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LOGISTIK express Fachzeitschrift | 2017 Journal 1

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LE-1-2017 | S34 | FINANZMARKT LOGISTIK Anlagetrend Industrie 4.0 Ein deutliches Merkmal der Industrie 4.0 ist die zunehmende Automatisierung der Intralogistik. Bekannte Intralogistikanbieter wie Kion und Jungheinrich gelten als Spezialisten für die Automatisierung von Warenlagern und Distributionszentren – und zählen somit zu den Profiteuren der Entwicklung. Warum nicht am Erfolg teilhaben? REDAKTION: ANGELIKA GABOR Sowohl Jungheinrich als auch Kion und andere Intralogistikhersteller profitieren vom eCommerce-Boom, dem damit einhergehenden Ausbau der Logistikinfrastruktur sowie dem Übergang zu höherwertigen Systemlösungen, wie etwa vollautomatischen Hochregallagern oder effizienteren Staplern. Bonus: Vollautomatisierte Lager führen in den meisten Fällen zu langfristigen Wartungsverträgen. Jungheinrich gilt international als Spezialist für Materialfluss-, Lager- und Flurförderzeugtechnik. Seit Jahren belegen die KION Gruppe und Jungheinrich hinter dem japanischen Großkonzern Toyota die Plätze zwei und drei in der Intralogistikbranche – im Geschäftsjahr 2015/16 betrug der Marktanteil von Toyota bei Flurförderzeugen rund 23 Prozent. Zu Flurförderzeugen zählen sämtliche Transportmittel für den horizontalen Transport von Gütern, die hauptsächlich innerbetrieblich zu ebener Erde eingesetzt werden, wie beispielsweise Gabelstapler, Hubwagen, Schlepper, Kommissionierer und Zugmaschinen. Europaweit gesehen liegt Jungheinlich auf Platz zwei – nicht zuletzt, weil neben Flurförderzeugen auch Regale, Lagereinrichtungen, automatische Förderzeuge und Analyse-, Optimierungs- und Schulungsservices sowie die gesamte Logistik-Software zum Angebot gehören. Der Kauf der Mias Gruppe in 2015 katapultierte Jungheinrich zum führenden Anbieter von Lastaufnahmemitteln für Paletten und Regalbediengeräten (RGB). Die Prognose für RGB ist durchaus rosig, da mit ihrer Höhe von bis zu 40 Metern mehr Waren als Hochregallager mit Schmalgangstaplern aufnehmen können, ist mit einer steigenden Nachfrage zu rechnen – wieder eine Folge des Onlinebooms, denn vor allem eCommerce-Unternehmen müssen immer ein breites Warensortiment vorhalten und brauchen zunehmend Lagerfläche. Erst kürzlich konnte Jungheinrich seine Kompetenz als Generalunternehmer vollautomatischer Läger unter Beweis stellen. Bei HEWI, einem Spezialisten für Muttern und Verbindungstechnik, realisierte man ein 3-gassiges Paletten-Hochregallager mit 9.888 Stellplätzen sowie vollautomatischer Produktionsver- und -entsorgung mit sechs fahrerlosen Transportfahrzeugen. Sollte das Lager eines Tages doch zu klein werden, ist jederzeit die passgenaue Erweiterung möglich – und das alles au seiner Hand. Nettogewinn von 1,66 Euro/Aktie Zwar gibt es für 2017 noch keine Prognose, doch sollte Jungheinrich laut Konsenserwartungen bei einem Umsatz von 3,28 Mrd. Euro und einen Nettogewinn von 1,66 Euro/Aktie erzielen. Die Erwartungen bis 2019 liegen bei 3,66 Mrd. Euro und 1,92 Euro/Aktie aus – eine durchaus konservative Einschätzung, strebt Jungheinrich selbst doch einen Umsatz von 4 Mrd. Euro im Jahr 2020 an. Wie realistisch das ist, wird die Zukunft zeigen. Mitte Jänner jedenfalls schaffte Jungheinrich einen bedeutenden Chart-Breakout – die Aufwärtsbewegung Mitte Jänner machte die Aktie zur Tradeempfehlung. Auch wenn es in den letzten Wochen zu leichten Kursverlusten kam, zeigt der generelle Trend nach oben und vor dem Hintergrund der Digitalisierung sind Aktien von Intralogistikanbietern als langfristiges Investment durchaus geeignet. (AG)

Investment mit Zukunftspotential Dass der Onlinehandel boomt, ist kein Geheimnis. Das Onlinekaufhaus Amazon ist dabei einer der Spitzenreiter. Seit dem Börsengang des Seattler Unternehmens im Mai 1997 ist der Kurs um sagenhafte 53.000 Prozent explodiert. Und wie sieht die Zukunft aus? REDAKTION: ANGELIKA GABOR Wer 1997 3.000 Euro in Amazon- Aktien investiert hat, verfügt heute über 1,6 Millionen Euro... Von solchen Gewinnen kann man heutzutage nur noch träumen, allerdings ist Unternehmensgründer und Visionär Jeff Bezos stets bemüht, durch allerlei innovative Ergänzungen sein Imperium weiter auszubauen. Gute Beispiele für solch lukrative Zukunftsfelder sind die Cloud oder auch die Spracherkennung. Kultpotential hat natürlich auch der Dash Button für Amazon Prime Kunden – was gibt es Praktischeres, als ein Nachbestellen per Knopfdruck direkt dort, wo man das Produkt braucht? Und WLAN hat heutzutage vermutlich wirklich fast jeder Prime-Nutzer zu Hause. Dank Bezos‘ Weitsichtigkeit zählt Amazon heute mit einem Börsenwert von 385 Milliarden USD neben Apple, Microsoft und Facebook zu den wertvollsten Unternehmen der Welt. Auch er selbst nagt als viertreichster Mensch der Welt mit einem geschätzten Vermögen von 68 Milliarden USD nicht gerade am Hungertuch – wohl mit ein Grund dafür, warum er sich bei seinen Investitionsplänen nicht beirren lässt und auch vor Rückschlägen nicht zurückschreckt. Alexa kocht auch Kaffee Sprachassistenten sind groß im Kommen, und auch hier mischt Amazon erfolgreich mit. Auf der Hightech-Messe CES in Las Vegas stellte Amazon seinen Sprachassistenten „Alexa“ vor. Mit dem Hightech-Gerät lässt sich das Zuhause vernetzen, per Sprachbefehl wird die Kaffeemaschine bedient, der Dampfgarer gestartet, nebenbei Musik abgespielt, eine Einkaufsliste erstellt und ein Geschenk im Internet bestellt. Elektronikhersteller haben längst das Potential und die Marktmacht erkannt und kooperieren mit Amazon. So hat beispielsweise der koreanische Hersteller LG Electronics einen Kühlschrank auf der CES präsentiert, der Alexa bereits integriert hat. Auch der Audio-Technikanbieter Harman/Kardon, TV-Hersteller Westinghouse oder der Stuttgarter Elektronikkonzern Bosch setzen auf Alexa – das Netzwerk wächst. Dem so entstehenden Trend können sich Konsumenten nur schwer entziehen. Die Vorteile sind auch zu verlockend: im Haushalt der Zukunft wird die Spracherkennungsbox zum praktischen Hausgeist, ob Licht oder Heizung, ob Herd oder Toaster, alles lässt sich steuern. Alexa und Co können auf Zuruf Nachrichten vorlesen, das Wetter erklären und Dinge im Internet bestellen – vorzugsweise natürlich bei Amazon. Geniestreich Amazon Prime Seit 2005 bietet Amazon in den USA seine Premiummitgliedschaft an, 2007 folgte Deutschland. In Österreich darf man sich erst seit 2014 an der Mitgliedschaft erfreuen, die den Nutzern kostenlosen Premiumversand für Millionen von Artikeln mit 2-Tage-Liefergarantie, unbegrenzten Zugang zu Prime Instant Video und Prime Music, ein eBook gratis pro Monat in der Kindle-Leihbücherei, unbegrenzten Cloud-Speicherplatz für Fotos mit Prime Photos und Premiumzugang zu Verkaufsaktionen auf Amazon BuyVIP bietet – das alles für 69 Euro im Jahr. Der Erfolg ist gigantisch, allein in den USA haben sich schätzungsweise 50 Millionen Menschen für den Premiumdienst entschieden, in Deutschland gab es laut Statista 2016 bereits 17 Millionen Prime-Abonnenten, das entspricht rund 40 Prozent der hiesigen Nutzerschaft. Stolze 85 Prozent der e-Com- merce-Nutzer unserer Nachbarn shoppen bei Amazon – für Österreich fehlen noch entsprechende Zahlen. Kindle vs echtes Buch Als Online-Buchhändler wurde Amazon groß und auch wenn man heute von der Stecknadel bis zum Heuhaufen alles kaufen kann, sind Bücher noch immer ein wichtiger Teil am Gesamtangebot. Dank des hauseigenen digitalen Lesegeräts Kindle verkauft Amazon seine Bücher häufiger elektronisch als auf dem traditionellen Weg. Umso erstaunlicher, dass Bezos in Seattle einen stationären Buchhandel eröffnete. Geht nicht gibt’s nicht Internationale Kaufhausketten zittern vor Amazons Macht, denn dank der enormen Innovationskraft ist Amazon der Konkurrenz stets einen Schritt voraus. Kleinere Unternehmen werden bei Bedarf einfach geschluckt. Galt es noch vor geraumer Zeit als utopisch, Pakete per Drohne zustellen zu lassen, tüftelt Amazon bereits seit 2013 daran. Am 7. Dezember 2016 erfolgte schließlich in der Nähe von Cambridge die erste Paketzustellung via Amazon Prime Air, lediglich 13 Minuten nach Bestelleingang, in einem für Drohnentestflüge freigegebenen Gebiet. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich der Service durchsetzt. Auch hinsichtlich der Datenwolke Cloud war Bezos zur richtigen Zeit am richtigen Ort, heute beherrscht er fast ein Drittel des Angebotes dieser massiv wachsenden, höchst profitablen Sparte. Um hier weiter die Nase vorn zu haben, investiert das Management den Cashflow in die weitere Entwicklung, etwa in die Spracherkennung und Server. Der Erfolgszug Amazon nicht so schnell bremsen lassen, (AG)

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