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NK 04 2024

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20 ANGEBOTE GENAU

20 ANGEBOTE GENAU PRÜFEN © Adobe Stock | „ICH COACHE DICH REICH!“ Finanziellen Wohlstand erreichen, ohne zu arbeiten, ein Coach von Profisportlern oder ein renommierter Ernährungscoach werden: Das sind nur einige der Versprechen von Coaching-Webinaren oder öffentlichen Coaching-Veranstaltungen, in denen selbsternannte Coachingpäpste die „Geheimnisse ihres eigenen finanziellen oder persönlichen Erfolgs“ verraten, aber in erster Linie den Teilnehmern das Geld aus der Tasche ziehen. Beim Netzwerk der Europäischen Verbraucherzentren (ECC-Net) und auch beim Europäischen Verbraucherzentrum (EVZ) Italien – Büro Bozen, gingen zahlreiche Meldungen über abgeschlossene Verträge für Online-Coaching-Kurse ein, von denen die betroffenen Verbraucher nicht mehr zurücktreten konnten. Es besteht kein Zweifel, dass die selbsternannten Coaches soziale Medien wie YouTube, TikTok und Instagram sehr geschickt nutzen. Mit Schlagwörtern und Motivationsphrasen versprechen sie, Geheimnisse zur Verwirklichung der eigenen Träume zu lüften. „Think big“ oder „Ändere deine Einstellung zum Leben, nur dann wirst du dich selbst verwirklichen! Willst du wissen, wie? Klicke auf den folgenden Link“ sind einige der Sätze, mit denen Pseudo-Coaches junge Menschen und auch Erwachsene dazu verleiten, auf ihre Links zu klicken. In der Regel werden diejenigen, die auf den Link klicken, zu einem Formular weitergeleitet, wo sie einen telefonischen Termin vereinbaren können, um weitere Informationen zu erhalten. Der Kontakt wird mit angeblichen Mitarbeitern hergestellt. Diese erklären, dass die Life- Coachings, Videos und Zoom-Meetings so bahnbrechend seien, dass sie denjenigen, welche die vorgeschlagenen Ratschläge befolgen, ein monatliches Einkommen von Tausenden von Euro garantieren. Für den Fall, dass diese Gewinne nicht erzielt werden, werden den Betroffenen weitere Video-Coachings zugesichert, bis es ihnen gelingt, ihre mentale Einstellung zum persönlichen oder beruflichen Leben so zu ändern, dass sie den angestrebten Erfolg erzielen. Die überzeugten Verbraucher erhalten per E-Mail einen weiteren Link mit Anleitungen, um die Coachingangebote zu bezahlen und so „in ihre Zukunft zu investieren“. Die angebliche „Investition“ ist jedoch nicht unerheblich und liegt in der Regel, je nach Thema des Coachings, zwischen ca. 3.000 € und 13.000 €. Es kann aber auch bedeutend teurer sein. Danach wird man auf die Website eines Unternehmens umgeleitet, welches bis kurz vorher nie erwähnt wurde: Es ist das Unternehmen, das die Rechnungen ausstellt, sich um deren Eintreibung kümmert und sogar die Möglichkeit einer Ratenzahlung anbietet. Der renommierte Coach hat offenbar keine Zeit, sich mit diesen Details zu beschäftigen, denn er ist mit kreativen Veranstaltungen oder Treffen beschäftigt, um die mentale Energie der Teilnehmer zu verändern! Doch wie so oft ist nicht alles Gold, was glänzt. Einmal bezahlt, stellen die Neulinge fest, dass das Geheimnis des Geldverdienens in Wirklichkeit darin besteht, andere leichtgläubige Personen auf die Plattform zu locken, damit sie den Coaching-Angeboten folgen. Und hier offenbart sich die Coaching- Falle: Das Unternehmen verweigert sich nämlich das Rücktrittsrecht der Verbraucher anzuerkennen, weil sie beim Kauf ein Kästchen angekreuzt und ausdrücklich darauf verzichtet hätten, oder auch weil dieses Recht für das gekaufte Produkt gar nicht vorgesehen sei. Mehrere betroffene Verbraucher berichten jedoch davon, dass es gar nicht möglich gewesen wäre mit dem Kauf fortzufahren, ohne das entsprechende Kästchen zum Verzicht auf das Rücktrittsrecht vorher angekreuzt zu haben. In manchen Fällen war das entsprechende Häkchen bereits vorausgefüllt und die Verbraucher waren sich dessen nicht einmal bewusst. „Die Art und Weise, wie der Vertrag zustande kam, insbesondere in den Fällen, in denen die Verbraucher mehrmals über verschiedene Links umgeleitet wurden, bevor sie auf die Bezahlseite gelangten, lässt ernsthafte Zweifel an der Korrektheit der angewandten Geschäftspraktiken aufkommen“, bestätigt Rebecca Berto, Rechtsberaterin des EVZ Italien, „und in jedem Fall ist es sehr schwierig, einmal gezahlte Beträge zurückzubekommen.” Aus diesem Grund ist es ratsam, Angebote dieser Art sehr sorgfältig und mit dem nötigen Misstrauen zu bewerten: Einen sicheren Weg zu Reichtum und (persönlichem) Erfolg gibt es leider noch nicht! Wenn Sie die Teilnahme an Video- Coaching-Angeboten trotzdem in Erwägung ziehen wollen, sollten Sie in jedem Fall Folgendes tun: Machen Sie Screenshots von der Anzeige und/oder schicken Sie sich per E-Mail eine Kopie der Chat- Konversation mit dem Anbieter. Fertigen Sie Screenshots von den Webseiten an, auf die Sie umgeleitet werden und von den Links, auf die Sie klicken. Nehmen Sie sich Zeit für eine bewusste Entscheidung: In der Regel werden nur eine geringe Anzahl an freien Plätzen angegeben, um die Verbraucher so zu einer übereilten Kaufentscheidung zu drängen. Achten Sie auf die Angaben zur Plattform, auf der Sie die Zahlung tätigen sollen: Wenn es sich um ein Unternehmen handelt, das nie erwähnt wurde und über das Sie nichts wissen, brechen Sie ab und bestätigen Sie die Zahlung nicht. Kreuzen Sie nicht die Kästchen an, in welchen Sie auf das Rücktrittsrecht verzichten: Wenn Sie dieses Kästchen ankreuzen müssen, um mit dem Kauf fortzufahren, blockieren Sie den Zahlungsvorgang. Hinweis: Auch für online erworbene digitale Dienste besteht die Möglichkeit eines Schlichtungsverfahrens mit dem von der Verbraucherzentrale Südtirol (VZS) eingerichteten Schlichtungsorgan Onlineschlichter.it. Besuchen Sie das Portal www.onlineschlichter.it, um das kostenlose Online-Schlichtungsverfahren zur außergerichtlichen Beilegung von Verbraucherstreitigkeiten aus dem Online-Kauf von Waren und Dienstleistungen zu nutzen. Quelle: Europäisches Verbraucherzentrum Italien 04.2024

AMERICA FIRST 21 WARUM SOLL DER AMERIKANISCHE STEUERZAHLER FÜR EUROPA ZAHLEN? © Foto: Adobe Stock / Hunman Genau diese Frage stellen sich derzeit viele amerikanische Steuerzahler. Im Gegensatz zur europäischen Perspektive bewerten sie die aktuelle Situation in Europa grundlegend anders. Viele von ihnen sind der Meinung, dass das Land zuerst seine eigenen Probleme lösen sollte, bevor weiterhin amerikanische Steuergelder für die Probleme anderer Länder ausgegeben werden. Der Krieg in der Ukraine oder die Sicherheit Europas ist für viele Amerikaner aufgrund der großen räumlichen Distanz von geringem Interesse. Die Frage, warum der amerikanische Steuerzahler für Europa zahlen sollte, wird in den USA heftig diskutiert. Im Gegensatz zur europäischen Perspektive gibt es in den USA eine Vielzahl von Meinungen darüber, inwieweit das Land Ressourcen und Steuergelder für die Herausforderungen Europas aufwenden sollte. Viele Amerikaner sehen die aktuelle Situation in Europa aus einer völlig anderen Perspektive. Denn für sie ist Europa weit weg und die Sicherheit des Landes ist keinesfalls gefährdet. Für sie sind die folgenden Probleme im eigenen Land deutlich wichtiger als die Probleme in Europa. Illegale Migration, Kriminalität, hohe Lebenshaltungskosten, exorbitante private und Staatsverschuldung Illegale Migration ist in den USA zu einem beherrschenden Thema geworden. Nach Angaben der Grenzschutzbehörde CBP wurden im Haushaltsjahr 2023 fast 2,5 Millionen Grenzübertrittsversuche an der Südgrenze der USA registriert. Allein im Dezember 2023 kamen rund 250.000 Menschen jenseits der offiziellen Übergänge über die Südgrenze in die USA. Darüber hinaus sind die Vereinigten Staaten mit einer schweren Opioidkrise konfrontiert. Insbesondere die alarmierende Verbreitung von Fentanyl stellt ein enormes Problem dar. Fentanyl ist etwa 100-mal stärker als Morphin und birgt das Risiko schwerwiegender gesundheitlicher Folgen bis hin zum Atemstillstand, selbst in kleinsten Dosen. Sorge um die öffentliche Sicherheit Die Rohstoffe für Fentanyl werden billig in China hergestellt und gelangen vor allem über mexikanische Drogenkartelle in die USA, wo sie weiterverarbeitet und schließlich auf den Markt gebracht werden. Allein im letzten Jahr starben in den USA 90.000 Menschen an einer Überdosis. Mittlerweile ist Fentanyl auch in Deutschland auf dem Vormarsch, doch das ist ein anderes Thema. Ein weiteres ungelöstes Problem ist die zunehmende Kriminalität, vor allem in den Städten. Dies führt zu wachsender Sorge um die öffentliche Sicherheit. Im Jahr 2023 gab es insgesamt 18.854 registrierte Todesfälle durch Schusswaffen und mehr als 600 Massenschießereien. Raubüberfälle und Plünderungen von Geschäften stellen ebenfalls ein Problem dar. Diese besorgniserregende Entwicklung zwingt die Ladenbesitzer zu drastischen Maßnahmen. Immer mehr Ladenbesitzer gehen dazu über, Waren des täglichen Bedarfs einzuschließen und Regale leer zu lassen, um sich vor weiteren Überfällen zu schützen. Darüber hinaus sind die hohen Lebenshaltungskosten und insbesondere die teilweise exorbitanten Mieten - in San Francisco kostet eine Einzimmerwohnung rund 2.780 Euro im Monat - für viele Amerikaner ein großes Problem. Ferner sind viele US-Bürger bis unters Dach verschuldet. Nach Angaben der Federal Reserve Bank of New York stehen die Amerikaner mit insgesamt 17.503 Milliarden Dollar in der Kreide. Davon entfallen ,252 Billionen auf Hypothekenschulden, ###COLUMNCONTENT###,360 Billionen auf Immobilienkredite, ,601 Billionen auf Studentendarlehen, ,607 Billionen auf Autokredite, ,129 Billionen auf Kreditkartenschulden und ###COLUMNCONTENT###,554 Billionen auf sonstige Schulden (Stand Q4 2023). USA lebt über seine Verhältnisse. Zudem explodiert in den USA die Staatsverschuldung. Das Land lebt über seine Verhältnisse. Im Januar 2024 ist die Staatsverschuldung der USA im Vergleich zum Vormonat um rund 190 Milliarden US-Dollar gestiegen. Seit 2015 hat sich die Staatsverschuldung von 18,08 Billionen auf knapp 34,2 Billionen US-Dollar fast verdoppelt. Um die Kreditwürdigkeit des Landes zu erhalten, muss der nächste Präsident den US-Haushalt sanieren. Das heißt, es muss gespart werden. Warum soll ausgerechnet bei den eigenen Leuten gespart werden? Ein Präsident Trump wird dies mit großer Wahrscheinlichkeit nicht tun. Die USA brauchen Europa nicht zum Überleben Der Krieg in der Ukraine im fernen Europa ist vielen Amerikanern längst zu teuer geworden. Spätestens nach der gescheiterten Offensive in der Ukraine ist in den USA in Punkto Ukraine Ernüchterung eingekehrt. An einem weiteren Desaster wie in Afghanistan haben viele keinerlei Interesse. Jedem sollte jedem bewusst sein, dass die USA weder die NATO noch Europa unbedingt brauchen. Nur 43 Prozent der Amerikaner besitzen einen Reisepass. Die Mehrheit der Bevölkerung war noch nie in Europa und ein nicht unerheblicher Teil der Bevölkerung würde Europa nicht einmal auf der Landkarte finden. Warum glauben wir Europäer, dass der amerikanische Steuerzahler weiterhin bereit ist, zig Milliarden Euro für einen Krieg in Europa und für Sicherheitsgarantien für das zukünftige „industrielle Freiluftmuseum“ Europa zu bezahlen, wenn das Land selbst gigantische Probleme hat? „America first“ ist die Devise Wir Europäer sollten uns darüber im Klaren sein, dass für die meisten Amerikaner Europa weit weg ist und daher die Probleme Europas für sie völlig irrelevant sind. Wenn US-Präsident Biden die Probleme im eigenen Land nicht in den Griff bekommt, wird Donald Trump die Wahl gewinnen. Für Trump und viele Republikaner lautet die Devise „America first“. Daher ist es sehr wahrscheinlich, dass unter Trump nicht mehr Rüstungsgüter in zweistelliger Milliardenhöhe über den Atlantik verschifft werden. Fakt ist: Die USA brauchen weder die NATO noch Europa unbedingt. Das Land kann sich im Ernstfall problemlos selbst verteidigen und ernähren. Günstiges Gas und Öl gibt es dank Fracking genug. In Europa ist die Situation eine ganz andere. Aber ob das die Mehrheit der Amerikaner tatsächlich interessiert, darf bezweifelt werden. Matthias Weik befasst sich seit über zwei Jahrzehnten mit dem Thema Finanzen und ist Experte für Exitstrategien. Er zählt seit Jahren, mit sechs Bestsellern in Folge zu den verlässlichsten Bestseller-Autoren im Bereich Wirtschaft und Finanzen. Im März ist sein sechster Bestseller „Die Abrechnung“ erschienen. Matthias Weik bezeichnet sich selbst nicht als Pessimist oder Optimist sondern als Realist. Web: www.matthias-weik.com; twitter: @mweik_ Instagram: https://www.instagram.com/matthias_weik_mw/ Facebook: https://www.facebook.com/matthweik

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