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mav 06.2017

02Werkzeuge Bild 4: Der

02Werkzeuge Bild 4: Der bedienerfreundliche Axialrollkopf Evoline. Bild: LMT Group Außengewinde und Profile Pos. 1 2 3 4 5 6 7 8 Bild: LMT Arbeitsgang Beschriftung Rändel Ø 20,5 x 1 mm Gewinde 5/8 -14 BSF Kegeliges Gewinde Glätten Gewinde M 12 x 1,5 Gewinde M 10 x 1 Formglätten Kugel 750 000 Euro pro Jahr gespart Mit dem Evoline hat sich innerhalb seiner relativ kurzen Marktpräsenz ein neues Leistungsfeld etabliert: In bisher mehr als 1000 Anwendungen konnten sich die Kunden von seiner gesteigerten Effizienz überzeugen. In einem Praxisbeispiel rollt ein Automobilzulieferer Gewinde M12 x1,5, Gewindelänge 30 mm, auf Kolbenstangen und setzte dafür bisher Axialrollköpfe der älteren Bauart ein. Das Schließen des Rollkopfes erfolgte dabei taktil durch Verfahren des Rollkopfes in ein angeschrägtes Rohr unter Verwendung eines Schließstiftes. Dieser Prozess sollte optimiert werden, und die Anwendungsexperten der LMT präsentierten den Evoline mit kühlmittelbetriebener Schließeinrichtung KSE. Damit konnten die zusätzlichen Verfahrwege zum Schließen des Rollkopfes eingespart werden. Die gesamte Prozesszeit – bestehend aus Rollkopfanfahrt, Gewinde rollen (ca. 1,5 Sekunden), Verweilzeit und Rücklauf – Rollverfahren Radial Axial Axial Tangential Tangential Axial Radial Radial Bild 5: Das Oberscharnier eines Tangentialrollkopfes kommt aus dem 3D-Drucker. Bild: LMT Group Hauptzeit (sec) 0,08 0,28 0,31 0,97 0,18 0,28 0,13 0,13 konnte mit dem neuen System von 10 auf 7 Sekunden reduziert werden. Das bedeutet pro Gewinde 3 Sekunden Einsparung an Prozesszeit zum Schließen des Rollkopfes. Und bei 9 Millionen Gewinden pro Jahr senkt das die ohnehin vergleichbar niedrigen Fertigungskosten beim Gewinderollen nochmals signifikant um fast 750 000 Euro pro Jahr. Inzwischen wurde ein weiterer Schritt zur Effizienzsteigerung bei der spanlosen Gewindefertigung präsentiert: Das Konzept CT-Line (Customized Tangentialrollköpfe). „Customized“ bedeutet die kundenindividuelle Problemlösung durch modifizierte Standardrollköpfe. Die Vorteile dieses Konzepts sind eine noch höhere, maßgeschneiderte Fertigungsleistung der Werkzeuge, verglichen mit klassischen Sonderlösungen. Dabei werden die kundenspezifischen Anforderungen an das Bauteil, an die Werkzeugmaschine und den Bearbeitungsprozess sowie an die individuellen Kundenziele fokussiert und abgestimmt. Bereits kleinere Änderungen in den Werkzeugbaumaßen, der Werkzeugstabilität oder der Kühlmittelzufuhr können die Effizienz der Rollköpfe signifikant steigern oder gegenüber Standardlösungen überhaupt erst möglich machen. Zur schnelleren Lösungsfindung wird auch das additive Fertigungsverfahren 3D-Druck einbezogen. Material- und Gewichtseinsparung durch Hohlräume in den Bauteilen generieren weitere Vorteile dieses Verfahrens, auch bezüglich weiterer Ressourceneffizienz. Mit dem 3D-Druck können auch sehr schnell Funktionsmuster erzeugt werden, die dem Kunden nicht nur einen visuellen Eindruck vom Werkzeug vermitteln, sondern auch die realisierbaren Baumaße in seiner Maschine überprüfen lassen. In Bild 5 ist als Beispiel ein Tangential-Gewinderollkopf mit Halter von LMT Fette dargestellt. Das transparente Oberscharnier mit integrierter Kühlmittelzufuhr entstand im 3D-Drucker. Ebenso wurde für einen ähnlichen Rollkopf der Halter produziert, bereits aus Stahl und voll funktionsfähig. Das Gewicht des Rollkopfhalters konnte dabei um 43 % reduziert werden. ■ LMT Tool Systems GmbH www.lmt-tools.de 60 Juni 2017

„Die neue WSP-Generation bietet zusätzlich ein optimiertes Tauchverhalten, das heißt sie eignen sich sehr gut zum Kopierfräsen“, betont André Feiel, der verantwortliche Produktmanager bei Boehlerit. Bild: Boehlerit Vom Schruppen bis Schlichten, in Guss-, Stahl- und Rostfreimaterialien Eckenfräsen mit optimiertem Schnittverhalten Boehlerit hat ein Eckenfrässystem mit einer neuen Generation von APKT-Wendeschneidplatten entwickelt. Die Abstimmung von Trägerwerkzeugen und Wendeschneidplatten macht die ISO 90P Fräswerkzeuge zu High-End- Lösungen mit besten Zerspanungseigenschaften. ■■■■■■ Anwender geben den neuen ISO 90P Fräswerkzeugsystemen das Prädikat, besonders schnittig und leichtschneidend zu sein. Dies hat bei genauerer Betrachtung mehrere Gründe: „Ein wesentlicher Aspekt ist, dass es sich bei den neuen Eckenfräsern um ein Werkzeugsystem, mit Betonung auf System, handelt. Durch die ganzheitliche Betrachtung zur Abstimmung von Trägerwerkzeugen und Wendeschneidplatten mit Schneidengeometrien und neuen Schneidstoffsorten, wird ein optimales Schnittverhalten erreicht“, erklärt André Feiel, der bei Boehlerit im Kapfenberg maßgeblich die Entwicklung der Fräswerkzeugsysteme verantwortet. Die Basis bilden Trägerwerkzeuge, in deren Entwicklung die jahrzehntelange Erfahrung mit Werkzeug- und Schneidstofflösungen eingeflossen ist. Darauf aufbauend und in enger Zusammenarbeit mit Universitäten sowie unter Zuhilfenahme dynamischer bzw. statischer FEM-Analysen (Finite Elemente Methode), sind äußerst stabile Fräswerkzeuge mit optimal abgestimmten Wendeschneidplatten entstanden. Ausgereifte Schneidengeometrien und innovative Schneidstoffsorten sorgen für sehr gute Dauerfestigkeiten, einen idealen Spanablauf und exakte Rundlaufeigenschaften. Breites Anwendungsfeld Ein weiteres Novum sind die neuen Schneidstoffsorten, zu deren Herstellung verschiedene Hartmetallsubstrate verwendet werden, die so aufeinander abgestimmt sind, dass ein breites Anwendungsspektrum vom Schruppen bis Schlichten, in Guss-, Stahl- und Rostfreimaterialien lückenlos bearbeitet werden kann. Dabei sichern die neuen Frässorten dem Anwender geringen Freiflächenverschleiß sowie mehr Stabilität gegen Schneidkantenausbrüche. Außerdem werden Kammrisse vermieden und Kolkbeständigkeit geboten. Ein besonderes Highlight im Bereich ist die neuartige Tera-speed 2.0 AlTiN-Schicht, abgeschieden mittels HR-CVD Technologie (HR = High Reactivity). Auf Grund des hohen Aluminiumgehaltes dieser AlTiN- Schicht und ihrer neuartigen Nanostruktur konnten erstmals so gegenläufige Eigenschaften wie eine hohe Zähigkeit mit gleich- Mit der Vielfalt der verfügbaren Wendeschneidplatten sind Lösungen von der universellen Bearbeitung in Stahl- und rostfreien Materialien bis hin zum Schruppen in Stahl-, Rostfrei- und Gusswerkstoffen realisierbar. Bild: Boehlerit zeitiger extremer Schichtstärke und Verschleißbeständigkeit kombiniert werden. Eine weitere innovative Hartstoffschicht, speziell fürs Fräsen, ist die dicke PVD AlTiN Goldlox-Schicht. Ihre hohe Verschleißbeständigkeit bei hohen Temperaturen erhöht die Standzeit bei unterschiedlichen Stählen. Außerdem erleichtert die besonders glatte und gelbe Deckschicht die Verschleißerkennung. ■ Boehlerit GmbH & Co. KG www.boehlerit.com Juni 2017 61

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