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2014-2 REISE und PREISE

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ITALIEN LIPARISCHE

ITALIEN LIPARISCHE INSELN Herrlicher Blick vom »Quattrocchi«, dem beliebtesten Aussichtspunkt Liparis auf die zerklüftete Küste Gut drei Stunden dauert der Aufstieg zum Stromboli PERLEN SCHWARZE MEER IM TIEFBLAUEN Traumhafte Meerblicke, Wanderungen über sattgrüne Hügel und dampfende Vulkane, fröhliche Feste, ein bisschen Luxus und abenteuerliche Bootstouren. Die Liparischen Inseln nördlich von Sizilien sind erstaunlich vielseitig und gelten noch als Geheimtipp. TEXT & FOTOS MONIKA HIPPE Feierabend auf den Liparischen Inseln: In der Abendsonne flicken die Fischer am Hafen ihre Netze. Zwischen den bunten Booten rangeln zwei Möwen um einen liegen gebliebenen Brocken Fisch. Unter der Markise eines Cafés spielen ein paar weißhaarige Männer Karten; die Frauen sitzen auf einer Bank, plaudern und lachen. Auch der Busfahrer hält noch einen Plausch mit den Fahrgästen, bevor sie aussteigen. Trotz Tourismus haben die Einwohner der Liparischen Inseln ihre ursprüngliche Lebensweise bewahrt. Viele verdienen ihr Geld noch mit Fischfang oder Landwirtschaft. Statt Hochhäusern und Bettenburgen sprenkeln Kaktusfeigen und gelb blühender Ginster die Inseln. An die Hänge schmiegen sich blitzweiße Würfelhäuser. In den Orten säumen familiengeführte Geschäfte und Restaurants die Gassen. Zugegeben, die Anreise mit Flugzeug und Fähre ist etwas umständlich. Dafür wird man mit traumhaften und abwechslungsreichen Landschaften beschenkt. Ob Wandern, Segeln, Tauchen, Strand oder Kultur – der beste Ausgangspunkt für die Erkundung der Liparen ist die Hauptinsel Lipari. Hier gibt es eine große Auswahl an Hotels und Ferienwohnungen. Linienbusse fahren alle 15 Minuten Richtung Norden. Täglich verkehren Fähren zwischen den sieben Inseln. Jede hat ihren eigenen Reiz: Auf Salina queren Wanderer Weingärten und schattige Wälder, übersät mit Eukalyptusfrüchten. Tellergroße Hibiskusblüten und Bougainvillea duften in den Gärten Panareas. Die Luxusinsel prunkt mit Feinschmeckerrestaurants und edlen Boutiquen. Der Kontrast zu den schwarzen Lavahängen von Vulcano und Stromboli könnte kaum größer sein. Dort dampft und faucht die Erde. Begleitet von einem donnernden Grollen, entlädt der Stromboli sein Feuer. Er ist der einzige ständig aktive Vulkan Europas. Scharen von Touristen aus aller Welt kommen nur, um einmal das Naturspektakel zu erleben. Wer es lieber still und einsam mag, ist auf den abgelegenen Eilanden Filicudi und Alicudi genau richtig. 102 REISE & PREISE 2-2014

Blick auf die »Hauptstadt« der Liparen: das charmante Städtchen Lipari (links). Wallfahrtskirche Madonna del Terzito auf Salina (oben) LIPARI Charmantes Hauptstädtchen Verschnörkelte Straßenlaternen werfen ein weiches Licht auf die Fischerboote und die Cafés an der Mole. Espressotassen klappern. Aus den Häusern mit schmiedeeisernen Balkongeländern duftet es nach gebratenem Fisch. Der Hafen Marina corta wirkt wie eine Filmkulisse. Sein großer Bruder, der »lange Hafen«, ist weniger hübsch. Hier legen die großen Fähren an. Zwischen den beiden thront die mächtige Festung von Lipari, in der heute ein archäologisches Museum untergebracht ist. Abseits der quirligen Stadt führt ein herrlicher Küstenwanderweg zu den Überresten einer altrömischen Therme. Der Linienbus steuert die Strände Canneto und Aquacalda an – passabel für einen kurzen Sprung ins Nass – sowie den Aussichtspunkt Quattrocchi, wo die Sonne die zerklüftete Felsküste spätnachmittags in zauberhaftes Licht taucht. Am Abend bummelt man über die Flaniermeile Vittorio Emanuele, schlürft nach dem Essen einen Cocktail in der Bar »A Latteria« oder der Strandbar »Coral Beach« (€ 6). GUT SCHLAFEN, GUT ESSEN EINFACH Hübsche Zimmer und Ferienwohnungen mit Gemeinschafts-Dachterrasse hat Diana Brown (Tel. 0039-090-9812584, www.dianabrown.it, EZ/DZ € 30–90/40–100). MITTEL Großzügige Zimmer in ruhiger Lage hat das »Hotel Bougainville« (Tel. 0039-090-9812757, www.hotelbougainville lipari.com, EZ/DZ 80–160/100–230, HP € 20– 30/Pers.). DZ ab € 80 ÜF, Travel Now. Ein gutes Fischrestaurant ist das »Filippino« neben der Burg (Thunfischsteak ohne Beilagen € 22). Leckere Panini ab € 3,50 gibt’s bei »Gilberto e Vera«. SALINA Die Insel der Kapern ist ein Wanderparadies Auch auf Salina gehören Wanderschuhe ins Reisegepäck Hinter der Kirche in Malfa führt ein Pfad entlang der Trockenmauer bergauf. Rosa-weiß blühen die Kapernsträucher, in sattem Grün leuchten die Weingärten. Das fruchtbare Salina ist ein Wanderparadies. Imposant erhebt sich die Wallfahrtskirche Madonna del Terzito. Das malerische Pollara liegt im Halbrund eines Kraters am Meer. Aus diesem winzigen Ort stammt die Hälfte aller italienischen Kapern! Ob Wanderer den knapp 1.000 Meter hohen Monte Fossa erklimmen oder weiter unten im Schutz der Pinienwälder entlangstiefeln, krönender Abschluss ist eine Maulbeergranita im Eiscafé »Papero«. Ebenso erfrischend das anschließende Bad an einem der wenigen Sandstrände in der geschützten Bucht von Rinella. Gleich daneben geht die Fähre zurück nach Lipari. GUT SCHLAFEN, GUT ESSEN MITTEL Direkt über dem Sportlerhafen bietet das »Hotel Bellavista« 12 Zimmer, einige mit Meerblick (Tel. 0039- 090-9843009, www.hbellavista.me.it, EZ/DZ € 70–110/90–190). Schwertfisch in Mandelkruste und Basilikumricotta mit Honig und Pistazien – herrlich schmeckt’s im Ristorante »Alfredo in Cucina« in Lingua; in der dazugehörigen Bar wird man auch von einem üppig belegtem Pane Cunzato satt (€ 8–13). ‘ Inselhüpfen Zwischen Juni und September steuern die Schiffe von Siremar und Ustica Lines die Inseln mehrmals täglich an (z. B. Lipari– Stromboli ab € 11,40, Stromboli–Panarea ab € 10,40, Panarea–Salina ab € 6,70). Die Fähren (Traghetti) sind etwas langsamer, aber günstiger, in den Tragflügelbooten (Aliscafi) kann man nicht an Deck steigen. Beim Besuch von Alicudi, Filicudi oder Stromboli unbedingt vorher den Wetterbericht lesen! Bei sehr hohem Seegang bleiben selbst die Fähren im Hafen. Fahrpläne und Preise unter www.siremar.it, www.us ticalines.it. Weitere Fährgesellschaften: www.snav.it und www.ngi-spa.it REISE & PREISE 2-2014 103

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