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KEM Konstruktion Automobilkonstruktion 02.2018

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Themenschwerpunkte: Simulation, Fahrassistenz, Elektromobilität, Antrieb, Karosserie, Produktion sowie Testen; KEM Porträt: Kurt Blumenröder, Leiter Aggregateentwicklung, Volkswagen; KEM Perspektiven: Simulationen in der Forschung & Entwicklung

KAROSSERIE NEWS

KAROSSERIE NEWS Elektrotaxi mit Luftführungskanälen aus PE-Schaumstoff ausgestattet Sekisui stellt innovative Schaumstoff-Anwendung vor 3D-Druck-Vorrichtungsgerüste aus Karbon Lehren von Rapidfit bis zu 90 % leichter Bild: Sekisuis Alveo Der speziell formulierte Polyolefin-Schaumstoff Alevolen NL LV des Hersteller Sekisui Alveo wird vom Automobilzulieferer Linecross in Grossbritannien eingesetzt, um Luftführungskanäle für das neue LEVC-TX-Elektrotaxi mit Range-Extender-Antriebsystem herzustellen. Alveolen NL LV wurde speziell für den Einsatz in einem Verfahren zum Twin-Sheet- Vakuumformen entwickelt, bei dem zwei Schaumstoffschichten gleichzeitig zu einem leichten und flexiblen Luftführungskanal geformt und geschweisst werden. Das Material ist nicht nur für das Thermoformen optimiert, es erfüllt auch die Normen der Automobilindustrie hinsichtlich Emissionen, Entflammbarkeit sowie Chemikalien- und Temperaturbeständigkeit. Seine geringe Wärmeleitfähigkeit wurde durch eine spezielle Rezeptur und ei- nem hohen Expansionsgrad erreicht. Bei dem Elektrotaxi wurde Schaumstoff für Schlüsselelemente der Luftführung gewählt, da das Material viele Vorteile gegenüber Kunststoff- Vollmaterial bietet, die traditionell für die Luftführungskanäle in Automobilen verwendet werden. Die gute Wärmedämmung des Schaumstoffs verbessert die Reaktionszeit der Klimaanlage, spart Heiz-/Kühlenergie und beseitigt Probleme mit Kondensation. Durch das geringe Gewicht der Kanäle wird das Gewicht des Fahrzeugs verringert, was die Fahrzeugeffizienz verbessert und die Nutzlast erhöht. Zudem übertragen die Kanäle mechanische Geräusche weniger als starre Kanäle (bis zu 5 dB weniger) und dämpfen die Vibrationen entlang der Kanalwände. mc www.Sekisuialveo.com Rapidfit, ein Werkzeughersteller und Tochterunternehmen des 3D-Druck-Spezialisten Materialise, hat sein modulares Systems für Messvorrichtungen und Lehren für die Fahrzeugentwicklung weiterentwickelt. Durch die Kombination aus Karbonrohren mit individuell 3D-gedruckten Elementen können die Vorrichtungen zur Fixierung und Überprüfung von Kunststoffautoteilen um bis zu 90 Prozent leichter werden als traditionell hergestellte Vorrichtungen. Dabei werden nicht nur die montierten Formen und Aufnahmepunkte sondern auch die Verbindungsteile des Rahmens additiv gefertigt. Durch das verringerte Gewicht lassen sich die Vorrichtungen von nur einer Person ohne schweres Equipment bewegen. Für den Bau einer Vorrichtung bereitet Rapidfit die CAD-Daten des zu fixierenden oder zu prüfenden Bauteils mit einer Hochwertige Teile mit Soft-Feel-Oberflächen bis zu 50 % günstiger herstellen Neue Sabic-PP-Compounds für den Fahrzeuginnenraum Bild: Materialise Bild: Sabic Sabic hat sein Portfolio an Polypropylen-Compounds für unlackierte Fahrzeuginnenraumbauteile mit matten und äußerst kratzfesten Soft-Feel-Oberflächen erweitert. Die PP- Compounds liefern die luxuriöse Haptik und Oberflächenqualität, die der Verbraucher heute selbst bei kostengünstigeren Fahrzeugen erwartet. Gleichzeitig erschließen diese Spritzgußmaterialien den OEMs und Systemzulieferern in der Automobilindustrie potenzielle Kosteneinsparungen von bis zu 50 % durch Wegfall nachgeschalteter Arbeitsschritte, wie sie sonst für Soft-Lack, Gewebe, Schaum oder andere Oberflächenveredelungen anfallen würden. Neben weicher Haptik verleiht das PP-Compound den Bauteilen eine attraktive, matte Oberfläche mit guter Schlagzähigkeit und niedriger Schwindung. Darüber hinaus bewirken die Materialien eine Geräuschdämpfung zugunsten leiserer Fahrgastzellen. Das weltweit lieferbare Portfolio umfasst mehrere glasfaserverstärkte Typen mit abgestufter Steifigkeit und Materialdichte. Die Compounds sind zum Schutz gegen Verblassen und Verfärbung UV-stabilisiert. mc www.sabic.com Software auf. Anhand der so generierten Konstruktionsdaten werden die Teile auf Materialise-Anlagen gedruckt und nach der Montage am Gerüst mit High-End-3D-Messmaschinen kalibriert. Das System erfüllt alle aktuellen Industriestandards hinsichtlich Funktionalität, Genauigkeit sowie Stabilität und Steifigkeit. Durch die Verwendung von Karbonrohren wird die Wärmeausdehnung minimiert. Daher eignen sich die Aufnahmen für Anwendungen in Messräumen, Produktionsumgebung und auch Klimakammern. Die additiv gefertigten Elemente der Lösung erlauben hochkomplexe Formen sowie die Integration von Funktionalitäten. Wieder zu lösende Schnapphaken und Clipaufnahmen erhöhen die Wiederholbarkeit und verbessern die Darstellung der Bauteil umgebung. mc www.materialise.com 74 K|E|M Konstruktion Automobilkonstruktion 02 2018

NEWS KAROSSERIE Biomoleküle und Van-der-Waals-Kräfte sollen auch tiefere Kratzer verschwinden lassen FNR erforscht sich selbst heilenden Autolack Bild: Andy Nowack - stock.adobe.com Die Hemmelrath Lackfabrik und die Universität Paderborn wollen einen Klarlack aus nachwachsenden Rohstoffen entwickeln, der mit Hilfe von innovativen, biobasierten Polymeren und eines neuen Wirkungsprinzips auch tiefere Kratzer in der Autokarosserie selbst „ausheilen“ kann. Das Konzept sieht vor, mit speziellen, funktionalen Biomolekülen neuartige Komplexverbindungen zu bilden. Diese werden nicht durch klassische chemische Bindungen zusammengehalten, sondern durch reversible Van-der-Waals-Kräfte. Diese Komplexverbindungen bilden reversible cross-links im vernetzten Lacksystem. Unter mechanischer Beanspruchung, etwa durch die Borsten einer Waschbürste, lösen sich bevorzugt diese schwachen Bindungen, um nach Entlastung spontan wieder in den Ausgangszustand zurückkehren: Die Oberfläche bleibt so unversehrt. Im Projekt sollen geeignete biobasierte Bausteine für den Aufbau dieser Komplexe identifiziert und zu einem technischen Produkt entwickelt werden. Ein weiteres Ziel der Wissenschaftler ist es, das gesamte Lacksystem zu 80 bis 100 % aus nachwachsenden Rohstoffen herzustellen und hierzu Quellen ohne Nahrungsmittelkonkurrenz, wie Abfallstoffe der Nahrungsproduktion, zu verwenden. Erste Automobilhersteller haben bereits Interesse an dem Produkt bekundet. Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über den Projektträger Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) gefördert. mc www.fnr.de Reduziert Kraftaufwand beim Öffnen und Schließen bis zu 60 % Magna verbessert Türschließsystem Innovative Fügetechnik von EJOT Bild: Magna Das Türschließsystem Comfort+ von Magna reduziert den Kraftaufwand beim Öffnen und Schließen einer Autotür um 40 bis 60 %. Damit ermöglicht es eine bessere Türabdichtung und senkt Innenraumgeräusche – Schlüsselfaktor für den Fahrkomfort. Die Mechanik des Comfort+ verwandelt die übliche Gleitreibung, die beim Schließen oder Öffnen entsteht, in eine Rollreibung. Dadurch wird der Kraftaufwand, der bei den Türbewegungen aufgewendet werden muss, signifikant reduziert. Die Herabsenkung des Aufwands beim Öffnen oder Schließen der Tür ermöglicht die Verwendung stärkerer Türdichtungen, was wiederum eine Absenkung des Innenraumgeräuschs mit sich bringt. Auch die Haltbarkeit wird durch das Comfort+-System gesteigert: Herkömmliche Schließsysteme verschleißen nach rund 100.000 Türbewegungen soweit, dass der Kraftaufwand um durchschnittlich bis zu 35 % ansteigt. Das neue System funktionierte jedoch nach über einer Million von Magna- Ingenieuren durchgeführten Tests genauso gut wie beim ersten Versuch. mc www.magna.com Die Multi-Material-Bauweise im modernen Karosserie-Rohbau stellt höchste Anforderungen an die Verbindungstechnik. Die Fügeverfahren EJOWELD ® und FDS ® ermöglichen mit robotertauglichen Setzgeräten eine optimale Integration in die Produktionsabläufe und gewährleisten Sicherheit und Stabilität auch unter höchsten Belastungen. Wir unterstützen Sie gerne bei Ihrem nächsten Leichtbau-Projekt! www.industrie.ejot.de EJOT Qualität verbindet ® EJOT GmbH & Co. KG Industrial Division K|E|M Konstruktion Automobilkonstruktion 02 2018 75