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KEM Konstruktion 09.2017

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Trendthemen: Digitalisierung, Windenergieanlagen im Fokus, Lösungen für die Werkzeugmaschine 4.0; Messe Composites Europe 2017; KEM Porträt: Jens Stadter, Vice President Cable Carrier Systems, Tsubaki Kabelschlepp Group; KEM Perspektiven: Werkzeugmaschine 4.0

MAGAZIN PORTRÄT

MAGAZIN PORTRÄT PORTRÄT Jens Stadter, Vice President Cable Carrier Systems bei Tsubaki Kabelschlepp, verrät im Gespräch mit KEM Konstruktion welche Entwicklungen es im Bereich von Energieführungen/-ketten gibt oder freitragend einsetzbar mit leitungsschonenden und platzsparenden Innenaufteilungen. Themen im Zusammenhang mit der Werkstoffwahl sind aber auch die Gewichtsreduktion und die Materialoptimierung. Daneben werden aber auch Sondermaterialien verarbeitet, um branchen- oder kundenbezogenen Anforderungen, wie erhöhte Brandklassen, elektrostatische Applikationen oder dem Wunsch nach einer Sonderfarbe, gerecht zu werden. KEM Konstruktion: Spielt das Thema Leichtbau bei Energieketten eine Rolle? Stadter: Das ist definitiv ein Thema. Weniger Gewicht bedeutet auch weniger mechanische Belastung und damit weniger erforderliche Antriebsleistung. Das haben wir bei allen Entwicklungen grundsätzlich im Blick. So wenig Gewicht wie möglich und so viel wie nötig, um Stabilität und hohe Lebensdauer zu gewährleisten. Diese Balance ermitteln wir mit Tests und FMEAs, bevor wir in Serie gehen. Ergebnis dieser Arbeit sind unter anderem die Kunststoffketten der Protum-Serie, die in einer besonders leichten Ausführung mit einem der besten Innen-/Außenverhältnisse hinsichtlich nutzbarer Breite verfügbar sind. Ein weiteres Beispiel sind die gewichtsoptimierten Ausführungen bei Stahlketten wie die Serie TKSR oder LS1050. Unsere Produkte werden auch in der Flugzeugindustrie und dem Automobilbau eingesetzt wo Leicht das A und O ist. Schmankerl am Rande: Mit 1,6 Gramm pro Kettenteil liefern wir eines der leichtesten Kettenglieder. KEM Konstruktion: Welche Rolle spielt die Industrie 4.0 im Zusammenhang mit Energieführungen und Energieführungssystemen? Stadter: Das Thema Industrie 4.0 hat für uns in vielerlei Hinblick Auswirkungen und spielt eine bedeutende Rolle – zum einen für unsere internen Abläufe und Prozesse aber im Besonderen mit Blick auf unsere Kunden und die Bild: imago das bild Produkte, die wir für sie herstellen. Eine Herausforderung bezüglich Industrie 4.0 besteht darin, Insellösungen oder einen IT-Dschungel zu vermeiden. Neben all den anderen internen und externen IT-Tools wie CAD, PDM, ERP, MES sowie den kundenspezifischen Schnittstellen wie EDI muss es das Ziel sein, die einzelnen Tools zu vernetzen und klare Schnittstellen zum Kunden und nach innen zu definieren. Das Ziel, die Produktion noch stärker zu digitalisieren, ist davon getrieben, die Prozesse noch schlanker und flexibler zu gestalten, um am Ende des Tages eine verbesserte Qualität und niedrigere Kosten zu erzielen sowie noch flexibler auf Kundenanforderungen reagieren zu können und den Nutzen zu erhöhen. Ein Thema, das mit dem Stichwort Industrie 4.0 noch einmal forciert wird, ist die Möglichkeit sich aus Kundensicht seine individuelle Produktlösung digital zu erarbeiten und schon in einer frühen Phase die Energiekette in sein 3D-Model zu designen. Wir arbeiten heute mit Konzepten wie ETO (Engineer To Order) bei denen zukünftig aus einem Konfigurationsprogramm, wie unserem Auslegungstool Online Engineer, die vom Ingenieur designte Lösung ab Losgröße 1 bei uns direkt in die Fertigung eingebucht wird. Für uns aktuell und auch in Zukunft eine Herausforderung der wir uns gerne stellen, die aber ein Umdenken in vielerlei Hinsicht erfordert. Auch in Hinblick auf die soziale Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern. Denn am Ende verändern sich einzelne Arbeitsabläufe und auch ganze Prozesse. Es entstehen neue Berufsfelder und die Unternehmen müssen vor diesem Hintergrund ihre Mitarbeiter auch aus- und weiterbilden und zusätzlich qualifizieren. KEM Konstruktion: Sie verantworten auch den Bereich Forschung & Entwicklung. Welche Innovationen hat Tsubaki Kabelschlepp aktuell im Angebot? Stadter: Entwicklungsschwerpunkt waren und sind die modular aufgebauten und leicht zu montierenden Kanalsysteme für vielfältige Anwendungen, die wir jetzt auf den Markt bringen, etwa das Easy-Guide-System oder ein Alukanalsystem für Portale und Achsen. Wir haben ein neues Ketten-Programm speziell für Büromöbel, sowie die neue Kette TKK39 für kleine Bauräume bei gleichzeitig hoher Stabilität für raue Umgebungsbedingungen entwickelt, wie sie z.B. in Hubliften benötigt wird. Auch neu ist die bereits angesprochene Heavy-Duty-Kette TKHD, in rollender und gleitender Ausführung für harte Umgebungen bei langen Verfahrwegen. Zudem bauen wir permanent unser Leitungsprogramm aus. Für den Bereich Reinraum bieten wir eine gewichtsoptimierte TKR-Kette für hochdynamische Anwendungen an, extrem leise und vibrationsarm. Und dann einige Produktergänzungen wie ein optimiertes Trennstegsystem oder neue Gleitschuhkonzepte. www.kabelschlepp.de Mehr zum Thema Energieführungen: http://hier.pro/F3cAx 18 K|E|M Konstruktion 09 2017

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