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Prima Magazin - Ausgabe Dezember 2021

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PLANEN-BAUEN-WOHNEN

PLANEN-BAUEN-WOHNEN Sigrid Beck mitten in den Renovierungsarbeiten. Die Wienerin hat sich ein Haus in Stinatz gekauft. „Wegschieben“ sagten viele ihrer Freunde. „Kommt nicht in Frage“, sagte sie und investiert seither jede freie Minute in ihr Haus oder zumindest schönen Innenhöfen. Manche versuchten, Renovierungsarbeiten machen zu lassen, andere schwingen selbst Hammer und Spachtel. Ich gehöre zu den Selbstschwingerinnen. Die Machenlasser haben mehr Bares im Börsl. Ich habe schon von einer jungen, gebürtigen Südburgenländerin gehört, die auch das Renovierungsfieber gepackt hat. Sie hat von einem Verwandten ein Bauernhaus in Wörterberg übernommen und den wunderbaren Erdkeller und das darüber liegende Dach renoviert. Was sie mit dem Rest, nämlich zweieinhalb Zimmer machen soll, überlegt sie sich noch. Sie scheint allerdings ein seltenes Exemplar der Südburgenländerinnen zu sein. Ein befreundeter Architekt erzählt, dass vor allem die Tiroler, Vorarlberger und Wiener alte Häuser kaufen, sie herrichten und die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, weil das viel teurer ist, als neu zu bauen. Da sind die Einheimischen viel realitätsbezogener. Leider stehen viele alte Häuser leer und verfallen langsam vor sich hin. Die Besitzer wollen sie nicht verkaufen, meist weil sie hoffen, dass sie noch zu einem unbestimmten Zeitpunkt von einer nicht immer bestimmten Person gebraucht werden könnten. Na ja, schade um die alten Häuser. Es gibt auch mancherorts anständiges Konfliktpotenzial. Zum Beispiel bei den entzückenden Kellerstöckeln. Die neuen Besitzer, oft in Pension oder in der anstrengenden Arbeitswelt, möchten in ihren liebevoll renovierten Häuschen am Wochenende lange schlafen, das haben sie immer so gemacht, am Wochenende. Die Weinbauern, meist Nebenerwerbsweinbauern, wollen am Wochenende möglichst zeitig in der Früh ihren Weingarten bestellen, meist mit lauten Maschinen, auch die haben das immer schon so gemacht. Irgendwie habe ich das innere Bild, dass das Südburgenland und die angrenzende Steiermark im alten, neuen Licht da und dort erblühen wird. Ich muss schon sagen, hier gibt es auch eine besonders schöne, fast verzaubernde Bauweise. EINFACH LEICHTER BAUEN. SEIT 1967. Stahlbau - Geländer - Zaunbau - Paneele - Sonderanfertigungen - Gase Tel: 03332 723 43 office@mw-metall.at Unterrohr 403, 8294 Rohr bei Hartberg Bachgasse 3, 7422 Riedlingsdorf Technische/r Wir bieten Stahlbau Zeichner/in in Perfektion! gesucht! Du arbeitest gerne selbstständig, besitzt gute MS-Office und Auto-CAD Kenntnisse sowie ein räumliches Vorstellungsvermögen? Dann sende deine Bewerbung an: office@mw-metall.at Wir bieten: abwechslungsreiche Aufgaben in einem dynamischen Unternehmen mit gutem Betriebsklima, eine 4-Tage-Woche, Voll- oder Teilzeit Mindestgehalt bei Vollanstellung: 2.288,38 brutto, Überzahlung je nach Qualifikation Planen Sie schon für 2022 ? Unsere bestens geschulten Fachberater informieren Sie sehr gerne über unsere Produkte und Leistungen! JETZT - TOP-Angebot einholen! Kontaktinformationen finden Sie unter: kammel.eu/kontakt/#ansprechpartner KAMMEL GES.M.B.H., Gewerbestraße 162, 8232 Grafendorf, Tel.: 03338 2396 0 WWW.KAMMEL.EU 24 DEZEMBER 2021 www.prima-magazin.at prima_2021_12_98_115.indd 1 15.11.2021 15:00:17

Sie finden alle Gastkommentare der Baumfreunde auf www.prima-magazin.at Rubrik: Baumfreunde Baumfreunde Oberwart Ohne Bäume kein Leben – die Serie zur Bewusstseinsbildung für mehr Baumschutz Prof. DI Hellmut Rauch, Arch.i.R. Bodenverdichtung und Bodenerosion Die in weiten Teilen Europas wütenden Unwetter mit Überschwemmungen und Hagelschäden sind zweifelsfrei Folgen der Klimaerwärmung. Die extremen Wetterlagen, die auf begrenzte, verdichtete, versiegelte oder ausgetrocknete Flächen treffen, sind die Ursache für lokale Überflutungen durch Starkregen. Naturnahe Böden weisen ein beachtliches Porenvolumen auf, ein intakter Waldboden besteht bis zu 50 Prozent seines Volumens aus Hohlräumen. Er ist somit ein idealer Wasserspeicher und gibt dieses Wasser zeitverzögert an diverse „Verbraucher“ z.B. Pflanzen, Wasserläufe etc. ab. Ganz anders ist es bei verdichteten Böden. Das Wasser fließt dabei ungehindert mit hoher Geschwindigkeit ab und verursacht so kumuliert lokale Überschwemmungen. Dazu kommt, dass natürliche Retentionsräume, die der Dämpfung von Hochwasserwellen dienen (z.B. mäandrierende Gewässer, Auwälder und bewachsene Flussufer), zerstört werden. Am Beispiel Waldboden: Die industrielle Holzernte mit gigantischen Erntemaschinen (sog. Harvestern), die in einem Arbeitsgang den Baum fällen, entasten und teilen, hat einen gravierenden Nachteil. Sie benötigt sogenannte Rückegassen mit einer Breite von drei bis vier Metern, in Abständen – je nach Kranreichweite – von max. 20 Metern. Die Harvester benützen diese Gassen zur Holzernte. Ihre Räder oder Raupen verdichten den Boden und zerstören die Humusschicht, was kaum rückgängig zu machen ist. Ähnlich in der Landwirtschaft: Schwere landwirtschaftliche Maschinen verdichten den Boden, der kaum Wasser aufnimmt, welches oberflächlich abrinnt und damit für Bodenerosion sorgt. Das wird sichtbar an der Erdfarbe des Wassers in den gezeigten Überschwemmungsbildern. Der Boden bzw. der darin enthaltene Humus ist aber einer der größten Kohlenstoffspeicher. In Humusböden ist mehr Kohlenstoff gespeichert als in der Erdatmosphäre und der gesamten Vegetation zusammen. Auch geringe Verluste an humosen Böden durch Verdichtung und Erosion haben daher gravierende Auswirkungen auf das Weltklima. Fazit: Die immensen Schäden durch abwechselnde Dürren und Starkregen auf verdichteten oder versiegelten Böden werden bei weiter steigenden Lufttemperaturen zunehmen. Potenziert wird diese Fehlentwicklung durch ständigen Verlust an humosen Böden sowie Vernichtung von Retentionsräumen, durch Flussbegradigungen, Uferbefestigungen, Rodungen von Auwäldern etc. Ökologische Schritte in Richtung gesunder Boden mit gesunder Pflanzenwelt wären: • Stoppen unnötiger Rodungen, stattdessen gezielte Bepflanzung mit standortgerechten Bäumen und Sträuchern. • Änderung der industriellen Arbeitsmethoden in Land- und Forstwirtschaft, Vermeidung von Bodenverdichtung und -erosion. • Zurückfahren der Bodenbeanspruchung z. B durch synthetische Überdüngung, welche zu ausgelaugten, verdichteten und erodierten Böden führt. • Prinzipiell anzustreben ist eine allgemeine Renaturierung sowie in der Landwirtschaft eine Umstellung auf schonende Bewirtschaftung. DEZEMBER 2021 25

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