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2012-1 REISE und PREISE

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GRIECHENLAND NÖRDLICHE

GRIECHENLAND NÖRDLICHE SPORADEN Ganz schön ursprünglich Die Hollywood-Schauspielerinnen Goldie Hawn und Kate Hudson kommen regelmäßig auf die Nördlichen Sporaden. Für die Insel-Bewohner ist das nichts Besonderes. Sie widmen sich – in alter Tradition – lieber dem Fischfang, ihren Olivenbäumen und der unberührten Natur. VON MARTINA KATZ W ie grüne Kleckse liegen sie im Ägäischen Meer, die Nördlichen Sporaden. Der griechischen Mythologie nach wurden die Inseln vor Tausenden von Jahren von den Riesen Otos und Efialtis geschaffen, als diese mal wieder ihre Kräfte messen wollten und von der Halbinsel Pelion aus einen Wettbewerb im Steinweitwurf machten. Zu den Sporaden, den »Verstreuten«, gehören 80 Eilande, bewohnt sind allerdings nur vier. Das dicht nebeneinander liegende Inseltrio Skiáthos, Skópelos und Alónnisos ist ein bevorzugtes Ziel einheimischer Urlauber. Vor allem, wer in der Nebensaison kommt, findet hier noch Ruhe und Ursprünglichkeit. Schon morgens schlürfen die alten Männer in den Tavernen ihren Kaffee. Fischer bringen den Fang an Land, Hirten ziehen mit ihren Ziegen durch das gebirgige Inselinnere. Riesige Pinienwälder bewachsen die Inseln teilweise bis zum Meer, dahinter breiten sich Olivenhaine aus. Fast 200 türkisfarbene Buchten mit steiler Felsküste oder weißen eiergroßen Strandkieseln, über 500 pittoreske Kapellen und noch nicht mal 50 Dörfer mit atemberaubendem Ausblick liegen dazwischen. Hier wird jeder Urlauber fündig. Während das lebendige Skiáthos mit feinen Sandstränden punktet, bietet Skópelos landschaftliche Highlights und Alónnisos Weitläufigkeit und Ruhe. Im Frühjahr liegen die Inseln noch im Dornröschenschlaf und sind wegen unzähliger blühender Wildblumen ganz besonders schön. Mit dem Osterfest Paska erwacht dann so langsam das Leben, Tavernen werden geputzt, Hotels frisch gestrichen. 1965 zerstörte ein Erdbeben viele der schönen alten Häuser auf den Inseln, die Bewohner wurden umgesiedelt. Die Ruinen werden heute von reichen Griechen und Ausländern wieder hergerichtet. Für die Eilande eine große Chance, den schwierigen Spagat zwischen auskömmlichem Tourismus und Ursprünglichkeit zu schaffen. Denn eine professionelle Vermarktung haben die Inseln, auf denen im Jahr 2008 das Abba-Filmmusical »Mamma Mia!« mit Pierce Brosnan und Meryl Streep gedreht wurde, verschlafen. Welch Glück! 78 REISE & PREISE 1/2012

An der Promenade in Skiáthos-Stadt reihen sich zahlreiche Tavernen aneinander (oben). Skiáthos’ »Hauptstadt« liegt auf einem Hü gel direkt am Meer (gr. Bild links). Malerische Szene in Patitíri, dem Hauptort von Alónnisos (links oben) SKIÁTHOS Traumstrände noch und nöcher In Skiáthos pulsiert das Leben, auf jeden Fall im Sommer. Das 6.000-Einwohner-Eiland (47 qkm) ist der touristische Knotenpunkt. Skiáthos hat den einzigen Flughafen der Inselgruppe, eine Vielzahl an Unterkünften, in der Saison ein lebhaftes Nachtleben – und außerdem die herrlichsten Sandstrände. Genau 66 Traumstrände sollen es sein – genannt die »griechische Karibik«. Wer in der Nebensaison kommt, hat die schönsten Plätze fast für sich allein. Das sich malerisch über zwei Hänge ziehende Skiáthos-Stadt mit seinen ziegelgedeckten weißen Häusern ist ein gepflegter Ort mit Seefahrer-Denkmal, Strandpromenade, Freiluftkino und Fußgängerzone. Am alten Hafen reihen sich Tavernen, Bars und Juwelierläden aneinander. Zum Baden ist der Stadtstrand nicht geeignet. Doch südlich der Stadt verbindet die Küstenstraße die herrlichen, windgeschützten Strände von Megáli Ámmos über Agía Paraskeví bis Koukounariés mit dem unter Naturschutz stehenden Strofiliá-See. Aus dem grünen Hinterland blitzen immer wieder elegante Villen reicher Griechen und Ausländer hervor. Hotels gibt es an den Stränden nur wenige, trotzdem wird es im Hochsommer eng am Wasser. Ruhiger als am beliebten Koukounariés Beach mit seinen schattigen Pinien ist es dann am ein paar Kilometer weiter nördlich am hübschen Mandraki-Sandstrand, wo es eine kleine Beach-Taverne gibt. Die Buchten ganz im Norden sind windiger, schroffer und noch weniger besucht – Unterkünfte gibt es hier nicht. Besonders schön ist der nur per Boot erreichbare Lalária-Strand mit seinen handgroßen, rundgeschliffenen Kieseln. Vor der Bucht steht malerisch ein großer Felsbogen im Meer. Am nördlichsten Punkt der Insel thront auf einer felsigen Landzunge die alte Hauptstadt Kástro. Im Sommer kommen die Besucher in Scharen, um die Ruinen von Kástro zu bestaunen, doch im Frühjahr ist es herrlich still. Beim Durchschreiten des alten Eingangs erahnt man die einstige Größe der Festung, die für fast 1.500 Einwohner erbaut wurde. GUT SCHLAFEN Die Insel bietet Unterkünfte an der Süd- und Ostküste. EINFACH Die Taverne »Giannis« in Skiáthos-Stadt hat im Hinterhaus acht einfache, geräumige Studios mit Balkon (Evagelistrias St., Tel. 0030-24270-23029, Studio ab € 30). MITTEL In der Badebucht Achladiés nahe Skiáthos-Stadt bietet »Achladies Apartments« ruhige Studios in Strandnähe (Tel. 0030-24270- 22486, http://sites.google.com/site/achladies apartments, Studio für 2 Pers. € 45–55). Ruhig und dennoch zentral in Skiáthos-Stadt liegt »La Piscine Art Hotel« (Evagelistrias St., Tel. 0030-24270-29231, www.lapis cine.gr, EZ/DZ ab € 60/70). Hier schläft man auf Kokosmatten und entspannt in Lounge- Atmosphäre am Pool. GEHOBEN Mitten im Pinienwald, 200 Meter vom Koukounariés- Strand, liegt das 4-Sterne-Boutiquehotel »Mandraki Village« (Tel. 0030-24270-49301, www. mandraki-skiathos.gr, EZ/DZ ab € 80/90). Pierce Brosnan wohnte während der Dreharbeiten im »Skiathos Princess Hotel« am Strand von Agía Paraskeví (Tel. 0030-24270-49731, www.skiathosprincess. com, EZ/DZ ab € 108); gediegene Zimmer mit Balkon. Pauschal 1 Wo Halbpension ab € 782, Attika Reisen. ‘ Kanapítsa – SKIÁTHOS: Steiniger Sandstrand mit kleinem Bootssteg in einer hübschen Bucht an der Südküste. Zwischen Taverne und knallblauem Bootshaus ragen pinkfarbene Wildblumen bis zum Sand. Mandráki – SKIÁTHOS: Eine imposante Steilküste umschließt diese orangefarbene Bucht an der Westküste. Stroh-Sonnenschirme spenden Schatten, ein Café-Häuschen bietet kalte Getränke an. Sehr malerisch im Frühjahr, wenn der Ginster blüht! Limnonári – SKÓPELOS: Weißer Pudersand in einer grün bewachsenen, halbkreisförmigen Bucht an der Südküste, Taverne vorhanden. Kokkinókastro –ALÓNISSOS: Wunderschöner Kiesstrand am gleichnamigen roten Kliff, mit Volleyballnetz und türkisfarbener Lagune. Frisch aus dem Meer auf Alónnisos In der Fischtaverne »Diver & Kalymnia« in Stení Vála genießt man auf der schönen Terrasse am Fischerhafen den besten Baby- Tintenfisch der Insel (€ 7). Bei den Einheimischen beliebt ist die Ouzerie »Archipelagos« in der Bucht von Patitíri (Meerbrasse und hervorragende Vorspeisen, kleiner Teller € 3,50, großer € 18). Grillspezialitäten auf Skiáthos Das »O Batis« in Skiáthos-Stadt bietet einen schönen Blick auf den alten Hafen. Eigentümerin Eleni steht persönlich am Grill, ihr Mann serviert, z. B. vorzügliches Lamm (€ 8,90). In der Taverne »Koziakas« in der Laskou, der Parallelgasse, ist abends immer Trubel. Tipp: Exochiko, mit Zwiebeln gefülltes Schweinefleisch (€ 8). Hausmannskost auf Skópelos In Skópelos-Stadt serviert das »O Nastas« in der Stafylos-Ringstraße traditionelle Speisen in ursprünglicher Atmosphäre, z. B. Frikadellen (Keftédes, 7,50) oder Schweinefilet mit schwarzen Pflaumen (€ 8,50). Die beste Pita gibt es bei »Magali« am Souvlaki-Platz (€ 2,50). REISE & PREISE 1/2012 79

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