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3 | Arth, Goldau, Lauerz, Sattel, Steinerberg 14/2023

SeelsorgeoderPsychotherapie?Gretchenfrage Wie steht es um das Verhältnis von Seelsorge und Psychotherapie? Ignoriert man sich und praktiziert sogar Konkurrenz? Oder sind Seelsorge und Psychotherapie freundschaftlich verbunden? Ein evangelischreformierter Pfarrer und eine Psychologin mit naturwissenschaftlicher Ausbildung suchen Antworten. Von Tobias Winkler und Anette Lippeck AnetteLippeck: Tobias, du hast dich im und nach dem Studium mit den gängigen psychotherapeutischen Methoden befasst und dich dann ganz bewusst entschieden, als Seelsorger tätig zu werden. Was waren deine Gründe? Tobias Winkler: Nach der Matura habe ich überlegt, Psychologie zu studieren. Für Theologie habe ich mich wegen des Menschenbildes entschieden, das war die richtige Wahl. Ich vertrete in der Seelsorge einen ganzheitlichen Ansatz, der sich vom Menschenbild der alttestamentlichen Schöpfungsgeschichte herleitet. Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde. Das heisst für mich, Seelsorger und die Person, die Seelsorge in Anspruch nimmt, sind gemeinsam auf Augenhöhe miteinander unterwegs. Jeder Mensch hat diese von Gott ihm zugeeignete Menschenwürde. Es kann zwar von anderen Menschen versucht werden, diese zu zerstören, die Menschenwürde ist aber in jedem Menschen von Gott verankert und kann somit keinem Menschen wirklich genommen werden. Tobias Winkler: Ich habe dieselbe Frage auch an dich, Anette: Warum hast du dich damals füreinnaturwissenschaftlichesPsychologiestudium entschieden? Anette Lippeck: Ich wollte wissen, warum Menschen sich so und nicht anderes verhalten und wie man Menschen in psychischer Not unterstützen kann. Dabei wollte ich nicht einfach irgendetwas glauben müssen, was eine noch so berühmte psychologische Autorität behauptet. Die naturwissenschaftliche Forschung schien mir am ehesten dafür Garant zu sein, dass Erkenntnisse von einem breiten und seriösen Konsens getragen werden. Diese Wissenschaftlichkeit hat aber auch eine Schattenseite: Es gibt Erfahrungen – ich denke an spirituelle Erfahrungen –, die entziehen sich dem wissenschaftlichen Zugang. Sie sind nicht planbar. Dies hatte lange Zeit zur Folge, dass diese Erfahrungen kein Thema in der Psychotherapieausbildung waren, sie waren schlicht ausgeblendet. Deshalb zieht es mich seit langem schon hin zu den religiösen Traditionen. Und ich hoffe, dass eine Seelsorge, wie du sie verstehst, in diesem Punkt mehr zu bieten hat. 4 · Pfarreiblatt Schwyz Nr.14 · 2023 Seelsorgegespräch oder Therapiegespräch? Bild: https://hellobetter.de/blog/ablauf-einer-psychotherapie Tobias Winkler: Mir ist in der Seelsorge mit demenziell erkrankten Menschen bewusst geworden, wie sehr sich sowohl die psychotherapeutischen Konzepte als auch die theologischen Seelsorgekonzepte als Sprachgeschehen verstehen. Wenn aber Menschen zunehmend ihre Sprache verlieren, greifen diese Ansätze nicht mehr. Für mich hat der ganzheitliche Zugang meiner Seelsorge den Vorteil, dass ich sehr stark auch mit Ritualen arbeite und bei demenziell erkrankten Menschen mit sanften Berührungen, Segnung durch Handauflegung, Salbung mit Öl. Oder ich lade ein zu Gebeten und christlichen Liedern. Oft kennen die Menschen ihren eigenen Namen nicht mehr, aber in anderen Hirnregionen sind Gebete und vor allem Musik gespeichert. Ich habe oft erlebt, dass dann ihre Augen leuchten und sie plötzlich ein Gebet auswendig mitsprechen oder ein Lied mitsingen. AnetteLippeck: Und was bietest du depressiven Menschen an? Dies ist ein grosses Thema in der wissenschaftlichen Psychotherapie. Tobias Winkler: Bei depressiven Menschen sind mir biblische Erzählungen, wie zum Beispiel Elia unter dem Ginsterstrauch oder Jona im Wal sehr wichtig geworden. Zudem habe ich mich intensiv mit Nahtoderfahrungen beschäftigt, die lange Zeit weder von der Psychotherapie noch von der Theologie ernst genommen wurden, nun aber interdisziplinär wissenschaftlich erforscht werden. AnetteLippeck: Menschen in seelischer oder psychischer Not haben eine grosse Sehnsucht nach Gemeinschaft, nach Trost und Hoffnung. Sie brauchen die Erfahrung, in ihrer Angst und Bedürftigkeit freundschaftlich angenommen zu werden. Dies kann eine reine Wissenschaftlichkeit nicht leisten. Sie ist zu unterkühlt und zu distanziert – die Menschen werden «wissenschaftlich korrekt» auf sich selbst zurückgeworfen und zur Selbsterlösung verurteilt. Aber überall, wo Menschen liebevoll aufeinander zugehen, kann auf einer tieferen Ebene Heilung geschehen. Dann gehen Seelsorge und Psychotherapie Hand in Hand. Tobias Winkler: Ja, wie in 1 Kor 13,1: «... und hätte die Liebe nicht, wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke.» m tobias.winkler@nw-ref.ch m anette.lippeck@bluewin.ch

PfarreiSteinerberg PfarradministratorViktorHürlimann,0418381193,v.huerlimann@pfarrei-rothenthurm.ch PfarreibeauftragteNataschaHoloschnjaj,0797745163,pfarramt.steinerberg@bluewin.ch PfarrbüroSattelstrasse5,6416Steinerberg,0418321363 AnlaufstelleRitaSchuler,0418321110,rifra@bluewin.ch SigristFelixReichlin,0418321570 Samstag, 29. Juli 2023 19.30 Eucharistiefeier OpferfürStudentenpatronat Innerschwyz Sonntag, 30. Juli 2023 17.SonntagimJahreskreis 10.30 EucharistiefeierinderOb-Häg Samstag, 05. August 2023 19.30 Eucharistiefeier OpferfürStudentenpatronat Innerschwyz Sonntag, 06. August 2023 VerklärungdesHerrn 10.30 EucharistiefeierinderOb-Häg Samstag, 12. August 2023 19.30Eucharistiefeier OpferfürStudentenpatronat Innerschwyz Sonntag, 13. August 2023 19.SonntagimJahreskreis 10.30 EucharistiefeierinderObHäg Dienstag, 15. August 2023 MariäHimmelfahrt 10.30 Eucharistiefeier OpferfürStudentenpatronat Innerschwyz Taufe Am Sonntag, 26. August 2023 wird Linus Daniel Horat, Sohn von Mattias Horat und Sandra Arnold, Husmattstrasse 9, getauft. Wir freuen uns mit den Eltern und heissen Linus Daniel in unserer Pfarrei herzlich willkommen. Kräutersegnung Am Dienstag 15. August, am Fest Maria Aufnahme in den Himmel, bereitet die Feier mit Gott Gruppe den Gottesdienst mit dem Thema «Uns blüht nur der Augenblick» vor. Es ist ein langjähriger Brauch an dem Fest Blumen und Kräuter im Gottesdienst zu segnen. Die gesegneten Kräutersträuschen werden anschliessen verteilt. Wir freuenunsaufvieleTeilnehmende. Vorbereitungsgruppe der FmG Verabschiedung aus dem Pfarreirat Leider hat Sr. Johanna Rubin ihren Rücktritt aus dem Pfarreirat schon anfangs Jahr angekündigt. Dank ihrer langjährigen Erfahrung in der Pfarreileitung, guten Ideen und Anregungen, hat sie das Wirken des PfarreiratesimmerwiederaufsNeuebereichert. Sie war seit der Gründung des Pfarreirates mit grossem Engagement dabei. Wir danken Sr. Johanna ganz herzlich für alldieJahre,indenensieihrenBeitragzum Pfarreilebengeleistethatundwünschenihr allesGutefürihreZukunft. N. Holoschnjaj Bild: Richard Renggli Der Firmweg EskamenimmermehrStimmeninSteinerberg, die den Firmweg 18+ in Frage stellten.EinigeFirmandenfindendenFirmweg in so einem Alter streng und es hat immer mehr Eltern die es sich wünschten, dass ihre Kinder früher gefirmt werden. Darum habenwirunsam20.JunizumElternabend getroffenundüberdenFirmweg18+,sowie mögliche Alternativen unterhalten. Es hat mich sehr gefreut, dass so viele gekommen sind und ihre Ideen und Anregungen eingebracht haben. Nach der Aussprache mit allen, war das Seelsorgeteam damit einverstanden, dass die Vorbereitung auf die Firmung in Zukunft in der 3. Oberstufe geführt wird. Dementsprechend wird schon abSeptember2023mitÄnderungengestartet und getrennt mit zwei Gruppen auf die Firmung vorbereitet – die Jugendlichen vom 2. Lehrjahr und die 3. Oberstufe. Gemeinsam haben sie den Einschreibegottesdienst im September, den Patenanlass und die Firmung. So wird es auch im nächsten Schuljahr sein und erst ab 2025 wird nur nochdie3.Oberstufegefirmt. Am Ende der 6. Klasse starten unsere Jugendlichen auf die Firmung mit einem Anlass auf dem Raten und werden in den drei Jahren der Oberstufe zu je zwei spannenden Anlässen pro Jahr eingeladen. Das istderWegzurFirmung.DiejezweiOberstufenanlässe für die 1. und 2. OS werden weitergeführt. In der 3. OS wird nur noch derAnlass«GassenkücheLuzern»durchgeführt und in das Programm der Vorbereitung auf die Firmung integriert. Wir wünschen allen Jugendlichen weiterhin viel Freude, gute Vorbereitung auf das SakramentderHl.Firmungundbegleitensiemit unserenGebeten. Natascha Holoschnjaj Ministranten Aufnahme Am 2. Juli haben wir mit grosser Freude 7 neue Ministranten im Minigottesdienst aufnehmen können. Die neuen Minis sind Melanie Meier, Jela Truttmann, Lara Auf der Maur, Andy Lindauer, Anne-Sophie Vivot, Jael Stutzer und Emma Windlin. Emma war leider krank und konnte nicht dabei sein. Wir freuen uns sehr mit ihnen am Tisch des Herrn zu dienen. Leider habenwiraucheinigeverabschiedenmüssen. Andreas Hänggi hat 7 Jahre als Ministrant gedient,FelixStyger6JahreundLiaReichlin war 3 Jahr dabei. Wir danken ihnen für ihren Dienst und wünschen alles Gute für dieZukunft. Natascha Holoschnja Bild: Natascha Holoschnjaj Pfarreiblatt Schwyz Nr.14 · 2023 · 5

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