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asphalt 06/23

Die Fachzeitschrift asphalt vertritt als offizielles Organ des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden Industrie. Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen aus den Bereichen Wirtschaft und Politik mit Auswirkungen auf die Asphaltbranche sowie Entwicklungen und Tendenzen in der Verkehrspolitik, Neue Einbauverfahren, Neuerungen in der Maschinentechnik, Wiederverwendung, Lärmreduzierung, interessante Bauvorhaben, neue Regelwerke für die Asphaltbranche, aus dem Asphaltmischwerk, Neues aus dem Prüflabor und Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

Die Fachzeitschrift asphalt vertritt als offizielles Organ des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden Industrie. Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen aus den Bereichen Wirtschaft und Politik mit Auswirkungen auf die Asphaltbranche sowie Entwicklungen und Tendenzen in der Verkehrspolitik, Neue Einbauverfahren, Neuerungen in der Maschinentechnik, Wiederverwendung, Lärmreduzierung, interessante Bauvorhaben, neue Regelwerke für die Asphaltbranche, aus dem Asphaltmischwerk, Neues aus dem Prüflabor und Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

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58. Jahrgang<br />

6|20<strong>23</strong><br />

September<br />

Fachzeitschrift für Herstellung und Einbau von Asphalt<br />

www.fma-ullrich.de<br />

Erfahrung I Kompetenz I Innovation<br />

21.–<strong>23</strong>.2.2024:<br />

Deutsche Asphalttage<br />

in Berchtesgaden<br />

Abfalleigenschaft<br />

von Ausbau<strong>asphalt</strong><br />

Biobitumen:<br />

Nebenbei CO 2 -negativ<br />

I Qualität, die überzeugt. I<br />

Walz<strong>asphalt</strong>silo-Anlagen


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Ammann ist weltweit führender Anbieter von Asphaltanlagen, Maschinen und Dienstleistungen für die Bauindustrie mit<br />

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Meinung<br />

3<br />

Gesteins-Rohstoffe und<br />

Straßen sind die Grundlagen<br />

einer Industrienation<br />

Christoph Hagemeier,<br />

Vizepräsident des DAV<br />

Foto: MHI-Gruppe<br />

Unternehmer sind eigentlich Berufsoptimisten. Doch wir müssen realistisch auf die Rahmenbedingungen<br />

und in die Zukunft schauen. Dabei überwiegt dieser Tage bei mir die Sorge über die Entwicklung unseres<br />

Landes als G7-Staat. Gelingt es uns Unternehmern und Verbandsvertretern, die Bedeutung regionaler<br />

Rohstoffe und Straßen für unsere Volkswirtschaft ausreichend zu vermitteln? Werden wir auch von denjenigen<br />

gehört und verstanden, die in Regierungsverantwortung sitzen?<br />

Noch funktioniert die Versorgung mit oberflächennahen Rohstoffen weitestgehend in Deutschland.<br />

Wollen wir auch diesen Standortvorteil leichtfertig verspielen? Insgesamt fehlt es an politischer Unterstützung,<br />

um auch die Bevölkerung von volkswirtschaftlichen Notwendigkeiten zu überzeugen. Wir erleben<br />

stattdessen immer weiter ausufernde Bürokratie und eine absurde<br />

Dauer von Genehmigungsverfahren.<br />

Der Widerstand gegen den<br />

Erhalt und – wo er sinnvoll ist –<br />

den Ausbau von Straßen ist<br />

rational nicht nachvollziehbar.<br />

An die Stelle kontinuierlicher Verbesserung des Bewährten tritt in der<br />

Politik heute gerne der inflationär gebrauchte Begriff einer „Wende“. Die<br />

„Energiewende“: Neben allem wünschenswerten Ausbau der Erneuerbaren<br />

brauchen wir eine Grundlast und insgesamt deutlich mehr Strom.<br />

Doch die Atomkraftwerke schalten wir überhastet ab. Wie notwendige<br />

Gaskraftwerke rechtzeitig geplant, genehmigt und gebaut werden sollen, bleibt ein Rätsel. Auch die<br />

sogenannte „Verkehrswende“ ignoriert alle absehbaren Zukunftsszenarien, in denen der Straßenverkehr<br />

die wichtigste Transportader für Personen und Güter in Deutschland bleibt. Der Widerstand gegen den<br />

Erhalt und – wo er sinnvoll ist – den Ausbau von Straßen ist rational nicht nachvollziehbar.<br />

Als „Rohstoffwende“ werden Strategien diskutiert, die Angebot und Nachfrage durch Überregulierung<br />

unterbinden und einen Schwerpunkt auf Recycling legen. Alle Baustoffverbände streben eine möglichst<br />

vollständige Wiederverwendung mineralischer Baustoffe an. Doch selbst eine Recyclingquote von<br />

100 Prozent reicht für den Rohstoffbedarf eines Industrielandes eben bei Weitem nicht aus. Grundrechenarten<br />

und gesunder Menschenverstand werden aktuell gerne einmal ausgeblendet bzw. enden bei<br />

Teilen unserer Regierungsverantwortlichen leider dort, wo sie sich mit der eigenen Ideologie nicht mehr<br />

vertragen. Diese Entwicklung ist für unser Land fatal.<br />

Die Versorgung mit Basis-Rohstoffen ist für unsere Verkehrsinfrastruktur und den Hochbau unabdingbar –<br />

hierzu zählen neben Straßen- und Schienenwegen übrigens auch Wohnungen und Fundamente von<br />

Windkraftanlagen. Was bleibt, wenn wir weiter zulassen, dass der Zugriff auf heimische Rohstoffe und der<br />

Bau von Straßen als vermeintlich umweltschädigendes Gewinnstreben der Unternehmer verteufelt wird?<br />

Rohstoffe müssten über große Strecken unter horrenden Kosten und ungleich höherem CO 2 -Ausstoß per<br />

Schiff, Bahn und Lkw zu uns gelangen. In diesem Szenario verlieren wirklich alle – und allen voran genau<br />

das, was wir unbedingt schützen wollen: unsere Umwelt und das Klima.<br />

Ihr Christoph Hagemeier<br />

6|20<strong>23</strong>


4<br />

Inhalt<br />

ZUM TITELBILD<br />

www.fma-ullrich.de<br />

Erfahrung I Kompetenz I Innovation<br />

rfahrung I Kompetenz I Innovation<br />

Bild: © FMA-Ullrich<br />

Antretter GmbH & Co. KG<br />

Mischwerk Saalachsee<br />

I Qualität, die überzeugt. I<br />

Walz<strong>asphalt</strong>silo-Anlagen<br />

Asphalt-Titel-20<strong>23</strong>-210x<strong>23</strong>2.indd 1 04.08.<strong>23</strong> 10:40<br />

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Für die vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />

gilt unser besonderer Dank der Firma<br />

Antretter GmbH & Co. KG<br />

www.fma-ullrich.de<br />

Walz<strong>asphalt</strong>silo-Anlagen<br />

Fachzeitschrift für Herstellung<br />

04.08.<strong>23</strong> 10:40<br />

und Einbau von Asphalt<br />

Organ von:<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

Nachrichten der European<br />

Asphalt Pavement<br />

Association (E.A.P.A.)<br />

www.EAPA.org<br />

22<br />

Ist Ausbau<strong>asphalt</strong> Abfall?<br />

Und wenn ja, wie lange? Diese<br />

Rechtsfrage beschäftigt die Praxis<br />

im Straßenbau und in den Behörden<br />

immer wieder. RA Prof. Dr. Martin<br />

Dippel gibt rechtlich klare, handhabbare<br />

Antworten.<br />

30<br />

(Quelle: STRABAG)<br />

Biobitumen:<br />

Nebenbei<br />

CO₂-negativ<br />

Das Start-up B2Square<br />

liefert als Partner der<br />

STRABAG erdölfrei hergestelltes<br />

Biobitumen<br />

für die Herstellung von<br />

CO 2 ­ reduziertem, temperaturabgesenktem<br />

Asphalt. Frank Albrecht<br />

erläutert die Entwicklung<br />

im Interview.<br />

6|20<strong>23</strong>


Inhalt<br />

5<br />

6|20<strong>23</strong><br />

7<br />

(Quelle: BG BAU)<br />

(Quelle: Wirtgen Group)<br />

DAV-Infoveranstaltungen:<br />

Temperaturabsenkung<br />

Temperaturabgesenkte<br />

Asphalte werden der<br />

neue Standard für Herstellung<br />

und Einbau von<br />

Asphalt bis 2025. Sechs<br />

Infoveranstaltungen<br />

des DAV informieren<br />

zu technischen Möglichkeiten<br />

und zur Ausschreibung.<br />

Meinung<br />

Gesteins-Rohstoffe und Straßen sind die<br />

Grundlagen einer Industrienation 3<br />

Intern<br />

22. Deutsche Asphalttage in Berchtesgaden<br />

vom 21. bis <strong>23</strong>. Februar 2024 6<br />

Temperaturabgesenkte Asphalte 7<br />

Aktuell<br />

Fehlende Aufträge bedrohen Beschäftigung 8<br />

Top-5-Online-Artikel 9<br />

Verbände fordern verbesserte Bedingungen<br />

für Großraum- und Schwertransporte 10<br />

„Der Bau ist längst keine Männer domäne mehr“ 12<br />

Digitalisierung fängt im Kopf an 14<br />

Steinexpo: Messe mit Blick in die Zukunft 16<br />

Kurzmeldungen 20<br />

Termine<br />

Kalender 21<br />

Schwerpunkt: Abfalleigenschaft<br />

Ist Ausbau<strong>asphalt</strong> Abfall?<br />

Von RA Prof. Dr. Martin Dippel 22<br />

Nachhaltigkeit<br />

Biobitumen: Nebenbei CO₂-negativ 30<br />

Technik<br />

Wirtgen-Kaltfräse: Laufbahn-Renovierung im<br />

Olympiastadion Rom 34<br />

BOMAG auf der NordBau 20<strong>23</strong> 36<br />

METON errichtet fünf temporäre<br />

Verkehrszeichenbrücken 38<br />

Hamm-Walzen sind „digital ready“ 40<br />

Große Nachfrage für Vögele Mini 41<br />

Cargill: EPD für biobasierte Additive 42<br />

Ammann: Verdichtung auf der Brücke 43<br />

Einkaufsführer<br />

Wer bietet was? 44<br />

Zu guter Letzt<br />

Inserentenverzeichnis, Vorschau, Impressum 46<br />

Route 66 – Ein Roadtrip durch das automobile<br />

Herz der USA 47<br />

6|20<strong>23</strong>


6<br />

Intern<br />

Save the Date:<br />

22. Deutsche Asphalttage in Berchtesgaden<br />

vom 21. bis <strong>23</strong>. Februar 2024<br />

Die 22. Deutschen Asphalttage nähern sich in großen Schritten und die<br />

Vorbereitungen laufen. Der Deutsche Asphaltverband und das Deutsche<br />

Asphaltinstitut erstellen ein hochkarätiges dreitägiges Kongressprogramm,<br />

das diesmal unter dem Motto „Nachhaltigkeit und Transformation“ steht.<br />

Die Liste der Unternehmen, die ihre erneute Teilnahme an der begleitenden<br />

Fachausstellung bereits bestätigt haben, liest sich wie das Who’s who<br />

der Asphaltindustrie und ihrer verbundenen Branchen – eine gute Gelegenheit,<br />

Neuheiten zu präsentieren und Netzwerke zu knüpfen.<br />

Neben den Fachvorträgen des Kongresses bieten<br />

die Deutschen Asphalttage den Besuchern auch<br />

viele Gelegenheiten zum persönlichen Gespräch.<br />

(Quelle: DAV)<br />

ir werden tiefgreifende Veränderungen<br />

brauchen für eine enkeltaugli­<br />

„W<br />

che Zukunft“, hatte Christian Wulff, Bundespräsident<br />

a. D., in seiner Eröffnungsansprache<br />

20<strong>23</strong> gesagt. Diese Veränderungen aus verschiedenen<br />

Perspektiven, fachlich wie politisch,<br />

zu betrachten, ist der Grundgedanke<br />

hinter dem neuen Kongressprogramm, das<br />

derzeit ausgearbeitet wird. Neben der Nachhal­<br />

tigkeit und Kreislaufwirtschaft bei Herstellung<br />

und Einbau von Asphalt werden auch Themen<br />

der Digitalisierung, Fachkräftewerbung und<br />

Kommunikation eine Bühne bekommen.<br />

„Schon jetzt zeichnet sich ab, dass Umweltproduktdeklarationen<br />

(EPD) für Asphalt künftig<br />

in der Auftragsvergabe eine bestimmende<br />

Rolle spielen werden – und eine Chance bieten,<br />

in Ausschreibungen nicht nur mit dem Preis,<br />

sondern auch mit dem Kriterium der Nachhaltigkeit<br />

zu überzeugen“, sagt DAV-Geschäftsführer<br />

Marco Bokies. Die Ergebnisse einer entsprechenden<br />

Ad-hoc-Arbeitsgruppe des DAV<br />

werden in das Kongressprogramm einfließen.<br />

Ein weiteres wichtiges Nachhaltigkeitsthema<br />

ist die hochwertige, kreislaufwirtschaftliche<br />

Wiederverwendung von Ausbau<strong>asphalt</strong>. „Die<br />

Gütesicherung bei der Lagerung und Aufbereitung<br />

von Ausbau<strong>asphalt</strong> wird die Akzeptanz für<br />

die ökonomisch und ökologisch sinnvolle Wiederverwendung<br />

stärken“, ist DAV-Geschäftsführer<br />

André Täube überzeugt. Entsprechend<br />

wird auch die jüngst gegründete Gütegemeinschaft<br />

Lagerung und Aufbereitung von Ausbau<strong>asphalt</strong><br />

e. V. zum Kongressprogramm<br />

inhaltlich beitragen.<br />

Mehr als 1100 Besucher haben im Jahr 20<strong>23</strong><br />

gezeigt, dass das Interesse an fachlichen Impulsen<br />

und persönlichem Austausch nach der<br />

coronabedingten Verschiebung der Asphalttage<br />

besonders groß war. „Wir wollen an dieses<br />

Interesse unmittelbar anknüpfen und zugleich<br />

mit den 22. Deutschen Asphalttagen zu unserem<br />

gewohnten Turnus zurückkehren“, erklärt<br />

André Täube. Das heißt, nach 2024 werden die<br />

Asphalttage wieder, wie gewohnt, alle zwei<br />

Jahre stattfinden. <br />

•<br />

22. Deutsche<br />

Asphalttage 2024<br />

In Kürze wird auch die Website der<br />

Deutschen Asphalttage mit aktuellen<br />

Informationen bestückt. Im Bereich<br />

Anreise/Aufenthalt finden Sie die Kontaktdaten<br />

des Zweckverbands Bergerlebnis<br />

Berchtesgaden, der bei der<br />

Suche nach Übernachtungsmöglichkeiten<br />

behilflich ist. Über das Programm,<br />

die Ausstellerliste und weitere<br />

wichtige Informationen halten wir Sie<br />

auch in der Zeitschrift <strong>asphalt</strong> auf dem<br />

Laufenden.<br />

www.deutsche-<strong>asphalt</strong>tage.de<br />

6|20<strong>23</strong>


Intern<br />

7<br />

DAV-Infoveranstaltung 20<strong>23</strong><br />

Temperaturabgesenkte Asphalte<br />

Die diesjährigen DAV-Informationsveranstaltungen<br />

werden ganz der Temperaturabsenkung von Asphalt<br />

gewidmet sein. Temperaturabgesenkte Asphalte<br />

(TA Asphalt) werden als neuer Industriestandard<br />

für die Herstellung und den Einbau von Asphalt ab<br />

2025 eingeführt. Damit reagiert die Industrie auf den<br />

Arbeitsplatzgrenzwert für Dämpfe und Aerosole aus<br />

Bitumen bei der Heißverarbeitung, der 2025 in der<br />

Bundesrepublik in Kraft tritt.<br />

Termine und Orte:<br />

• 24.10.20<strong>23</strong> in Weimar<br />

• 26.10.20<strong>23</strong> in Kelheim<br />

• 08.11.20<strong>23</strong> in Osnabrück<br />

• 14.11.20<strong>23</strong> in Linstow<br />

• 21.11.20<strong>23</strong> in Stuttgart<br />

• 28.11.20<strong>23</strong> in Darmstadt<br />

Mess-Equipment der BG BAU zur Erfassung von Dämpfen und Aerosolen aus<br />

Bitumen. (Quelle: BG BAU)<br />

Online-Anmeldung:<br />

Interessenten können sich online anmelden unter<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de > Themen > Aktuelles > Termine.<br />

Der Teilnahmebeitrag beträgt 98 Euro.<br />

•<br />

Der Arbeitsschutz ist der treibende Faktor bei der Umstellung unserer<br />

Industrie auf TA Asphalt. Doch auch darüber hinaus bietet die<br />

temperaturabgesenkte Bauweise viele Vorteile. Wie DAV-Präsidiumsmitglied<br />

Knut Johannsen im Editorial zu Ausgabe 5/20<strong>23</strong> der <strong>asphalt</strong><br />

schrieb: „In einer Zeit, in der alle Industriezweige einen gesellschaftlich<br />

und politisch gewollten Wandel vollziehen, hilft uns diese Technologie,<br />

[…] am klimagerechten Umbau unserer Wirtschaft und Gesellschaft mitzuarbeiten<br />

und wirtschaftlichen Druck aufgrund steigender Energiepreise<br />

abzubauen.“<br />

Obwohl der Einsatz von TA Asphalt seit 20 Jahren erprobt ist, haben<br />

viele ausschreibende Stellen und Einbaufirmen erst wenig oder keine<br />

Erfahrung damit sammeln können. Daher hat der DAV den Entschluss<br />

gefasst, mit seinen Informationsveranstaltungen für mehr Aufklärung zu<br />

sorgen. Entsprechend wird es 20<strong>23</strong> erstmals auch sechs statt der üblichen<br />

vier Termine geben, um möglichst viele Interessierte zu erreichen. Die<br />

Veranstaltungsorte sind so gewählt, dass Teilnehmer aus verschiedenen<br />

Regionen des Bundesgebietes bequem anreisen können.<br />

Ausgewählte Referenten werden die Teilnehmer über den Arbeitsplatzgrenzwert<br />

sowie die verschiedenen Möglichkeiten zur Temperaturabsenkung<br />

informieren. Zudem wird sich ein Vortrag mit der Ausschreibung<br />

entsprechender Asphalte befassen, um den ausschreibenden<br />

Stellen eine Hilfestellung an die Hand zu geben.<br />

Voll isoliert &<br />

Nutzlast optimiert<br />

Themen:<br />

• Einführung in die Thematik<br />

• Mineralische Additive<br />

• Chemische/Oberflächenaktive Additive<br />

• Organische Additive<br />

• Schaumbitumen<br />

• Ausschreiben von temperaturabgesenktem Asphalt<br />

Die Sattelkipper S.KI mit Thermo-<br />

Vollisolierung für Stahl-Rundmulde<br />

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6|20<strong>23</strong>


8<br />

Aktuell<br />

Die Bauwirtschaft in Deutschland leidet unter Auftragsrückgängen. Besonders der Wohnungsbau, aber auch der Straßenbau ist betroffen. (Quelle: DAV)<br />

Halbjahresbilanz der Bauwirtschaft 20<strong>23</strong><br />

Fehlende Aufträge bedrohen Beschäftigung<br />

Der Nachfrageeinbruch sorgt für einen massiven Auftragsrückgang im Baugewerbe.<br />

Angesichts der Halbjahreszahlen drohten Auswirkungen auf die<br />

Beschäftigung in der Branche, warnt der Zentralverband Deutsches Baugewerbe.<br />

Nicht allein der Bau leidet unter mangelnden Investitionsanreizen,<br />

hohen Kosten und bürokratischen Genehmigungsverfahren. Auch der Bundesverband<br />

mittelständische Wirtschaft schlägt Alarm.<br />

Nach den Daten des Statistischen Bundesamtes<br />

erzielten die Unternehmen im<br />

Bauhauptgewerbe mit 20 und mehr Beschäftigten<br />

im ersten Halbjahr 20<strong>23</strong> einen Umsatz<br />

von ca. 49 Mrd. Euro, nominal ein Plus von fast<br />

6 %, real, das heißt unter Herausrechnung der<br />

Preisentwicklung, ein Minus von 5,5 %. Die Aufträge<br />

erreichten ein Volumen von ca. 49,7 Mrd.<br />

Euro, ein nominaler Rückgang um 2 %, real um<br />

13 %. Auch die Aufträge der öffentlichen Hand<br />

im Straßenbau bleiben klar hinter den Vorjahresinvestments<br />

zurück. Hier liegen die Order<br />

um real 12 % hinter dem Vorjahr.<br />

Wohnungsbau ist am stärksten<br />

betroffen<br />

Im Hochbau liegt der Auftragseinbruch bei<br />

20 %. Vor allem der Wohnungsbau trägt mit<br />

massiven Rückgängen dazu bei. „Im ersten<br />

Halbjahr fehlen uns zum Vorjahr Baugenehmigungen<br />

für fast 51.000 Wohnungen. Das ist ein<br />

Rückgang um 27 %“, beschreibt ZDB-Hauptgeschäftsführer<br />

Felix Pakleppa. „Wir brauchen<br />

mehr und nicht weniger Wohnungsbau. Die<br />

Bundesregierung hat sich aus gutem Grund<br />

400.000 Wohnungen pro Jahr ins Pflichtenheft<br />

geschrieben“, so Pakleppa. Doch auch im übrigen<br />

Hochbau sind die Aufträge seit Jahresbe­<br />

6|20<strong>23</strong>


Aktuell<br />

9<br />

Die Plan-, Bau- und Immo -<br />

bi lienwirtschaft hat mit fast 20 %<br />

einen bedeutenden Anteil an der<br />

Bruttowertschöpfung in Deutschland.<br />

Nur mit schnell wirkenden<br />

Investitionsanreizen werden wir<br />

verhindern, dass sich der Nachfragerückgang<br />

auf die Beschäftigung<br />

durchschlägt.<br />

ginn deutlich eingebrochen. So fehlten zum<br />

Halbjahr – auch ohne den Wohnungsbau – im<br />

Hochbau real gut 13 Prozent.<br />

„Die Plan-, Bau- und Immobilienwirtschaft<br />

hat mit fast 20 % einen bedeutenden Anteil an<br />

der Bruttowertschöpfung in Deutschland. Nur<br />

mit schnell wirkenden Investitionsanreizen<br />

werden wir verhindern, dass sich der Nachfragerückgang<br />

auf die Beschäftigung durchschlägt“,<br />

warnt Pakleppa. „Wir haben in den<br />

letzten zehn Jahren im Angesicht der Baubedarfe<br />

im Wohnungsbau, bei der Infrastruktur,<br />

bei der Klima- und Energiewende 200.000<br />

Arbeitsplätze geschaffen. Die Bauunternehmen<br />

brauchen jetzt die Aufträge für die<br />

geschaffenen Kapazitäten.“<br />

Mittelstand beklagt hohe Kosten<br />

und Bürokratie<br />

Nicht allein die Baubranche sieht Arbeitsplätze<br />

in Gefahr. Auch der Bundesverband mittelständische<br />

Wirtschaft (BVMW) schlägt Alarm: In<br />

einer Umfrage des Verbands bezeichneten<br />

mehr als 62 Prozent der befragten Firmen die<br />

Lage als schwierig, mehr als jedes vierte Unternehmen<br />

beschreibt die Situation sogar als sehr<br />

schlecht. Fast jedes zweite befragte Unternehmen<br />

will demnach in den kommenden zwölf<br />

Monaten keine Neueinstellungen vornehmen<br />

– mehr als sieben Prozent der Firmen denken<br />

über einen Stellenabbau nach. In der Umfrage<br />

nannten 37 Prozent der befragten Firmen hohe<br />

Steuern und Abgaben sowie hohe Energiepreise<br />

als größte Risiken. Dahinter folgten Bürokratie<br />

in Deutschland und der EU sowie der<br />

zunehmende Fachkräftemangel.<br />

Die Bundesvereinigung Mittelständischer<br />

Bauunternehmen (BVMB) sieht Bürokratie und<br />

lange Genehmigungsverfahren als „einen der<br />

größten Hemmschuhe“ für die Bautätigkeit.<br />

„Die Politik ist aufgefordert, endlich die warnenden<br />

Signale aus der Wirtschaft ernst zu<br />

nehmen und die Deregulierung nachhaltig<br />

umzusetzen“, fordert deren Hauptgeschäftsführer<br />

Michael Gilka.<br />

•<br />

http://webkiosk.stein-verlaggmbh.de/<br />

Top 5<br />

der online meistgelesenen Artikel<br />

der letzten Ausgabe: <strong>asphalt</strong> 5/<strong>23</strong><br />

1. Seite 16<br />

Gütegemeinschaft für Aufbereitung<br />

und Lagerung<br />

von Ausbau<strong>asphalt</strong><br />

2. Seite 20<br />

Niedrigtemperatur<strong>asphalt</strong><br />

mit modifiziertem Polymerbitumen<br />

3. Seite 18<br />

„Gestein und Bitumen<br />

im Ausbau<strong>asphalt</strong> sind<br />

wichtige Ressourcen“<br />

4. Seite 36<br />

Roboter-Flitzer steckt ab<br />

– schnell und satellitengenau<br />

5. Seite 33<br />

Innovative Antriebskonzepte<br />

für große<br />

Maschinen<br />

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6|20<strong>23</strong>


10<br />

Aktuell<br />

VI GST<br />

Verbände fordern verbesserte Bedingungen<br />

für Großraum- und Schwertransporte<br />

Wenn große Baumaschinen nicht<br />

zur Baustelle gelangen, kann das<br />

die Arbeiten erheblich verzögern.<br />

Oft behindern fehlende Genehmigungen<br />

den Transport. Die<br />

Verbändeinitiative Großraum- und<br />

Schwertransporte (VI GST) fordert<br />

neben weiteren Verbesserungen<br />

vor allem den Abbau unnötiger<br />

bürokratischer Hürden.<br />

INFO<br />

Derzeit haben sich 31 Verbände und Organisationen<br />

der deutschen Wirtschaft und<br />

Transportbranche in der Initiative zusammengeschlossen,<br />

um Verbesserungen bei Großraum-<br />

und Schwertransporten (GST) zu bewirken.<br />

Der Transport von Maschinen und Anlagen<br />

ist für den Ausbau der Infrastruktur (z. B. Straßen-<br />

und Brückenbau, Tiefbau, Wasserbau)<br />

sowie den Wohnungs- und Gewerbebau von<br />

entscheidender Bedeutung. Ohne Baumaschinen<br />

und Krane, Metall- und Stahlbetonbauteile<br />

sind die für den Wirtschaftsstandort Deutschland<br />

wichtigen Baumaßnahmen nicht umsetzbar.<br />

In besonderem Maße ist davon auch der<br />

Ausbau von Windkraftanlagen betroffen: Aufgrund<br />

der Größe und des Gewichts der benötigten<br />

Bauteile sind allein in diesem Wirtschaftsbereich<br />

jährlich rund 60.000 Großraumund<br />

Schwertransporte (GST) notwendig.<br />

Die deutsche Wirtschaft ist auf ein transparentes,<br />

verlässliches und praktikables System<br />

zur Genehmigung und Durchführung von GST<br />

angewiesen. Doch derzeit behindern insbesondere<br />

vermeidbare Bürokratiehürden sowie<br />

Defizite in der Verkehrsinfrastruktur und der<br />

Digitalisierung zwingend erforderliche Transporte.<br />

Die VI GST tritt daher als gemeinsame<br />

Plattform der verladenden Wirtschaft und der<br />

Transportbranche auf. Ziel ist die deutliche Forderung<br />

an die Politik, die vorhandenen Spielräume<br />

zur Entbürokratisierung zu nutzen, um<br />

dringende Erleichterungen zu ermöglichen.<br />

Ihre Forderungen hat die VI GST in einem Positionspapier<br />

zusammengefasst, das Dr. Volker<br />

Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr,<br />

und Dr. Robert Habeck, Bundesminister<br />

für Wirtschaft und Klimaschutz, Anfang Juni<br />

übergeben wurde.<br />

Mehr Flexibilität bei<br />

Genehmigungen<br />

Informationen zur VI GST<br />

Zu den Fortschritten der Verbände-Initiative Großraum- und Schwertransporte<br />

informieren die Verbände der Steuerungsgruppe: bauforumstahl,<br />

BDI, BAUINDUSTRIE, VDBUM und BSK. Außerdem besteht die<br />

Möglichkeit, die Aktivitäten auf LinkedIn zu verfolgen (QR-Code).<br />

Die Verbändeinitiative Großraum- und Schwertransporte (VI GST) will bürokratische Hürden aufbrechen,<br />

um die Transportsituation bei Infrastrukturprojekten für alle Beteiligten zu verbessen. (Quelle: Friedrich<br />

Stingel GmbH)<br />

Eine zentrale Forderung der Verbände-Initiative<br />

lautet, zweckdienliche Regelungen für GST<br />

zu schaffen. Hier gilt es vor allem, Fahrzeugcluster<br />

einzuführen. Denn für Transportunternehmen<br />

ist bei der Planung eines GST nicht immer<br />

vorhersehbar, welches Fahrzeug konkret zum<br />

Transportzeitpunkt zur Verfügung steht. Derzeit<br />

sehen die Verwaltungsvorschriften aber<br />

keine Toleranzen bei der technischen Beschaffenheit<br />

des Fahrzeugs vor, was die Unternehmen<br />

dazu zwingt, vorsorglich eine Vielzahl von<br />

Anträgen zu stellen. Auch die Unterschreitung<br />

bereits genehmigter Abmessungen und<br />

Gewichte führt dazu, dass Genehmigungen<br />

neu beantragt werden müssen. Durch Änderung<br />

der VwV zu § 29 Absatz 3 StVO ist bereits<br />

eine Unterschreitung der Abmessungen der<br />

Ladung von mehr als 15 cm und/oder des<br />

Gewichts von mehr als 5 % nicht mehr möglich.<br />

Hier strebt die VI GST eine erneute Änderung<br />

der Verwaltungsvorschrift an.<br />

Weitere Forderungen zur Verbesserung<br />

von Großraum- und Schwertransporten<br />

sind:<br />

• Antrags- und Genehmigungsverfahren<br />

beschleunigen und optimieren<br />

• Das digitale Verfahrensmanagement für<br />

GST (VEMAGS) neu denken<br />

• Einheitliche und kalkulierbare Gebühren<br />

• Verkehrsinfrastruktur erhalten, ausbauen<br />

und effektiver nutzen<br />

• Fachkräftemangel entgegenwirken (Ausbildung<br />

von Transportbegleitern)<br />

• Anhebung der Anhörfreigrenze auf Transporte<br />

bis 44 t Gesamtmasse<br />

• Stärken der Verkehrsträger bestmöglich<br />

nutzen<br />

• Zeitnah Synergien schaffen durch Einbeziehung<br />

der Wirtschaft <br />

•<br />

6|20<strong>23</strong>


Aktuell<br />

11<br />

6|20<strong>23</strong>


12<br />

Aktuell<br />

Frauen am Bau<br />

„Der Bau ist längst<br />

keine Männerdomäne<br />

mehr“<br />

Der Bau, eine reine Männerdomäne? Frauen in der Unternehmensgruppe<br />

STORZ sind beste Beispiele dafür, dass die Baubranche keineswegs mehr<br />

nur für Männer attraktiv ist. „Frauen am Bau haben Zukunft“, sagt Susanne<br />

Gräfin Kesselstatt, geschäftsführende Gesellschafterin des DAV-Mitgliedsunternehmens.<br />

Jessica Kanzinger (Quelle: STORZ/Beck)<br />

Die beiden Kraftfahrerinnen Jessica<br />

Kanzinger und Sabine Fröhlich sind beste<br />

Beispiele für diese Entwicklung. Sie arbeiten<br />

bei CONVIA, der Logistik-Tochter von STORZ.<br />

Katharina Beck von STORZ hat mit ihnen<br />

gesprochen.<br />

Wie lange arbeitet ihr schon bei CONVIA<br />

Logistik und was sind eure Aufgaben?<br />

Jessica Kanzinger: Ich bin seit zwei Jahren bei<br />

CONVIA und transportiere mit dem Sattelzug<br />

Baumaterialien zu unseren Baustellen.<br />

Sabine Fröhlich: Ich fahre insgesamt schon 22<br />

Jahre für die CONVIA, zwölf Jahre davon als<br />

Selbstständige. Mit meinem Vier-Achser beliefere<br />

ich unsere Baustellen und führe auch vor<br />

Ort unterschiedliche Tätigkeiten aus.<br />

Wichtig ist, dass das Interesse<br />

für den Beruf da ist und dass man<br />

ein gewisses technisches Verständnis<br />

mitbringt. Ich persönlich<br />

arbeite mit Leib und Seele auf<br />

dem Bau.<br />

Warum habt ihr euch für den Beruf als Kraftfahrerin<br />

entschieden?<br />

Kanzinger: Weil meine Mutter auch Kraftfahrerin<br />

war, bin ich quasi im Lkw groß geworden.<br />

Man könnte auch sagen, dass ich „Diesel im<br />

Blut“ habe (lacht). Ich konnte mir daher nie vorstellen,<br />

in einem Büro zu arbeiten. Für mich war<br />

schon immer klar, dass ich Fahrerin werden<br />

möchte. Meine Ausbildung habe ich zunächst<br />

als Lkw-Mechanikerin gemacht. Erst im<br />

Anschluss habe ich mir dann den Traum vom<br />

Lkw-Führerschein erfüllt.<br />

Fröhlich: Weil dieser Beruf einfach toll ist! Auch<br />

jetzt, nach 37 Jahren, würde ich ihn immer<br />

noch ergreifen. Bevor ich bei CONVIA angefangen<br />

habe, bin ich im Fernverkehr gefahren.<br />

Daher genieße ich die Abwechslung, die wir<br />

hier in der Baubranche haben, wirklich sehr.<br />

Was macht den Beruf der Kraftfahrerin auch<br />

für Frauen interessant?<br />

Kanzinger: Für mich ist es die Herausforderung,<br />

Männern zu zeigen, dass das keine reine<br />

Männerdomäne mehr ist. Frauen können<br />

genauso gut Lkw fahren. Vielleicht sogar noch<br />

besser, denn wir geben im Straßenverkehr eher<br />

nach und bestehen nicht auf unserem Recht,<br />

daher sind wir sehr sichere Fahrer.<br />

Fröhlich: Vermutlich muss man erst einmal das<br />

Vorurteil aus dem Weg räumen, dass dieser<br />

Beruf nicht für Frauen geeignet ist. Er ist es<br />

nämlich sehr wohl. Wichtig ist, dass das Interesse<br />

für den Beruf da ist und dass man ein<br />

gewisses technisches Verständnis mitbringt.<br />

Ich persönlich arbeite mit Leib und Seele auf<br />

dem Bau.<br />

Welche Herausforderungen musstet ihr als<br />

Frauen auf dem Bau bereits meistern?<br />

Kanzinger: Vor allem in meiner Anfangsphase<br />

als Fahrerin dachten einige, ich wäre schneller<br />

wieder weg, als ich gekommen bin. Aber ich<br />

bin geblieben und konnte meine Position<br />

durch meine Leistungen schnell festigen.<br />

Wenn mal blöde Sprüche kamen, habe ich den<br />

Leuten die Stirn geboten und klargemacht,<br />

dass das so nicht geht. Ich weiß, dass ich eine<br />

gute Fahrerin bin. Dieses Selbstwertgefühl<br />

braucht man auf jeden Fall.<br />

Fröhlich: Die Muskelkraft, die unsere männlichen<br />

Kollegen haben, fehlt mir manchmal. Zum<br />

Beispiel wenn es darum geht, schwere Sachen<br />

zu tragen. Die Kollegen bieten in solchen Fällen<br />

aber immer ihre Hilfe an.<br />

Fühlt ihr euch in eurem Beruf akzeptiert?<br />

Kanzinger: Ja, definitiv! Ich musste dafür<br />

kämpfen, aber jetzt habe ich meinen Platz<br />

gefunden. Hier bei der CONVIA hatte ich nie<br />

das Gefühl, dass ich nicht dazugehöre – im<br />

Gegenteil. Klar wird man manchmal belächelt,<br />

wenn einen die Leute auf der Baustelle noch<br />

nicht kennen. Aber nach ein bis zwei Fuhren<br />

hat sich das erledigt.<br />

FrauenNetzwerk-Bau<br />

Der Mangel an weiblichen Nachwuchskräften<br />

ist für die Baubranche eine der<br />

größten Herausforderungen. Nur 2,8<br />

Prozent der Auszubildenden im Bauhauptgewerbe<br />

sind Frauen. Die Zahl der<br />

Studienanfängerinnen für ein Bauingenieursstudium<br />

liegt bei 30 Prozent, im<br />

Maschinenbau lediglich bei 13 Prozent.<br />

Daher hat der Hauptverband der Deutschen<br />

Bauindustrie (HDB) im März 20<strong>23</strong><br />

das FrauenNetzwerk-Bau ins Leben<br />

gerufen (<strong>asphalt</strong> berichtete.)<br />

www.bauindustrie.de/verband/netzwerk-bau/frauennetzwerk-bau<br />

6|20<strong>23</strong>


Aktuell<br />

13<br />

Sicher muss man sich durchbeißen,<br />

aber man kann auch alles<br />

lernen. Ich selbst wollte es unbedingt<br />

und habe es auch geschafft.<br />

Der Bau ist keine Männerdomäne<br />

mehr!<br />

Fröhlich: Ja, über die Jahre habe ich mir durch<br />

meine Leistungen Respekt erarbeitet. Wenn<br />

man sich gut anstellt, ist das alles kein Problem.<br />

Inzwischen gibt es schon drei Fahrerinnen<br />

bei der CONVIA Logistik. Wird sich der Frauenanteil<br />

in Zukunft noch vergrößern?<br />

Kanzinger: Ich werde auf jeden Fall alles dafür<br />

tun, dass es so kommt. Wirklich, ich kämpfe<br />

dafür! Wir müssen allen zeigen, dass wir Frauen<br />

das genauso gut und vielleicht sogar noch besser<br />

können. Wir brauchen gute Frauen. Und wir<br />

brauchen vor allem mehr Frauen, nicht nur bei<br />

den Berufskraftfahrern.<br />

Wie kann die Baubranche noch attraktiver<br />

für Frauen werden?<br />

Kanzinger: Grundsätzlich denke ich, dass man<br />

gar keinen großen Unterschied zwischen Männern<br />

und Frauen machen sollte. Eigentlich ist<br />

es ein Beruf, der geschlechtsneutral sein sollte.<br />

Man muss sich bewusst sein, dass man in unserem<br />

Gewerbe im Sommer mehr arbeitet als im<br />

Winter. Das muss man auf eine gewisse Weise<br />

auch lieben und schätzen lernen.<br />

Fröhlich: Hierfür gibt es vermutlich nicht die<br />

EINE Lösung. Man braucht Herzblut und man<br />

muss sich durchsetzen können. Ich denke, es<br />

ist wichtig, einen Mittelweg zwischen<br />

„gemocht werden“ und „respektiert werden“<br />

zu finden. In der Baubranche muss man<br />

durch das, was man leistet, überzeugen.<br />

Welche Tipps könnt ihr anderen<br />

Frauen mitgeben, die über eine<br />

Karriere im Baugewerbe nachdenken?<br />

Kanzinger: Man darf sich nicht<br />

unterkriegen lassen. Der Spruch<br />

„Wo ein Wille ist, ist auch ein<br />

Weg“ ist in diesem Fall absolut<br />

zutreffend. Sicher muss man sich<br />

durchbeißen, aber man kann auch<br />

alles lernen. Ich selbst wollte es<br />

unbedingt und habe es auch<br />

geschafft. Der Bau ist keine Männerdomäne<br />

mehr!<br />

Fröhlich: Man muss seinen eigenen Weg finden<br />

und zeigen, dass man es will. Auf jeden Fall<br />

darf man keine Scheu davor haben, dreckig zu<br />

werden. Aber dafür haben wir ja die entsprechende<br />

Arbeitskleidung. Wir Baumenschen<br />

sind Naturmenschen – ein aufwendiges Styling<br />

braucht man hier sicher nicht.<br />

www.storz-tuttlingen.de<br />

Sabine Fröhlich (Quelle: STORZ/Beck)<br />

Sabine Fröhlich setzt den Vier-Achs-Kipper rückwärts in die Baustelle. Sie kann ihn mit 18 Tonnen beladen.<br />

Mit anderen Trucks transportiert sie oftmals auch Asphalt. (Quelle: STORZ / Mahrholdt)<br />

6|20<strong>23</strong>


14<br />

Aktuell<br />

Digital Mindset<br />

Digitalisierung fängt<br />

im Kopf an<br />

Die Digitalisierung bietet viele Chancen. Das ist den meisten Beschäftigten<br />

in der Baubranche bewusst. Doch eine Umfrage zeigt: Die Umsetzung<br />

erfolgt oft zögerlich, meist fehlt eine Digitalstrategie. Wir haben mit Niklas<br />

Wedding gesprochen, Experte für Digital-Mindset-Entwicklung bei der<br />

Onestoptransformation AG.<br />

Prozent der Befragten aus der Bauindustrie sehen in digitalen<br />

90 Angeboten und Arbeitsprozessen Vorteile für ihre Arbeit und ihr<br />

Unternehmen. Doch die Einführung fällt oft schwer. Das hat eine Umfrage<br />

ergeben, die der Lectura-Verlag im Auftrag der Zeppelin-Tochter Klickrent<br />

durchgeführt hat. Befragt wurden 2.655 Beschäftigte der Bauindustrie<br />

(DACH). 77 Prozent antworteten, es gebe erste Digitalisierungsschritte in<br />

ihren Unternehmen, 46 Prozent sagten, weitere Schritte seien geplant.<br />

Eine Digitalstrategie im Unternehmen konnten hingegen nur 12 Prozent<br />

bestätigen. 52 Prozent ordneten ihre Betriebe als „Mitläufer“ und „Abwartende“<br />

in der Digitalisierung ein. Nur 21 Prozent sehen sich als „Pioniere“.<br />

Als entscheidende Digitalisierungsvorteile nannten 30 Prozent die Kosten-<br />

und 29 Prozent die Zeitersparnis. Nur 12 Prozent der Befragten sahen<br />

das Sammeln und Analysieren von Daten als Kern-Vorteil. Als Hemmnisse<br />

benannten 44 Prozent die Unentschlossenheit der Geschäftsführung, 18<br />

Prozent hohe Investitionskosten, 13 Prozent den Widerstand von Mitarbeitern<br />

und 11 Prozent mangelndes Wissen.<br />

„Es geht darum, Bewusstsein zu schaffen“<br />

: Herr Wedding, oft wird der Begriff Digitalisierung verwendet,<br />

wenn eigentlich die digitale Transformation gemeint ist. Wie<br />

würden Sie die beiden Begriffe definieren?<br />

Niklas Wedding: Digitalisierung bedeutet, dass man etwas Analoges<br />

auf etwas Digitales umstellt. Es geht darum, Prozesse anzupassen und<br />

dabei digitale Technologien einzubinden. Digitale Transformation<br />

bedeutet, in der Organisation einen Kulturwandel zu vollziehen, ähnlich<br />

wie er in der Gesellschaft gerade vorgeht. Auf Unternehmen bezogen<br />

heißt das, für die digitale Zukunft Geschäftsmodelle anzupassen oder<br />

neu zu entwickeln.<br />

INFO<br />

Im Interview: Niklas Wedding.<br />

(Quelle: ONESTOPTRANSFORMATION AG)<br />

Wie gehen Unternehmen eher vor? Haben sie eine Strategie für die<br />

digitale Transformation oder arbeiten sie sich in der Digitalisierung<br />

von einem Prozess zum nächsten vor?<br />

Wedding: In den meisten deutschen Unternehmen hat man in Teilbereichen<br />

ganz klein mit der Digitalisierung von Prozessen angefangen,<br />

Stichwort papierloses Büro. In den kommenden Jahren halte ich es aber<br />

für sinnvoll, sich eine Strategie für die digitale Transformation zu überlegen.<br />

Mit dem Aufkommen künstlicher Intelligenz verändern sich viele<br />

Märkte gerade so schnell, dass man sein Unternehmen darauf ausrichten<br />

sollte. Es gibt Chancen, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Wer sich<br />

davor verschließt, überlässt dieses Feld seinen Wettbewerbern.<br />

Nun fällt es leicht, im Kleinen einzelne Prozesse mit digitalen Lösungen<br />

zu verbessern. Aber wie gelingt einem Unternehmen der Blick<br />

aufs große Ganze?<br />

Wedding: Ich verstehe, wenn das Digitale erst einmal als Werkzeugkasten<br />

betrachtet wird, ohne die größeren Umwälzungen zu sehen, die es<br />

mit sich bringt – gerade bei Unternehmen, in denen ganz handfest gearbeitet<br />

wird. Aber auch dort wächst das Bewusstsein dafür, welche Technik<br />

zum Beispiel auf Baustellen Einzug hält, um Maschinen zu steuern<br />

und Messungen vorzunehmen. Wer mit dem Tablet und dem Lasermessgerät<br />

auf der Baustelle unterwegs ist, der ist ja schon in der digitalen Welt<br />

angekommen.<br />

Und digitale Transformation fängt nicht damit an, von heute auf morgen<br />

mein Geschäftsmodell umzustellen. Es geht erst einmal darum, Bewusstsein<br />

zu schaffen, die Mitarbeitenden darauf einzustellen und dafür zu<br />

interessieren, welche Veränderungen auf uns zukommen. Die meisten<br />

Menschen setzen sich privat am eigenen Smartphone schon damit auseinander.<br />

Wer Apps nutzt oder Online-Banking, ist nur einen kleinen<br />

Schritt davon entfernt, zu überlegen, wie so etwas auch den Arbeitsalltag<br />

verändern kann. Dann schaut man auch interessierter hin, was andere<br />

Unternehmen in der Hinsicht machen.<br />

ONESTOPTRANSFORMATION analysiert mit Hilfe der KI-basierten<br />

Mindset-Navigator-Plattform das digitale Mindset in Unternehmen,<br />

also die Offenheit der Mitarbeitenden für digitale Lösungen<br />

und ihre Fähigkeiten im Umgang damit. Die Plattform hilft<br />

auch, diese Fähigkeiten weiterzuentwickeln.<br />

www.onestoptransformation.com<br />

Wie wichtig ist dabei ein Gespür für den Wert von Daten? Am Bau<br />

und in der Industrie wird schließlich überall und ständig gemessen<br />

und dokumentiert.<br />

Wedding: Das ist ein wichtiger Punkt, der am Ende sogar zu neuen<br />

Geschäftsmodellen führen kann: Wenn die Mitarbeitenden ein Gefühl<br />

dafür haben, wie wichtig Daten sind – und dass sich Daten mit digitalen<br />

Mitteln immer besser erheben, ordnen und auswerten lassen. Daten<br />

helfen, die eigene Leistungsfähigkeit, das eigene Produkt und auch den<br />

6|20<strong>23</strong>


Aktuell<br />

15<br />

STANDORTKARTEN<br />

Asphalt<br />

Kunden immer besser zu kennen. Daten helfen, sein Angebot zu verbessern,<br />

und können sogar Trends oder Marktlücken aufzeigen, die der Wettbewerb<br />

noch nicht besetzt.<br />

Nun hat eine Umfrage gezeigt, dass nur 12 Prozent der Befragten<br />

das Sammeln und Analysieren von Daten als Kernvorteil der Digitalisierung<br />

sehen. Die meisten nennen eher Zeit- und Kostenersparnis.<br />

Wedding: 12 Prozent? Das ist wirklich wenig. Ich kann aber verstehen, dass<br />

der Blick gerade eher auf die Zeit- und Kostenoptimierung von Prozessen<br />

gerichtet ist. Die Baubranche steht unter großem Kostendruck und hat mit<br />

zunehmendem Personalmangel zu kämpfen. Prozesse müssen sich so verändern,<br />

dass Menschen am Arbeitsplatz mehr Zeit für die Aufgaben haben,<br />

die ihnen kein Computer und keine Maschine abnehmen kann.<br />

Das heißt auch, dass künftig praktisch jeder digitale Tools nutzen wird,<br />

um Arbeit besser zu organisieren und zu erleichtern, wo es nur geht. Und<br />

damit muss man umgehen können. Ein Bericht des World Economic<br />

Forums besagt, dass sich 40 Prozent der Kernkompetenzen aller Jobs in<br />

den nächsten fünf Jahren verändern werden. Eine der Kompetenzen, die<br />

immer wichtiger wird, ist die Offenheit, sich auf immer neue digitale<br />

Lösungen einzustellen und damit zu arbeiten.<br />

Testversion unter:<br />

standortkarten.stein-verlaggmbh.de<br />

Digitale Transformation fängt nicht damit an, von<br />

heute auf morgen mein Geschäftsmodell umzustellen.<br />

Es geht erst einmal darum, Bewusstsein zu schaffen,<br />

die Mitarbeitenden darauf einzustellen und dafür zu<br />

interessieren, welche Veränderungen auf uns<br />

zukommen.<br />

Bei der Umfrage fällt allerdings ins Auge, dass 44 Prozent der befragten<br />

Mitarbeiter vor allem in der Unentschlossenheit der Geschäftsführung<br />

das größte Hindernis für die Digitalisierung sehen. Wie<br />

kann das sein?<br />

Wedding: Ich glaube, dass bei vielen Unternehmern der Schuh immer<br />

noch nicht genug drückt. Sie haben noch keine Vorstellung davon, wie<br />

viele Veränderungen in den nächsten Jahren auf sie zukommen werden.<br />

Es ist ja menschlich, zu denken: Meine Firma ist schon so lange erfolgreich<br />

und diese neuen Dinge werden mich gar nicht so stark betreffen. Auf der<br />

anderen Seite wird ein Zwiespalt deutlich, wenn in Umfragen 80 Prozent<br />

der deutschen Unternehmer mangelnde digitale Kompetenzen ihrer<br />

Mitarbeitenden beklagen. Es herrscht momentan einfach große Unsicherheit.<br />

Aber wie findet ein Unternehmen, das noch zögert, seinen Weg, um<br />

dieses große Thema Digitalisierung zu fassen und mit einer guten<br />

Strategie „ins Machen“ zu kommen?<br />

Wedding: Strukturen helfen, angefangen damit, dass ein Unternehmen<br />

eine verantwortliche Position schafft, die sich den ganzen Tag lang intensiv<br />

mit dem Prozess der Digitalisierung auseinandersetzt. Ganz am Anfang<br />

steht eine Standort-Analyse: Wo stehen wir als Unternehmen in unserer<br />

Branche und mit unseren Mitarbeitenden, wenn es um digitale Transformation<br />

geht? Dabei helfen Mitarbeiterbefragungen. Auch externe Unternehmen<br />

können unterstützen. Daraus folgt die Erarbeitung eines Zielbildes:<br />

Was sind unsere Chancen und Risiken, wo wollen wir hin? Meist<br />

lassen sich sehr schnell erste Maßnahmen für die Zukunft ableiten. •<br />

• Über 720 Adressen von Verwaltungen<br />

und Werken der Branche Asphalt<br />

• Webbasiertes Online-Tool<br />

• Aufteilung in Bundesländer / Online:<br />

Umkreissuche und Routingfunktion<br />

• Zusätzliche Informationen zu<br />

Jahresproduktion, Zertifizierung und<br />

Anzahl der Mitarbeiter<br />

• Genaue Standorte der Verwaltungen<br />

und Werke dank GPS-Codierung<br />

• DSGVO-konforme Daten<br />

• Weitere verfügbare Branchen:<br />

Baustoff-Recycling, Naturstein/<br />

Steinbrüche, Sand und Kies,<br />

Transportbeton<br />

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6|20<strong>23</strong>


16<br />

Aktuell<br />

Steinexpo 20<strong>23</strong><br />

Maschinen-Messe mit Blick in die Zukunft<br />

01<br />

Bild 01<br />

Auf der Steinexpo zeigten 305 Aussteller<br />

ihre Maschinen, Zubehör und Dienstleistungen<br />

rund um die mineralischen<br />

Rohstoffe.<br />

Bild 02<br />

Steinexpo-Fan Christian Benetti (rechts)<br />

aus Südtirol hat eine Miniatur-Steinexpo<br />

als Multi-Marken-Diorama gebaut.<br />

Bild 03<br />

Neu war die Übertragung der Demos auf<br />

eine große LED-Leinwand.<br />

Bild 04<br />

Zur Eröffnung der Steinexpo 20<strong>23</strong> gaben<br />

je ein Radlader links und rechts der<br />

Bühne ein Hupkonzert.<br />

02<br />

03 04<br />

6|20<strong>23</strong>


Aktuell<br />

17<br />

Auf der Steinexpo zeigten 305 Aussteller ihre Maschinen, Zubehör<br />

und Dienstleistungen rund um die mineralischen Rohstoffe. 500 Großmaschinen<br />

waren zwischen dem 26. und 28. August im Steinbruch der<br />

MHI­ Gruppe im hessischen Nieder-Ofleiden live im Einsatz. Alle großen<br />

Marken waren vertreten. 61.700 Messebesucher ließen die Eindrücke der<br />

Demonstrationsmesse in Europas größtem Basaltsteinbruch auf sich<br />

wirken – 15 Prozent mehr als bei der Vorgängerveranstaltung.<br />

Christoph Hagemeier, Vizepräsident des<br />

Deutschen Asphaltverbands und als Vorstandssprecher<br />

der MHI-Gruppe Hausherr des<br />

Steinbruchs, sprach den Gästen zur Eröffnung<br />

der Messe aus der Seele mit seiner Kritik an<br />

ausufernder Bürokratie, langwierigen Geneh­<br />

Christoph Hagemeier, Vizepräsident des Deutschen<br />

Asphaltverbands, übte Kritik an mangelnder<br />

politischer Unterstützung für die Roh- und Bau-<br />

Besuchen Sie<br />

uns auf der<br />

POWTECH<br />

stoffindustrie.<br />

Halle 4<br />

Stand <strong>23</strong>8<br />

migungsverfahren und mangelnder politischer<br />

Unterstützung für die Roh- und Baustoffindustrie.<br />

Nach den Lieferkettenproblemen in der<br />

Pandemie und durch den Krieg in der Ukraine<br />

„durften wir eigentlich die Hoffnung haben,<br />

dass die Konsequenzen fehlender Grundstoffe<br />

jedem klar geworden sind“, sagte Hagemeier.<br />

„Doch das, was wir insgesamt in diesem Land<br />

im Hinblick auf fehlende politische Unterstützung,<br />

ausufernde Bürokratie und Umweltgesetzgebung,<br />

Komplexität verbunden mit teils<br />

absurder Dauer von Genehmigungsverfahren<br />

für viele unserer Projekte erleben, kann uns<br />

nur mit Sorge erfüllen.“ (Eine Kurzfassung der<br />

Rede finden Sie als Editorial auf Seite 3 dieser<br />

Ausgabe.)<br />

Hagemeier unterstrich die Bedeutung der<br />

heimischen Rohstoffe für die Infrastruktur und<br />

Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands. In<br />

Anspielung auf das Programm der Steinexpo<br />

sagte er „No quarry, no vision“, also „Kein Steinbruch,<br />

keine Vison“. Damit bezog er sich auf<br />

den neuen Bereich „Quarry Vision“, in dem die<br />

Steinexpo zum ersten Mal Zukunftstechnologien<br />

der Aussteller präsentierte.<br />

Visionen für Steinbruch –<br />

und Baustelle<br />

Im Bereich der „Quarry Vision“ wurde auch Dr.<br />

Friedhelm Rese, der Chef der Steinexpo, aktiv:<br />

Er zeigte dort sein Geschick am Joystick und<br />

steuerte aus der Ferne einen Kettenbagger.<br />

Auch für Messebesucher bestand die Möglichkeit,<br />

den Cat-Kettenbagger 3<strong>23</strong> per Cat Command<br />

fernzusteuern. Statt der Fahrerkabine<br />

hatte Zeppelin einen Anhänger mit Bedienstation<br />

aufgebaut. In der heißen und staubigen<br />

Umgebung des Steinbruchs einer der kühleren<br />

Schattenplätze – allein das ist ein Aspekt ferngesteuerter<br />

Maschinen, der auch für Baustellen<br />

in der prallen Sonne sinnvoll erscheint.<br />

Dr. Friedhelm Rese zeigte sein Geschick am Joystick<br />

und steuerte aus der Ferne einen Kettenbagger.<br />

Der Staubbefeuchtungsmischer<br />

DUSTFIX<br />

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6|20<strong>23</strong>


18<br />

Aktuell<br />

„Vorgesehen ist der Einsatz solcher Systeme vor allem dann, wenn<br />

eine Gefährdung des Fahrers in der Kabine ausgeschlossen werden soll“,<br />

sagte Holger Schulz, Geschäftsführer der Zeppelin GmbH. Die Bedienung<br />

aus der Ferne erspare dem Bediener ermüdende Bedingungen wie Vibrationen<br />

und verringere das Risiko von Stürzen beim Besteigen oder Verlassen<br />

der Fahrerkabine. „Der Fahrer geht in Zukunft wie ein Mitarbeiter<br />

aus dem Büro ins Homeoffice und bewegt von dort aus seine Arbeitsgeräte“,<br />

beschrieb Schulz ein Zukunftsszenario. Auch selbstfahrende, teilweise<br />

oder ganz autonom arbeitende Maschinen auf Baustellen seien<br />

denkbar, was den Betrieb mehrerer Maschinen durch wenige Bediener<br />

ermögliche.<br />

Das zeigte der ebenfalls im Bereich „Quarry Vision“ weitgehend autonom<br />

fahrende Dumper B30E 4x4, den die Firma Kiesel gemeinsam mit<br />

Xtonomy und Bell Equipment Mining & Construction präsentierte. Der<br />

Fahrer in der Kabine hatte wenig zu tun. Doch das radargestützte System<br />

von Xtonomy kann noch mehr: Mittels Echtzeit-3D-Geländemodell<br />

ermöglicht es mehrere Lade- und Entladestellen samt zugehörigem Bagger,<br />

Lader und Vorbrecher weitgehend autonom zu betreiben.<br />

Volvo zeigte im Bereich Quarry Vision ein alternatives Antriebskonzept<br />

mit der Präsentation des Volvo HX04. Laut eigenen Angaben des<br />

Unternehmens ist der Prototyp der erste Brennstoffzellen-Dumper weltweit.<br />

Mit den Erkenntnissen aus seiner Erprobungsphase streben Volvo<br />

und seine Entwicklungspartner perspektivisch eine Serienproduktion<br />

ähnlicher Fahrzeuge an. Schon jetzt sei der Betankungsvorgang unproblematisch:<br />

In etwa 7,5 Minuten fasst der HX04 12 kg Wasserstoff, was für<br />

eine Betriebszeit von rund vier Stunden ausreichen soll.<br />

Auch für Messebesucher bestand die Möglichkeit, den Cat-Kettenbagger 3<strong>23</strong><br />

per Cat Command fernzusteuern. (Quelle alle Bilder: DAV)<br />

Volvo zeigte mit dem Prototyp HX04 den weltweit ersten Brennstoffzellen-Dumper.<br />

Mobiler Prallbrecher mit E-Antrieb<br />

Abseits der „Quarry Vision“ hatte die Steinexpo jene Neuheiten vorzuzeigen,<br />

die bereits marktreif sind. Kleemann präsentierte zum Beispiel<br />

als Weltpremiere seinen neuen kompakten Prallbrecher Mobirex MR<br />

100(i) aus der NEO-Linie – auch in der vollelektrischen Variante NEOe. Mit<br />

Oben: Kleemann präsentierte seinen<br />

kompakten Prallbrecher Mobirex MR<br />

100(i) aus der NEO-Linie.<br />

Rechts: Mit dem E-Drive-Antrieb lässt<br />

sich der Brecher elektrisch und lokal<br />

emissionsfrei betreiben.<br />

Einen weitgehend autonom fahrenden Dumper B30E 4x4 präsentierte die Firma<br />

Kiesel gemeinsam mit Xtonomy und Bell Equipment Mining & Construction.<br />

dem E-Drive-Antriebskonzept lässt sich der Brecher elektrisch und somit<br />

lokal emissionsfrei betreiben. Alternativ steht die Maschine mit dem<br />

bewährten Diesel-Direkt-Antrieb D-Drive zur Verfügung. Das Einsatzspektrum<br />

der Brechanlage reicht von verschiedenen Anwendungen in<br />

der Kreislaufwirtschaft, etwa der Aufbereitung von Ausbau<strong>asphalt</strong> oder<br />

6|20<strong>23</strong>


Aktuell<br />

19<br />

Der Fahrer geht in Zukunft<br />

wie ein Mitarbeiter aus dem Büro ins<br />

Homeoffice und bewegt von dort<br />

aus seine Arbeitsgeräte<br />

Bauschutt, bis hin zur Aufbereitung von weichem bis mittelhartem<br />

Naturstein. Der neue Prallbrecher wird ab 2024 sukzessive in Europa und<br />

in Nordamerika verfügbar sein.<br />

Seit Längerem am Markt und relevant für den Asphaltstraßenbau ist<br />

auch die Abschiebetechnik der Fliegl Bau- und Kommunaltechnik, die<br />

mit einem Stand am Eingang zum Messegelände präsent war. Transportfahrzeuge<br />

mit Abschiebefunktion übergeben das Material scheibchenweise<br />

an den Fertiger, was zu einer Durchmischung führt und die Temperaturverteilung<br />

im Mischgut verbessert.<br />

MOBA Mobile Automation, die auf der Steinexpo ihre neuesten digitalen<br />

Assistenz- und Automationssysteme rund ums Baggern, Wiegen<br />

und Bohren präsentierte, stellte in Aussicht, auf der kommenden Messe<br />

NordBau in Neumünster ihre Produkte für den Asphaltstraßenbau stärker<br />

in den Fokus zu rücken. Die Zeitschrift <strong>asphalt</strong> wird berichten.<br />

Dr. Wilhelm Jösch, Erfinder der Steinexpo und Gründungsgeschäftsführer des<br />

DAV, im Gespräch mit dem heutigen Geschäftsführer André Täube.<br />

Nächste Steinexpo in drei Jahren<br />

„Nach sechs Jahren bin ich unermesslich stolz und froh, was wir hier auf<br />

die Beine stellen konnten, trotz aller Schwierigkeiten für die Unternehmen<br />

in den letzten Jahren. Ich danke allen für das beständige Vertrauen<br />

in unser Messekonzept“, sagte Dr. Friedhelm Rese als Veranstalter im<br />

Rückblick auf die Steinexpo 20<strong>23</strong>. Ein Wiedersehen im Steinbruch in Nieder-Ofleiden<br />

gibt es in drei Jahren: Vom 2. bis 5. September 2026 wird<br />

die 12. Steinexpo ihre Tore öffnen. <br />

•<br />

Mit Carbon-Lamellen<br />

Infrastruktur verstärken<br />

Bricht der Balken?<br />

QR-Code scannen<br />

Riesen in der Sonne: Die Dimensionen der für die Arbeit in Steinbrüchen ausgelegten<br />

Maschinen flößen Respekt ein.<br />

©20<strong>23</strong> Simpson Strong-Tie<br />

6|20<strong>23</strong>


20<br />

Aktuell<br />

KURZMELDUNGEN<br />

Neuer BOMAG-Geschäftsführer<br />

Seit Anfang Juli ist Dr. Ingo Ettischer<br />

Geschäftsführer Operations bei BOMAG.<br />

Gemeinsam mit Ralf Junker (Präsident der<br />

BOMAG-Gruppe) und Dirk Woll (Geschäftsführer<br />

Finanzen) wird Dr. Ettischer die strategische<br />

Ausrichtung und Entwicklung der<br />

BOMAG-Gruppe lenken. Er verfügt über<br />

umfangreiche Erfahrungen in der strategischen<br />

Ausrichtung eines Unternehmens mit<br />

Fokus auf die Transformation in Richtung<br />

Elektromobilität. Nach einem Studium der<br />

Physik mit anschließender Promotion war Dr.<br />

Ettischer als Unternehmensberater tätig. Es<br />

folgten einige Jahre als Senior Manager für<br />

Qualität, Planung, Logistik und Lean Transformation<br />

sowie als Direktor für Montagen in<br />

der Lkw- und Pkw-Branche. Zuletzt war er als<br />

Vice President Global Operations bei einem<br />

Automobil- und Nutzfahrzeughersteller verantwortlich<br />

für die Produktion an fünf weltweiten<br />

Standorten mit 16.000 Beschäftigten.<br />

www.bomag.com/de-de<br />

Wirtgen Group<br />

„Arbeitgeber der Zukunft“<br />

Das Deutsche Innovationsinstitut für Nachhaltigkeit<br />

und Digitalisierung (DIND) hat das<br />

Siegel „Arbeitgeber der Zukunft“ an die Wirtgen<br />

Group vergeben. Es zeichnet Unternehmen<br />

aus, die Vorreiter bei Nachhaltigkeit und<br />

Digitalisierung sind. Die Wirtgen Group<br />

punktete mit ihrer Nachhaltigkeitsstrategie<br />

bei Technologie- und Produktlösungen und<br />

dem Betrieb ihrer Werke sowie mit einem<br />

attraktivem Arbeitsumfeld für die Beschäftigten.<br />

Mit ihren Lösungen für den Straßenbau<br />

unterstützt die Gruppe mit ihren Produktmarken<br />

Wirtgen, Vögele, Hamm, Kleemann<br />

und Benninghoven ihre Kunden, schon<br />

heute die wachsenden Anforderungen an<br />

Umweltschutz und Sicherheit für Mensch<br />

Dr. Ingo Ettischer ist der neue Geschäftsführer<br />

Operations bei BOMAG. (Quelle: BOMAG GmbH)<br />

und Natur zu erfüllen. Digitalisierung und<br />

vernetzte Systemlösungen sind wichtige<br />

Treiber der Weiterentwicklung im Straßenbau.<br />

www.wirtgen-group.com<br />

OptiTime-Bautage 20<strong>23</strong><br />

Der 12. Bautag Nord des Software-Anbieters<br />

OptiTime in Rheine am 19.10.20<strong>23</strong> steht unter<br />

dem Thema Digitalisierung am Bau. Software-Lösungen<br />

für Auftrags-, Ressourcenund<br />

Projektplanung helfen, Prozesse zu<br />

beschleunigen, Kosten zu sparen und einen<br />

Bauablauf ohne Verzögerungen zu sichern.<br />

Auch die digitale Arbeitszeiterfassung kann<br />

die Effizienz betrieblicher Abläufe verbessern.<br />

Beim Bautag in Rheine berichten Vertreter<br />

von Bauunternehmen aus ihrer Erfahrung mit<br />

Digitalisierungsprojekten. BRZ Deutschland<br />

stellt seine Lösungen für Projektplanung,<br />

Steuerung und Controlling von Baustellen vor.<br />

OptiTime führt ein in die Möglichkeiten der<br />

Planung, Erfassung und Auswertung von Personalzeit,<br />

Geräten und Mengengeräten.<br />

Details zum Programm unter www.optitime.<br />

eu, Anmeldung per Mail an vertrieb@<br />

optitime.de. Mit dem 30.11.20<strong>23</strong> steht<br />

zudem der Termin für den Bautag Süd fest.<br />

TL VBit-StB 22 veröffentlicht<br />

Die FGSV hat die Technische Lieferbedingungen<br />

für gebrauchsfertige Viskositätsveränderte<br />

Bitumen herausgegeben. Die TL<br />

VBit-StB 22 stellen die Anforderungen an<br />

gebrauchsfertige viskositätsveränderte Straßenbaubitumen<br />

und gebrauchsfertige viskositätsveränderte<br />

polymermodifizierte<br />

Bitumen dar, die bei der Herstellung von<br />

Verkehrsflächenbefestigungen aus Asphalt<br />

in Heißverarbeitung verwendet werden. Ziel<br />

ist eine Veränderung der rheologischen<br />

Eigenschaften bei der Herstell- und Verarbeitungstemperatur.<br />

Die TL ersetzen die E KvB<br />

– Empfehlungen zur Klassifikation von viskositätsveränderten<br />

Bindemitteln, Ausgabe<br />

2016. Das Bundesministerium für Digitales<br />

und Verkehr (BMDV) hat in seinem Rundschreiben<br />

Straßenbau 6/20<strong>23</strong> ausgeführt, die<br />

TL VBit-StB 22 seien eine Grundlage für künftige<br />

weitergehende Veränderungen im Technischen<br />

Regelwerk der Asphaltbauweise, um<br />

unter Verwendung<br />

von viskositätsverändernden<br />

organischen<br />

Zusätzen<br />

eine Variante zur<br />

Absenkung der<br />

Herstell- und Einbautemperaturen<br />

bei Walzund<br />

Guss<strong>asphalt</strong><br />

umzusetzen.<br />

Das Regelwerk<br />

ist unter der<br />

FGSV-Nummer<br />

727 zum Preis<br />

von 11,00 Euro<br />

erhältlich.<br />

www.fgsv-verlag.de/tl-vbit-stb-22<br />

Sie wollen einen Sonderdruck Ihres<br />

Berichtes aus einer Ausgabe der <strong>asphalt</strong>?<br />

Gerne senden wir Ihnen ein Angebot zu!<br />

Josef-Herrmann-Str. 1–3 · D-76473 Iffezheim<br />

Tel.: +49 7229 6<strong>06</strong>-0 · infoSTV@stein-verlagGmbH.de<br />

www.stein-verlagGmbH.de<br />

6|20<strong>23</strong>


Termine<br />

Messen, Ausstellungen & Veranstaltungen<br />

21<br />

Oktober<br />

4.10. Frankfurt am Main<br />

8. Straßenbautag der Länder Hessen,<br />

Thüringen, Bayern, Niedersachsen,<br />

Bremen<br />

https://lmy.de/cbtkmOmv<br />

24.10. Weimar<br />

DAV-Infoveranstaltung<br />

Temperaturabgesenkte Asphalte<br />

Anmeldung: dav@<strong>asphalt</strong>.de<br />

26.10. Kelheim<br />

DAV-Infoveranstaltung<br />

Temperaturabgesenkte Asphalte<br />

Anmeldung: dav@<strong>asphalt</strong>.de<br />

November<br />

8.11. Osnabrück<br />

DAV-Infoveranstaltung<br />

Temperaturabgesenkte Asphalte<br />

Anmeldung: dav@<strong>asphalt</strong>.de<br />

14.11. Linstow<br />

DAV-Infoveranstaltung<br />

Temperaturabgesenkte Asphalte<br />

Anmeldung: dav@<strong>asphalt</strong>.de<br />

21.11. Stuttgart<br />

DAV-Infoveranstaltung<br />

Temperaturabgesenkte Asphalte<br />

Anmeldung: dav@<strong>asphalt</strong>.de<br />

24.11. Rostock-Warnemünde<br />

DAV-Regionalversammlung Nord<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

27.–28.11. Ettersburg<br />

27.11. Vorabendveranstaltung<br />

28.11. Regionalversammlung<br />

DAV-Regionalversammlung Mitte<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

28.11. Darmstadt<br />

DAV-Infoveranstaltung<br />

Temperaturabgesenkte Asphalte<br />

Anmeldung: dav@<strong>asphalt</strong>.de<br />

30.11. Braunschweig<br />

DSR-Schulungen der TU Braunschweig:<br />

„Experten“<br />

www.tu-braunschweig.de/isbs/veranstaltungen<br />

Dezember<br />

7.–8.12. Dresden<br />

8. Dresdner Asphalttage<br />

www.tu-dresden.de/bu/bauingenieurwesen/isb<br />

Vorschau 2024<br />

17.–18.1. Bochum<br />

DSR-Kooperationsseminar<br />

www.anton-paar.com/ch-de/service-support/seminare<br />

7.–8.2. Braunschweig<br />

DSR-Schulungen der TU Braunschweig:<br />

„Grundlagen“<br />

www.tu-braunschweig.de/isbs/veranstaltungen<br />

21.2. Berchtesgaden<br />

DAV/DAI-Mitgliederversammlung 2024<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

21.–<strong>23</strong>.2. Berchtesgaden<br />

22. Deutsche Asphalttage<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

28.–29.2. Braunschweig<br />

DSR-Schulungen der TU Braunschweig:<br />

„Fortgeschrittene“<br />

www.tu-braunschweig.de/isbs/veranstaltungen<br />

18.–20.3. Willingen<br />

DAV/DAI-Asphaltseminar<br />

in Willingen<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

19.–21.6. Budapest, Ungarn<br />

8th E&E Congress, Eur<strong>asphalt</strong> &<br />

Eurobitume<br />

www.eecongress2024.org<br />

<strong>23</strong>.–25.10. Bonn, World Conference Center<br />

100 Jahre FGSV Deutscher Straßenund<br />

Verkehrskongress 2024<br />

www.fgsv.de<br />

Vorschau 2025<br />

17.–19.3. Willingen<br />

DAV/DAI-Asphaltseminar<br />

in Willingen<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

30.11.–1.12. Bled, Slowenien<br />

19th Colloquium on Asphalt, Bitumen<br />

and Pavements, Slovenian Asphalt<br />

Pavement Association<br />

www.zdruzenje-zas.si/en<br />

6|20<strong>23</strong>


22<br />

Schwerpunkt: Abfalleigenschaft<br />

Abfalleigenschaft<br />

Ist Ausbau<strong>asphalt</strong> Abfall?<br />

Ist Ausbau<strong>asphalt</strong> Abfall? Und wenn ja, wie lange? Diese Rechtsfrage beschäftigt<br />

die Praxis im Straßenbau und in den Behörden immer wieder. In diesem<br />

Beitrag wird gezeigt, dass es rechtlich klare, handhabbare Antworten gibt.<br />

Von RA Prof. Dr. Martin Dippel<br />

Ist Ausbau<strong>asphalt</strong> (Granulat) bei<br />

seiner „Entstehung“ wirklich Abfall?<br />

Ein neueres Urteil des Europäischen<br />

Gerichtshofs gibt Anlass, dies zu hinterfragen.<br />

(Quelle: Wirtgen)<br />

6|20<strong>23</strong>


Schwerpunkt: Abfalleigenschaft<br />

<strong>23</strong><br />

Ausbau<strong>asphalt</strong> ist aufgebrochener oder abgefräster<br />

Straßenausbaustoff ohne teer- oder pechtypische<br />

Bestandteile (PAK im Feststoff ≤ 25 mg/kg und Phenolindex<br />

≤ 0,1 mg/l), der bei Baumaßnahmen anfällt und der<br />

sich aufgrund seiner geringen Schadstoffgehalte der Verwertungsklasse<br />

A der Richtlinien für die umweltverträgliche<br />

Verwertung von Ausbaustoffen mit teer-/pechtypischen<br />

Bestandteilen sowie die Verwertung von Ausbau<strong>asphalt</strong><br />

im Straßenbau (RuVAStB 01) zuordnen lässt. [1]<br />

Ausbau<strong>asphalt</strong> kann in die Herstellung von neuem<br />

Asphaltmischgut einfließen; in 2017 belief sich der Anteil<br />

von wiederverwendetem Ausbau<strong>asphalt</strong> an neuem<br />

Mischgut auf immerhin 26 %. [2] Da ein direkter Wiedereinbau<br />

in der Regel nicht erfolgt, wird Ausbau<strong>asphalt</strong><br />

(Aufbruch oder Fräsgut) zunächst mit der Abfallschlüsselnummer<br />

170302 gemäß AVV (Bitumengemische mit Ausnahme<br />

derjenigen, die unter ASN 170301* fallen) bezeichnet.<br />

Eignet sich das Material aufgrund seiner umweltrelevanten<br />

und bautechnischen Untersuchungen zur Herstellung<br />

neuen Asphalts, so wird es an eine Asphaltmischanlage<br />

verbracht und dort nach Granulierung, Klassierung<br />

und Eignungssortierung nach Kornfraktion dem Mischprozess<br />

beigegeben. [3]<br />

Unbehandelter Ausbau<strong>asphalt</strong> als Abfall<br />

Ist Ausbau<strong>asphalt</strong> bei seiner „Entstehung“ wirklich Abfall?<br />

Ein neueres Urteil des Europäischen Gerichtshofs gibt<br />

Anlass, dies zu hinterfragen. Der EuGH hatte nicht über<br />

Ausbau<strong>asphalt</strong>, sondern über unbelasteten Bodenaushub<br />

zu entscheiden, der umweltgerecht und rechtmäßig<br />

zur Bodenverbesserung in der Landwirtschaft eingesetzt<br />

werden sollte. Es bestand eine starke Nachfrage. Der<br />

EuGH urteilte, wenn der „Erzeuger“ dieses Bodens (ein<br />

österreichisches Bauunternehmen) schon vor dem Aushub<br />

die Qualität des Bodenmaterials bestimme und eine<br />

dazu passende umweltgerechte und rechtmäßige Verwertung<br />

organisiere, dann sei das ausgehobene Bodenmaterial<br />

kein Abfall, weil es an einer Entledigung fehle.<br />

Nicht jedes ausgehobene Bodenmaterial, das durch eine<br />

Baumaßnahme erzeugt wird und nicht wieder vor Ort<br />

eingebaut werden kann, sondern extern weiterverwendet<br />

werden muss, ist also bereits Abfall. Vielmehr kann es<br />

sich um ein Nebenprodukt der Bautätigkeit handeln (vgl.<br />

Art. 5 AbfRRL 2008/98/EG, § 4 KrWG), was der EuGH für<br />

das fragliche Bodenmaterial ausdrücklich angenommen<br />

hat. [4]<br />

In der Praxis dürfte es den Kontrollbehörden<br />

„auf der Straße“ (BAG, Polizei, Gewerbeaufsichtsämter,<br />

Zollbehörden etc.) zudem kaum zu vermitteln sein,<br />

das Material sei kein Abfall. Komplizierte Umweltrechtsfragen<br />

lassen sich schlecht auf der Straße klären.<br />

Die Rechtslage beim Asphaltgranulat ist aber etwas<br />

komplexer als bei unbelastetem Bodenaushub. Beurteilungsgrundlage<br />

in Deutschland ist § 4 Abs. 1 KrWG, die<br />

gesetzliche Regelung über Nebenprodukte und deren<br />

Abgrenzung zu Abfall. Sie ist einschlägig für Stoffe oder<br />

Gegenstände, die bei einem Herstellungsverfahren anfallen,<br />

dessen hauptsächlicher Zweck nicht auf die Herstellung<br />

dieses Stoffes oder Gegenstandes gerichtet ist. Der<br />

Ausbau<strong>asphalt</strong> kann anders als der unbelastete Boden<br />

aber nicht ohne eine Vorbehandlung wieder in der Produktion<br />

von Asphaltmischgut eingesetzt werden. Und<br />

diese Vorbehandlung wird zumeist nicht schon auf der<br />

Baustelle durchgeführt. Das spricht dagegen, Ausbau<strong>asphalt</strong><br />

als Nebenprodukt des Straßenbaus im Sinne des<br />

§ 4 KrWG und damit als Nicht-Abfall anzusehen. Bei einer<br />

6|20<strong>23</strong>


24<br />

Schwerpunkt: Abfalleigenschaft<br />

Ausbau<strong>asphalt</strong> (Aufbruch<br />

oder Fräsgut), der noch nicht<br />

für die Herstellung neuen<br />

Asphaltmischguts aufbereitet<br />

ist, ist hingegen<br />

als Abfall einzuordnen.<br />

(Quelle: DAV)<br />

unternehmerischen Risikoabwägung, ob man zum Beispiel<br />

die Lkw-Fahrer dazu anhält, den frisch gewonnenen<br />

Ausbau<strong>asphalt</strong> vor seiner Vorbehandlung als Nicht-Abfall<br />

(also auch ohne das nach § 55 KrWG erforderliche<br />

„A“-Schild) zu transportieren, sollte man also nicht vorschnell<br />

Parallelen zum „Porr-Urteil“ des EuGH vom<br />

17.11.2022 ziehen. In der Praxis dürfte es den Kontrollbehörden<br />

„auf der Straße“ (BAG, Polizei, Gewerbeaufsichtsämter,<br />

Zollbehörden etc.) zudem kaum zu vermitteln<br />

sein, das Material sei kein Abfall. Komplizierte Umweltrechtsfragen<br />

lassen sich schlecht auf der Straße klären.<br />

Ende der Abfalleigenschaft<br />

Sehr viel realitätsnäher ist die Frage, wann Ausbau<strong>asphalt</strong><br />

seine Abfalleigenschaft wieder verliert. Die Bestimmung<br />

des Endes der Abfalleigenschaft ist in verschiedener Hinsicht<br />

bedeutsam. Die Einstufung als Abfall eröffnet den<br />

Anwendungsbereich des Abfallrechts, vor allem mit seinen<br />

Pflichten für den Abfallerzeuger und den Abfallbesitzer.<br />

Für Abfälle sind auch verschiedene Rechtsvorschriften<br />

anderer Gesetze (z. B. BImSchG) zu beachten.<br />

Letztlich ist oftmals auch die Vermarktung von Stoffen,<br />

die Abfälle sind, schwieriger als die von Produkten. Denn<br />

Abfälle sind in der Lebenswirklichkeit oft mit einem Makel<br />

behaftet, der sachlich kaum zu erklären, aber dennoch<br />

vorhanden ist.<br />

§ 5 KrWG regelt, wann die Abfalleigenschaft eines<br />

Stoffes oder eines Gegenstandes endet. Erforderlich ist<br />

zunächst, dass der Ausbau<strong>asphalt</strong> ein Recycling oder ein<br />

anderes Verwertungsverfahren durchlaufen hat. Hierbei<br />

handelt es sich um die Aufbereitung einschließlich einer<br />

Gütekontrolle (Qualitätssicherungssystem mit Güteüberwachung)<br />

nach den einschlägigen technischen Regelwerken.<br />

[5] Nachdem der Ausbau<strong>asphalt</strong> ein solches Verwertungsverfahren<br />

durchlaufen hat, ist er so beschaffen, dass<br />

er die Voraussetzungen des § 5 Abs. 1 KrWG durchweg<br />

erfüllt. Das aufbereitete Material dient, wie es das Gesetz<br />

verlangt, „üblicherweise“ dem Zweck des Wiedereinsatzes<br />

zur Herstellung von Asphaltmischgut. Es besteht auch<br />

eine Nachfrage bzw. ein Markt dafür, wie allein der<br />

Umstand zeigt, dass das Sekundärmaterial einen beständig<br />

positiven Marktwert hat, aber preiswerter als der Einsatz<br />

von Primärmaterial ist. Nicht zu vergessen ist hierbei<br />

auch die durch die KrWG-Novelle 2020 deutlich angeschärfte<br />

Verpflichtung der öffentlichen Hand, u. a. bei<br />

Bauvorhaben und sonstigen Aufträgen solchen Erzeugnissen<br />

den Vorzug zu geben, die z. B. durch Vorbereitung<br />

zur Wiederverwendung oder durch Recycling von Abfällen<br />

hergestellt worden sind (§ 45 Abs. 2 Nr. 2 KrWG). [6]<br />

Trotz immer noch bestehender Zurückhaltung der öffentlichen<br />

Hand, dieser Verpflichtung gerecht zu werden,<br />

vergrößert das den Markt. Der Ausbau<strong>asphalt</strong> hält auch<br />

alle für seine jeweilige Zweckbestimmung geltenden<br />

technischen Anforderungen sowie alle Rechtsvorschriften<br />

und anwendbaren Normen für Erzeugnisse ein, wie<br />

es § 5 Abs. 1 Nr. 3 KrWG verlangt. Letztlich führt auch seine<br />

Verwendung insgesamt nicht zu schädlichen Auswirkun­<br />

6|20<strong>23</strong>


Schwerpunkt: Abfalleigenschaft<br />

25<br />

gen auf Mensch oder Umwelt. Denn der aufbereitete<br />

Ausbau<strong>asphalt</strong> erfüllt auch die umweltrelevanten Werte,<br />

wie sich aus verschiedensten Untersuchungen und Stellungnahmen<br />

ergibt. [7]<br />

Das Positionspapier des DAV, wonach es sich bei aufbereitetem<br />

Ausbau<strong>asphalt</strong> nicht (mehr) um Abfall handelt,<br />

trifft also ohne Einschränkung zu. Lagert aufbereitetes<br />

Material an der Asphaltmischanlage, ist das also<br />

keine Lagerung von Abfall. Insofern darf die Behörde<br />

auch keine Sicherheitsleistung nach § 12 Abs. 1 Satz 2 BIm­<br />

SchG, § 17 Abs. 4a BImSchG festsetzen. Das würde im<br />

Ergebnis übrigens auch dann gelten, wenn es sich bei<br />

dem aufbereiteten Material noch um Abfall handelte (was<br />

in der Praxis manche Behörde fälschlicherweise immer<br />

noch annimmt). Da das Material aber einen dauerhaft<br />

positiven Marktwert besitzt, kann es dann in der Regel<br />

bei der Festsetzung einer Sicherheitsleistung nicht<br />

berücksichtigt werden. [8]<br />

Erfreulich für die Verwender des aufbereiteten<br />

Materials zur Herstellung neuen Asphaltmischguts ist,<br />

dass hierfür keine Registrierung nach der REACh-Verordnung<br />

[9] erforderlich ist. Die Hersteller von<br />

Asphaltmischgut unter Verwendung von Ausbau<strong>asphalt</strong><br />

sind nämlich sogenannte „nachgeschaltete<br />

Anwender“ im Sinne von Art. 3 Nr. 13 der REACh-Verordnung,<br />

die dafür nicht zur Registrierung verpflichtet<br />

sind.<br />

Seine Abfalleigenschaft endet jedoch mit der Aufbereitung<br />

für den Einsatz zur Herstellung neuen Asphaltmischguts, nicht<br />

erst mit der Verwendung im Produktionsprozess für das neue<br />

Asphaltmischgut.<br />

Die Abfalleigenschaft eines Ausbau<strong>asphalt</strong>s geht<br />

demnach grundsätzlich nicht „wegen“ der bloßen Anlieferung<br />

am Asphaltmischwerk verloren. Seine Abfalleigenschaft<br />

endet jedoch mit der Aufbereitung für den Einsatz<br />

zur Herstellung neuen Asphaltmischguts, nicht erst mit<br />

der Verwendung im Produktionsprozess für das neue<br />

Asphaltmischgut.<br />

Was sagt die Rechtsprechung?<br />

Gerichtliche Entscheidungen zur spezifischen Fragestellung<br />

des Endes der Abfalleigenschaft von Ausbau<strong>asphalt</strong><br />

liegen bisher nicht vor. Es gibt jedoch eine Reihe verwaltungsgerichtlicher<br />

Entscheidungen, die sich mit dem<br />

Ende der Abfalleigenschaft von Recyclingschotter aus<br />

Betonbruch befassen.<br />

Für gütegesicherten RC-Schotter haben die Verwaltungsgerichte<br />

durchweg das Ende der Abfalleigenschaft<br />

nach den Kriterien des § 5 KrWG als erreicht angese­<br />

6|20<strong>23</strong>


26<br />

Schwerpunkt: Abfalleigenschaft<br />

Die Abfalleigenschaft eines<br />

Ausbau<strong>asphalt</strong>s endet mit<br />

der Aufbereitung für den<br />

Einsatz zur Herstellung<br />

neuen Asphaltmischguts,<br />

nicht erst mit der Verwendung<br />

im Produktionsprozess.<br />

(Quelle: DAV)<br />

hen. [10] Das lässt sich auf den Ausbau<strong>asphalt</strong> übertragen,<br />

sobald dieser für den Einsatz im Produktionsverfahren für<br />

neues Asphaltmischgut aufbereitet ist. In der Praxis lässt<br />

sich nach wie vor allerdings beobachten, dass viele Abfallbehörden<br />

zurückhaltend damit umgehen, für ein<br />

bestimmtes aufbereitetes Material das Ende der Abfalleigenschaft<br />

anzunehmen. Diesen Behörden ist eine sehr<br />

grundlegende Entscheidung des VGH München in Erinnerung<br />

zu rufen. Der VGH München weist anhand von<br />

Teppichbodenschnitzeln, die für einen Reitplatzbelag<br />

eingesetzt wurden, nicht nur darauf hin, dass für das Ende<br />

der Abfalleigenschaft bereits eine Prüfung, Reinigung<br />

und geringfügige Reparatur ein Verwertungsverfahren<br />

darstellen kann. Der VGH München<br />

mahnt zugleich in Richtung<br />

der betroffenen Behörde, ein<br />

pauschales Fortgelten der Abfalleigenschaft<br />

sei ausgeschlossen.<br />

Vielmehr seien die Voraussetzungen<br />

des § 5 Abs. 1 KrWG (für das<br />

Ende der Abfalleigenschaft)<br />

„ernst zu nehmen“. [11] Das gilt<br />

auch beim Ausbau<strong>asphalt</strong>. In diesem<br />

Zusammenhang ist nochmals<br />

an die „Porr“-Entscheidung<br />

des EuGH vom 17.11.2022 zu erinnern, der für das ausgehobene<br />

unbelastete Bodenmaterial angenommen hat,<br />

wenn es jemals Abfall gewesen sei, könne es diese Eigenschaft<br />

sogar schon am Ort der Baustelle durch eine bloße<br />

Vorbereitung zur Wiederverwendung wieder verlieren.<br />

[12]<br />

Das Ende der Abfalleigenschaft kann also schnell eintreten.<br />

Allerdings verhält es sich beim Ausbau<strong>asphalt</strong><br />

insofern etwas anders als bei unbelastetem Boden, wenn<br />

dessen weitere Verwendung schon zum Zeitpunkt des<br />

Aushubs gesichert ist. Denn der Ausbau<strong>asphalt</strong> muss ja<br />

für den Wiedereinsatz zur Herstellung von Asphaltmischgut<br />

erst noch vorbereitet werden.<br />

Erlasse und Leitfäden<br />

Für aufbereitetes Material,<br />

welches an Asphaltmischanlagen<br />

gelagert wird, kann keine<br />

Sicherheitsleistung verlangt<br />

werden, weil es sich hierbei eben<br />

nicht um Abfall handelt.<br />

Die unterschiedlichen Erlasse und Leitfäden, die in den<br />

Bundesländern gebräuchlich sind, entsprechen nicht<br />

immer dem heutigen Stand der Rechtsprechung, was das<br />

Abfallende von Ausbau<strong>asphalt</strong> betrifft. So ist das Arbeitsblatt<br />

47 des LANUV NRW [13] aus rechtlicher Sicht unzutreffend,<br />

soweit dort postuliert wird, Asphaltgranulat<br />

verliere die Abfalleigenschaft<br />

(erst), wenn es bestimmte<br />

Qualitätsanforderungen<br />

nachweislich erfülle, die<br />

Unterschreitung des maximal<br />

zulässigen PAK-Gehalts nachgewiesen<br />

sei und eine weitere<br />

Verwendung zur Herstellung<br />

von Asphaltmischgut<br />

tatsächlich erfolge. Das treffe<br />

in der Regel erst zu, wenn<br />

derart qualitätsgesichertes<br />

Asphaltgranulat auf dem Gelände der Asphaltmischanlagen<br />

zur Herstellung von Asphaltmischgut bereitgehalten<br />

werde. Diese einschränkende Auffassung berücksichtigt<br />

nicht, dass das Ende der Abfalleigenschaft schon früher<br />

als auf dem Gelände der Asphaltmischanlagen eintreten<br />

kann und dass die Behörde – nicht der Verwender – in<br />

einer Überwachungssituation nachweisen muss, dass das<br />

Ende der Abfalleigenschaft nicht erreicht sei. Das Ende<br />

der Abfalleigenschaft bedarf nach der Rechtsprechung<br />

6|20<strong>23</strong>


Schwerpunkt: Abfalleigenschaft<br />

27<br />

ASPHALT<br />

INNOVATIV<br />

RECYCLING<br />

Mit der innovativen GIPO-Anlagentechnik<br />

ermöglichen wir neue Perspektiven. Die<br />

kostbaren Splitte und Bindemittel können<br />

wieder dem Kreislauf zugefügt werden -<br />

dies schafft Wertschöpfung.<br />

Das alte Bitumen wird reaktiviert, was<br />

deutlich umwelt- und energieschonender<br />

ist und eine grosse Kosteneinsparung<br />

bedeutet.<br />

Asphalt Recycling<br />

GIPO Vorteile<br />

» 100% zurück zu Stein,<br />

Splitt und Korn<br />

» Trennen statt Brechen<br />

» Schonung des<br />

Deponieraumes<br />

» Schliessung vom<br />

Materialkreislauf<br />

» Bewährte Technologie<br />

www.wbi-baumaschinen.de<br />

www.gipo.ch<br />

6|20<strong>23</strong>


28<br />

Schwerpunkt: Abfalleigenschaft<br />

keiner behördlichen Bestätigung. [14] Ebenfalls unrichtig<br />

ist es, wenn das Niedersächsische Umweltministerium in<br />

seinem Erlass zum Ende der Abfalleigenschaft von<br />

Asphaltgranulat, das in Asphaltmischwerken eingesetzt<br />

werden soll [15], verlangt, das Vorhandensein eines Marktes<br />

bzw. einer Nachfrage für die gesamte jeweils in Rede<br />

stehende Menge an Ausbau<strong>asphalt</strong> gegenüber sei der<br />

Behörde zu belegen. Auch das steht nicht in Übereinstimmung<br />

damit, dass in der Überwachungssituation die Darlegungslast<br />

bei der Behörde liegt, sodass diese ggf. belegen<br />

müsste, dass kein Markt bzw. keine Nachfrage<br />

besteht, wenn sie meint, das aufbereitete Material sei<br />

(immer noch) Abfall.<br />

Ersatzbaustoffverordnung<br />

Die Ersatzbaustoffverordnung ist (auch in der Fassung der<br />

jüngsten Änderung) für Ausbau<strong>asphalt</strong> wenig ergiebig.<br />

Darauf sei abschließend noch kurz hingewiesen. Die<br />

Begründung des Referentenentwurfs des BMUV vom<br />

29.11.2022 zur Änderung der Ersatzbaustoffverordnung<br />

weist auf eine Änderung der Ersatzbaustoffverordnung<br />

in § 1 Abs. 2 hin, wonach die Ersatzbaustoffverordnung<br />

grundsätzlich keine Regelungen für die Verwertung von<br />

Ausbau<strong>asphalt</strong> bzw. Ausbaustoffen im Straßenbau enthält.<br />

Diese sollen durch andere Vorgaben bzw. technische<br />

Regelungen für den Straßenbau geregelt werden. Zum<br />

Ende der Abfalleigenschaft von Ausbau<strong>asphalt</strong> lässt sich<br />

aus der Ersatzbaustoffverordnung ebenfalls nichts entnehmen.<br />

Trotz vielfältiger Kritik enthält die Ersatzbau­<br />

Für aufbereitetes Material, welches an Asphaltmischanlagen<br />

gelagert wird, kann keine Sicherheitsleistung<br />

verlangt werden, weil es sich<br />

hierbei eben nicht um Abfall handelt.<br />

LITERATUR<br />

[1] Allgemein gebräuchliche Definition, siehe nur unter Nr. 2 im<br />

Leitfaden „Wiederverwendung und Verwertung von Ausbau<strong>asphalt</strong>“<br />

des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und<br />

Geologie Sachsen (Stand 2020)<br />

[2] Vgl. www.baustoffwissen.de; vgl. auch die Angaben unter<br />

www.umweltbundesamt.de beim Stichwort Asphaltgranulat<br />

(letzter Abruf jeweils am 24.7.20<strong>23</strong>)<br />

[3] Siehe Deutscher Asphaltverband (DAV) e.V., Wiederverwenden<br />

von Asphalt, Überarbeitung 2014, S. 22 ff.<br />

[4] EuGH, Urteil vom 17.11.2022 – C <strong>23</strong>8/21 („Porr“), Rn. 32 ff.<br />

[5] Vgl. den Leitfaden „Wiederverwendung und Verwertung von<br />

Ausbau<strong>asphalt</strong>“ des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft<br />

und Geologie Sachsen (Stand 2020), Ziffer 4.1<br />

[6] Vgl. Dippel, in: Beck-Onlinekommentar Umweltrecht, Stand<br />

1.4.20<strong>23</strong>, § 45 KrWG, Rn. 6 ff.<br />

[7] Siehe die Richtlinien für die umweltverträgliche Verwertung<br />

von Ausbau<strong>asphalt</strong> im Straßenbau, RuVA-StB, Fassung 2005;<br />

vgl. expl. auch den Erlass des niedersächsischen Umweltministeriums<br />

vom 30.9.2020 zum Ende der Abfalleigenschaft<br />

von Asphaltgranulat zum Einsatz in Asphaltmischwerken (Ref<br />

36 62800/010 0108 002) mit der beigefügten Stellungnahme<br />

des Umweltbundesamtes vom 28.9.2018 und das NRW-Merkblatt<br />

„Teerhaltiger Straßenaufbruch und Ausbau<strong>asphalt</strong>“,<br />

LANUV Arbeitsblatt 47, 2021, S. 15 f.<br />

[8] Vgl. den Erlass des Bayerischen Staatsministeriums für<br />

Umwelt und Gesundheit (Az. 72a U6721 0 2010/1 10) vom<br />

8.8.2011 zur Sicherheitsleistung bei Abfallentsorgungsanlagen<br />

auf der Grundlage des BimSchG<br />

[9] VO (EG) 1907/20<strong>06</strong> i. d. F. der letzten Änderung durch VO (EU)<br />

20<strong>23</strong>/1132 vom 8.6.20<strong>23</strong><br />

[10] Vgl. VG Gelsenkirchen, Beschluss vom 20.3.20<strong>23</strong> – 8 L<br />

1438/22; VG Potsdam, Beschluss vom <strong>23</strong>.6.2022 – 14 L<br />

3<strong>06</strong>/21; VG Frankfurt/Oder, Beschluss vom 19.10.2021 – 5 L<br />

295/21, jeweils in juris<br />

[11] VGH München, Beschluss vom 17.2.2020 – 12 CS 19.2505, juris<br />

[12] EuGH, Urteil vom 17.11.2022 – C-<strong>23</strong>8/21, Rn. 61 ff.<br />

[13] LANUV Arbeitsblatt 47 „Teerhaltiger Straßenaufbruch und<br />

Ausbau<strong>asphalt</strong>“, 2021, S. 16<br />

[14] VGH München, Beschluss vom 17.2.2020 – 12 CS 19.2505,<br />

juris, Rn. 42; ebenso VG Potsdam, Beschluss vom <strong>23</strong>.6.2022 –<br />

14 L 3<strong>06</strong>/21, juris, Rn. 40<br />

[15] Erlass des Nds. Umweltministeriums vom 30.9.2020, Ref 36<br />

62800/010 0108 002, S. 2<br />

[16] BR-Drucksache <strong>23</strong>7/<strong>23</strong> (Beschluss) vom 7.7.20<strong>23</strong>, S. 2<br />

6|20<strong>23</strong>


Schwerpunkt: Abfalleigenschaft<br />

29<br />

stoffverordnung keine Regelungen zum Abfallende eines<br />

Baustoffs, was nicht nur der Bundesrat in seiner Sitzung<br />

am 7.7.20<strong>23</strong> deutlich kritisiert hat. [16]<br />

Ergebnis<br />

Ausbau<strong>asphalt</strong> ist kein Abfall mehr, soweit er für die weitere<br />

Verwendung in Asphaltmischwerken aufbereitet ist.<br />

Ob er diesen Zustand erst auf dem Gelände eines Asphaltmischwerks<br />

oder schon vorher erreicht, ist für das Ende<br />

der Abfalleigenschaft gleichgültig. Ausbau<strong>asphalt</strong> (Aufbruch<br />

oder Fräsgut), der noch nicht für die Herstellung<br />

neuen Asphaltmischguts aufbereitet ist, ist hingegen als<br />

Abfall einzuordnen. Dafür gelten dann eben auch alle<br />

Regelungen, die das Abfallrecht zum Beispiel für den<br />

Transport und die Lagerung von Abfall vorsieht.<br />

Für aufbereitetes Material, welches an Asphaltmischanlagen<br />

gelagert wird, kann keine Sicherheitsleistung<br />

verlangt werden, weil es sich hierbei eben nicht um Abfall<br />

handelt. Auch spezifisch immissionsschutzrechtliche<br />

Genehmigungsbedürfnisse, die an die Lagerung bzw.<br />

Behandlung von Abfall anknüpfen, sind dafür nicht einschlägig.<br />

Und es versteht sich von selbst, dass eine<br />

Asphaltmischanlage wie jede andere Produktionsanlage,<br />

die „Sekundärrohstoffe“ für industrielle Produktionsvorgänge<br />

einsetzt, keine „Abfallbehandlungsanlage“ ist. •<br />

AUTOR<br />

RA Prof. Dr. Martin Dippel<br />

Fachanwalt für Verwaltungsrecht,<br />

Partner bei BRANDI<br />

Rechtsanwälte (www.brandi.<br />

net), Honorarprofessor an der<br />

Jur. Fakultät der Universität<br />

Rostock<br />

6|20<strong>23</strong>


30<br />

Nachhaltigkeit<br />

Asphalt mit Biobitumen im Einsatz beim Bau eines Radwegs in Wildpoltsweiler mit einer Einbautemperatur von 110 °C. (Quelle: STRABAG)<br />

Biobitumen<br />

Nebenbei CO₂-negativ<br />

Das GreenTech-Start-up B2Square ist Partner der STRABAG für die Herstellung<br />

und Markteinführung von CO 2 -reduziertem, temperaturabgesenktem<br />

Asphalt, der ganz ohne erdölbasiertes Bitumen als Bindemittel auskommt<br />

(<strong>asphalt</strong> berichtete in der vorigen Ausgabe). Frank Albrecht, Gründer und<br />

Geschäftsführer von B2Square, hat unlängst auf der DAV-Regionalversammlung<br />

in Bayern sein synthetisches Biobitumen vorgestellt. Im Gespräch<br />

verrät er: Die CO₂-Reduzierung war nicht der Ausgangspunkt der<br />

Produktenwicklung, sondern ein glücklicher Nebeneffekt.<br />

: Herr Albrecht, wie sehen Sie das<br />

Innovationspotenzial in der Asphalt-<br />

Branche?<br />

Frank Albrecht: Ich denke, die Branche hat ein<br />

hohes Innovationspotenzial. Um es auszuschöpfen,<br />

muss man allerdings gewachsene<br />

Verfahren und Systeme hinterfragen. Es lohnt<br />

sich, out of the box zu denken. Das heißt: Wie<br />

würde Asphalt hergestellt, wenn ich ihn mit<br />

heutigem Wissen und heutigen technischen<br />

Möglichkeiten neu erfinden würde? Das heißt<br />

nicht, dass die Regularien, die sich über mehr<br />

als 60 Jahre entwickelt haben, schlecht wären.<br />

Im Gegenteil: Sie ermöglichen ein gutes, standardisiertes<br />

und qualitätssicheres Arbeiten.<br />

Doch auf der Suche nach neuen Ansätzen<br />

schnüren sie uns auch ein wie ein Korsett.<br />

Sie sprachen in Ihrem Vortrag auch davon<br />

„Asphalt neu zu denken“. Was konkret ist<br />

Ihr Ansatz dabei?<br />

Albrecht: Wir haben uns das Bitumen angeschaut.<br />

Es ist ein Bindemittel mit hervorragenden<br />

Eigenschaften. Wie würden wir das mit<br />

heutigen Denkansätzen und technischen Mitteln<br />

herstellen? Wenn wir Bitumen neu erfinden<br />

müssten, würden wir definitiv nicht anfangen,<br />

Raffinerien für die Verarbeitung von Rohöl zu<br />

bauen, um dann Bitumen aus den Rückständen<br />

zu gewinnen. Wir würden doch nicht 97 Prozent<br />

andere Stoffe produzieren, um an unser<br />

6|20<strong>23</strong>


Nachhaltigkeit<br />

31<br />

gewünschtes Produkt zu kommen. Wir sehen<br />

also, dass die Frage vom Anfang konkreter<br />

wird: Wie würden wir ein maßgeschneidertes<br />

Bitumen zielgerichtet so herstellen,<br />

dass wir unsere Ausgangsstoffe<br />

möglichst zu hundert Prozent in unser<br />

Produkt umsetzen? Die Überlegungen<br />

haben uns schließlich zu einem<br />

CO₂-negativen, dezentral herstellbaren<br />

Produkt geführt, das komplett<br />

unabhängig ist von fossilen Rohstoffen<br />

und Raffinerien.<br />

Frank Albrecht, Gründer und Geschäftsführer von<br />

B2Square, das mit seinem Biobitumen ein nicht<br />

erdölbasiertes Bitumen vertreibt.<br />

Das Argument der CO₂-Einsparung<br />

liegt heute ja für jede Neuentwicklung<br />

auf der Hand. Aber wieso legen Sie so viel<br />

Wert auf die Möglichkeit einer dezentralen<br />

Herstellung?<br />

Albrecht: Lassen Sie mich dazu ein wenig ausholen:<br />

Die Klima-Auswirkung von Bitumen ist<br />

natürlich nicht allein darauf beschränkt, was<br />

hier in Deutschland geschieht. Um es einmal<br />

einzuordnen: Weltweit reden wir von 120 Millionen<br />

Tonnen Bitumen pro Jahr, die verbraucht<br />

werden. Die prognostizierte Wachstumsrate<br />

liegt zwischen drei bis fünf Prozent, die sich<br />

hauptsächlich aus dem Bedarf auf der südlichen<br />

Erdhalbkugel ergeben. Denn wir haben<br />

in unseren Volkswirtschaften ein Niveau der<br />

Infrastruktur erreicht, bei dem 80 Prozent der<br />

Asphalte in die Erhaltung bestehender Straßen<br />

gehen.<br />

Außerdem besteht weltweit betrachtet die<br />

Herausforderung, dass die Herstellung von<br />

Bitumen und von Asphalt jeweils zentral<br />

stattfindet, der Asphalt letzten Endes aber<br />

dezentral im Straßenbau zum Einsatz<br />

kommt. Auch was das betrifft, haben wir<br />

in Deutschland den Luxus, dass wir in<br />

der Fläche sehr viele Asphaltmischanlagen<br />

haben. Jeder Ort in Deutschland<br />

ist in relativer Nähe eines Mischwerks<br />

und daher gut für Asphalt zu erreichen.<br />

Aber auch diese Mischwerke brauchen<br />

eine gute und kostengünstige Verfügbarkeit<br />

von Bitumen. Ein Bitumen, das sich<br />

dezentral aus Instant-Komponenten anmischen<br />

lässt, schafft auch hierzulande größere<br />

Unabhängigkeit: Die Mischanlage hat dann die<br />

Qualität und Verfügbarkeit des Bindemittels<br />

selbst in der Hand.<br />

Sie haben gesagt, dass die Ortsunabhängigkeit<br />

sogar die treibende Idee hinter Ihrer<br />

Entwicklung war. Wie ging es von diesem<br />

Punkt aus weiter?<br />

Albrecht: Ja, wir wollten die Bitumenherstellung<br />

vor Ort an die Asphaltmischanlage bringen.<br />

Das liegt doch nahe. An Mischanlagen<br />

Verband<br />

Europäischer<br />

Straßenfräsunternehmungen e. V.<br />

Europäische Fräsdienstleister aus Deutschland, der<br />

Schweiz, Österreich, den Benelux­Staaten, Großbritannien,<br />

Italien, Frankreich und Norwegen sowie Maschinenhersteller<br />

und Hersteller spezifischer Verschleißteile<br />

haben sich im VESF e. V. organisiert.<br />

Der Verband<br />

• ist die Plattform für regelmäßigen Erfahrungsaus­stausch<br />

in der Fräsbranche<br />

• organisiert Fachvorträge und ­tagungen<br />

• vertritt die Fräsunternehmer bei nationalen sowie<br />

internationalen Behörden und Gremien.<br />

Hier treffen Sie uns:<br />

Herbsttagung 20<strong>23</strong><br />

26. und 27. Oktober in Leipzig<br />

Dass dieser Radweg mit erheblich verringertem CO₂-Fußabdruck gebaut werden<br />

konnte, ist ein glücklicher Nebeneffekt der Biobitumen-Produktentwicklung.<br />

(Quelle: ALBR3CHT SUPPLY CONCEPTS)<br />

VESF e. V.<br />

Ringstraße 21<br />

56651 Niederdürenbach<br />

Deutschland<br />

Telefon: +49 2636 94 19 118<br />

E­Mail: info@vesf­ev.com<br />

Web: www.vesf­ev.com<br />

6|20<strong>23</strong>


32<br />

Nachhaltigkeit<br />

wird seit jeher alles, was möglich ist, aus eigenen<br />

Mitteln und Ressourcen realisiert. Um das<br />

zu ermöglichen, haben wir uns angeschaut,<br />

woraus Bitumen eigentlich besteht. Es ist ein<br />

System aus Komponenten wie Milch, die aus<br />

Fett und Wasser besteht. Im Bitumen sind diese<br />

Systembestandteile die Maltene und Asphaltene.<br />

Als wir an unserer Produktidee arbeiteten,<br />

hatte gerade eine sehr interessante wissenschaftliche<br />

Arbeit erwiesen, dass man konventionelles<br />

Bitumen im Labor in diese Bestandteile<br />

zerlegen und wieder zusammensetzen<br />

kann – ohne Qualitätsverluste. Das brachte uns<br />

auf den Gedanken, diese Bestandteile außerhalb<br />

der Mineralölindustrie zu suchen und da ­<br />

raus Bitumen herzustellen. Soweit die Theorie.<br />

Es hat einige Jahre gedauert, aber genau das<br />

haben wir gemacht und auch hinbekommen.<br />

Die Energie, die es braucht,<br />

um das Biobitumen zu mischen, ist<br />

im Prozess der Asphaltmischanlage<br />

mehr als ausreichend vorhanden.<br />

Was hat das mit dezentraler Herstellung zu<br />

tun? Und welche Vorteile ergeben sich daraus?<br />

Albrecht: Ganz einfach: Wir liefern die separaten<br />

Bestandteile unseres Biobitumens an die<br />

Asphaltmischanlage: ein Pulver mit den<br />

Asphalten-Bestandteilen und eine Flüssigkeit<br />

mit den Maltenen. Flüssig bei Raumtemperatur,<br />

das heißt übrigens: Das komplette Thema der<br />

Lagerung von Bitumen in beheizten Tanks fällt<br />

weg. Wir sprechen außerdem von einer Baukasten-Lösung,<br />

denn über das Mischungsverhältnis<br />

von Pulver und Flüssigkeit kann ich die<br />

Eigenschaften meines Bitumens selbst bestimmen:<br />

Über die Rezeptursteuerung können wir<br />

nach Bedarf die Penetration, also die Härte,<br />

einstellen oder den Erweichungspunkt Ring<br />

und Kugel zielgenau beeinflussen. Das heißt<br />

auch: Ich weiß zum ersten Mal exakt im Voraus,<br />

welche Eigenschaften mein Bitumen haben<br />

wird, weil ich sie selbst bestimme.<br />

Wieso entfällt denn dadurch die beheizte<br />

Lagerung vor Ort? Sobald das Biobitumen<br />

gemischt ist, verhält es sich doch, wenn ich<br />

Sie richtig verstanden habe, wie konventionelles<br />

Bitumen.<br />

Albrecht: Das war auch die Reaktion bei den<br />

ersten Mischwerken, mit denen wir ins<br />

Gespräch kamen: „Klasse, dann mische ich mir<br />

vor Ort das Bitumen, wie ich es brauche, und<br />

lagere es dann in meinen Tanks.“ Doch wofür<br />

ist eine Mischanlage gut, wenn nicht zum<br />

Mischen? Und die Energie – Scherenergie,<br />

Mischenergie und Wärmeenergie –, die es<br />

braucht, um das Biobitumen zu mischen, ist im<br />

Prozess der Asphaltmischanlage ohnehin mehr<br />

als ausreichend vorhanden. Es separat anzumischen<br />

und beheizt zu lagern, wäre Energieverschwendung.<br />

Wir geben also das Pulver auf das<br />

erwärmte Gestein, die Flüssigkeit kommt später<br />

im Mischprozess hinzu, und so mischen wir<br />

das Bitumen und den Asphalt in einem Prozess<br />

in situ.<br />

Liegt in dieser Nutzung vorhandener Energie<br />

der Grund für die von Ihnen genannte<br />

CO₂-Einsparung?<br />

Albrecht: Nur zum Teil. Lassen Sie mich erklären:<br />

Wie gesagt, lag unser Fokus darauf, ein<br />

maßgeschneidertes Bitumen zu bekommen,<br />

das sich vor Ort mischen lässt, um den Asphaltmischwerken<br />

mehr Unabhängigkeit zu ermöglichen.<br />

Dass es sich im Lauf der Entwicklung<br />

auch noch als grüne Lösung erwiesen hat, freut<br />

uns umso mehr, ist allerdings ein glücklicher<br />

Nebeneffekt. Der reicht allerdings so weit, dass<br />

die Verwendung unseres Biobitumens inzwischen<br />

offiziell eine CO₂-Removal-Technologie<br />

ist, also CO₂ bindet. Denn wir gewinnen den<br />

Malten-Bestandteil aus Cashew-Schalen-Extrakt,<br />

also einem biogenen Material. Dadurch<br />

haben wir einen so starken CO₂-bindenden<br />

Effekt, dass wir nach der Herstellung des Bindemittels<br />

im Mischprozess an der Asphaltmischanlage<br />

1561 kg CO₂ pro Tonne Biobitumen<br />

binden. Damit sind wir sogar in der Lage,<br />

Asphalt in Summe CO₂-negativ herzustellen –<br />

und zwar nicht nur an der Asphaltmischanlage,<br />

sondern einschließlich des Einbaus auf der<br />

Straße.<br />

Biobitumen wird nach dem Baukasten-Prinzip aus einem Asphalten-Pulver und einer biogenen Flüssigkeit<br />

gemischt, welche die Malten-Komponente beisteuert. (Quelle: ALBR3CHT SUPPLY CONCEPTS)<br />

Die Gretchenfrage im Asphaltstraßenbau<br />

ist natürlich die Frage nach der Qualität.<br />

Was haben Sie für Erfahrungswerte sammeln<br />

können?<br />

Albrecht: Ein Beispiel aus der Praxis ist eine<br />

Straße, die wir in Bremen mit unserem Produkt<br />

6|20<strong>23</strong>


Nachhaltigkeit<br />

33<br />

Erprobungen in der Praxis sprechen für<br />

die hohe Qualität von Asphalten, die<br />

mit Biobitumen hergestellt wurden.<br />

(Quelle: ALBR3CHT SUPPLY CONCEPTS)<br />

sie mir neulich noch einmal angeschaut und<br />

kann sagen: Sie liegt sehr gut. Natürlich haben<br />

wir die Probestrecke auch labortechnisch<br />

begleiten lassen, zum Beispiel mit einem Spurbildungsversuch.<br />

Dabei war interessant zu<br />

sehen, dass der Versuch mit dem Referenzmaterial<br />

abgebrochen werden musste, wohingegen<br />

wir mit unserem Material die 10.000 Zyklen<br />

voll bekommen haben. Dabei ist eine Spurrinnenbildung<br />

von 1,9 Millimetern für ein<br />

Material mit dem Recycling-Anteil und ohne<br />

Polymermodifizierung eine ordentliche Performance.<br />

<br />

•<br />

INFO<br />

gemacht haben. Wir haben dort einmal mit<br />

konventionellem Bitumen, einmal mit unserem<br />

Biobitumen, bei ansonsten gleicher Rezeptur,<br />

einen Eins-zu-eins-Vergleich angestellt. Die<br />

Asphaltbinderschicht wurde jeweils mit 50 Prozent<br />

Asphaltgranulat hergestellt, die Asphaltdeckschicht<br />

mit 30 Prozent – in einer Anlage<br />

ohne Paralleltrommel.<br />

Damit Sie sich das besser vorstellen können:<br />

Die Straße verbindet den Kai, an den Schiffsladungen<br />

mit Gestein angeliefert werden, mit<br />

dem Mischwerk. Zurzeit werden etwa 2800<br />

Ladungstonnen pro Woche über diese Straße<br />

bewegt. Wir haben die Strecke am 10. Juni 2022<br />

gelegt, das heißt, sie hat inzwischen also zwei<br />

Sommer und einen Winter hinter sich. Ich habe<br />

Kurzinfo: Biobitumen<br />

Biobitumen von B2Square ist ein nicht<br />

auf Erdöl basierendes Bitumen. Die Komponenten<br />

Asphaltene und Maltene werden<br />

im Instant-Verfahren gemischt und<br />

im Mischprozess an der Asphaltmischanlage<br />

hinzugegeben. Diese kalte Beimischung<br />

beider Komponenten verringert<br />

die Produktionswärme und ermöglicht<br />

so die Herstellung temperaturabgesenkter<br />

Asphalte ohne weitere Verfahrensänderungen.<br />

Die eingesetzten Maltene aus<br />

einem pflanzlichen Rohstoff dienen<br />

zudem als CO₂-Speicher, was den<br />

CO₂-Fußabdruck erheblich reduziert.<br />

https://bitumenbeyondoil.com<br />

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6|20<strong>23</strong>


34<br />

Technik<br />

Olympiastadion in Rom<br />

Wirtgen-Kaltfräse im Einsatz bei<br />

Renovierung der Leichtathletikbahn<br />

Erbaut 1927 als Zypressen-Stadion, war das Stadio Olimpico schon Austragungsstätte unterschiedlichster<br />

Großveranstaltungen – ob Olympische Sommerspiele, Konzerte oder die Fußball-Europameisterschaft 2020.<br />

Jetzt wurde das Stadion mitten im Herzen von Rom renoviert. Wirtgen hat dafür eine W 200 Fi geliefert.<br />

Die Renovierung erfolgte im Hinblick auf<br />

die 26. Leichtathletik-Europameisterschaften<br />

im Jahr 2024. Nach der Modernisierung<br />

des Stadions für die Fußball-Europameisterschaft<br />

2020 wurde jetzt die Laufbahn erneuert.<br />

Dazu wurde zunächst der Belag der Kunststoff-Laufbahn<br />

– auch bekannt als Tartanbahn<br />

– entfernt. Die darunter liegende obere<br />

Asphaltschicht wurde dann mit einer Wirtgen-<br />

Kaltfräse vom Typ W 200 Fi abgefräst und wieder<br />

mit einer adäquaten Querneigung für den<br />

neuen Aufbau versehen.<br />

Wasserabführende<br />

Wettkampfbahnen<br />

Die mit dem Auge kaum erkennbare Querneigung<br />

ist essenziell für eine optimale Wasserabführung<br />

auf der Oberfläche und damit wichtig<br />

für die Läufer. Der Aufbau erfolgte in umgekehrter<br />

Reihenfolge. Auf die verbliebene<br />

untere Asphaltschicht wurde eine neue<br />

Asphaltschicht aufgebracht. Es folgte eine Elastikschicht<br />

und die später sichtbare Nutzschicht,<br />

bestehend aus EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Monomer-Kautschuk-Granulat)<br />

und PUR<br />

(Polyurethan). Oberflächenqualität und Ebenheit<br />

der Tartanbahn sind dabei direkt abhängig<br />

von einem hochwertigen Einbau des<br />

Asphalt-Unterbaus.<br />

Da das gesamte Projekt einem sehr engen<br />

Projektplan folgte, musste der Ausbau der<br />

Asphaltschicht innerhalb von zwei Tagen erledigt<br />

sein. Hierbei durften keine Kompromisse<br />

bei der Qualität der Fräsfläche in Kauf genommen<br />

werden. Die Wahl fiel auf die leistungsstarke<br />

Großfräse W 200 Fi mit serienmäßigem<br />

Mill Assist. „Die Maschine bringt eine hohe<br />

Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit mit. Die<br />

Automatikprogramme erleichtern den Kollegen<br />

die Arbeit, steigern die Effizienz und sind<br />

damit auch gut für die Umwelt. Genau das, was<br />

wir bei unseren Projekten brauchen”, erklärt<br />

01<br />

Bild 01<br />

Bild 02<br />

Bild 03<br />

Bild 04<br />

Die Wirtgen-Kaltfräse W 200 Fi im Einsatz beim Austausch<br />

der Leicht athletikbahn im Olympiastadion in<br />

Rom. (Quelle: Wirtgen)<br />

Die Maschinensteuerung MILL ASSIST der W 200 Fi stellt<br />

im Automatikbetrieb das günstigste Arbeitsverhältnis<br />

zwischen Leistung und Betriebskosten ein. Dies erhöht<br />

die Fräsleistung und reduziert den Diesel-, Wasser- und<br />

Meißelverbrauch sowie die CO₂-Emissionen.<br />

Das Wirtgen-Nivelliersystems LEVEL PRO ACTIVE sorgte<br />

beim Abfräsen der oberen Asphaltschicht für die<br />

gewünschte, präzise Querneigung.<br />

Wir haben einen engen Zeitplan bei diesem Projekt.<br />

Deshalb haben wir uns für die große Maschine entschieden.<br />

Die Präzision und Leistung sind wirklich beachtlich“,<br />

sagt der Maschinenbediener von Schiavi S.r.l.<br />

02<br />

6|20<strong>23</strong>


Technik<br />

35<br />

03<br />

der Projektleiter des ausführenden<br />

Fräsunternehmens Schiavi S.r.l.<br />

Fräsgut-Logistik auf<br />

engstem Raum<br />

Bahn für Bahn schritt das Fräs-Team auf<br />

der Laufbahn voran. Wobei die kontinuierliche<br />

Versorgung mit Lkw zum<br />

Abtransport der großen Mengen Fräsgut<br />

eine Herausforderung darstellte.<br />

Bei optimaler Logistik sind mit der Kaltfräse<br />

der 2-Meter-Klasse im Deckschichtbereich<br />

Tagesleistungen über<br />

8.000 m² möglich. Hier waren die logistischen<br />

Voraussetzungen stark eingeschränkt.<br />

Die beengten Platzverhältnisse<br />

im Stadion machten sowohl die<br />

Zufahrt als auch die Positionierung der<br />

Lkw schwierig. Doch die „Kompakte“<br />

unter den Großfräsen ist wendig genug,<br />

um auch auf engem Raum zu rangieren.<br />

Dadurch konnte das Fräsgut zügig<br />

abtransportiert und die Fräsarbeiten<br />

innerhalb nur eines Tages abgeschlossen<br />

werden. <br />

•<br />

04<br />

INFO<br />

Die Fräsfläche der Leichtathletikbahn betrug insgesamt ca.<br />

4.000 m², davon 2.500 m² Laufbahn und 1.500 m² Innenflächen.<br />

Die Kaltfräse W 200 Fi bearbeitete die Flächen mit einer Frästiefe<br />

von 1–2 cm. Hier sehen Sie das Video zur Baustelle.<br />

Link<br />

zum Video<br />

QR-Code scannen<br />

6|20<strong>23</strong>


36<br />

Technik<br />

Messe-Neuheiten<br />

BOMAG auf der NordBau 20<strong>23</strong><br />

Vom 6. bis 10. September hat der<br />

Baumaschinenhersteller BOMAG auf<br />

der NordBau in Neumünster seine<br />

neuesten Technologien und Maschinen<br />

präsentiert. Das batteriebetriebene<br />

Maschinenportfolio der<br />

ePerformance-Produktreihe sowie<br />

das neue Kabinen- und Bedienkonzept<br />

der schweren Tandemwalzen<br />

„myCockpit“ standen dabei im Fokus<br />

der Messepräsenz.<br />

Die Elektrifizierung von Baumaschinen bietet<br />

aktuell die gangbarste Lösung für<br />

alternative Antriebe, um Maschinen effizient<br />

und umweltverträglicher im Straßenbau zu<br />

betreiben. Auf der NordBau konnten sich Gäste<br />

am Stand der BOMAG von der Leistungsfähigkeit<br />

der kleinen und mittleren Maschinen überzeugen:<br />

Neben Stampfern (BT 60 e) und akkubetriebenen<br />

vorwärtslaufenden Platten (BP<br />

10/36 e und BP 18/45 e) stellte BOMAG erstmals 01<br />

02<br />

6|20<strong>23</strong>


Technik<br />

37<br />

eine leichte Tandemwalze (BW 100 ADe-5) mit Batterieantrieb vor. Alle<br />

Maschinen erreichen die gleiche Verdichtungsleistung wie die konventionellen<br />

BOMAG-Maschinen – aber ohne Abgasemissionen. Damit sind<br />

sie ohne Einschränkungen auch in Gräben, Tunneln oder Gebäuden auflagenkonform<br />

einsetzbar.<br />

Neben alternativen Antrieben ist die Optimierung des gesamten Baustellenprozesses<br />

ein entscheidender Hebel zur Verringerung des<br />

CO 2 -Fußabdruckes. BOMAG zeigte auf der NordBau am Beispiel ausgestellter<br />

Asphaltwalzen der -5-Generation, wie das Zusammenspiel seiner<br />

drei Maschinentechnologien Hybrid, Asphalt Manager und BOMAP zu<br />

effizienteren Prozessen bei gleichbleibender Qualität führt.<br />

3-Wege-Bedienkonzept mit Komfortsitz<br />

03<br />

Messehighlights waren die schemelgelenkte Tandemwalze BW 174 AP-5<br />

AM in der Ausführung mit Glattbandage und BW 154 ACP-5 AM als Kombiwalze<br />

mit neuem Kabinen- und Bedienkonzept „myCockpit“. Das<br />

Bedien- und Kabinenkonzept wurde 2022 von einer unabhängigen Prüfkommission<br />

medizinischer Experten mit dem AGR-Gütesiegel der Aktion<br />

Gesunder Rücken e.V. ausgezeichnet. Die Fahrerkabine bietet hochflexiblen<br />

Sitzkomfort und hervorragende Sicht für optimale Sicherheit auf<br />

der Baustelle. Außerdem können die Maschinenführer künftig unter drei<br />

Möglichkeiten der Bedienung wählen: Touch, Dreh-Drückschalter oder<br />

Joystick.<br />

Ein hochauflösendes 10-Zoll-Touch-Display mit intuitiver Menüführung<br />

und übersichtlicher Visualisierung gibt dem Fahrer die volle Kontrolle<br />

über alle Funktionen. Ebenso souverän bedienen lassen sich die<br />

Walzen jedoch auch weiterhin wie gewohnt durch Drücken und Drehen.<br />

Der neue zusätzliche Drehdrückschalter am Fahrhebel erlaubt das<br />

sichere Navigieren und Auswählen der Funktionen auf dem Display.<br />

Straßenfertiger BF 200 C-2<br />

Bild 01<br />

Bild 03<br />

Bild 02<br />

Bild 04<br />

Die elektrischen Tandemwalzen von BOMAG<br />

können auch dort eingesetzt werden, wo die Auftragsvergabe<br />

an strengen Auflagen bezüglich der<br />

Abgasemissionen gekoppelt ist.<br />

BT 60 e: Akku-Stampfer von BOMAG im Grabenbau.<br />

Schemelgelenkte Tandemwalzen BW 154 und BW<br />

174: Mit der neuen Modellfamilie will BOMAG ein<br />

Zeichen setzen bei Leistung, Übersicht und Bedienkomfort.<br />

Mit einer minimalen Einbaubreite von 1,10 m ist<br />

der Cityfertiger BF 200 C-2 bestens für enge Situationen<br />

geeignet. (Quelle: BOMAG)<br />

04<br />

Daneben stellte BOMAG seinen Straßenfertiger BF 200 C-2 vor. Mit seinen<br />

kompakten Dimensionen bietet er viele Vorteile für kleinere Baustellen.<br />

Mit einer minimalen Einbaubreite von 1,10 m ist der BF 200 C-2 bestens<br />

ausgelegt für enge Situationen wie zum Beispiel als Gehwegfertiger auf<br />

schmalen Wegen, direkt an Mauern oder zwischen Gebäuden. Mit der<br />

Magmalife-Bohlenheizung ist der Fertiger schnell einsatzbereit. Die in<br />

einen Aluminiumblock vergossenen Heizstäbe ermöglichen kurze Aufheizzeiten<br />

und eine hohe Langlebigkeit. Dank seines niedrigen Gewichts<br />

von nur 6 Tonnen und der geringen Transportbreite von weniger als<br />

2,50 Metern passt der BF 200 C-2 außerdem auf jeden Lkw. Die als Option<br />

verfügbare Absaugung sorgt für ein zusätzliches Plus an Arbeits- und<br />

Gesundheitsschutz im Asphaltstraßenbau. Zudem ist der kompakte Fertiger<br />

durch sein Zweiplattformenkonzept besonders übersichtlich.<br />

https://www.bomag.com/de-de/<br />

Ihr Partner für mobile Sieb- und Brechanlagen<br />

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Einsatzberatung<br />

Ersatzteile<br />

Finanzierungskonzepte<br />

6|20<strong>23</strong>


38<br />

Technik<br />

METON unterstützt mit seinen temporären Verkehrszeichenbrücken die Instandsetzung der A49 zwischen den<br />

Autobahnkreuzen Kassel-Mitte und Kassel-West.<br />

Fünf temporäre Verkehrszeichenbrücken und einen Ausleger<br />

Verkehrssicherer Wolf Montage errichtet.<br />

Aufbau in Rekordzeit<br />

METON errichtet fünf temporäre<br />

Verkehrszeichenbrücken<br />

Insgesamt fünf temporäre Verkehrszeichenbrücken und einen Ausleger<br />

hat METON auf den Autobahnen A7, A44 und A49 rund um Kassel errichtet.<br />

Bis voraussichtlich Ende 20<strong>23</strong> bleiben die Aufstellsysteme im Einsatz und<br />

unterstützen die Instandsetzung der A49 zwischen den Autobahnkreuzen<br />

Kassel-Mitte und Kassel-West.<br />

Ein kurzes Klick-Geräusch – und schon war<br />

der Riegel der temporären Verkehrszeichenbrücke<br />

auf der Autobahn A49 eingelegt.<br />

„In nur 3,5 Minuten konnten wir das finale Element<br />

in die parallel zueinanderstehenden<br />

Stiele einsetzen“, sagt Andreas Hofmann von<br />

METON. Der Auftraggeber ist der Verkehrssicherer<br />

Wolf Montage aus Hoppstädten-Weiersbach.<br />

Der Kunde verantwortet bei dem<br />

umfangreichen Straßenbauprojekt die Baustellen-<br />

und Verkehrssicherung. Bis voraussichtlich<br />

Ende 2024 dauern die übergeordneten Sanierungsarbeiten<br />

auf der Südtangente an. Seit Mai<br />

20<strong>23</strong> ist auf der A44 und A49 ein Einbahnsystem<br />

eingerichtet, bei dem auch die Produkte<br />

von METON zum Einsatz kommen.<br />

Sowohl die temporären Verkehrszeichenbrücken<br />

als auch der Ausleger wurden für das<br />

Projekt gemietet. Neben der Konstruktion und<br />

Fertigung übernahm METON auch die Montage<br />

der verschiedenen Aufstellsysteme. Auf<br />

der A44 wurden insgesamt drei temporäre Verkehrszeichenbrücken<br />

mit dem Fundamentrahmen<br />

Twin Typ 1 errichtet. Die Aufstellsysteme<br />

wurden bereits mit 40 Quadratmetern Blaubeschilderung<br />

versehen. Das Besondere an den<br />

temporären Verkehrszeichenbrücken sind die<br />

hohe Tragfähigkeit und Stabilität sowie die<br />

Möglichkeit, mit den verstellbaren Mastaufsätzen<br />

ein Gefälle auszugleichen. Allein die dazugehörigen<br />

Fundamentrahmen wiegen 875<br />

Kilogramm pro Stück.<br />

Dass sich ein solch solides Fundament auszahlt,<br />

wird bei einem Blick auf die Maße deutlich:<br />

Die temporären Verkehrszeichenbrücken<br />

auf der A44 haben jeweils eine Spannweite von<br />

15 Metern. An der höchsten Stelle messen sie<br />

eine Höhe von 8,1 Metern. Die Riegel wurden<br />

in einer Höhe von sieben Metern angebracht.<br />

Die Durchfahrtshöhe an der Schildunterkante<br />

beträgt jeweils 4,7 Meter, sodass auch Lkws<br />

problemlos die Verkehrszeichenbrücken passieren<br />

können.<br />

„Aufgrund der sehr engen Platzverhältnisse<br />

kamen auf der A49 andere Aufstellsysteme als<br />

auf der A44 zum Einsatz“, betont Hofmann.<br />

Zwei temporäre Verkehrszeichenbrücken mit<br />

einem langen Fundamentrahmen. Bei diesem<br />

Aufstellsystem misst der Fundamentrahmen in<br />

6|20<strong>23</strong>


Technik<br />

39<br />

wurden auf den Autobahnen A7, A44 und A49 für den<br />

In nur 3,5 Minuten war der Riegel der temporären Verkehrszeichenbrücke auf der Autobahn A49 eingelegt.<br />

Dass das Einsetzen so reibungslos verlief, lag an der guten Vorbereitung. (Quelle: METON)<br />

der Breite nur 0,9 Meter und lässt sich problemlos<br />

auch bei beengten Platzverhältnissen<br />

errichten. Inzwischen wurden an beiden Brücken<br />

25 Quadratmeter Blaubeschilderung<br />

angebracht. Die Spannbreite und Durchfahrtshöhe<br />

sind bei den temporären Verkehrszeichenbrücken<br />

auf der A49 übrigens gleich wie<br />

bei den Modellen auf der A44.<br />

Neben den fünf Verkehrszeichenbrücken<br />

wurde auf der A7 – ebenfalls in der Nähe von<br />

Kassel – ein temporärer, einseitiger Ausleger<br />

mit einem Fundamentrahmen Twin Typ 2 aufgestellt.<br />

Der Kragarmständer ist wie die Verkehrszeichenbrücken<br />

äußerst stabil und tragfähig.<br />

Seine Durchfahrtshöhe ist individuell<br />

verstellbar. Wie die temporären Verkehrszeichenbrücken<br />

wird auch der Ausleger für eine<br />

Blaubeschilderung genutzt.<br />

Der Aufbau der fünf Verkehrszeichenbrücken<br />

und des Auslegers erfolgte an mehreren<br />

Tagen und wurde von einem fünfköpfigen<br />

Montage-Team von METON gestemmt. Die Verkehrssicherung<br />

während des Aufbaus übernahm<br />

der Auftraggeber Wolf Montage. Für das<br />

Setzen der Riegel – einer der finalen Schritte –<br />

waren auf der A49 keine Vollsperrungen, sondern<br />

lediglich Bremsfahrten durch die Polizei<br />

notwendig. „Die Königsdisziplin ist, dass beide<br />

Stiele im Lot zueinanderstehen und sich der<br />

querliegende Riegel problemlos einlegen lässt“,<br />

sagt Hofmann. In schwindelnder Höhe und bei<br />

anbrechender Dunkelheit wurden die Riegel in<br />

Rekordzeit eingesetzt. „Selbst die Einsatzkräfte<br />

waren über unser Tempo erstaunt“, erinnert<br />

sich Hofmann. Voraussichtlich bis Ende des Jahres<br />

bleiben die temporären Verkehrszeichen<br />

noch im Einsatz. Den Abbau der Aufstellsysteme<br />

wird dann ebenfalls METON übernehmen.<br />

www.meton.eu<br />

Mit uns baut man Straßen<br />

www.werwie.com<br />

6|20<strong>23</strong>


40<br />

Technik<br />

Hamm-Tandemwalzen HD+<br />

„Digital ready“ in allen Gewichtsklassen<br />

Sechs neue Walzen-Modelle für den Asphaltbau<br />

mit 7 t bzw. 8 t Einsatzgewicht ergänzen die Serie<br />

HD+ von Hamm: Die Modelle HD+ 70 und HD+<br />

80 erfüllen die Anforderungen der Abgasstufe<br />

UN ECE R96 (EPA Tier 3). Die Modelle HD+ 70i und<br />

HD+ 80i (EPA Tier 4/EU Stage V) stattet Hamm<br />

serienmäßig mit dem Bedienkonzept Easy Drive<br />

aus. So wie alle anderen Tier-4-/Stage-V-Maschinen<br />

der Serie HD+ sind sie „digital ready“. Das bedeutet,<br />

entsprechende Schnittstellen ermöglichen<br />

die Nutzung digitaler Anwendungen.<br />

Die neuen Modelle HD+ 70 und HD+ 80 verfügen über einen 55,4<br />

kW starken Motor. Hamm bietet die Tandemwalzen als Vibrations-,<br />

Oszillations- und Kombiwalzen an. Sie verdichten wirtschaftlich und bieten<br />

die gleichen hervorragenden Fahr- und Bedieneigenschaften wie die<br />

schwereren Walzen dieser Serie. Aufgrund ihrer kompakten Abmessungen<br />

können die sechs Modelle selbst in engen Baustellen problemlos<br />

manövrieren.<br />

Das Bedienkonzept Easy Drive ist künftig auch in der 7- und 8-t-Klasse<br />

der Serie HD+ verfügbar. Hamm stattet die Modelle HD+ 70i und HD+<br />

80i (EPA Tier 4/EU Stage V) serienmäßig damit aus. Ergonomie und Komfort<br />

für die Bediener wurden somit auch in diesen Maschinen auf ein<br />

neues Niveau gehoben.<br />

Hamm hat früh die Möglichkeiten der Digitalisierung zur Steigerung<br />

der Verdichtungsqualität erkannt. Darum bietet der Hersteller für die<br />

verschiedenen Baureihen Schnittstellen zur Anbindung von Telematikund<br />

Flottenmanagementsystemen an sowie für Smart Doc, die App für<br />

Verdichtungskontrolle und -dokumentation. In der Serie HD+ können<br />

künftig alle Modelle mit Motoren gemäß EPA Tier 4/EU Stage V, also auch<br />

die HD+ 70i und HD+ 80i, entsprechend ausgestattet werden. Damit sind<br />

in allen Gewichtsklassen Modelle mit digitalen Schnittstellen verfügbar.<br />

Hamm bringt mit der HD+ 70 und der HD+ 80 sechs neue Modelle in der 7-tund<br />

8-t-Klasse auf den Markt. Sie bieten Verdichtung auf technisch höchstem<br />

Niveau.<br />

Eigenüberwachung und Qualitätssteigerung<br />

Für die Serie HD+ steht unter anderem die kostenlose App Smart Doc zur<br />

Verfügung. Diese überträgt per Bluetooth über eine Schnittstelle relevante<br />

Betriebsdaten der Walze an ein Smartphone oder Tablet. Dort sieht<br />

der Bediener in Echtzeit, wie sich die Verdichtung entwickelt. Dabei verknüpft<br />

die App die Maschinendaten mit der GNSS-Position. Der speziell<br />

auf das System abgestimmte Smart Receiver sorgt dabei für exakte Positionsinformationen.<br />

Zudem erstellt die App Smart Doc aus den Daten<br />

Verdichtungs-Reports im PDF-Format. Damit eignet sie sich für die Eigenüberwachung<br />

genauso wie für die flächendeckende Verdichtungskontrolle<br />

(FDVK). Ab Herbst 20<strong>23</strong> kann Smart Doc außerdem die Daten aller<br />

Walzen auf einer Baustelle bündeln. Dann wird auf jedem Endgerät im<br />

Verbund einer Baustelle die vom Team insgesamt erzielte Verdichtung<br />

angezeigt. Auch die Bauleitung kann das Ergebnis in Echtzeit verfolgen.<br />

Wirtschaftlichkeit durch Telematik<br />

Weiteres Potenzial für mehr Wirtschaftlichkeit ergibt sich durch das John<br />

Deere Operations Center für Baumaschinen, der zentralen Plattform für<br />

digitale Lösungen der Wirtgen Group. Damit lassen sich komplette Baustellen<br />

managen – planen, überwachen, instand halten und analysieren.<br />

So werden auch die Betreiber von Walzen unter anderem bei der Wartung<br />

und Diagnose oder der gezielten Analyse des Betriebs- und Nutzerverhaltens<br />

unterstützt. Durch regelmäßige Wartung erhöht sich die Verfügbarkeit<br />

der Walzen. Gleichzeitig werden ungeplante Ausfälle, oft verbunden<br />

mit Transportkosten und Organisationsaufwand, vermieden.<br />

Neue Splittstreuer<br />

Die Modelle HD+ 70i und HD+ 80i von Hamm sind ab Sommer 20<strong>23</strong> serienmäßig<br />

mit einem Easy-Drive-Fahrerstand ausgestattet. Damit vereint Hamm Ergonomie,<br />

Sicherheit und Komfort. (Quelle: Wirtgen Group)<br />

Mit neuen Linien- und Tellerstreuern bietet Hamm zudem praxisgerechte<br />

Lösungen für das Abstreuen von Deckschichten. Die Linienstreuer erzeugen<br />

ein gleichmäßiges Streubild, dessen Streubreite präzise eingestellt<br />

und eingehalten wird. Die Streumenge wird abhängig von der Fahrgeschwindigkeit<br />

reguliert und ist selbst bei schnellerer Fahrt oder bei Neigung<br />

konstant. Alle Streuer können komfortabel mit einer Schnellkupplung<br />

an- und abmontiert werden.<br />

https://www.wirtgen-group.com/de-de/unternehmen/hamm/<br />

6|20<strong>23</strong>


Technik<br />

41<br />

Vögele MINI-Serie<br />

Große Nachfrage für kleine Fertiger<br />

Vögele verzeichnet seit dem Beginn der Auslieferung<br />

seiner dieselbetriebenen Modelle MINI 500 und MINI<br />

502 eine hohe Nachfrage nach seinen kleinsten Fertigern.<br />

Die auf der Bauma 2022 vorgestellten Kleinstfertiger<br />

bieten Einbaubreiten von 0,25 m bis 1,8 m<br />

und eignen sich damit optimal, um selbst schmalste<br />

Baumaßnahmen maschinell umzusetzen. Die elektrisch<br />

betriebenen Modelle MINI 500e und MINI 502e sind ab<br />

2024 verfügbar.<br />

Mit dem Raupenfertiger MINI 500 und der Radversion MINI 502 hat<br />

Vögele sein Produktprogramm nach unten hin abgerundet: Die<br />

kleinsten Straßenfertiger des Herstellers ergänzen die Mini-Class-Modelle<br />

SUPER 700i und SUPER 800i und sind für besonders kleinflächige<br />

Baumaßnahmen auf engstem Raum prädestiniert.<br />

Vögele hat seine kleinsten Straßenfertiger, den Raupenfertiger MINI 500 und<br />

den Radfertiger MINI 502, erfolgreich in den europäischen Markt eingeführt.<br />

Die elektrisch betriebenen Modelle MINI 500e und MINI 502e folgen 2024.<br />

Klein, leicht und wendig<br />

Mit einer Grundbreite von nur 0,90 m und Arbeitsbreiten von 0,25 m bis<br />

1,8 m eignen sie sich unter anderem für den Einbau zwischen Bahngleisen,<br />

das Verschließen von schmalen Gräben oder den Bau von Fuß- und<br />

Radwegen. Auf diese Weise können Bauunternehmen selbst kleinste<br />

Maßnahmen maschinell umsetzen – und damit effizienter, komfortabler<br />

und qualitätssicherer als manuell. Gerade bei langen Strecken mit geringer<br />

Breite, etwa beim Glasfaserausbau oder der Instandsetzung von<br />

Leitungen, ist das hilfreich.<br />

Der MINI 500 und MINI 502 bieten mit ihrem wassergekühlten Zwei-<br />

Zylinder-Dieselmotor eine Leistung von 10,2 kW. Beide Maschinen verfügen<br />

über einen sehr kleinen Wenderadius und benötigen nur wenig<br />

Platz zum Rangieren. Mit ihren kompakten Abmessungen und einem<br />

Gewicht von nur rund 1.200 kg (Radversion) und 1.400 kg (Raupenversion)<br />

sind die Fertiger zudem besonders leicht zu transportieren. Über<br />

den Aufnahmebehälter mit Trichterklappen lassen sich die Fertiger<br />

außerdem einfach per Radlader oder Bagger beschicken.<br />

Erste Einsätze mit den neuen Mini-Fertigern: Der MINI 500 und der MINI 502<br />

eignen sich optimal für kleinflächige Baumaßnahmen und Arbeiten auf<br />

engstem Raum. (Quelle: Wirtgen Group)<br />

E-Power-Modelle 2024<br />

„Der Marktstart in Europa war bislang sehr erfolgreich, die Nachfrage ist<br />

hoch“, sagt Marcio Cavalcanti Happle, Head of Sales, Local Marketing and<br />

Product/Customer Support bei Vögele. „Mit unserem kompletten Fertiger-<br />

und Bohlenprogramm decken wir jetzt Mindest- und Maximal-Arbeitsbreiten<br />

von 0,25 m bis 18 m ab.“ Nach dem Marktstart in Europa<br />

erweitert Vögele das Vertriebsgebiet der dieselbetriebenen Fertiger<br />

sukzessive. 2024 folgen dann die Modelle mit batterie-elektrischem<br />

Antrieb: der MINI 500e und der MINI 502e.<br />

https://www.wirtgen-group.com/de-de/unternehmen/voegele/<br />

FUGENVERGUSS<br />

MATERIALIEN & GERÄTE VON A-Z<br />

NADLER STRASSENTECHNIK GMBH<br />

FRAUNHOFERSTR. 3 - 85301 SCHWEITENKIRCHEN<br />

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MAIL STRASSENTECHNIK.DE<br />

STRASSENTECHNIK.DE<br />

6|20<strong>23</strong>


42<br />

Technik<br />

Cargill Anova<br />

Umweltproduktdeklarationen für biobasierte Additive<br />

Cargill hat für die Asphaltadditive der Anova-Produktlinie eine verifizierte Ökobilanz (LCA) sowie Umweltproduktdeklarationen<br />

(EPD) erstellen lassen. Damit reagiert der Anbieter von Asphaltlösungen auf den europa- und weltweiten<br />

Trend, dass immer mehr Straßenbaubehörden und Einbauunternehmen die Umweltauswirkungen von<br />

Asphaltstraßenbauprojekten bewerten.<br />

Die Ökobilanz (LCA) der Anova-Asphaltadditive<br />

und ihrer Herstellungsprozesse<br />

wurden von der auf Ökobilanzierung spezialisierten<br />

niederländischen Firma Ecochain<br />

gemäß ISO 14040:20<strong>06</strong> und ISO 14044:20<strong>06</strong><br />

ermittelt. Zweck der darauf basierenden<br />

Umweltproduktdeklarationen (EPD) ist es, vergleichbare<br />

und von Dritten überprüfte Daten<br />

über die Umweltleistung von Produkten und<br />

Dienstleistungen aus der Lebenszyklusperspektive<br />

bereitzustellen.<br />

Mit dem Anova-Rejuvenator, dem<br />

Warm-Mix-Additiv und dem Rheologiemodifikator<br />

können Asphalte unter Zugabe von<br />

Asphaltgranulat mit abgesenkter Temperatur<br />

Cargill reagiert mit den Umweltproduktdeklarationen (EPD) für seine Anova-Asphaltadditive auf den Trend,<br />

die Umweltauswirkungen im Asphaltstraßenbau zu berechnen. (Quelle: Cargill)<br />

Der Anova-Rejuvenator unterstützt bei der maximalen<br />

Wiederverwendung von Ausbau<strong>asphalt</strong>.<br />

Das Anova Warm-Mix-Additiv erlaubt eine Temperaturabsenkung<br />

in der Asphaltherstellung von bis zu<br />

40 Grad Celsius.<br />

hergestellt und eingebaut werden. Die von<br />

Ecochain ermittelten Daten ermöglichen<br />

Berechnungen, wie weit diese Additive dazu<br />

beitragen können, die Umweltauswirkungen<br />

von Asphaltmischgütern zu reduzieren.<br />

Nachhaltigkeit als Vergabekriterium<br />

Die abgesicherten, produktspezifischen Werte<br />

zum CO₂-Fußabdruck können einbezogen werden,<br />

wenn Emissionen für Straßenbauprojekte<br />

berechnet werden. Ein Verständnis dieser Auswirkungen<br />

trägt dazu bei, der Verantwortung<br />

gegenüber dem weltweiten Klimawandel<br />

gerecht zu werden und die Treibhausgasemissionen<br />

im Asphaltstraßenbau zu reduzieren.<br />

Seit Längerem weisen der europäische Asphaltverband<br />

EAPA, der DAV und andere nationale<br />

Asphaltverbände darauf hin, dass Nachhaltigkeit<br />

als Vergabekriterium im Straßenbau an<br />

Bedeutung zunimmt.<br />

„Die Veröffentlichung der EPDs für unsere<br />

Produkte ist ein wesentlicher Schritt, deren<br />

Nachhaltigkeitswirkung nachzuweisen“, sagt<br />

Justin Black, Global Category Leader für Cargill<br />

Asphalt Solutions. „Unsere gesamte Branche<br />

konzentriert sich zu Recht auf Nachhaltigkeit.<br />

Die Zahlen zum Treibhauspotenzial für Zusatzstoffe,<br />

wie sie Cargill in seinen EPDs für biobasierte<br />

Additive bereitstellt, sind ein wichtiger<br />

Puzzleteil“, fügt David Needham, Business<br />

Manager bei Core Additive Technologies in<br />

Großbritannien, hinzu. <br />

•<br />

EPD online anfordern<br />

Die EPDs für die Anova-Asphaltadditive<br />

entsprechen den Normen ISO<br />

14025 und EN 15804 + A2. Sie sind<br />

beim niederländischen Programmbetreiber<br />

MRPI (Milieu Relevante Protect<br />

Informatie) registriert und können<br />

online angefordert werden.<br />

https://www.cargill.com/bioindustrial/<br />

epd-request-form<br />

6|20<strong>23</strong>


Technik<br />

43<br />

Vibration nach Maß<br />

Verdichtung auf<br />

der Brücke<br />

Das Verdichten von Asphalt auf<br />

einer Brücke ist eine sensible Angelegenheit.<br />

Der Bediener der Walze<br />

muss genau das richtige Maß an Vibration<br />

aufbringen. Zu wenig Kraft<br />

und das Verdichtungsziel wird nicht<br />

erreicht, zu viel und die Brücke kann<br />

Schaden nehmen oder aufschwingen,<br />

was den Einbau erheblich erschwert.<br />

Vor einer solchen Herausforderung standen<br />

die Arbeiter bei einer Brückenreparatur<br />

auf der Straße II/268 bei Mnichovo Hradiště-<br />

Mimoň in der Tschechischen Republik. Nach<br />

Reparaturarbeiten an der Brücke musste eine<br />

neue Asphaltdeckschicht aufgebracht werden.<br />

Verantwortlich für den Asphalteinbau war die<br />

Firma USK Mladá Boleslav.<br />

Eine Ammann-EasyBatch-Asphaltmischanlage<br />

lieferte das Asphaltmischgut. Die mobile<br />

Anlage hat eine Kapazität von 120 t/Stunde. Sie<br />

arbeitet mit Kaltzugabe und verfügt über eine<br />

Vorrichtung für die Einbringung von Additiven.<br />

Mit dem Asphaltmischgut wurde ein Ammann<br />

AFT-700-3-Asphaltfertiger mit Raupenfahrwerk<br />

beschickt. Der Fertiger baute eine 4,5<br />

cm dicke Asphaltdeckschicht auf einer Länge<br />

von 150 Metern und einer Breite von 9 Metern<br />

ein. Etwa 170 Tonnen Asphaltmischgut wurden<br />

auf der Brücke eingebaut.<br />

Brückenreparatur in Tschechien: Bei der dynamischen Verdichtung kommt es darauf an, das richtige Maß<br />

für die Vibration zu finden. (Quelle: Ammann)<br />

Dann kam der Moment der Wahrheit: die<br />

Verdichtung. Eine Ammann-ARX-110-Tandemwalze<br />

übernahm die Verdichtung hinter dem<br />

Fertiger. Die Maschine verfügt über eine<br />

robuste, zweistufige Vibration und eine einfache<br />

Einstellung von Amplitude und Frequenz.<br />

Die Mannschaft von USK Mladá Boleslav nutzte<br />

das optionale ACEforce Intelligent Compaction<br />

System, das eine Reihe von Funktionen wie<br />

Messung und Dokumentation, Bewertung der<br />

Materialsteifigkeit bietet. Die Bedienerführung<br />

zeigt den Verlauf der Verdichtung an.<br />

Diese Information erwies sich beim Verdichten<br />

auf der Brücke als hilfreich. Der Bediener<br />

konnte die Oberfläche vorsichtig bearbeiten<br />

und anhand der Daten zugleich beurteilen,<br />

dass eine ordnungsgemäße Verdichtung<br />

erreicht wurde. Die Maschine arbeitete in der<br />

niedrigsten Vibrationsstufe, eine Vorgehensweise,<br />

die der Bediener ohne ACEforce nicht für<br />

möglich gehalten hätte. Das Endergebnis war<br />

eine ebene, gut verdichtete Straßendecke.<br />

www.ammann.com<br />

AFT 700-3<br />

EU Stage V | EU Stage IIIA<br />

Betriebsgewicht: 18.500 kg<br />

Standard-Breite: 2.550–6.000 mm<br />

Max. Arbeitsbreite: 9.000 mm<br />

ARX 110<br />

EU Stage V | EU Stage IIIA<br />

Betriebsgewicht: 10.560 kg<br />

Höchstgewicht: 12.010 kg<br />

Bandagenbreite: 1.680 mm<br />

Motor: Deutz TCD 3.6 L4 - 74.4 kW<br />

6|20<strong>23</strong>


44 Einkaufsführer – Wer bietet was?<br />

Baustoffe<br />

Komponenten<br />

Produktion<br />

HBM Asphalt GmbH<br />

www.hbm-<strong>asphalt</strong>.de<br />

Als mittelständisches Unternehmen sind wir<br />

in der Asphaltproduktion und Rohstoffgewinnung<br />

tätig. Wir sind Betreiber von drei<br />

Asphalt mischanlagen mit Produktionsstandorten<br />

in Mittelhessen und Nordrhein­Westfalen<br />

sowie einem Diabas­Steinbruch in Mittelhessen.<br />

Als Asphaltmischgut­ und Rohstoffproduzent<br />

tragen wir zusammen mit Ihnen<br />

als Bauherr zur Entwicklung und Erhaltung<br />

der Verkehrsinfrastruktur bei.<br />

Für Ihr Anliegen sprechen Sie uns gerne an:<br />

HBM Asphalt GmbH<br />

Perfstraße 34 · 35<strong>23</strong>9 Steffenberg<br />

Vertrieb Tel.: + 49 641 97198-641 oder -642<br />

Zentrale Disposition Tel.: +49 6464 310<br />

info@hbm-<strong>asphalt</strong>.de · www.hbm-<strong>asphalt</strong>.de<br />

MHI Naturstein &<br />

Baustoffservice GmbH<br />

Wir liefern aspha­min zur Herstellung von<br />

Niedrigtemperatur­Asphalt oder als Verdichtungshilfe<br />

bei schwierigen Einbaubedingungen<br />

wie Kälte, Wind, langen Lieferwegen,<br />

Handeinbau oder hochstandfestem Asphalt.<br />

MHI Naturstein & Baustoffservice GmbH<br />

Main-Kinzig-Str. 30<br />

63607 Wächtersbach<br />

Tel. +49 6053 6189-0<br />

Fax +49 6053 6189-14<br />

info@mhi-nbs.de<br />

www.aspha-min.de<br />

EAG Einfach Aufbereiten GmbH<br />

www.einfach-aufbereiten.de<br />

Einfach (selbst) aufbereiten.<br />

Als Asphalthersteller mit 8 Mischwerken wissen<br />

wir wie Brechkosten gesenkt und Prozesse flexibel<br />

gestaltet werden. Mit einfacher und robuster<br />

Siebtechnik bieten wir die Aufbereitungslösung<br />

von der Deck­ bis zur Tragschicht.<br />

Überzeugt von unseren Baustoff­Recyclingsieben<br />

sind nicht nur wir, sondern bereits weit<br />

über 100 Kunden bei denen sich die Investition<br />

meist im Jahr der Anschaffung amortisiert hat.<br />

Gerne sprechen Sie uns zur Beratung Ihres<br />

RC­Managements an.<br />

Kontakt: Tel. 0351/8845740<br />

einfach-aufbereiten@bhs-dresden.de<br />

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Naturbaustoffe mit Gestaltungscharakter<br />

rund um den Straßen­ und Tiefbau wie beispielsweise<br />

Natursteinpflaster, Granitborde<br />

oder Gabionenschotter.<br />

MHI Naturstein & Baustoffservice GmbH<br />

Main-Kinzig-Str. 30<br />

63607 Wächtersbach<br />

Tel. +49 6053 6189-0<br />

Fax +49 6053 6189-14<br />

info@mhi-nbs.de<br />

www.mhi-nbs.de<br />

Ruthmann GmbH<br />

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Aktiviertes Gummimodifiziertes Bitumengranulat<br />

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RUTHMANN GmbH · Tel. +49 2433 90490<br />

info@ruthmann.info · www.ruthmann.info<br />

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Scharnhorststraße 22<br />

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Tel. +49 <strong>23</strong><strong>06</strong> 3019757<br />

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Energietechnik<br />

Kessel für<br />

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Basierend auf nun mehr als 75 Jahren Erfahrung<br />

im Bereich der industriellen Wärmetechnik,<br />

bieten wir maßgeschneiderte<br />

Lösungen für Ihre Prozess­Wärme.<br />

Egal ob groß oder klein, Dampf, Wasser oder<br />

Thermoöl – wir verfügen über das Knowhow<br />

für die komplette Planung, Fertigung und die<br />

Inbetriebnahme Ihrer Wärmeversorgungsanlage.<br />

BBS GmbH<br />

Benzstr. 6 · 71691 Freiberg am Neckar<br />

Tel.: +49 7141 688 986 0<br />

Fax: +49 7141 688 986 86<br />

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Messtechnik<br />

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(BIM-kompatibel):<br />

– Schichtdickenmessgerät MIT­SCAN­T3<br />

– MIT­Dübellagenmessgeräte<br />

– MIT­Kabelsucher<br />

– Reflektoren lt. StLK und TP D­StB 12<br />

– Software<br />

– Kalibrier­ und Reparaturservice<br />

– Schulungen<br />

MIT Mess- und Prüftechnik GmbH<br />

Gostritzer Straße 63 • 01217 Dresden<br />

Tel. +49 351 87181-25<br />

Fax +49 351 87181-27<br />

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Getreu dem Motto:<br />

„Asphalt muss nicht immer schwarz sein“<br />

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33154 Salzkotten<br />

Mobil. +49 172 3767646<br />

Tel. +49 5258 991515<br />

ralf.schrewe@bps-salzkotten.de<br />

www.<strong>asphalt</strong>einfaerbung.de


Einkaufsführer – Wer bietet was?<br />

45<br />

Produktion<br />

Produktion<br />

Prüfung<br />

Karl-Heinz Boemke<br />

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• Asphaltgeräte<br />

• Messräder, Bitumenkocher<br />

für 15 Liter Vergussmasse­Eimer<br />

• Bitumeneimer mit Ausguss<br />

• Katalog auf Anfrage<br />

Karl-Heinz Boemke<br />

Volkmaroder Straße 38<br />

D-38104 Braunschweig<br />

Tel. +49 531-376989 oder 373808<br />

Fax +49 531-374530<br />

info@boemke.eu<br />

www.boemke.eu<br />

MHI Naturstein &<br />

Baustoffservice GmbH<br />

Wir liefern Reparatur<strong>asphalt</strong> zur einfachen<br />

und dauerhaften Beseitigung von Schlaglöchern<br />

und Frostschäden bzw. zur Herstellung<br />

von Anrampun gen, Anschlüssen oder<br />

kleineren Be festigungen.<br />

MHI Naturstein & Baustoffservice GmbH<br />

Main-Kinzig-Str. 30<br />

63607 Wächtersbach<br />

Tel. +49 6053 6189-0<br />

Fax +49 6053 6189-14<br />

info@mhi-nbs.de<br />

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Eckardt & Sohn GmbH<br />

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Ihr kompetener Partner für die<br />

Baustoffprüfung – seit über 40 Jahren!<br />

Unser Lieferprogramm umfasst u.a.:<br />

• Prüfgeräte für<br />

– Asphalt und Bitumen<br />

– Beton, Mörtel und Zement<br />

– Boden und Gestein<br />

– Wasser und Abwasser<br />

• Labormöbel / Laborcontainer<br />

• allgemeine Laborgeräte / Zubehör<br />

• Service / Reparaturen<br />

Eckardt & Sohn GmbH<br />

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Schlenkhoffs Weg 10 · 59269 Beckum<br />

Tel. 02521/93 60-0 · Fax 02521/93 60-20<br />

info@labor-technik.de · www.labor-technik.de<br />

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dem Laufenden!<br />

8 x im Jahr ab 120,– Euro<br />

Fachzeitschrift für Herstellung und Einbau von Asphalt<br />

Die Fachzeitschrift „<strong>asphalt</strong>“ vertritt als offizielles Organ des<br />

Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. und seiner Regionalverbände<br />

sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die<br />

Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden sowie<br />

der damit verbundenen Industrie. Thematische Schwerpunkte der<br />

„<strong>asphalt</strong>“ sind praxisnahe Fachartikel, Berichte und Reportagen.<br />

Offizielles<br />

Organ von:<br />

• Wirtschaft und Politik mit<br />

Auswirkungen auf die<br />

Asphaltbranche<br />

• Entwicklungen und<br />

Tendenzen in der<br />

Verkehrspolitik<br />

• Neue Einbauverfahren<br />

• Neuerungen in der<br />

Maschinentechnik<br />

• Wiederverwendung<br />

• Lärmreduzierung<br />

• Interessante Bauvorhaben<br />

• Neue Regelwerke für die<br />

Asphaltbranche<br />

• Aus dem Asphaltmischwerk<br />

• Neues aus dem Prüflabor<br />

• Arbeitssicherheit und<br />

Gesundheitsschutz<br />

Für alle Bereiche wird umfassend über Forschung und Entwicklung,<br />

Unternehmen, Verbände, Institutionen und Personen sowie über<br />

Literatur und Veranstaltungen berichtet.<br />

Stein­Verlag Baden­Baden GmbH, Josef­Herrmann­Straße 1–3, D­76473 Iffezheim<br />

Tel.: +49 7229 6<strong>06</strong>­0, info@stein­verlagGmbH.de, www.stein­verlagGmbH.de<br />

Abonnement-Bestellung online: shop.stein-verlagGmbH.de<br />

6|20<strong>23</strong>


46<br />

Zu guter Letzt<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

Ammann Schweiz AG, 4904 Langenthal, SCHWEIZ --------------Umschlagseite 2<br />

FMA Ullrich GmbH & Co. KG, 24941 Flensburg ------------------ Titel + Seite 4<br />

GIPO AG, 6462 Seedorf, SCHWEIZ -----------------------------Seite 27<br />

infraTest Prüftechnik GmbH, 74336 Brackenheim -------------------Seite 25<br />

J. Rettenmaier & Söhne GmbH & Co. KG, 73494 Rosenberg --------------Seite 11<br />

MAP GmbH, 68804 Altlußheim ------------------------------Seite 17<br />

Moerschen Mobile Aufbereitung GmbH, 47877 Willich-Anrath ------------Seite 37<br />

Nadler Straßentechnik GmbH, 85301 Schweitenkirchen ----------------Seite 41<br />

ORIS SAS, 75008 Paris, FRANKREICH ---------------------------Seite 29<br />

Q Point GmbH, 1030 Wien, ÖSTERREICH -------------------------Seite 33<br />

Rheinbraun Brennstoff GmbH, 50226 Frechen ----------------Umschlagseite 4<br />

Schmitz Cargobull AG, 48612 Horstmar ------------------------- Seite 7<br />

Simpson Strong-Tie GmbH, 61<strong>23</strong>1 Bad Nauheim --------------------Seite 19<br />

VESF e.V. Verband Europäischer Straßenfräsunternehmen,<br />

56651 Niederdürenbach -------------------------------Seite 31<br />

werwie GmbH, 54329 Konz --------------------------------Seite 39<br />

WestWood Kunststofftechnik GmbH, 32469 Petershagen/Lahde ----------- Seite 9<br />

Ausblicke auf die nächste Ausgabe<br />

Vorschau <strong>asphalt</strong> 7|20<strong>23</strong><br />

Tüchtig Asphalt am schrägen Deich<br />

Der ostfriesische Touristenort Norddeich<br />

liegt gleich an der Nordseeküste. Ein<br />

Teil des Deckwerks, das den Deich zu See<br />

hin schützt, ist eine Asphaltfläche. Bei<br />

deren Ertüchtigung hat die Asphaltkolonne<br />

von Tell Bau einen tollen Ausblick –<br />

und Schräglage.<br />

(Quelle: DAV)<br />

Messe im Rückblick: Die NordBau 20<strong>23</strong><br />

Wasser als Herausforderung für den<br />

Städtebau, Start-ups stellen sich und ihre<br />

Dienstleistungen vor und Maschinen­<br />

Hersteller zeigen ihre Neuheiten – mit<br />

Trend zum E-Antrieb. Das war die<br />

NordBau vom 6. bis 10. September 20<strong>23</strong><br />

in Neumünster.<br />

(Quelle: DAV)<br />

Foto: Fotolia (centrodigitale.com)<br />

IMPRESSUM<br />

Chefredakteur<br />

Sebastian Quillmann<br />

Leiter Öffentlichkeitsarbeit DAV<br />

Deutscher Asphaltverband (DAV) e.V.<br />

Ennemoserstraße 10<br />

53119 Bonn<br />

Tel.: +49 228 97965-19<br />

quillmann@<strong>asphalt</strong>.de<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

Herausgeber<br />

Deutscher Asphaltverband (DAV) e.V.<br />

Ennemoserstraße 10<br />

53119 Bonn<br />

Tel.: +49 228 97965-0<br />

dav@<strong>asphalt</strong>.de<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

Technische Redaktion<br />

Andreas Stahl<br />

Verlagsanschrift<br />

Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />

Josef-Herrmann-Straße 1–3<br />

76473 Iffezheim<br />

Tel.: +49 7229 6<strong>06</strong>-0<br />

<strong>asphalt</strong>@stein-verlagGmbH.de<br />

www.stein-verlagGmbH.de<br />

Geschäftsleitung<br />

Dr.-Ing. Friedhelm Rese<br />

Herstellung/Layout<br />

Ines Merkel<br />

Tel.: +49 7229 6<strong>06</strong>-<strong>23</strong><br />

ines.merkel@stein-verlagGmbH.de<br />

Anzeigenverkauf<br />

Grimm Kommunikation<br />

Susanne Grimm-Fasching<br />

Tel.: +49 8364 9860-79<br />

Mobil: +49 162 9094328<br />

susanne.grimm@<br />

stein-verlagGmbH.de<br />

Fachzeitschrift für Herstellung<br />

und Einbau von Asphalt<br />

Organ von:<br />

Anzeigen- u. Vertriebskoordination<br />

Anke Schmale<br />

Tel.: +49 7229 6<strong>06</strong>-24<br />

anke.schmale@stein-verlagGmbH.de<br />

Anzeigenpreise<br />

Preisliste Nr. 9 gültig ab 01.01.20<strong>23</strong><br />

Technische Herstellung<br />

W. Kohlhammer Druckerei<br />

GmbH + Co. KG, Stuttgart<br />

Bezugspreis<br />

Jahresabonnement<br />

Inland: 120,00 €, inkl. Versand kosten<br />

und zzgl. ges. MwSt.;<br />

Ausland: 130,00 €, inkl. Versandkosten.<br />

Bei Vorlage der Immatrikulationsbescheinigung<br />

erhalten Studenten 50 %<br />

Rabatt auf den Zeitungs nettopreis. Die<br />

Mitglieder des Deutschen Asphaltverbandes<br />

(DAV) e.V. erhalten die Zeitschrift<br />

als Mitglieder-Abonnement. Der<br />

Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />

Erscheinungsweise<br />

8 Ausgaben im Jahr 20<strong>23</strong>:<br />

1 (Februar), 2 (März), 3 (April),<br />

4 (Juni), 5 (August), 6 (September),<br />

7 (November), 8 (Dezember)<br />

Mit Namen des Verfassers ge kennzeichnete<br />

Beiträge sind nicht unbedingt die<br />

Meinung der Re daktion. Die Redaktion<br />

über nimmt keine Haftung für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte. Sie<br />

behält sich die redaktionelle<br />

Bearbeitung eingesandter Manuskripte<br />

und Leserbriefe ausdrücklich vor. Nachdruck,<br />

auch aus zugsweise, nur mit<br />

Genehmigung des Verlages.<br />

Alle Rechte © Stein-Verlag<br />

Baden-Baden GmbH, Iffezheim<br />

20<strong>23</strong> (58. Jahrgang)<br />

ISSN 0945-6228<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

Nachrichten der<br />

European Asphalt Pavement Association (E.A.P.A.)<br />

www.EAPA.org<br />

6|20<strong>23</strong>


Zu guter Letzt 47<br />

Buchtipp<br />

Route 66 – Ein Roadtrip durch<br />

das automobile Herz der USA<br />

Chrom und Asphalt – die Route 66 und klassische<br />

amerikanische Straßenkreuzer<br />

gehören zusammen. Entlang der weltberühmten<br />

Ost-West-Route ist das automobile Erbe der<br />

USA präsent wie an kaum einem anderen Ort.<br />

Der Fotograf André Poling ist Freunden von<br />

Bildbänden ein Begriff durch seine Aufnahmen<br />

historischer Straßenbahnen in Lissabon. Nun<br />

hat er dem amerikanischen Traum ein Denkmal<br />

gesetzt. Schriftstellerin Sabine Weiß begleitet<br />

die Fotografien mit lebendigen Texten. Die<br />

Autorin historischer Romane schlägt die Brücke<br />

zwischen Geschichte und Gegenwart der<br />

Route 66. Daneben stehen Automobile aller Art<br />

im Fokus. Texte des US-Car-Spezialisten Sönke<br />

Priebe ergänzen das Bild des American Way of<br />

Drive.<br />

André Poling / Sabine Weiß<br />

„Route 66 – Ein Roadtrip durch das<br />

automobile Herz der USA“<br />

Motorbuch Verlag, 29,90 Euro<br />

208 Seiten, 300 Fotografien<br />

Hardcover, 24 x 27 cm<br />

ISBN 978-3-613-04436-4<br />

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der mineralischen Baustoff-, Asphalt- und<br />

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Diese sind auch in unserem Zeitschriften-<br />

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Josef-Herrmann-Straße 1–3 | D-76473 Iffezheim | Tel.: +49 7229 6<strong>06</strong>-0<br />

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6|20<strong>23</strong>


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