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2009-4 REISE und PREISE

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INDONESIEN JAVA ist die

INDONESIEN JAVA ist die Hauptinsel und das Herz des indonesischen Archipels, wirtschaftliches und politisches Zentrum des Landes. Rund 1.000 Kilometer sind es von Jakarta bis zur Ostküste Javas, wo die Fähren nach Bali ablegen. Eine faszinierende und abenteuerliche Tour. TEXT & FOTOS: JOHANN JILKA Selamat Jala, gute Reise! Berapa Jam? Wie viele Stunden? Ein Sitzplatz im Bus ist noch frei, die Destination knappe 50 Kilometer entfernt. Es ist früher Vormittag, die Sonne scheint, ein laues Lüftchen weht, ein entspannter Tag steht an. Eine gute Stunde wird die Fahrt dauern, meint der Fahrer, zündet sich eine Kretek an und los geht’s. Eine junge Frau am Straßenrand hebt die Hand, Stopp – sie spricht mit dem Chauffeur. Wir biegen ab und fahren 30 Minuten übers Land, halten bei einem Bauernhof. Die Großfamilie stürmt den Bus, Reissäcke werden auf dem Dach J ava ist mit 126.700 Quadratkilometern gut dreimal so groß wie die Schweiz. Mit über 130 Millionen Bewohnern ist die Insel einer der am dichtesten besiedelten Landstriche der Welt. Allein im Einzugsgebiet der Hauptstadt Jakarta wohnen rund 20 Millionen Menschen. Auf der Insel halten sich Chaos und Gleichmut mühsam die Waage. Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen eine Tour für erfahrene Reisende vor, die Lust auf kleine Abenteuer haben. Über hektische Großstadtmoloche führt die Reise quer über die langgestreckte Insel, in abgelegene Dörfer, zu heißen Quellen, versteckten Ruinen und schwarzen Stränden. Großartige Kulturdenkmäler liegen auf dem Weg, gewaltige Landschaften ziehen vorbei und brodelnde Vulkane werden bestiegen. Die Etappen sind so gewählt, dass sie alle an einem Tag zu schaffen sind. verstaut, Hühnerkäfige im Gang. Der Bus ist jetzt indonesisch voll, ein kleiner Bub sitzt auf meinem Schoß und lächelt mich schüchtern an. Reisender, was willst du mehr. Über zwei Stunden sind seit der Abfahrt vergangen und wir sind wieder am Busbahnhof, vielleicht will noch jemand mitfahren. 42 REISE & PREISE 4/2009 Selamat Jala, gute Reise! Selbst von harter Feldarbeit wie der Reisernte lassen sich die Javanesen ihre gute Laune nicht verderben.

ANKUNFT IN DER HAUPTSTADT Keine Angst vor dem Moloch Jakarta Um eine Nacht in der anstrengenden Megametropole Jakarta kommt man in der Regel nicht herum, da die meisten Flüge aus Europa erst am Nachmittag ankommen.Am besten nimmt man am Flughafen den Bus ins Zentrum (Damri- Bus zur Gambir Station, alle 30 Minuten, € 1,50) – das ist billig und stressfreier als Verhandlungen mit einem Taxi-Chauffeur. Von der Gambir Station läuft man zur Travellermeile Jalan Jaksa zu Fuß 15 Minuten, Alternative ist ein Autorikscha-Taxi für€ 0,30. Beste Unterkunft in der etwas schmuddeligen Jalan Jaksa ist das schon ziemlich in die Jahre gekommene »Hotel Le Margot« (Jl. Jaksa 15C, Tel.0062-21-3913830, Fax -31924641; EZ/DZ € 15 inkl. Frühstück). Tipp: Die Zimmer im obersten Stockwerk sind die besten. Schöne Zimmer hat das komfortable »Ibis Hotel Arkadia« um die Ecke (Jl.Wahid Hasyim 114, Tel.0062- 21-2300050, Fax -2300995, www.ibishotel.com/ asia; EZ/DZ € 33). Einen Überblick über die Stadt bekommt man von der Aussichtsplattform des Nationalmonuments Monas hinter der Gambir Station. Sehenswert ist Alt-Jakarta (Kota) an der Jakarta Bay (erreichbar per Taxi). Rund um den Platz Taman Fatahillah gibt es einige renovierte Kolonialbauten aus der holländischen Kolonialzeit zu besichtigen. Nur 15 Minuten zu Fuß sind es von dort zum alten Hafen, wo manchmal noch traditionelle hölzerne Schoner vor Anker liegen. 1. ETAPPE: JAKARTA–BANDUNG Distanz: 170 km, Dauer: 3 Stunden Von der Gambir Station fährt ab 5:15 Uhr stündlich ein Zug nach Bandung (3 Std., je nach Klasse € 1,50–3,50). Die Strecke führt durch herrliche Berglandschaften. Die teuerste Exekutif- Klasse bietet Einzelliegesitze und einen Imbiss. Einen Tag vorher buchen! BANDUNG Koloniale Großstadt mit Charme Die Stadt hat über 2 Millionen Einwohner und eine Universität, die zu den wichtigsten des Landes gehört. Trotzdem ist die Atmosphäre im Vergleich zu Jakarta geradezu relaxed. Gelegen in angenehmem Klima auf über 700 Meter Höhe, eingebettet in Teeplantagen und umgeben von Vulkanen, lädt Bandung zu einem entspannenden Zwischenstopp ein. Die Stadt wird durch eine Bahnlinie in zwei Teile geteilt. Im alten Stadtkern südlich des Bahnhofs gibt es viele Kolonialhäuser zu bestau- In Cipanas werden die Bäder von heißen Quellen gespeist (oben). Jakarta: Zeitungsverkäufer lavieren geschickt durch das Verkehrsgetümmel (u. links). Das quirlige Zentrum von Bandung (u. rechts) nen, hier gibt es auch einige sehenswerte Museen. Einen Spaziergang wert ist der große Bazar. Tipp: Einen guten Überblick über Stadt und Umgebung hat man von dem im 8. Stock des Basar Baru Trade Centers gelegenen Parkdeck! KOST & LOGIS In Gehweite vom Bahnhof gibt es jede Menge Hotels aller Preislagen. Freundlich und angenehm ist das »Kenangan Hotel« (Jalan Kebon Sirih 4, Tel. 0062-22-4213244, Fax -4213243, www.kenanganhotel.com; EZ/DZ mit AC € 11 inkl. Frühstück). Komfortabler das »Vue Palace Hotel« gegenüber, ebenfalls in einem kleinen Garten gelegen (Tel. 0062-22-4266288, Fax -4206590, www.vuepalacehotel.com; EZ/DZ ab € 65; in der Nebensaison bis zu 50 % Discount). Einfach, aber gut ist das Essen im »Rumah Makan Mandarin« (Ayam Goreng, gebratenes Huhn, € 1,50). Schick das Restaurant »Times« mit sundanesischem Essen (Soto Ayam, Hühnersuppe, € 0,50) oder das »Red Tulpe. Beide befinden sich gegenüber dem Bahnhof. 2. ETAPPE: BANDUNG–CIPANAS Distanz: 75 km, Dauer: 3 Stunden Vom Zentrum Bandungs mit dem Bemo zur Cicaneum Bus Station (ca. 10 km, € 0,30). Von dort mit dem Bus nach Garut – der fährt, wenn genug Passagiere da sind, d. h. ca. jede Stunde (60 km, 2 Std., € 0,70). Weiter mit dem Bajaj nach Cipanas (5 km, 20 Cent). CIPANAS Badespaß in heißen Quellen REISE & PREISE Geheim- Tipp Rund 70 Kilometer südwestlich von Bandung, am Fuße des Vulkans Guntur (2.250 m), liegt Cipanas. Ein kleiner Ort, der eigentlich nur aus Swimmingpools und Unterkünften für die Badegäste besteht. Die Pools werden von den heißen Quellen aus der Umgebung gespeist. Cipanas dürfte einer der wenigen Orte der Welt sein, an denen es kein kaltes Wasser gibt. Westliche Touristen verschlägt es nur selten hierher. Dabei sind die Hot Springs und die Umgebung auf jeden Fall einen Besuch wert. Die einsame, nicht ganz ungefährliche Wanderung zum Cities-Wasserfall führt durch Reisfelder,abgelegene Weiler und riesige Lavafelder. 6 Stunden sollte man einplanen, Proviant nicht vergessen. Wer vom Wasserfall weiter auf den Gipfel des Guntur steigen will (4 Std.), braucht einen Führer. KOST & LOGIS Bungalows mit kleiner Terrasse und Heißwassermandis für € 7–20 hat das »Antralina« (Jalan Cipanas, Tel. 0062-262-2247667). Sehr komfortabel ist das »Tirtagangga Hotel« (Jl. Raya Cipanas 130, Tel. 0062-262-232549, Fax -231811, www.tirtagangga-hotel.com; EZ/DZ € 28–65, am Wochenende € 42–80), mit Garten, diversen Pools, ausgezeichnetem Restaurant mit indonesischer und westlicher Küche. Wer es einfacher will, ist mit den Minirestaurants in der Ortsmitte gut bedient. REISE & PREISE 4/2009 43

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