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Industrieanzeiger 11.18

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Themenheft Industrie 4.0 mit Serie Industrie 4.0 - Stand der Technik

industrie 4.0 kreten

industrie 4.0 kreten Anwendung inklusive Erfolgsprognosen. Dazu kommen eine Kosten-Nutzen-Abschätzung sowie Entscheidungshilfen für geplante Investitionsvorhaben. Status und Perspektiven Die aktuelle Bitkom-Studie „Industrie 4.0“ gibt Auskunft über den tatsächlichen Stand der industriellen und mittelständischen Umsetzungen von Industrie 4.0-Konzepten. Demnach verfügt der Maschinenbau- Sektor mit Abstand über die meisten Anwendungsfälle (circa 30 %), gefolgt von der DV-/Elektronik-/Optik- 187 aus Deutschland. Demnach legen die deutschen Familienunternehmer ihr größtes Augenmerk auf Data & Analytics (63 %) sowie vernetzte Lieferketten (41 %). Themen wie Robotics, Künstliche Intelligenz oder Virtual Reality fehlen in den Aufzählungen und sind damit in ihrer Bedeutung bei den Unternehmen noch nicht angekommen. Dabei birgt gerade das Thema Robotics im Rahme der Prozessautomatisierung große Kosteneinsparpotenziale. Als Hemmschuh für die Einführung von Industrie 4.0-Konzepten sehen Mittelständler vor allem mangelndes Know-how als größte Bremse (33 %), gefolgt von fehlender Veränderungsbereitschaft (30 %). 12 % der Befragten sehen keinen konkreten Bedarf für digitale Transformation. Arbeitnehmer sehen Veränderungen Und wie sehen das die betroffenen Arbeitnehmer? Darüber gibt eine Umfrage der IAS-Gruppe mit dem Titel „Die deutsche Wirtschaft und die Digitalisierung“ Auskunft. IAS befragte im Ende 2016 insgesamt 280 Personen und wollte wissen: „Wie schätzen Führungskräfte und Mitarbeiter die Entwicklung und die Auswirkungen der Digitalisierung im Mittelstand ein?“ 92 % der Befragten glaubten, dass die Digitalisierung starken Einfluss auf ihren Betrieb nehmen wird. 87 % merken dies bereits an ihrem eigenen Arbeitsplatz und fast alle (96 %) rechnen in den nächsten zehn Jahren mit spürbaren Konsequenzen. Als Änderungen erwarten jeweils gut 60 % der Befragten, dass neue Berufsbilder entstehen werden, neue Organisationsformen Einzug halten werden und dass sich traditionelle Arbeitsorte und -zeiten auflösen werden. (mg) • Mit 30 % aller Anwendungsfälle ist der Ma schinenbau Vorreiter in puncto Industrie 4.0. Bild: Gorodenkoff/ Fotolia Branche (rund 18 %), Fahrzeugbau und Zulieferern (etwa 16 %) sowie der Bereich Metallerzeugung und -bearbeitung (circa 11 %). Gefragt sind dabei zuerst einmal Automatisierungslösungen, gefolgt von Lösungen zur Steigerung der Energieeffizienz. Erst mit weitem Abstand folgen Value-based Services für Produkte und Werke, dazu zählen auch Predictive Maintenance-Konzepte. Die Schlussfolgerung des Branchenverbandes: maschinennahe Branchen sind aktiver als servicenahe. Industrie 4.0 ist Familiensache Den Stand der Industrie 4.0-Dinge in Familienunternehmen ist ein Kernthema des „6. European Family Business Barometers“ der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG. An der Umfrage beteiligten sich Mitte 2017 europaweit mehr als 1000 Familienunternehmen, davon Weitere Informationen Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Scharnhorststraße 34–37 D-10115 Berlin info@bmwi.bund.de Tel. 030/18615–0 Fraunhofer-Institut IFF Magdeburg Sandtorstraße 22 39106 Magdeburg ideen@iff.fraunhofer.de Tel. 0391 4090–0 32 Industrieanzeiger 11.18

Die Bedeutung von Cloud Computing für Industrie-4.0-Konzepte Grenzenlose Freiheit in der Wolke IT-Architektur | Cloud oder Inhouse? Security as a service oder eigene Spezialisten? Evolution oder Re - volution? Mit Industrie 4.0 entsteht eine zunehmend hybride Datenlandschaft, die neue Fragen aufwirft – nicht zuletzt auch Sicherheitsfragen. 2017 war das Jahr der Hackerangriffe. Die Gesamtzahl dieser Attacken stieg im Jahresvergleich um 69 %. Damit erhebt sich die Frage nach der Datensicherheit auch und gerade im industriellen Umfeld. Denn für produzierende Unternehmen gewinnen Cloud-basierte Angebote zunehmend an Bedeutung. SAP und andere Serviceprovider setzen vermehrt auf diese Entwicklung und bieten Private Clouds an, die nur dem jeweiligen Vertragspartner zugänglich sind. In diesem Fall basiert das Datennetz auf einem unternehmens- beziehungsweise organisations-internen Intranet. Das Angebot reicht vom reinen Speicherplatz über mehr Rechenleistung bis hin zu Büro-Software und ERP-Anwendungen. Bei manchen Cloud-Anbietern sind die ERP-Suites schon branchenspezifisch vorkonfiguriert (zum Beispiel mit einem produktionstechnischen oder serviceorientierten Schwerpunkt). Allerdings haben sich in vielen Betrieben im Laufe der Jahre individuelle Geschäftsprozesse etabliert, die nicht in diesen Rahmen passen. Eine Weiterentwicklung in Richtung Cloud-basiertes Datenmodell ist dann weder sinnvoll noch Die Cloud verbindet nicht nur Rechner, sondern auch Anwendungen über Unternehmensgrenzen hinweg. Bild: sdecoret/ Fotolia wirtschaftlich. Diese Prozesse werden sich im Zuge der Digitalisierung aber ohnehin wandeln müssen, um eine unternehmensübergreifende Wertschöpfungskette zu ermöglichen. Die Einführung einer standar - disierten Software-as-a-Service-Applikation (SaaS) kann dabei behilflich sein, sich an Industrie-4.0-Standards anzupassen. ERP-Anwendungen in einem SaaS-Modell bieten überzeugende Vorteile. Sie werden vom Service-Provider betrieben; Installation, Wartung und Updates laufen unbemerkt im Hintergrund. Alle relevanten Geschäftsdaten können mobil und von jedem Endgerät zeit- und ortsunabhängig genutzt werden – in Zeiten hoher Mobilität der Mitarbeiter ein entscheidender Vorteil. Anstelle der klassischen Softwarelizensierung tritt bei SaaS-Anbietern in den meisten Fällen ein modularer Abrechnungsmodus, der zu Einsparungen führen kann – denn nicht selten wird bei konventionellen Software-Paketen nur ein Teil genutzt, aber alles bezahlt. Dieser Kostenanteil entfällt bei einer individuellen Berechnung; ebenso der Aufwand für eine eigene IT-Infrastruktur sowie die Kosten für Räume, Wartung und Instandhaltung. Pro und contra Wolke Häufig werden gerade Sicherheitsargumente gegen eine Cloud-Lösung angeführt: Zu ungeschützt sei der Datenverkehr übers Internet zu Rechenzentren, auf die das Unternehmen keinen Einfluss hat. Doch meist ist genau das Gegenteil der Fall. Denn wel- Industrieanzeiger 11.18 33

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