Glory to God

Geistliche Chormusik in

Geistliche Chormusik in England zählt auch »Hark! the herald-angels sing«, das vielleicht beliebteste aller englischen Weihnachtslieder – aus der Feder des Deutschen Felix Mendelssohn. Unter den weiteren ausgewählten Carols reflektieren die beiden Stücke von Vaughan Willliams, »The truth from above« und »O little town of Bethlehem«, abermals dessen Vorliebe für englische Volkslieder, während Andrew Carters »A maiden most gentle« auf ein französisches Weihnachtslied zurückgreift. »Star Carol« zeigt die Lebendigkeit und die Frische, mit der John Rutter die Tradition belebt hat, und die fröhlichen, unkomplizierten Carols »Ding dong!« und »I saw three ships« schließlich eignen sich für Weihnachtsgottes dienste ebenso gut wie für das in England typische, wohltätigen Zwecken gewidmete Weihnachtsliedersingen auf der Straße. Kirchenlieder (Hymns) Zu allen Zeiten des Kirchenjahres ist der Gesang von Kirchenliedern integraler Bestandteil des anglikanischen Gottesdienstes. Die für diese Antho logie ausgewählten Hymns sind typische Repräsentanten der englischen Tradition. »Jesus Christ is risen today« ist ein festliches Arrangement mit Oberstimme von einem Meister dieser Form. »Abide with me« ist ein äußerst populärer Choral während die ebenso besinnliche wie kraftvolle Abendhymne »The day thou gavest« perfekt die Stimmung der Abendandacht einfängt. for online perusal only Liturgische Stücke Zu den Grundelementen der Morgen- wie der Abendandacht gehören die Preces and Responses, Wechselgesänge zwischen Priester/Kantor und Chor oder Gemeinde. Die hier abgedruckte Fassung von William Smith ist eine der frühesten und noch immer beliebtesten Vertonungen dieser Responsorien. Der Abendgottesdienst wird außerdem von zwei Lobgesängen bestimmt: dem Magnificat (dem Lobgesang Marias; Lukas 1, 46–55), und dem Nunc Dimittis (dem Lobgesang des Simeon; Lukas 2, 29–32). Dieser Evening Service wird entweder von Gemeinde und Chor oder – in einer kunstvolleren Fassung – vom Chor allein vorgetragen. Tallis und Stanford haben zwei ganz unterschiedliche Versionen für Chor verfaßt: Tallis’ »›Short‹ Evening Service« ist überwiegend homophon gehalten, während Stanfords weitaus gewaltigere Vertonung ein perfektes Beispiel für die Kraft englischer Kirchenmusik im viktorianischen Zeitalter ist. Anstelle der traditionelleren Morgenandacht wird heutzutage in vielen englischen Kirchen am Sonntagmorgen das Abendmahl mit den üblichen Meßgesängen (Communion Services) gefeiert. Mit den beiden zeitgenössischen Fassungen von Harold Darke und Richard Shephard sind hier zwei der in England bekanntesten Communion Services wiedergegeben. Psalmen Das Psalmsingen hat in der anglikanischen Kirche seinen ganz eigenen Stil entwickelt. Während in der presbyterianischen Kirche Schottlands die Psalmen in metrischer Form dargeboten werden, folgt der Text in der anglikanischen Kirche dem freien Stil des Originaltextes, wobei die Worte zu einer Akkordfolge gesungen werden, die sich an die unterschiedlichen Zeilenlängen des Textes anpaßt (Anglican Chants). Im 19. Jahrhundert entwickelte sich dies zu einer hochkomplexen Form xiii

Geistliche Chormusik in England mit Chants in unterschiedlichen Tonarten und Stimmungen und verschiedenen antiphonalen, streng an der Textaussage orientierten Gesangsformen. Doch gleich, ob auf diese komplexe oder auf einfachere Art gesungen – das System ist sehr flexibel und für das Singen von Psalmen ideal. Die sechs in der vorliegenden Sammlung enthaltenen Psalmen mit Anglican Chants sind für die verschiedensten Zeiten und Gelegenheiten im Kirchenjahr geeignet. David Blackwell (Dt. Übers.: Gerlinde Krug) for online perusal only xiv