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4 | Schwyz, Ibach, Seewen und Muotathal, Illgau, Ingenbohl-Brunnen, Kloster Ingenbohl, Gersau, Morschach, Stoos 14/2023

Ohne Ökumene: Zukunft

Ohne Ökumene: Zukunft der Kirchen in Frage gestellt Der Ökumenische Rat der Kirchen in Genf umfasst heute rund 350 christliche Mitgliedskirchen. Die Euphorie über die gemeinsame Glaubensgemeinschaft scheint verflogen. Dennoch ist sich Nicola Ottiger, Professorin an der Universität Luzern, sicher, dass die Zukunft des Christentums ökumenisch sein werde. Von Stephan Leimgruber* Für viele erstaunlich war die ökumenische Relevanz der Krönungsfeier von König Charles III., die analog zu einer Bischofsweihe gestaltet wurde mit Salbung des Hauptes, Überreichung der Insignien und der Erteilung eines Segens. Die Anglikanische Kirche vermochte Zeichen der Einheit unter den Menschen zu setzen und stand plötzlich ganz aktuell im Dienst des Zusammenhalts der Gesamtgesellschaft. Ökumene als Annäherung der Konfessionen und Vermittlung von Halt erschien brandaktuell. Ebenfalls ökumenisch bedeutsam ist der Einfall russischer Truppen in die orthodox geprägte Ukraine. Hier stellt sich die Frage nach dem kritischen Potenzial der orthodoxen Kirche angesichts so viel mörderischer Gewalttaten. Ökumene in der Schweiz – vollzogen in der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (AGCK) – hört sich dagegen eher nachrangig an und der Eindruck wächst, die einstige Begeisterung in der Ökumene, die vom Zweiten Vatikanischen Konzil befeuert wurde, sei einer regelrechten Ernüchterung gewichen und auf Sparflamme zurückversetzt worden. Historische Rückblenden Nicola Ottiger führte diese Beispiele aus, um die Aktualität der Ökumene heute zu betonen. Dies umso mehr, als der Ökumene-Auftrag heutigen Christseins biblisch verankert ist und auf die Worte Jesu, «dass alle eins sind» (Johannesevangelium 17,21) zurückgehe. («Ut unum sint» war auch der Wahlspruch des früheren Basler Bischofs und Liturgiewissenschaftlers Anton Hänggi (1917-1994)). Nachdem die Kirche 1054 in eine Westkirche und eine Ostkirche auseinanderbrach, und aus der Reformation neue Konfessionen hervorgingen sowie vor 150 Jahren die christkatholische Konfession entstand, taten sich die christlichen Kirchen erstmals 1910 an der Weltmissionskonferenz von Edinburgh zusammen. Sie taten dies, um sich in den Missionsländern nicht weiter zu konkurrenzieren, sondern um gerade in Afrika bei der Evangelisierung sich ökumenisch abzustimmen und zusammenzuarbeiten. Zweites Vatikanum mit Folgen Im Anschluss an den Zweiten Weltkrieg wurde der Ökumenische Rat der Kirchen Eine evangelische Pfarrerin in einem ZDF Fernsehgottesdienst Bild: Eugen Koller (ÖRK) mit Sitz in Genf gegründet (1948). Er zählt heute über 350 christliche Mitgliedskirchen, und die katholische Kirche überlegt sich anlässlich des synodalen Prozesses ebenfalls eine feste Mitgliedschaft, die mehr als Kommissionsmitarbeit wäre. Im Zweiten Vatikanischen Konzil begrüsste die römisch-katholische Kirche im Dekret «Unitatis redintegratio» (1964) die Bemühungen der Ökumene als Werk des Heiligen Geistes und löste damit eine zwischenkirchliche Annäherung aus. Kanzeltausch, gemeinsame Wortgottesfeiern und auch gemeinsam gestaltete Erwachsenenbildung wurden selbstverständlich. 1973 kam es zur offiziellen gegenseitigen Anerkennung der christlichen Taufe, und 1999 wurde in Augsburg die «Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre» von evangelischer und katholischer Seite unterzeichnet mit der Bedeutung, dass die gegenseitigen Verwerfungen aufgehoben seien und das Thema Rechtfertigung kein Anlass mehr für eine Trennung der Konfessionen sei. Charta Oecumenica Praktisch umgesetzt wurde die theologische Annäherung in der Charta Ökumenica (2001), die fortan eine gemeinsame Basis der Konfessionen für ökumenisches Handeln abgibt. Sie wurde erstellt und signiert von der Konferenz europäischer Kirchen (KEK) und dem Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE). Dazwischen funkte leider das römische Dokument «Dominus Jesus» (2000), welches den evangelischen Kirchen «das Kirche-Sein im eigentlichen Sinne» absprach. Trotzdem ist es Aufgabe der christlichen Kirchen in Europa, die verschiedenen Glaubensrichtungen zu vereinen, Gemeinschaft mit dem Judentum zu pflegen und den interreligiösen Dialog aufzunehmen. Ökumene doppelt fördern Die Referentin lud die Zuhörenden ein, die bisherigen Errungenschaften in der Ökumene nicht preiszugeben, sondern vielmehr fortzusetzen und keinesfalls in frühere Anti-Stimmungen zurückzufallen. Es habe sich in den letzten sechzig Jahren durchaus ein positives interkonfessionelles Klima gebildet, das sich etwa in den Reformationsfeierlichkeiten 2017 in Zug positiv gezeigt hat. Es gibt in vielen Gemeinden – nicht nur am Eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag – eindrückliche Gottesdienste in ökumenischer Geschwisterlichkeit und mit grosser Teilnahme der Glaubenden. Gewiss bestünden weiter Fragen in Bezug auf die ökumenische Gastfreundschaft und die Stellung der Frauen in der Kirche, so Nicola Ottiger, aber gleichwohl sei ein durchaus selbstverständliches Zusammenleben entstanden. Seit mehreren Jahrzehnten hat sich ein ökumenischer interkonfessioneller Religionsunterricht eingebürgert, und gemeinsame Feiern in den Schulen zu Beginn und am Ende des Schuljahres sind keine Seltenheit mehr, auch wenn diese durch die Corona- Pandemie ins Stocken geraten sind. In der Spezialseelsorge (z.B. in Spitälern, in Gefängnissen) geschieht viel ökumenische Arbeit zum Wohl der Menschen. * Stephan Leimgruber ist emeritierter Professor für Religionspädagogik der Ludwig-Maximilians- Universität München. 6 · Pfarreiblatt Schwyz Nr. 114 · 2023 · 2023

Pfarrei Illgau Pfarradministrator Biju Thomas, 078 749 81 94, pfarrer.illgau@gmail.com Vikar Peter Vonlanthen, 076 221 33 63, p.vonlanthen@gmail.com Pfarramt/Sekretariat Ruth Betschart, 041 830 12 33 E-Mail pfarramt.illgau@bluewin.ch, seelsorge.illgau@bluewin.ch Hompage www.pfarrei-illgau.ch Gottesdienste und Gedächtnisse Samstag, 29. Juli 17.30 Keine Abendmesse Sonntag, 30. Juli 17. Sonntag im Jahreskreis 09.00 Dank-Gottesdienst für die Heimat Dreissigster für Ueli Heinzer Stiftmesse für Josef und Frieda Nauer- Heinzer und Angehörige, untere Geissbützi Opfer: Pro Juventute Freitag, 04. August, Herz-Jesu Freitag 08.00 Eucharistiefeier mit eucharistischem Segen 19.00 Lobpreis – Singen, Beten, Danken mit eucharistischer Anbetung, gestaltet von Luise Betschart, Tannenfels und Team Samstag, 05. August 17.30 Keine Abendmesse Sonntag, 06. August Verklärung des Herrn 09.00 Eucharistiefeier Opfer für die Steyler Missionare Freitag, 11. August 08.00 Eucharistiefeier Samstag, 12. August 17.30 Keine Abendmesse Aus dem Pfarreileben Lichtfeier am 15. August Bei zweifelhaftem oder schlechtem Wetter läutet um 19.00 die grosse Glocke, dann beginnt die Feier schon um 19.30 in der Pfarrkirche. Wir nehmen Abschied Viel zu früh wurde am 24. Juni Ueli Heinzer (1984) heimgerufen ins Licht. Den Angehörigen entbieten wir unsere herzliche Anteilnahme und wünschen Ihnen Trost, Mut und Kraft in der Zeit des Abschieds. Herzliche Gratulation Am 17. August feiert Agnes Bürgler (Fluh) im Alterszentrum Acherhof, Schwyz ihren 90. Geburtstag. Zu diesem Jubiläum möchten wir Agnes im Namen der Pfarrei ganz herzlich gratulieren. Wir wünschen ihr viel Glück, Gesundheit und Gottessegen für die Zukunft. Opfer vom Januar bis Juni 2023 Kinderspital in Bethlehem 953.70 Pro Infirmis 225.00 Sternsingen 4285.70 Inländische Mission 242.35 Solidaritätsfonds Mutter & Kind 309.80 Kirchliches Hilfswerk für die Seelsorge im Kanton Schwyz 281.70 Studentenpatronat Innerschwyz 245.70 Caritasfonds Urschweiz 370.95 Verein Diakonie Innerschwyz 327.15 Erdbebenopfer in der Türkei und in Syrien 1044.00 Dienststelle Fidei Donum 180.15 Spitex Muotathal/Illgau 290.15 Kapuzinerkloster Schwyz 413.00 Information Kirchliche Berufe 289.00 Fastenprojekt «Ernährungsgerechtigkeit» 1658.30 Für die Christen im Hl. Land 1130.55 Auslagen der Erstkommunion 474.60 Antoniushaus Mattli, Morschach 405.60 Pro Filia Zentralschweiz 237.70 Dekanat Innerschwyz, Wallfahrten 204.65 Kifa Stiftung Schweiz 402.00 Inländische Mission 148.45 Arbeit der Kirche in den Medien 136.70 Priesterseminar in Chur 320.70 Auslagen der Firmung 405.70 Für den Kirchenchor 283.50 Flüchtlingshilfe der Caritas 296.20 Für die Herz-Jesu Kapelle 726.10 Papstopfer/ Peterspfennig 216.25 Ferienabwesenheit Vom 05. bis 20. August ist das Pfarramt wegen Ferien nicht besetzt. Unter der offiziellen Nummer 041 830 12 33 ist aber jeder Zeit jemand erreichbar für dringende Fälle. Vielen Dank. Euch allen eine schöne und erholsame Sommerzeit. Für das Pfarramt, Ruth Betschart Sonntag, 13. August 19. Sonntag im Jahreskreis 09.00 Eucharistiefeier Opfer: Stiftung Cerebral Dienstag, 15. August Maria Himmelfahrt 09.00 Festgottesdienst mit Kräutersegnung Opfer: Pflegekinder-Aktion Zentralschweiz 20.30 Lichtfeier in der Grotte Freitag, 18. August 08.00 Eucharistiefeier Im Schul-Schlussgottesdienst vom 07. Juli wurden die 6. Klässler sowie auch Gerda Heinzer und Hedy Gnos vom Katechetenteam herzlich verabscheidet. Bild: Hedy Gnos Pfarreiblatt Schwyz Nr. 14 · 2023 · 7

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