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Industrieanzeiger 03.2024

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TECHNIK «<br />

woraus sich die tatsächlichen Positionen<br />

ergeben und sich im Regelfall nichts verstellen<br />

kann. Damit haben Servoantriebe<br />

einen längeren Produktzyklus. Dadurch<br />

sinken beispielsweise auch die Servicekosten,<br />

bei gleichzeitig reduzierten Gesamtbetriebskosten.<br />

Diese Ersparnis ist<br />

gerade bei Anlagen mit vielen Betriebsstunden<br />

oft ausschlaggebend. Die Technik<br />

der ECI-Servoantriebe schafft die Synergien<br />

von Effizienz und Nachhaltigkeit.<br />

Denn sie verfügen zusätzlich über eine integrierte<br />

Steuerungselektronik und Sensorik,<br />

sind IoT-fähig und auch auf dem<br />

neuesten Stand in Sachen Predictive<br />

Maintenance.<br />

Der elektrisch kommutierte Innenläufermotor<br />

der Baugröße 63, der ECI<br />

63.40-K5 mit EC75.2, ist mit einem Leistungsbereich<br />

von 180 bis 370 W bestens<br />

geeignet für den Einsatz in industriellen<br />

Applikationen. Mit der Betriebs- und Regelelektronik<br />

„K5“ mit CANopen-Kommunikationsschnittstelle<br />

integriert er die<br />

Endlagensensorik, die bislang bei pneumatischen<br />

Antrieben separat erfolgen<br />

und gewartet werden musste, um Endlagen<br />

sicher zu detektieren. Das spart Installations-<br />

und Wartungszeit – sowie<br />

-kosten. Seine CAN-Bus-Ansteuerung<br />

vereinfacht dabei die Ansteuerung des<br />

gesamten Feldbusnetzwerkes. Denn diese<br />

wäre im Fall der Beumer-Lösung mit der<br />

Vielzahl an Klappenantrieben komplizierter<br />

zu strukturieren, als es die CAN-Bus-<br />

Schnittstelle des K5 ermöglicht. Prinzipiell<br />

ist ein Drehzahlregelbereich von<br />

0 min -1 mit Haltemoment bis 5.000 min -1<br />

möglich.<br />

Laut Patrick Schumacher, Produktmanager<br />

Industrielle Antriebstechnik Ebm-<br />

Papst, ist der ECI 63 aufgrund seiner geringen<br />

Größe sehr gut geeignet für Intralogistiklösungen<br />

wie diese: „Das Etacrown-Winkelgetriebe<br />

zahlt zudem auf<br />

die gewünschte Effizienz und die Energieeinsparung<br />

ein, auch wenn der Antrieb<br />

per se schon einen sehr hohen Wirkungsgrad<br />

und eine hohe Leistungsdichte aufweist.“<br />

Im einstufigen Bereich erreichen<br />

die Etacrown-Winkelgetriebe von Ebm-<br />

Papst Wirkungsgrade von über 90 %.<br />

Denn es treten kaum Reibungsverluste<br />

auf. Die Motorleistung steht fast vollständig<br />

der Antriebsaufgabe zur Verfügung.<br />

10 % Verlustleistung gegenüber bis<br />

zu 75 % bei herkömmlichen Schneckenradausführungen<br />

sind auch bei kleinen<br />

Antrieben ein enormes Sparpotential. Oft<br />

kann man den Antriebsmotor zudem kleiner<br />

dimensionieren und Bauraum sowie<br />

Kosten sparen.<br />

Intelligenter Antrieb<br />

Dank der „Intelligenz“ des ECI 63 kommen<br />

sowohl Beumer als auch die Witt-Gruppe<br />

selbst einfacher an mehr Maschinendaten.<br />

Für die Anlagen bedeutet das einen<br />

wichtigen Mehrwert in Sachen Predictive<br />

Maintenance. Sie werden dadurch selbst<br />

immer intelligenter. Darüber hinaus hilft<br />

es auch den Technikern der Witt-Gruppe<br />

vor Ort weiter, die Verfügbarkeit stetig zu<br />

verbessern.<br />

Ein einfaches, fiktives Beispiel über die<br />

Funktionsweise bei der Witt-Gruppe: Der<br />

ECI-Antrieb erkennt dank seiner integrierten<br />

Endlagensensorik frühzeitig, dass<br />

die Klappe klemmt, wenn zwei bestimmte<br />

Artikel gemeinsam bestellt werden – eine<br />

Fußmatte und eine Winterjacke. Er<br />

stoppt, um die Ware nicht zu beschädigen.<br />

Somit ist die Gefahr der Beschädigung<br />

gegen Null reduziert. Die aufbereiteten<br />

Maschinendaten in der Software<br />

Mit der integrierten Betriebs- und Regelelektronik<br />

„K5“ mit CANopen Kommunikationsschnittstelle<br />

kann der ECI 63 Endlagen sicher detektieren.<br />

Bild: Stefan Hobmaier (Fotogloria)<br />

wiederum erkennen die Regelmäßigkeit<br />

und warnen vorab über potenzielle Störungen<br />

und geben Anleitungen, um den<br />

Betrieb zu optimieren, wie den wertvollen<br />

Hinweis, diese beiden Artikel zukünftig<br />

separat zu sortieren.<br />

Mit der neuen Klappensteuerung über<br />

Servomotoren löst sich die Witt-Gruppe<br />

nach 13 Jahren von der bewährten Klappenmechanik<br />

mit Pneumatikzylindern.<br />

„Damit verbinden wir ganz neue Möglichkeiten<br />

der Sendungsbildung“, sagt Michèle<br />

Hille, Abteilungsleiter Instandhaltung<br />

der Witt-Gruppe. Denn es kommen in vieler<br />

Hinsicht neue Baugruppen zum Einsatz,<br />

von der Antriebs- bis zur Lesetechnik,<br />

von Touchscreens zur Bedienung bis<br />

hin zu Tablets zur Störungsbehebung. Ihn<br />

begeistert die hohe technische Verfügbarkeit<br />

im Betrieb in Verbindung mit einer<br />

stabilen Lieferzusage. Die Umstellung auf<br />

Servoantriebe hat sich gelohnt: „Der<br />

Wechsel ist zeitgemäß und zahlt voll auf<br />

die Nachhaltigkeit durch reduzierten<br />

Energieverbrauch im Betrieb ein“, so Hille.<br />

Hier hat es in den letzten Jahrzenten bereits<br />

an vielen Stellen große Entwicklungsschritte<br />

in den einzelnen Komponenten<br />

gegeben, ohne dass ein Ende<br />

schon absehbar wäre. (hw)<br />

Die in der Softwarelösung aufbereiteten<br />

Daten sind über Smart Data-Dashboard<br />

jederzeit abrufbar.<br />

Bild: Stefan Hobmaier (Fotogloria)<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 03 | 2024 57

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