Industrieanzeiger 03.2024
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» MANAGEMENT<br />
B2B-Experten informieren über Potenziale von KI im Marketing<br />
Vom Hype zur Superpower?<br />
Der Hype rund um die KI wirkt sich auch auf den Marketing-Alltag in B2B-Unternehmen aus.<br />
Viele Mittelständler befinden sich bei diesem Thema jedoch noch in der Findungsphase.<br />
Dabei kann KI ein wahrer Effizienzbooster sein, wenn man sie richtig einsetzt.<br />
» Tanja Auernhamer, Leiterin Verbandskommunikation und Pressesprecherin des bvik<br />
1. KI wird die Effizienz und Effektivität<br />
in der Markenführung massiv steigern<br />
Gemeinsam stark:<br />
Künstliche Intelligenz<br />
und menschliche<br />
Kreativität.<br />
Künstliche Intelligenz (KI) ist durch die Fähigkeit,<br />
riesige Datenmengen in Echtzeit verarbeiten zu<br />
können, prädestiniert für den Einsatz in der Marktforschung<br />
und Kundendatenanalyse, beim Monitoring<br />
von Social-Media-Inhalten oder der Prognose<br />
künftiger Nachfrageentwicklungen auf Basis historischer<br />
Daten. Laut der bvik-Studie „Trendbarometer<br />
Industriekommunikation 2024“ sehen jedoch nur<br />
50 % der rund 230 Teilnehmer aus der Industrie und<br />
Agenturwelt generative KI wie ChatGPT oder DALL-E<br />
im Laufe des Jahres zum Standard in der Content-<br />
Produktion werden. „Die Ergebnisse zeigen, dass die<br />
Hälfte der Unternehmen diese Veränderungen<br />
‚umarmen‘. Bei der anderen Hälfte gibt es anscheinend<br />
Unsicherheiten, die wir gemeinsam abbauen<br />
sollten, um das volle Potenzial dieser Technologie<br />
zu nutzen“, analysiert Prof. Dr. Uwe Kleinkes,<br />
Studiengangleiter Technisches Management und<br />
Marketing, Hoch schule Hamm-Lippstadt. Der Industrie-Verband<br />
bvik postuliert aufbauend auf den<br />
Studienergeb nissen in seinem neuen Whitepaper<br />
fünf Thesen zu Chancen, Grenzen und Risiken von KI<br />
im Marketing:<br />
Bild: Generiert mit KI/stock.adobe.com<br />
KI kann die operative Markenführung vielfältig unterstützen<br />
– ob bei der Kampagnengestaltung, der Content-Erstellung<br />
oder in der Kundenkommunikation.<br />
Wer die Technologien richtig einzusetzen weiß, wird<br />
die Markenarbeit damit deutlich effektiver und effizienter<br />
erledigen können. Beachten müssen Unternehmen<br />
dabei aber die Folgen, die der KI-Einsatz auf die<br />
Markenwahrnehmung haben kann. Ein tiefes Markenverständnis<br />
wird künftig relevanter werden, um KI-erzeugte<br />
Assets aus Sicht der Marke evaluieren zu können,<br />
damit diese glaubwürdig und authentisch bleibt.<br />
2. Predictive KI bringt neue Potenziale<br />
für die Customer Experience<br />
KI-Systeme eröffnen für die Kundenbindung und<br />
-gewinnung im B2B-Marketing völlig neue Dimensionen.<br />
Durch Datenanalysen liefern sie ein tieferes<br />
Kundenverständnis, das sich in Echtzeit für eine personalisierte<br />
Kundenansprache nutzen lässt. Nicht nur<br />
im Online-Bereich in Form von Chatbots oder personalisierten<br />
Ads, sondern auch im persönlichen Kontakt<br />
auf Messen und anderen Events. Als Input dienen<br />
hier Marktdaten und Informationen aus Lead-<br />
Kontakten vergangener Messen. Die Erkenntnisse<br />
helfen zum Beispiel bei der Entscheidung, welche<br />
Produkte oder Dienstleistungen am Stand präsentiert<br />
oder hervorgehoben werden sollen.<br />
3. KI-Aktivitäten glaubwürdig<br />
kommunizieren<br />
Unternehmen müssen einen ethisch verantwortungsvollen<br />
Umgang mit KI sicherstellen und ihre<br />
Prinzipien und Aktivitäten glaubwürdig gegenüber<br />
den Stakeholdern kommunizieren. Nur so wird es gelingen,<br />
das Vertrauen der Kunden langfristig zu halten.<br />
Unternehmen, die „Digital Trust“ genießen, sind<br />
am Ende wirtschaftlich erfolgreicher. Auch wenn<br />
Markenwissenschaftler den negativen Impact von KI<br />
auf die Markenwahrnehmung aktuell noch nicht<br />
18 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024