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mav 7/8.2020

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Aus der Branche Lothar

Aus der Branche Lothar Horn, Geschäftsführer, Paul Horn GmbH „Mild-Hybride treten wieder in den Vordergrund“ Der Präzisionswerkzeughersteller Horn aus Tübingen hat in den letzten Jahren ein beeindruckendes Wachstum hingelegt – nun sehen sich die Tübinger auch mit den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie konfrontiert. Die mav sprach mit Lothar Horn, dem Geschäftsführer der Paul Horn GmbH, über die wirtschaftliche Entwicklung in den vergangenen Monaten. Das Interview führte: Frederick Rindle rend das erste Halbjahr für uns noch völlig in Ordnung war, war die Nachfrage im zweiten Halbjahr schon viel zurückhaltender. Zu Beginn dieses Jahres hatte sich das aber schon wieder gedreht. Der Januar und Februar waren für uns wieder vollkommen in Ordnung. Seit April verzeichnen wir einen Rückgang im Auftragseingang um rund die Hälfte... Lothar Horn, Geschäftsführer, Paul Horn GmbH. Bild: Horn ■■■■■■ mav: 2019 war für die Paul Horn GmbH noch ein Jahr mit normalem Wachstum? Horn: Das Jahr 2019 war für uns aus wirtschaftlicher Sicht völlig zufriedenstellend. Der Auftragseingang hat sich im Vergleich zu dem Rekordjahr 2018 nur um ungefähr 3,5 Prozent verschlechtert. Insgesamt haben wir im vergangenen Jahr mit einem knappen Minus zum Vorjahr abgeschlossen. Ein leichtes Auf und Ab ist aber auch völlig normal. Etwas genauer betrachtet, hatte das Jahr 2019 zwei ganz unterschiedliche Gesichter. Wäh- mav: ... und dann kam die Corona-Krise. Horn: Richtig, ich sehe die wirtschaftliche Situation durch Corona auch in den kommenden Monaten und ggf. Jahren eher verhalten. Wir hatten seit 2009 zehn fantastische Jahre, geprägt von einem ständigen Aufschwung. Die vielleicht schon zu erwartende Abkühlung dieses sehr lang anhaltenden Aufschwungs war aber auch schon vor der Corona-Krise zu spüren. Die Automobilindustrie tut sich mit dem Dieselskandal und der gesamten Diskussion rund um den Verbrennungsmotor immer noch schwer. Hinzu kommt noch, dass für viele die Elektromobilität auch nicht mehr die erste Wahl bei den alternativen Antriebskonzepten ist. China hadert zum Beispiel schon länger mit seinen Subventionen rund um die E-Mobilität und hat diese erst nach einem längeren Hin und Her wieder um ein Jahr verlängert. In den Vordergrund treten nun wieder Lösungen mit einem Mild-Hybrid-Antriebskonzept. Verbrauchsoptimierte Fahrzeuge anstelle von lokal emissionsfreien E-Autos – das ist ein Weg der sicherlich nicht schlecht ist. mav: Denken Sie, dass die bisherige Alternativlosigkeit der E-Mobilität auf EU-Ebene wieder neu diskutiert werden wird? Horn: Ich kann Ihnen nicht sagen, ob die Entscheidungsträger auf EU-Ebene bereit sind, ihre Meinung durch das heute erweiterte Wissen zu ändern. Ich kann Ihnen nur sagen, dass jeder Mensch Fehler macht. Das Wichtigste dabei ist, diese zu erkennen. Wir haben bei Horn eine Kultur entwickelt, in der es möglich ist, Fehler einzugestehen und diese zu korrigieren. In Summe haben wir es so geschafft, wahrscheinlich rund 75 Prozent richtige Entscheidungen zu treffen. Das würde ich mir für die Politik natürlich auch wünschen. ■ Paul Horn GmbH www.phorn.de 16 Juli/August 2020

PRECISE. POWERFUL. PRODUCTIVE. kapp-niles.com Die Veranstalter haben ein Hygienekonzept entwickelt, das u. a. eine „No Handshake“-Policy, das Einhalten eines Mindestabstands und das Tragen von Schutzmasken in bestimmten Bereichen vorsieht. Bild: AFAG Grindtec 2020 findet im November statt Neue Impulse für die Schleiftechnik ■■■■■■ Als eine der ersten Fachmessen geht die Schleiftechnikmesse Grindtec im Herbst, vom 10. bis 13. November, wieder an den Start und bietet der metallverarbeitenden Industrie eine wichtige Plattform. „Als die führende Messe für neue Technologien im Bereich Schleifen, Honen, Läppen und Polieren wird die kommende Grindtec die Branche nach langer Zeit wieder zusammenführen“, sagt Prof. Dr.-Ing. Wilfried Saxler, Geschäftsführer des Fachverbands der Präzisionswerkzeugmechaniker FDPW. Im direkten Dialog zwischen Besuchern und Herstellern sollen sich neue Perspektiven für das Werkzeugschleifen eröffnen, die die Unternehmen aus der Krise führen können. Impulse geben unter anderem hochfunktionale Lösungen und Weiterentwicklungen wie hybride Schleifmaschinenkonzepte, additiv gefertigte, strömungsoptimierte Kühlschmierstoffdüsen, Direktantriebe in den Schleifmaschinenachsen, neue 5-Achs-Maschinenkonzepte für das Werkzeugschleifen oder die Laserbearbeitung von Diamantwerkzeugen oder diamantbeschichteten Werkzeugen. Von den rund 650 Ausstellern, die für den März-Termin der Grindtec angemeldet waren, konnten nahezu alle den neuen Ter- min im November bestätigen. Terminbedingte Absagen konnten zum Teil mit neuen Ausstellern besetzt werden. Aktuell nehmen rund 640 Aussteller an der Messe im November teil. Die beteiligten Unternehmen schätzen die fachliche Qualität und die Entscheidungskompetenz der Besucher. Laut der Gelszus Messe-Marktforschung GmbH waren bei der letzten Durchführung 64 % von ihnen „Allein- oder Mitentscheider“, 20 % „beratend bei Entscheidungen beteiligt“. Für jeden dritten Fachbesucher ist die Grindtec die wichtigste Informationsplattform im Veranstaltungskalender. Gemeinsam mit seinen internationalen Partnerverbänden präsentiert sich der FDPW im Tagungscenter der Messe Augsburg. Der Grindtec Campus und das FDPW- Kompetenzzentrum gewähren Einblicke in den neuesten Stand der anwendungsbezogenen Forschung und Entwicklung. Das Grindtec-Forum mit seinen Vorträgen zu aktuellen Themen ist ebenfalls im Tagungs - center zu finden. ■ Grindtec 2020 www.grindtec.de Juli/August 2020 17

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