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ocean7 5/2021

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Ein Leben voller Schiffe. Franz Scheriau und sein Weg vom Hochseekapitän auf allen Weltmeeren zum Betreiber des Schiffmuseum Vienna an der Donau. Ein Mekka für Yachties. Biograd – Publikumsmagnet für Wassersportler abseits der klassischen touristischen Hotspots Kroatiens. Herbstmessen. Was Cannes, Genua, Biograd und die 60. Auflage der Interboot in Friedrichshafen 2021 können. E-delboote. Fast die Hälfte der von Frauscher ausgelieferten Boote sind emissionsfreie Elektroboote – Tendenz steigend. Elektrisierend. Die slowenische Alfastreet 23 Cabin Evo, ein (auch preislich) attraktiver Daycruiser mit bis zu 30 kW, im Test beim Österreich-Händler Mittendorfer auf dem Attersee. Outboard. Mit der neuen Vida 33 hat Bavaria Yachts nun auch den Sprung in das Segment der Außenborder gewagt. Alles bleibt anders. Mit der neuen Sunbeam 32.1 stellte die österreichische Traditionswerft am Mattsee so ziemlich alles auf den Kopf. Gut so, wie ein Blick aufs Boot und in die Auftragsbücher zeigt.

App-Tipp App zum

App-Tipp App zum Liegeplatz Mit seinem im letzten Jahr gegründeten Startup Seasy will der Grazer Jungunternehmer Niklas Baumgartner das Buchen von Liegeplätzen vereinfachen und bietet sozusagen ein maritimes booking.com, das Yachties und Marinas vernetzen soll. Ferienwohnungen, Hotelzimmer, Yachten, Mietautos, ja selbst Tische in Restaurants lassen sich schon über diverse Internet-Plattformen einfach und übersichtlich buchen. Warum nicht freie Liegeplätze für Freizeitboote? Das haben sich schon mehrere Unternehmer gefragt und entsprechende Plattformen gegründet oder Apps entwickelt, über die freie Anlegeplätze vermittelt werden. Die vielleicht besten Chancen, europäischer Marktführer zu werden, hat dabei das von Niklas Baumgartner gegründete Startup Seasy mit Sitz in Graz. „Als passionierter Segler nervte es mich“, erzählt Baumgartner, „dass man im digitalen 21. Jahrhundert immer noch auf Hafenführer in Papierform zurückgreifen bzw. sich erst vor Ort – oft mühsam – verständigen muss.“ Gemeinsam mit den aus Bratislava stammenden Digital Natives Martin Olsansky und Ivana Zemanovicova hob Baumgartner daher letztes Jahr Seasy aus der Taufe mit dem Plan, das Leben auf See einfacher zu machen. Ganz konkret im ersten Schritt mit einer Marina-Buchungsplattform für Yachties. Schon in der Premierensaison wurden rund 200 Marinas in Kroatien, Griechenland und Italien gelistet. Monatlich werden es mehr, so sind z. B. seit kurzem die ACI Marinas auf der Plattform buchbar. An der Ausweitung auf andere Reviere wie Spanien und Frankreich wird gearbeitet. Nicht zuletzt dank eines sechsstelligen Investments in diesem Frühjahr ist man dem Ziel Marktführerschaft einen großen Schritt näher gekommen. ALLES EASY Dass Seasy so einfach und erfolgreich ist, liegt auch daran, dass man den Marinas die Wahl lässt, sich ganz dem System anzuvertrauen oder die App nur als Vermittler zu nutzen. So ist es dem Yachtie möglich, den Liegeplatz direkt über Seasy zu buchen oder nur eine Buchungsanfrage zu stellen. „Wir erledigen dann die Kommunikation zwischen Marina und Segler über ein integriertes Message Board“, erklärt Niklas Baumgartner. „In beiden Fällen ist die Platzreservierung fix, es gibt also keine bösen Überraschungen bei der Ankunft am Liegeplatz.“ Fein für Yachties: Es fallen keine Gebühren oder Abo-Kosten an, verdienen tut das Startup über eine Kommission von den Marinas. Die Vermittlung von freien Liegeplätzen soll nur der erste Schritt von Seasy sein, meint Baumgartner. „Wir arbeiten auch daran, Yachties künftig via Push-Nachricht vor aufkommenden Unwettern zu warnen und über mögliche Anlegeplätze zu informieren.“ è www.seasy.at „Als passionierter Segler nervte es mich, dass man im digitalen 21. Jahrhundert immer noch auf Hafen führer in Papierform zurückgreifen muss.“ Niklas Baumgartner, Geschäftsführer Seasy 34 5/2021

Wissen und Meer Check-in – Check-out Jedes Mal das Gleiche: Du kommst hundemüde in der Marina an, immerhin bist du schon um Mitternacht losgefahren, damit du dem Stau an der Grenze entgehst. Es ist heiß, deine Crew sitzt bereits beim Begrüßungsdrink und der Stützpunkt- Mitarbeiter begleitet dich durchs Schiff. Er ist in Eile, denn die anderen Skipper warten auch schon auf ihn. Schnell, schnell muss es gehen: „Du kennst die Positionen der Ventile?“, „Die Toiletten funktionieren prima“, „Segel sind neu, alles gut“, „Maschine dobro, nema problema“, „Ganz wichtig: Code für WiFi ist 1234“. Du unterschreibst die Check-in- Liste, obwohl du die Hälfte davon gar nicht überprüft hast (wie gesagt, es ist heiß und du möchtest auch deinen Begrüßungsdrink bestellen). Du hinterlegst die Kaution, bekommst die Schiffspapiere, alles gut, der Törn kann beginnen. Während des Törns kommst du dann drauf, was alles nicht passt, was nicht funktioniert: Wo ist der Verbandskasten? Wo ist der Ankerball? Ein Splint an der Reling ist gebrochen – die Kneifzange ist ja völlig verrostet und nicht zu gebrauchen. Der Urlaubstörn ist viel zu schnell zu Ende, er war fantastisch, die Crew ist relaxt. Du machst beim Stützpunkt fest und das Procedere wie am ersten Tag beginnt, nur in umgekehrter Reihenfolge: Es ist heiß, die Crew sitzt beim Abschiedsdrink und der Stützpunktmitarbeiter begleitet dich durchs Schiff. Aber plötzlich hat er sehr viel Zeit, obwohl die anderen Skipper auch auf die Schiffsabnahme warten. Zielgerichtet geht er auf die Decksluke zu: „Da ist ein Sprung im Glas.“ Er beugt sich über die Reling: „Da sind Kratzer im Gel­ coat.“ Der Taucher prustet aus dem Wasser: „Die Yacht hatte Grundberührung.“ Du stehst fassungslos daneben, bringst den Mund nicht mehr zu und denkst dir, welcher Film da gerade abläuft. Im Marina-Büro beginnt nun der Kampf um die hinterlegte Kaution – Ausgang ungewiss. FAIRPLAY VOM START WEG Natürlich ist mir und der p. t. Leserschaft bewusst, dass die geschilderten Aspekte etwas überzogen sind und wenn schon, dann höchstens Einzelfälle darstellen. Aber mit wem immer ich auch über das Thema spreche, jeder hat diese, ähnliche oder andere Erlebnisse zu berichten. Und bevor sich jetzt die geballte Wut der Stützpunkt-Mit arbeiter über mich entlädt, beeile ich mich zu beteuern, dass es garantiert andere und positive Er lebnisse beim Checkout gibt. Was kannst du also tun, um nicht abgezockt zu werden und in eine Fairplay-Situation zu kommen? • Mache möglichst viele Fotos, um den Zustand der Yacht (Rumpf, Deck, Segel, Interieur etc.) zu dokumentieren. • Sei bei den Checklisten exakt und gründlich. • Nimm deinen Co-Skipper oder ein Crewmitglied beim Check-in mit, vier Augen sehen bekanntlich mehr als zwei. FOTO: SHUTTERSTOCK GOTTFRIED TITZL RIESER ist Ausbildungsreferent des Yacht Club Austria. Er ist passionierter Fahrtensegler und hat insgesamt so um die 20.000 Seemeilen in seinen Logbüchern dokumentiert. Sein Motto: „Die See ist der beste Lehrmeister!“ kolumne@ocean7.at Genauigkeit bei der Schiffsübernahme erspart Ärger bei der Schiffsübergabe. • Führe eine Mängelliste mit Datum und Uhrzeit – der Stützpunkt wird es dir danken, weil er ja zielgerichtet reparieren kann. • Verwende eine eigene Checkliste, damit jene Dinge, die dir wichtig sind, nicht unter den Tisch fallen. • Notiere den Namen des Stützpunktmitarbeiters, damit eine Verbindlichkeit hergestellt wird. • Unterschreibe nicht blanko, gerade Feedbackbögen divergieren oftmals von den Erlebnissen. • Dokumentiere allfällige Schäden, das hilft auch bei der Schadensregulierung der Versicherungen. • Informiere deinen Vercharterer (Agentur, Veranstalter) über deine Erlebnisse, auch über positive, das hilft den Partnern garantiert. 5/2021 35

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