alternative zu herkömmlichen Kompressionsösen<br />
Hohe Zuverlässigkeit in rauen Umgebungen:<br />
Mit der Surlok-Plus-Serie bietet<br />
Amphenol eine zuverlässige Alternative<br />
zu herkömmlichen Kompressionsösen.<br />
Mit der Schutzklasse<br />
IP67 ist sie eine gegen Umwelteinflüsse<br />
abgedichtete Version der ursprünglichen Surlok-<br />
Reihe. Damit ist sie optimal für den Einsatz unter<br />
rauen, anspruchsvollen Umgebungsbedingungen<br />
geeignet. Energiespeicherung, Elektromobilität, Prozesssteuerung<br />
und Schwermaschinen sind die wichtigsten<br />
Märkte und Anwendungen für diesen Steckverbinder.<br />
Erhältlich sind sie bei Rutronik.<br />
Der neue Steckverbinder ist in kleineren Größen (3,6,<br />
5,7 und 8,0 mm) als der Vorgänger erhältlich und<br />
verfügt über eine Schnellverschluss- und Press-to-<br />
Release-Konstruktion. Da der Anbieter bei den<br />
Crimp-, Schraub- und Sammelschienenanschlussoptionen<br />
auf Industriestandards setzt, ist keine zusätzliche<br />
Investition in spezielle Drehmomentwerkzeuge<br />
nötig. Diese Kombination ermöglicht eine unkomplizierte<br />
Installation vor Ort.<br />
Bild: Amphenol/Rutronik<br />
Konkrete Antworten auf<br />
komplexe Fragestellungen<br />
finden Sie in den<br />
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Wir bitten unsere Leser um<br />
freundliche Beachtung.<br />
Gerne können Sie die Beilage<br />
auch digital lesen unter<br />
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<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 65
» ZULETZT<br />
Fossile<br />
Wortwahl<br />
Bescheuerte Einstiegssätze wie dieser hier sind aus<br />
dem Leben eines Redakteurs „nicht mehr wegzudenken“.<br />
Beim Sichten von Pressemitteilungen, die einen ständig erreichen,<br />
bekommt man tagtäglich einige Standardfloskeln und leere<br />
Worthülsen zu lesen: Ein Fensterhersteller meinte beispielsweise<br />
wirklich, die Öffentlichkeit darüber informieren zu müssen, dass<br />
Fenster aus moderner Architektur nicht mehr wegzudenken sind.<br />
In solchen Momenten schaut man kurz stirnrunzelnd in die<br />
Bild: Terrence/stock.adobe.com<br />
Ferne, freut sich, dass es Fenster gibt und verschiebt das Dokument in den Papierkorb —<br />
nichts Besonderes. Dennoch fragt man sich was einen scheinbar professionellen Texter zu<br />
sowas bewegt? Vielleicht eine durch Horror vacui, der Angst vor dem leeren Blatt,<br />
ausgelöste Panikreaktion? Möglich, aber vermutlich ist einfach nur der Kunde schuld, der<br />
vieles besser weiß, nur nicht, dass der erste Satz eines Textes sowas wie eine Visitenkarte ist,<br />
die einen im Idealfall zum Weiterlesen animieren soll. Ein meisterhaftes Beispiel dafür ist der<br />
erste Satz aus Kafkas „Die Verwandlung“: Der Leser taucht nicht nur direkt in die Handlung<br />
ein, er fühlt sich in das Schlafzimmers des armen Gregor Samsas katapultiert, der sich über<br />
Nacht in eine Schabe verwandelt hat. Ähnlich gestaunt habe ich, als ich neulich in meinem<br />
Postfach ein meisterhaftes Negativbeispiel dazu entdeckt habe, das mich direkt in die<br />
aus heutiger Sicht nicht mehr ganz so goldenen 50er Jahre katapultierte. Bitte anschnallen:<br />
„Eine klare Rollenverteilung kann nicht schaden — sei es in der Beziehung oder beim Autofahren.“<br />
Was wie ein Zitat aus der berüchtigten „Frau am Steuer“-Folge der Sendung „Der<br />
7. Sinn“ klingt, stammt aus der Pressemitteilung einer deutschen Tankstellenkette.<br />
Diese informiert über die wenig spannenden Ergebnisse einer selbst durchgeführten<br />
„aktuellen Studie“ über „Die Rolle des Beifahrers“. Hier wurden Autofahrer danach befragt,<br />
wen sie gerne oder ungerne als Beifahrer dabeihaben (36 % finden ihre „bessere Hälfte“ am<br />
schlimmsten). Die Umfrage zeigt nicht viel, nur dass scheinbar zum Verkauf von fossilen<br />
Brennstoffen auch eine fossile Geisteshaltung gehört. (hw)<br />
66 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024
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Werkzeuge<br />
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<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 67
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68 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024