NEUSEELAND Die Bucht von Russell wird durch flankierende Hügel geschützt (oben links). Im Hafen liegt der Zweimast-Schoner »Tucker Thompson« (oben rechts) Fotos: Bettina Kowalewski, Emmler/laif, Tourism New Zealand Wem jetzt immer noch langweilig ist… Zum Baden und Schnorcheln… Der schönste Blick auf die Bucht bietet sich von einem kleinen Hügel auf Roberton Island (Motuarohia). Die idyllische grüne Insel, von Paihia in 20 Bootsminuten erreicht, hat weiße Strände, zwei Lagunen, in denen man gut schnorcheln kann, und eben jenen spektakulären Aussichtspunkt. Die kleinere der Lagunen ist perfekt geschützt und daher auch für Kinder geeignet. Tagestrip mit dem Island Shuttle € 24 inkl. Schnorchelausrüstung (Tel. 0800- 387892, www.islandshuttle.co.nz). Mit dem Flieger nach Cape Reinga… Etwas teurer, aber jeden Penny wert sind die Ausflüge mit Salt Air nach Cape Reinga an der Nordspitze Neuseelands. Der Pilot informiert kenntnisreich und unterhaltsam über die Sehenswürdigkeiten entlang der Route und hält sogar nach jagenden Haien Ausschau. Per Jeep geht es dann zum Leuchtturm von Cape Reinga, wo Pazifik und Tasmanische See aufeinanderstoßen. In einer paradiesischen Strandbucht gibt’s eine kleine Stärkung, bevor es zum Rodeln geht – riesige Sanddünen herunter! Eine Supertour – zweifellos viel besser als die überall angepriesenen Massen-Bustrips in den hohen Norden, bei denen man über acht Stunden im Bus sitzt (Salt Air, Halbtagestour Cape Reinga € 198, Tel. 0800-47258247, www.saltair.co.nz). Segeln wie die Piraten… Das majestätischste Schiff der Bucht ist die »Tucker Thompson«, ein imposanter Zweimaster wie aus einem Piratenfilm. Die enthusiastische junge Crew ermuntert die Gäste, beim Segeln selbst mit Hand anzulegen. Jeder kann (muss aber nicht) helfen, die Segel zu hissen, die Rahe zu brassen oder auch mal das große Steuerrad zu drehen. Mutige erklimmen die Takelage (guter Foto-Ausblick!) oder schwingen sich am Seil ins Wasser. Touren starten ab Russell und Opua (Abendtour 16–17:45 Uhr, inkl. Transfer von Paihia € 30, Tagestour mit Lunch und Inselstopp € 68, Tel. 09-4028430, www.tucker.co.nz). Russell Stilvolle Alternative zu Paihia Ruhiger und stilvoller als Paihia ist der kleine historische Küstenort Russell auf der Landzunge gegenüber, von Paihia in nur 15 Minuten per Pendelfähre zu erreichen (€ 5 return). Mitte des 19. Jh. hatte Russell einen ausgesprochen üblen Ruf: In dem kleinen Ort gab es 36 Grogläden und 24 Bordelle (!), in denen sich Matrosen und Walfänger vergnügten. Missionare zog der Sündenpfuhl genauso an. Heute ist Russell ein freundlicher Touristenortmit einer schönen verkehrsberuhigten Uferpromenade samt Grünstreifen und Strand, gesäumt von rot blühenden Pohotukawa-Bäumen. Auf den umliegenden bewaldeten Hängen haben sich Superreiche extravagante Villen bauen lassen. In der Saison kommen Tagesausflügler in Scharen, flanieren an der Uferpromenade, vorbei an schmucken Kolonialvillen und einer Handvoll kleiner Läden und Cafés. Vier Heritage Trails führen vorbei an geschichtsträchtigen Stationen wie der ersten Missionars-Druckerei, dem Museum (Eintritt € 4) mit seiner beeindruckenden originalgetreuen Replik von Cooks »Endeavour« und der ältesten erhaltenen Kirche Neuseelands. Baden kann man auch, am Badestrand Long Beach führt allerdings eine Straße vorbei. Das kulinarische Angebot von Russell ist überschauhbar. Gemütlich ist »Sally’s Café« an der Uferpromenade (neben Kuchen auch einige Gerichte, z. B. Seafood Chowder für € 6). Vornehm ist das »Kamakura« an der Waterfront, ideal für ein romantisches Sunset-Dinner (z. B. Fisch mit Papaya und Limetten-Salsa für € 17). Russell ist wie Paihia Ausgangspunkt für Segeltörns durch die smaragdgrün leuchtende Bay of Islands. Vor irgendeiner idyllischen Insel mit weißem Strand wird Anker geworfen: Zeit zum Schwimmen, für einen Historische Holzbauten aus der Kolonialzeit in der »City« von Russell kleinen Spaziergang. Nach dem Lunch geht es unter Wind wieder zurück, nicht selten in Begleitung von Delfinen. Bei jungen Leuten besonders beliebt ist die »GunghaII«, ein 20-m-Segler, der für die bis zu 25 Teilnehmer auch Kajaks und Schnorchelausrüstung an Bord hat (Tagestour € 43, Sandwich-Lunch, Tel. 0800-478900, www.bayof islandssailing.com). Das gesetztere Publikum zieht die Ausfahrt auf der 15-m-Jacht »Phantom« vor. Für die max. 10 Teilnehmer gibt es ein exzellentes Buffet (€ 50, Tel. 0800-224421, www. yachtphantom.com). Auch Wandersleut’ kommen in Russell auf ihre Kosten: Ein etwas abenteuerlicher Weg, bei dem man auch mal über Steine kraxeln muss, führt in drei Stunden von Russell die Küste entlang – machbar nur bei Ebbe – zur traumhaften Tapeka-Halbinsel mit pittoresken Buchten und einer alten Pa-Site. Von dort oben hat man einen fantastischen Rundum-Blick. Für den Rückweg lässt man sich am besten mit dem Auto abholen oder verabredet sich mit einem Taxifahrer. Unterwegs lohnt sich ein Stopp am Flagstaff Hill Halt, wo Maori- Häuptling Hone Heke viermal das Banner der Briten niederriss. 38 REISE & PREISE 4/2009
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