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4 | Schwyz, Ibach, Seewen 05/2022

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4 | Schwyz, Ibach, Seewen

Pfarreiblatt Schwyz Schwyz Ibach Seewen 12. bis 25. Februar 2022 5 Persönlich Synodaler (Holz)Weg! Synodeneröffnung mit Jugendlichen in Einsiedeln im letzten Oktober. VieleVerständigungsschwierigkeiten Das Forschungsinstitut GFS Bern veröffentlichte die Ergebnisse aus den Befragungen im Bistum Chur. Der Bericht basiert auf den Antworten aus 216 Dialoggruppen, die am synodalen Prozess im Bistum Chur teilgenommen haben. 1472 Einzelpersonen, etwas mehr Frauen als Männer, haben mit ihren Beiträgen zu einer synodalen Kirche beigetragen. Die Dialogteilnehmenden wünschen sich eine Kirche, die sehr offen und einladend ist, auch für die Menschen, die Gott noch nicht gefunden haben. Eine weitere Churer Besonderheit ist das «Herzblut», das in das soziale Engagement und die individuelle Beteiligung in der Kirche fliesse. Die freiwillige Arbeit werde gerade auch von Frauen als «Identifikationsanker» und «Inspiration» erlebt und sei «Quelle der Freude und Zufriedenheit». Zu den Spannungsfeldern gehören: «die Rolle der Frau in der Kirche», «der Umgang mit Minderheiten oder Lebensformen, die Bild: © Christian Merz nicht einer traditionellen Vorstellung entsprechen (LGBTQI+, Geschiedene, Wiederverheiratete) und «die zeitgemässe Gestaltung von Riten und Feiern». Zwischen der «katholischen Kirche als Institution» und «der Basis der Gläubigen» herrsche ein grosser Graben. So werde der Glaube an der Basis den heutigen Lebensrealitäten angepasst gelebt und stehe damit «immer wieder auch im Widerspruch zur Doktrin». Das bewirke Willkür und schaffe Verwirrung. Im Bistum Chur wird ein Reformstau diagnostiziert. Die Dialogteilnehmenden fühlten sich von der Kirche nicht ernst genommen und seien zunehmend entmutigt und resigniert. Folgenlose Dialoge führten zur Überzeugung, man werde nicht ernst genommen. Das habe zu Resignation geführt. Es gebe «ganz klar auch Stimmen, die sich wieder eine stärkere Rückbesinnung auf traditionelle Werte und Normen wünschen. [Eva Meienberg/kath.ch/eko] Der synodale Weg ist in aller Munde. Papst Franziskus hat für die ganze Weltkirche einen synodalen Weg ausgerufen. Ein gegenseitiges Aufeinanderhören soll in allen Bistümern ermöglicht werden. Um die Wichtigkeit des synodalen Weges richtig einzuschätzen, ist es gut, die Ausgangssituation zu betrachten. Besonders in den Ländern, in denen das Ausmass des Missbrauchsskandales offensichtlich geworden ist, hat die Kirche massiv an Glaubwürdigkeit verloren. Schwerwiegend ist dies, weil nicht einfach nur Menschen der Kirche den Rücken kehren, die sich von der Kirche entfernt haben, sondern engagierte Mitglieder der Pfarreien. So ist der synodale Weg kein Akt der Grosszügigkeit, sondern drängt sich notgedrungen auf. Soll das gegenseitige Aufeinanderhören wirklich erfolgreich sein, dann dürfen keine Themen ausgeschlossen werden. So gehört es zur Natur einer Aussprache, dass auch unangenehme Dinge genannt werden. Der Zugang zu den Sakramenten muss allen Mitgliedern der Kirche offenstehen. Die heutige Ausprägung des Ehesakramentes zum Beispiel ist geschichtlich gewachsen. Darum darf die Diskussion über eine zeitrelevante Form des Ehesakramentes nicht unterbunden werden. Die Stärke der katholischen Kirche liegt gerade darin, dass sie Einheit als Vielfalt versteht. So könnten in allen Diözesen Lösungen für die konkreten Anliegen der Menschen vor Ort gefunden werden. Die Verantwortlichen in der Kirche haben es in der Hand, ob der synodale Weg zum Ausweg aus der Krise oder zum Holzweg wird. Manfred Kulla, Oberarth dr.kulla@bluewin.ch

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