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ocean7 6/2017

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Weltpremiere: ocean7 durfte exklusiv die neue Grand Soleil 52 LC vor ihrer Weltpräsentation in Cannes testen. Okidoki: Wörthersee-Erfahrungen mit dem Sportboot Baracuda 545 von Okiboats. One day with a Sea Ray: Die Sundancer 320, ein Mix aus Sportboot und Daycruiser, getestet mit 2 x 300 PS. Atoll-Navigation: Der sichere Weg in die blaue Lagune. Abenteuer Normandie: Nichts für schwache Nerven – die Segelregatta Tour des Ports de la Manche. Sailing-Classics: Mit einer 54-Meter-Stagsegelketch durch die Azoren. Die Stars von Bonaire: Ein Streifzug durch die Fauna und Flora der Karibikinsel. Alles außer gewöhnlich: Atypisch chartern – 10 außergewöhnliche Angebote für die Saison 2018. Und noch viel mehr Wassersport-Tipps für Yachting, Reisen und Meer!

Reise in die

Reise in die Vergangenheit Damals trugen die Männer den üblichen Lendenschurz und Frauen ausnahmslos bunte Grasröcke. Jetzt gehörten sie von einigen Ausnahmen abgesehen bereits der Vergangenheit an. Westliche Kleidung war in, diese wurde von der Kirche und anderen Hilfswerken kostenlos verteilt. Doch schon nach kurzer Zeit sah diese Gebrauchtware verbraucht aus, weil die ärmliche Bevölkerung der kleinen Dörfer nicht das Geld für Seife hatte. Kurzum, die Grasröcke von einst, die immer adrett wirkten, wurden damit von schmuddeligen Kleidern und T-Shirts abgelöst. Es gab dennoch einen kleinen Lichtblick: An der Schule von Kitava gab es einen „Traditional Day“, um das alte Brauchtum am Leben zu erhalten. An diesem Tag trugen Knaben einen knappen Lendenschurz aus breiten Pandanusblättern und Mädchen nur Grasröcke, sodass die jungen Brüste einmal in der Woche nach frischer Luft schnappen konnten. Links: Dschungelcamp – Asmat-Kinder beobachten von einem Holzsteg aus das Geschehen am Fluss. Unten links: Wo einst die Einheimischen unter kühlen Nippa-Dächern hausten, schwitzen sie jetzt unter Wellblech. Unten Mitte: Ein Asmat- Krieger beim Schnitzen einer Ritus-Figur. Unten rechts: Traditio - nelles Schmuckkleid auf Papua-Neuguinea. Lost & Found Nachdem wir uns wegen eines auffrischenden Westwindes in die Mweuia-Bucht verlegt hatten, wollten wir erst einmal in Ruhe frühstücken. Aber da kamen schon die ersten tauschwütigen Männer an. Ihre pechschwarzen, durchbrochenen und mit Perlmutt eingelegten Fantasiefiguren waren von solch hoher Qualität, dass wir unsere Mahlzeit verschoben. Was Schnitzen anbelangte, waren diese Männer echte Künstler, übertroffen wurde dieses Talent vielleicht nur durch ihre Fähigkeit zu feilschen. Eine Stunde später begannen sich unsere gegenseitigen Preisvorstellungen langsam zu nähern. Mittlerweile hingen drei weitere Kanus am Heck von Taboo III, alle Männer befanden sich im achterlichen Cockpit und jeder versuchte, unsere Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Wir hatten unser Tauschangebot außer Griffweite im mittleren Deckbereich aufgestapelt: nicht irgendwelche Gebrauchtware, sondern Bettlaken in der Originalverpackung des Kaufhauses, bunte T-Shirts, Handtücher, Dutzende Kartons von Markenzigaretten, bedruckte Baumwollstoffe und dergleichen mehr. Burschen, die vorher nur auf bare Münze bestanden hatten, ließen sich so schnell bekehren. Trotzdem verliefen die Verhandlungen zäh; die Einheimischen hatten den ganzen Tag zur Verfügung – und wir noch nicht einmal gefrühstückt. Ich teilte deshalb einige Zigaretten aus und kündigte eine halbstündige Pause an. Danach stürzten wir uns mit erneutem Eifer in den Kampf, feilschten manchmal gleichzeitig um drei verschiedene Stücke, deren Besitzer ausgerechnet dieselbe Bettlakengarnitur wollten, weil sie mit Bärchen und Luftballons bedruckt war. Nach einigen Stunden waren wir so gestresst, dass wir die Verhandlungen abbrachen. Zur selben Zeit bemerkte ich, dass meine Gummisandalen verschwunden waren. Das war sicher während unserer Kaffeepause geschehen und ebenso stand fest, dass der Diebstahl nicht unbemerkt geblieben sein kann, denn Wolfgang Hausner ist Weltumsegler, Schriftsteller und ocean7-Autor. Derzeit weilt er mit seiner Taboo III, einem 18-Meter-Katamaran, auf den Philippinen im Südchinesischen Meer. wolfgang-hausner.com 36 6/2017

Einsame Inseln, traumhafte Sandstrände: So sieht ein gelungener Badestopp auf Papua-Neuguinea aus. „Bargeld hatte hier keinen besonderen Stellenwert – Taschen - lampenbatterien, Seife, Angelhaken und Fischleinen waren gefragt.“ Fotos: Shutterstock stets waren mindestens vier bis sechs Männer auf dem Achterdeck. Ich verweigerte jede weitere Tauschtätigkeit und setzte gleichzeitig zwei Schachteln Zigaretten als Finderlohn aus. Zwei Stunden später kam ein Mann triumphierend ange ­ paddelt. Er hatte den Dieb auf dem Flugplatz erwischt und ihn kurzerhand aus meinen Sandalen gebeutelt. Die masche mit dem Baby Am Abend kam ein junger Mann zu uns, der zur Abwechslung einen bescheidenen Eindruck machte. Für die eher simple Schnitzarbeit wollte er ein paar Sachen für sein zwei Monate altes Baby und ließ durchblicken, dass seine Frau und er auch wenig zu essen hätten. Diese Masche – beabsichtigt oder nicht – verfehlte nicht ihre Wirkung. Gerti gab ihm Babykleidung, Windeln, Cremes, Seife, Dosen sardinen, Reis und zwei Kürbisse. Selbst meine Tochter Vaitea trennte sich von Spielzeug, denn das arme Baby tat ihr Leid. Am nächsten Tag paddelte der Mann den ganzen Weg von seinem Dorf an der Nordseite von Kiriwina, nur um uns eine Yam zu bringen, was uns wirklich überraschte. Wir wickelten noch einige Tauschgeschäfte ab und segelten weiter, bevor der Wind auflandig wehte, denn selbst eine harmlose Strandung kann hier den Totalverlust bedeuten. Sobald das Schiff am Riff sitzt, gehört es laut lokalem Brauch der nächsten Dorfbevölkerung. Islands of Love In der langen Anflugschneise nach Losuia, dem Hauptort der Trobriand Inseln, hatten Dragees Neo Emedyl Bei Reisekrankheit gegen Schwindel, Übelkeit und Erbrechen rezeptfrei in Ihrer Apotheke Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.

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