28.09.2023 Aufrufe

asphalt 06/23

Die Fachzeitschrift asphalt vertritt als offizielles Organ des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden Industrie. Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen aus den Bereichen Wirtschaft und Politik mit Auswirkungen auf die Asphaltbranche sowie Entwicklungen und Tendenzen in der Verkehrspolitik, Neue Einbauverfahren, Neuerungen in der Maschinentechnik, Wiederverwendung, Lärmreduzierung, interessante Bauvorhaben, neue Regelwerke für die Asphaltbranche, aus dem Asphaltmischwerk, Neues aus dem Prüflabor und Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

Die Fachzeitschrift asphalt vertritt als offizielles Organ des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden Industrie. Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen aus den Bereichen Wirtschaft und Politik mit Auswirkungen auf die Asphaltbranche sowie Entwicklungen und Tendenzen in der Verkehrspolitik, Neue Einbauverfahren, Neuerungen in der Maschinentechnik, Wiederverwendung, Lärmreduzierung, interessante Bauvorhaben, neue Regelwerke für die Asphaltbranche, aus dem Asphaltmischwerk, Neues aus dem Prüflabor und Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

12<br />

Aktuell<br />

Frauen am Bau<br />

„Der Bau ist längst<br />

keine Männerdomäne<br />

mehr“<br />

Der Bau, eine reine Männerdomäne? Frauen in der Unternehmensgruppe<br />

STORZ sind beste Beispiele dafür, dass die Baubranche keineswegs mehr<br />

nur für Männer attraktiv ist. „Frauen am Bau haben Zukunft“, sagt Susanne<br />

Gräfin Kesselstatt, geschäftsführende Gesellschafterin des DAV-Mitgliedsunternehmens.<br />

Jessica Kanzinger (Quelle: STORZ/Beck)<br />

Die beiden Kraftfahrerinnen Jessica<br />

Kanzinger und Sabine Fröhlich sind beste<br />

Beispiele für diese Entwicklung. Sie arbeiten<br />

bei CONVIA, der Logistik-Tochter von STORZ.<br />

Katharina Beck von STORZ hat mit ihnen<br />

gesprochen.<br />

Wie lange arbeitet ihr schon bei CONVIA<br />

Logistik und was sind eure Aufgaben?<br />

Jessica Kanzinger: Ich bin seit zwei Jahren bei<br />

CONVIA und transportiere mit dem Sattelzug<br />

Baumaterialien zu unseren Baustellen.<br />

Sabine Fröhlich: Ich fahre insgesamt schon 22<br />

Jahre für die CONVIA, zwölf Jahre davon als<br />

Selbstständige. Mit meinem Vier-Achser beliefere<br />

ich unsere Baustellen und führe auch vor<br />

Ort unterschiedliche Tätigkeiten aus.<br />

Wichtig ist, dass das Interesse<br />

für den Beruf da ist und dass man<br />

ein gewisses technisches Verständnis<br />

mitbringt. Ich persönlich<br />

arbeite mit Leib und Seele auf<br />

dem Bau.<br />

Warum habt ihr euch für den Beruf als Kraftfahrerin<br />

entschieden?<br />

Kanzinger: Weil meine Mutter auch Kraftfahrerin<br />

war, bin ich quasi im Lkw groß geworden.<br />

Man könnte auch sagen, dass ich „Diesel im<br />

Blut“ habe (lacht). Ich konnte mir daher nie vorstellen,<br />

in einem Büro zu arbeiten. Für mich war<br />

schon immer klar, dass ich Fahrerin werden<br />

möchte. Meine Ausbildung habe ich zunächst<br />

als Lkw-Mechanikerin gemacht. Erst im<br />

Anschluss habe ich mir dann den Traum vom<br />

Lkw-Führerschein erfüllt.<br />

Fröhlich: Weil dieser Beruf einfach toll ist! Auch<br />

jetzt, nach 37 Jahren, würde ich ihn immer<br />

noch ergreifen. Bevor ich bei CONVIA angefangen<br />

habe, bin ich im Fernverkehr gefahren.<br />

Daher genieße ich die Abwechslung, die wir<br />

hier in der Baubranche haben, wirklich sehr.<br />

Was macht den Beruf der Kraftfahrerin auch<br />

für Frauen interessant?<br />

Kanzinger: Für mich ist es die Herausforderung,<br />

Männern zu zeigen, dass das keine reine<br />

Männerdomäne mehr ist. Frauen können<br />

genauso gut Lkw fahren. Vielleicht sogar noch<br />

besser, denn wir geben im Straßenverkehr eher<br />

nach und bestehen nicht auf unserem Recht,<br />

daher sind wir sehr sichere Fahrer.<br />

Fröhlich: Vermutlich muss man erst einmal das<br />

Vorurteil aus dem Weg räumen, dass dieser<br />

Beruf nicht für Frauen geeignet ist. Er ist es<br />

nämlich sehr wohl. Wichtig ist, dass das Interesse<br />

für den Beruf da ist und dass man ein<br />

gewisses technisches Verständnis mitbringt.<br />

Ich persönlich arbeite mit Leib und Seele auf<br />

dem Bau.<br />

Welche Herausforderungen musstet ihr als<br />

Frauen auf dem Bau bereits meistern?<br />

Kanzinger: Vor allem in meiner Anfangsphase<br />

als Fahrerin dachten einige, ich wäre schneller<br />

wieder weg, als ich gekommen bin. Aber ich<br />

bin geblieben und konnte meine Position<br />

durch meine Leistungen schnell festigen.<br />

Wenn mal blöde Sprüche kamen, habe ich den<br />

Leuten die Stirn geboten und klargemacht,<br />

dass das so nicht geht. Ich weiß, dass ich eine<br />

gute Fahrerin bin. Dieses Selbstwertgefühl<br />

braucht man auf jeden Fall.<br />

Fröhlich: Die Muskelkraft, die unsere männlichen<br />

Kollegen haben, fehlt mir manchmal. Zum<br />

Beispiel wenn es darum geht, schwere Sachen<br />

zu tragen. Die Kollegen bieten in solchen Fällen<br />

aber immer ihre Hilfe an.<br />

Fühlt ihr euch in eurem Beruf akzeptiert?<br />

Kanzinger: Ja, definitiv! Ich musste dafür<br />

kämpfen, aber jetzt habe ich meinen Platz<br />

gefunden. Hier bei der CONVIA hatte ich nie<br />

das Gefühl, dass ich nicht dazugehöre – im<br />

Gegenteil. Klar wird man manchmal belächelt,<br />

wenn einen die Leute auf der Baustelle noch<br />

nicht kennen. Aber nach ein bis zwei Fuhren<br />

hat sich das erledigt.<br />

FrauenNetzwerk-Bau<br />

Der Mangel an weiblichen Nachwuchskräften<br />

ist für die Baubranche eine der<br />

größten Herausforderungen. Nur 2,8<br />

Prozent der Auszubildenden im Bauhauptgewerbe<br />

sind Frauen. Die Zahl der<br />

Studienanfängerinnen für ein Bauingenieursstudium<br />

liegt bei 30 Prozent, im<br />

Maschinenbau lediglich bei 13 Prozent.<br />

Daher hat der Hauptverband der Deutschen<br />

Bauindustrie (HDB) im März 20<strong>23</strong><br />

das FrauenNetzwerk-Bau ins Leben<br />

gerufen (<strong>asphalt</strong> berichtete.)<br />

www.bauindustrie.de/verband/netzwerk-bau/frauennetzwerk-bau<br />

6|20<strong>23</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!