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Das Stadtgespräch Ausgabe August 2023 auf Mein Rheda-Wiedenbrück

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Das Stadtgespräch Ausgabe August 2023 auf Mein Rheda-Wiedenbrück

1 No problem my friend 1

1 No problem my friend 1 Hochbeinige Gefährten empfehlen sich. Hilfsbereitschaft auf dem Dorf Immerhin war das nächste Dorf in Sichtweite. Und wer sein Gefährt liebt, schiebt, auch wenn eine recht steil ansteigende Schleife zu bewältigen ist. Als wir im Dorf ankamen, waren wir entsprechend vollkommen durchgeschwitzt, denn mittlerweile war es zehn Uhr und die Sonne brannte entsprechend erbarmungslos. Die Männer im Straßencafé waren tiefenentspannt und sehr freundlich. Es freute sie zudem zu hören, dass wir nicht aus England, sondern aus Yermanía kommen, denn schließlich gibt es mit Deutschland auf Zypern keine koloniale Vergangenheit. Schon bald erhoben sich die ersten Männer und inspizierten unsere Enduro ganz genau. Nach wenigen Minuten kamen sie, nachdem der Fall hinreichend diskutiert worden war, zu dem verblüffenden Ergebnis, dass wir doch tatsächlich einen Platten hätten. Nein, reparieren kann das niemand hier, dazu muss man in die nächste Kleinstadt, besser noch nach Nicosia. Das wären dann 40 Kilometer zu fahren. Aber fahren können wir ja gerade nicht, das sehen alle ein. Nach ein paar weiteren Tassen Kaffee, zu dem wir eingeladen werden, fällt einem der Dorfbewohner ein, dass Yannis doch ein Motorrad hat. Also her mit diesem Yannis. Doch der ist Schäfer und erst am späten Nachmittag wieder im Dorf. Da sollten wir doch lieber mit dem Bus fahren, der nimmt wahrscheinlich auch Motorräder mit. Allerdings kommt der Bus erst in ein paar Stunden. Trampen mit Motorrad Schließlich die Lösung: Statt vier Stunden auf den Bus zu warten, fahren wir einfach zu zweit mit Gepäck und Motorrad per Autostopp weiter. Und tatsächlich dauert es nur vier Minuten und wir bekommen unsere Mitfahrgelegenheit. Ein leerer Kipplaster kommt vorbei. Der Fahrer zögert trotz gutem Hemd und Stoffhose keine Sekunde, unser öliges Vehikel auf die abgesenkte Ladefläche zu laden. Allerdings erweisen sich schon 15 km/h als zu schnell auf dieser Schlaglochpiste. Das Zweirad rutscht unter den Sicherungsseilen durch und der Lack knirscht auf der Ladefläche. Also setze ich mich auf das Rad, denn irgendwie muss es ja weitergehen. Entsprechend aufsehenerregend war unsere Ankunft in der nächsten Kleinstadt. Die hat auch genau eine Tankstelle und die ist geradezu spezialisiert auf Reifenpannen. Das Rad müssen wir allerdings selbst herausnehmen, das Flicken ist dann schnell erledigt. Allerdings haben wir keine Ahnung, wie wir das Hinterrad wieder montiert bekommen. Da gibt es irgendeinen Trick, den wir aber nicht kennen. Dreckige Hände und große Herzen Der Tankstellenbesitzer hat auch keine Ahnung, ist aber ganz entspannt, denn irgendwann soll wohl ein Motorradfahrer tanken. Der weiß dann ja Bescheid. Innerhalb der nächsten beiden Stunden versucht ein halbes Dutzend Kunden, das Rad wieder einzusetzen. Keine von ihnen zögert auch nur einen Moment, um in die schwarzfettige Kette zu greifen. Allerdings ohne Erfolg. Die Rettung naht, als zwei Mopedfahrer das Rad in weniger als einer Minute wieder einsetzen und die Kette spannen. Geld nimmt niemand an, der Tankstellenbesitzer verlangt umgerechnet weniger als einen Euro für den Flicken. Damals zahlte man noch in Zypernpfund. Als wir dann schließlich gegen vier Uhr nachmittags in Nicosia eintreffen, lassen wir den abgeschrammten Lack noch ausbessern. Etwas Politur und weißer Lack für die Schrift machen das Gefährt wie neu. Was wir dann schuldig sind? Der Schrauber verlangt umgerechnet etwa 10.000 Euro. Unsere verdutzten, ja geschockten Gesichter sorgen für Heiterkeit bei den Umstehenden und der Schrauber erläutert: »Dann brauche ich für den Rest des Jahres nicht mehr zu arbeiten!« Als alle dann fertig gelacht haben, sagt er uns, dass wir nichts zu zahlen brauchten, er habe ja schließlich nur Reste verwendet und alles ist schnell gegangen. Als uns dann der Nachbar auch noch nach sich zu Hause zum Essen einlädt, ist unser Tag endgültig gerettet. Schließlich leben auf Zypern die Nachfahren der alten Griechen und für die bedeutete das Wort »xenos« nicht nur Fremder, sondern gleichzeitig Gast. 1 Verlassenes Kloster im Gebirge 1 Klösterliche Einsamkeit 48 Das Stadtgespräch

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