Industrieanzeiger 03.2024
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Das ist richtig. Zum einen verarbeiten wir<br />
relativ statische Informationen – wie zum<br />
Beispiel Berichte von NGOs, die in regelmäßigen<br />
Abständen veröffentlicht werden.<br />
Zum anderen gibt es aber auch sehr<br />
dynamische Informationen wie etwa Zeitungsartikel.<br />
Unsere Software liest quasi<br />
jeden Tag mehrere tausend Zeitungsquellen<br />
– national und international. Dabei<br />
versucht sie zu erkennen: Ist in dieser Zeitung<br />
ein Bericht enthalten, der potenziell<br />
eine Gefahr im Zusammenhang mit dem<br />
LkSG beinhalten könnte? Und ist eines<br />
meiner Unternehmen davon betroffen?<br />
Wo kommt die KI ins Spiel?<br />
Wenn man ein abstraktes Risiko berechnet,<br />
dann ist es relativ einfach, dies rein<br />
auf Basis von Indizes zu tun. Der Human<br />
Freedom Index oder der Global Slavery Index<br />
beispielsweise sind zahlengetrieben.<br />
Dafür benötigt man keine KI. Aber es gibt<br />
viele Berichte, in denen sich kein konkreter<br />
Zahlenwert befindet. Da geht es stattdessen<br />
um einen Text, der beschreibt, wie<br />
das Risiko aussieht. Unsere KI liest diesen<br />
Text und evaluiert automatisch: Welches<br />
Risiko ist in dem Text enthalten und wie<br />
kritisch ist das Risiko? Die Daten zu sammeln<br />
und auszuwerten, ist aber nur ein<br />
Teil unserer Arbeit.<br />
Was ist der andere Teil?<br />
Eine große Aufgabe, die auf Unternehmen<br />
zukommt, ist das operative Handeln. Also<br />
mit dem Lieferanten in Kontakt zu bleiben,<br />
vielleicht Fragebogen zu versenden,<br />
Maßnahmen einzuplanen und ähnliches.<br />
Und unsere Software automatisiert diese<br />
Prozesse. Wir bieten eine Workflow Engine,<br />
die zum Beispiel aufgrund von bestimmten<br />
Kriterien selbstständig Fragebögen<br />
verschickt. Wenn es nach zwei<br />
Wochen darauf keine Antwort gibt, geht<br />
die Software davon aus, dass etwas nicht<br />
stimmt und fragt noch mal nach. Das<br />
gleiche passiert nach weiteren zwei Wochen.<br />
Falls es auch dann keine Rückmeldung<br />
gibt, wird dies an den internen Einkaufsleiter<br />
oder die Einkaufsleiterin gemeldet,<br />
um dort den Prozess weiter zu<br />
treiben.<br />
Ist denn somit die Digitalisierung entscheidend,<br />
um nachhaltig zu agieren?<br />
Weil sonst den Unternehmen die notwendigen<br />
Daten fehlen würden?<br />
Je mehr Daten ein Unternehmen schon in<br />
digitaler Form hat, desto schneller lässt<br />
sich eine Lösung wie unsere umsetzen.<br />
Denn unser System braucht eine Basis.<br />
Und das sind die Stammdaten von den Unternehmen.<br />
Aber schon allein das Stammdatenmanagement<br />
und eine konsolidierte<br />
digitale Ablage sind für viele Unternehmen<br />
noch eine Herausforderung. Denn es ist<br />
gar nicht so trivial, die Informationen zu<br />
den Lieferanten gut zu pflegen und auf<br />
dem aktuellen Stand zu halten.<br />
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