14 banking insight Foto: Getty Images/Cultura RF
Perspektiven 15 Zinsbuchänderungsrisiko Mehr Harmonie, weniger Freiheit Die Aufsicht will die Messung des Zinsänderungsrisikos im Anlagebuch in Europa angleichen. Dies wird die Methodenfreiheit der Banken bei der Ermittlung des Zinsänderungsrisikos einschränken. Die Studie zeigt, wie sie sich darauf vorbereiten. Banken können sich auf eine höhere Kapitalunterlegung für das Zinsänderungsrisiko einstellen. Darauf lassen zahlreiche Veröffentlichungen der EBA und des Baseler Ausschusses schließen. Denn außer den neuen SREP-Leitlinien hat die EBA ein Konsultationspapier zum Zinsänderungsrisiko im Anlagebuch (EBA/ CP/2013/23) vorgelegt. Dieses sieht Annahmen zur Risikomessung vor – dazu zählen insbesondere Annahmen zur Modellierung von Cashflows sowie Verhaltensannahmen zu eingebetteten, impliziten Optionen. Aktuell beschäftigt dieses Thema auch den Baseler Ausschuss, der ebenfalls ein Konsultationspapier vorgelegt hat. All diese Aktivitäten zeigen: Es besteht eine klare Tendenz, die Messung des Zinsänderungsrisikos im Anlagebuch auf EU-Ebene stärker zu harmonisieren. Eine Vorgabe maximaler Laufzeiten könnte die bisherigen Freiheiten bei der Darstellung des zinsvariablen Geschäfts einschränken. Dies würde aktuell zu einer Erhöhung des Zinsänderungsrisikos führen, bei einer gleichzeitig in Aussicht gestellten unmittelbaren Einbeziehung in die Eigenkapitalunterlegung nach Säule 1 sowie der mittelbaren Unterlegung im viel zitierten „Säule 1+“-Ansatz nach dem SREP. Prüfkriterium als Pate Das Zinsänderungsrisiko im Anlagebuch wird heute über den „Zinsschock Basel II“, besser gesagt anhand des Prüfkriteriums, gemessen. Demnach muss die Eigenkapitalanforderung nach der Kapitaladäquanzverordnung der EU (Capital Requirements Regulation, CRR) zuzüglich der negativen Barwertveränderung aus dem Zinsschock kleiner sein als 95 Prozent der aufsichtsrechtlichen Eigenmittel. Dieses Kriterium könnte Pate stehen für eine künftige generelle Eigenkapitalunterlegung. Der Vergleich des Prüfkriteriums zwischen verschiedenen Instituten hängt stark ab von den Verhaltensannahmen zu eingebetteten impliziten Optionen sowie von den gewählten Prämissen im variablen Geschäft. In Deutschland sind dies insbesondere die Mischungsverhältnisse der gleitenden Durchschnitte. Dies bestätigen rund 70 Prozent der befragten Führungskräfte (siehe Abbildung 6). Insofern verwundert es nicht, dass die Aufsicht hier nach mehr Harmonisierung strebt – für die Institute wäre dies jedoch eine starke Beschränkung der bisherigen Freiheiten bei der individuellen Modellierung und dem damit verbundenen Zinsanpassungsverhalten als wichtigem preispolitischem Element. Institute gegen Standardisierung 64 Prozent der Führungskräfte geben an, dass sich dieses Kriterium schon in der heutigen Ausprägung – insbesondere aufgrund der insgesamt steigenden Eigenkapitalanforderungen – zukünftig nur schwer wird einhalten lassen. In diesem Punkt sind sich die sehr unterschiedlich aufgestellten Großbanken und Landesbanken einerseits sowie die Sparkassen andererseits weitgehend einig (siehe Abbildung 7). Auch befürworten rund zwei Drittel eine künftige Orientierung an der bankinternen
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