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KEM Konstruktion 05.2023

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TRENDS » Interview »

TRENDS » Interview » Systems Engineering Konferenz system:ability stellt am 23./24. Mai Vorteile des Advanced Systems Engineering vor „Digitalisierung und KI eröffnen Chancen zu mehr Kreativität und Innovation“ Das Advanced Systems Engineering (ASE) will unter anderem den Aspekt der Nachhaltigkeit unterstützen. Einen Schlüssel dazu liefert die Digitalisierung – genannt seien Cloudanbindung oder der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI). Das ASE integriert diese Themen in die Produktentwicklung und ergänzt damit das Systems Engineering (SE), mit dem die Komplexität gut adressiert werden kann. Interview: Michael Corban, Chefredakteur KEM Konstruktion KEM Konstruktion: Was erwartet die Besucher der Konferenz system:ability? Prof. Roman Dumitrescu (Fraunhofer IEM): Wer gerne wissen möchte, was derzeit im Engineering passiert und wie speziell der industrielle Mittelstand innovativ entwickelt und produziert, kann sich nicht nur über die Vorträge ein Bild machen, sondern sich vor allem auch mit Vortragenden und Gleichgesinnten austauschen. Dieser Austausch von Wissenschaft und Industrie ist spannend und lohnt sich aus unserer Sicht. Zudem haben wir einige spannende Key - notes – so viel Eigenwerbung sei erlaubt: Der Landmaschinenspezialist Claas berichtet von der Bewältigung der Komplexität in agrartechnischen Systemen mittels des Model-Based Systems Engineering (MBSE) und Walter Koch, Vorsitzender der Gesellschaft für Systems Engineering (GfSE) gibt einen Ausblick, welchen Beitrag das Systems Engineering zu einer nachhaltigeren Welt leisten kann – um nur zwei der ingesamt fünf Keynotes zu nennen. »Wir müssen uns die Frage stellen, wie Innovationen speziell in der Produktion weiter in Deutschland entstehen können, um die Wertschöpfung zu sichern. Für die Produktentwicklung liefert das Advanced Systems Engineering Antworten.« Prof. Dr.-Ing. Roman Dumitrescu, Direktor Forschungsbereich Produktentstehung, Fraunhofer IEM, Paderborn, und Geschäftsführer it‘s OWL Bild: Fraunhofer IEM KEM Konstruktion: Hinter der Konferenz steht neben anderen die Initiative Advanced Systems Engineering (ASE) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Welche Herausforderungen werden damit adressiert und in welcher Weise hat sich das Systems Engineering weiterentwickelt? Dumitrescu: Die grundlegende Fragestellung ist, wie es uns gerade in Deutschland gelingen kann, einer der führenden Produktionsstandorte zu sein. Damit ist wichtig zu verstehen, wie Innovation entsteht und gefördert werden kann. Das gilt insbesondere mit Blick auf die Digitalisierung, die in allen Branchen – angefangen von Automotive über den Maschinenbau bis zu Pharma – die Geschäftsmodelle beeinflusst. 16 KEM Konstruktion » 05 | 2023

Nicht umsonst sind Hyperscaler wie Amazon oder Google so daran interessiert, ihr Angebot hier zum Einsatz zu bringen – und ziehen damit in die Produktion ein. Deswegen ist es immens wichtig, sich die Frage zu stellen, wie in diesem Spannungsfeld Innovationen speziell in der Produktion weiter bei uns entstehen können, um die Wertschöpfung weiter zu sichern – und wie sich die Produkt- und Produktionsentwicklung hier besser aufstellen kann, um so erfolgreich zu sein. Eine Antwort darauf will das Advanced Systems Engineering geben und mit diesem Ansatz konnten wir das BMBF als Fördergeber überzeugen – übrigens keine leichte Aufgabe! Mit anderen Worten: Wir müssen bei dem komplexen Thema Engineering führend bleiben. Auch das ist keine leichte Aufgabe, denn wenn man zurückschaut, sind selbst große führende Unternehmen an ihre Grenzen gestoßen, etwa Kodak oder Nokia. Und China hat natürlich das Potential, uns hier zu überholen. KEM Konstruktion: Was konkret kann das Advanced Systems Engineering leisten? Dumitrescu: Mit dem ASE haben wir ein Leitbild für die erfolgreiche Gestaltung von innovativen Produkten, Dienstleistungen und Produkt-Service-Systemen sowie deren Entstehungsprozess entwickelt. Dabei wurden insbesondere die Auswirkungen der zunehmenden Digitalisierung, Interdisziplinarität und Vernetzung zur Beherrschung der technischen und organisatorischen Komplexität im zukünftigen Engineering berücksichtigt. ASE integriert auf diese Weise systemorientierte und hochinnovative Ansätze des Engineerings und steht für eine neue Perspektive in der Planung, der Entwicklung und dem Betrieb der technischen Systeme von morgen. KEM Konstruktion: Sie hatten die großen Hyperscaler genannt – welche Chancen bieten sich denn produzierenden Unternehmen in Deutschland, wenn sie deren Lösungen einsetzen? Dumitrescu: Themen wie Künstliche Intelligenz (KI) und die Cloudanbindung müssen wir als Basistechnologien verstehen und nutzen – auch wenn die Anbieter nicht hier zuhause sind. So kann eine Winwin-Situation entstehen. Ich bin davon überzeugt, dass die genannten Anbieter nicht selbst in Maschinenbauthemen einsteigen wollen – umgekehrt erhalten die Maschinenbauunternehmen hier aber Zugang zu den Basistechnologien der Digitalisierung. Nutzen wir diese zusammen mit unserem Kern-Know-how der Produktionstechnologien, eröffnet sich uns ein Pfad in die Zukunft… KEM Konstruktion: …was in Deutschland gerne zur Frage der damit verbundenen Gefahren führt… Dumitrescu: …die wir klassisch mit Themen wie dem Datenschutz beantworten. Allerdings ist es wichtig, dass wir einen vernünftigen Mittelweg zwischen IM INTERVIEW Prof. Dr.-Ing. Roman Dumitrescu, Direktor Forschungsbereich Produktentstehung, Fraunhofer IEM und Geschäftsführer it‘s OWL. Energizing Productivity Aktive Energiemanagement-Geräte und sichere Bremswiderstände für die elektrische Antriebstechnik Mehr Produktivität, Sicherheit und Effizienz Stets der optimale Energiehaushalt für Ihre elektrischen Antriebe: Gesteigerte Energieeffizienz, höhere Dynamik, bessere Verfügbarkeit und längere Lebensdauer. Dazu geringere Netzrückwirkungen, einfach zu realisierende Lastspitzenreduktion und insgesamt stabilere Versorgung. Das alles oftmals sogar als Win-Win-Situation. Sie setzen elektrische Antriebe ein? Melden Sie sich! Michael Koch GmbH, Zum Grenzgraben 28, 76698 Ubstadt-Weiher Tel. +49 7251 9626-200, www.bremsenergie.de, mail@bremsenergie.de KEM Konstruktion » 05 | 2023 17

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