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mav 01-02.2017

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TRENDTechnologie-Schaufenster Japan Bert Kleinmann, Geschäftsführer, Matsuura Machinery GmbH „Die Prozessintegration setzt sich immer weiter fort“ Als Hersteller hochwertiger Bearbeitungszentren bekannt, hat Matsuura auch bei der Integration additiver und spanender Verfahren eine Vorreiterrolle gespielt. Über die Weiterentwicklung der Hybridmaschinen und sonstige Technologietrends in Japan sprachen wir mit Deutschland-Geschäftsführer Bert Kleinmann auf der Leitmesse Jimtof in Tokio. Das Interview führte: Dr. Frank-Michael Kieß Hochschulen oder wissenschaftlichen Instituten arbeiten, sondern wirtschaftlich im industriellen Einsatz sind. Die Anwendungen sind im Wesentlichen im Werkzeug- und Formenbau zu finden, aber auch im Prototypenbau. ■■■■■■ mav: Wie schon vor zwei Jahren waren auch diesmal Hybridmaschinen, die spanende und additive Verfahren integrieren, ein großes Thema auf der Jimtof. Was hat sich bei Matsuura seit 2014 getan? Kleinmann: Wir haben unsere Aktivitäten ausgeweitet und in Tokio erstmals eine größere Hybridmaschine präsentiert, die Lasersintern und Hochgeschwindigkeitsfräsen kombiniert. Mit der Lumex Avance-60 können wir jetzt auch größere Werkstücke bis 600 mal 600 mal 500 Millimeter herstellen. Außerdem ist eine höhere Laserleistung bis 1000 Watt verfügbar. mav: Sehen Sie weitere Möglichkeiten zur Produktivitätssteigerung? Kleinmann: Erhebliche Verbesserungsmöglichkeiten sehe ich insbesondere im Bereich der Softwareoptimierung, der Prozesskontrolle und der Reduzierung von Leerwegen und Leerzeiten. mav: Seit rund einem Jahr bieten Sie die Lumex-Technologie auch in Europa an. Wie ist die Resonanz? Kleinmann: Die Lumex ist in Europa gut angekommen. Es befinden sich eine ganze Reihe von Maschinen im Feld, die nicht an mav: Bedeutet die Prozessintegration nicht auch ein Stück weit eine Einschränkung? Kleinmann: Schon, aber durch die Integra - tion ergeben sich eben auch ganz andere Möglichkeiten. Manche Dinge lassen sich anders gar nicht realisieren. Wenn sie etwa Innenkonturen mit einer gewissen Rauigkeit und Toleranz herstellen wollen, können sie diese in einem aufbauenden Verfahren allein gar nicht erzeugen. mav: Wie robust sind die Lasereinheiten im Produktionsbetrieb? Kleinmann: Die Lasereinheiten sind natürlich auch einem Verschleiß unterworfen und müssen in bestimmten Zyklen getauscht werden. Ohne lückenloses Wartungskonzept kann ich mir den Betrieb einer solchen Maschine überhaupt nicht vorstellen. Cleveres Konzept: 5-Achs-Bearbeitungszentrum MX-330 mit Zehnfach-Palettenspeicher ausgerüstet. mav: Prozessintegration war überhaupt ein großes Messethema in Tokio... Kleinmann: Die Prozessintegration setzt sich immer weiter fort. Auf spanenden Maschinen wird geschliffen und gemessen, die Achsen werden zur Bewegung von Werkstücken verwendet. Die Grenzen zwischen den einzelnen Prozessen lösen sich immer mehr auf. Am Ende bleibt eine bestimmte Anzahl von Achsen, die vielfältige Aufgaben übernehmen können. In Zeiten kurzer Produktlebenszyklen und geringerer Planbarkeit legt der Kunde immer größeren Wert darauf, dass er ein fertiges Werkstück in möglichst wenigen Prozessschritten von der Maschine bekommt – selbst wenn dann einer der Prozessschritte vielleicht nicht optimal in der Zykluszeit ist. 28 Januar/Februar 2017

Bert Kleinmann, Geschäfts führer Matsuura Machinery GmbH: „Mit der H.Plus-504 schließen wir eine Lücke in unserer Horizontal-Baureihe.“ Januar/Februar 2017 29

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