28 Nachhaltigkeit Der letzte Schritt ist die fachgerechte Verlegung der Asphalteinlage. Wichtig ist, dass sie danach faltenfrei liegt und einen vollflächigen Kontakt mit der Unterlage aufweist. Verlegung von Asphalteinlagen Besondere Güte- und Prüfbestimmungen für die Verlegung von Asphalteinlagen: Vorläufig letzter Schritt im Zusammenhang mit der Bauweise mit Asphalteinlagen ist deren Verlegung. Hier finden die Systemkomponenten vorhandene (ggf. gefräste) Unterlage, Bitumenemulsion, Asphalteinlage und die anschließende Überbauung mit Asphalt zusammen und müssen aufeinander abgestimmt sein. Besondere Bedeutung kommen den Einbauanleitungen der Inverkehrbringer der Asphalteinlagen zu, aber auch die Anwendung im konkreten Projekt unter Beachtung aller Randbedingungen. Wichtig ist, dass die Asphalteinlagen bei Anlieferung bzw. vor Einbau darauf geprüft werden, ob es sich um das richtige Produkt handelt, die Rollen beschädigt sind oder andere Umstände gegen eine Verlegung sprechen (z. B. nasse Rollen). Sie sind auf einer ebenen, sauberen und trockenen Unterlage zu lagern und ggf. vor Nässe und UV-Strahlung zu schützen, insbesondere bei beschädigter Verpackungsfolie. Der Transport der Asphalteinlagen ist auf der Baustelle so vorzunehmen, dass Verformungen/Beschädigungen der Rolle (inkl. Verpackung) vermieden werden. Des Weiteren müssen die Verleger über gültige Verlegerzertifikate der Inverkehrbringer der Asphalteinlagen verfügen. Bei der Bauausführung sind unnötige Fahrten, intensive Rangierbewegungen, Beschleunigungs- und Bremsvorgänge auf der Asphalteinlage zu vermeiden, um die verlegte Asphalteinlage nicht zu beschädigen. Die Fahrer der Mischgutlieferfahrzeuge, des Straßenfertigers und der Walzen sollten auf die Besonderheiten der Bauweise hingewiesen werden. Wie bei allen anderen ausführenden Gewerken sind entsprechende Nachweise hinsichtlich der personellen Anforderungen (qualifizierte Führungskraft und Baustellenfachpersonal) zu erbringen. Der Verleger sollte weiterhin über die Ausstattung verfügen, die jeweilige Asphalteinlage ordnungsgemäß verlegen zu können unter Beachtung, dass die angespritzte nicht oder teilgebrochene Emulsion nicht direkt betreten oder befahren wird. Wichtig ist, dass die Asphalteinlage nach der Verlegung faltenfrei liegt und einen vollflächigen Kontakt mit der Unterlage aufweist. Auch die Verleger unterliegen detaillierten Überwachungsregularien aus Erstprüfung, Eigenüberwachung, Fremdüberwachung und ggf. Wiederholungsprüfungen. Wurden alle genannten Nachweise durch den Verleger erbracht, erhält er das Gütezeichen „Verlegung“. 5|2023
Nachhaltigkeit 29 AUTOR Helmut Kroth Erster Vorsitzender Gütegemeinschaft für die Bauweise mit Asphalteinlagen e.V. Bei den ausführenden Gewerken Fräsen, Anspritzen und Verlegen werden qualifizierte Führungskräfte und Baustellenfachpersonal gefordert. Schulungen dienen dazu, dieses Wissen zu vermitteln und nachzuweisen. (Quelle: GG Asphalteinlagen) Schulungen Bei den ausführenden Gewerken Fräsen, Anspritzen und Verlegen werden qualifizierte Führungskräfte und Baustellenfachpersonal gefordert. Neben den Anforderungen hinsichtlich einer einschlägigen Ausbildung und entsprechender Berufserfahrung ist für die Erteilung des jeweiligen Gütezeichens ein Schulungszertifikat erforderlich. Die Schulungen werden in Kooperation mit der Fachhochschule Münster unter Einbindung von ausgewiesenen Experten in den jeweiligen Gewerken durchgeführt. Bei den Schulungen wird – neben dem jeweiligen spezifisch fachlichen Inhalt – auch Wert darauf gelegt, dass die Teilnehmenden alle ggf. vorgelagerten und nachgelagerten Gewerke kennenlernen. Nur so ist es möglich, aufeinander abgestimmte Leistungen zu erbringen. Eine erste Schulung wurde am 18. April 2023 in den Räumen der FH Münster durchgeführt. So konnten die ersten Zertifikate für qualifizierte Führungskräfte und Baustellenfachpersonal erteilt werden. Aufgrund der durch viele Projekte und Untersuchungen nachgewiesenen Vorteilhaftigkeit von Asphalteinlagen hinsichtlich verlängerter Instandsetzungs- und Erhaltungszyklen kann deren Einsatz einen wesentlicher Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele im Verkehrssektor leisten. Ein nicht zu unterschätzender Nebeneffekt ist die Wirtschaftlichkeit dieser Bauweise. • 5|2023
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