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Industrieanzeiger 03.2024

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27.02.2024 Ausgabe 03 | 2024 www.industrieanzeiger.de<br />

Interview<br />

Lieferkettenmanagement<br />

Schwere Entscheidungsprozesse<br />

mittels generativer KI bewältigen<br />

» Seite 20<br />

Messe Logimat<br />

Fachmesse präsentiert effiziente<br />

Lösungen für den Materialfluss<br />

» Seite 23<br />

Antriebstechnik<br />

Energiesparen mit Servoanstatt<br />

Pneumatikantrieb<br />

» Seite 56<br />

Dr. Markus Westermeier, CEO<br />

und Mitgründer von Spanflug,<br />

über die Vorteile<br />

der Fertigungsplattform<br />

» Seite 16<br />

TOPSTORY<br />

Trends der<br />

Intralogistik<br />

Was bewegt die Unternehmen<br />

der Branche in 2024?<br />

» Seite 38<br />

Wissen für Entscheider in der Produktion


Logimat Stuttgart<br />

19.– 21. März 2024<br />

Halle 7, Stand 7F51<br />

Fit-and-Forget-Lösung<br />

BLx60-BLDC-Motor, □60 mm, 110 – 147 W<br />

Das BLx60-Angebot besteht aus einem vielseitig einsetzbaren Motor, der mit einer<br />

Reihe von Inline- und Winkelgetrieben kombiniert werden kann. Der wartungsfreie Motor<br />

eignet sich ideal für den Einsatz in Fit-and-Forget-Anwendungen. Die BLx60-Motoren<br />

bieten zudem ein hohes Anlaufdrehmoment, eine hervorragende Leistungsdichte sowie<br />

einen geräuscharmen Betrieb. Parvalux ist Teil der maxon Group und verfügt über ein<br />

globales Netzwerk an Antriebsspezialist:innen.<br />

Erfahren Sie mehr unter www.parvalux.com<br />

2 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024


» MEINUNG<br />

Impulse durch KI<br />

Der aktuelle Stand der Intralogistik und Digitalisierung in Deutschland ist<br />

von dynamischen Entwicklungen geprägt, die sowohl Chancen als auch<br />

Herausforderungen mit sich bringen. „Wo steht die Intralogistik im Jahre<br />

2024 – nach krisengeplagten Jahren und inmitten andauernder globaler<br />

Herausforderungen?“ Dieser Frage geht unser Kollege David Kuhlmann in<br />

seiner Topstory in dieser Ausgabe ab Seite 38 auf den Grund.<br />

Der Fachkräftemangel stellt nach wie vor eine der größten Herausforderungen<br />

dar, insbesondere in einem technologiegetriebenen Bereich<br />

wie der Intralogistik. Unternehmen sind zunehmend gefordert, qualifizierte<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen und langfristig an sich zu<br />

binden. Hier ist eine gezielte Aus- und Weiterbildung essenziell, um den<br />

Bedarf an Fachkräften decken zu können und den technologischen Fortschritt<br />

voranzutreiben. Die Integration von KI in intralogistische Prozesse<br />

eröffnet immense Potenziale für Effizienzsteigerungen und Prozessoptimierungen.<br />

Durch intelligente Algorithmen können Routenoptimierungen,<br />

Lagerplatzmanagement und Predictive Maintenance realisiert<br />

werden. Unternehmen, die KI erfolgreich einsetzen, können ihre<br />

Wettbewerbsfähigkeit stärken und auf dem Markt differenzieren.<br />

Die Automatisierung spielt ebenfalls eine zentrale Rolle in der Weiterentwicklung<br />

der Intralogistik. Von der automatisierten Kommissionierung<br />

bis hin zur autonom fahrenden Transporttechnik – die Automatisierung<br />

ermöglicht eine höhere Geschwindigkeit, Präzision und Zuverlässigkeit in<br />

logistischen Abläufen. Dies birgt jedoch auch die Herausforderung, dass<br />

bestimmte Arbeitsplätze durch Automatisierung ersetzt werden können,<br />

was Fragen nach Qualifizierung und sozialer Verantwortung aufwirft.<br />

Es bedarf einer ausgewogenen Strategie, die den Einsatz von Technologie<br />

mit der Förderung von Fachkräften und einer nachhaltigen<br />

Arbeitskultur verbindet, um die Intralogistik in Deutschland zukunftsorientiert<br />

zu gestalten. Ich freue mich daher besonders auf die diesjährige<br />

Logimat in Stuttgart und bin gespannt, welche Neuheiten uns die über<br />

1500 Aussteller aus 40 Ländern präsentieren werden.<br />

Franke Drahtwälzlager:<br />

German Design Award<br />

Winner 2024<br />

herkömmliches<br />

Kugellager<br />

Franke<br />

Drahtwälzlager<br />

Beim Drahtwälzlager rollen die Wälzkörper<br />

auf eingelegten Drähten.<br />

Alexander Gölz<br />

Chefredakteur <strong>Industrieanzeiger</strong><br />

alexander.goelz@konradin.de<br />

Die Variabilität des Franke-Prinzip<br />

erlaubt es, freier und einfacher zu<br />

konstruieren, um bessere Produkte<br />

zu entwickeln.<br />

Erleben Sie Franke auf der Messe All<br />

About Automation in Friedrichshafen.<br />

5. + 6.März 2024, Stand B2-424.<br />

Folgen Sie uns auch auf LinkedIn:<br />

Mehr zum Prinzip Drahtwälzlager:<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 3<br />

www.franke-gmbh.de


» INHALT 03 | 2024 145. JAHRGANG<br />

TOPSTORY<br />

Trends der<br />

Intralogistik<br />

Das bewegt die Unter -<br />

nehmen der Branche<br />

in diesem Jahr<br />

» Seite 38<br />

Bild: Knapp/Niederwieser<br />

Die Digitalisierung ermöglicht der Intralogistikbranche, Prozesse zu<br />

optimieren und zu verschlanken.<br />

» Seite 38<br />

NEWS & MANAGEMENT<br />

Branchennews<br />

VDMA-Präzisionswerkzeuge: Fachverband fordert<br />

bessere Rahmen bedingungen 08<br />

Duisburger Hafen errichtet Wasserstoff-Infrastruktur 10<br />

Lasertage in Stuttgart 11<br />

Hannover Messe kooperiert mit Robotikverband 12<br />

Interview<br />

Stefan Wawrzinek, COO und Co-Founder<br />

von Osapiens, über die Rolle von KI 14<br />

Interview<br />

Dr. Markus Westermeier, CEO und Mitgründer von<br />

Spanflug, über die Potenziale der Plattform 16<br />

bvik-Ratgeberserie<br />

B2B-Experten informieren über die Möglichkeiten<br />

durch KI im Marketing 18<br />

Lieferketten-Management<br />

Schwere Entscheidungsprozesse leicht gemacht 20<br />

MESSE<br />

» Fachmesse Logimat<br />

Vom 19. bis 21. März präsentieren über 1.500 Aussteller der<br />

Intralogistikbranche ihre Lösungen der Öffentlichkeit 23<br />

Abtriebstechnik<br />

Eine neuartige, besonders leistungsfähige Motorrolle<br />

gibt Antworten auf Herausforderungen der Intralogistik 34<br />

Künstliche Intelligenz<br />

KI-basierte Lösungen optimieren die Kommissionierung 36<br />

TECHNIK & WISSEN<br />

TOPSTORY<br />

Trends der Intralogistik<br />

Fünf Themen, die die Unternehmen der Branche derzeit<br />

beschäftigen 38<br />

TITEL » C-Teile-Management<br />

Intuitive IoT-Plattform verringert die Kosten und den<br />

manuellen Aufwand bei der Bestellung und Belieferung 44<br />

Materialfluss<br />

Neues Verteilzentrum für Ersatzteile umfasst vollauto -<br />

matische Hochregallager und Multishuttle-Lagersystem 46<br />

Automatisierung<br />

Batteriebetriebenes Modul erleichtert die Beschaffung<br />

von C-Teilen und ist flexibel einsetzbar 48<br />

Arbeitsschutz<br />

Mehr Umweltbewusstsein bei der Produktion von<br />

Schutz- und Arbeitskleidung 50<br />

Nachhaltigkeit<br />

Ein umweltfreundliches unternehmerisches Gesamt -<br />

konzept zeigt Erfolg 52<br />

Schutzkleidung<br />

KI-basierte App erleichtert die Auswahl neuer Kleidung 54<br />

Composite-Weltleitmesse<br />

Im März geht die JEC World 2024 in Paris mit<br />

ungebrochener Größe an den Start 55<br />

» Antriebstechnik<br />

In einem Logistikzentrum eingesetzte Servoantriebe<br />

sparen Energie und schonen Ressourcen 56<br />

Spotmarkt-Handel Stahl<br />

Die digitale Plattform Resourex ermöglicht den<br />

unkomplizierten Handel mit Restposten aus Metallen 58<br />

Automatisierung<br />

Pick-and-Place-Roboter mit standardisierten<br />

Schnittstellen spart Umrüstzeit 60<br />

RURBRIKEN<br />

Editorial 03<br />

Produkte 62<br />

Impressum 64<br />

Vorschau 65<br />

Zuletzt 66<br />

4 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024


Your Global Automation Partner<br />

Bild: Euroexpo<br />

Auch Innovationen aus dem Bereich Flurförderzeuge sind auf der Fachmesse<br />

Logimat zu sehen.<br />

» Seite 23<br />

Bild: Spanflug Technologies<br />

Dr. Markus Westermeier (rechts), CEO und Mitgründer von Spanflug, im<br />

Gespräch mit Chefredakteur Alexander Gölz über die Vorteile der Plattform.<br />

» Seite 16<br />

» ZUM TITELBILD<br />

Eine neue IoT-Plattform optimiert die Logistikprozesse im<br />

C-Teile-Management. Im Zusammenspiel mit unterschiedlichsten<br />

Systemen zur Bedarfsauslösung bietet die All-in-one-<br />

Plattform einen skalierbaren Automatisierungsgrad zur<br />

Prozessoptimierung. Bild: Keller & Kalmbach<br />

LogiMAT 2024<br />

Wir sind für Sie da!<br />

Halle 2, Stand 2C07<br />

Track & Trace:<br />

Alles im Blick!<br />

Lückenlose Identifikation mit<br />

RFID liefert Ihnen entscheidungsrelevante<br />

Informationen in<br />

Echtzeit – vom Materialeingang<br />

über die Produktion bis hin zu<br />

Lager und Versand!<br />

Folgen Sie uns auch auf LinkedIn:<br />

www.turck.de/tat<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 5


Mehr nützliche Daten aus den betrieblichen Anlagen und Maschinen<br />

erhalten – smarte Sensorik macht es möglich. Um<br />

ungeplante Maschinenstillstände zu vermeiden, ist Condition<br />

Monitoring für den Sondermaschinenbauer Jerko Sprühsysteme zu<br />

einem unverzichtbaren Bestandteil seiner Arbeitsprozesse geworden.<br />

Balluff, Spezialist für Sensortechnik, hat für das Unternehmen<br />

aus Kempen deshalb eine Lösung mittels Sensoren des Smart<br />

Automation and Monitoring Systems (Sams) entwickelt. Mit diesen<br />

neuen Sensoren werden zusätzlich zu den Prozessdaten auch<br />

Betriebsdaten wie Temperatur, Betriebsstunden, Hubzahl, Signalqualität<br />

und Vibration erfasst und übermittelt. So gibt die<br />

Signalqualität Aufschluss über das Maschinenumfeld – sie sinkt,<br />

wenn die Sensoren verschmutzt sind. Und der Vibrationswert zeigt,<br />

ob mechanisch alles in Ordnung ist. Das System von Balluff kann<br />

dabei individuell programmiert, konfiguriert und universell an allen<br />

Maschinen angebracht werden. Im Bild zu sehen ist ein Roboterarm<br />

mit Jerko Sprühsystem. Bild: Jerko Sprühsysteme<br />

6 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024


» Augenblicke<br />

der Technik<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 7


» NACHRICHTEN<br />

VDMA-Präzisionswerkzeuge: Branche erwartet Marktbelebung im zweiten Halbjahr<br />

Fachverband fordert<br />

bessere Rahmenbedingungen<br />

Die Hersteller von Präzisionswerkzeugen erzielten 2023 ein Umsatz-Plus von 3 % auf knapp<br />

10 Mrd. Euro. Die aktuelle Situation nennt der Branchenverband „herausfordernd“. Eine Belebung<br />

soll im zweiten Halbjahr 2024 kommen. Die Voraussetzung dafür: Bessere Rahmenbedingungen.<br />

„Rahmenbedingungen und Bürokratie<br />

nehmen für viele Unternehmen mittlerweile<br />

existenzbedrohende Ausmaße an“,<br />

sagte Stefan Zecha, Vorsitzender des<br />

VDMA-Präzisionswerkzeuge.<br />

Bild: <strong>Industrieanzeiger</strong><br />

Die Erwartungen der Branche hätten<br />

sich 2023 nicht erfüllt, sagte Stefan<br />

Zecha, Vorsitzender des VDMA-Präzisionswerkzeuge<br />

auf der traditionellen Jahres-Pressekonferenz<br />

des Fachverbands. Im<br />

Januar letzten Jahres hoffte die Branche<br />

noch auf ein Umsatzplus von 8 %. Nun<br />

müsse sie sich im Schnitt mit einer nominalen<br />

Steigerung von 3 % zufriedengeben.<br />

Zecha betonte, er spreche von nominal,<br />

weil Inflation, Kostensteigerungen,<br />

Steuerlast und eine massiv steigende<br />

Bürokratie den Gewinn auffressen.<br />

Inland setzt positive Akzente<br />

Der Inlandsmarkt für Werkzeuge setzte<br />

mit + 4 % trotz des schwachen wirtschaftlichen<br />

Umfelds positive Akzente.<br />

Insbesondere die wieder funktionierenden<br />

Lieferketten und die gestiegene Inlandsproduktion<br />

der deutschen Autoindustrie<br />

sowie die hohe Produktionsauslastung im<br />

Maschinenbau machten sich bemerkbar.<br />

Der Export legte 2023 insgesamt um<br />

2 % zu. Allerdings mit deutlich unterschiedlicher<br />

Entwicklung in den einzelnen<br />

Branchen und Zielländern. Während sich<br />

das Geschäft auf dem amerikanischen<br />

Kontinent gut entwickelte und die USA<br />

mit + 7 % ihre Position als größter Einzelmarkt<br />

ausbauten, verlor das China-<br />

Geschäft (- 16 %) weiter an Boden.<br />

Bürokratie reduzieren<br />

Aktuell weltweit rückläufige Wirtschaftsindikatoren<br />

in den Einkaufsmanagerindizes<br />

führen dazu, dass die Branche mit<br />

einer Belebung des Marktes erst ab der<br />

zweiten Jahreshälfte 2024 rechnet. Zecha<br />

betonte: „Was die Unternehmen dringend<br />

brauchen, sind bessere Rahmenbedingungen!“<br />

Um den Klimawandel zu gestalten<br />

und den Fortbestand der Industrie in<br />

Deutschland zu sichern, seien ein schneller<br />

Bürokratieabbau, offene Märkte, neue<br />

Freihandelsabkommen, der Abbau von<br />

Handelshemmnissen, bezahlbare Energie<br />

und ein investitionsfreundliches Steuersystem<br />

unerlässlich.<br />

Grundsätzlich unterstütze die Branche<br />

die Ziele hinter Bürokratiemonstern wie<br />

dem EU Lieferkettengesetz, schlecht formulierte<br />

und die Realität ignorierende<br />

Gesetze und Verordnungen seien jedoch<br />

kontraproduktiv. Durch sie stehe die<br />

Wettbewerbsfähigkeit wichtiger Industriebranchen<br />

ebenso auf dem Spiel wie<br />

die grüne und die digitale Transformation.<br />

Auch für qualifizierte Fachkräfte aus<br />

dem Ausland sei das deutsche Steuersystem<br />

kein Anreiz hierher zu kommen. Was<br />

den Fachkräftemangel zusätzlich verschärfe,<br />

seien die in Schulen und Berufsschulen<br />

teilweise unzureichend vermittelten<br />

Grundlagen.<br />

Ausblick auf 2024<br />

Der Blick nach vorn sei herausfordernd,<br />

sagte der Fachverbandsvorsitzende. Das<br />

wirtschaftliche und weltpolitische Umfeld<br />

werde maßgeblich sein für den künftigen<br />

Erfolg. Trotz aller Herausforderungen<br />

werde die Branche weiterhin mit innovativen<br />

Lösungen auf die dynamischen Veränderungen<br />

des Marktes reagieren und so<br />

die eigene Zukunftsfähigkeit sichern.<br />

Von der wichtigsten europäischen Messe<br />

2024 – die AMB findet vom 10. bis 14.<br />

September in Stuttgart statt – erwarten<br />

die ausstellenden Branchen Zerspanwerkzeuge<br />

und Spanntechnik nachhaltige<br />

Konjunkturimpulse. (mw)<br />

8 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024


ANZEIGE<br />

Foto: AdobeStock / Dmitry Volochek<br />

Industrielle Kennzeichnung<br />

muss<br />

einiges aushalten<br />

Foto: Brewes<br />

Eigenschaften<br />

von INOXTREME ® -<br />

Kennzeichnung<br />

INOXTREME ® -Schilder für<br />

extreme Bedingungen<br />

Sicherheits- oder Maschinenkennzeichnung ist unerlässlich für den sicheren Betrieb.<br />

Wo gesetzliche Hygieneanforderungen oder extreme Umgebungsbedingungen herrschen,<br />

müssen Beschilderungen einiges aushalten. Der Kennzeichnungsproduzent Brewes hat<br />

speziell für solche Bedarfe eine Technologie entwickelt, die nun auch ISEGA-zertifiziert ist.<br />

Sicherheitshinweise in<br />

extremen Umfeldern<br />

Verantwortliche stehen bei der Beschilderung<br />

in Produktionsanlagen vor Herausforderungen. Die<br />

ständige Beanspruchung durch aggressive Reinigungsverfahren,<br />

extreme Temperaturen, starke Witterungseinflüsse<br />

oder Abrasion lassen gewöhnliche<br />

Schilder schnell unkenntlich werden. Um auch hier<br />

Sicherheit zu gewährleisten hat die Brewes GmbH<br />

aus Sachsen unter intensiver Forschungsarbeit ein<br />

Hochleistungsprodukt entwickelt.<br />

Extrem robuste INOXTREME ® -Schilder<br />

Bei INOXTREME ® -Schildern wird eine Edelstahlbasis<br />

in einem Spezialverfahren mit farbigen Schmelzpasten<br />

beschichtet. Das Ergebnis sind nahezu un zerstörbare<br />

Kennzeichen, die außergewöhnlichsten Ansprüchen<br />

und Temperaturen von –70 °C bis +600 °C stand -<br />

halten. INOXTREME ® -Schilder sind dadurch wesentlich<br />

langlebiger als Kennzeichnungsprodukte, die in<br />

kurzen Intervallen ersetzt werden müssen, weil ihre<br />

Aussage nicht mehr ausreichend sichtbar ist.<br />

Auch für Lebensmittel-Industrie<br />

zertifiziert<br />

Hohe Nachfrage beobachtete Brewes aus den<br />

lebensmittelverarbeitenden Betrieben. INOXTREME ® -<br />

Schilder bewähren sich hier als die perfekte Lösung<br />

für hohe Hygieneanforderungen. Nun hat der Markersdorfer<br />

Hersteller sich die Unbedenklichkeit seiner<br />

Technologie vom ISEGA-Institut zertifizieren lassen.<br />

Die Prüfung auf das Migrationsverhalten erfolgte<br />

nach EN-Normserien und CEN/TS 14234 unter Berücksichtigung<br />

des „Technical guide on metals and alloys<br />

used in food contact materials and articles“.<br />

KONTAKT<br />

Brewes GmbH<br />

Telefon: +49 (0) 35829 / 628 11<br />

E-Mail: info@brewes.de<br />

www.brewes.de/inoxtreme<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 9


Bild: Duisport<br />

Bereits im kommenden Sommer<br />

soll auf einer ehemaligen Kohle -<br />

insel das Duisburg Gateway<br />

Terminal (DGT) eröffnet werden.<br />

Duisburger Hafen errichtet umfassende Wasserstoff-Infrastruktur<br />

Energiewende auf der Kohleinsel<br />

Die Duisburg-Ruhrorter Häfen gelten zusammen als der weltweit größte Binnenhafen.<br />

Wo früher der Umschlag von Kohle, Öl und Eisen die bedeutendste Rolle spielte, entwickelt<br />

sich heute einer der wichtigsten Standorte für Wasserstoff in Deutschland.<br />

Für die Transformation der Industrie an<br />

Rhein und Ruhr werden große Mengen<br />

an erneuerbaren Energien benötigt.<br />

Bereits im kommenden Sommer soll auf<br />

einer ehemaligen Kohleinsel das Duisburg<br />

Gateway Terminal (DGT) eröffnet werden,<br />

das größte Containerterminal eines europäischen<br />

Binnenhafens. Gemeinsam mit<br />

Partnern wie das Chemie-Logistikunternehmen<br />

Bertschi AG aus der Schweiz investiert<br />

die Duisburger Hafen AG, kurz<br />

Duisport, dafür 125 Mio. Euro. Miteigentümer<br />

des neuen Terminals sind neben<br />

Duisport der Terminalbetreiber PSA Singapore,<br />

die niederländische Reederei HTS<br />

und das Logistikunternehmen Hupac.<br />

Bis Ende 2025 soll hier auch ein Gefahrgut-Terminal<br />

entstehen. Bis zu 900<br />

Tankcontainer mit Wasserstoff, Ammoniak,<br />

Methanol und anderen Chemikalien<br />

können dort zwischengelagert werden.<br />

Grüner Wasserstoff oder Ammoniak sollen<br />

künftig in den Chemie- und Stahlwerken<br />

der Region (wie dem ThyssenKrupp-<br />

Stahlwerk Schwelgern in Duisburg-<br />

Marxloh) sowie auf Binnenschiffen Öl,<br />

Kohle und Erdgas ersetzen. Und natürlich<br />

auch das Containerterminal selbst, in Ver-<br />

bindung mit einer Solaranlage, mit<br />

CO 2 -frei produzierten Strom versorgen.<br />

Ferner plant Duisport gemeinsam mit<br />

der Lhyfe GmbH, einem Pionier der regenerativen<br />

Wasserstofferzeugung aus Köln,<br />

den Bau einer großen Elektrolyseanlage<br />

im Duisburger Hafen. Dazu wurde bereits<br />

eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben.<br />

Im besten Fall könnte der Elektro -<br />

lyseur ab Mitte 2025 die Duisburger<br />

Verkehrs- und Versorgungsgesellschaft<br />

(DVV), die Wirtschaftsbetriebe Duisburg<br />

(WBD) und das Duisburg Gateway Terminal<br />

(DGT) mit Wasserstoff für die lokale<br />

Nutzung versorgen.<br />

520-MW-Elektrolyseanlage im<br />

Duisburger Norden<br />

Parallel dazu baut Iqony, Tochterunternehmen<br />

des Essener Kraftwerkbetreibers<br />

Steag, im Norden Duisburgs neben dem<br />

Steinkohlekraftwerk Duisburg-Walsum<br />

die Elektrolyseanlage HydrOxy Hub Walsum.<br />

Dieses Projekt, dessen erste Phase<br />

im Jahr 2027 anlaufen soll, soll zunächst<br />

eine Kapazität von 157 MW haben, wobei<br />

eine Erweiterung auf eine maximale Kapazität<br />

von 520 MW geplant ist.<br />

Das Iqony-Projekt hat beträchtliche<br />

Unterstützung erhalten, unter anderem<br />

vom EU-Innovationsfonds, der innovative<br />

Projekte fördert, die Alternativen zur Nutzung<br />

fossiler Brennstoffe und zur Erzeugung<br />

von grünem Wasserstoff aufzeigen.<br />

Iqony erwartet, dass der HydrOxy Hub in<br />

den ersten zehn Betriebsjahren rund 1,3<br />

Mio. Tonnen CO 2 einsparen wird.<br />

Im Projekt HydrOxy Hub geht es jedoch<br />

nicht nur um die Produktion von Wasserstoff.<br />

Geplant ist auch, die bei der Elektrolyse<br />

entstehende Abwärme zu nutzen<br />

und in ein Fernwärmenetz einzuspeisen.<br />

Dieser Ansatz spiegelt den wachsenden<br />

Trend im Energiesektor wider, ganzheitliche<br />

und nachhaltige Lösungen zu finden,<br />

die die Effizienz maximieren und die Umweltauswirkungen<br />

minimieren<br />

Diese Entwicklungen in Duisburg sind<br />

ein Mikrokosmos für den größeren Wandel<br />

hin zu erneuerbaren Energien und<br />

Nachhaltigkeit in Deutschland und<br />

Europa. Mit fortschreitender Entwicklung<br />

könnten diese Projekte als Modelle für<br />

andere Städte und Regionen dienen, die<br />

sich von fossilen Brennstoffen abwenden<br />

und eine grüne Zukunft anstreben. (ah)<br />

10 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024


NACHRICHTEN «<br />

Lasertechnik<br />

Uni Stuttgart lädt zu Lasertagen ein<br />

Vom 4. bis zum 6. Juni finden die 12.<br />

Stuttgarter Lasertage statt. Das Institut<br />

für Strahlwerkzeuge (IFSW) der Universität<br />

Stuttgart lädt dafür in den<br />

Kursaal Bad Canstatt ein. Die Fachvorträge<br />

auf der englischsprachigen<br />

Konferenz werden durch „contributed“<br />

Beiträge ergänzt.<br />

Experten aus Wissenschaft, Forschung<br />

und Industrie sprechen über<br />

aktuelle und zukünftige Entwicklungen<br />

etwa zu den Themen Lasermaterialbearbeitung,<br />

Laserstrahlquellen, Laseroptiken,<br />

Quantentechnologien und KI in der<br />

Produktion. Eine begleitende Ausstellung<br />

wird das Konferenzprogramm bereichern.<br />

Das Konferenzdinner (im „Kleinen Kursaal“)<br />

und die Laborbesichtigung am<br />

IFSW bieten nicht nur zwei angenehme<br />

Abende mit gutem Essen, sondern auch<br />

12. Stuttgarter Lasertage<br />

Bild: Universität Stuttgart<br />

viel Zeit zum Netzwerken und die Intensivierung<br />

persönlicher Kontakte. Bei Registrierung<br />

bis zum 28. April gibt´s einen<br />

Frühbucherrabatt.<br />

Batterietechnik<br />

RWTH Aachen kooperiert im Bereich Batterien<br />

Der RWTH-Lehrstuhl PEM kooperiert<br />

künftig mit dem niederländischen<br />

Start-up-Unternehmen Nanoloy.<br />

Bild: PEM RWTH Aachen<br />

Der Lehrstuhl „Production Engineering of<br />

E-Mobility Components (PEM) der RWTH<br />

Aachen und das niederländische Start-Up<br />

Nanoloy wollen zusammenarbeiten, um<br />

die Entwicklung innovativer Elektroden<br />

und die Fertigungstechnologien für Batterien<br />

voranzutreiben. „Unsere gemeinsamen<br />

Ziele für die in den nächsten drei<br />

Jahren produzierten Batterien sind eine<br />

Steigerung der Lebensdauer um 33 % und<br />

der Energiedichte um 50 %, eine höhere<br />

Sicherheit und eine Reduzierung der Produktionskosten<br />

um 40 %“, sagt PEM-<br />

Leiter Professor Achim Kampker. Nanoloy<br />

spricht in diesem Zusammenhang von bis<br />

zu 3.000 Ladezyklen, einer Energiedichte<br />

von bis zu 450 Wh/kg und Produktionskosten<br />

von weniger als 70 US-Dollar je<br />

Kilowatt auf Zellebene. Eigenen Angaben<br />

zufolge will Nanoloy bis 2028 eine<br />

10-GWH-Produktionsanlage in der EU errichtet<br />

haben, deren genauer Standort<br />

noch festgelegt werde.<br />

Das Nanoloy-Team um CEO Alex Koszo<br />

und CTO Krishna Tekriwal stellt unter<br />

anderem Hochleistungs-Siliziumanoden<br />

her, die bei der Produktion geringere Kosten<br />

verursachen sollen. Das Unternehmen<br />

mit Sitz in Den Haag sowie in Singapur<br />

und Indien verwendet dazu einen<br />

neuartigen Plasma-Beschichtungsprozess<br />

als Kerntechnologie. Die Forschungs- und<br />

Entwicklungs-Pilotlinie des Start-up-<br />

Betriebs wird derzeit bis zum zweiten<br />

Quartal 2024 errichtet.<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 11


» NACHRICHTEN<br />

Hannover Messe 2024<br />

Hannover Messe kooperiert in 2024 mit dem Robotik Verband<br />

Bild: Hannover Messe<br />

Robotik als zentrales Thema in Hannover.<br />

Die Hannover Messe (22. bis<br />

26. April) kooperiert dieses<br />

Jahr eng mit dem Deutschen<br />

Robotik Verband. Ein<br />

besonderes Highlight ist<br />

dieses Jahr der Application<br />

Park in Halle 5, der mit dem<br />

Deutschen Robotik Verband<br />

einen starken Partner hat.<br />

Ziel ist es den Einsatz von<br />

Robotik in Deutschland<br />

weiter zu fördern und<br />

Robotik im Zusammenhang<br />

mit Automatisierung weiter<br />

auszubauen.<br />

„Es gibt weltweit keinen besseren Ort, um<br />

die unterschiedlichen Anwendungsbeispiele<br />

der Robotik sichtbar zu machen“,<br />

sagt Hubertus von Monschaw, Global<br />

Director Hannover Messe bei der Deutschen<br />

Messe AG. Der Deutsche Robotik<br />

Verband ist im kommenden Jahr exklusiver<br />

Partner des Application Parks. Dort<br />

präsentieren insbesondere junge Robotik-<br />

Unternehmen und Startups die vielfältigen<br />

Einsatzmöglichkeiten von Robotern<br />

sowie das Zusammenspiel zwischen<br />

Mensch, Maschine und künstlicher Intelligenz.<br />

Besucher bietet sich die Möglichkeit,<br />

robotikgestützte Automatisierung<br />

hautnah zu erleben und selber auszuprobieren.<br />

Ein Highlight sind fahrerlosen<br />

Transportsysteme, die zeigen, dass künftig<br />

in vielen Bereichen auf Fahrer verzichtet<br />

werden kann. „Diese Ausstellungsplattform<br />

bietet den Besuchern der Messe eine<br />

einmalige Gelegenheit, sich mit neuen<br />

Technologien auseinanderzusetzen und<br />

zu erfahren, wie die enormen Herausforderungen<br />

der Industrie durch Robotik, KI<br />

und Automatisierung teilweise zu lösen<br />

sind“, sagt Helmut Schmid, Vorstandsvor-<br />

sitzender des Deutschen<br />

Robotik Verbands.<br />

Neben der Robotik stehen<br />

in diesem Jahr die Themen<br />

CO 2 -neutrale Produktion,<br />

Energy for Industry, Manufacturing-X,<br />

KI und Maschinelles<br />

Lernen sowie<br />

Wasserstoff und Brennstoffzellen<br />

im Fokus. Unter<br />

dem Motto „Pioneering<br />

the Green Industrial Transition“<br />

wird Norwegen als<br />

Partnerland seine Bestrebungen<br />

für den Übergang<br />

zu einer kohlenstoffarmen Gesellschaft<br />

und seine Schlüsselrolle bei der Entwicklung<br />

von Lösungen demonstrieren, die für<br />

die Transformation der Industrie notwendig<br />

sind. Darüber hinaus wird es ein Konferenzprogramm<br />

geben: Industrial Transformation<br />

Conference Stage (Halle 3),<br />

Energy 4.0 Conference Stage (Halle 12),<br />

Industrie 4.0 Conference Stage(Halle 8),<br />

Tech Transfer Conference Stage (Halle 2),<br />

5G & Industrial Wireless Conference Stage<br />

(Halle 14), Hydrogen & Fuel Cell<br />

Europe (Halle 13), Industrial Startup Conference<br />

Stage (Halle 17).<br />

Anzeige<br />

Materialversorgung mit Keller & Kalmbach<br />

Automatisierte Materialversorgung<br />

mit IoT-Plattform Logtopus ®<br />

27.02.2024 Ausgabe 03 | 2024 www.industrieanzeiger.de<br />

Keller & Kalmbach revolutioniert die automatisierte<br />

Materialversorgung mit der<br />

IoT-Plattform Logtopus® Keller & Kalmbach<br />

revolutioniert die Materialversorgung<br />

durch die innovative IoT-Plattform<br />

Logtopus® in enger Zusammenarbeit mit<br />

dem Kunden Kiefel GmbH.<br />

Logtopus® überzeugt nicht nur durch<br />

Transparenz und smarte Analysemöglichkeiten,<br />

sondern auch durch höchste<br />

Sicherheitsstandards und maximale Benutzerfreundlichkeit.<br />

Diese Kooperation demonstriert eindrucksvoll,<br />

wie technologische Innovationen<br />

und gemeinsame Synergien zu einer<br />

Optimierung der Versorgungsprozesse in<br />

der Industrie führen können.<br />

Erfahren Sie mehr über das Projekt und<br />

die Lösungen von Keller & Kalmbach auf<br />

Seite 44.<br />

www.keller-kalmbach.de<br />

Lieferkettenmanagement<br />

Schwere Entscheidungsprozesse<br />

mittels generativer KI bewältigen<br />

» Seite 20<br />

TOPSTORY<br />

Trends der<br />

Intralogistik<br />

Was bewegt die Unternehmen<br />

der Branche in 2024?<br />

» Seite 38<br />

Messe Logimat<br />

Fachmesse präsentiert effiziente<br />

Lösungen für den Materialfluss<br />

» Seite 23<br />

Antriebstechnik<br />

Energiesparen mit Servoanstatt<br />

Pneumatikantrieb<br />

» Seite 56<br />

Wissen für Entscheider in der Produktion<br />

Interview<br />

Dr. Markus Westermeier, CEO<br />

und Mitgründer von Spanflug,<br />

über die Vorteile<br />

der Fertigungsplattform<br />

» Seite 16<br />

Bild: Keller & Kalmbach<br />

12 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024


ECOSIT ®<br />

ECOBIN<br />

Kanban, aber mit System.<br />

Das ist ECOSIT ® !<br />

Dank einer rundum gerundeten Innenkante und vertikal beweglicher<br />

Schiebeklappen ist die Entnahme selbst kleinster Artikel einfacher denn je.<br />

Durch den speziellen Waffelboden können die Behälter sicher und stabil<br />

im Verbund gestapelt werden.<br />

Die ECOBIN Behälter sind das Herzstück unseres Kanban-Systems<br />

ECOSIT ® . Mit diesem übernehmen wir für Sie die komplette Lieferkette<br />

von der Disposition bis ans Band.<br />

https://www.boellhoff.com/de-de/ecosit<br />

Passion for successful joining<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 13


MANAGEMENT » Interview<br />

Stefan Wawrzinek, COO und Co-Founder von Osapiens, über die Rolle von KI<br />

„Wir können ein abstraktes<br />

Risiko berechnen“<br />

Mit seiner cloud-basierten Software will das Startup Osapiens Unternehmen dabei unterstützen,<br />

die Vorgaben des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) zu erfüllen. Im Interview erklärt<br />

Co-Founder Stefan Wawrzinek, warum dafür eine spezielle Lösung notwendig ist, welche Rolle<br />

künstliche Intelligenz dabei spielt und wieso die Software Zeitung liest.<br />

» Markus Strehlitz, freier Journalist, Mannheim<br />

Herr Wawrzinek, Osapiens<br />

bietet Unternehmen Unterstützung,<br />

um den Anforderungen<br />

des LkSG gerecht zu<br />

werden. Warum braucht<br />

man dafür eine spezielle<br />

Software-Lösung?<br />

Unternehmen stehen vor einer<br />

großen Herausforderung.<br />

Sie müssen sicherstellen, dass<br />

ihre Lieferketten nachhaltig<br />

sind. Das bedeutet, dass es<br />

entlang ihrer Lieferkette nicht<br />

zu Kinderarbeit, Diskriminierung<br />

und Umweltschäden<br />

kommt. Das Gesetz ist da sehr<br />

klar. Es gibt 13 unterschied -<br />

liche Rechtspositionen, die<br />

man als Unternehmen abdecken<br />

muss. Und dafür muss<br />

man alle Lieferanten analysieren.<br />

Man muss Risiken erkennen<br />

und dann entsprechende<br />

Abhilfemaßnahmen<br />

einplanen. Das ist noch relativ<br />

einfach, wenn ein Unternehmen<br />

nur 50 Lieferanten<br />

hat. Dann lässt sich das vielleicht<br />

mit einem Excel Sheet<br />

bewältigen. Typischerweise<br />

haben unsere Kunden aber<br />

1000, 10.000 oder sogar 100.000 Lieferanten.<br />

Und um diese Zahl zu managen,<br />

braucht man eine Software, wie sie Osapiens<br />

liefert.<br />

Und welche Hilfestellung gibt Osapiens<br />

den Unternehmen?<br />

Was wir mit unserer Software leisten<br />

können, ist, Risiken zu erkennen, Abhilfemaßnahmen<br />

einzuplanen und das Ganze<br />

zu dokumentieren. Und das machen wir<br />

auf unterschiedlichen Ebenen, auch gestützt<br />

durch eine künstliche Intelligenz.<br />

Wenn ein Unternehmen all seine Lieferanten<br />

in unsere Plattform<br />

lädt, dann wissen wir einiges<br />

über diese Lieferanten. Wir<br />

wissen, in welchen Ländern<br />

und in welchen Industrien<br />

diese aktiv sind. Basierend auf<br />

diesen Informationen können<br />

wir ein abstraktes Risiko berechnen.<br />

Wie macht die Software das?<br />

Wir werten weltweit sehr viele<br />

Quellen aus, die etwa von<br />

NGOs oder von Regierungen<br />

zur Verfügung gestellt werden.<br />

Daraus berechnet unser<br />

Software dann, welches Risiko<br />

potenziell für einen bestimmten<br />

Lieferanten in einer<br />

bestimmten Industrie entstehen<br />

könnte. Wir können dabei<br />

eine Priorisierungshilfe geben,<br />

damit das Unternehmen<br />

weiß: Welche Lieferanten<br />

schaue ich mir als erstes an?<br />

Wo schaue ich genauer hin? Wo muss ich<br />

Folgemaßnahmen planen? Wo kann ich<br />

Zertifikate oder Audits einfordern?<br />

Bild: Osapiens Services<br />

Osapiens helfe nicht nur,<br />

Daten zu sammeln und auszuwerten,<br />

sagt Stefan Wawrzinek.<br />

Die Lösung unterstütze auch<br />

bei operativen Aufgaben.<br />

Das bedeutet aber auch, dass die Software<br />

stets auf dem aktuellen Wissensstand<br />

sein muss.<br />

14 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024


Das ist richtig. Zum einen verarbeiten wir<br />

relativ statische Informationen – wie zum<br />

Beispiel Berichte von NGOs, die in regelmäßigen<br />

Abständen veröffentlicht werden.<br />

Zum anderen gibt es aber auch sehr<br />

dynamische Informationen wie etwa Zeitungsartikel.<br />

Unsere Software liest quasi<br />

jeden Tag mehrere tausend Zeitungsquellen<br />

– national und international. Dabei<br />

versucht sie zu erkennen: Ist in dieser Zeitung<br />

ein Bericht enthalten, der potenziell<br />

eine Gefahr im Zusammenhang mit dem<br />

LkSG beinhalten könnte? Und ist eines<br />

meiner Unternehmen davon betroffen?<br />

Wo kommt die KI ins Spiel?<br />

Wenn man ein abstraktes Risiko berechnet,<br />

dann ist es relativ einfach, dies rein<br />

auf Basis von Indizes zu tun. Der Human<br />

Freedom Index oder der Global Slavery Index<br />

beispielsweise sind zahlengetrieben.<br />

Dafür benötigt man keine KI. Aber es gibt<br />

viele Berichte, in denen sich kein konkreter<br />

Zahlenwert befindet. Da geht es stattdessen<br />

um einen Text, der beschreibt, wie<br />

das Risiko aussieht. Unsere KI liest diesen<br />

Text und evaluiert automatisch: Welches<br />

Risiko ist in dem Text enthalten und wie<br />

kritisch ist das Risiko? Die Daten zu sammeln<br />

und auszuwerten, ist aber nur ein<br />

Teil unserer Arbeit.<br />

Was ist der andere Teil?<br />

Eine große Aufgabe, die auf Unternehmen<br />

zukommt, ist das operative Handeln. Also<br />

mit dem Lieferanten in Kontakt zu bleiben,<br />

vielleicht Fragebogen zu versenden,<br />

Maßnahmen einzuplanen und ähnliches.<br />

Und unsere Software automatisiert diese<br />

Prozesse. Wir bieten eine Workflow Engine,<br />

die zum Beispiel aufgrund von bestimmten<br />

Kriterien selbstständig Fragebögen<br />

verschickt. Wenn es nach zwei<br />

Wochen darauf keine Antwort gibt, geht<br />

die Software davon aus, dass etwas nicht<br />

stimmt und fragt noch mal nach. Das<br />

gleiche passiert nach weiteren zwei Wochen.<br />

Falls es auch dann keine Rückmeldung<br />

gibt, wird dies an den internen Einkaufsleiter<br />

oder die Einkaufsleiterin gemeldet,<br />

um dort den Prozess weiter zu<br />

treiben.<br />

Ist denn somit die Digitalisierung entscheidend,<br />

um nachhaltig zu agieren?<br />

Weil sonst den Unternehmen die notwendigen<br />

Daten fehlen würden?<br />

Je mehr Daten ein Unternehmen schon in<br />

digitaler Form hat, desto schneller lässt<br />

sich eine Lösung wie unsere umsetzen.<br />

Denn unser System braucht eine Basis.<br />

Und das sind die Stammdaten von den Unternehmen.<br />

Aber schon allein das Stammdatenmanagement<br />

und eine konsolidierte<br />

digitale Ablage sind für viele Unternehmen<br />

noch eine Herausforderung. Denn es ist<br />

gar nicht so trivial, die Informationen zu<br />

den Lieferanten gut zu pflegen und auf<br />

dem aktuellen Stand zu halten.<br />

Unsere Förderanlagen.<br />

Automatisch, innovativ,<br />

Nächste Messe:<br />

19.03.-21.<strong>03.2024</strong> LogiMAT<br />

Wir beraten Sie gerne.<br />

www.haro-gruppe.de<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 15


MANAGEMENT » Interview<br />

Dr. Markus Westermeier, CEO und Mitgründer von Spanflug, über die Potenziale der Plattform<br />

„Digitalisierung muss einfach umzusetzen<br />

sein und sofort Mehrwert stiften“<br />

Mit Spanflug Make erledigen Zerspanungsbetriebe Aufgaben wie die Kalkulation, Angebotserstellung<br />

und Arbeitsvorbereitung schnell und effizient und lasten ihre Fertigungskapazitäten<br />

besser aus. Im Gespräch mit dem <strong>Industrieanzeiger</strong> erläutert Dr. Markus Westermeier, CEO<br />

von Spanflug, das Geschäftsmodell und die Vorteile für mittelständische Unternehmen.<br />

» Alexander Gölz, Chefredakteur <strong>Industrieanzeiger</strong><br />

Dr. Markus Westermeier<br />

(r.), CEO von Spanflug, im<br />

Gespräch mit Alexander<br />

Gölz, Chefredakteur<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong>.<br />

Bild: Spanflug Technologies<br />

Was genau macht Spanflug und wie<br />

können Sie den Mittelstand mit Ihren<br />

Lösungen unterstützen?<br />

Spanflug ist eine digitale Fertigungsplattform.<br />

Wir haben uns zum Ziel gesetzt,<br />

Einkäufern von Fertigungsteilen auf der<br />

einen Seite und Fertigungsbetriebe, in der<br />

Regel klassische Lohnfertigungsbetriebe,<br />

auf der anderen Seite zu unterstützen<br />

und in der Digitalisierung ihrer Geschäftsprozesse<br />

zu helfen. Und das Besondere:<br />

mit unseren Lösungen Spanflug<br />

Buy auf der Einkäuferseite und Spanflug<br />

Make auf der Fertigerseite, schaffen wir<br />

es, beiden Seiten von Tag 1 an erhebliche<br />

Mehrwerte in ihre Arbeit zu bringen und<br />

sie in ihrer Digitalisierung einen Schritt<br />

voranzubringen und das ohne große und<br />

teure IT-Projekte. Wir haben als Kerntechnologie<br />

einen Algorithmus, der in der<br />

Lage ist, Fertigungsaufwände auf Basis<br />

der CAD-Modelle, technischer Zeichnungen<br />

von Fertigungsteilen automatisiert zu<br />

berechnen. Das ist die Grundlage für weitere<br />

Automationsschritte im Auftragsabwicklungsprozess<br />

von der Preisberechnung<br />

für Einkäufer bis hin zum Einlasten<br />

von Aufträgen auf Fertigerseite.<br />

Worin liegen die Stärken von digitalen<br />

Fertigungsplattformen?<br />

Insbesondere bieten digitale Fertigungsplattformen<br />

einen sehr hohen Automatisierungsgrad<br />

und damit einen Geschwindigkeitsvorteil<br />

für die Anwender. Also<br />

durch den Algorithmus und weitere Softwaretechnologie<br />

können wir Einkäufern<br />

extrem schnell das Fertigungsproblem<br />

abnehmen. Wir sprechen von wenigen<br />

Klicks gegenüber Tagen und Wochen wie<br />

ein Beschaffungsprozess im Normalfall<br />

ohne eine digitale Fertigungsplattform<br />

dauern würde. Und genauso profitiert die<br />

Fertigerseite. Zum einen können wir Fertigern<br />

Aufträge zukommen lassen, die sie<br />

sofort annehmen können ohne Angebote<br />

zu stellen. Und auf der anderen Seite bieten<br />

wir ihnen eine Kalkulationslösung an,<br />

mit der wir sie in ihrem Vertriebsprozess<br />

bei der Kalkulation der Fertigungsteile<br />

unterstützen, wodurch sie ähnlich schnell<br />

agieren können, wie wir das bei Spanflug<br />

Buy tun.<br />

Wie lange dauert es durchschnittlich,<br />

bis der Kunde sein Produkt erhält?<br />

Bei Spanflug Buy, wo es vorwiegend um<br />

die Beschaffung von Dreh- und Frästeilen<br />

geht, haben wir eine durchschnittliche<br />

Lieferzeit von 20 Arbeitstagen. Durch<br />

unsere Express-Lieferoptionen, die bei<br />

16 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024


Bild: Spanflug Technologies<br />

Fertigungszeiten und<br />

Angebotspreise kalkuliert<br />

Spanflug automatisch<br />

auf Basis von CAD-<br />

Modellen und technischen<br />

Zeichnungen.<br />

sechs Arbeitstagen beginnen, können wir<br />

das noch deutlich beschleunigen. Bei<br />

Spanflug Buy unterscheiden wir zwischen<br />

dem Sofort-Angebot, dass man online abrufen<br />

kann und Projektanfragen, die wir<br />

individuell bearbeiten. Dort bieten wir im<br />

Prinzip alles, was noch nicht vollständig<br />

automatisiert werden kann und ein gewisses<br />

Anfragevolumen übersteigt. Wir<br />

sprechen hier von 5.000 Euro. Hier setzen<br />

wir auf Projektanfragen, die dann an unser<br />

Auftragsentwicklungsteam gehen, das<br />

mithilfe unserer Technologie, die besten<br />

Fertiger auswählt. Klassische Beispiele<br />

sind Rahmenaufträge, sehr große Anfragepakete,<br />

die technisch die Anforderungen<br />

an die Automation übersteigen. Und<br />

auch in diesen Projektanfragen sind wir<br />

dank unseres großen Netzwerks sehr<br />

schnell. Hier können Kunden im Regelfall<br />

innerhalb von 48 Stunden mit Angeboten<br />

rechnen und wir können Lieferungen<br />

schnell umsetzen.<br />

Wo lässt Spanflug fertigen?<br />

Wir arbeiten mit über 300 Fertigungsbetrieben<br />

in Deutschland und Österreich zusammen.<br />

Wir sorgen für die Qualität der<br />

Fertigungspartner in diesem Netzwerk.<br />

Ein wichtiger Schritt ist der Aufnahmeprozess,<br />

wo wir uns die Betriebe ganz genau<br />

anschauen und nur mit den Besten<br />

zusammenarbeiten.<br />

Wie können die Fertigungsbetriebe von<br />

Spanflug profitieren?<br />

Zum einen können sie Umsätze steigern.<br />

Sie erhalten mehr Aufträge von Spanflug,<br />

ohne dass sie etwas dafür tun müssen. Es<br />

ist kostenlos und damit bietet Spanflug<br />

ein zusätzliches Umsatzpotenzial. Zum<br />

anderen ist unsere Kalkulationssoftware<br />

Spanflug Make ein großer Vorteil. Mit ihr<br />

helfen wir Fertigungsbetrieben bei der<br />

Kalkulation, auf Kundenanfragen zu antworten<br />

und wettbewerbsfähiger zu<br />

werden, als das in der manuellen Kalkulation<br />

möglich ist. In der Regel sind Fertigungsbetriebe<br />

spezialisiert auf Fertigung.<br />

Und häufig sind kleine Betriebe nicht mit<br />

einem Vertriebs- und Marketingteam<br />

ausgestattet. Das übernimmt Spanflug.<br />

Hier entlasten wir die Lohnfertiger durch<br />

unseren professionellen Vertrieb und<br />

Marketing und übernehmen die Kundenakquise<br />

komplett.<br />

Wie geht es 2024 mit Spanflug weiter?<br />

Zum einen werden wir unsere Fertigungsmöglichkeiten<br />

deutlich ausbauen, um<br />

eben noch mehr Kundenanforderungen<br />

abzudecken und noch mehr Marktanteile<br />

zu erschließen. Da möchte ich zwei<br />

Highlights nennen: einmal das Bearbeiten<br />

von Gussbauteilen oder anderen endkonturnahen<br />

Halbzeugen, die spanend bearbeitet<br />

werden müssen. Das andere Beispiel<br />

ist das Thema Blechbearbeitung.<br />

Hier bauen wir Fertigungsmöglichkeiten<br />

auf, um in diesem Jahr Blechbearbeitung<br />

und Laserschneiden bis zum Abkanten<br />

und der Rohrbearbeitung unseren Kunden<br />

anbieten zu können. Zum anderen treiben<br />

wir die Internationalisierung voran. Wir<br />

werden Spanflug Make in diesem Jahr<br />

über den deutsch sprachigen Raum hinaus<br />

in die EU tragen. Und auf einigen EU-<br />

Märkten in Marketing und Vertrieb investieren,<br />

um dort eben auch Fuß zu fassen.<br />

Das heißt wir werden in Ländern wie den<br />

Niederlanden, Belgien oder Polen unsere<br />

Kalkulationssoftware anbieten und den<br />

Vertrieb ausbauen.<br />

So beschriften<br />

echte Profis.<br />

Mit P-touch und den Pro Tapes<br />

sieht die Beschriftung nicht nur<br />

professioneller aus, sondern erhöht<br />

die Sicherheit und spart bei späterer<br />

Wartung kostbare Arbeitszeit.<br />

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<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 17


» MANAGEMENT<br />

B2B-Experten informieren über Potenziale von KI im Marketing<br />

Vom Hype zur Superpower?<br />

Der Hype rund um die KI wirkt sich auch auf den Marketing-Alltag in B2B-Unternehmen aus.<br />

Viele Mittelständler befinden sich bei diesem Thema jedoch noch in der Findungsphase.<br />

Dabei kann KI ein wahrer Effizienzbooster sein, wenn man sie richtig einsetzt.<br />

» Tanja Auernhamer, Leiterin Verbandskommunikation und Pressesprecherin des bvik<br />

1. KI wird die Effizienz und Effektivität<br />

in der Markenführung massiv steigern<br />

Gemeinsam stark:<br />

Künstliche Intelligenz<br />

und menschliche<br />

Kreativität.<br />

Künstliche Intelligenz (KI) ist durch die Fähigkeit,<br />

riesige Datenmengen in Echtzeit verarbeiten zu<br />

können, prädestiniert für den Einsatz in der Marktforschung<br />

und Kundendatenanalyse, beim Monitoring<br />

von Social-Media-Inhalten oder der Prognose<br />

künftiger Nachfrageentwicklungen auf Basis historischer<br />

Daten. Laut der bvik-Studie „Trendbarometer<br />

Industriekommunikation 2024“ sehen jedoch nur<br />

50 % der rund 230 Teilnehmer aus der Industrie und<br />

Agenturwelt generative KI wie ChatGPT oder DALL-E<br />

im Laufe des Jahres zum Standard in der Content-<br />

Produktion werden. „Die Ergebnisse zeigen, dass die<br />

Hälfte der Unternehmen diese Veränderungen<br />

‚umarmen‘. Bei der anderen Hälfte gibt es anscheinend<br />

Unsicherheiten, die wir gemeinsam abbauen<br />

sollten, um das volle Potenzial dieser Technologie<br />

zu nutzen“, analysiert Prof. Dr. Uwe Kleinkes,<br />

Studiengangleiter Technisches Management und<br />

Marketing, Hoch schule Hamm-Lippstadt. Der Industrie-Verband<br />

bvik postuliert aufbauend auf den<br />

Studienergeb nissen in seinem neuen Whitepaper<br />

fünf Thesen zu Chancen, Grenzen und Risiken von KI<br />

im Marketing:<br />

Bild: Generiert mit KI/stock.adobe.com<br />

KI kann die operative Markenführung vielfältig unterstützen<br />

– ob bei der Kampagnengestaltung, der Content-Erstellung<br />

oder in der Kundenkommunikation.<br />

Wer die Technologien richtig einzusetzen weiß, wird<br />

die Markenarbeit damit deutlich effektiver und effizienter<br />

erledigen können. Beachten müssen Unternehmen<br />

dabei aber die Folgen, die der KI-Einsatz auf die<br />

Markenwahrnehmung haben kann. Ein tiefes Markenverständnis<br />

wird künftig relevanter werden, um KI-erzeugte<br />

Assets aus Sicht der Marke evaluieren zu können,<br />

damit diese glaubwürdig und authentisch bleibt.<br />

2. Predictive KI bringt neue Potenziale<br />

für die Customer Experience<br />

KI-Systeme eröffnen für die Kundenbindung und<br />

-gewinnung im B2B-Marketing völlig neue Dimensionen.<br />

Durch Datenanalysen liefern sie ein tieferes<br />

Kundenverständnis, das sich in Echtzeit für eine personalisierte<br />

Kundenansprache nutzen lässt. Nicht nur<br />

im Online-Bereich in Form von Chatbots oder personalisierten<br />

Ads, sondern auch im persönlichen Kontakt<br />

auf Messen und anderen Events. Als Input dienen<br />

hier Marktdaten und Informationen aus Lead-<br />

Kontakten vergangener Messen. Die Erkenntnisse<br />

helfen zum Beispiel bei der Entscheidung, welche<br />

Produkte oder Dienstleistungen am Stand präsentiert<br />

oder hervorgehoben werden sollen.<br />

3. KI-Aktivitäten glaubwürdig<br />

kommunizieren<br />

Unternehmen müssen einen ethisch verantwortungsvollen<br />

Umgang mit KI sicherstellen und ihre<br />

Prinzipien und Aktivitäten glaubwürdig gegenüber<br />

den Stakeholdern kommunizieren. Nur so wird es gelingen,<br />

das Vertrauen der Kunden langfristig zu halten.<br />

Unternehmen, die „Digital Trust“ genießen, sind<br />

am Ende wirtschaftlich erfolgreicher. Auch wenn<br />

Markenwissenschaftler den negativen Impact von KI<br />

auf die Markenwahrnehmung aktuell noch nicht<br />

18 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024


deutlich sehen, wird das Gewicht ethischer Grundsätze<br />

in Zukunft für Stakeholder relevanter.<br />

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4. Wohin KI das Marketing führt,<br />

bestimmen Strategien, nicht die Tools<br />

KI-Tools allein werden das B2B-Marketing nicht auf<br />

das nächste Level heben können. Um Mehrwerte erzielen<br />

zu können, müssen KI-Kompetenzen gezielt<br />

aufgebaut, Mitarbeitende sensibilisiert, eine Bereitschaft<br />

zur Anpassung und Veränderung geschaffen,<br />

Prozesse angepasst, Geschäftsmodelle hinterfragt<br />

und das Datenmanagement professionalisiert werden.<br />

Mit seiner Tool- und Technik-Kompetenz kann<br />

das Marketing hierbei zum wichtigen Treiber werden.<br />

5. Generative KI und menschliche<br />

Kreativität sind nur gemeinsam stark<br />

Menschliche Kreativität zeichnet sich durch eigenen<br />

Antrieb aus, durch Intuition und die Sehnsucht nach<br />

Veränderung, die sich oft nur gegen Widerstände<br />

verwirklichen lässt. Diese Art von Kreativität erreicht<br />

generative KI derzeit nicht. Dennoch kann sie viele<br />

kreative Aufgaben im Marketing übernehmen und als<br />

Inspirationsquelle sogar die menschliche Kreativität<br />

fördern. Dabei bleibt der Mensch aber unverzichtbar,<br />

um die KI anzuleiten, sie mit markenspezifischem Input<br />

zu füttern und das Ergebnis um den menschlichen<br />

„Funken“ zu ergänzen.<br />

Fazit: KI sinnvoll einbeziehen<br />

Unternehmen müssen KI in ihre Prozesse sinnvoll<br />

einbeziehen und die Entwicklung aktiv begleiten.<br />

Sonst werden sie von jenen überholt werden, denen<br />

dies besser gelingt. Gerade der deutsche Mittelstand<br />

muss dafür rasch in den Bereichen Marketing-Technologie<br />

und Datenmanagement aufholen. KI wird<br />

dann den erfolgsentscheidenden Unterschied für Unternehmen<br />

machen, wenn sie klare Ziele für den Einsatz<br />

formulieren, die Belegschaft schulen, klare Regeln<br />

zum Einsatz von KI formulieren und die Menschen<br />

mit ihren Bedenken nicht allein lassen.<br />

bvik-Trendpaper<br />

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„Mit KI zur Exzellenz im B2B-Marketing“ unter:<br />

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Generative KI-Modelle sind in der Lage, enorme Mengen an Daten, die in Lieferkettenprozessen anfallen, binnen weniger Sekunden zu analysieren.<br />

Bild: sachal/stock.adobe.com<br />

Schwere Entscheidungsprozesse leicht gemacht<br />

Effizientes Lieferketten-<br />

Management durch generative KI<br />

Globale Lieferketten sind komplex. Insbesondere in volatilen Märkten ändert sich die Produktnachfrage<br />

sehr schnell, was die Koordination und Verwaltung von Beschaffung, Produktion,<br />

Bestandsmanagement sowie dem Transport zu herausfordernden Aufgaben macht. Das Vorhersagen<br />

von Schwankungen bei der Produktnachfrage stellt dabei die größte Herausforderung dar.<br />

» Max Morwind, Manufacturing Industry Leader EMEA und Vice President of Solutions and Consulting bei SoftServe<br />

Nachfrageschwankungen machen die Lagerhaltung<br />

ineffizient und verursachen Kosten. Die<br />

Optimierung von Lagerbeständen ist daher entscheidend,<br />

um auch Überbestände und Engpässe zu vermeiden.<br />

Zu hohe Lagerbestände hingegen führen zu<br />

erhöhten Kosten, während zu niedrige Bestände die<br />

Lieferfähigkeit beeinträchtigen. Hinzu kommt die<br />

Planung und Optimierung von Transportrouten, die<br />

Auswahl der richtigen Transportmittel und die Bewältigung<br />

von Lieferverzögerungen – all das sind<br />

komplexe Aufgaben innerhalb einer Lieferkette. Um<br />

diese so effizient und reibungslos wie möglich zu gestalten,<br />

bedarf es einer effektiven Kommunikation<br />

und Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen<br />

und Stakeholdern innerhalb der Lieferkette.<br />

Die rasante Entwicklung von Technologien wie Internet<br />

of Things (IoT), künstlicher Intelligenz und Blockchain<br />

sind einige Ansätze, um die Prozesse zu vereinfachen.<br />

Die Herausforderungen machen deutlich,<br />

warum Unternehmen verstärkt nach noch effizienteren<br />

Lösungen suchen, um ihr Lieferkettenmanagement<br />

noch weiter zu optimieren. Vor diesem Hintergrund<br />

sind die Vorteile von Technologien wie generativer<br />

KI auch in der Fertigungs- und Logistikindustrie<br />

angekommen. Diese helfen, um noch vorausschauender<br />

und effizienter zu agieren.<br />

Anwendungsbereiche generativer KI<br />

im Lieferkettenmanagement<br />

Generative KI-Modelle sind in der Lage, enorme<br />

Mengen an Datenbeständen, die in Lieferkettenprozessen<br />

anfallen, binnen weniger Sekunden zu analy-<br />

20 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024


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19.-21.<strong>03.2024</strong> | Halle 7, Stand 7F55 und 7G43<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 21


» MANAGEMENT<br />

auf die Lieferkette zu bewerten. So können Unternehmen<br />

die notwendigen Strategien zur Risikominderung<br />

entwickeln und vorbereitet sein. Dank dieser<br />

Methoden wird die Transparenz in der gesamten Lieferkette<br />

erheblich verbessert, indem sie Daten über<br />

Lieferanten, Transportwege und Lagerbestände in<br />

Echtzeit verfolgt.<br />

KI ist in der Lage, komplexe Muster und Trends in den Daten zu identifizieren, die für<br />

Menschen schwer zu erkennen sind.<br />

sieren. Dies umfasst Informationen zur Nachfrage, zu<br />

Beständen, zu Lieferzeiten, zu externen Faktoren wie<br />

Wetter- und Marktbedingungen sowie zu anderen<br />

relevanten Datenpunkten. Dazu ist die KI in der Lage,<br />

komplexe Muster und Trends in den Daten zu identifizieren,<br />

die für menschliche Analystinnen und Analysten<br />

schwer zu erkennen sind. Dies ermöglicht eine<br />

präzisere Vorhersage zukünftiger Entwicklungen und<br />

bei Nachfrageänderungen. Die umfassende Transparenz<br />

erweist sich auch bei der Reduzierung von<br />

Bestandskosten als besonders effizienzsteigernd. Generative<br />

KI-Lösungen analysieren bestehende Verkaufsdaten,<br />

um genauere Nachfrageprognosen zu erstellen.<br />

So können Unternehmen im Fall von Nachfrageänderungen<br />

ihre Bestände genauer planen und<br />

Überbestände oder Engpässe vermeiden. Auf Basis<br />

dieser Prognosen werden die optimalen Bestellmengen<br />

berechnet – was die Kapitalbindung deutlich<br />

reduziert. Die Bestandsanpassungen werden in Echtzeit<br />

vorgenommen, sodass auf unerwartete Änderungen<br />

in der Nachfrage oder Lieferstörungen unmittelbar<br />

reagiert werden kann. Dies reduziert die Wahrscheinlichkeit<br />

von Überbeständen und Engpässen.<br />

Die Echtzeitüberwachung kann jedoch auch auf<br />

andere Bereiche wie Lieferanten, Wetterbedingungen<br />

oder politische Entwicklungen ausgeweitet werden.<br />

Durch die kontinuierliche Analyse dieser Daten erkennt<br />

die Lösung potenzielle Risiken frühzeitig, bevor<br />

sie sich erst überhaupt auf die Lieferkette auswirken.<br />

Bevor es zu den entsprechenden Risiken kommt, können<br />

bereits im Vorfeld verschiedene Szenarien modelliert<br />

werden, um die potenziellen Auswirkungen<br />

Bild: Tongpatong/stock.adobe.com<br />

Hürden bei der Implementierung<br />

Unternehmen sollten klare Ziele und Erwartungen für<br />

die Implementierung der generativen KI definieren.<br />

Das hilft, den Fokus auf die Umsetzung zu lenken<br />

und den Erfolg zu bewerten. Dafür müssen IT-Entscheiderinnen<br />

und Entscheider, Verkaufsdaten, Lieferanteninformationen,<br />

Wetterdaten und historische<br />

Leistungsdaten zur Verfügung stellen. Hierbei ist es<br />

besonders wichtig, dass die Daten von hoher Qualität<br />

sind und keine Lücken aufweisen. Die sorgfältige Datenbereinigung<br />

und -aufbereitung ist notwendig, um<br />

fehlerfreie Ergebnisse zu erzielen.<br />

Besonders größere Unternehmen und Konzerne<br />

operieren größtenteils noch mit alten Legacy-Systemen,<br />

die nicht den modernen Anforderungen an<br />

Datenqualität oder -verfügbarkeit entsprechen, verfügen<br />

aber nicht über die Kapazitäten , um neueste<br />

Lösungen zu implementieren. Daher ist es ratsam,<br />

entsprechendes Fachwissen in den IT-Teams aufzubauen<br />

und sich nicht allein auf die Dienstleistung<br />

externer IT-Dienstleister zu verlassen. Insbesondere<br />

interne Data Sciene und KI-Expertinnen und -Experten<br />

sowie Logistikspezialistinnen Und -spezialisten<br />

sollten in den Implementierungsprozess eingebunden<br />

werden, um langfristig von den Vorteilen der Lösung<br />

zu profitieren.<br />

Bevor eine umfassende Implementierung generativer<br />

KI in Unternehmensprozesse erfolgt, empfiehlt es<br />

sich, Pilotprojekte durchzuführen, um die Umsetzbarkeit<br />

und den Nutzen zu überprüfen und etwaige<br />

Anpassungen vorzunehmen. Dabei sollten im Optimalfall<br />

Change Managerinnen und Manager engagiert<br />

werden, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

auf Veränderungen in der Lieferkettenstruktur<br />

und im Betriebsablauf vorzubereiten und Startschwierigkeiten<br />

zu minimieren. Der Einsatz generativer<br />

KI im Lieferketten-Prozess erfordert eine sorgfältige<br />

Planung und strategische Umsetzung. Diese<br />

Handlungsempfehlungen können dabei helfen, den<br />

Nutzen dieser Technologie optimal für sich zu nutzen<br />

und gleichzeitig die damit verbundenen Herausforderungen<br />

zu bewältigen. Zusammengefasst: Im Lieferkettenmanagement<br />

auf generative KI zu setzen,<br />

hilft dabei, komplexe Entscheidungsprozesse zu automatisieren<br />

und zu optimieren sowie die Effizienz<br />

zu steigern und Risiken zu minimieren.<br />

22 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024


SPECIAL<br />

» Fachmesse Logimat<br />

Innovationen und neue Ideen für die Intralogistik: Auf der Messe<br />

Logimat in Stuttgart finden sich vom 19. bis 21. März über 1.500<br />

Aussteller ein, um einem interessierten Fachpublikum eine Vielzahl<br />

an effizienten Lösungen zu präsentieren.<br />

Orientierung: Wer stellt<br />

wo aus auf der Logimat?<br />

» Seite 24<br />

Kanban-System ermöglicht<br />

mehr Nachhaltigkeit<br />

» Seite 27<br />

Mobiler Roboter trägt<br />

Lasten bis zu 3 t<br />

» Seite 28<br />

Einladung ins „Stadion<br />

der Intralogistik“<br />

» Seite 31<br />

Ergonomisch verbesserte<br />

Flurförderzeuge<br />

» Seite 33<br />

Innovative Motorrolle<br />

geht neue Wege<br />

» Seite 34<br />

Auch im Bereich C-Teile-Management präsentiert die Logimat Lösungen, die die<br />

Prozesse der Intralogistik vereinfachen und nachhaltiger machen.<br />

Bild: Böllhoff<br />

Kommissionier-Roboter<br />

steigert Effizienz<br />

» Seite 36<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 23


» MESSE LOGIMAT<br />

Fachmesse Logimat öffnet ihre Tore<br />

Status quo der Intralogistik<br />

Vom 19. bis 21. März versammelt sich die Fachwelt der Intralogistik auf dem Stuttgarter<br />

Messegelände. Mehr als 1.500 Aussteller aus aller Welt geben einen nahezu vollständigen<br />

Überblick über das aktuelle Portfolio für Effizienz und Flexibilität im Materialfluss.<br />

» Evelin Eitelmann, Redakteurin Konradin Industrie<br />

Die Logimat ist die größte jährlich stattfindende Intralogistikmesse in Europa.<br />

Bild: Euroexpo<br />

Die diesjährige Zusammenkunft der<br />

internationalen Intralogistik steht<br />

unter dem Motto „Shaping Change Together<br />

– Sustainability – AI – Ergonomics.“<br />

Mit diesem Claim bildet der Münchener<br />

Messeveranstalter Euroexpo gleichermaßen<br />

die aktuellen Trends wie auch das<br />

Angebotsspektrum der Aussteller für die<br />

Intralogistik ab. „Das Gros der weltweit<br />

führenden Entwickler, Hersteller und Lösungsanbieter<br />

fokussiert mit seinen Exponaten<br />

auf der Logimat mindestens eines<br />

der drei Leitthemen“, erläutert Messe -<br />

leiter Michael Ruchty. Diese wären zum<br />

einen die Automatisierung und digitale<br />

Transformation der Geschäftsprozesse –<br />

als Mittel gegen den Arbeitskräftemangel.<br />

Zweitens Energiesparoptionen und effizienter<br />

Ressourceneinsatz. Und drittens<br />

KI-basierte Instrumente zur schnellen<br />

und intelligenten Analyse erfasster Daten.<br />

Doch auch die Sicherung von IT-Netzen<br />

und die Resilienz der Supply Chain werden<br />

auf der Messe thematisiert.<br />

Hallenbelegung:<br />

Wer stellt wo aus?<br />

Zur schnellen Orientierung der Fachbesucher<br />

hat die Messeleitung die zehn Hallen<br />

auf dem Messegelände Branchensegmenten<br />

zugeordnet.<br />

Effiziente Warenflüsse: Hallen 1, 3, 5<br />

und 7<br />

Hier präsentieren die Systemintegratoren,<br />

Maschinen- und Anlagenbauer als<br />

24 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024


trad i tionell stärkstes Ausstellersegment<br />

ihr aktuelles Lösungsspektrum. Dazu gehören<br />

Innovationen aus dem Bereich der<br />

Fördertechnik, wie etwa ein neuartiger<br />

3-D-Sorter und eine automatisierte<br />

Sortierlösung für doppelthohe Durchsätze.<br />

Auch Shuttle-Lösungen und Komplettlösungen<br />

für automatisierte Kleinteilelagerung<br />

werden hier vorgestellt.<br />

Krane und Handlingsysteme: Hallen 7<br />

und 9<br />

In den Hallen 7 und 9 auf dem Nordflügel<br />

des Messegeländes zeigen die Hersteller<br />

und Anbieter der Bereiche Krane und<br />

Handlingsysteme, Brandschutz und<br />

Sicherheit sowie Tore und Verladetechnik<br />

ihre jüngsten Geräteentwicklungen.<br />

Flurfördertechnik: Halle 9, Südflügel<br />

und Freigelände<br />

In Halle 9 sowie in der gegenüberliegenden<br />

Halle 10 auf dem Südflügel des Messegeländes<br />

und dem hier angrenzenden<br />

Freigelände präsentiert die Ausstellergruppe<br />

Flurfördertechnik, Anbaugeräte<br />

und Energie-Management Lösungen für<br />

innerbetriebliche Transporte. Premieren<br />

sind insbesondere bei Routenzügen, Niederhubwagen,<br />

Deichsel- und Gelenkstaplern<br />

zu erwarten. Auch weiterentwickelte<br />

Assistenzsysteme sowie optimierte fahrerlose<br />

Transportfahrzeuge (FTF) werden<br />

zu sehen sein. Neben dem Lithium-Ion-<br />

Akku wird die Wasserstoff- und Brennstoffzelle<br />

immer wichtiger für die Konzeption<br />

elektrifizierter Flurförderzeuge.<br />

Dieser Trend wird sich auch in den Exponaten<br />

widerspiegeln.<br />

Digitale Softwarelösungen: Halle 8<br />

Bei der Logimat sind die Software-Entwickler<br />

in Halle 8 anzutreffen. Im Vordergrund<br />

ihres Auftritts stehen Lösungsansätze<br />

für zukunftsfähiges Warehouse-,<br />

Transport- und Supply Chain Management<br />

mit durchgängig vernetztem Datenaustausch.<br />

Den Besuchern werden Apps,<br />

IT-Plattformen und Cloud-Lösungen mit<br />

neuen Funktionen und KI-Algorithmen<br />

vorgestellt – diese ermöglichen eine effiziente<br />

Prozesssteuerung und KI-gestützte<br />

Datenanalysen. Anwender können so ihre<br />

Anlagenperformance verbessern und<br />

Realisierungszeiten verkürzen. Auch Softwarelösungen<br />

mit denen Simulationen<br />

und digitale Zwillinge von Produktionsund<br />

Logistikprozessen erstellt werden<br />

können, warten hier auf die Besucher.<br />

Neue KI-Tools, die die Auftragslast und<br />

Engpässe im Materialfluss vorhersagen,<br />

runden das Programm der Software-Aussteller<br />

ab.<br />

Innovative Lagerrobotik und AMR/FTS:<br />

Halle 6<br />

In der angrenzenden Halle 6 bieten die<br />

Aussteller der Bereiche Fahrerlose Transportsysteme<br />

(FTS) und Robotik innovative<br />

Technologie zum Anfassen. Von Fahrerlosen<br />

Transportfahrzeugen (FTF) über Shuttles<br />

und Autonomen Mobilen Transportrobotern<br />

(AMR) bis hin zu stationären<br />

Industrie- und mobilen Pickrobotern ist<br />

die gesamte Bandbreite der Branche hier<br />

live zu erleben. Flankierende Technologien<br />

wie Sensorik und KI erweitern das<br />

Spektrum der Innovationen sogar noch.<br />

Vom 19. bis 21. März<br />

sind alle zehn Messehallen<br />

in Stuttgart voll<br />

belegt – und für die<br />

Besucher geöffnet.<br />

Bild: Euroexpo<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 25


Besucher können dort individuelle Gespräche<br />

mit Experten führen und Entscheidungssicherheit<br />

für die Auswahl von<br />

FTS und AMR erlangen. Zusammen mit<br />

dem Tracking & Tracing Theatre (Halle 2,<br />

Stand 2B07) und dem Live-Event Ladungssicherung<br />

(Halle 9, Stand 9B71) stehen<br />

damit drei Live-Events mit seriellen<br />

Veranstaltungen auf dem Programm.<br />

» Die Logimat gibt den<br />

Intralogistikern weltweit<br />

positive Impulse. «<br />

– Michael Ruchty, Euroexpo<br />

Bild: Euroexpo<br />

Rund 1.500 Aussteller zeigen ihre Innovationen und Lösungen einem interessierten Publikum.<br />

Zukunft von Verpackung und AutoID:<br />

Hallen 2 und 4<br />

In Halle 4 stellen die Verpackungshersteller<br />

und Unternehmen der passenden Verpackungstechnik<br />

ihre Neuentwicklungen vor.<br />

Nachhaltige Verpackungslösungen und<br />

modulare Packplatzkonzepte und -komponenten<br />

stehen hier im Mittelpunkt. Innovationen,<br />

die auf Kunststoff verzichten und<br />

100-prozentig mit dem Papierrecyclingprozess<br />

kompatibel sind, werden zu sehen<br />

sein. Polstermaterial aus Altkartons machen<br />

Verpackungsstraßen nachhaltiger –<br />

die Besucher lernen die Lösung kennen, die<br />

dieses Material herstellt. Auch eine Füllund<br />

Verschließmaschine für E-Commerce-<br />

Anwendungen wird in Halle 4 zu sehen<br />

sein. Zudem sind spezielle konfigurierbare<br />

Thermobehälter und branchenübergreifende<br />

Komplettlösungen intelligenter Behälter-<br />

und Lagerlösungen angekündigt.<br />

Für die Interessenten und Kunden der<br />

AutoID-Branche wird die Halle 2 zum zentralen<br />

Anlaufpunkt. Dort sind nahezu alle<br />

Anbieter versammelt, die sich auf Kennzeichnung,<br />

RFID und Sensorik spezialisiert<br />

haben. Gezeigt werden unter anderem<br />

Neuheiten wie eine scanfreie Identifikationslösung<br />

und ein drahtlos kommunizierendes<br />

Kollisionswarnsystem für Regalanlagen<br />

und Transporte in der Intralogistik.<br />

Live-Events und Vortragsreihen<br />

zeigen Lösungen auf<br />

Erstmals werden darüber hinaus im messebegleitenden<br />

Rahmenprogramm der Logimat<br />

die aktuellen Entwicklungen im Bereich<br />

der Mobilen Robotik erörtert. In Kooperation<br />

mit dem Verein Deutscher Ingenieure<br />

(VDI) veranstaltet das Forum-FTS<br />

in Halle 6 (Galerie, Stand 6H01) das<br />

Anwenderforum „Mobile Robotik“.<br />

Zentraler Veranstaltungsort der<br />

Logimat ist erneut das Atrium Eingang<br />

Ost. Neben der Eröffnung und Preisverleihung<br />

„Bestes Produkt“ vertiefen dort an<br />

den drei Messetagen insgesamt sechzehn<br />

Expert Forums die drei Schwerpunktthemen<br />

der Logimat 2024. Ergänzend dazu<br />

geben zahlreiche Aussteller in den Hallen<br />

Hallen 7 (Forum Nord) und 8 (Forum Süd)<br />

mit „Exhibitor Insights“ Einblicke in ihr<br />

Unternehmen sowie Produkte und Lösungsangebote.<br />

Premiere feiert am<br />

dritten Messetag außerdem der Logimat<br />

Campus (ICS, C1.2). Das Karriere- und<br />

Networking-Event für Berufsschüler,,<br />

Studierende und Quereinsteiger, die in der<br />

Intralogistik durchstarten wollen, bietet<br />

direkten Kontakt zu potenziellen Arbeitgebern<br />

aus der Branche.<br />

„Das Gesamtpaket mit mehr als 1.500<br />

Ausstellern und dem umfassenden Rahmenprogramm<br />

unterstreicht erneut den<br />

Ruf der Logimat als Messe mit Mehrwert<br />

wie auch als führende Präsentations-,<br />

Informations- und Kommunikationsplattform<br />

der Intralogistik-Branche“, resümiert<br />

Messeleiter Ruchty. „Damit gibt<br />

die Logimat den Intralogistikern weltweit<br />

positive Impulse – und ist eine absolute<br />

Pflichtveranstaltung für alle, die auf<br />

dem aktuellen Stand der Technik bleiben<br />

wollen.“<br />

Hier geht es zum Ticketkauf: www.logimat-mes<br />

se.de/de/die-messe/eintrittskarte-kaufen<br />

26 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024


MESSE LOGIMAT «<br />

C-Teile-Management<br />

Kanban-System mit nachhaltigem Transportkonzept<br />

Die Beschaffung von C-Teilen, insbesondere<br />

in der Verbindungstechnik, kann ein<br />

komplexer und zeitaufwendiger Prozess<br />

sein, der Einkauf, Logistik und Verwaltung<br />

umfasst. Um diesen Prozess zu vereinfachen<br />

und die Versorgungssicherheit zu erhöhen,<br />

bietet Böllhoff (Halle 5, Stand F11)<br />

das Kanban System Ecosit an. Seit seiner<br />

Einführung hat das System kontinuierlich<br />

zusätzliche Funktionen erhalten. Eine davon<br />

ist Ecofreight – ein System für den<br />

nachhaltigen Transport. Die Lösung, die<br />

die Böllhoff-Gruppe auf der Messe<br />

Logimat in Stuttgart zeigt, erfüllt dabei<br />

höchste Anforderungen an ressourcenschonender<br />

Belieferung und effizienter<br />

Ladungssicherung.<br />

Das Kanban System Ecosit übernimmt die<br />

gesamte Prozesskette aus kaufmännischen<br />

und logistischen Vorgängen in der<br />

täglichen Praxis. Von der Disposition über<br />

die Beschaffung, die Qualitätsprüfung<br />

und der Lagerverwaltung bis hin zu der<br />

Warenverteilung ans Band. Das Ziel des<br />

Systems besteht darin, Prozesse zu vereinfachen<br />

sowie kosteneffizienter zu gestalten<br />

und die Versorgungssicherheit erhöhen.<br />

Das Ecosit-System beinhaltet auch das<br />

auf Ökologie und Transportsicherheit ausgerichtete<br />

Transportkonzept Ecofreight.<br />

Dieses besteht aus verschiedenen Komponenten,<br />

darunter dem Primärladungsträger<br />

Ecobin, einem Sekundärladungsträger<br />

wie einer Halb- oder Vollpalette aus<br />

Kunststoff sowie einem Ladehilfsmittel,<br />

dem Lid (Deckel). Diese Kombination sorgt<br />

dafür, dass die Behälter stets auf einer<br />

standardisierten, aus Recyclingmaterial<br />

bestehenden Palette stehen und durch<br />

den Deckel mit integrierten Spanngurten<br />

gesichert sind.<br />

Die Kombination soll den Angaben zufolge<br />

den Einsatz von Wickelfolie verringern<br />

und verzichtet zudem auf die Verwendung<br />

von Holzpaletten. Der Verzicht von<br />

Holz, Papier und Kartonagen schont die<br />

Umwelt und verbessert die Nachhaltigkeit<br />

in der Logistik. Die einsatzbereiten Kleinladungsträger<br />

können ohne Umwege direkt<br />

an die Bedarfsstellen in der Montage<br />

angeliefert werden. Überflüssige Prozesse<br />

wie das Umverpacken und die weitere<br />

Verteilung der Ware gehören der Vergangenheit<br />

an. Durch die Verwendung der<br />

einheitlichen Ladungsträger ist es laut<br />

Anbieter möglich, das Leergut gleichzeitig<br />

bei der Anlieferung abzuholen.<br />

Auch die Sicherheit wird berücksichtigt:<br />

Durch die integrierte Ladungssicherung<br />

wird die Lieferung während des Transports<br />

schnell und effizient geschützt. Die<br />

Vermischung von Waren aus verschiedenen<br />

Behältern auf einem Sammelpackstück<br />

wird vermieden.<br />

Serienprodukte<br />

Jahre Garantie<br />

Sicherheit.<br />

Made in Germany.<br />

Maximale Sicherheit für<br />

Menschen ist unser Auftrag.<br />

Unsere Steigtechniklösungen<br />

sind Garant für höchste<br />

Arbeitssicherheit. Von der Leiter<br />

über Rollgerüste und Überstiege<br />

bis hin zur individuellen<br />

Sonderkonstruktion.<br />

15<br />

Bild: Böllhoff<br />

Wir freuen uns wenn Sie<br />

uns besuchen!<br />

Eisenwarenmesse in Köln<br />

03. - 06.03.24 in Halle 3.2 | A001<br />

LogiMAT in Stuttgart<br />

19. - 21.03.24 in Halle 3 | 3C17<br />

www.steigtechnik.de


» MESSE LOGIMAT<br />

Automatisierung<br />

Safety & Security-Lösungen: Stillstandzeiten vermeiden, sicher produzieren<br />

Das Automatisierungsunternehmen<br />

Pilz (Halle 6, Stand B37)<br />

stellt auf der Logimat seine Safety<br />

& Security Lösungen für die Intralogistik<br />

in den Mittelpunkt. Mit im<br />

Messegepäck: das umfassende<br />

Dienstleistungsportfolio des Experten<br />

für die sichere Automation.<br />

Unterschiedliche Logistikanwendungen<br />

wie die Absicherung Fahrerloser<br />

Transportsysteme, Förderbänder<br />

und Warehouse-Anwendungen<br />

sollen sich mit dem Lösungspaket effizient<br />

umsetzen lassen. Darüber hinaus<br />

können sich Messebesucher auf dem Gemeinschaftsstand<br />

mit den Kooperationspartner<br />

Naise GmbH darüber informieren,<br />

wie sich verschiedene frei navigierende<br />

Verkehrsteilnehmer effizient koordinieren<br />

und managen lassen.<br />

Betreiber von mobilen Plattformen müssen<br />

in ihrer Anwendung sicherstellen,<br />

dass die in der Norm ISO 3691–4 gefor-<br />

Bild: Pilz<br />

derten Performance Level für die Fahrzeugüberwachungsfunktionen<br />

eingehalten<br />

werden. Die Sicherheitsexperten von<br />

Pilz informieren am Messestand, wie sich<br />

diese Anforderungen für den sicheren Betrieb<br />

mobiler Plattformen realisieren lassen.<br />

Im Fokus: Stillstandzeiten vermeiden<br />

und die Produktion sicher und effizient<br />

betreiben. Besucher erfahren zudem mehr<br />

über die speziell auf die Sicherheit mobiler<br />

Plattformen ausgerichtete Schulung<br />

„Sicherer Einsatz von fahrerlosen Transportfahrzeugen<br />

und -systemen“.<br />

Als Highlight zeigt Pilz eine<br />

Sicherheitslösun g für frei navigierende<br />

mobile Plattformen.<br />

Kern der Lösung ist die Klein -<br />

steuerung PNOZmulti 2 mit Funktionalitäten<br />

zur Gleichlaufüberwachung<br />

und Ansteuerung der<br />

Sicherheits-Laserscanner PSENscan.<br />

Die Laserscanner sorgen für<br />

eine produktive Flächenüber -<br />

wachung. Dazu kommt die Industrial Firewall<br />

Security Bridge, die Schutz vor unautorisierten<br />

Zugriffen von außen bietet.<br />

Für das Management der gesamten Flotte<br />

präsentiert der Stuttgarter Experte für<br />

Materialfluss-Automatisierung Naise in<br />

Kooperation mit Pilz am Stand den weltweit<br />

ersten Verkehrs- und Auftragsmanager<br />

für alle Intralogistik-Teilnehmer. Der<br />

Naise-Flottenmanager analysiert in Echtzeit<br />

den Verkehrs- und Warenfluss in Intralogistik-Anwendungen.<br />

Mobile Robotik<br />

Perfekt im Flow – intelligente Roboterlösungen finden autonom ihr Ziel<br />

Die Zeiten von statischen Produktionsstätten<br />

und -linien sind vorbei: Auf der<br />

Fachmesse Logimat tauchen Messebesucher<br />

beim Hersteller Kuka (Halle 6, Stand<br />

A17) in die Welt der mobilen, intelligenten<br />

Robotiklösungen für die Intralogistik<br />

von Unternehmen aller Branchen ein.<br />

Unter dem Motto „Feel the Flow of Automation<br />

– AMR by Kuka“ wird neben dem<br />

mobilen Roboter KMR iisy und der mobi-<br />

Bild: Kuka<br />

len Plattform KMP 1500P auch eine Weltneuheit<br />

präsentiert: die KMP 3000P.<br />

Die Robotiklösung KMP 3000P ist ein<br />

wahres Schwergewicht für die Intralogistik<br />

und soll Lasten bis zu 3 t transportieren<br />

können. „Ganz neu bei der KMP<br />

3000P ist das induktive Ladeprinzip. Dadurch<br />

ist sie 24/7 einsatzbereit. Und aufgrund<br />

des omnidirektionalen Antriebs ist<br />

die Plattform auch auf engstem Raum<br />

flexibel“, erklärt Julian Stockschlaeder,<br />

Head of AMR Business Development bei<br />

Kuka. Außerdem sorgt die Standardkommunikationsschnittstelle<br />

VDA 5050 für<br />

größtmögliche Kompatibilität des AMR<br />

mit unterschiedlichen Steuerungen.<br />

Zu den weiteren Highlights am Messestand:<br />

Der KMR iisy vereint die Mobilität<br />

einer mobilen Plattform und die Vielseitigkeit<br />

eines kollaborativen Roboters. Er<br />

besteht aus dem Cobot LBR iisy, wahlweise<br />

mit 11 oder 15 kg Traglast, und einer<br />

Plattform, die bis zu 200 kg Zusatzlast<br />

trägt. Der mobile Roboter bewegt sich<br />

präzise und sicher durch den Raum. Somit<br />

ist er flexibel an verschiedenen Arbeitsstationen<br />

einsetzbar: in der Montage, der<br />

Intralogistik und zur Be- und Entladung<br />

von Roboterzellen.<br />

Wer ein Produkt für den reinen Warentransport<br />

benötigt, liegt mit der Plattform<br />

KMP 1500P richtig. Sie ist die kleine<br />

Schwester der neuen KMP 3000P und<br />

kann bis zu 1,5 t unterschiedlichster Materialien<br />

und Werkstücke befördern.<br />

Wo automatisierte Logistiklösungen im<br />

Mittelpunkt stehen, darf natürlich auch<br />

Swisslog, der Logistik-Profi in der Kuka<br />

Gruppe, nicht fehlen. Auf der Logimat<br />

präsentiert Swisslog (Halle 1, Stand B41)<br />

seine voll integrierten Automatisierungsund<br />

Softwarelösungen unter dem Motto<br />

„the human side of automation“.<br />

28 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024


Netzwerktechnologie<br />

IO-Link Wireless optimiert den Informationsaustausch<br />

Netzwerktechnologie – die intelligente<br />

Verbindung zwischen einzelnen Komponenten<br />

von Steuersystemen – ist wesentlicher<br />

Bestandteil für die Generierung,<br />

den Transport und die Verarbeitung von<br />

Daten. Balluff (Halle 2, Stand B37)<br />

erkannte früh das Potenzial nahtloser<br />

Kommunikation und entwickelte den<br />

Kommunikationsstandard IO-Link für eine<br />

feldbusunabhängige Punktzu-Punkt-Verbindung<br />

zwischen<br />

intelligenten Sensoren<br />

und Automatisierungssystemen.<br />

Seit 2021 bietet<br />

das Unternehmen die<br />

drahtlose Variante, IO-Link<br />

Wireless, an. Sie wird dort<br />

eingesetzt, wo herkömmliche<br />

Datenübertragung<br />

nicht möglich oder schwierig<br />

war. Auf der Logimat erhalten<br />

Besucher Einblick in<br />

das wachsende Spektrum<br />

der Netzwerklösungen.<br />

Neben ausgewählten IO-<br />

Link-Sensoren spielt die<br />

neue Generation von IO-<br />

Link-Mastern und Hubs eine<br />

entscheidende Rolle: Die<br />

BNI-I/O-Module von Balluff<br />

verfügen über ein<br />

nachhaltigeres Gehäusekonzept<br />

unter Verwendung<br />

von recycelbaren und umweltfreundlichen<br />

Materialien.<br />

Darüber hinaus bieten<br />

sie einen idealen Einstieg<br />

in die IO-Link-Technologie<br />

und ermöglichen dank Multiprotokollfunktionalität<br />

und IIoT-Schnittstelle mit<br />

MQTT-Protokoll eine einfache<br />

Integration.<br />

Der BCM der 2. Generation<br />

ist ein Meilenstein in der<br />

smarten IO-Link-Sensorik.<br />

Hochfrequente Vibrationsdaten<br />

werden direkt im<br />

Sensor in Frequenzspektren<br />

umgewandelt, wodurch<br />

beispielsweise die Überwa-<br />

chung von Wälzlagern ermöglicht wird –<br />

und das ohne enorme Datenmengen zu<br />

übertragen. Zudem kann auf zusätzliche<br />

Recheneinheiten vollständig verzichtet<br />

werden. Der BCM Gen 2 bietet die Möglichkeit<br />

flexibel zu entscheiden welche<br />

Daten übertragen werden sollen. Dabei<br />

können bis zu 24 Prozesswerte gleichzeitig<br />

übertragen werden.<br />

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<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 29<br />

Bild: Balluff


» MESSE LOGIMAT<br />

Automatisiertes C-Teile Management<br />

Kanban-Lösung mit RFID-Technologie<br />

Kanban-Systeme erleichtern den Produktionsalltag<br />

– wie das konkret aussieht,<br />

zeigt Otto Roth (Halle 3, Stand A73) auf<br />

der Logimat. Der Experte für C-Teile-<br />

Management präsentiert am Stand sein<br />

breites Sortiment für Kanban. Dieses beinhaltet<br />

Rohrverbindungs- und Zeichnungsteile<br />

und lässt sich auf jede Unternehmensgröße<br />

anpassen.<br />

Um die Versorgung mit C-Teilen zu automatisieren,<br />

haben die Kanban-Spezialisten<br />

jeden Behälter mit einem RFID-Transponder<br />

in Form eines Etiketts ausgestat-<br />

tet. Dort sind alle wichtigen<br />

Informationen zum jeweiligen<br />

Artikel gespeichert. Will der Mitarbeiter<br />

eine automatische Bestellung<br />

auslösen, gibt es zwei Möglichkeiten:<br />

Entweder stellt er den leeren Behälter<br />

auf eine RFID-Matte oder er wirft<br />

ihn in die Sammelbox – je nachdem, welche<br />

Lösung vor Ort installiert ist. Die Daten<br />

werden ausgelesen und danach per<br />

Funk an einen zentralen Rechner übertragen<br />

– die Master-Kanban-Box. Diese fasst<br />

alle Bestellungen zusammen und übermittelt<br />

sie in vordefinierten Zeitabständen<br />

per LAN, WLAN oder Mobilfunknetz<br />

automatisch direkt an das ERP-System<br />

von Otto Roth. Die komfortablen Kontrollfunktionen<br />

und Übersichten sorgen<br />

für ein zuverlässiges Datenmanagement.<br />

Zudem sollen sich die Kosten für Beschaffungsprozesse<br />

um bis zu 70 % reduzieren<br />

lassen, heißt es.<br />

Bild: Otto Roth<br />

Antriebstechnik<br />

Sichere Antriebe für fahrerlose Transportsysteme und Shuttles<br />

Bild: EBM-Papst<br />

Auf der Logimat zeigt EBM-Papst (Halle 6, Stand F31) bewährte und neue Antriebslösungen.<br />

Highlight ist erneut der Argodrive. Das kompakte Fahr-Lenk-System ist laut<br />

Anbieter aktuell der Benchmark bei Antrieben für flächenbewegliche Fahrzeuge. Hersteller<br />

von fahrerlosen Transportsystemen können sich auf eine sichere Antriebseinheit<br />

für den Einsatz in ihren Fahrzeugen verlassen. In Kombination mit Antriebsreglern verschiedener<br />

Hersteller wird aus dem Fahr-Lenk-System Argodrive ein funktionierendes<br />

Antriebssystem, das die Flächenbeweglichkeit für fahrerlose Transportfahrzeuge ermöglicht.<br />

Der Aufwand für die Implementierung ist auf ein Minimum reduziert, so dass<br />

ein schneller Einsatz im Feld möglich ist. Neben dem Argodrive zeigt EBM-Papst auch<br />

sein stetig wachsendes modulares Antriebssystem. Zusätzlich zu den etablierten Baugrößen<br />

ECI 42 und ECI 63 mit verschiedenen integrierten Elektroniken und Schnittstellen<br />

ist nun auch die Baugröße ECI 80 verfügbar. Sie soll sich vor allem für Shuttle-<br />

Anwendungen, aber auch für Förder-, Lager- und Sortiersysteme eignen.<br />

Elektrische Antriebssysteme<br />

Produktportfolio für mehr Effizienz im innerbetrieblichen Transport<br />

Logistische Prozesse sind komplex, auf -<br />

einander abgestimmt und hoch automatisiert,<br />

damit Waren schnell und zuver -<br />

lässig von A nach B kommen. Die elektrischen<br />

Antriebssysteme der Marke Ergomove,<br />

die der Hersteller Blickle (Halle 10,<br />

Stand G11) auf der Logimat zeigt, erleichtern<br />

dabei den innerbetrieblichen Materialtransport.<br />

Sie unterstützen den Bediener<br />

beim Anfahren, Lenken und Abbremsen<br />

in unterschiedlichsten Applikationen.<br />

Auch in Sachen Arbeitssicherheit können<br />

die elektrischen Antriebe punkten.<br />

Das Ergomove-Produktportfolio umfasst<br />

Modelle für eine Vielzahl von Anwendungen<br />

und Lastbereichen. Die Ergomove-<br />

500-Serie zeichnet sich durch eine kompakte<br />

Bauweise aus und lässt sich auch in<br />

kleinste Räume integrieren, für Lasten bis<br />

zu 500 kg im Plug & Play-Verfahren. Die<br />

einstellbaren Leistungsstufen sorgen für<br />

optimale Fahreigenschaften unabhängig<br />

vom Gewicht des Wagens. Die Ergomove<br />

1000 Serie, konzipiert für Lasten bis zu<br />

1000 kg, bietet eine breite Palette an Bedien-<br />

und Antriebskonzepten, hohen<br />

Bedienkomfort und Intuitivität. Für industrielle<br />

Anwendungen und den Sondermaschinenbau<br />

mit Lasten bis zu 2000 kg ist<br />

zudem das Ergomove 2000 verfügbar.<br />

Bild: Blickle Räder+Rollen<br />

30 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024


Flurförderzeuge<br />

Toyota lädt ins „Stadion der Intralogistik“ ein<br />

Toyota Material Handling präsentiert in<br />

Halle 10, Stand G41 intralogistische Innovationen<br />

und zukunftsgerichtete Konzeptstudien<br />

sowie Neuigkeiten aus den<br />

Bereichen Automatisierung, Energieeffizienz,<br />

Nachhaltigkeit und Sicherheit.<br />

„Erleben Sie selbst, warum Toyota Material<br />

Handling im letzten Jahr so viele positive<br />

Rückmeldungen für den Messeauftritt<br />

erhalten hat”, wirbt Jan Lorenz,<br />

Geschäftsführer von Toyota Material<br />

Handling Deutschland, für einen Besuch<br />

in Halle 10. “ Auf einer deutlich vergrößerten<br />

Standfläche laden wir die Logimat-Besucher<br />

dazu ein, Kernthemen wie<br />

innovative Nachhaltigkeit, Automatisierung<br />

und Systemintegration sowie effizienzsteigernde<br />

Produktneuentwicklungen<br />

mit unseren Experten und Gastrednern<br />

im Dialog zu vertiefen. Besonders<br />

spannend wird es in unserem brandneuen<br />

Innovation Camp. Hier erhalten Kunden<br />

nicht nur exklusive Einblicke in die Zukunft<br />

der Intralogistik, sondern auch wie<br />

Toyota Material Handling noch mehr Effizienz<br />

und geringere Strukturkosten in den<br />

Kundenanwendungen ermöglichen wird.“<br />

Toyota Material Handling bietet im exklusiven<br />

„Innovation Camp“ Einblicke in zukunftsweisende<br />

Entwicklungen und Konzeptstudien.<br />

Als ein Highlight werden im<br />

Trainingszentrum für Spitzentechnologie<br />

Toyotas neueste Konzepte hinsichtlich<br />

autonomer Geräte, die durch eine verbesserte<br />

Mensch-Maschine-Interaktion und<br />

Machine Learning punkten, präsentiert.<br />

Zudem wird im „Innovation Camp“<br />

Toyotas nächster Schritt in Richtung Digitalisierung<br />

vorgestellt: Ein neues Kundenportal<br />

bietet Betreibern von Toyota-<br />

Geräten den Zugang zu informativen<br />

Übersichten über ihren Fuhrpark und<br />

ermöglicht so eine gute Entscheidungsfindung<br />

auf der Grundlage präziser und<br />

zugänglicher Telematik-Daten. So unterstützt<br />

das Portal unter anderem bei der<br />

Kostenkontrolle, Überwachung von Ladezyklen<br />

und Nutzung von Sicherheitsfunktionen<br />

und ermöglicht zudem eine<br />

optimierte Beschaffung von Neu-, Gebraucht-<br />

oder Mietgeräten. Einhergehend<br />

mit der Portaleinführung in den Folgemonaten<br />

der Logimat wird ein leistungsstarkes<br />

Update des bisherigen Toyota Flottenmanagementsystems<br />

I-Site zur Verfügung<br />

stehen.<br />

Passend zur Unternehmens-Vision „Zero<br />

Muda“ (keine Verschwendung) wird im<br />

Innovation Camp ein Prototyp vorgestellt,<br />

der einen evolutionären Einsatz von Produktionsmaterialien<br />

zur Erhöhung der Recyclingquote<br />

verdeutlicht. Im Herzen des<br />

Toyota Messestands befindet sich mit der<br />

„Automation Arena“ das Spielfeld, auf<br />

dem das Team Logistics einen intralogistischen<br />

Staffellauf demonstriert.<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

IHR PRODUKTIONS-<br />

PROZESS LÄUFT<br />

LogiMAT 2024<br />

19.- 21.<strong>03.2024</strong><br />

Stuttgart · Halle 3 · Stand 3A73<br />

C-Teile-Management mit intelligenten,<br />

kostensparenden Kanban-Lösungen von<br />

OTTO ROTH. Klassisch, elektronisch und<br />

funkgesteuert. Für maximale Versorgungssicherheit.<br />

• Flexibel<br />

• Wirtschaftlich<br />

• Transparent<br />

• Persönlich<br />

• 30 Jahre Kanban-Know-how<br />

Bild: Toyota Material Handling<br />

www.ottoroth.de<br />

Normteile – Zeichnungsteile – Rohrverbindungsteile<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 31


Praxis-Workshop<br />

EMV durch Kabel-Asymmetrie<br />

Mittwoch, 17. April 2024<br />

10:00 bis 17:30 Uhr<br />

Themenüberblick<br />

• Interne und externe EMV<br />

• EMV-gerechte Erdungssysteme<br />

• Mehrfacherdungen<br />

• Einfluss der Netzseite<br />

• EMV-Testgeräte und -Verfahren<br />

• Kabel-Asymmetrie<br />

• Regeln für ein EMV-gerechtes Netzwerk<br />

einschließlich Fixing-Maßnahmen<br />

• Neues von der PNO, dem DKE und<br />

der Firma Lapp<br />

Als Teilnehmer erhalten Sie einen Sondenbausatz,<br />

mit dem Sie in Ihrem Umfeld<br />

selber Störer suchen können. An einem<br />

Schulungskoffer werden die Messverfahren<br />

für die Suche nach EMV-Störer<br />

praktisch vorgeführt.<br />

Interessant für<br />

Verantwortliche für Lastenhefte, Projektingenieure,<br />

Elektrokonstrukteure und<br />

Instandhalter in den Bereichen Prozessund<br />

Fertigungsautomation.<br />

Steigtechnik<br />

Kurze Wege sind sichere Wege<br />

Wer in der Fertigung und in der Logistik<br />

sicher, schnell und wirtschaftlich neue<br />

Wege gehen will, dem reicht manchmal<br />

bereits eine kleine Neuerung. Kurze Wege<br />

helfen da ungemein, wie die Überstiege,<br />

Treppen, Plattformtreppen und Laufsteganlagen<br />

der Munk Günzburger Steigtechnik<br />

zeigen: Sie verkürzen die Wege in der<br />

Fertigung, im Lager und in der Logistik,<br />

sowie auch im Außenbereich und sorgen<br />

so dafür, dass die Produktivität und<br />

Sicherheit nicht auf der Strecke bleiben.<br />

Die Lösungen des Innovations- und Technologieführers<br />

können auch online unter<br />

www.steigtechnik.de/konfigurator mit<br />

den Produktkonfiguratoren individuell<br />

und so flexibel wie nie zuvor zusammengestellt<br />

werden. Seine innovativen Lösungen<br />

präsentiert der Hersteller aus Bayern<br />

auf der Fachmesse Logimat 2024 in<br />

Stuttgart (Halle 3, Stand C17 ). Dort lässt<br />

sich auch der neue Steigleiter-Konfigurator<br />

mit neuartiger Wandsimulation ausprobieren.<br />

„Der richtige Überstieg am richtigen Platz<br />

wird schnell zum Schlüsselfaktor für<br />

schnellere Betriebsabläufe: Unsere Kunden<br />

senken so ihre Produktionskosten,<br />

denn sie können voll auf automatisierte<br />

Fertigungsabläufe setzen und trotzdem<br />

sicher sein, dass das Bedienpersonal<br />

schnell und ohne große Umwege von A<br />

nach B kommt. Das spart jede Menge Zeit<br />

und Geld und sorgt für ein Höchstmaß an<br />

Arbeitssicherheit“, sagt Ferdinand Munk,<br />

Inhaber und Geschäftsführer der Munk<br />

Group. Munk verweist dabei gerne auf<br />

Studien, die den Nutzen von Prävention<br />

am Arbeitsplatz herausstellen: Demnach<br />

fließt jeder in Arbeitsschutz investierte<br />

Euro in Höhe von 2,2 Euro zurück.<br />

Für die Überstiege, Laufstege, Treppen<br />

und fahrbaren Plattformtreppen der<br />

Munk Günzburger Steigtechnik gilt:<br />

Durch modularen Aufbau können diese<br />

bei Bedarf verändert und erweitert<br />

werden und dank Hülsenmuttern, die<br />

T-Nutschrauben ersetzen, klappt auch die<br />

Montage schnell. Darüber hinaus sind die<br />

Lösungen der Munk Günzburger Steigtechnik<br />

bereits in der Standardausführung<br />

mit Idealstopp-Rollen ausgestattet,<br />

sie bieten zusätzliche Mehrwerte und<br />

haben eine neue Optik. Für ein weiteres<br />

Plus an Sicherheit bietet die Munk Günzburger<br />

Steigtechnik mit ihren Sicherungstüren<br />

eine wichtige Zusatzausstattung<br />

für Treppen, Überstiege und Podesttreppen<br />

an. Diese schützen den Anwender von<br />

allen Seiten und schaffen so eine noch sicherere<br />

Arbeitsumgebung auf der Plattform.<br />

Mit den Sicherungstüren liegt<br />

Munk im Einklang mit der Betriebssicherheitsverordnung<br />

und den technischen<br />

Regeln für die betriebliche Sicherheit<br />

(TRBS).<br />

Details zur Teilnahme<br />

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.<br />

Die Teilnahmegebühr beträgt 490,00<br />

Euro zzgl. MwSt. pro Person. Tagungsunterlagen,<br />

Bausatz und Verpflegung sind<br />

in der Gebühr enthalten.<br />

Mehr Informationen, eine ausführliche<br />

Agenda sowie das Anmeldeformular unter:<br />

leadec-emv.automatisierungstreff.com<br />

Melden Sie sich gleich jetzt zum<br />

Anwender-Workshop in Heilbronn<br />

direkt per E-Mail an:<br />

VIKI_Feldbustechnik@leadec-services.com<br />

Bild: Munk Günzburger Steigtechnik<br />

32 <strong>Industrieanzeiger</strong> Anmeldung unter: » 03 | 2024<br />

leadec-emv.automatisierungstreff.com


MESSE LOGIMAT «<br />

Flurförderzeuge<br />

Grüne Elektropower für eine nachhaltige Logistik<br />

Unter dem Motto „Clark<br />

Forklifts: green, sustainable,<br />

and strong“ präsentiert<br />

der Flurförderzeugspezialist<br />

Clark vom 19. bis<br />

21. März 2024 auf der<br />

Logimat in Stuttgart zahlreiche<br />

Neuheiten sowohl<br />

im Bereich der Elektro-<br />

Gegengewichtsstapler als<br />

auch im Lagertechnikbereich.<br />

Zu den Highlights des<br />

Clark Messeauftritts in Halle 9, Stand D41<br />

gehören drei neue Elektrostaplerbaureihen<br />

mit Lithium-Ionen-Technologie, die<br />

die bestehende Clark Elektrostaplerflotte<br />

ersetzen und ergänzen sollen. Die neuen<br />

Elektrostapler sind für ein breit gefächertes<br />

Anwendungsspektrum ausgelegt. Mit<br />

Bild: Clark<br />

den emissionsfreien Elektrostaplern, die<br />

es in Bezug auf ihre Leistung mit verbrennungsmotorischen<br />

Staplern aufnehmen<br />

können, kommt Clark dem Wunsch vieler<br />

Betreiber nach, ihre Intralogistik nachhaltig<br />

und klimaneutraler zu gestalten. Die<br />

neuen Elektrostaplerbaureihen mit 48<br />

und 80 Volt decken Tragfähigkeiten<br />

von 1,6 bis 3,5 t<br />

ab. Mit ergonomischen<br />

Verbesserungen und modernen<br />

Sicherheitsfunktionen<br />

sorgen sie für mehr<br />

Effizienz bei gleichzeitig<br />

niedrigen Total Cost of<br />

Ownership.<br />

Auch im Lagertechnikbereich<br />

stellt Clark nachhaltige<br />

Produktneuheiten vor:<br />

So werden beispielsweise<br />

der überarbeitete Schubmaststapler<br />

SRX16 mit Li-Ion-Technologie, die 2023<br />

auf den Markt gebrachten Elektro-Niederhubwagen<br />

LWio15 und PWio20 sowie<br />

den Elektro-Hochhubwagen SWX16 in<br />

Stuttgart präsentiert.<br />

Produktionsversorgung<br />

Digitale Versorgungsysteme für direkte und indirekte Materialien<br />

Die Würth Industrie Service GmbH & Co.<br />

KG stellt auf ihrem Stand H31 in Halle 1<br />

die ganzheitlichen Lösungen für die Produktions-<br />

und Betriebsmittelversorgung<br />

vor. Als Messehighlight steht die Zukunft<br />

der Versorgung im Mittelpunkt und wie es<br />

Industriekunden dank CPSmiSelf gelingt,<br />

ein System für alle Teile zu haben – für<br />

A-, B- und C-Teile. Die digitalen Versorgungssysteme<br />

für direkte und indirekte<br />

Materialien der Würth Industrie Service<br />

bieten die Grundlage für die Fertigung,<br />

Materialwirtschaft, Instandhaltung und<br />

auch für den Montageplatz der Zukunft –<br />

und das bei maximaler<br />

Sicherheit in der Versorgung,<br />

schlanken und produktiven<br />

Prozessen in der<br />

Supply Chain, exakt ab -<br />

gestimmten Arbeitsumgebungen<br />

und intelligenten<br />

Abläufen zwischen Menschen und Systemen.<br />

Auf dem gemeinsamen Messestand<br />

der Würth Industrie Service und Adolf<br />

Würth GmbH & Co. KG stehen diese<br />

Lösungen zum Informieren, Erleben und<br />

Ausprobieren parat: von RFID-Kanban für<br />

die vollautomatisierte Nachschubsteuerung<br />

von Produktionskleinteilen, Orsymat<br />

Bevorratungs- und Ausgabeautomaten<br />

für Hilfs- und Betriebsstoffe über das<br />

modulare Lagermanagement CPSorsy bis<br />

hin zur innovativen Arbeitsplatzgestaltung<br />

CPS IWS und elektronischen Bestellsystemen.<br />

Anzeige<br />

Bild: Thomas Möller<br />

Klimaneutral und<br />

kosteneffizient<br />

Die Lüftungsanlage für<br />

Industrie- und Logistikhallen 09122 699-0<br />

Halle 5 / Stand 5B 26<br />

Messe Stuttgart<br />

19. - 21. März 2024<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 33


» MESSE LOGIMAT<br />

Antworten auf Herausforderungen in der Intralogistik<br />

Innovative Motorrolle geht neue Wege<br />

Weniger Komplexität, weniger Varianten, mehr Effizienz, mehr Leistung und eine einfachere,<br />

schnellere Inbetriebnahme und Wartung – Lenze präsentiert auf der Logimat in Stuttgart<br />

mit seiner neuen Motorrolle (MDR) o450 einen Technologiesprung in der Antriebstechnik<br />

für die Logistik. Der Automatisierungsspezialist liefert damit Antworten auf drängende<br />

Herausforderungen der Intralogistiker.<br />

Lenzes Motorrolle o450 zur direkten Integration in die Förderrollen ist die stärkste bisher bekannte Rolle im Markt – 115 anstatt 50 W.<br />

Bild: Lenze<br />

Die Stellenausschreibungslisten der Intralogistiker<br />

sind lang und werden immer länger. Gesucht<br />

werden vor allem Wartungsmitarbeiter in den Logistikzentren<br />

und diese ziehen mittlerweile von Lager<br />

zu Lager. Wer fährt das bessere Schichtmodell, wo<br />

gibt es das beste Werkzeug und wer zahlt noch ein<br />

bisschen mehr? Die Frauen und Männer können sich<br />

ihre Jobs aussuchen. Es mangelt an Fachkräften.<br />

Heiß begehrt sind vor allem Elektriker, denn nur ausgebildete<br />

Elektriker dürfen an 400 V Komponenten,<br />

wie Antriebssystemen, arbeiten. Dazu kommen immer<br />

kleinere Wartungsfenster für die Antriebstechnik<br />

im Logistikzentrum. Es herrscht Zeitdruck.<br />

Tim-Oliver Ricke von Lenze weiß um die Herausforderungen<br />

der Branche: „Die Logistik muss Energiekosten<br />

einsparen, es fehlt an qualifizierten Mitarbeitern<br />

und gleichzeitig kommt immer mehr, immer<br />

kleinteiligere, kundenindividuellere Ware auf die Fördertechnik.“<br />

Ricke und sein Team beliefern viele<br />

Intralogistiker und E-Commerce-Händler mit Antriebstechnik<br />

weltweit. Ricke war gerade acht Wochen<br />

in den USA unterwegs und ist jetzt zurück, um<br />

mit dem Team das Kundenfeedback zu analysieren.<br />

Im Gepäck hatte er eine Lösung für die vielfältigen<br />

Herausforderungen in der Branche: Lenzes Motorrolle<br />

o450 zur direkten Integration in die Förderrollen.<br />

Das ist die stärkste bisher bekannte Rolle im Markt –<br />

115 anstatt 50 W, versichern die Entwickler.<br />

Von einem „Technologiesprung“ sprechen sie bei<br />

Lenze und auch die ersten Kunden staunen, heißt es<br />

34 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024


in Rickes Team. „Kürzlich in den USA gab es nur den<br />

Daumen hoch. Die Kunden verbinden mit der Abkürzung<br />

MDR für die traditionelle Motorrolle vor allem<br />

„Massive Drain of Ressources“ – also massiver Ressourcenverbrauch.<br />

Es nervt viele nur noch. Wir ändern<br />

das und können das beweisen“, verspricht Ricke.<br />

Lenze hat den o450 zusammen mit ausgewählten<br />

Leitkunden entwickelt.<br />

Entlastung der Ersatzteillogistik<br />

Bei der Entwicklung der Motorrolle ist Lenze einen<br />

neuen Weg gegangen – fernab von den klassischen<br />

Systemen im Markt. „Wir haben unsere langjährige<br />

Erfahrung in der Entwicklung von Motoren und<br />

Steuerungen in den MDR einfließen lassen, was einen<br />

komplett neuen Ansatz ergeben hat“, erklärt der<br />

Diplomingenieur. Lenze setzt bei der Motorrolle auf<br />

das sogenannte Vernier-Prinzip. Es ist als Außenläufermaschine<br />

im Direktantrieb umsetzbar. Der Motor<br />

überträgt seine Rotationsenergie über seinen Rotor<br />

direkt auf das Fördergut oder das Förderband/-gurt.<br />

Der Verniermotor selbst kombiniert einen 3-Phasenwechselstrommotor<br />

mit einem verlustfreien magnetischen<br />

Getriebe. Der Vorteil gegenüber einem klassischen<br />

Antriebssystem: Die Motorrolle arbeitet mit 24<br />

oder mit 48 V und das bedeutet, dass auch Nicht-<br />

Elektriker den Motor tauschen, warten oder einbauen<br />

dürfen. Das erleichtert die Suche der Personalabteilung<br />

vieler Intralogistiker. Gleichzeitig sinkt dank des<br />

getriebelosen Antriebs die Varianz im System. „Das<br />

spart Ressourcen im Handling und entlastet das Ersatzteillager“,<br />

berichtet Ricke. Denn bis zu zehn verschiedene<br />

Übersetzungen hätten Wettbewerber bis<br />

dato im Portfolio, heißt es bei Lenze. „Das ist viel zu<br />

komplex und geht viel einfacher“, unterstreicht Ricke<br />

selbstbewusst.<br />

Viele kleine Sendungen<br />

Bild: Lenze<br />

Die Motorrolle arbeitet mit 24 V oder mit 48 V und das bedeutet, dass auch Nicht-Elektriker<br />

den Motor tauschen, warten oder einbauen dürfen.<br />

Und dann kommt Rickes Lieblingsmoment beim Kunden,<br />

denn aufgrund des speziellen Designs hat der<br />

Motor in Summe deutlich geringere Kupfer- sowie<br />

Eisenverluste. Hierdurch fällt weniger Wärme in der<br />

Rolle an. Dies wirkt sich auch positiv auf den Wirkungsgrad<br />

auf, da kühlere Kupfer-Wicklungen einen<br />

kleinen Widerstand (und damit geringere Kupfer-<br />

Verluste) und kühlere Magnete eine höhere magnetische<br />

Flussverkettung haben (und damit mit kleinerem<br />

Strom das gleiche Drehmoment erzielen können)<br />

„Das macht ihn sehr effizient. Je nach Drehzahl erfüllt<br />

er die Effizienzklassen IE7 bis IE9 und der Kunde<br />

spart bis zu 30 Prozent gegenüber klassischen Systemen.<br />

Das begeistert uns Antriebsexperten und die<br />

Kunden“, lobt Ricke die Entwicklerleistung. In der<br />

Vergangenheit seien viele Antriebssysteme überdimensioniert<br />

worden, meint Ricke. „Wir haben es<br />

heute aber nicht mehr mit riesigen Paketen zu tun,<br />

sondern mit vielen kleinen Sendungen.“ Bis zu 30 kg<br />

schafft der Lenze o450. „Auch bei niedrigen Drehzahlen<br />

bietet er das volle nominale Drehmoment,<br />

was für das Beschleunigen von Fördergut enorm vorteilhaft<br />

ist“, ergänzt Ricke.<br />

Rechtzeitig zur Modex in Atlanta (USA) und der<br />

Logimat in Stuttgart kommt die analoge Variante<br />

o450 auf den Markt. Ein Jahr später folgt die digitale<br />

Variante o650. „Da können wir dann einen Master-<br />

Follower fahren und Achsen synchronisieren, elektrisch<br />

koppeln. Das kann bis heute kein anderer am<br />

Markt und wir sind dann vier Mal leistungsfähiger –<br />

bis zu 230 Watt mechanisch gekoppelt.“ Und Ricke<br />

skizziert schon eine Anwendung: „Für einen Cross-<br />

Belt-Sorter würde das bedeuten, dass wir Komplexität<br />

aus dem Aufbau herausnehmen, da kein externer<br />

Motor mit Riemen mehr erforderlich ist. Unsere<br />

Motorrollen verschwinden im Förderelement und das<br />

vereinfacht und vergünstigt deutlich den Aufbau,<br />

und dass bei gleichzeitiger Erfüllung der derzeitigen<br />

Durchsatzanforderungen des Marktes.“<br />

Ricke sieht für die Lenze Motorrolle überall Märkte.<br />

„Wir begegnen dem Fachkräftemangel in den USA<br />

und Europa, helfen aber auch Logistikern in neuen<br />

Märkten wie Indien oder Südamerika. Die Herausforderung<br />

wird immer mehr sein, die Komplexität der<br />

Hardware dem Endkunden zu verbergen und ihm einen<br />

Mehrwert zu bieten“, meint Ricke. (hw)<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 35


» MESSE LOGIMAT<br />

Roboter-Kommissioniersystem reduziert Fehler und steigert Effizienz<br />

KI-gestützte Anwendungen<br />

beschleunigen Kommissionierung<br />

Swisslog, Anbieter von daten- und robotergesteuerten Logistiklösungen, präsentiert auf<br />

der Logimat die gesamte Bandbreite seiner Innovationen. Unter dem Motto „The Human<br />

Side of Automation“ sind die voll integrierten Automatisierungs- und Softwarelösungen<br />

des Unternehmens zu sehen. Auch Fallstudien werden vorgestellt.<br />

Bei Swisslog können die<br />

Gäste in eine Fallstudie<br />

eintauchen, die als Beispiel<br />

für Spitzenleistungen<br />

in der Logistik gilt.<br />

Bei Swisslog steht der Mensch im Mittelpunkt<br />

eines jeden Projekts. Der Intralogistikexperte<br />

will die Plattform der<br />

Logimat nutzen, um dieses Commitment<br />

deutlicher in den Vordergrund zu stellen.<br />

„Unsere Mitarbeiter bringen nicht nur ein<br />

tiefgehendes branchenspezifisches Fachwissen<br />

in jedes Projekt ein, sie verstehen<br />

sich auch als Partner des Kunden“, sagt<br />

Swisslog-CEO Jens Schmale. „Dieses<br />

Fachwissen schafft einen Mehrwert für<br />

unsere Kunden, angefangen bei der<br />

Lösungsentwicklung über den durch -<br />

gängigen Support bis hin zur ständigen<br />

Optimierung von Prozessen. Unsere<br />

Swisslog-Kollegen bilden dabei eine Erweiterung<br />

der Teams unserer Kunden und<br />

Bild: Swisslog<br />

sehen deren Ziele, Herausforderungen<br />

und Erfolge als ihre eigenen an.”<br />

Ein Komplettpaket für die<br />

Industrie<br />

Die Besucher der Logimat bekommen die<br />

Möglichkeit, sich über die für Swisslog<br />

typischen Lösungsangebote zu informieren,<br />

bei denen die Steigerung von Geschwindigkeit,<br />

Genauigkeit und Effizienz<br />

ebenso im Vordergrund stehen, wie die<br />

Bereitstellung eines fachkundigen Services<br />

während der gesamten Laufzeit<br />

eines Projekts. Anhand des Beispiels eines<br />

Komplettpakets für die Getränke- und<br />

Lebensmittelindustrie will Swisslog sein<br />

Fachwissen bei der Entwicklung von<br />

Lösungen und Bereitstellung von Dienstleistungen<br />

demonstrieren, und zwar für<br />

alle Bereiche der Branche, von der Produkterzeugung<br />

bis hin zum Onlinehandel.<br />

Unternehmen aus der Getränke- und<br />

Lebensmittelindustrie haben die Gelegenheit<br />

sich zu informieren, wie sie in die<br />

Automatisierung einsteigen können.<br />

Anhand von Best-Practice-Beispielen<br />

können sich Besucher über erfolgreich<br />

implementierte Lösungen in ihrer Branche<br />

informieren.<br />

„Swisslog ist stolz auf seine Firmenkultur,<br />

die auf dem Erfolg seiner Kunden aufbaut<br />

und sich diesem verpflichtet fühlt“,<br />

erklärt Jens Schmale. „Einige der Auto -<br />

matisierungslösungen, die wir heute unterstützen,<br />

sind seit mehr als 30 Jahren in<br />

Betrieb. Das spricht sowohl für den dauerhaften<br />

Wert unserer Lösungen als auch<br />

für unsere Fähigkeit, langlebige Beziehungen<br />

zu den Menschen und Unternehmen<br />

aufzubauen, mit denen wir zusammenarbeiten.“<br />

Hochentwickelte Technologie<br />

Am Stand von Swisslog können sich Besucher<br />

davon überzeugen, wie durch innovative<br />

Automatisierungslösungen die<br />

Effizienz gesteigert, Fehler reduziert und<br />

ein angenehmeres Arbeitsumfeld geschaffen<br />

werden können. Das betriebs -<br />

bereite Roboter-Kommissioniersystem<br />

36 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024


Item Piq wird die signifikanten Verbesserungen<br />

zeigen, die durch KI-gestützte Anwendungen<br />

möglich geworden sind. Mit<br />

dem neuen Greifer, der 2023 eingeführt<br />

wurde, ist Item Piq in der Lage, Artikel bis<br />

zu 3 kg zu bewegen und sich an spezifische<br />

Artikeleigenschaften wie Material,<br />

Größe und Gewicht anzupassen. „Die Besucher<br />

können live erleben, wie Item Piq<br />

den Kommissionierprozess beschleunigt<br />

und verbessert“, so Jens Schmale. „Das<br />

Besondere an Item Piq ist, dass jeder Bestandteil<br />

aus der Swisslog-Firmenfamilie<br />

stammt, von der Kamera bis zur Software.“<br />

Swisslog lädt seine Kunden während<br />

der Logimat 2024 auch ein, mehr über<br />

den neuesten R5 Pro-Roboter von Autostore<br />

zu erfahren. Diese neue roboterbasierte<br />

Lösung wurde speziell für die Anforderungen<br />

großer E-Commerce-Betriebe<br />

entwickelt und zeichnet sich durch eine<br />

bessere Raumnutzung, höhere Leistung<br />

und geringere Gesamtbetriebskosten<br />

für Unternehmen aus, die im Mehrschichtbetrieb<br />

mit großen Umschlagsvolumina<br />

operieren.<br />

Live-Präsentationen am Stand<br />

In Halle 1, Stand 1B41, dürfen Besucher<br />

jeden Tag um 13:00 Uhr eine Live-Prä -<br />

sentation von Item Piq erwarten. Darüber<br />

hinaus geben Swisslog-Kunden in<br />

Podiumsdiskussionen Einblicke in spannende<br />

Projekte. Am 19.3. um 15:00 Uhr<br />

präsentiert dm-drogerie markt – Preisträger<br />

des Deutschen Logistik-Preis 2020 –<br />

das Konzept des dm-Verteilzentrums in<br />

Wustermark. Dieser Vortrag verspricht<br />

wertvolle Einblicke und innovative Strategien,<br />

die den Erfolg in der Branche<br />

vorantreiben. Am 20.3. um 15:00 Uhr<br />

können die Gäste in eine weitere Fall -<br />

studie eintauchen, die Albert Heijn MFC,<br />

Barendrecht, als Beispiel für Spitzen -<br />

leistungen in der Logistik vorstellt. Darü-<br />

Bild: Markus Mielek<br />

Jens Schmale ist CEA bei Swisslog, einem Anbieter<br />

von automatisierten Logistiklösungen.<br />

ber hinaus haben Messebesucher zum<br />

ersten Mal die Gelegenheit, Kuka, die<br />

Muttergesellschaft von Swisslog, zu besuchen,<br />

die mit einem eigenen Stand vertreten<br />

sein wird. In Halle 6, Stand A17,<br />

präsentiert Kuka Technologien rund um<br />

die mobile Robotik, darunter eine Weltpremiere.<br />

(hw)<br />

22.– 26. APRIL 2024<br />

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<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 37


TOPSTORY » Intralogistik<br />

Bild: Viastore<br />

Die krisengeplagten letzten Jahre haben der Intra -<br />

logistikbranche ein neues Selbstverständnis gegeben.<br />

Große Herausforderungen gibt es immer noch.<br />

Fünf Trends, die die Intralogistikbranche bewegen<br />

Wohin die Reise im<br />

Materialfluss geht<br />

Nachhaltigkeit, generative KI, mobile Robotik – in unserem Trendreport beleuchten<br />

wir die Entwicklungslinien und Zukunftstreiber in der Intralogistik und lassen<br />

die Unternehmen der Branche zu Wort kommen. Vor welchen Hürden steht die<br />

Intralogistik? Welche Potenziale sollten mehr genutzt werden? Einblick in einen<br />

Industriezweig, der ständig in Bewegung ist.<br />

» David Kuhlmann, Redakteur <strong>Industrieanzeiger</strong><br />

38 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024


Wo steht die Intralogistik im Jahre 2024 – nach<br />

krisengeplagten Jahren und inmitten andauernder<br />

globaler Herausforderungen? Geopolitische<br />

Spannungen, unterbrochene Lieferketten, steigende<br />

Kosten und der anhaltende Arbeitskräftemangel beschäftigen<br />

eine Branche, die immer schneller auf<br />

Kundenbedürfnisse zu reagieren hat, um wettbewerbsfähig<br />

bleiben zu können. Dass der Materialfluss<br />

dabei auch 2024 im Zeichen neuer Technologien stehen<br />

wird, ist gewiss. Die Möglichkeiten, die die technischen<br />

Innovationen bieten, und die Fragen, die ihre<br />

Anwendung und betriebliche Integration mit sich<br />

bringen, sind umfassende Themen, die den Diskurs<br />

der Branche noch längere Zeit dominieren werden.<br />

Abläufe verbessern, die Ressource Mensch schonen,<br />

mehr Effizienz und Produktivität erzielen: In der<br />

Intralogistik gibt es zahlreiche Bereiche, wo Unternehmen<br />

diese Ziele verfolgen. Von Förderbändern zu<br />

Flurförderzeugen, von Hochregallagern zu Scara-<br />

Robotern und Cobots – innerbetriebliche Bewegungen<br />

werden überdacht, optimiert, neu gestaltet.<br />

Erforderlich ist dabei der Wille zur Veränderung sowie<br />

die Kompetenz, die betrieblichen Neuerungen zu<br />

beherrschen. Ein Spagat aus Vertrauen in die neuen<br />

technischen Möglichkeiten und der Fähigkeit, sie zu<br />

hinterfragen, kennzeichnet immer mehr die Arbeit<br />

vieler Fachkräfte in den Betrieben.<br />

Wie schätzen führende Unternehmen der Branche<br />

die Lage der Intralogistik ein? Welchen Hürden, welche<br />

Chancen sehen sie? Wo lohnt sich ein stärkeres<br />

Engagement, wo sollte mehr investiert werden? Die<br />

Trends und aktuellen Fragen der Intralogistik im Einzelnen.<br />

führe, dass Betriebe nach Alternativen suchten.<br />

Dank immer neuerer Entwicklungen im Bereich der<br />

Sensorik und Bildverarbeitung erhalten die Kunden<br />

fortlaufend weitere Möglichkeiten, mit Robotern ihre<br />

Arbeitsprozesse zu bewältigen. Sogenannte Mobile<br />

Manipulatoren, die einen kollaborativen Roboter mit<br />

einem mobilen kombinieren, können als jüngster<br />

Trend auf dem Gebiet angesehen werden. Sie führen<br />

komplexe Kommissionierungsaufgaben aus und lassen<br />

sich auch für den Warentransport nutzen.<br />

Den Weg zum Kunden finden diese Optimierungsmöglichkeiten<br />

dabei oftmals über einen Umweg: Unternehmen,<br />

die zuerst bei der Produktion auf technische<br />

Innovationen setzten, entdeckten im Zuge davon<br />

auch das Potenzial von automatisierten Lagerprozessen,<br />

berichtet Tom Knauer, Globaler Strategiemanager<br />

für Automatisierung, Robotik und Montage<br />

bei Balluff. „Die fortgeschrittenen Technologien<br />

übernehmen zunehmend manuelle Aufgaben, und es<br />

wird erwartet, dass die Automatisierung im Verlauf<br />

des nächsten Jahrzehnts tief in die Intralogistik integriert<br />

wird.“<br />

Schießt die Branche dabei über das Ziel hinaus?<br />

Das Thema Innovation solle man differenzierter betrachten<br />

als dies derzeit oft der Fall sei, so Dr. Florian<br />

Heydenreich, Executive Vice President Sales & Service<br />

Still EMEA. Höher, Schneller, Weiter – statt um<br />

jeden Preis alles technisch Mögliche auszureizen sei<br />

es wichtig, maßgeschneiderte Lösungen für den Kunden<br />

zu finden. Technische Fokussierung sei hier der<br />

Schlüssel zum Erfolg.<br />

Automatisierung und Robotik<br />

Ein zentraler Trend in der Intralogistik ist die fortschreitende<br />

Automatisierung und der Einsatz von<br />

Robotik. Automatisierte Lager- und Kommissioniersysteme,<br />

autonome mobile Roboter und kollaborative<br />

Roboter (Cobots) werden immer häufiger verwendet,<br />

um Effizienz zu steigern und Arbeitskräfte zu entlasten.<br />

Die Aufträge präzise und schnell zu bearbeiten<br />

ist mit den technologischen Hilfsmitteln möglich, so<br />

wie auch flexibel auf neue Anforderungen zu reagieren.<br />

„Während anfangs eher einfache, sich wiederholende<br />

Prozesse zur Automatisierung auf der Tagesordnung<br />

standen, sind nun auch komplexe und vor<br />

allem integrierte Automatisierungsprojekte als<br />

schlüsselfertige Gesamtlösung gefragt“, so Jan<br />

Lorenz, Geschäftsführer Toyota Material Handling<br />

Deutschland. Das Angebot an passgenauen Automatisierungslösungen<br />

steige, sagt Ulrike Just, Executive<br />

Vice President Sales & Service Linde MH EMEA.<br />

Grund sei der wachsende Fachkräftemangel, der dazu<br />

Bild: Ulrich Pfeiffer<br />

Der Mensch wird gebraucht<br />

Automation und KI haben ihren festen Platz in der Intralogistik<br />

gefunden. Zu groß ist das Problem des Fach- und Arbeitskräftemangels<br />

im Jahre 2024. In zahlreichen Bereichen übernehmen<br />

sie wichtige Aufgaben, die lange Zeit vom Menschen<br />

betreut und bewältigt wurden. Ihre stete Weiterentwicklung<br />

wird dafür sorgen, dass dieser neue Zustand so bleibt. Doch<br />

wird der Mensch aus der Intralogistik ganz verschwinden?<br />

Sicherlich nicht. Als Gutachter und Ideengeber<br />

werden Unternehmen weiterhin auf<br />

ihn setzen. Die Tatsache, dass Fachkräftemangel<br />

beklagt wird, bedeutet schließlich:<br />

Der Mensch bleibt als Mitarbeiter für sie<br />

relevant.<br />

David Kuhlmann,<br />

Redakteur <strong>Industrieanzeiger</strong><br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 39


TOPSTORY » Intralogistik<br />

Ihre Aufgaben stemmt die Branche immer häufiger mithilfe von Automation und KI.<br />

Künstliche Intelligenz, maschinelles<br />

Lernen, Vernetzung<br />

Ihren Nutzen haben digitalisierte und automatisierte<br />

Prozesse vor allem in den krisenreichen letzten Jahren<br />

bewiesen. „Gestörte Lieferketten sowie damit<br />

einhergehende Lieferverzögerungen oder -engpässe<br />

beeinflussen nicht nur die Beschaffung, sondern<br />

stellen auch die Intralogistik vor immense Herausforderungen“,<br />

sagt Stefan Reuss, Geschäftsführer IT und<br />

Digital Solutions bei Würth Industrie Service. Intelligente,<br />

vernetzte Systeme könnten im Falle unerwarteter<br />

Bedarfsrückgänge oder -spitzen Materialbedarfe<br />

eigenständig erkennen und entsprechend nachbestellen.<br />

Heimo Robosch, EVP bei Knapp, erlebt, wie<br />

die Kunden aufgrund instabiler Lieferketten versuchen,<br />

ihre Value Chains krisenfester zu machen: „Automatisierungslösungen<br />

müssen noch flexibler sein,<br />

um auf die aktuellen Herausforderungen reagieren<br />

zu können.“<br />

Doch nicht nur um Engpässe zu identifizieren sammeln<br />

elektronische Hilfsmittel wie das IoT (Internet<br />

der Dinge), Big Data-Analysen und künstliche Intelligenz<br />

Daten entlang der gesamten Wertschöpfungskette.<br />

Predictive Maintenance, also vorausschauende<br />

Wartung von Maschinen und Anlagen, ist damit auch<br />

möglich. Dabei wertet die sogenannte vorausschauende<br />

KI die Leistungsdaten von Robotern aus, um<br />

den zukünftigen Zustand der Anlagen zu bestimmen.<br />

Kostspielige Maschinenausfallzeiten lassen sich auf<br />

diese Weise vermeiden. Als weitere Variante von<br />

künstlicher Intelligenz sollte in diesem Zusammenhang<br />

die generative KI genannt werden, die in der Intralogistik<br />

ebenfalls genutzt wird. Im Unterschied zur<br />

vorausschauenden KI kreiert sie etwas Neues, nachdem<br />

sie Trainingsdaten erhalten hat. So können über<br />

Bild: Linde MH<br />

generative KI-gesteuerte Schnittstellen Roboter mit<br />

natürlicher Sprache statt mit Code programmiert<br />

werden.<br />

Vernetzte Systeme und Geräte können aber auch<br />

für die Echtzeitüberwachung und -steuerung von<br />

Flurförderzeugen und Lagerhausgeräten genutzt<br />

werden. Gabelstapler fahren im Materialfluss immer<br />

häufiger autonom. Gerade Flottenbetreiber würden<br />

Telematiklösungen fordern, sagt Thomas Bach,<br />

Director R&D und Einkauf bei Clark. Dabei würden sicherheitsrelevante<br />

Informationen in Echtzeit sowohl<br />

den Bedienern als auch dem Management bereitgestellt.<br />

Assistenzsysteme, so Bach, bekämen eine immer<br />

höhere Relevanz. „Mithilfe von Systemen, wie<br />

beispielsweise zur Vermeidung von Kollisionen oder<br />

solchen, die bei Lagerhalleneinfahrt automatisch die<br />

Geschwindigkeit reduzieren, soll der Einsatz von<br />

Staplern sicherer werden.“<br />

Wie kann die Intralogistik KI noch nutzen? Denkbar<br />

ist, dass intelligente Systeme Daten aus der Vergangenheit<br />

analysieren, um Aussagen für die Zukunft<br />

zu treffen. Für die kommenden Jahre, so Just, erwarteten<br />

viele Experten – auch aus der Logistikbranche<br />

– dass sich KI zum „game changer“ entwickele und<br />

ein wichtiger Impulsgeber für Innovationen werde.<br />

„Die Frage, wie sich die Intralogistikbranche die Vorteile<br />

von KI noch stärker zunutze machen kann, sollte<br />

stärker in den Blickpunkt rücken.“<br />

Rapide Veränderungen – und ihre<br />

Problematiken<br />

Die Anforderungen an die Intralogistik ändern sich<br />

kontinuierlich, sei es durch saisonale Schwankungen,<br />

kurzfristige Auftragsspitzen oder veränderte Kundenbedürfnisse.<br />

Knauer: „Die Kundenerwartungen<br />

entwickeln sich in Richtung ultraschneller Lieferung,<br />

einschließlich des Konzepts Make on Demand.“ Der<br />

boomende elektronische Handel, ausgelöst durch die<br />

Corona-Krise, setze auf die Intralogistik – doch auch<br />

für traditionelle Hersteller gewinne sie an<br />

Vernetzte Systeme erleichtern die Prozesse im C-Teile-<br />

Management und sorgen für einen präziseren Materialfluss.<br />

Bild: Würth Industrie Service<br />

40 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024


Bedeutung. „Der Arbeitskräftemangel, der sich auch<br />

in Zukunft weiter fortsetzen wird, und die hohen Anforderungen<br />

der Konsumenten an eine schnelle und<br />

fehlerfreie Belieferung führen zu einem weiteren<br />

Wachstum in der Intralogistik-Branche,“ sagt Robosch.<br />

Doch kommt jeder mit diesem Tempo mit? Welche<br />

Problematiken machen sich bei der Anpassung an die<br />

neuen Gegebenheiten bemerkbar? Udo Marmann,<br />

Marktmanager bei SEW-Eurodrive: „Vielfach bestehen<br />

historisch gewachsene, komplexe IT-Infrastrukturen,<br />

die oft den Fortschritt bei der Digitalisierung<br />

behindern. Jedoch scheuen sich die IT-Verantwortlichen<br />

in den Logistikbereichen nicht selten vor einer<br />

ganzheitlichen Erneuerung ihrer IT-Infrastruktur ‚auf<br />

einen Schlag‘.“ Es herrsche noch immer zu viel Silodenken<br />

in den einzelnen Bereichen der Unternehmen,<br />

betont Dr. Matthias Schweizer, Vice President<br />

Marketing bei Viastore. „Die unterschiedlichen Abteilungen<br />

neigen dazu, nur die jeweiligen Prozesse in<br />

ihrem Bereich zu optimieren. Wichtig ist aber, alle<br />

Prozesse von A bis Z zu definieren und mit der richtigen<br />

Softwarelösung zu arbeiten.“ Nicht alle Unternehmen<br />

sind also gleichgut aufgestellt, nicht überall<br />

ist ein Bewusstsein für Handlungsbedarf vorhanden.<br />

Um mit den angesprochenen kurz- und langfristigen<br />

Trends klarzukommen rät auch Knauer zu „dringenden<br />

Investitionen der Branche in Automatisierung<br />

und Robotik.“<br />

Die Ressource Mensch<br />

Standardisierte, schnell verfügbare und einfach zu handhabende Lösungen sind gefragt.<br />

Auch im Materialfluss macht sich der Fach- und Arbeitskräftemangel<br />

immer mehr bemerkbar. Wie sehr<br />

setzen die Unternehmen auf Automatisierung und<br />

künstliche Intelligenz, um diesen negativen Trend<br />

auszugleichen?<br />

„Bis 2025 werden bei Würth Industrie Service 75<br />

Prozent aller intralogistischen Prozesse durch den<br />

Einsatz von Robotern automatisiert“, erklärt Reuss.<br />

Trotz der fortschreitenden Digitalisierung werde der<br />

Mensch aber weiterhin wertvollstes Gut sowie Kopf<br />

und Impulsgeber des Unternehmens bleiben. Mit der<br />

Vernetzung von Mensch, Anlage und Robotik wolle<br />

man die Wertschöpfungskette optimieren, Routinetätigkeiten<br />

automatisiert abbilden und gleichzeitig<br />

zu einer verbesserten Arbeitsplatzergonomie beitragen.<br />

Bei Clark sieht es ähnlich aus: „Aus unserer Sicht<br />

wird dem Fokus auf einen vollständig autonomen<br />

Betrieb von Flurförderzeugen zu viel Bedeutung beigemessen,“<br />

so Bach. Die Intralogistik solle sich das<br />

Ziel setzen, eine Symbiose von Mensch und Maschine<br />

zu schaffen. Die Automatisierung als große Chance<br />

für die Arbeiter? Auch bei Toyota Material Handling<br />

werden die Mitarbeitenden von der zunehmenden<br />

Automatisierung profitieren: „Insbesondere sich<br />

ständig wiederholende Standardprozesse eigenen<br />

sich hervorragend, um step-by-step automatisiert zu<br />

werden und somit Mitarbeitende für wertschöpfendere<br />

Tätigkeiten freizusetzen“, sagt Lorenz.<br />

Dass die Ressource Mensch relevant bleibt, zeigt<br />

ein weiterer Trend der Branche. „Stark gewachsen ist<br />

die Bereitschaft, in die betriebliche Sicherheit zu investieren“,<br />

betont Just von Linde. „Unfälle gefährden<br />

Menschen, stören den Ablauf und verursachen Kosten.<br />

Mit einer Vielzahl an Schutz- und Assistenzsystemen<br />

lässt sich dem aber entgegenwirken.“<br />

Viele Bereiche der Intralogistik werden zur Zeit überdacht und neu gestaltet.<br />

Bild: Still<br />

Bild: Viastore<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 41


TOPSTORY » Intralogistik<br />

Bild: Knapp/Niederwieser<br />

Software zur Betriebsoptimierung<br />

wird zunehmend<br />

auch von<br />

Unternehmen der Intralogistik<br />

eingesetzt.<br />

Wie sieht die Prognose für die nächsten Jahre<br />

aus auch im Hinblick auf den demographischen<br />

Wandel? Anhaltende Veränderungen in der<br />

Arbeitskräfte landschaft, geprägt durch das Aus -<br />

scheiden der „Baby-Boomer“ und das Aufkommen<br />

neuer Arbeitskräfte mit unterschiedlichen Quali -<br />

fikationen seien Einflussfaktoren, die in den kommenden<br />

ein ein bis fünf Jahren berücksichtigt<br />

werden müssten, so Knauer von Balluff. „Ältere<br />

Mitarbeitende sind oft gut vertraut mit den aktuellen<br />

Arbeitsprozessen, weisen jedoch möglicherweise eine<br />

geringere Aff inität zu neuen Technologien auf. Im<br />

Gegensatz dazu sind neuere Mitarbeitende möglicherweise<br />

nicht so vertraut mit den bestehenden<br />

Prozessen, jedoch zeigen sie eine ausgeprägte<br />

Expertise im Umgang mit modernen Technologien<br />

und Werkzeugen.“ Dazu gehörten Mobilgeräte,<br />

Tablets, Maschinenschnittstellen, Displays, Datenmanagement,<br />

Videos, Online-Diagnose, Fernana -<br />

lyse und Fehlerbehebung sowie Messaging und die<br />

Cloud.<br />

Nachhaltigkeit<br />

Das Thema Umweltschutz gewinnt in der<br />

Intralogistik zunehmend an Bedeutung. Unternehmen<br />

setzen vermehrt auf umweltfreundliche Lösungen<br />

wie emissionsarme Fahrzeuge, energieeffiziente<br />

Lager- und Fördertechnik sowie ressourcenschonende<br />

Verpackungsmaterialien. Auch die Optimierung<br />

von Routen und Transportwegen zur Reduzierung<br />

von Emissionen und die Nutzung erneuerbarer Energien<br />

spielen eine wichtige Rolle.<br />

Das gesellschaftliche Bedürfnis nach mehr Nachhaltigkeit<br />

hat die Branche erreicht. „Neben dem ungebrochenen<br />

Nachfrageboom nach smarten Automatisierungslösungen<br />

sind es klimaschonende und<br />

zukunftsfähige Energiesysteme sowie zuverlässige<br />

Energiemanagementlösungen, die auf dem Markt für<br />

Intralogistik intensiv nachgefragt werden“, sagt<br />

Heydenreich von Still. Klimaschutz und Ressourcenschonung<br />

mit Effizienz und Produktivität zu verbinden<br />

sei die Herausforderung, Konzepte wie ein<br />

eigenes Brennstoffzellensystem für Lagertechnikfahrzeuge<br />

eine Lösung.<br />

Die Kunden beschäftige die Thematik sehr, bestätigt<br />

auch Just. „Macht beispielsweise der Wechsel<br />

auf Lithium-Ionen-Batterien Sinn und lässt sich damit<br />

die gleiche Performance erzielen?“ Nicht nur die<br />

Industrie sei berufen, sich mit den Fragen der Abnehmer<br />

auseinanderzusetzen. Lorenz: „Für Kunden, die<br />

von verbrennungsmotorischen Staplern auf Elektroantrieb<br />

oder gar von Elektro auf Brennstoffzellen mit<br />

Wasserstoff als Energiequelle umsteigen wollen,<br />

muss es noch mehr und vor allem langfristig planbare<br />

Anreize seitens der Bundesregierung geben. Hier<br />

habe ich teilweise das Gefühl, dass nur die Auto -<br />

mobilindustrie entsprechende Beachtung findet.“<br />

Der Trend zu mehr Nachhaltigkeit hat außerdem alternative<br />

Vertriebsfelder in den Vordergrund gerückt.<br />

So erfreue sich der Bereich Miete & Gebrauchtgeräte<br />

Bild: Barde/Clark Europe<br />

Bild: Toyota Material Handling Europe<br />

Autonom fahrende Flurförderzeuge sind im Trend. Manche<br />

Betriebe setzen auf eine Synthese von Mensch und Maschine.<br />

Die Nachfrage nach nachhaltigen Lösungen in der Intralogistk<br />

ist enorm. Stapler mit Brennstoffzellen-Antrieb gehören dazu.<br />

42 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024


ei Toyota Material Handling zunehmender Beliebtheit.<br />

Bereits 4.500 Stapler umfasse die Mietflotte in<br />

Deutschland. Auch bei Clark folgt man alternativen<br />

Trends: Das Unternehmen nutze beispielsweise das<br />

bewährte Chassis eines verbrennungsmotorischen<br />

Staplers als Basis bei einigen seiner neuen Elektrostapler<br />

mit Lithium-Ionen-Batterie. „Diese hat dann<br />

nicht die Batterieform einer üblichen Bleisäure-Batterie,<br />

sondern ist derart konstruiert, dass sie in das<br />

Chassis eines Verbrennungsstaplers passt“, so Bach.<br />

Elektro-Gegengewichtsstapler seien jetzt immer öfter<br />

im klassischen Außeneinsatz gefragt, der vormals den<br />

verbrennungsmotorischen<br />

Staplern vorbehalten gewesen<br />

wäre.<br />

„Die Automatisierung von Logistik-Prozessen ist ein<br />

weltweiter Wachstumsmarkt, der seine eigentliche<br />

Zukunft noch vor sich hat.“ Produktionstechniker,<br />

Maschinenbauer, Elektrotechniker und Software-<br />

Spezialisten könnten sich auf immer interessantere<br />

Aufgabenstellungen freuen.<br />

Für einige hinkt das Image der Branche diesem Potenzial<br />

hinterher. „Ich wünsche mir eine noch stär -<br />

kere Wertschätzung und Wahrnehmung der<br />

Intralogistik als Innovationstreiber und systemrelevante<br />

Branche,“ sagt Heydenreich. Dass sie beides sei<br />

habe zuletzt die Coronazeit eindrucksvoll gezeigt.<br />

Hürden überwinden<br />

Vor welchen Problematiken<br />

steht die Intralogistikbranche<br />

außerdem noch? Die Anforderungen<br />

des Green Deals<br />

der EU zu erfüllen ist eine<br />

aktuelle Herausforderung –<br />

und führt in bestimmten Fällen<br />

zu einer internationalen<br />

Kooperation. So habe Still<br />

mit dem kanadischen Recyclingspezialisten<br />

Li Cycle die<br />

Wiederverwertung seiner Lithium-Ionen-Batterien<br />

bis<br />

2030 sicherstellen können.<br />

Wenig überraschend eine<br />

weitere Hürde: Kosten. „Die<br />

Hersteller von Intralogistiklösungen<br />

stehen vor hohen<br />

Entwicklungs- und Herstellkosten<br />

neuer Technologien<br />

„Made in Europe“: Dabei<br />

könnte eine strategische<br />

Partnerschaft mit anderen<br />

Unternehmen oder die Nutzung<br />

staatliche Fördermittel<br />

helfen, diese Kosten zu bewältigen“,<br />

so Bach.<br />

Auf Seiten der Anwender<br />

sei die größte Hürde, dass<br />

diese die Entscheidung treffen<br />

müssten, überhaupt etwas<br />

zu verändern. „Das dauert<br />

oft zu lang, das kostet<br />

Wettbewerbsfähigkeit“, bedauert<br />

Schweizer von Viastore.<br />

Dennoch sieht er viel<br />

Potenzial für seine Branche:<br />

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<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 43


TECHNIK » Interview<br />

Christoph Gebler, Lean Manager bei Kiefel, über die Plattform Logtopus von Keller & Kalmbach<br />

„Wir haben langfristig geringere Kosten<br />

und weniger manuellen Aufwand“<br />

Im Zusammenspiel mit unterschiedlichsten Systemen zur Bedarfsauslösung bietet die<br />

All-in-one-Plattform Logtopus von Keller & Kalmbach (K&K) einen skalierbaren Automatisierungsgrad<br />

zur Prozessoptimierung. Wir haben mit Christoph Gebler, Lean Manager bei Kiefel, über seine<br />

bisherigen Erfahrungen mit Logtopus gesprochen.<br />

» David Kuhlmann, Redakteur <strong>Industrieanzeiger</strong><br />

Wer ist die Kiefel GmbH<br />

und welche Rolle spielt<br />

Keller & Kalmbach bei<br />

Ihnen?<br />

Die Kiefel GmbH in Freilassing<br />

ist ein marktführendes<br />

Unternehmen, das sich seit<br />

seiner Gründung 1945 auf<br />

die Entwicklung und Fertigung<br />

von Maschinen,<br />

Werkzeugen und Automatisierung<br />

zur Verarbeitung<br />

von Kunststoffen und auch<br />

von Naturfasern spezialisiert<br />

hat. Mit innovativen<br />

Lösungen in den Bereichen<br />

Thermoformen, Hochfrequenzschweißen<br />

und der<br />

Verarbeitung von nachhaltigen<br />

Naturfasern begleiten<br />

wir unsere Kunden von der<br />

Produktentwicklung bis hin<br />

zur Serienproduktion und<br />

Service – ob in der Verpackungs-, Kühlschrank-<br />

oder Medizin- und Pharmaindustrie.<br />

Der ganzheitliche Ansatz, von der<br />

Konzeption bis zur Produktion, sichert zuverlässige<br />

Lösungen. Durch die Kooperation<br />

mit K&K ergeben sich synergetische<br />

Vorteile, die Kiefel eine optimales C-Teile<br />

Management ermöglicht.<br />

Bild: Kiefel<br />

Wie kam es dazu, dass Kiefel zum K&K<br />

Testkunden für die IoT-Plattform Logtopus<br />

wurde?<br />

Die langjährige und intensive Zusammenarbeit<br />

zwischen Kiefel und K&K bildete<br />

den Ausgangspunkt. Die partnerschaftli-<br />

Modernstes C-Teile-Management mit pushLog und Logtopus.<br />

che Synergie ermöglichte die präzise<br />

Identifikation der notwendigen Voraussetzungen<br />

und Merkmale für ein aussagekräftiges<br />

Testszenario. Der enge persönliche<br />

Austausch zwischen Kiefel und K&K<br />

spielte die entscheidende Rolle. Die regionale<br />

Nähe ermöglichte schnelle Reaktionszeiten,<br />

um bei Bedarf vor Ort tätig zu<br />

werden. Die geografische Lage von Kiefel<br />

an der Grenze zu Österreich fügte eine<br />

zusätzliche testrelevante Komponente<br />

hinzu, da die Logik einer solchen Plattform<br />

auf den Funksignalen der Auslösesysteme<br />

basiert und in grenznahen Gebieten<br />

Frequenzwechsel auftreten können.<br />

Zudem nutzt Kiefel bereits<br />

verschiedene Logistiksysteme<br />

wie pushLog, dropLog<br />

und parkLog, wobei<br />

auch Fremdlieferanten angebunden<br />

sind. Diese Kombination<br />

legte den Grundstein<br />

für das Testszenario<br />

von Logtopus.<br />

Worin liegt für Sie der<br />

Sinn einer IoT-Plattform<br />

und mit welcher Anwendung<br />

haben Sie vor der<br />

Implementierung von Logtopus<br />

gearbeitet?<br />

Der Sinn in der Nutzung einer<br />

IoT-Plattform liegt für<br />

uns vor allem darin, langfristig<br />

geringere Kosten und<br />

weniger manuellen Aufwand<br />

zu generieren. Eine<br />

solche Plattform muss<br />

ganzheitlich funktionieren. Die Versorgungsprozesse<br />

müssen automatisiert laufen<br />

und eine stetige Materialverfügbarkeit<br />

muss garantiert sein. Vor der Einführung<br />

von Logtopus nutzte Kiefel die<br />

Logistics Information Service Application<br />

(Lisa) von K&K. Diese ermöglichte umfassende<br />

Online-Auswertungen von Stammund<br />

Bewegungsdaten der Belieferungssysteme.<br />

Dank Lisa erhielten wir detaillierte<br />

Einblicke in das Artikelportfolio und<br />

die Behälterinfrastruktur sowie umfangreiche<br />

Informationen zu Produkten und<br />

Lagerorten. Verschiedene Sortier- und Filteroptionen,<br />

ein integriertes Ampelsystem<br />

44 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024


zum Behälterstatus und proaktive Alarmmeldungen<br />

bei drohendem Versorgungsengpass<br />

waren genauso ein Mehrwert,<br />

wie High- und Lowrunner-Analysen und<br />

Verbrauchsstatistiken auf Unternehmensund/oder<br />

Lagerplatzebene. Mit diesen<br />

vielfältigen Funktionen bot Lisa eine effiziente<br />

Lösung für die Verwaltung und<br />

Auswertung logistischer Daten.<br />

Was haben Sie sich dann von Logtopus<br />

versprochen?<br />

Mit dem Wechsel zu Logtopus erwarteten<br />

wir die bewährten Funktionalitäten von<br />

Lisa auf einer fortschrittlichen IoT-Plattform,<br />

mit der die Logistikprozesse noch<br />

weiter optimiert werden können. Ein wesentliches<br />

Kriterium war dabei die Flexibilität<br />

hinsichtlich der Wahl der angebundenen<br />

Lieferanten und eingebundener<br />

Materialien. Bei der Gestaltung der neuen<br />

Plattform legten wir Wert auf eine maximal<br />

benutzerfreundliche Oberfläche, die<br />

unter anderem laufende Materialflüsse<br />

klar und schnell ersichtlich macht und<br />

nicht mehr im “Excel-Look” visualisiert<br />

wird. Besonders die Transparenz spielte<br />

eine entscheidende Rolle, um im Bedarfsfall<br />

effektiv reagieren und die Warenbewirtschaftung<br />

optimal gestalten zu können.<br />

Zusammengefasst erhofften wir uns<br />

eine intelligente, intuitive Anwendung,<br />

die alle notwendigen Informationen anschaulich<br />

bereitstellt und uns die Möglichkeit<br />

gibt, proaktiv zu handeln.<br />

Wie lief der Implementierungsprozess<br />

von Logtopus ab?<br />

Im März 2021 startete der Implementierungsprozess<br />

von Logtopus bewusst aus<br />

unserer Kundenperspektive. In den folgenden<br />

Monaten wurden verschiedene<br />

Aspekte des Systems aktiviert, angefangen<br />

bei der Materialverwaltung bis hin zu<br />

den Bestellprozessen. Durch die Verarbeitung<br />

erster Probebestellungen konnten<br />

auftretende Probleme analysiert und eliminiert<br />

werden. Während der Umstellung<br />

war ein mehrköpfiges Entwicklerteam von<br />

K&K involviert. Seitens Kiefel war ich am<br />

gesamten Prozess beteiligt. Ab 2022 fanden<br />

vier Interviews statt, bei denen der<br />

Fokus auf einem modernen Front-End-<br />

Design lag – weniger technisch, dafür<br />

Christoph Gebler, Lean Manager bei Kiefel, berichtet<br />

über seine bisherigen Erfahrungen mit Logtopus.<br />

umso benutzerfreundlicher. In Tests wurde<br />

vor jedem Klick stets die Frage gestellt:<br />

„Was denkst du, was du jetzt sehen<br />

wirst?“. Anhand der Rückmeldungen wurden<br />

Anpassungen vorgenommen, um maximale<br />

Benutzerfreundlichkeit zu gewährleisten.<br />

Welche Funktionen und welche Neuheiten<br />

bietet Logtopus?<br />

Logtopus zeichnet sich durch eine deutliche<br />

Steigerung der Transparenz aus. Der<br />

Bestellprozess wurde detaillierter gestaltet<br />

und eine neue Bestellhistorie ermöglicht<br />

es den Nutzern, eigenständig mehr<br />

Informationen zu erhalten. Diese Verbesserungen<br />

machen die Kommunikation mit<br />

K&K transparenter und erleichtern den<br />

Übergang von manuellen (telefonisch<br />

oder per E-Mail) zu direkten,<br />

digitalen Wegen.<br />

Fortgeschrittene<br />

Analysefunktionen und<br />

aussagekräftige Berichterstattung<br />

tragen<br />

dazu bei, fundierte Entscheidungen<br />

treffen zu<br />

können. Ein „Gesundheitscheck“<br />

bietet einen<br />

umfassenden Überblick<br />

über den Zustand<br />

der Systeme. Er zeigt<br />

Warnungen wie Batterieladung,<br />

Positionierung<br />

der Kanban-<br />

Bild: Keller & Kalmbach<br />

Bild: Kiefel<br />

Behälter und den Status der Tags an und<br />

gewährleistet einen reibungslosen Betrieb.<br />

Die Skalierbarkeit von Logtopus ermöglicht<br />

es, mit den wachsenden Anforderungen<br />

der Industrie Schritt zu halten<br />

und sich leicht an verschiedene Größen<br />

anzupassen. Logtopus erfasst Daten aus<br />

der physischen Umgebung in Echtzeit, integriert<br />

diese in den Workflow und ermöglicht<br />

aussagekräftige Einblicke. Logtopus<br />

liegt sowohl als Webapplikation sowie<br />

als App vor, damit registrierte NutzerInnen<br />

von verschiedenen Geräten aus<br />

auf die Anwendung zugreifen zu können.<br />

Diese mobilefreundliche Gestaltung ist<br />

ein großer Mehrwert, da in der Produktion<br />

meist Smart Devices wie Tablets verwendet<br />

werden. Logtopus bietet eine robuste<br />

Infrastruktur für Datenintegrität,<br />

Vertraulichkeit und Sicherheit. Dabei unterstützt<br />

es Sicherheitsupdates für gängige<br />

Browser. Was bei Logtopus jedoch absolut<br />

im Mittelpunkt steht, ist die Benutzerfreundlichkeit.<br />

Dies wird unterstrichen<br />

durch eine intuitive Benutzeroberfläche,<br />

farbliche Kennzeichnungen, bekannte<br />

Icons und ein übersichtliches Menü.<br />

Insgesamt ist Logtopus also eine umfassende<br />

Lösung, die nicht nur durch Technologie<br />

überzeugt, sondern auch durch<br />

eine klare Fokussierung auf Benutzerfreundlichkeit<br />

und Sicherheit. Die enge<br />

Zusammenarbeit von Kiefel und Keller &<br />

Kalmbach während des Implementierungsprozesses<br />

zeigt, wie eine partnerschaftliche<br />

Synergie zu einer erfolgreichen<br />

Integration einer IoT-Plattform führen<br />

kann.<br />

Von Lisa zu Logtopus – für maximale User Experience & Einfachheit.<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 45


Bild: Linde MH<br />

Animation des geplanten Regional Distribution Centers von Linde Material Handling in Kahl.<br />

Linde MH baut neues Verteilzentrum für Ersatzteile<br />

Automation á la Carte<br />

Linde Material Handling (MH) modernisiert den Standort in Kahl am Main mit dem Neubau<br />

eines hochautomatisierten Distributionszentrums für Ersatzteile. Auf 21.000 m² Fläche<br />

entstehen unter anderem ein vollautomatisches Hochregallager mit 30 m und ein<br />

Multishuttle-Lagersystem. Das Materialflusskonzept des Regional Distribution Centers (RDC)<br />

wurde in einem mehrstufigen Analyse- und Optimierungsprozess entwickelt. 2025 soll das<br />

neue Verteilzentrum seinen Betrieb aufnehmen.<br />

Der neue Gebäudekomplex auf dem großen Areal<br />

nimmt bereits erkennbar Gestalt an und die<br />

Bauarbeiten laufen im Zeitplan. Das neue Verteilzentrum<br />

mit zentraler Lage in Europa ist ein wichtiges<br />

Projekt für Linde MH und legt die Basis für zukünftiges<br />

Wachstum. Netzwerkpartner und Kundenunternehmen<br />

sollen Ersatzteile für die steigende Zahl an<br />

Fahrzeugmodellen und Ausstattungsoptionen noch<br />

schneller zur Verfügung haben, damit Flurförderzeuge<br />

wegen Wartungs- oder Reparaturarbeiten so kurz<br />

wie möglich stillstehen. Doch nicht nur leistungsstark<br />

und erweiterungsfähig soll das RDC sein, sondern<br />

auch umwelt- und klimafreundlich. Durch verschiedene<br />

Maßnahmen werden die Vorgaben des<br />

Gold-Standards der Deutschen Gesellschaft für<br />

Nachhaltiges Bauen (DGNB) erfüllt. Geplant ist eine<br />

PV-Anlage zur Stromerzeugung, Regenwasser soll als<br />

Brauchwasser genutzt oder das Dachwasser in den<br />

nahgelegenen See und nicht in die Kanalisation geleitet<br />

werden. Hinzu kommen Ausgleichsmaßnahmen<br />

für den Natur- und Artenschutz.<br />

Nach seiner Fertigstellung wird das RDC mehrere<br />

Bereiche für den Warenein- und Warenausgang,<br />

Kommissionierzonen sowie ein Block- und Sonderla-<br />

46 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024


TECHNIK «<br />

ger umfassen. Die Andienung erfolgt über 16 Lkw-<br />

Rampen. In den Materialfluss integriert sind u.a. Stetigförderer<br />

für Klein- und Großteile von Dematic und<br />

AMRs (Autonomous Mobile Robots) sowie manuell<br />

bediente Elektrogegengewichtstapler und Hochhubwagen<br />

von Linde MH. Dematic liefert außerdem das<br />

vollautomatische Hochregallager mit sechs Gassen<br />

und das Multishuttle-Lager, in dem in fünf Gassen<br />

rund 110.000 Stellplätze angesteuert werden.<br />

Übergreifende Kooperation für ganzheitliche Lösung<br />

Aufgrund der komplexen Anforderungen war das<br />

Bauvorhaben geradezu prädestiniert für ein gemeinsames<br />

Projek von Linde MH und Kion-Konzernschwester<br />

Dematic. Beide Unternehmen kooperieren<br />

am Markt in gleicher Weise bei anspruchsvollen Kundenprojekten,<br />

wo sowohl integrierte Automatisierungstechnik<br />

als auch AMRs und automatisierte<br />

Flurförderzeuge zum Einsatz kommen. Begonnen<br />

wurde das Großprojekt mit einer detaillierten Definition<br />

des geforderten Leistungsumfangs sowie den<br />

funktionalen Eigenschaften der Materialflusslösungen.<br />

Ebenso galt es, alle Fachdisziplinen personell<br />

adäquat zu besetzen sowie einen kontinuierlichen<br />

Kommunikationsfluss zwischen den Projektbeteiligten<br />

zu etablieren. Dazu gehören wöchentliche Meetings,<br />

um offene Punkte zeitnah zu klären und bei allen<br />

Maßnahmen die Gesamtkosten im Blick zu behalten.<br />

Erste große Aufgabe des Projektteams war die Planung<br />

des Lagerlayouts mit dem dazugehörigen Materialflusssystem.<br />

Alle wussten um die weitreichenden<br />

Konsequenzen. Denn sind Lager- und Systemlayouts<br />

erst einmal festgelegt, lassen sich Änderungen<br />

in der Bauphase nur noch bedingt und mit zusätzlichen<br />

Kosten umsetzen. Soweit wie möglich sollte der<br />

Materialfluss automatisiert erfolgen, um die hohen<br />

Anforderungen an Effizienz und Produktivität bestmöglich<br />

zu erfüllen. Wie bei allen Automatisierungsprojekten<br />

empfohlen, wurden die Bedarfe systemeatisch<br />

analysiert und Simulationen durchgeführt.<br />

Doch ebenso erfolgsentscheidend war die Bereitschaft<br />

in der Vorbereitungs- und Planungsphase, die<br />

zunächst gefundenen Ansätze und Konzepte noch<br />

einmal in Frage zu stellen und Alternativen zu prüfen.<br />

So geschehen beim neuen Verteilzentrum für Ersatzteile.<br />

Autonome mobile Roboter ergänzen<br />

stationäre Automatisierungssysteme<br />

In einem Workshop wurde das Systemdesign hinterfragt<br />

bzw. herausgefordert und in der Tat daraufhin<br />

an einigen Stellen noch einmal umgeplant. Anders<br />

als ursprünglich vorgesehen, entschieden sich die<br />

Verantwortlichen anstelle einer Palettenförderanlage<br />

für eine Elektrobodenbahn (EBB) als Kernsystem der<br />

Palettenverteilung. Sie bildet das Rückgrat des gesamten<br />

Materialflusssystems. Weiteres Ergebnis der<br />

Validierung: Flexible AMRs ergänzen die festeingebauten<br />

Automatisierungssysteme und verhindern,<br />

dass zentrale Transportachsen im Lager durch fest<br />

einbaute Fördertechnik blockiert werden. Die mobilen<br />

Roboter übernehmen die Aufgabe, volle Paletten<br />

vom Wareneingang in Richtung Hochregallager bzw.<br />

zur Qualitätssicherung zu transportieren und leere<br />

Paletten und Gitterboxen zu retournieren. Kostspielige<br />

Liftsysteme für diese Materialflüsse konnten auf<br />

diese Weise vermieden werden.<br />

Eine weitere Überprüfung ergab, dass die Regalbediengeräte<br />

im Hochregallager nicht auf alle Paletten<br />

direkt zugreifen müssen, sondern Paletten auch in<br />

zweiter Reihe stehen können. Nun kommt ein doppeltiefes<br />

Lagersystem zum Einsatz, wodurch sich<br />

Ersparnisse bei den Regalbediengeräten und beim<br />

Regalsystem erzielen ließen, ohne Abstriche bei der<br />

Effizienz zu machen. Bestätigt wurde hingegen die<br />

Wahl des Multishuttle-Systems als effizienteste<br />

Möglichkeit, Kleinteile zu lagern und bereitzustellen.<br />

Doch auch hier konnte im Detail optimiert werden.<br />

So entsteht das aufgeständerte Multishuttle der<br />

neuesten Generation von Dematic in Silobauweise.<br />

Die Besonderheit: Das Regalsystem bildet gleichzeitig<br />

das tragende Element für die Außenhülle mit Fassade,<br />

wodurch sich positive Effekte für Bauzeit und<br />

-kosten ergeben. Direktunter dem Multishuttle befinden<br />

sich zudem Arbeitsplätze für Pack- und Kommissioniertätigkeiten.<br />

Das Beispiel RDC zeigt, welche<br />

Bedeutung der Planungs- und Vorbereitungsphase<br />

bei Automatisierungsprojekten zukommt. (ag)<br />

Autonomous Mobile Robot<br />

(AMR) Linde C-MATIC.<br />

Bild: Linde MH<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 47


» TECHNIK<br />

Batteriebetriebenes Modul bestellt C-Teile automatisiert nach<br />

Smarte Lösung für C-Teile<br />

Die C-Teile-Bechaffung mittels des iPlacers von Würth Industrie Service kann erleichtert werden.<br />

Welchen Mehrwert das smarte RFID-Modul zu bieten hat, warum sich Linde Hydraulics dafür<br />

entschieden hat, und welche ersten Erfahrungen vorliegen, darüber sprechen die Experten von<br />

Linde Hydraulics und Würth Industrie Service.<br />

» Pia Schmitt, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei Würth Industrie Service<br />

Ein kleines, batteriebetriebenes Modul,<br />

namens Iplacer der Würth Industrie<br />

Service GmbH & Co. KG kann die C-Teile-<br />

Beschaffung erheblich erleichtern. Nicht<br />

nur in der Produktion, sondern auch am<br />

Arbeitsplatz, in der Montage, in der Logistik<br />

oder der Instandhaltung kann der iPlacer<br />

C-Teile völlig automatisiert nachbestellten.<br />

Eine Erfindung, die nicht nur als<br />

Bestellsystem zum Einsatz kommt, sondern<br />

auch als Bestandsverwaltungssystem<br />

fungiert.<br />

Bei Linde Hydraulics GmbH & Co. KG<br />

sorgt die Technologie bereits seit letztem<br />

Jahr für eine gesteigerte Produktivität.<br />

Einer der Top-Favoriten, um C-Teile flexibel<br />

und überall nachzubestellen, ist der<br />

batteriebetriebene iPlacer. Das kleine,<br />

handliche Modul verfügt über eine integrierte<br />

Lese- und Sendereinheit und kann<br />

überall angebracht werden – in der Produktion,<br />

am Arbeitsplatz, in der Montage,<br />

in der Logistik oder Intralogistik. Am<br />

Arbeitsplatz löst das Gerät selbstständig<br />

im Bedarfsfall eine Bestellung aus. Wird<br />

es hingegen an ein beliebiges Durchlaufregal<br />

angebracht, kann der Anwender<br />

Der Iplacer von Würth Industrie Service erhöht bei Linde Hydraulics die Produktivität.<br />

Bild: Linde Hydraulics<br />

48 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024


darüber auch Wareneingänge und -ausgänge,<br />

Zubuchungen, Abbuchungen und<br />

Bestellauslösungen ohne manuellen Aufwand<br />

erfassen. Beim iPlacer kommt die<br />

RFID-Technologie zum ersten Mal nicht<br />

nur als Bestell-, sondern auch als Bestandsverwaltungssystem<br />

zum Einsatz.<br />

Ein absoluter Fortschritt auf dem Weg zu<br />

einer vernetzten, effizienten Wertschöpfungskette.<br />

Versorgungssicherheit steht<br />

im Mittelpunkt<br />

Durch die RFID-Tags, welche an allen Würth-Kleinladungsträgern W-KLT 2.0 oder am Würth Kleinstbehältern<br />

W-KLT 2.0 S, standardmäßig angebracht sind, wird beim Vorbeiführen des leeren Behälters<br />

automatisch eine Bestellauslösung generiert.<br />

Auch bei Linde Hydraulics sorgt der iPlacer<br />

seit Juni 2022 für ein Höchstmaß an<br />

Produktivität. Warum sich das Unternehmen<br />

für das System entschieden hat?<br />

„Unvorhersehbare Artikelbedarfe, wiederkehrende<br />

Bedarfsschwankungen, fehlender<br />

Nachschub sowie hohe Prozess- und<br />

Beschaffungskosten haben uns immer<br />

wieder vor enorme Herausforderungen<br />

gestellt. Um unsere Intralogistik für die<br />

Zukunft zu rüsten, waren wir auf der<br />

Suche nach einem verlässlichen Partner,<br />

der unseren Artikelbedarf zu jedem Zeitpunkt<br />

sicherstellt. Mit Würth Industrie<br />

Service haben wir nicht nur einen erfahrenen<br />

Experten, sondern auch eine auf<br />

uns perfekt abgestimmte Lösung gefunden“,<br />

so Christoph Michalla, Head of<br />

Logistics bei Linde Hydraulics. „Bislang<br />

wurden insgesamt drei iPlacer in unserem<br />

Werk in Nilkheim erfolgreich installiert.<br />

Dabei nutzen wir das Modul als autarkes,<br />

unabhängiges Bestellsystem – und<br />

das bei vollständiger Transparenz unserer<br />

Verbräuche, ohne aufwändige Wege und<br />

Zeiten zum Zentrallager. Die Tatsache,<br />

dass der iPlacer OP (Order Point) aufgrund<br />

seiner kompakten Form flexibel und mobil<br />

an jedem beliebigen Platz angebracht<br />

werden kann, stellt für uns einer der<br />

größten Vorteile dar. Nicht nur am Routenzug<br />

selbst, sondern auch im Durchgangsbereich<br />

von Montage zum Supermarkt<br />

sorgt das Gerät für maximale Flexibilität“,<br />

so Michalla. Auch die Erfassung<br />

ist denkbar einfach: Leere Behälter oder<br />

Kanban-Karten mit RFID-Tag werden am<br />

iPlacer Modul vorbeigeführt und einfach<br />

bestellseitig erfasst. Sowohl ein akustisches<br />

Signal als auch ein grünes LED-<br />

Licht bestätigen die erfolgreiche Scannung.<br />

Durch den Einsatz von RFID-Kanban<br />

profitiert der Hydraulikhersteller von<br />

einer deutlichen Zeitersparnis, wobei sich<br />

die Mitarbeitenden künftig verstärkt auf<br />

ihre Kernkompetenzen konzentrieren<br />

können. „Unsere Hydraulikbedarfe werden<br />

schlank verwaltet und vollautomatisch<br />

nachbestellt – und das ohne manuelles<br />

Zutun“, so Michalla.<br />

Produktivität über die ganze<br />

Intralogistik steigt<br />

Die Vorteile sind signifikant: Eine vollautomatisierte<br />

Bestellauslösung ersetzt<br />

aufwändige Bestandsermittlungen sowie<br />

Nachbestellungen seitens des Kunden. Indem<br />

der Bestand permanent gedeckt<br />

wird, können frühzeitig Schwankungen<br />

und Spitzen identifiziert und damit die<br />

Versorgungssicherheit maximiert werden.<br />

Daneben sind erhebliche Prozesseinsparungen<br />

möglich, da hohe Lagerbestände<br />

beim Kunden vor Ort abgebaut und somit<br />

Flächen ohne zusätzlichen Platzbedarf<br />

optimal ausgenutzt werden können. Zudem<br />

gehören Produktionsstillstand durch<br />

die automatisierte Nachbestellung endgültig<br />

der Vergangenheit an. Vor allem<br />

aber punktet der iPlacer als flexibel einsetzbares<br />

System, das je nach Anwendungsfall<br />

an jedem beliebigen Ort platziert<br />

werden kann. Eben absolut vielseitig!<br />

„Mit unserem iPlacer sorgen wir für<br />

eine gesteigerte Produktivität über die<br />

gesamte Intralogistik hinweg. Dank der<br />

persönliche Betreuung sowie unserem<br />

Vor-Ort-Service haben wir die Bedürfnisse<br />

von Linde Hydraulics jederzeit im Blick.<br />

Wir schätzen das entgegengebrachte Vertrauen<br />

in unsere RFID- Lösung, insbeson-<br />

dere hinsichtlich unserer Beratungskompetenz“,<br />

so Dennis Herrmann, Key<br />

Account Management Außendienst bei<br />

Würth Industrie Service.<br />

Unter der Marke „CPS C-Produkt-Service“<br />

bietet die Würth Industrie Service den produzierenden<br />

Industriekunden hochflexible<br />

Kanban-Lösungen zur effizienten und<br />

transparenten Optimierung bestehender<br />

Produktionsprozesse. Insbesondere vollautomatisierte<br />

Systeme aus der CPS RFID Familie<br />

haben sich zur Nachschubsteuerung<br />

für Produktionsmaterial fest etabliert. Radio<br />

Frequency Identification (kurz: RFID)<br />

ermöglicht eine funkgesteuerte Datenübermittlung<br />

direkt von der Produktion<br />

des Kunden zum Zentrallager der Würth<br />

Industrie Service. Durch die automatisierte<br />

und bedarfsorientierte Nachbestellung der<br />

Produktionsmaterialien profitieren Industrieunternehmen<br />

von einer maximalen<br />

Versorgungs- und Liefersicherheit. Die<br />

Grundlage bildet hierbei immer ein Kanban-Behälter,<br />

im Falle der Würth Industrie<br />

Service der patentierte Würth Kleinladungsträger<br />

W-KLT 2.0. Dieser ist in verschiedenen<br />

Größen nach VDA-Norm erhältlich<br />

und im Standard mit einem RFID-<br />

Tag ausgestattet. Dabei ist jeder Transponder<br />

über eine eindeutige Nummer zur Datensicherheit<br />

identifizierbar. Im Warenausgangsprozess<br />

wird die ID des Behälters<br />

mit der jeweiligen Warenausgangsposition<br />

„verheiratet“. Über die verschiedenen<br />

RFID-Systeme kann die ID der Behälter<br />

ausgelesen und zur Datenübertragung<br />

bzw. zur automatisierten Nachbestellung<br />

von C-Teilen an das Kanban-Management-System<br />

der Würth Industrie Service<br />

übertragen werden.<br />

Bild: Archiv Würth Industrie Service<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 49


Bild: BP<br />

Der Textilhersteller<br />

BP arbeitet mit<br />

einem externen<br />

Dienstleister<br />

zusammen, um<br />

CO 2 -Emissionen<br />

zu reduzieren.<br />

Textilunternehmen reduziert CO 2 -Emissionen bei der Produktion<br />

Zirkularität als Lösung<br />

Arbeits- und Schutzbekleidung soll möglichst umweltschonend hergestellt werden –<br />

so der Wunsch vieler Kunden. Doch Kleidung ist ein schwieriges Produkt hinsichtlich<br />

einer sozial und ökologisch verantwortungsvollen Produktion. Das Kölner Unternehmen<br />

BP setzt auf einen Dreiklang, um Ressourcen zu schonen.<br />

» Matthias Wenten, Fachjournalist und Kommunikationsberater bei document1<br />

Ein hoher Preisdruck, lange Lieferketten und<br />

schwierige Arbeitsbedingungen: Berufsbekleidung<br />

– oder ganz allgemein Kleidung – ist unter dem<br />

Aspekt der Nachhaltigkeit ein kompliziertes Produkt.<br />

Zugleich erwartet die Gesellschaft zunehmend, dass<br />

Textilhersteller sozial und ökologisch verantwortungsvoll<br />

handeln. Vor diesem Hintergrund legen immer<br />

mehr Unternehmen bei der Auswahl ihrer Berufs-<br />

und Schutzkleidung großen Wert auf Nachhaltigkeit.<br />

Tendenziell lässt sich sagen: Je größer die Unternehmen<br />

sind, desto mehr Wert legen sie auf fair<br />

produzierte Kleidung. Größere Unternehmen haben<br />

nämlich in der Regel strengere Richtlinien und Anforderungen<br />

an eine nachhaltige Unternehmensführung.<br />

Und zu dieser wiederum gehört es auch, bei der<br />

Beschaffung auf nachhaltige Produkte zu achten.<br />

Die Frage ist: Wie gelingt es Herstellern unter<br />

den beschriebenen, schwierigen Rahmenbedingungen<br />

nachhaltige Bekleidung zu produzieren? Der Kölner<br />

Berufsbekleidungshersteller BP – Bierbaum-Proenen,<br />

der sich bereits früh mit dem Thema Nachhaltigkeit<br />

befasst hat, setzt dabei auf einen Dreiklang: Vermeiden,<br />

reduzieren, recyceln. Hinter dem „Vermeiden“<br />

steht die Erkenntnis, dass jedes Bekleidungsstück, das<br />

produziert wird, Ressourcen verbraucht – ganz gleich<br />

wie nachhaltig es auch hergestellt ist. Um Ressourcen<br />

schonen zu können, ist die Qualität der Kleidung<br />

daher elementar wichtig. „Unser größter Beitrag zur<br />

Nachhaltigkeit ist deswegen die Haltbarkeit unserer<br />

Produkte“, sagt Fabian Kusch, Leiter Einkauf/Nachhaltigkeit<br />

bei BP. Das 1788 gegründete und in siebter<br />

Generation inhabergeführte Unternehmen hat den<br />

Anspruch, die langlebigste Berufsbekleidung am<br />

Markt herzustellen. So müssen sich die Kunden nicht<br />

jedes Jahr neue Produkte kaufen. Wertvolle Ressourcen<br />

werden auf diese Weise eingespart. „Unser Anspruch<br />

bezieht sich aber nicht nur auf Stoffe, Garne<br />

und Materialien, sondern reicht viel weiter: zum Beispiel<br />

bis hin zur Reduzierung des Energieverbrauchs<br />

und der C0 2 -Emissionen“, sagt Kusch.<br />

50 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024


TECHNIK «<br />

Düsseldorf, Germany I wire.de I tube.de<br />

Auch bei seinen neuen Hybrid-Hosen, dem Herzstück<br />

der Bplus-Kollektion, hat BP großen Wert auf<br />

eine lange Lebensdauer gelegt. Dazu haben die Kölner<br />

die Eigenschaften von Superstretch- und robustem<br />

Gewebe in Einklang gebracht, um Bewegungsfreiheit<br />

und Tragekomfort mit Langlebigkeit zu vereinen.<br />

Die Hybrid-Hosen eignen sich für die Industriewäsche,<br />

was gerade für große Unternehmen, die ihre<br />

Kleidung über den Textilservice beziehen und reinigen<br />

lassen, bedeutsam ist. Zudem sind die Hybrid-<br />

Hosen auch in der PSA-Version erhältlich – als Warnschutz-<br />

oder Multinormschutz-Hosen.<br />

CO 2 -Freisetzung verringern<br />

Beim Punkt „Reduzieren“ geht es vor allem um die<br />

Einsparung von CO 2 . In der BP-Nachhaltigkeits-<br />

Roadmap ist verankert, dass für alle BP-Produkte bis<br />

2030 CO 2 -Einsparungen umgesetzt und die Restwerte<br />

kompensiert werden. Um dieses Ziel zu erreichen,<br />

müssen die CO 2 -Emissionen zunächst berechnet<br />

werden. Auf dieser Grundlage werden dann Maßnahmen<br />

zum Vermeiden und Reduzieren ergriffen. Die<br />

nicht vermeidbaren Emissionen werden schließlich<br />

durch Klimaschutzprojekte ausgeglichen. Um seine<br />

CO 2 -Ziele zu verwirklichen, arbeitet BP dabei mit<br />

dem Dienstleister Climate Partner zusammen.<br />

„Grundsätzlich liegt unser Augenmerk auf der Reduzierung<br />

der CO 2 -Emissionen, die wir der Kompensa -<br />

tion vorziehen“, sagt Fabian Kusch.<br />

Beim „Recyclen“ befindet sich das Unternehmen<br />

auf dem sicheren Weg in die Kreislaufwirtschaft. So<br />

bestehen die Circular Polorshirts von BP zu 10 % aus<br />

Materialien, die aus Produktionsabfällen gewonnen<br />

wurden. Die Knöpfe der Hemden sind aus wiederverwerteter<br />

Baumwolle, die Garne aus recyceltem Polyester<br />

gefertigt.<br />

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und tube.de/ecometals<br />

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Bild: BP<br />

Die Circular Poloshirts bestehen zum Teil aus Materialien, die Produktionsabfällen<br />

entstammen.<br />

*Im Vergleich zum regulären Preis<br />

an unseren Tageskassen vor Ort.<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 51<br />

www.messe-duesseldorf.de


» TECHNIK<br />

Textilspezialist erweitert seine umweltfreundliche Produktion<br />

Nachhaltigkeit trifft auf Sicherheit<br />

Nachhaltiges Wirtschaften setzt sich branchenübergreifend immer stärker durch. Auch Ejendals,<br />

der schwedische Anbieter von persönlichen Schutzausrüstungen, hat seine Unternehmens -<br />

prozesse auf die Sicherheit der Menschen und den Schutz der Umwelt ausgerichtet.<br />

» Regina Iglauer-Sander, M.A., Inhaberin Coaching+Communication & Medienbeauftragte für DACH bei Ejendals<br />

Nachhaltige Sicherheitskleidung<br />

für eine<br />

sichere Arbeitswelt:<br />

Handschuhe aus recyceltem<br />

Polyester und<br />

biobasierter Dyneema<br />

Faser.<br />

Die fortschreitende Sensibilisierung für Umweltbelange<br />

hat einen Wandel in der Sicherheitskleidungsbranche<br />

eingeleitet, der vermehrt auf umweltfreundliche<br />

Materialien und Produktionsmethoden<br />

setzt.<br />

„Nachhaltigkeit steht im Mittelpunkt unseres Handelns“,<br />

erläutert Werner Schwarzberger, Regional<br />

Sales Director DACH bei Textilspezialist Ejendals.<br />

„Wir möchten als Anbieter von persönlichen Schutzausrüstungen<br />

im Bereich Gesundheit und Sicherheit<br />

eine Vorreiterrolle für die Mitarbeiter unseres Unternehmens,<br />

unserer Kunden und entlang der Lieferkette<br />

einnehmen“, hebt Schwarzberger hervor.<br />

Mit der Ecovadis Silbermedaille wurde das schwedische<br />

Unternehmen bereits mehrfach ausgezeichnet.<br />

Der international anerkannte, unabhängige<br />

Prüfdienstleister bewertet mit diesem Rating die<br />

Qualität des Nachhaltigkeitsmanagements eines Unternehmens.<br />

In die Bewertung fließen Informationen<br />

aus unterschiedlichen Quellen ein, darunter Medien,<br />

Gewerkschaften, externen Stakeholder und<br />

Bild: Ejendals<br />

Business-Netzwerke. Und auch in Zukunft setzt der<br />

Hersteller von innovativen Fuß- und Handschutzlösungen<br />

auf den weiteren Ausbau einer nachhaltigen<br />

Produktions- und Lieferkette. Aktuell wird ein nachhaltiger<br />

Schuhkarton lanciert.<br />

Vor gut zwei Jahren hatte Ejendals eine umfangreiche<br />

Nachhaltigkeitsanalyse durchgeführt, auf<br />

Basis von Dialogen mit Lieferanten, Mitarbeitern und<br />

Kunden sowie einer Überprüfung der gesamten<br />

Wertschöpfungskette. Daraus resultierend definierte<br />

der PSA-Produzent fünf Kernbereiche, die auf den<br />

Nachhaltigkeitszielen der UN beruhen: Gesundheit<br />

und Wohlbefinden, sauberes Wasser und Abwasserentsorgung,<br />

menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum,<br />

verantwortungsvoller Konsum und<br />

Produktion sowie Klimaschutzmaßnahmen.<br />

„Diese sich aus der Wesentlichkeitsanalyse ergebenden<br />

Schwerpunktbereiche behalten wir auch in<br />

2024 im Blick und richten unsere Geschäftsprozesse<br />

entsprechend darauf aus“, so der Sales Director.<br />

Details zu den geplanten Zielen hat Ejendals im<br />

aktuellen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht.<br />

Bei seinen Produkten setzt Ejendals laut eigenen<br />

Angaben von Anfang an auf Qualität und damit auf<br />

Langlebigkeit. Darüber hinaus werden Ansätze zur<br />

Verbesserung in Bezug auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit<br />

kontinuierlich aufgegriffen. Dazu gehören<br />

auch die Verwendung von recycelten Materialien sowie<br />

nachhaltige Designstrategien zur Optimierung<br />

des Materialverbrauchs. So setzt Ejendals beispielsweise<br />

auf eine Reihe von Handschuhmodellen aus<br />

recyceltem Polyester und biobasierter Dyneema Faser<br />

– eine Innovation, die die Abhängigkeit von fossilen<br />

Rohstoffen verringert. „Wir ermöglichen unseren<br />

Partnern und Kunden, den CO 2 -Abdruck zu minimieren“,<br />

erklärt Schwarzberger. Beispielsweise gehört<br />

der Handschuh Tegera 863 zu einer Reihe an neuen<br />

Produkten, die unter nachhaltigen Gesichtspunkten<br />

entwickelt wurden. So besteht dieser Schutzhandschuh<br />

aus recyceltem Polyester. Die Menge, die in<br />

einem Paar verarbeitet wurde, entspricht einer<br />

500 ml PET-Flasche. Im Produktionsprozess wird<br />

52 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024


deutlich weniger CO 2 freigesetzt als bei herkömmlichem<br />

Polyester. „Indem wir biobasierte und recycelte<br />

Materialien einsetzen, orientieren wir uns an den<br />

raschen globalen Entwicklungen bei umweltfreund -<br />

lichen Alternativen. Dieser pragmatische Ansatz unterstreicht<br />

nicht nur unser Engagement für Nachhaltigkeit,<br />

sondern versetzt uns auch in die Lage, die<br />

kommenden EU-Vorschriften zu erfüllen, die im Jahr<br />

2026 in Kraft treten werden“, ergänzt Anders Carlsson,<br />

CEO bei Ejendals.<br />

Nachhaltigkeit im Fokus<br />

Ein weiterer Schritt zu mehr Nachhaltigkeit sind die<br />

neuen, umweltfreundlichen Schuhkartons für die<br />

Jalas Schuh-Kollektionen, die seit Januar 2024 im eigenen<br />

Werk in Jokipii, Finnland, eingesetzt werden.<br />

Dieser besteht zu 100 % aus recyceltem Material und<br />

ist wiederum vollständig recycelbar. „Die Verpackung<br />

kombiniert Stabilität mit Langlebigkeit und sorgt so<br />

für eine längere „Lebensdauer“ des Kartons. Ein entscheidender<br />

Beitrag zur Abfallreduktion“, erklärt<br />

Schwarzberger. Zudem hat Ejendals die Etiketten neu<br />

definiert, so dass die klare und detaillierte Beschriftung<br />

die Zuordnung von Größe, Sicherheitsmerkmalen<br />

und Modell vereinfacht.<br />

Weiteres Optimierungspotenzial sieht Ejendals in<br />

den eigenen Produktionsstätten. „Wir verwenden an<br />

unseren beiden nordischen Produktions- und Unternehmensstandorten,<br />

Leksand und Jokipii, zu hundert<br />

Prozent erneuerbaren Strom“, betont Schwarzberger.<br />

Für 2024 ist das Ziel, den Strom- und Heizenergieverbrauch<br />

weiter zu optimieren respektive zu senken.<br />

Darüber hinaus wird es eine gründliche Überprüfung<br />

der Treibhausgasemission in Zusammenhang mit<br />

Transport und Materialien geben, um Verbesserungsmöglichkeiten<br />

auch innerhalb der gesamten Wertschöpfungskette<br />

zu identifizieren. „Wir sind weltweit<br />

in über 30 Ländern tätig und beschäftigen Mitarbeiter<br />

aus 28 Nationen. Wir haben uns langfristig verpflichtet,<br />

eine nachhaltigere Arbeitsweise zu kultivieren“,<br />

so CEO Carlsson. Seit 2023 hat Ejendals das<br />

Ziel, die Zahl der Gesundheits- und Sicherheits -<br />

berichte mit Schwerpunkt auf Risikobeobachtung um<br />

über 50 % zu steigern.<br />

Sicherheit seit Generationen<br />

Ejendals ist ein schwedisches Unternehmen, das seit Generationen<br />

hochwertige Hand- und Fußschutzprodukte entwickelt,<br />

vermarktet und vertreibt. Handschuhe, Schuhe und andere<br />

Produkte werden in enger Zusammenarbeit mit Kunden und in<br />

eigenen Labors entworfen und entwickelt, um die Qualität in<br />

Bezug auf Sicherheit, Haltbarkeit und Komfort zu gewährleisten.<br />

Ejendals bietet ein Schutzkonzept, das hochwertige Produkte,<br />

Schulungsprogramme und Sicherheitsinspektionen umfasst.<br />

Das Unternehmen hat rund 380 Mitarbeiter und Kunden<br />

in mehr als 20 Ländern. Ejendals möchte weiter wachsen<br />

um nach eigener Aussage mehr Kunden innovative Produkte<br />

anbieten zu können.<br />

Industrie<br />

Das<br />

Kompetenz-<br />

Netzwerk<br />

der Industrie<br />

16 Medienmarken für alle wichtigen Branchen der Industrie<br />

Information, Inspiration und Vernetzung für Fach- und<br />

Führungs kräfte in der Industrie<br />

Praxiswissen über alle Kanäle: Fachzeitschriften, Websites,<br />

Events, Newsletter, Whitepaper, Webinare<br />

Die passenden Medien für Sie<br />

und Ihre Branche:<br />

konradin.de/industrie<br />

media.industrie.de<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 53


Eine neue App stellt anhand von Messpunkten Bekleidungsgrößen fest.<br />

Bild: Mewa/Esenca<br />

KI-basierte App empfiehlt Bekleidungsgrößen<br />

Nie wieder Kleideranprobe<br />

Der Textildienstleister Mewa hat sich die Mehrheitsanteile an dem StartUp Esenca<br />

Digital Workwear gesichert. Das rumänische Unternehmen ist Spezialist für KI-gestützte<br />

Scanning-Verfahren, bei denen eine App Bekleidungsgrößen ermittelt. Mit dem digitalen<br />

Service kann die Auswahl neuer Arbeitskleidung vereinfacht und verkürzt werden.<br />

Wer neue Arbeits-, Berufs- und<br />

Sicherheitskleidung sowie Arbeitsschutzartikel<br />

braucht, kann bald eine<br />

KI-basierte Technologie anwenden, die<br />

die Auswahlprozesse erheblich erleichtern<br />

wird. Ein App-gesteuertes Körpermessverfahren<br />

empfiehlt Usern in Sekundenschnelle<br />

die geeignete Bekleidungsgröße<br />

– manuelle Maßabnahmen und Größenvermessungen<br />

vor Ort könnten damit in<br />

naher Zukunft flexibler und effizienter<br />

gestaltet werden.<br />

Um die App zu entwickeln und anzubieten,<br />

beteiligt sich der Textildienstleister<br />

Mewa an dem StartUp Esenca Digital<br />

Workwear. Dieser ist Spezialist auf dem<br />

Gebiet von Scanning-Verfahren. Durch<br />

die Mehrheitsbeteiligung erweitert Mewa<br />

sein Portfolio und gewinnt einen Partner<br />

im Bereich des digitalen Kundenservice.<br />

„Unser Ziel ist es, kundenzentrierte Prozesse<br />

und Serviceabläufe mit den Möglichkeiten<br />

künstlicher Intelligenz noch<br />

einfacher und anwendungsfreundlicher<br />

für die Trägerinnen und Träger von<br />

Mewa-Kleidung zu machen“, erklärt<br />

Bernhard Niklewitz, Vorstandsvorsitzender<br />

bei Mewa. „Mit Esenca haben wir<br />

einen Partner gefunden, der sowohl im<br />

Bereich der KI als auch in der<br />

Textilbranche über herausragende Ex -<br />

pertise verfügt. Das hat uns zu dieser<br />

Beteiligung bewogen.“<br />

Mit KI in wenigen Sekunden<br />

zur passenden Größe<br />

Das digitale Verfahren kann mit dem<br />

Smartphone oder einem Offline-Gerät<br />

durchgeführt werden. Notwendig sind<br />

Angaben zu Körpergröße und Geschlecht<br />

sowie zwei Ganzkörperaufnahmen per<br />

Handykamera – jeweils von vorn und von<br />

der Seite. Unterstützt von künstlicher<br />

Intelligenz kann das System anhand der<br />

Bilder die präzisen Körpermaße berechnen<br />

und in die Größenraster der<br />

Mewa-Kollektionen übertragen.<br />

Die Fotos müssen dabei nicht gespeichert<br />

werden, sondern dienen nur der<br />

Identifikation der Messpunkte. Die standardisierte<br />

Vermessung mit mehr als<br />

hundert Messpunkten ist auf 0,5 cm<br />

genau. Bis zu einer halben Minute dauert<br />

es, bis die User eine für die jeweilige<br />

Kollektion passgenaue Größenempfehlung<br />

erhalten. „Der richtige Sitz ist bei Arbeits-<br />

und Schutzkleidung ein wichtiger<br />

Faktor – für das Tragegefühl und für eine<br />

umfassende Sicherheit“, betont Philipp<br />

Lehmkuhl, Geschäftsführer von Esenca.<br />

„Wir arbeiten daran, dass die dafür notwendige<br />

Körpervermessung eine Sache<br />

von wenigen Sekunden ist.“ (dak)<br />

54 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024


Leitmesse der Faserverbundtechnik: 1300 Aussteller in Paris<br />

JEC World 2024 belegt<br />

Innovativität von Composites<br />

Mit über 1300 Ausstellern gehört die JEC World 2024 von<br />

5. bis 7. März in Paris zu jenen Messen, die wieder das Niveau<br />

der Vor-Corona-Zeit erklimmen: Die Innovativität der<br />

Composite-Branche ist ungebrochen. Das machen auch die<br />

bereits bekanntgegebenen diesjährigen JEC-Awards in elf<br />

Kategorien deutlich. Hier ein Kurz-Überblick mit Kostproben.<br />

» Olaf Stauß, Redakteur Konradin Industrie<br />

OceanWings“ hat den JEC-Award ‘24<br />

im Bereich Schiffsbau gewonnen.<br />

Diese Anwendung ist zwar nicht repräsentativ<br />

für die gesamte Industrie. Doch<br />

sie vermittelt einen Eindruck, wie frei die<br />

Composite-Branche gestalten und Innovationen<br />

lancieren kann – auch in allen<br />

anderen Industriesegmenten. Wer die<br />

Entwicklung der französischen Ayro SAS<br />

noch nicht gesehen hat, sollte unbedingt<br />

einen Blick darauf werfen. Der Youtube-<br />

Link: hier.pro/spbA6<br />

Es handelt sich um ein martialisch anmutendes<br />

Segelsystem für (neue und bestehende)<br />

Schiffe, das den Spritverbrauch<br />

um bis zu 50 % senken soll. Die vertikal<br />

aufgestellten OceanWings richten sich<br />

automatisiert nach dem Wind aus, haben<br />

eine einstellbare Wölbung, sind reffbar<br />

und rollbar. Ayro baut sie aus Faser -<br />

verbundwerkstoffen, um die notwendige<br />

Steifigkeit und Leichtigkeit zu realisieren.<br />

Ähnlich innovativ sind auch die aus -<br />

gezeichneten Composite-Entwicklungen<br />

anderer Bereiche – dazu später mehr.<br />

Die Veranstalterin der JEC World 2024<br />

vermeldete schon vor drei Monaten, dass<br />

die Messe mit 1.300 Ausstellern fast ausgebucht<br />

sei. Das bedeutet ein Plus von<br />

8 % im Vergleich zu 2023 – und Teilnahmerzahlen<br />

wie zuletzt vor Corona. Unter<br />

den angemeldeten Firmen sind führende<br />

Industrieunternehmen wie 3M, Airbus,<br />

Daher, Hexcel, Mitsubishi, Owens Corning,<br />

Porchers Industries, SGL Techno -<br />

logies, Solvay, Teijin Carbon und Toray<br />

Zwei der elf Award-Gewinner:<br />

Die „OceanWings“-Segel von Ayro halbieren<br />

den Spritbedarf von Schiffen. Und die CFKbestückten<br />

Schneidwerkzeuge von DITF-<br />

Forschern mit Industriepartner Leitz verdoppeln<br />

die Produktivität beim Holzbearbeiten.<br />

Bilder: Tom Van Oossanen/Jifmar Group Library, Leitz/DITF<br />

Advanced Composites. Auch 116 neue<br />

Aussteller seien dabei. Erwartet werden<br />

rund 43.500 Besucher.<br />

Die deutsche Faserverbund-Industrie ist<br />

mit 226 Ausstellern und sechs regionalen<br />

Pavillons besonders stark vertreten – für<br />

deutsche Besucher nahezu ein Heimspiel.<br />

Auch die Forschung ist präsent mit Instituten<br />

wie dem DLR, Fraunhofer ICT, den DITF<br />

und dem STFI sowie etlichen weiteren.<br />

Die begleitenden Konferenzen fokussieren<br />

sich auf die großen Herausforderungen<br />

der Composite-Branche als auch auf<br />

ihre diversen Anwendungsbereiche mit<br />

Themen wie Automatisierung, Leichtbau,<br />

Nachhaltigkeit oder Kreislaufwirtschaft.<br />

Ergänzend gibt es den „JEC Startup Booster“-Wettbewerb,<br />

die „Innovation Planets“<br />

mit neuen Anwendungen, die organisierten<br />

„Business Meetings“ und die „Live<br />

Demo Area“. In diesem neuen Bereich werden<br />

Produktionsprozesse an Maschinen<br />

im laufenden Betrieb präsentiert. 21 Slots<br />

à 30 Minuten sind angekündigt.<br />

Noch weitere Kostproben aus den<br />

Awards: Mit dem „Carbon4Tank“ gibt es<br />

den ersten zertifizierten Wasserstofftank,<br />

Typs IV, für 350 l Volumen bei 700 bar<br />

Druck. Damit hat es Voith Composites mit<br />

Partnern zwar nicht unter die Gewinner<br />

der Kategorie „Automobilteile“ geschafft,<br />

aber unter die 33 Finalisten. Der Behälter<br />

wird in einem optimierten TowPreg-<br />

Wickelverfahren hergestellt.<br />

Der Award in der Kategorie Automobil-<br />

Verfahren ging an Röchling Automotive<br />

mit Partnern für die „reaktive PA6-Pultrusion“:<br />

Thermoplastische Pultrusionsprofile<br />

lassen sich durch Spritzgießen oder Formpressen<br />

in Serienteile integrieren – und<br />

später ohne Demontage leicht recyceln.<br />

www.jec-world.events<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 55


Die 275 m lange<br />

Anlage im Logistikzentrum<br />

Weiden<br />

sortiert über 10.000<br />

Artikel pro Stunde.<br />

Bild: Stefan Hobmaier (Fotogloria)<br />

Öffnet der Antrieb die Klappe<br />

der Sortierkammer, fallen die<br />

gepufferten Artikel in die Aufbewahrungsbox<br />

und werden der<br />

Fördertechnik übergeben.<br />

Bild: Stefan Hobmaier (Fotogloria)<br />

Effiziente Lösung im Logistikzentrum: Servo- statt Pneumatik-Antrieb<br />

Mit ECI-Antrieben zu mehr<br />

Nachhaltigkeit in der Intralogistik<br />

In Zeiten des boomenden Online-Handels erwarten Käufer blitzschnelle Lieferungen.<br />

Intralogistik-Prozesse müssen daher präzise, schnell und zuverlässig sein. Doch auch die<br />

Anforderung an effiziente, nachhaltige Lösungen im Sinne des Klimaschutzes steigen.<br />

Dabei zählt nicht nur die ökonomische Nachhaltigkeit, sondern auch ein energie -<br />

sparender und ressourcenschonender Betrieb.<br />

Die Witt-Gruppe ist eines der ältesten<br />

Versandhäuser für Textilien in<br />

Deutschland. Mit dem Zuwachs des<br />

Online-Geschäfts fällt 2020 die Entscheidung,<br />

den bestehenden Logistikstandort<br />

in Weiden zu erweitern und damit die<br />

vorhandene Kapazität, um mindestens<br />

50 % Sortierleistung zu erhöhen. Das<br />

wichtigste Anliegen mit Blick in die Zukunft<br />

ist eine Lösung, die möglichst effizient<br />

und nachhaltig ist. „Für diese Herausforderung<br />

war unser Hochleistungs-<br />

Sorter für den sehr breiten Artikelmix<br />

bestens geeignet. Denn der BG Sorter<br />

Double-Belt kann über ein oder zwei Ladungsträger<br />

die Sendung aufnehmen, je<br />

nach Abmessung“, erzählt André Sielemann,<br />

Controls Manager Logistic Systems<br />

bei der Beumer Group. Dieser verfügt über<br />

effiziente Servo- und Frequenzumrichterantriebe,<br />

eine berührungslose Energieübertragung,<br />

Echtzeit-Kommunikation<br />

zum Sorter sowie eine intelligente Automatisierungstechnik<br />

für Smart Data.<br />

Seit 2021 ist die Sortieranlage mit<br />

275 m Länge im Einsatz. Über fünf<br />

halbautomatische Einschleuseeinheiten<br />

nimmt sie vorab kommissionierte Batches<br />

auf, identifiziert mithilfe von Kameralesung<br />

automatisch die Artikel und misst<br />

ihr Volumen für die richtige Dimensionierung<br />

der Pakete sowie weitere Auswertefunktionen.<br />

An ihren Ausgängen sortiert<br />

sie die Artikel in über 290 Kammer-Endstellen<br />

in die ursprünglichen Kundenaufträge<br />

– über 10.000 Artikel pro Stunde,<br />

20 Stunden am Tag, sechs Tage die Woche.<br />

Der Clou in Sachen Nachhaltigkeit:<br />

Im gesamten System wird keine Pneumatik<br />

mehr eingesetzt, sondern Servoantriebe.<br />

Die Wahl fiel dabei auf den ECI-<br />

63-Antrieb von Ebm-Papst.<br />

Tausche Pneumatik- gegen<br />

ECI-Antrieb<br />

Der Strombedarf des Servoantriebs ist um<br />

ein Vielfaches geringer als für die Drucklufterzeugung<br />

der Pneumatik. Auch bei<br />

der Wartung macht sich der Unterschied<br />

zu Pneumatik bemerkbar: Müssen pneumatische<br />

Lösungen nach tausenden Bewegungen<br />

aufgrund ihrer Mechanik<br />

nachjustiert werden, sind Servoantriebe<br />

deutlich weniger wartungs- und serviceanfällig,<br />

da das Getriebe direkt auf die<br />

Kulisse wirkt. Der Resolver nimmt immer<br />

zuverlässig die Bewegungsimpulse auf,<br />

56 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024


TECHNIK «<br />

woraus sich die tatsächlichen Positionen<br />

ergeben und sich im Regelfall nichts verstellen<br />

kann. Damit haben Servoantriebe<br />

einen längeren Produktzyklus. Dadurch<br />

sinken beispielsweise auch die Servicekosten,<br />

bei gleichzeitig reduzierten Gesamtbetriebskosten.<br />

Diese Ersparnis ist<br />

gerade bei Anlagen mit vielen Betriebsstunden<br />

oft ausschlaggebend. Die Technik<br />

der ECI-Servoantriebe schafft die Synergien<br />

von Effizienz und Nachhaltigkeit.<br />

Denn sie verfügen zusätzlich über eine integrierte<br />

Steuerungselektronik und Sensorik,<br />

sind IoT-fähig und auch auf dem<br />

neuesten Stand in Sachen Predictive<br />

Maintenance.<br />

Der elektrisch kommutierte Innenläufermotor<br />

der Baugröße 63, der ECI<br />

63.40-K5 mit EC75.2, ist mit einem Leistungsbereich<br />

von 180 bis 370 W bestens<br />

geeignet für den Einsatz in industriellen<br />

Applikationen. Mit der Betriebs- und Regelelektronik<br />

„K5“ mit CANopen-Kommunikationsschnittstelle<br />

integriert er die<br />

Endlagensensorik, die bislang bei pneumatischen<br />

Antrieben separat erfolgen<br />

und gewartet werden musste, um Endlagen<br />

sicher zu detektieren. Das spart Installations-<br />

und Wartungszeit – sowie<br />

-kosten. Seine CAN-Bus-Ansteuerung<br />

vereinfacht dabei die Ansteuerung des<br />

gesamten Feldbusnetzwerkes. Denn diese<br />

wäre im Fall der Beumer-Lösung mit der<br />

Vielzahl an Klappenantrieben komplizierter<br />

zu strukturieren, als es die CAN-Bus-<br />

Schnittstelle des K5 ermöglicht. Prinzipiell<br />

ist ein Drehzahlregelbereich von<br />

0 min -1 mit Haltemoment bis 5.000 min -1<br />

möglich.<br />

Laut Patrick Schumacher, Produktmanager<br />

Industrielle Antriebstechnik Ebm-<br />

Papst, ist der ECI 63 aufgrund seiner geringen<br />

Größe sehr gut geeignet für Intralogistiklösungen<br />

wie diese: „Das Etacrown-Winkelgetriebe<br />

zahlt zudem auf<br />

die gewünschte Effizienz und die Energieeinsparung<br />

ein, auch wenn der Antrieb<br />

per se schon einen sehr hohen Wirkungsgrad<br />

und eine hohe Leistungsdichte aufweist.“<br />

Im einstufigen Bereich erreichen<br />

die Etacrown-Winkelgetriebe von Ebm-<br />

Papst Wirkungsgrade von über 90 %.<br />

Denn es treten kaum Reibungsverluste<br />

auf. Die Motorleistung steht fast vollständig<br />

der Antriebsaufgabe zur Verfügung.<br />

10 % Verlustleistung gegenüber bis<br />

zu 75 % bei herkömmlichen Schneckenradausführungen<br />

sind auch bei kleinen<br />

Antrieben ein enormes Sparpotential. Oft<br />

kann man den Antriebsmotor zudem kleiner<br />

dimensionieren und Bauraum sowie<br />

Kosten sparen.<br />

Intelligenter Antrieb<br />

Dank der „Intelligenz“ des ECI 63 kommen<br />

sowohl Beumer als auch die Witt-Gruppe<br />

selbst einfacher an mehr Maschinendaten.<br />

Für die Anlagen bedeutet das einen<br />

wichtigen Mehrwert in Sachen Predictive<br />

Maintenance. Sie werden dadurch selbst<br />

immer intelligenter. Darüber hinaus hilft<br />

es auch den Technikern der Witt-Gruppe<br />

vor Ort weiter, die Verfügbarkeit stetig zu<br />

verbessern.<br />

Ein einfaches, fiktives Beispiel über die<br />

Funktionsweise bei der Witt-Gruppe: Der<br />

ECI-Antrieb erkennt dank seiner integrierten<br />

Endlagensensorik frühzeitig, dass<br />

die Klappe klemmt, wenn zwei bestimmte<br />

Artikel gemeinsam bestellt werden – eine<br />

Fußmatte und eine Winterjacke. Er<br />

stoppt, um die Ware nicht zu beschädigen.<br />

Somit ist die Gefahr der Beschädigung<br />

gegen Null reduziert. Die aufbereiteten<br />

Maschinendaten in der Software<br />

Mit der integrierten Betriebs- und Regelelektronik<br />

„K5“ mit CANopen Kommunikationsschnittstelle<br />

kann der ECI 63 Endlagen sicher detektieren.<br />

Bild: Stefan Hobmaier (Fotogloria)<br />

wiederum erkennen die Regelmäßigkeit<br />

und warnen vorab über potenzielle Störungen<br />

und geben Anleitungen, um den<br />

Betrieb zu optimieren, wie den wertvollen<br />

Hinweis, diese beiden Artikel zukünftig<br />

separat zu sortieren.<br />

Mit der neuen Klappensteuerung über<br />

Servomotoren löst sich die Witt-Gruppe<br />

nach 13 Jahren von der bewährten Klappenmechanik<br />

mit Pneumatikzylindern.<br />

„Damit verbinden wir ganz neue Möglichkeiten<br />

der Sendungsbildung“, sagt Michèle<br />

Hille, Abteilungsleiter Instandhaltung<br />

der Witt-Gruppe. Denn es kommen in vieler<br />

Hinsicht neue Baugruppen zum Einsatz,<br />

von der Antriebs- bis zur Lesetechnik,<br />

von Touchscreens zur Bedienung bis<br />

hin zu Tablets zur Störungsbehebung. Ihn<br />

begeistert die hohe technische Verfügbarkeit<br />

im Betrieb in Verbindung mit einer<br />

stabilen Lieferzusage. Die Umstellung auf<br />

Servoantriebe hat sich gelohnt: „Der<br />

Wechsel ist zeitgemäß und zahlt voll auf<br />

die Nachhaltigkeit durch reduzierten<br />

Energieverbrauch im Betrieb ein“, so Hille.<br />

Hier hat es in den letzten Jahrzenten bereits<br />

an vielen Stellen große Entwicklungsschritte<br />

in den einzelnen Komponenten<br />

gegeben, ohne dass ein Ende<br />

schon absehbar wäre. (hw)<br />

Die in der Softwarelösung aufbereiteten<br />

Daten sind über Smart Data-Dashboard<br />

jederzeit abrufbar.<br />

Bild: Stefan Hobmaier (Fotogloria)<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 57


Restposten von Stahl und anderen Metallen sind wertvolle Ressourcen und liegen oft brach. Über das Onlineportal Resourex lässt sich mit ihnen handeln.<br />

Bild: phonlamaiphoto / stock.adobe.com, Resourex<br />

Digitale Plattform: Resourex ist seit drei Jahren online<br />

Spotmarkt-Handel:<br />

Schneller und günstiger zu Stahl<br />

Oder zu Aluminium und anderen Metallen. Das Start-up Resourex jedenfalls bietet eine<br />

digitale Plattform, die schnellen Handel beispielsweise mit Stahl-Restposten ermöglicht<br />

und so manchem Betrieb hilft, seinen kurzfristigen Bedarf zu decken. Genauso dient das<br />

Tool auch dazu, überflüssige Restbestände zu veräußern.<br />

» Olaf Stauß, Redakteur Konradin Industrie<br />

Wer „resourex.com“ das erste Mal eintippt, wird<br />

verblüfft: Er trifft auf eine Site ohne Menü-<br />

Struktur. Dafür mit symbolträchtigem Motiv oder<br />

einem plakativ inszenierten Spruch, etwa wie<br />

„Open 24 hours“ am 31. Januar – und dies immer<br />

wieder neu und anders. Offensichtlich ist hier ein<br />

Start-up am Werk, das unkonventionell operiert. Und<br />

auch signalisiert, dass es mit seiner Dienstleistung<br />

schnell und ohne Umschweife zum Ziel kommen will.<br />

Wer jedenfalls interessiert ist als Unternehmen, kann<br />

sich über den Button oben im Eck registrieren und<br />

erhält in Kürze einen Anruf von Resourex.<br />

„Wir arbeiten vorwiegend via Empfehlungen“,<br />

erklärte Felicia Achleitner auf der Messe Blechexpo<br />

2023 – Head of Sales & Marketing bei dem Wiener<br />

Start-up. Mit jedem neu Registrierten vereinbaren<br />

die jungen Tradingtool-Betreiber einen Kennenlern-<br />

Termin, checken die Ziele ab und schalten ihn dann<br />

erst frei.<br />

Das scheint zu funktionieren: Drei Jahre ist das<br />

Portal nun online, das mit Restposten startete, und<br />

aktuell sind rund 500 Nutzer aktiv. „Im letzten Jahr<br />

hat sich die umgesetzte Tonnage mehr als ver -<br />

doppelt“, sagte Achleitner auf der November-Messe.<br />

58 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024


TECHNIK «<br />

Abnehmer und Anbieter seien zahlenmäßig ausgewogen,<br />

„viele machen auch beides“.<br />

Begonnen hat es mit einer Idee: Die Gründer<br />

Markus Janovsky (CEO) und Günther Wutzl (CTO)<br />

sind in Niederösterreichs „Eisenstraße“ groß geworden<br />

– und kennen Stahl als ihr natürliches Industrie-<br />

Umfeld. Doch beruflich kommen sie aus der IT-Welt.<br />

Lange befreundet, schauten sie sich um und überlegten,<br />

was sie mit ihrem Know-how bewegen können.<br />

Sie entdeckten brachliegende Restposten als Markt -<br />

lücke: „Es gibt Firmen, die Stahl wegwerfen müssen“,<br />

erklärte CEO Janovsky auf der Blechexpo.<br />

Ein OEM beispielsweise hat Material auf Lager, das<br />

für eine auslaufende Anwendung nicht mehr<br />

gebraucht wird und für eine neue nicht geeignet ist.<br />

Andere Anwender könnten die Charge gut gebrauchen<br />

– bei niedrigen Kosten sogar dann, wenn die<br />

Güte für ihre Zwecke überdimensioniert ist. Das können<br />

auch kleinere Mengen sein. Die Angebote müssen<br />

nicht gleich tausende Tonnen oder gar Lieferkontrakte<br />

umfassen. „Bei uns wird immer geschaut, dass<br />

mindestens ein Lkw voll wird“, umschreibt Achleitner<br />

die untere Liefergrenze – also mindestens 25 t.<br />

Wie funktioniert der Spotmarkt über resourex.<br />

com? Ähnlich wie eine Auktion: Bieter stellen Material<br />

ein, das sie zeitnah verfügbar haben. Sie nennen<br />

Spezifikationen, ergänzen gegebenenfalls Bilder<br />

(etwa von Mängeln) und geben einen Mindestpreis<br />

vor, wenn sie wollen. Potenzielle Käufer können<br />

Gebote abliefern. Einigen sie sich, kümmert sich der<br />

Anbieter um die Lieferung.<br />

Resourex ist für Anbieter kostenlos<br />

Bei Unstimmigkeiten hilft Resourex weiter. Bisher sei<br />

es aber noch nie zu Streitigkeiten gekommen, meint<br />

Felicia Achleitner – und führt dies auf die persönlich<br />

geknüpften Kontakte zurück. Die Nutzung des<br />

Tradingtools ist kostenlos. Die Provision von 1 %<br />

lässt Resourex den Einkäufer zahlen, „denn wir wollen<br />

ihm die größte Freiheit lassen, bei wem er einkauft“,<br />

so Achleitner.<br />

„Es ist so einfach wie Autofahren. Man muss es nur<br />

probieren“, wirbt sie. Das Persönliche scheint eines<br />

der Geheimnisse von Resourex zu sein. „Durch unsere<br />

Kontakte bekommen wir viel Feedback. Und das gibt<br />

oft den Anstoß für coole Features, die unsere Techniker<br />

entwickeln.“ Insgesamt acht junge Mitarbeiter<br />

zählt das österreichische Start-up zurzeit, mehrheitlich<br />

IT-Fachleute.<br />

Zu den schon umgesetzten „coolen“ Neuerungen<br />

gehören zum Beispiel teilautomatisierte Abläufe.<br />

Kunden können Prozesse bei sich installieren lassen,<br />

die ihnen Verkaufs- oder auch Kaufangebote per<br />

Knopfdruck ermöglichen. Resourex-Mitarbeiter bauen<br />

dazu auf Wunsch die notwendigen Schnittstellen<br />

fürs System. Das entspricht dem großen Ziel, den<br />

Stahlhandel weitestgehend zu vereinfachen für die<br />

Kunden. „Highly automated Spot Market Trading of<br />

Metals“ hat sich Resourex auf die Fahnen geschrieben.<br />

Dieses Motto findet sich kleingedruckt auch auf<br />

der Website und auf Flyern wieder.<br />

Von einer „End-to-End-Digitalisierung am Spotmarkt“<br />

ist an anderer Stelle die Rede. Den Marktteilnehmern<br />

soll es möglich werden, „in Echtzeit Transaktionen<br />

durchzuführen“. Die jüngste Erfolgsmeldung<br />

machten die findigen IT-ler via LinkedIn-Post publik:<br />

„Der schnellste Trade im letzten Jahr lag bei genau<br />

22,9 Sekunden. Kann das in diesem Jahr jemand<br />

toppen?“<br />

Ein weiteres neues Feature ist ein Suchagent, der<br />

bestimmte Materialien und/oder Preisfenster ins<br />

Visier nimmt. Schon 2023 wurde ein Tool mit KI angekündigt.<br />

Dieses ist jetzt in der Beta-Phase. Stammkunden<br />

haben bereits Zugang und erproben es,<br />

berichtet die Marketing-Leiterin. „Resourex Insights“<br />

verfolgt die Markttrends mithilfe von KI. Die App<br />

halte Nutzer auf dem Laufenden, etwa wie sich die<br />

Preise entwickeln.<br />

Noch vieles ist im Werden im digitalen Stahl -<br />

handel, geht es nach Visionen und Erwartungen der<br />

Resourex-Gründer. CEO Markus Janovsky zog auf der<br />

Blechexpo 2023 den Vergleich mit dem Aktien -<br />

handel. Im Gespräch mit der Publikation MarketSteel<br />

sagte er: „Eine Aktie hat vielleicht zwei Parameter,<br />

bei Stahl ist das deutlich komplexer. Im Stahlhandel<br />

ist also noch viel Raum für digitale Entwicklungen.“<br />

Hinsichtlich eines anderen Aspekts blieb er in diesem<br />

Gespräch aber konservativ: „Die Lieferantenbetreuung<br />

wird mit Sicherheit in Menschenhand bleiben,<br />

längerfristig auch die Selektion von Händlern.“<br />

Bild: Resourex<br />

In Niederösterreichs<br />

„Eisenstraße“ mit ihrer<br />

stahlverarbeitenden<br />

Industrie sind sie<br />

aufgewachsen. Als IT-<br />

Experten hatten sie die<br />

Idee einer Resourcenbörse<br />

und so entstand<br />

resourex.com.<br />

Die Gründer im Bild:<br />

links Markus Janovsky<br />

(CEO), neben ihm<br />

Günther Wutzl (CTO).<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 59


Der Greifer des Picand-Place-Roboters<br />

ist austauschbar.<br />

Durch diesen<br />

modularen Aufbau<br />

lässt sich die Anlage<br />

schnell und flexibel<br />

umrüsten.<br />

Bild: Seitec<br />

Pick-and-Place-Einheit mit kurzen Umrüstzeiten<br />

Schnelle Werkzeugwahl per Touch<br />

Wenn viele unterschiedliche Werkstücke auf einer Maschine verarbeitet werden sollen, spielen<br />

Umrüstzeiten eine wichtige Rolle. Großen Zeitgewinn verspricht der Pick-and-Place-Roboter<br />

„Seibot“ der Erfurter Firma Seitec. Er ist ausgerüstet mit Komponenten aus dem Automatisierungsbaukasten<br />

Movi-C von SEW-Eurodrive. Das Besondere: für alle Robotergeometrien kommt<br />

immer die gleiche, standardisierte Schnittstelle zwischen der Robotersteuerung mit dem<br />

Softwaremodul Movikit Robotics und der übergeordneten Steuerung zum Einsatz.<br />

» Hans-Joachim Müller, Marktmanager bei SEW-Eurodrive<br />

Ein Werkstück von der Zuführung nehmen<br />

und zur Weiterverarbeitung in<br />

die passende Halterung legen, ist ein monotoner<br />

Arbeitsschritt. Er eignet sich perfekt<br />

zur Automatisierung – und wird doch<br />

immer noch oft von Hand erledigt. Herkömmliche<br />

Pick-and-Place-Systeme wiederum<br />

bremsen sich meist selbst mit langen<br />

Umrüstzeiten, wenn die Verarbeitung<br />

unterschiedlicher Werkstücke gefragt ist.<br />

Der Erfurter Systemintegrator Seitec<br />

hat in Zusammenarbeit mit dem Antriebsspezialisten<br />

SEW-Eurodrive diesen<br />

Aufgabenbereich neu gedacht. Ergebnis<br />

ist eine flexible Handhabungslösung, die<br />

alle Komponenten eines Pick-and-Place-<br />

Systems in einer einzigen, komfortablen<br />

Bedienoberfläche bündelt. Die Maschine<br />

kann hunderte, sehr unterschiedliche<br />

Werkstücke mit minimalen Umrüstzeiten<br />

verarbeiten. Für das Verwalten und Verfolgen<br />

der Werkstücke in der Maschine<br />

wurde der IEC-Softwarebaustein Movikit<br />

Production-Line-Control von SEW-Eurodrive<br />

eingesetzt. Sie ermöglicht, Werkstücke<br />

von einem bewegten Band auf ein anderes<br />

bewegtes Band zu legen.<br />

„Die Rezepte sind im Kontrollsystem der<br />

Einheit gespeichert“, erläutert Daniel<br />

Pfeffer, Head of Operations bei Seitec. Mit<br />

nur wenigen Touchgesten am Bedienpanel<br />

kann ein Maschinenbediener innerhalb<br />

von Sekunden die Anlage auf ein<br />

neues Werkstück einstellen. Ist ein Grei-<br />

ferwechsel nötig, fordert die Maschine in<br />

derselben Oberfläche dazu auf und parkt<br />

den zentralen Roboter an der passenden<br />

Position. „Das dauert insgesamt vielleicht<br />

eine Minute“, betont Pfeffer, der auch der<br />

Projektleiter ist und das Konzept entwickelte.<br />

„Hieraus ergibt sich ein enormer<br />

Zeitgewinn gegenüber Anlagen, die bei<br />

Anpassungen einen Eingriff in verschiedene<br />

Bedieneinheiten an der Maschine<br />

erfordern – insbesondere bei der Handhabung<br />

kleiner Losgrößen.“<br />

Ein weiterer Wunsch des Kunden war,<br />

auch die Bedienung der Kamera über die<br />

Visualisierung der Gesamtanlage zu ermöglichen.<br />

Somit sind zum Einfahren der<br />

Anlage mit neuen Teilen bzw. dem Einler-<br />

60 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024


TECHNIK «<br />

nen neuer Konturen weder Laptop noch<br />

Software notwendig.<br />

Das erste Exemplar dieser neuartigen<br />

Gesamtlösung wurde von einem großen<br />

mittelständischen Produktionsunternehmen<br />

für den Bereich der Verarbeitung und<br />

Fertigung bestellt. Auslöser für den Auftrag<br />

war ein gar nicht so seltenes Problem:<br />

Eine Teilanlage der Produktionsstraße,<br />

die erst seit 10 Jahren im Einsatz<br />

ist, wurde vom Hersteller bereits wieder<br />

abgekündigt. Die alte Maschine lässt sich<br />

nicht mehr mit vertretbarem Aufwand an<br />

neue Anforderungen anpassen und ist somit<br />

nicht mehr zukunftssicher.<br />

Als Lösung entwickelten Seitec und<br />

SEW-Eurodrive gemeinsam eine einheitliche<br />

Schnittstelle zwischen der Robotersteuerung<br />

mit dem Softwaremodul Movikit<br />

Robotics und der übergeordneten Anlagensteuerung.<br />

Diese Kombination eignet<br />

sich für alle Robotergeometrien vom<br />

Scara- bis zum 6-Achs-Knickarmroboter.<br />

So konnte die Komplexität – im Vergleich<br />

zu herkömmlichen Anlagen dieser Art –<br />

deutlich reduziert werden. Daniel Pfeffer<br />

betont: „Der ganz große Vorteil dieses<br />

Konzepts ist, dass die Positions- und Dynamikwerte<br />

des Roboters für den Pickand-Place-Prozess<br />

über die Visualisierung<br />

der übergeordneten Steuerung einstellbar<br />

sind.“ Damit haben Einrichter der Maschine<br />

bzw. Instandhalter jederzeit die Möglichkeit,<br />

den Produktionsprozess zu optimieren.<br />

Ein gesondertes Bedienpanel oder<br />

spezielle Software sind nicht mehr notwendig.<br />

„Die Lösung von Seitec ermöglicht<br />

auch eine wesentlich höhere Anlagenlebensdauer“,<br />

unterstreicht Pfeffer.<br />

Gründe dafür seien ihr einfacher und modularer<br />

Aufbau aus industriellen Standardkomponenten<br />

sowie der durchgehende<br />

Einsatz von Standardschnittstellen.<br />

Herzstück der Anlage ist derzeit ein Tripod-Roboter<br />

mit zusätzlicher Drehachse,<br />

der je nach Bedarf mit zwei verschiedenen<br />

Greifern ausgestattet wird. Er wird<br />

durch vier Servomotoren der Baureihe<br />

CMP mit PxG-Getrieben in der Ausführung<br />

P5 (für hohe Dynamik) von SEW-Eurodrive<br />

angetrieben. Die Werkstücke werden<br />

im Vorfeld mittels zwei verschiedener<br />

Methoden vereinzelt. Eine Kamera zur industriellen<br />

Bildverarbeitung, die über<br />

Bild: SEW<br />

Das Herzstück der Anlage bildet ein Tripod-Roboter,<br />

hier ohne Verkleidung. Er wird durch CMP-Servomotoren<br />

mit Servo-Planetengetrieben angetrieben.<br />

Ethernet/IP in das Gesamtsystem integriert<br />

ist, erfasst Form und Lage von derzeit<br />

rund 130 unterschiedlichen Werkstücken<br />

auf dem Zuführband. Dieses muss –<br />

dem neuesten Stand der Technik entsprechend<br />

– nicht mehr transparent sein, wodurch<br />

sich Handhabung und Service vereinfachen.<br />

Zudem können das Pick-Band<br />

und das Place-Band in einem beliebigen<br />

Winkel zueinander angeordnet sein.<br />

Das System liefert so die standardisierte<br />

Grundlage für die Kinematik des Pickand-Place-Roboters<br />

mit vier Freiheitsgraden.<br />

„Wir mussten für die extrem unterschiedlichen<br />

Geometrien und Größen ein<br />

System finden, um die Teile zu vereinzeln<br />

und sie dann korrekt handzuhaben“, erläutert<br />

Daniel Pfeffer. Ziel des Kunden<br />

war es, in Vorbereitung auf den nächsten<br />

Arbeitsschritt, mehrere Werkstücke im<br />

Sekundentakt auf einem Warenträger zu<br />

platzieren. Diese Zielvorgaben habe man<br />

mit dem System erreicht.<br />

„Wenn ein neues Werkstück eingelernt<br />

werden soll, wird die Anlage mit Hilfe des<br />

intelligenten Movi-C Controllers UHX65<br />

von SEW-Eurodrive in wenigen Minuten<br />

über das Bedienpanel konfiguriert. Anschließend<br />

speichert man den Prozess als<br />

neues Rezept“, erklärt Christopher Kühn,<br />

der zweite Projektleiter für die Neuentwicklung.<br />

Benötigt der Roboter irgendwann<br />

mehr Freiheitsgrade oder eine andere<br />

Kamera, könnte jede Komponente<br />

dank der nichtproprietären Schnittstellen<br />

einfach gewechselt werden. Sie ließen<br />

sich dann mit Hilfe der bereits im Controller<br />

vorliegenden Kinematikdaten mit<br />

wenig Aufwand in die Anlage integrieren.<br />

„Alles zwischen zwei und sechs Freiheitsgraden<br />

ist möglich“, ergänzt Daniel Pfeffer.<br />

Auch die Zuführbänder mit zehn weiteren<br />

Servomotoren werden durch denselben<br />

Controller gesteuert, der auf diese<br />

Weise bereits intern ein Lagebild der gesamten<br />

Kinematik der Anlage hat. Bis zu<br />

zehn Roboter, 2.000 Produkte und 200<br />

Ablageboxen können verwaltet werden.<br />

„Unser Konzept ließ sich nur mit den<br />

Möglichkeiten des Automatisierungsbaukastens<br />

Movi-C umsetzen“, sagt Daniel<br />

Pfeffer. Die Entwickler heben die unkomplizierte<br />

und rasche Zusammenarbeit mit<br />

SEW-Eurodrive hervor. So entstand eine<br />

schlanke und somit kostengünstige Gesamtlösung.<br />

Bild: SEW<br />

CMP-Servomotoren<br />

mit Servo-Präzisionsgetrieben<br />

der Baureihe<br />

PxG – hier ein Testaufbau<br />

– bewegen den<br />

Tripod-Roboter.<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 61


» PRODUKTE<br />

Gelenkwellen<br />

Mit integrierter Sensorik<br />

Nach eigenen Angaben einen technologischen<br />

Durchbruch erzielt hat R+W, indem<br />

es die Sensortechnologie auf seine Gelenkwellen<br />

angewendet. Die Lösung, so<br />

heißt es, konzentriert sich auf die Anforderungen<br />

der Industrie 4.0, wie Erfassung<br />

von Daten, eine präzise Bewertung des<br />

Maschinenzustands und die zunehmende<br />

Optimierung von Raum und Zeit während<br />

der Konstruktionsphase. Die Sensoren<br />

erfassen physikalische Größen wie Drehmoment,<br />

Geschwindigkeit, Vibration und<br />

Kompression/Dehnung (mit einer Toleranz<br />

von


Dosieranlage<br />

Mischt und dosiert auf kleiner Fläche<br />

Die Multifunktionszelle MC-Easy ist eine<br />

kompakte Automatisierungslösung für<br />

das Mischen und Dosieren von Gap Filler<br />

und Vergussmaterialien. Das Standardmodell<br />

wurde nun überarbeitet und bietet<br />

laut Hersteller Rampf mehr Flexibilität.<br />

Das modulare Zellenkonzept ist als<br />

Stand-Alone-Lösung erhältlich und kann<br />

auch in bestehende Fertigungslinien integriert<br />

werden. Der Plug&Play-Ansatz<br />

sorgt für Zeitersparnis bei Aufbau und Inbetriebnahme.<br />

Die Materialbehälter für<br />

die Komponenten befinden sich in der<br />

Zelle und können manuell oder automatisch<br />

aus Hobbocks oder 200-l-Gebinden<br />

befüllt werden. Fürs prozesssichere Vermischen<br />

von 2-Komponenten-Material<br />

sorgt ein statisches Mischsystem. Die Dosiersteuerung<br />

übernimmt ein System von<br />

Beckhoff. Die Multifunktionszelle ist mit<br />

einem Roboter mit einer Traglast von maximal<br />

3 kg und einer Reichweite von rund<br />

600 mm ausgestattet. Für die Roboterprogrammierung<br />

sind keine Vorkenntnisse<br />

erforderlich. Das Teilehandling ist manuell<br />

oder mittels Bandintegration möglich.<br />

Bild: Rampf<br />

Anschlagpunkte<br />

Lasten sicher am Haken<br />

Bild: Otto Ganter<br />

Um etwas anzuheben, braucht es einen Kran, Seile oder Ketten und schließlich Anschlagpunkte<br />

an der Last selbst. Die gibt es bei Ganter. Als klassische Anschlagpunkte gelten die<br />

Ringschrauben nach DIN 580. Sie werden lastseitig in vorhandene Gewinde eingedreht.<br />

Dort wo keine Gewinde möglich sind, werden Ringmuttern nach DIN 582 analog eingesetzt.<br />

Ganter bietet diese Normen in drei Werkstoffen an: Stahl, Edelstahl A2 und A4.<br />

Der Blick ins Ganter-Portfolio zeigt außerdem Anschlagpunkte mit integrierten RFID-<br />

Tags. Diese ermöglichen, den jeweiligen Anschlagpunkt bei Verschleiß- und Sicherheitsprüfungen<br />

eindeutig zu identifizieren sowie digital und ohne Systembruch zu verwalten.<br />

Ein solcher RFID-Tag befindet sich beispielsweise in der Ringschraube GN 581<br />

oder Ringmutter GN 583, die auch nach dem Anschrauben um ihre vertikale Achse<br />

drehbar bleiben. Beide Optionen kennzeichnen auch den Lastbügel GN 586.1, allerdings<br />

ist hier die Lastöse zusätzlich abklappbar. Durch seiner kugelgelagerten Ringöse<br />

bleibt der Anschlagwirbel GN 5860 auch unter Last voll drehbar.<br />

Berufskleidung<br />

Für frostige Tage<br />

Für die kühle Jahreszeit bietet Textildienstleister Mewa mit der<br />

Arbeitskleidung „Dynamic Outdoor“ warme Jacken, Westen und<br />

Hosen im Rundum-Service an. Die Arbeits- und Schutzkleidung<br />

bietet eine hohe Wärme-Isolation, ist atmungsaktiv und modernsportlich<br />

geschnitten. Die Wetterkleidung in Fleece-, Thermo-,<br />

Softshell- oder Winterausführung hält warm und trocken und<br />

schützt bei Wind, Regen und Kälte. Mewa Outdoor ist ebenfalls als<br />

Warnschutzausführung mit fluoreszierendem Gewebe und Reflexstreifen<br />

erhältlich. Die Warn- und Wetterschutzkleidung ist für alle<br />

konzipiert, deren Arbeitsplatz draußen liegt und deren Arbeits -<br />

zeiten auch nachts oder früh und spät am Tag sein können und ist<br />

im Rundum-Service erhältlich. So kann man frisch gewaschene<br />

Arbeitskleidung einfach aus dem Schrank holen und anziehen.<br />

Bild: Mewa<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 63


IMPRESSUM<br />

» PRODUKTE<br />

Antriebstechnik<br />

Reibungsarmer Trockenlauf dank Festschmierstoffen<br />

erscheint dienstags ISSN 0019–9036<br />

Organ des Wirtschaftsverbands Stahl- und Metallverarbeitung e.V.<br />

(WSM), Düsseldorf, Hagen. Die Mitglieder des Verbandes erhalten<br />

den <strong>Industrieanzeiger</strong> im Rahmen ihrer Mitgliedschaft. Zusammenarbeit<br />

im Fachbereich der Gießereitechnik mit der Zentrale für<br />

Gussverwendung, Düsseldorf.<br />

Herausgeberin: Katja Kohlhammer<br />

Verlag: Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Ernst-Mey-Straße 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />

Geschäftsführer: Peter Dilger<br />

Verlagsleiter: Peter Dilger<br />

Chefredaktion:<br />

B. A. Alexander Gölz (ag), Phone +49 711 7594–438,<br />

Ernst-Mey-Straße 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />

Redaktion:<br />

M. A. David Kuhlmann (dak), Phone +49 711 7594–456;<br />

Frederick Rindle (fr), Phone +49 711 7594–539;<br />

M. A. Nico Schröder (sc), Phone +49 170 6401879;<br />

Susanne Schwab (su), Phone +49 711 7594–444;<br />

Dipl.-Ing. Olaf Stauß (os), Phone +49 711 7594–495;<br />

B. A. Hagen Wagner (hw), Phone +49 711 7594–391;<br />

Dipl.-Ing. (FH), Dipl.-Infowirtin (FH) Mona Willrett (mw),<br />

Phone +49 711 7594–285<br />

Ständige freie Mitarbeiter:<br />

Dipl.-Ing. Volker Albrecht (va), Ulrike Dautzenberg (ud),<br />

Michael Grupp (mg), Sabine Koll (sk), Markus Strehlitz (ms)<br />

Redaktionsassistenz: Daniela Engel, Phone +49 711 7594–452,<br />

Fax –1452, E-Mail: daniela.engel@konradin.de<br />

Layout: Jonas Groshaupt, Michael Kienzle, Ana Turina<br />

Die neue Miniatur-Linearführung<br />

der Serie Drylin W<br />

von Igus besteht aus<br />

einem Baukasten. Er umfasst<br />

direkt einbaufertige<br />

Systeme oder einzelne<br />

Komponenten. Neu dabei<br />

sind die Miniatur-<br />

Linearschlitten Drylin<br />

WW-06–20-T415-AL mit<br />

einem korrosionsbeständigen<br />

Gehäuse aus eloxiertem Aluminium.<br />

Passend auf einer Doppelwellenschiene,<br />

ebenfalls gefertigt aus eloxiertem Aluminium.<br />

Schlitten und Schiene benötigen<br />

zusammen eine Aufbauhöhe von nur<br />

20 mm und eine Breite von lediglich<br />

32 mm. Im Vergleich zur bislang kompaktesten<br />

Lösung des Herstellers sparen Konstrukteure<br />

somit 28 % Breite, 12 % Höhe<br />

und 70 % Gewicht. Die Linearführung<br />

passt in fast jede Nische – ob horizontal,<br />

vertikal oder überkopf eingebaut. Sie ist<br />

geeignet für Verstellmechanismen in<br />

engsten Bauräumen, unter anderem in Pipettiersystemen<br />

oder in Möbeln für Campingwagen.<br />

Lieferbar sind alle Komponenten<br />

der Baugröße 06 sowohl in Silber<br />

als auch in Schwarz. Die schwarze Optik<br />

reflektiert kein Licht und lässt sich unauffällig<br />

in jede Konstruktion integrieren.<br />

Bild: Igus<br />

Gesamtanzeigenleiter:<br />

Verantwortlich für den Anzeigenteil:<br />

Joachim Linckh, Phone +49 711 7594–565, Fax –1565<br />

Auftragsmanagement:<br />

Stefanie Teichmann, Phone +49 711 7594–323, Fax –1323<br />

Leserservice <strong>Industrieanzeiger</strong>:<br />

Postfach 810580, 70522 Stuttgart, Phone +49 711 7252-254,<br />

Fax +49 711 7252-399, E-Mail: leserservice@konradin.de<br />

Erscheinungsweise: dienstags (15 x jährlich)<br />

Bezugspreis: Inland jährlich 210,00 € inkl. Versandkosten und<br />

MwSt; Ausland 210,00 € inkl. Versandkosten. Einzelpreis 14,10 €<br />

(inkl. MwSt, zzgl. Versandkosten).<br />

Bestellungen erbitten wir an den Verlag. Sofern die Lieferung nicht<br />

für einen bestimmten Zeitraum ausdrücklich bestellt war, läuft das<br />

Abonnement bis auf Widerruf. Bezugszeit: Das Abonnement kann<br />

erstmals vier Wochen zum Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt<br />

werden. Nach Ablauf des ersten Jahres gilt eine Kündigungsfrist<br />

von jeweils vier Wochen zum Quartalsende.<br />

Bei Nichterscheinen aus technischen Gründen oder höherer Gewalt<br />

entsteht kein Anspruch auf Ersatz.<br />

Auslandsvertretungen:<br />

Großbritannien/Irland: Jens Smith Partnership, The Court,<br />

Long Sutton, GB-Hook, Hampshire RG 29 1TA, Phone 01256<br />

862589, Fax 01256 862182, E-Mail: jsp@trademedia.info;<br />

USA: D.A. Fox Advertising Sales, Inc. Detlef Fox, 5 Penn Plaza,<br />

19th Floor, New York, NY 10001, Phone +1 212 8963881,<br />

Fax +1 212 6293988, detleffox@comcast.net<br />

Druck: Konradin Druck, Kohlhammerstraße 1–15,<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen, Printed in Germany<br />

© 2024 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Leinfelden-Echterdingen<br />

Aerogel-Dämmstoffmatte<br />

Kein Rost unter der Dämmung<br />

Die nicht brennbare Aerogel-Dämmstoffmatte<br />

Armagel HTL wurde von Armacell<br />

speziell für industrielle Anwendungen<br />

entwickelt, bei denen Nichtbrennbarkeit,<br />

eine sehr hohe Wärmedämmleistung und<br />

die Eindämmung des Korrosionsrisikos<br />

unter der Dämmung (CUI) von entscheidender<br />

Bedeutung sind. Die Dämmstoffmatte<br />

weist Wasser ab, lässt aber Dampf<br />

entweichen, so dass technische Anlagen<br />

vor Tauwasser geschützt sind und das<br />

Bild: Armacell<br />

Korrosionsrisiko unter der Dämmung minimiert<br />

wird. Zur Auswahl stehen Materialdicken<br />

von 5, 10 und 20 mm. Armagel<br />

HTL entspricht ASTM C1728 und erreicht<br />

nach der europäischen Brandklassifizierung<br />

A1, die höchste Brandklasse für<br />

nichtbrennbare Baustoffe. Mit dem Material<br />

lassen sich die Installationskosten<br />

im Vergleich zu Wettbewerbsprodukten<br />

um bis zu 50 % reduzieren, so der Anbieter.<br />

Aufgrund der gestiegenen Nachfrage<br />

hat Armacell seine Herstellungskapazität<br />

um 50 % gesteigert. Weitere Kapazitätserhöhungen<br />

sind für das erste Quartal<br />

2024 geplant. Der Einsatz von Armagel<br />

HTL ist eine schnelle und kosteneffiziente<br />

Maßnahmen zur Verbesserung<br />

der Energieeffizienz in<br />

industriellen Anwendungen.<br />

64 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024


VORSCHAU «<br />

TOPSTORY BATTERIEGEHÄUSE<br />

Die ersten Gehäuse waren aus Metall. Doch jetzt gibt<br />

es eine riesige Vielfalt bis hin zu Holz und Kork –<br />

die Topstory schafft Einblicke. Im Bild das Valeo-<br />

Gehäuse für die Mercedes S-Klasse aus Organoblech.<br />

PRÄZISIONSWERKZEUGE<br />

Markus Horn, Geschäftsführer der Tübinger<br />

Paul Horn GmbH, erläutert die unterschiedlichen<br />

Anforderungen an die Bearbeitungswerkzeuge<br />

bei den verschiedenen Antriebskonzepten und<br />

beschreibt ein typisches Vorgehen beim Werkzeug-Engineering<br />

anhand eines innovativen<br />

Motorrad-Projekts.<br />

DIGITALISIERUNG<br />

Bild: US-SPE<br />

Auch die Automobilindustrie nutzt digitale<br />

Innovationen, selbst bei Tätigkeiten wie<br />

Montage und Nacharbeit. Dabei kommt die<br />

innovative AR-Technologie zum Einsatz.<br />

Die Analyse und Nutzung der gesammelten<br />

Daten mit KI-basierten Anwendungen eröffnet<br />

neue Möglichkeiten.<br />

Der <strong>Industrieanzeiger</strong> 04/2024 erscheint am 19.<strong>03.2024</strong><br />

Steckverbinder<br />

Eine Alternative zu herkömmlichen Kompressionsösen<br />

Hohe Zuverlässigkeit in rauen Umgebungen:<br />

Mit der Surlok-Plus-Serie bietet<br />

Amphenol eine zuverlässige Alternative<br />

zu herkömmlichen Kompressionsösen.<br />

Mit der Schutzklasse<br />

IP67 ist sie eine gegen Umwelteinflüsse<br />

abgedichtete Version der ursprünglichen Surlok-<br />

Reihe. Damit ist sie optimal für den Einsatz unter<br />

rauen, anspruchsvollen Umgebungsbedingungen<br />

geeignet. Energiespeicherung, Elektromobilität, Prozesssteuerung<br />

und Schwermaschinen sind die wichtigsten<br />

Märkte und Anwendungen für diesen Steckverbinder.<br />

Erhältlich sind sie bei Rutronik.<br />

Der neue Steckverbinder ist in kleineren Größen (3,6,<br />

5,7 und 8,0 mm) als der Vorgänger erhältlich und<br />

verfügt über eine Schnellverschluss- und Press-to-<br />

Release-Konstruktion. Da der Anbieter bei den<br />

Crimp-, Schraub- und Sammelschienenanschlussoptionen<br />

auf Industriestandards setzt, ist keine zusätzliche<br />

Investition in spezielle Drehmomentwerkzeuge<br />

nötig. Diese Kombination ermöglicht eine unkomplizierte<br />

Installation vor Ort.<br />

Bild: Amphenol/Rutronik<br />

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Wir bitten unsere Leser um<br />

freundliche Beachtung.<br />

Gerne können Sie die Beilage<br />

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<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 65


» ZULETZT<br />

Fossile<br />

Wortwahl<br />

Bescheuerte Einstiegssätze wie dieser hier sind aus<br />

dem Leben eines Redakteurs „nicht mehr wegzudenken“.<br />

Beim Sichten von Pressemitteilungen, die einen ständig erreichen,<br />

bekommt man tagtäglich einige Standardfloskeln und leere<br />

Worthülsen zu lesen: Ein Fensterhersteller meinte beispielsweise<br />

wirklich, die Öffentlichkeit darüber informieren zu müssen, dass<br />

Fenster aus moderner Architektur nicht mehr wegzudenken sind.<br />

In solchen Momenten schaut man kurz stirnrunzelnd in die<br />

Bild: Terrence/stock.adobe.com<br />

Ferne, freut sich, dass es Fenster gibt und verschiebt das Dokument in den Papierkorb —<br />

nichts Besonderes. Dennoch fragt man sich was einen scheinbar professionellen Texter zu<br />

sowas bewegt? Vielleicht eine durch Horror vacui, der Angst vor dem leeren Blatt,<br />

ausgelöste Panikreaktion? Möglich, aber vermutlich ist einfach nur der Kunde schuld, der<br />

vieles besser weiß, nur nicht, dass der erste Satz eines Textes sowas wie eine Visitenkarte ist,<br />

die einen im Idealfall zum Weiterlesen animieren soll. Ein meisterhaftes Beispiel dafür ist der<br />

erste Satz aus Kafkas „Die Verwandlung“: Der Leser taucht nicht nur direkt in die Handlung<br />

ein, er fühlt sich in das Schlafzimmers des armen Gregor Samsas katapultiert, der sich über<br />

Nacht in eine Schabe verwandelt hat. Ähnlich gestaunt habe ich, als ich neulich in meinem<br />

Postfach ein meisterhaftes Negativbeispiel dazu entdeckt habe, das mich direkt in die<br />

aus heutiger Sicht nicht mehr ganz so goldenen 50er Jahre katapultierte. Bitte anschnallen:<br />

„Eine klare Rollenverteilung kann nicht schaden — sei es in der Beziehung oder beim Autofahren.“<br />

Was wie ein Zitat aus der berüchtigten „Frau am Steuer“-Folge der Sendung „Der<br />

7. Sinn“ klingt, stammt aus der Pressemitteilung einer deutschen Tankstellenkette.<br />

Diese informiert über die wenig spannenden Ergebnisse einer selbst durchgeführten<br />

„aktuellen Studie“ über „Die Rolle des Beifahrers“. Hier wurden Autofahrer danach befragt,<br />

wen sie gerne oder ungerne als Beifahrer dabeihaben (36 % finden ihre „bessere Hälfte“ am<br />

schlimmsten). Die Umfrage zeigt nicht viel, nur dass scheinbar zum Verkauf von fossilen<br />

Brennstoffen auch eine fossile Geisteshaltung gehört. (hw)<br />

66 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024


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<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 67


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68 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024

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