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KEM Konstruktion 11.2021

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TRENDS » Porträt IM

TRENDS » Porträt IM GESPRÄCH Volker Bibelhausen, Technologievorstand und Vorstandssprecher der Weidmüller Gruppe Volker Bibelhausen, Technologievorstand der Weidmüller-Gruppe in Detmold „Industrial Connectivity benötigt innovative Lösungen“ Im Rahmen der Digitalisierung und unter dem Stichwort Industrial IoT wächst der Bedarf an dezentralen, vernetzten Systemen. Kaum eine Branche kommt deshalb heute ohne Elektronik und elektrische Verbindungstechnik aus. Für die Unternehmen der Automatisierungstechnik bedeutet das vor allem, technologische, aber zunehmend auch strategische Herausforderungen zu meistern. Industrial Connectivity benötigt innovative Lösungen, erklärt dazu Volker Bibelhausen, Technologievorstand der Weidmüller Gruppe in Detmold, und erläutert, wie sich das Unternehmen auf die Herausforderungen der Zukunft einstellt. Interview: Andreas Gees, stv. Cheredakteur KEM Konstruktion Beim Steuerungssystem u-control hat das Unternehmen von Anfang an auf offene Softwarestandards gesetzt, wie etwa Linux und seine Container- Lösungen. KEM Konstruktion: Herr Bibelhausen, wir leben in einer globalen, vom technologischen Wandel geprägten Welt. Welche Herausforderungen sind damit für ein Unternehmen wie Weidmüller verbunden und wie beeinflussen diese Ihr unternehmerisches Handeln? Volker Bibelhausen (Weidmüller): Wir erleben in der Tat einen technologischen Wandel und auch eine unruhige Welt, schaut man sich die geopolitischen Veränderungen an. Das verändert auch Märkte, weshalb es unser unternehmerisches Handeln beeinflusst. Da ist es gut, dass Weidmüller, als einer der mittelständischen Weltmarktführer, über eine große Bekanntheit verfügt. Unser Kernprodukt, die Reihenklemme, die elektrische Verbindungstechnik allgemein, im Feld oder auch auf der Leiterplatte, wird in allen Weltmärkten gerne genutzt. Doch auch wir müssen uns jetzt über neue technologische Anforderungen und die erwähnten geostrategischen Veränderungen Gedanken machen. Da sind zum einen im Rahmen der Digitalisierung die immer stärker vernetzten Systeme, verbunden mit einem steigenden Bedarf an modula- Bild: Weidmüller ren, sehr kompakten Steckverbindern. Hinzu kommt, dass unter dem Stichwort Industrial IoT zunehmend mehr Embedded-Systeme mit Batterieelektronik oder Funktechnik zum Einsatz kommen. Zum anderen sind es die Lieferketten, die sich verändern und die wir jetzt überprüfen müssen. Wir sind mit unseren Produkten überall vertreten und orientieren uns an gängigen Zulassungen und Standards. Ob das künftig reicht, wird sich zeigen, denn durch die zu beobachtende Entkopplung werden auch Normen oder beispielsweise Zulassungen neu erfunden. Man denke nur an Großbritannien, wo jetzt neue UKCA-Kennzeichnungen erwirkt werden müssen. Einfuhrzölle, Handelsbarrieren oder Situationen, in denen plötzlich Containerschiffe quer im Suezkanal stecken, erfordern ebenfalls unsere volle Aufmerksamkeit. KEM Konstruktion: Von der elektrischen Verbindungstechnik bis zur Industrial Connectivity: In den vergangenen Jahren hat Weidmüller ein umfangreiches Portfolio an Produkten und Lösungen für die Automatisierung aufgebaut, das von der Steuerungsebene über die Kommunikation bis in die Cloud reicht. Wie sieht die weitere Entwicklung bei Hard- und Software aus? Bibelhausen: Weidmüller war über viele Jahre stark im Bereich Elektronik und nach einer Unterbrechung haben wir diesen Faden wieder aufgenommen. Wir bauen unsere Kapazität im Bereich Elektronik, sowohl in der Entwicklung als auch in der Produktion, sukzessive aus. Mit unserer Positionierung als ‚Enabler from Data to Value‘ ist somit der Anspruch verbunden, unseren Kunden die erforderlichen Produkte von der Datenerfassung über die Kommunikation und Datenver- 14 KEM Konstruktion » 11 | 2021

»Mit unserer Positionierung als ‚Enabler from Data to Value‘ ist es unser Anspruch, den Kunden die erforder - lichen Produkte von der Datenerfassung über die Kommunikation und Datenverarbeitung bis hin zu Cloud basierten Services zu bieten.« Volker Bibelhausen, Technologievorstand und Vorstandssprecher der Weidmüller Gruppe Bild: Weidmüller

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