10 Aktuell VI GST Verbände fordern verbesserte Bedingungen für Großraum- und Schwertransporte Wenn große Baumaschinen nicht zur Baustelle gelangen, kann das die Arbeiten erheblich verzögern. Oft behindern fehlende Genehmigungen den Transport. Die Verbändeinitiative Großraum- und Schwertransporte (VI GST) fordert neben weiteren Verbesserungen vor allem den Abbau unnötiger bürokratischer Hürden. INFO Derzeit haben sich 31 Verbände und Organisationen der deutschen Wirtschaft und Transportbranche in der Initiative zusammengeschlossen, um Verbesserungen bei Großraum- und Schwertransporten (GST) zu bewirken. Der Transport von Maschinen und Anlagen ist für den Ausbau der Infrastruktur (z. B. Straßen- und Brückenbau, Tiefbau, Wasserbau) sowie den Wohnungs- und Gewerbebau von entscheidender Bedeutung. Ohne Baumaschinen und Krane, Metall- und Stahlbetonbauteile sind die für den Wirtschaftsstandort Deutschland wichtigen Baumaßnahmen nicht umsetzbar. In besonderem Maße ist davon auch der Ausbau von Windkraftanlagen betroffen: Aufgrund der Größe und des Gewichts der benötigten Bauteile sind allein in diesem Wirtschaftsbereich jährlich rund 60.000 Großraumund Schwertransporte (GST) notwendig. Die deutsche Wirtschaft ist auf ein transparentes, verlässliches und praktikables System zur Genehmigung und Durchführung von GST angewiesen. Doch derzeit behindern insbesondere vermeidbare Bürokratiehürden sowie Defizite in der Verkehrsinfrastruktur und der Digitalisierung zwingend erforderliche Transporte. Die VI GST tritt daher als gemeinsame Plattform der verladenden Wirtschaft und der Transportbranche auf. Ziel ist die deutliche Forderung an die Politik, die vorhandenen Spielräume zur Entbürokratisierung zu nutzen, um dringende Erleichterungen zu ermöglichen. Ihre Forderungen hat die VI GST in einem Positionspapier zusammengefasst, das Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr, und Dr. Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Anfang Juni übergeben wurde. Mehr Flexibilität bei Genehmigungen Informationen zur VI GST Zu den Fortschritten der Verbände-Initiative Großraum- und Schwertransporte informieren die Verbände der Steuerungsgruppe: bauforumstahl, BDI, BAUINDUSTRIE, VDBUM und BSK. Außerdem besteht die Möglichkeit, die Aktivitäten auf LinkedIn zu verfolgen (QR-Code). Die Verbändeinitiative Großraum- und Schwertransporte (VI GST) will bürokratische Hürden aufbrechen, um die Transportsituation bei Infrastrukturprojekten für alle Beteiligten zu verbessen. (Quelle: Friedrich Stingel GmbH) Eine zentrale Forderung der Verbände-Initiative lautet, zweckdienliche Regelungen für GST zu schaffen. Hier gilt es vor allem, Fahrzeugcluster einzuführen. Denn für Transportunternehmen ist bei der Planung eines GST nicht immer vorhersehbar, welches Fahrzeug konkret zum Transportzeitpunkt zur Verfügung steht. Derzeit sehen die Verwaltungsvorschriften aber keine Toleranzen bei der technischen Beschaffenheit des Fahrzeugs vor, was die Unternehmen dazu zwingt, vorsorglich eine Vielzahl von Anträgen zu stellen. Auch die Unterschreitung bereits genehmigter Abmessungen und Gewichte führt dazu, dass Genehmigungen neu beantragt werden müssen. Durch Änderung der VwV zu § 29 Absatz 3 StVO ist bereits eine Unterschreitung der Abmessungen der Ladung von mehr als 15 cm und/oder des Gewichts von mehr als 5 % nicht mehr möglich. Hier strebt die VI GST eine erneute Änderung der Verwaltungsvorschrift an. Weitere Forderungen zur Verbesserung von Großraum- und Schwertransporten sind: • Antrags- und Genehmigungsverfahren beschleunigen und optimieren • Das digitale Verfahrensmanagement für GST (VEMAGS) neu denken • Einheitliche und kalkulierbare Gebühren • Verkehrsinfrastruktur erhalten, ausbauen und effektiver nutzen • Fachkräftemangel entgegenwirken (Ausbildung von Transportbegleitern) • Anhebung der Anhörfreigrenze auf Transporte bis 44 t Gesamtmasse • Stärken der Verkehrsträger bestmöglich nutzen • Zeitnah Synergien schaffen durch Einbeziehung der Wirtschaft • 6|2023
Aktuell 11 6|2023
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