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Industrieanzeiger 29.2019

messe emo Flexible

messe emo Flexible Automation im Fokus Multifunktionsmaschinen | Yamazaki Mazaks neue Maschinenserie Integrex i-H wurde in Hannover durch zwei Modelle repräsentiert, die jeweils mit der neuen SmoothAi-Steuerung ausgestattet sind. Die Steuerung der i-H-Maschinen nutzt künstliche Intelligenz und verfügt über eine integrierte Lernfähigkeit, die auf die stetige Verbesserung der Maschinenleistung abzielt. In der Kompaktklasse soll die Integrex i-200H ST neue Maßstäbe setzen. Sie ist mit einem 8“-Spannfutter ausgestattet und hat einen Y-Achsen-Verfahrweg von 210 mm. Das größere Modell Integrex i-450H hat ein 12“-Spannfutter und einen Y-Achsen-Verfahrweg von 300 mm. Ein wesentlicher Aspekt des neuen Maschinenkonzepts ist die Berücksichtigung des zunehmenden Automatisierungsbedarfs. Die neuen Modelle sind mit gerader Front ausgelegt, während das Werkzeugmagazin hinten angeordnet ist. Dadurch ergibt sich ein verbesserter Zugang für vorn angeordnete Werksautomatisierungssysteme, insbesondere für Gelenkroboter, die verschie- Die Multi-Funktions-Maschinen der Integrex i-H- Baureihe tragen dem Trend zu immer stärkerer Auto - matisierung Rechnung. Bild: Mazak denste Aufgaben übernehmen können. Gleichzeitig hat der Bediener ungehinderten Zugang zum Arbeitsraum. In der Ausstattungsvariante ST verfügen die Maschinen über einen neu konzipierten unteren Revolver, der die Multifunktionalität der Integrex noch einmal verbessert, die Produktivität steigert und die Zykluszeiten optimiert. Die gezeigte Integrex i-450H ST war zudem in eine hoch flexible Automatisierungszelle integriert, die auf größtmögliche Multifunktionalität in der Fertigung unterschiedlichster komplexer Werkstücke im unbemannten Betrieb ausgelegt war. Die innovative Zelle war mit einem Gelenkroboter und fünf verschiedenen Wagen für Greifer, Spannbacken, Werkzeuge, Wellen- und Futterteile ausgerüstet. Die neue Software Smooth RCC erleichtert das Einbinden in Automatisierungssysteme. Das Automatisierungspotential der i-450H ST wird mit dem optionalen automatischen Spannbackenwechsler (AJC) noch weiter verbessert. • App hilft, Verschleiß zu dentifizieren Präzisionswerkzeuge | Sandvik Corormant stellte eine App zur Analyse von Werkzeugverschleiß vor. Sie ist kostenlos erhältlich und soll der Fertigungs - industrie fundiertes Bearbeitungswissen bereitstellen. Die neue Werkzeugverschleiß- Analyse-App punktet laut dem schwedischen Werkzeughersteller mit ein facher Bedienung: Zunächst werden die Verschleißspuren an einem Schneidwerkzeug mit dem Smartphone fotografiert. Die gespeicherten Bilder können Anwender mit Bildern von unterschiedlichen Verschleißarten vergleichen, die in der App hinterlegt sind. Ist der Verschleißtyp identifiziert, erhalten die Nutzer allgemeine Hinweise zur Verschleißursache und Empfehlungen, wie sich ähnlicher Verschleiß bei künftigen Bearbeitungen vermeiden lässt. Wird beispielsweise ein Kerbverschleiß festgestellt, listet die App eine Reihe von Ursachen auf – etwa klebrige oder kaltverfestigende Materialien, Bearbeitungen mit einem Einstellwinkel von circa 90 Grad oder die Anwendung einer zu negativen Geometrie – und empfiehlt entsprechende Gegenmaßnahmen. Zum Beispiel die Wahl einer schärferen Schneidkante, das Verringern des Einstellwinkels oder eine Änderung der Schnitttiefe. Die Werkzeugverschleiß-Analyse-App kann laut Sandvik Coromant bei allen Bearbeitungen weiterhelfen, bei denen ein Werkzeugverschleiß mit unklarer Ursache auftritt. Neben der Unterstützung bei Prozesskorrekturen macht die App Bearbeitungswissen leicht zugänglich. • Die kostenlose App hilft, unklare Verschleißsituationen einzuordnen und Gegenmaßnahmen zu identifizieren. Bild: Sandvik Coromant 40 Industrieanzeiger 29.19

Additiv zu mehr Produktivität Standardtools fürs HDT vorgestellt Glockenwerkzeug | Mapal hat unter anderem ein neues Glockenwerkzeug vorgestellt, zu dessen Merkmalen das niedrige Gewicht, die hohe Standzeit und beste Schnittdaten zählen. Das mittels 3D-Druck hergestellte und mit gelöteten PKD-Schneiden ausgestattete Tools kommt unter anderem zur Außenbearbeitung von Schlauchanschlüssen zum Einsatz, die komplexen Konturanforderungen genügen müssen. Die Aalener haben deshalb das bestehende, konventionell gefertigte Glockenwerkzeug optimiert. Das selektive Laserschmelzverfahren ermöglichte eine innenliegende Wabenstruktur und damit 30 % Gewichtseinsparung sowie infolge der dämpfenden Wirkung eine rund 40 % höhere Standzeit. Zudem wurde die Kühlkanalführung optimiert. Dadurch kann bei unveränderter Bearbeitungsqualität schneller zerspant werden. Insgesamt sank die Bearbeitungszeit um bis zu 50 %. • Drehen | Zur EMO führte Ceratizit das erste Standardprogramm für das innovative Drehverfahren High Dynamic Turning (HDT) ein. Damit geht der Werkzeughersteller konsequent seinen Weg weiter, um das Drehen zu revolutionieren. Von Beginn an hat das Unternehmen alle Interessenten mit den notwendigen Informationen versorgt, um am HDT-Drehprozess mitentwickeln zu können. So wurde die Einführung nun von namhaften Werkzeugmaschinen- und Steuerungsherstellern sowie Anbietern von CAD/ CAM-Systemen begleitet. Ceratizit selbst hat sich auf sein Kerngeschäft fokussiert und ein Standardprogramm der Free- Turn-Tools entwickelt. In Hannover wurden vier verschiedene Wendeplatten-Geometrien eingeführt, mit denen bereits viele Anwendungen abgedeckt werden können. Die Halter sind in unterschiedlichen Auskraglängen in einer Baugröße für die Maschinenschnittstellen HSK-T und PSC erhältlich. • Präzisionsmaschine wird flexibel Smarter Draht optimiert Prozess Feinst-Drehmaschine | Eine universelle Variante seiner neusten Microturn-Maschinen-Generation stellte Spinner vor. Um engste Fertigungstoleranzen deutlich unter 5 μm in der Serienfertigung einhalten zu können und schädliche Toleranzeinflüsse aus beweglichen Komponenten zu eliminieren, integriert der Maschinenbauer einen langen Trägertisch stationär ins Maschinenbett. Auf dem Tisch können Drehwerkzeuge oder auch schwerere Sonderaufbauten wie Schleif- und Bohrspindeln platziert werden. Dem Werkzeugträger gegenüber befindet sich die Spindel, die in zwei Achsen auf einem hochgenauen Kreuzschlitten verfährt. Kunden, die mehr Flexibilität benötigen, können nun optional einen unabhängigen Revolver unten im Arbeitsraum mit integrierter Y-Achse ordern. Als weitere Ausbaustufe ist ein Fräskopf oben im Arbeitsraum mit einer weiteren Y-Achse und einer als B-Achse schwenkbaren Frässpindel erhältlich. Sie verfügt über eine Antriebsleistung von 10 kW und rotiert mit bis zu 12.000 min -1 . Dazu gibt es ein Magazin für bis zu 72 HSK- 40-Tools. Bei kurzen Rüstzeiten ermöglicht dieses Konzept sowohl flexibles Fertigen bis hin zur 5-Achsen- Simultan-Bearbeitung als auch hochpräzise Jobs in einer Maschine. • Drahterodieren | Am Stand von GF Machining Solutions erfuhren die Besucher, wie Smart- Drähte mit RFID-Chip helfen, das volle Leistungsvermögen der Drahterosionslösungen der AgieCharmilles-Cut P-Baureihe auszuschöpfen und eine Prozesssteuerung im Sinne von Industrie 4.0 ermöglichen. Mit den Überwachungsmöglichkeiten des Smart-Drahts weiß das Bedienpersonal zu jeder Zeit, wieviel Draht für den aktuellen Auftrag zur Verfügung steht. Sobald eine solche Drahtspule installiert wird, ermittelt die Cut P-Maschine die notwendige Drahtlänge. Damit genügt ein Blick auf den Drahtspulenstatus, und der Bediener weiß, ob genügend Draht auf der Spule vorhanden ist, um die Bearbeitung ohne Unterbrechung abschließen zu können. Gleichzeitig wird die Drahtrückverfolgbarkeit durch die Daten erweitert, die das Herstellungsdatum, den Typ, die Charge und das Ablaufdatum sowie den Maschinenbericht enthalten. Diese erweiterte Rückverfolgbarkeit ist besonders bei Drahterosionsanwendungen in risikoscheuen Branchen wie der Luft- und Raumfahrt und der Medizintechnik wichtig. Die Nutzer des Smart-Drahts können sich sicher sein, dass für jeden Auftrag der passende Draht verwendet wird, da der Smart-Draht die ausgewählte Drahttechnologie prüft und die Maschinenleistung entsprechend optimiert. • Industrieanzeiger 29.19 41

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